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Die
Erfindung betrifft eine Adaptervorrichtung für einen Haltegriff. Die Erfindung
betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer derartigen Adaptervorrichtung.
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Aus
der
DE 197 47 704
A1 ist beispielsweise eine Adaptervorrichtung bekannt,
die als Lagereinheit für
einen im Innenraum eines Fahrzeugs angeordneten, manuell erfassbaren
Haltegriff ausgebildet ist, wobei die Lagereinheit aus einem fahrzeugfesten Basisteil
und einem dagegen in einer möglichen
Aufprallrichtung einer Person verschiebbar gehaltenen Lagerbockteil
besteht, wobei zwischen dem Basisteil und dem Lagerbockteil wenigstens
ein Deformationselement angebracht ist. Diese Anordnung ist nur
verhältnismäßig aufwändig zu
montieren und birgt zudem die Gefahr, dass sich das Lagerbockteil
während
des Deformationsvorgangs im Basisteil verklemmt.
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Die
DE 101 40 338 A1 offenbart
eine Adaptervorrichtung zur Anbringung eines Haltegriffs an einer
Wand, bevorzugt im Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs, wobei die
Adaptervorrichtung lang gestreckt ausgebildet ist mit einem zumindest
teilweise im Wesentlichen umgekehrt U-förmigen Querschnitt, wobei der äußere U-Schenkel
an der Wand festlegbar ist und an dem inneren U-Schenkel ein Haltegriff anbringbar
ist, wobei der U-förmige
Querschnitt aus mindestens zwei sich längs erstreckenden Teilprofilen
zusammengesetzt ist.
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Eine
Adaptervorrichtung der eingangs genannten Art soll möglichst
derart ausgebildet sein, dass sie einerseits Zugkräfte aufnehmen
kann, wenn sich eine Person an dem Haltegriff festhält oder
an diesem zieht (Fall der normalen Benutzung). Andererseits soll
eine derartige Adaptervorrichtung möglichst viel Energie absorbieren,
wenn ein Insasse eines Kraftfahrzeugs auf den Haltegriff, z.B. mit
seinem Kopf, aufprallt (Crash-Fall). Bekannte Adaptervorrichtungen
weisen hinsichtlich ihrer Funktionalität zumindest in einem der beiden
Belastungsfälle,
d.h. im Fall der normalen Benutzung bzw. im Crash-Fall, deutliche
Defizite auf.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Adaptervorrichtung für einen
Haltegriff bereit zu stellen, welche die vorangehend genannten Nachteile
vermeidet und gegenüber
bekannten Adaptervorrichtungen dahingehend verbessert ist, dass
eine hohe Stabilität
für den
Fall der normalen Benutzung bei deutlich verbesserten Deformationseigenschaften
im Crash-Fall gegeben ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der abhängigen
Patentansprüche.
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Erfindungsgemäß weist
eine Adaptervorrichtung für
einen Haltegriff mindestens ein Halteelement, mindestens ein Deformationselement
und mindestens ein Gleitelement auf, wobei das Deformationselement
an dem Halteelement befestigt ist, wobei das Gleitelement mit dem
Deformationselement verbunden ist, und wobei das Halteelement mindestens eine Öffnung aufweist,
durch die sich das mindestens eine Gleitelement erstreckt. Durch
diese erfindungsgemäße Anordnung
kann das Deformationsverhalten des Deformationselements im Crashfall
gezielt beeinflusst werden.
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Mit
Vorteil kann zwischen dem Deformationselement und dem mindestens
einen Gleitelement mindestens ein Verstärkungselement angeordnet sein.
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Vorteilhafterweise
kann das mindestens eine Gleitelement auf seiner vom Deformationselement angewandten
Seite ein Verdickung aufweisen, welche bei einer Belastung in eine
Zugrichtung gegen das Halteelement drückt. Derart wird die Stabilität der Adaptervorrichtung
im Fall der normalen Benutzung erhöht. Des Weiteren wird erreicht,
dass ein Haltegriff an der Adaptervorrichtung im Hinblick auf eine
Belastung in eine Zugrichtung (Fall der normalen Benutzung) äußerst stabil
gelagert werden kann, wobei bei einer Belastung in eine Aufprallrichtung,
d.h. im Crash-Fall, Energie in äußerst funktionsgerechter Weise
durch das Deformationselement absorbiert wird.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend beispielhaft
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Es zeigen, jeweils schematisch,
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1, 2 perspektivische
Ansichten der Adaptervorrichtung,
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3 eine
perspektivische Ansicht der Adaptervorrichtung und eines Karosserieteils,
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4 einen
Schnitt durch die Adaptervorrichtung mit Haltegriff und durch weitere
Teile eines Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt
eine vereinfachte, perspektivische Ansicht von Teilen der Adaptervorrichtung.
Die Adaptervorrichtung weist ein als Konsole ausgebildetes Halteelement 1 auf,
an dem ein oder mehrere, im gezeigten Beispiel zwei, Deformationselemente 2 befestigt
sind. Im Bereich eines Stegs 2d des mindestens einen Deformationselements 2 ist
mindestens ein Befestigungselement 6 für einen Haltegriff 10 (siehe 4)
vorgesehen. Das mindestens eine Befestigungselement 6 kann
z.B. als Befestigungsöffnung
ausgebildet sein. Die gezeigte Anordnung mit zwei Deformationselementen 2 eignet
sich besonders zur Anbringung eines bügelförmigen Haltegriffs 10 im
Fahrgastraum eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere zur Anbringung eines
z.B. bügelförmig ausgebildeten
Haltegriffs 10 kann im Bereich der Stege 2d der Deformationselemente 2 eine
Verdrehsicherung 15 vorgesehen sein.
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Die
Deformationselemente 2 sind in ihrem Querschnitt im Wesentlichen
als Hohlprofile ausgebildet. Das Hohlprofil eines Deformationselements 2 ist
dabei im Bereich des Stegs 2d im Wesentlichen geschlossen
ausgebildet. Die Seitenflächen 2b, 2c des
Hohlprofils können
geschlossen oder teilweise geschlossen ausgebildet sein. Im gezeigten
Beispiel ist eine erste Seitenfläche 2c des
Hohlprofils geschlossen, eine zweite Seitenfläche 2b teilweise geschlossen
ausgebildet. Die Unterseite des Hohlprofils wird im gezeigten Beispiel
durch das Halteelement 1 abgeschlossen. Das Deformationselement 2 ist
im Bereich seiner Unterseite vorzugsweise durch Befestigungsstücke 2a mit
dem Halteelement 1 verbunden. Die Verbindung zwischen Halteelement 1 und
Deformationselement 2 ist vorzugsweise stoffschlüssig ausgebildet.
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2 zeigt
in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt der in 1 gezeigten
Adaptervorrichtung. Auf der Innenseite des Stegs 2 des
Deformationselements 2 ist ein Gleitelement 5 vorgesehen. Der
Steg 2d ist im gezeigten Beispiel durch ein Verstärkungselement 3 verstärkt, welches
vorzugsweise an der Innenseite des Stegs 2d angeordnet
ist. Vorzugsweise ist das Verstärkungselement 3 mit
dem Gleitelement 5 verbunden. Alternativ kann das Gleitelement 5 auch
unmittelbar mit dem Deformationselement 2 verbunden sein.
Im gezeigten Beispiel ist an dem Verstärkungselement 3 auch
eine vorzugsweise als Schweißmutter
ausgebildeten Mutter 12 zur Anbringung des Haltegriffs 10 (siehe 4)
vorgesehen.
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Im
gezeigten Beispiel ist das Gleitelement 5 im Wesentlichen in Form
eines Bolzens ausgebildet und mittels einer Schweißmutter 4 mit
dem Verstärkungselement 3 verbunden.
Das Gleitelement 5 erstreckt sich durch eine Öffnung 14 (siehe
auch 4) des Halteelements 1. Das Gleitelement 5 ist dabei
beweglich in der Öffnung 14 des
Halteelements 1 angeordnet. Das Gleitelement 5 und
die Öffnung 14 des
Halteelements 1 können
derart ein Schubgelenk mit nur einem Freiheitsgrad aus bilden. Das
Gleitelement 5 weist auf seiner vom Deformationselement 2 abgewandten
Seite eine Verdickung auf, welche bei einer Belastung in eine Zugrichtung
p (siehe 4) gegen das Halteelement 1 drückt. Diese
Verdickung kann vorzugsweise der Kopf 5a des beispielsweise als
Bolzen ausgebildeten Gleitelements 5 sein. Unter dem Kopf 5a kann
eine Scheibe 5b vorgesehen sein. Die Scheibe 5b kann
beispielsweise einstückig
mit dem Gleitelement 5 oder als Unterlegscheibe ausgebildet
sein. Zur Führung
des Gleitelements 5 kann eine Hülse 13 vorgesehen
sein, die vorzugsweise auf der vom Deformationselement 2 abgewandten
Seite des Halteelements 1 eine scheibenförmige Verdickung 13a aufweisen
kann.
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Die 1 bis 4 zeigen
die Adaptervorrichtung in undeformiertem Zustand, d.h. mit einem undeformierten
Deformationselement 2.
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Das
in 2 gezeigte Gleitelement 5 ist derart
ausgebildet und angeordnet, dass es bei einer Zugbelastung (Fall
der normalen Benutzung) stabilisierend auf das Deformationselement 2 wirkt.
Die Haltegriffzugkräfte
werden im Fall der normalen Benutzung vorzugsweise über die
Schweißmutter 4 auf das
Gleitelement 5 und von diesem auf das Halteelement 1 übertragen.
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Im
Crash-Fall bewegt sich das Gleitelement 5 aus seiner in 2 gezeigten
Ausgangslage in Aufprallrichtung i und ermöglicht somit eine gezielte
Deformation des Deformationselements 2. Bei der Deformation
verringert sich der vom Hohlprofil des Deformationselements 2 umschlossene
Raum. Eine Bewegung des Gleitelements aus seiner in 2 gezeigten
Ausgangslage entgegen der Aufprallrichtung i wird durch die Verdickung
des Gleitelements 5, d.h. durch den Kopf 5a und/oder
die Scheibe 5b verhindert.
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Das
Haltelement 1, das Deformationselement 2 , das
Verstärkungselement 3,
das Gleitelement 5 und ggf. weitere Bestandteile der Adaptervorrichtung
können
aus Metall und/oder Metalllegierungen bestehen. Als Material für das Halteelement 1 und
für das
Verstärkungselement 3 können vorzugsweise
mikrolegierte Stähle
verwendet werden. Als Deformationselement 2 kann vorzugsweise
ein Blech, z.B. aus Tiefziehstahl, verwendet werden. Die Materialdicke
des Deformationselements 2 ist vorzugsweise deutlich, z.B.
ungefähr
um den Faktor drei, geringer als die Materialdicke des Halteelements 1 bzw.
des Verstärkungselements 3.
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3 zeigt
in perspektivischer Ansicht die Adaptervorrichtung, befestigt an
einem Karosserieteil 7 eines Kraftfahrzeugs. Die Verbindung
des als Konsole ausgeführten
Halteelements 1 der Adaptervorrichtung mit dem Karosserieteil 7 ist
vorzugsweise stoffschlüssig
ausgeführt.
Vorzugsweise wird das Halteelement 1 mit dem Rohbau des Kraftfahrzeugs verschweißt. Im gezeigten
Beispiel ist die Adaptervorrichtung an einem Dachrahmen oberhalb
der Tür eines
Kraftfahrzeugs befestigt.
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4 zeigt
einen Schnitt durch die Adaptervorrichtung und das Karosserieteil 7 nach
Linie A-A in 3. Die beispielhafte Schnittdarstellung
in 4 zeigt auch den Haltegriff 10, wobei
sowohl dessen Lage in unbenutzter Stellung 10a, als auch
dessen Lage in benutzter Stellung 10b dargestellt sind.
Der Haltegriff 10 ist mittels Befestigungselementen, im gezeigten
Beispiel mittels einer in einer Befestigungsöffnung des Deformationselements 2 angeordneten
Schraube 11 und einer vorzugsweise als Schweißmutter
ausgebildeten Mutter 12 mit dem Deformationselement 2 der
Adaptervorrichtung verbunden. Die Schraube 11 durchdringt
dabei einen Formhimmel 8 des Kraftfahrzeugs, der zwischen
der Adaptervorrichtung und dem Haltegriff 10 angeordnet ist.
Das Halteelement 1 der Adaptervorrichtung ist mit einem
Karosserieteil 7 verbunden. Unterhalb der Adaptervorrichtung
ist zwischen dem Formhimmel 8 des Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs,
dem Halteelement 1 der Adaptervorrichtung und dem Karosserieteil 7 ein
Luftsack 9 angeordnet.
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Das
Hohlprofil des Deformationselements 2 mit den Befestigungsstücken 2a ist
in 4 deutlich erkennbar. Das Gleitelement 5 (siehe 2)
ist in 4 nicht dargestellt, da es versetzt zur Schraube 11 und
zur Mutter 12 angeordnet ist. Die Öffnung 14 kann als
Langloch ausgebildet sein. Alternativ ist es z.B. auch möglich, dass
das Halteelement 1 anders als im in 4 gezeigten
Beispiel gegenüberliegend der
Mutter 12 eine geschlossene Fläche ausbildet und somit das
Hohlprofil abschließt.
In jedem Fall ist jedoch im Halteelement 1 eine Öffnung 14 oder
eine Aussparung im Bereich des Gleitelements 5 vorgesehen.
Diese Öffnung 14 kann
z.B. rund ausgebildet sein kann.
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Die
erfindungsgemäße Adaptervorrichtung zeichnet
sich durch hohe Stabilität
bei Belastung in eine Zugrichtung p aus und ist bei Belastung in
eine Aufprallrichtung i Energie absorbierend ausgebildet. Die Energieabsorption
erfolgt zumindest weitestgehend durch Verformung des Deformationselements 2.