DE102006054008A1 - Magnetisch-induktiver Durchflussmesser mit einem mit Losflanschen ausgestattetem Messrohr - Google Patents
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Abstract
Magnetisch-induktiver Durchflussmesser mit einem Messrohr (1) aus Metall, das über endseitige Losflansche (2a, 2b) in eine Rohrleitung () einfügbar ist, wobei die Losflansche (2a, 2b) mit je einem endseitig des Messrohres (1) ausgebildeten umgeformten Bördelabschnitt (3) zusammenwirken.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen magnetisch-induktiven Durchflussmesser mit einem Messrohr aus Metall, das über endseitige Losflansche in eine Rohrleitung einfügbar ist. Weiterhin betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Messrohres.
- Magnetisch-induktive Durchflussmesser dienen einer Ermittlung des Durchflusswertes für Flüssigkeiten, Breie und Pasten durch ein Rohrleitungssystem einer meist industriellen Anlage. Voraussetzung zum Einsatz magnetisch-induktiver Durchflussmesser ist das Vorhandensein einer bestimmten elektrischen Mindestleitfähigkeit des Messmediums. Die hier interessierende Art von Durchflussmessgeräten zeichnet sich durch recht genaue Messergebnisse aus, wobei im Rohrleitungssystem durch die Messung kein Druckverlust verursacht wird. Außerdem haben magnetisch-induktive Durchflussmesser keine beweglichen oder in das Messrohr hineinragenden Bauteile, welche ansonsten besonders verschleißbehaftet wären.
- Die hier interessierenden Durchflussmesser werden eingesetzt bei Anwendungen in der chemischen Industrie, der Pharmazie sowie der Kosmetikindustrie, der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft, der Nahrungsmittelindustrie und dergleichen. Die Grundlage für das von einem magnetisch-induktiven Durchflussmesser verwendeten Messverfahren bildet das Faraday'sche Induktionsgesetz, welches besagt, dass in einem sich im Magnetfeld bewegenden Leiter eine Spannung induziert wird.
- Bei der messtechnischen Ausnutzung dieses Naturgesetzes durchfließt das elektrisch leitfähige Medium das Messrohr, in welchem senkrecht zur Fließrichtung ein Magnetfeld erzeugt wird. Die im Medium induzierte Spannung wird von einer Elektrodenanordnung abgegriffen. Da die so gewonnene Messspannung proportional zur mittleren Fließgeschwindigkeit des strömenden Messmediums ist, kann hieraus der Volumenstrom des Mediums – oder unter Beachtung der Dichte – auch dessen Massenstrom bestimmt werden.
- Insbesondere bei industriellen Anwendungen müssen die Messrohre magnetischinduktiver Durchflussmesser eine hohe Stabilität aufweisen; das Messrohr weist hierbei gewöhnlich mehrere Zentimeter Innendurchmesser auf, und wird über endseitige Flansche in die Rohrleitung der industriellen Anlage eingefügt. Die Befestigung erfolgt hierbei über Verschraubungen, um den Durchflussmesser im Reparaturfall in einfacher Weise aus dem Rohrleitungssystem demontieren zu können.
- Aus der
DE 10 2004 053 065 A1 geht ein gattungsgemäßer magnetisch-induktiver Durchflussmesser mit einem metallischen Messrohr hervor, welches über endseitige Flanschabschnitte in ein Rohrleitungssystem einsetzbar ist. Das Messrohr ist mit zwei einander gegenüberliegend in die Wandung des Messrohres elektrisch isoliert eingesetzten Messelektroden zur Erfassung der Messspannung versehen, wobei eine ebenfalls außen am Messrohr angeordnete Magneteinheit eine am Wesentlichen senkrecht zur Fließrichtung des zu messenden leitfähigen Strömungsmediums ausgerichtetes Magnetfeld erzeugt. Das Messrohr ist innen mit einer isolierenden Auskleidung zur elektrischen Isolation der Messelektroden vom metallischen Messrohr versehen, um die Wirksamkeit des Messprinzips zu gewährleisten. Insoweit dient das metallische Messrohr selbst vornehmlich der Gewährleistung einer ausreichenden mechanischen Stabilität, wogegen die isolierende Auskleidung den Nachteil der elektrischen Leitfähigkeit des metallischen Messrohrs beseitigt. Bei dem hier offenbarten Messrohr sind die endseitigen Flanschabschnitte einstückig mit dem Messrohr ausgebildet. Besteht das Messrohr selbst aus Korrosionsschutzgründen aus Edelstahl, so sind die endseitigen Flanschabschnitte spanend – durch Drehen – gefertigt. Nachteilig bei einem so gefertigten Messrohr ist allerdings der hohe Materialverbrauch durch das Zerspanen. - Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist es daher auch bekannt, ein Messrohr eines magnetisch-induktiven Durchflussmessers anstelle der vorstehend erwähnten Festflansche mit Losflanschen zu versehen. Losflansche werden nur lose auf das Rohr – hier auf das Messrohr – aufgeschoben. Die eigentliche Befestigung auf dem Messrohr übernimmt der gewöhnlich aufzuschweißende sogenannte Vorschweißbördel. Diese Bauart wird angewendet, wenn die Stellung des Lochkreises des Gegenflansches erst bei der Endmontage definiert werden kann. Der Losflansch bildet somit eine mit Löchern versehene bewegliche Scheibe am Ende des Messrohres. Nachteilig bei der Verwendung von Losflanschen in Verbindung mit Messrohren eines Messgeräts der hier interessierenden Art ist allerdings, dass der Fertigungsaufwand aufgrund der Verschweißung zwischen Messrohr und Vorschweißbördel recht hoch ist. Denn die hier anzubringende Schweißnaht ist druckdicht auszuführen und es sind Nacharbeiten zwecks Verputzen der Schweißnaht erforderlich, um eine gleichmäßige Innen- und Außenoberfläche zu erhalten.
- Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Messrohr eines magnetischinduktiven Durchflussmessers zu schaffen, das für endseitige Losflansche vorgesehen ist, wobei sich das hiermit zusammenwirkende Messrohrende einfach fertigen lässt.
- Die Aufgabe wird ausgehend von einem magnetisch-induktiven Durchflussmesser gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Im Hinblick auf das Herstellungsverfahren wird die Aufgabe durch Anspruch 7 gelöst. Die jeweils rückbezogenen abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
- Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die vorgesehenen Losflansche mit je einem endseitig des Messrohres ausgebildeten, umgeformten Bördelabschnitt zusammenwirken.
- Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung resultiert daraus, dass der umgeformte Bördelabschnitt den ansonsten üblichen Vorschweißbördel ersetzt.
- Der Umformschritt zur Erzeugung des Bördelabschnitts endseitig des Messrohres verursacht weit weniger Fertigungsaufwand als die Anbringung eines Vorschweißbördels durch Schweißen und anschließende Nacharbeitung. Bei der erfindungsgemäßen Lösung sind Nacharbeiten nicht erforderlich. Der das Gegenlager zum jeweiligen Losflansch bildende Bördelabschnitt lässt sich in einem einzigen Fertigungsschritt effizient herstellen.
- Gemäß einer die Erfindung verbessernden Maßnahme ist vorgesehen, die Losflansche im Bereich des Innendurchmessers mit einer umfänglichen Ausnehmung zu versehen. Diese Ausnehmung dient der zumindest teilweise Aufnahme des Bördelabschnitts. Hierdurch steht der Bördelabschnitt nicht von der Dichtfläche des Losflansches hervor, so dass einfache Flachdichtungen in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Lösung verwendbar sind. Die Tiefe und Breite der vorzugsweise phasenartigen Ausnehmung richtet sich nach der Gestalt des Bördelabschnitts. Ist dieser lediglich als außenradiale Erstreckung des Messrohrendes ausgebildet, so genügt eine relativ flache Ausnehmung. Ist der Bördelabschnitt andererseits als eingerollter Randbereich ausgebildet, so ist eine relativ tiefe Ausnehmung am Innendruchmesser des Losflansches anzubringen. Generell gilt, dass sich der Querschnitt der umfänglichen Ausnehmung am Querschnitt des Bördelabschnitts orientiert.
- In diesem Zusammenhang ist es auch denkbar, den Bördelabschnitt zumindest einfach eingerollt auszubilden, so dass sich im Querschnitt gesehen, ein rohrartiges Profil ergibt. Diese spezielle Gestaltung des Bördelabschnittes wirkt stabilitätssteigernd auf die Verbindung Losflansch zu Messrohr. In den meisten Anwendungsfällen wird es jedoch ausreichend sein, den Bördelabschnitt als zumindest 90° nach radial außen sich erstreckenden Randbereich zu formen oder diesen mit einer Rückbiegung zu versehen, was ebenfalls stabilitätssteigernd ist. Die Möglichkeiten in der Formgestaltung des Bördelabschnitts richten sich natürlich nach der Materialwahl. Tiefziehfähige Materialien bilden dabei optimale Voraussetzungen für eine Bördelung in Form einer Einrollung.
- Einen weiteren Einfluss auf die Materialwahl für das Messrohr hat dessen Stabilität in Längserstreckung, welche an die Stabilität des weiterführenden Rohrleitungssystems angepasst sein sollte. Insbesondere eignen sich korrosionsarme Stahlmaterialien zur Herstellung des Messrohres.
- Denkbar und vorteilhaft sind aber auch Messrohre aus Kunststoff, sofern sie dien genannten Bedingungen erfüllen.
- Die Herstellung des Messrohrs für einen magnetisch-induktiven Durchflussmesser erfolgt unter Einbeziehung folgender erfindungsgemäßer Verfahrensschritte:
- – Ablängen eines Rohrleitungsstücks von einem Rohr-Halbzeug unter Berücksichtigung eines Längenmaßaufschlages zur Länge des geplanten Fertigmaßes für das Messrohr,
- – Aufschieben von zwei Losflanschen auf das abgelängte Rohrleitungsstück,
- – Umbördeln beider Enden des Rohrleitungsstücks, und
- – Positionieren der Losflansche zu je einem Ende des als Messrohr dienenden Rohrleitungsstücks.
- Die Abfolge dieser Verfahrensschritte ermöglicht eine effiziente Fertigung des erfindungsgemäßen Messrohres. Es ist dabei darauf zu achten, dass das Aufschieben der beiden Losflansche vor dem Umbördeln beider Enden des Rohrleitungsstücks zu erfolgen hat. Lediglich der Verfahrensschritt des Umbördelns erfordert maschinelle Hilfe. Die übrigen erfindungsgemäßen Verfahrensschritte sind manuelle Montageschritte, welche aber auch maschinell durchführbar sind.
- Hierbei kann der erstgenannte Verfahrensschritt des Ablängens ggf. auch eingespart werden, falls das Rohrhalbzeug bereits in den gewünschten Längen zur Verfügung steht.
- Gemäß einer das Herstellungsverfahren verbessernden Maßnahme können zusätzlich vor dem endseitigen Positionieren der Losflansche zu je einem Ende des Messrohres ein zwischen den beiden Bauteilen wirkendes Dichtmittel eingefügt werden. Ein solches Dichtmittel dient in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Lösung vornehmlich dem Korrosionsschutz der zwischen Messrohr und Losflansch bestehenden Materialspalte und erforderlichenfalls auch der Abdichtung des Rohrleitungssystems um zu verhindern, das Messmedium über die Flanschverbindung am Bördelabschnitt vorbei nach außen gelangt.
- Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
-
1 ein abgelängtes Rohr-Halbzeug zur Fertigung eines Messrohrs, -
2 das Rohrleitungsstück nach1 mit aufgeschobenen Losflanschen, -
3 das Rohrleitungsstück nach2 mit umgebördelten Enden, und -
4 das Messrohr nach3 mit für die Montage im Rohrleitungssystem positionierten Losflanschen. - Gemäß
1 bildet ein Rohr-Halbzeug die Grundlage zur Fertigung eines Messrohres1 . Das Rohr-Halbzeug ist unter Berücksichtigung eines Längenmaßaufschlages zur Länge des geplanten Fertigmaßes des Messrohres1 abgelängt worden. Das Messrohr1 besteht aus einem tiefziehfähigen Stahlblech, dessen Wandstärke an die Wandstärke des – nicht weiter dargestellten – weiteführenden Rohrleitungssystems angepasst ist. - Gemäß
2 werden auf das abgelängte Rohrleitungsstück zwei Losflansche2a und2b aufgeschoben, um das Werkstück für den nächsten Fertigungsschritt vorzubereiten. - Gemäß
3 erfolgt im nächsten Fertigungsschritt ein Umbördeln beider Enden des Rohrleitungsstücks, so dass die beiden Losflansche2a und2b nicht mehr vom Messrohr1 entfernbar sind. Der Bördelabschnitt3 ist in diesem Ausführungsbeispiel als ein sich lediglich nach radial außen erstreckender Randbereich gebildet, der sich hier um 90° ausgehend von der Längsachse4 des Messrohres1 nach außen erstreckt. - Gemäß
4 weist jeder Losflansch2a ,2b eine umfänglich verlaufenden innenradiale Ausnehmung5a bzw.5b auf, welche der Unterbringung der jeweiligen Bördelabschnitte3 des Messrohres1 dient, damit die zu dem – nur teilweise dargestellten – weiterführenden Flansch der angeschlossenen Rohrleitung6 zugewandte Dichtfläche eben ist. -
- 1
- Messrohr
- 2
- Losflansch
- 3
- Bördelabschnitt
- 4
- Längsachse
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Rohrleitung
Claims (8)
- Magnetisch-induktiver Durchflussmesser mit einem Messrohr (
1 ) aus Metall, das über endseitige Losflansche (2a ,2b ) in eine Rohrleitung () einfügbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Losflansche (2a ,2b ) mit je einem endseitig des Messrohres (1 ) ausgebildeten umgeformten Bördelabschnitt (3 ) zusammenwirken. - Magnetisch-induktiver Durchflussmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Losflansche (
2a ,2b ) im Bereich des Innendurchmessers mit einer umfänglich verlaufende Ausnehmung (5a ;5b ) zur zumindest teilweise Unterbringung des Bördelabschnitts (3 ) des Messrohres (1 ) versehen sind. - Magnetisch-induktiver Durchflussmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bördelabschnitt (
3 ) als ein sich im wesentlichen nach Radialaußen erstreckender und um zumindest 90° ausgehend von der Längsachse (4 ) des Messrohres (1 ) umgebogener Randbereich ausgebildet ist. - Magnetisch-induktiver Durchflussmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bördelabschnitt (
3 ) zumindest einfach eingerollt ausgebildet ist, so dass sich im Querschnitt gesehen ein rohrartiges Profil ergibt. - Magnetisch-induktiver Durchflussmesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Messrohr (
1 ) aus einem korrosionsarmen Stahlmaterial besteht. - Magnetisch-induktiver Durchflussmesser nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Messrohr (
1 ) aus Kunststoff besteht. - Verfahren zur Herstellung eines Messrohres (
1 ) für einen magnetischinduktiven Durchflussmesser nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte: – Ablängen eines Rohrleitungsstücks von einem Rohr-Halbzeug unter Berücksichtigung eines Längenmaßaufschlags zur Länge des geplanten Fertigmaßes für das Messrohr (1 ), – Aufschieben von zwei Losflanschen (2a ,2b ) auf das abgelängte Rohrleitungsstück, – Umbördeln beider Enden des Rohrleitungsstücks, und – Positionieren der Losflansche (2a ,2b ) zu je einem Ende des als Messrohr (1 ) dienenden Rohrleitungsstücks. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem endseitigen Positionieren der Losflansche (
2a ,2b ) zu je einem Ende des Messrohres (1 ) ein zwischen den beiden Bauteilen wirkendes Dichtmittel eingefügt wird.
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