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Die
Erfindung betrifft ein Abgasnachbehandlungssystem mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus
der
WO-A-00/34632 ist
ein Abgasnachbehandlungssystem zur Nachbehandlung von Abgas eines
Verbrennungsmotors bekannt, welches hintereinander angeordnet eine
erste oxidationskatalytisch wirksame Abgasnachbehandlungseinheit,
beabstandet zu dieser eine zweite oxidationskatalytisch wirksame
Abgasnachbehandlungseinheit sowie einen Partikelfilter umfasst.
Die erste oxidationskatalytisch wirksame Abgasnachbehandlungseinheit
dient dabei in erster Linie zur Aufheizung des Abgases durch exotherme
Oxidation von stromauf ins Abgas eingebrachtem Brennstoff. Auf diese
Weise kann die Temperatur der nachgeschalteten zweiten oxidationskatalytisch
wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit in den Bereich ihrer besten
Wirksamkeit bezüglich der
Oxidation von Stickstoffmonoxid (NO) zu Stickstoffdioxid (NO
2) angehoben werden. Dadurch wird wiederum
eine verbesserte Niedertemperaturoxidation von im nachgeschalteten
Partikelfilter abgelagerten Ruß erreicht.
Diese Niedertemperatur-Rußoxidation,
auch als kontinuierliche Rußregeneration
bezeichnet, reicht jedoch oftmals nicht aus, um den Rußgehalt
des Partikelfilters unter dem tolerierbaren Höchstwert zu halten, so dass
ein dauerhaft zuverlässiger Betrieb
des Abgasnachbehandlungssystems nicht gewährleistet ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgegenüber, ein
Abgasnachbehandlungssystem anzugeben, welches eine verbesserte Abgasreinigung
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Abgasnachbehandlungssystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Abgasnachbehandlungssystem
zeichnet sich aus durch eine erste Injektionsvorrichtung zum Einbringen
eines Brennstoffs in den Abgasstrom zwischen der ersten oxidationskatalytisch
wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit und der zweiten oxidationskatalytisch
wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit. Das erfindungsgemäße Abgasnachbehandlungssystem
ist hauptsächlich für überwiegend
mager betriebene Verbrennungsmotoren, insbesondere für Dieselmotoren
vorteilhaft. Die oxidationskatalytischen Abgasnachbehandlungseinheiten
und der Partikelfilter können
dabei jeweils in separaten Gehäusen
untergebracht sein oder es kann auch eine gemeinsame Unterbringung von
zwei dieser Bauteile oder aller Bauteile in einem gemeinsamen Gehäuse vorgesehen
sein. Die oxidationskatalytisch wirksamen Abgasnachbehandlungseinheiten
sowie der nachgeschaltete Partikelfilter sind in einem einflutig,
dass heißt
unverzweigt ausgeführten
Abgasstrang angeordnet, was einen geringen Bauteilaufwand und einen
einfachen Betrieb des Abgasnachbehandlungssystems erlaubt. Mit der
einflutigen Ausführung
des Abgasstrangs ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass innerhalb
eines Gehäuses zwei
oder mehrere Bauteile strömungsmäßig parallel angeordnet
sind und von Abgas gleicher Zusammensetzung durchströmt werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausführung kann
einerseits mittels der ersten und der zweiten oxidationskatalytisch
wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit eine optimale NO-Oxidation
erreicht werden. Dadurch ist in weiten Betriebsbereichen eine kontinuierliche
Rußregeneration
des Partikelfilters bei niedrigen Temperaturen unter 400 °C ermöglicht. Andererseits
ist durch Zufuhr von Brennstoff direkt vor der zweiten oxidationskatalytisch
wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit eine effektive Temperaturerhöhung des
Abgases durch exotherme Oxidation des Brennstoffs ermöglicht,
wodurch der Partikelfilter bei Bedarf rasch und effizient auf eine
zur thermischen Regeneration durch Rußabbrand erforderliche Temperatur
von 550 °C
oder mehr aufgeheizt werden kann. Im Gegensatz zu einer Ausführung mit einer
einzigen dem Partikelfilter vorgeschalteten oxidationskatalytischen
Abgasnachbehandlungseinheit, welche sowohl die Funktion der NO-Oxidation
als auch die Funktion der Brennstoffoxidation übernimmt, ermöglicht die
erfindungsgemäße Ausführung durch
unterschiedliche Auslegung der ersten und der zweiten oxidationskatalytischen
Abgasnachbehandlungseinheit eine getrennte Optimierung beider Funktionen,
was insgesamt zu einer besseren Abgasnachbehandlung des Verbrennungsmotors
führt.
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Als
Partikelfilter kann jedes zur Zurückhaltung von Partikeln geeignete
Abgasreinigungsbauteil eingesetzt werden. Bevorzugt sind jedoch
Sintermetall-Filter oder so genannte wallflow-Filter aufgebaut aus Kordierit-, Siliziumkarbid-
oder Aluminiumtitanat-Keramik mit einer Vielzahl von langgestreckten Gaskanälen. Hinsichtlich
der Speicherfähigkeit
für Ruß und Asche
sind insbesondere Sintermetallfilter mit Sintermetalltaschen oder
Sintermetallplatten vorteilhaft. Ebenfalls möglich sind jedoch schaumartig ausgeführte Tiefenfilter
oder so genannte offene Filterkörper
mit einer Vielzahl von Gasumlenkungsstellen. Besonders bevorzugt
sind katalytisch beschich tete Partikelfilter. Dabei kann die katalytische
Beschichtung beispielsweise hinsichtlich der Förderung einer Rußoxidation
und/oder einer Stickoxidoxidation ausgelegt sein.
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Die
erste Injektionsvorrichtung kann zum Einbringen eines gasförmigen Brennstoffs,
wie beispielsweise eines verdampften oder mittels eines externen
Reformers aufbereiteten flüssigen
Kraftstoffs oder zum Einbringen eines flüssigen Reduktionsmittels ausgelegt
sein.
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In
Ausgestaltung der Erfindung weist die zweite oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit eine höhere Temperaturfestigkeit auf
als die erste oxidationskatalytisch wirksame Abgasnachbehandlungseinheit.
Die zweite oxidationskatalytisch wirksame Abgasnachbehandlungseinheit
ist vorzugsweise so ausgelegt, dass sie Temperaturen von mindestens
600 °C,
insbesondere von mindestens 800 °C
ohne nennenswerte Alterung widerstehen kann.
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Demgegenüber sind
Maßnahmen
zur Erzielung einer hohen Temperaturfestigkeit für die erste oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit nicht oder nicht in gleichem
Maße erforderlich.
Vorzugsweise ist die erste oxidationskatalytisch wirksame Abgasnachbehandlungseinheit
hinter einem Abgasturbolader im Abgasstrang angeordnet. Da der Turbolader
dem Abgas Energie entzieht, ist die erste oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit einer weniger hohen Temperaturbeanspruchung
ausgesetzt. Damit ist eine zur zweiten oxidationskatalytisch wirksamen
Abgasnachbehandlungseinheit vergleichbare Temperaturfestigkeit nicht
erforderlich, und es kann eine kostengünstigere Ausführung gewählt werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die erste oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit eine höhere Aktivität zur Oxidation
von Stickstoffmonoxid auf als die zweite oxidationskatalytisch wirksame
Abgasnachbehandlungseinheit. Letztere ist hauptsächlich für eine hohe Oxidationswirkung
in Bezug auf Kohlenwasserstoffe, insbesondere solche mit einem erhöhten Siedepunkt von
250 °C oder
darüber
ausgelegt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die erste oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit eine Beschichtung mit einem
im Vergleich zur zweiten oxidationskatalytisch wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit
höheren Edelmetallgehalt
auf. Bevorzugt ist ein Edelmetallgehalt im Bereich von 10 bis 120
g/ft3, besonders bevorzugt von wenigstens
50 g/ft3. Zwar kann auch durch eine oxidische
Beschichtung, im Extremfall sogar durch eine völlig edelmetallfreie Beschichtung
eine erwünschte
hohe Aktivität
hinsichtlich der Stickoxidoxidation erzielt werden. Eine insbesondere
an Platin reiche Beschichtung kann jedoch hinsichtlich der Alterungsstabilität vorteilhaft
sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die erste oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit eine Beschichtung mit einem
im Vergleich zur zweiten oxidationskatalytisch wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit
höheren Platingehalt
auf. Bei Einsatz unterschiedlicher Edelmetalle, insbesondere der
Platingruppe, ist es vorteilhaft, wenn der relative Anteil an Platin
(Pt) vergleichsweise hoch ist. Ein Pt-Anteil von wenigstens 50 % insbesondere
von wenigstens 75 % ist bevorzugt. Vorteilhaft kann auch der Einsatz
einer so genannten Platin-only-Beschichtung sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die zweite oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit eine Beschichtung mit einem
im Vergleich zur ersten oxidationskatalytisch wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit
höheren Palladiumgehalt
auf. Dadurch lässt
sich eine besonders gute Temperaturfestigkeit bei gleichzeitig hoher oxidationskatalytischer
Wirkung in Bezug auf Kohlenwasserstoffe erzielen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Partikelfilter eine
katalytisch wirksame Beschichtung auf. Eine ebenfalls oxidationskatalytisch wirksame
Beschichtung ist dabei bevorzugt. Mit dieser Ausführung wird
einerseits die zum thermischen Russabbrand erforderliche Temperatur
abgesenkt. Andererseits ist ein Abbau von insbesondere im Zusammenhang
mit einem thermischen Rußabbrand zugeführten Kohlenwasserstoffen
bzw. von beim Rußabbrand
entstandenem Kohlenmonoxid ermöglicht.
Es kann jedoch auch eine Beschichtung vorgesehen sein, welche zusätzlich oder
alternativ andere katalytische Eigenschaften aufweist. Hier kommt
insbesondere eine Beschichtung mit Stickoxid-Speichereigenschaften
oder eine SCR-Katalysatorbeschichtung in Betracht. Auf diese Weise
kann der Partikelfilter eine Stickoxidverminderungsfunktion übernehmen,
wodurch gegebenenfalls auf einen nachgeschalteten Stickoxidverminderungskatalysator
verzichtet werden kann. Die Beschichtungen können in zwei oder mehreren
Schichtlagen auf Kontaktoberflächen
des Partikelfilters oder in Abgasströmungsrichtung hintereinander
aufgebracht sein. Es kann eine Beschichtung auf den gaseinlassseitigen
und/oder auf den gasauslassseitigen Kontaktflächen vorgesehen sein, wobei
es vorteilhaft ist, die Beschichtung lediglich auf Teilbereichen,
insbesondere lediglich endseitig vorzusehen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine dritte oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit vorgesehen, die dem Partikelfilter
nachgeschaltet ist. Dadurch ist eine Reoxidation von durch Rußoxidation
im Partikelfilter aus NO2 rückgebildetem
NO bzw. eine Oxidation von reduzierenden Abgasbestandteilen, welche
bei einer thermischen Partikelfilterregeneration im Abgas verbleiben
ermöglicht.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Stickoxidreduktionskatalysator
zur Reduktion von Stickoxiden unter oxidierenden Bedingungen dem Partikelfilter
nachgeschaltet. Dadurch ist neben der Entfernung von Partikeln zusätzlich eine
Entfernung des Schadstoffs Stickoxid ermöglicht. Dies ermöglicht es
wiederum, den Verbrennungsmotor mit einer erhöhten Stickoxidrohemission zu
betreiben. Beispielsweise können
ohne Rücksicht
auf eine dabei erhöhte
Stickoxidrohemission Einspritzzeitpunkte für einen wirkungsgradoptimierten
Motorbetrieb eingestellt werden, da emittierte Stickoxide nachmotorisch mittels
des Stickoxidreduktionskatalysators wieder entfernt werden. Bei
einem mit dieser Ausführungsform
bevorzugten Motorbetrieb in der Nähe des maximalen Stickoxidausstoßes wird
einerseits ein minimaler Kraftstoffverbrauch erzielt, andererseits
wird die kontinuierliche Rußregeneration
des Partikelfilters verbessert. Dabei kann der Stickoxidreduktionskatalysator
als so genannter Denox-Katalysator ausgebildet sein, der unter Verwendung
eines kohlenwasserstoff- oder wasserstoffhaltigen Reduktionsmittels
Stickoxide bei oxidierenden Bedingungen reduzieren kann. Bevorzugt
ist jedoch eine Ausführung als
so genannter SCR-Katalysator, der Stickoxide bei oxidierenden Bedingungen
mit Ammoniak oder einem anderen stickstoffhaltigen Reduktionsmittel
reduzieren kann. In beiden Fällen
kann der Stickoxidreduktionskatalysator als so genannter Vollkatalysator oder
als beschichteter Trägerkatalysator
in Wabenkörperbauform
ausgebildet sein. Als Vollkatalysator ist ein Extrudat auf V2O5-,
TiO2-, WO3-Basis bevorzugt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Stickoxidreduktionskatalysator
als Trägerkatalysator
mit einer zeolithischen Beschichtung ausgebildet. Diese Ausführungsform
hat weist eine im Vergleich mit Vollkatalysatoren auf V2O5-Basis erhöhte Temperaturfestigkeit
auf.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine zweite Injektionsvorrichtung
zum Einbringen eines hinsichtlich einer Reduktion von Stickoxiden
wirksamen Reduktionsmittels stromauf des Stickoxidreduktionskatalysators
vorgesehen. Obschon vorzugsweise eine Einbringung einer Harnstoff enthaltenden
wässrigen
Lösung
ins Abgas vorgesehen ist, kann die zweite Injektionsvorrichtung
gleichartig wie die erste Injektionsvorrichtung ausgeführt sein.
Beispielsweise kann eine Druckluftunterstützung zur Vernebelung des Reduktionsmittels
vorgesehen sein. Mit einer getaktet betreibbaren Injektionsvorrichtung
kann eine besonders hohe Dosiergenauigkeit erzielt werden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein oxidationskatalytisch
wirksamer Sperrkatalysator dem Stickoxidreduktionskatalysator nachgeschaltet und/oder
der Stickoxidreduktionskatalysator ist an seinem auslassseitigen
Ende mit einer oxidationskatalytisch wirksamen Beschichtung versehen.
Auf diese Weise kann ein unerwünschter
Reduktionsmittelschlupf abgebaut bzw. vermieden werden.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Zeichnungen veranschaulicht und werden
nachfolgend beschrieben. Dabei sind die vorstehend genannten und
nachfolgend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Merkmalskombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
erste vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungssystems,
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2 eine
zweite vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungssystems,
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3 eine
dritte vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungssystems
und
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4 eine
erste vorteilhafte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungssystems.
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Die
in 1 dargestellte erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungssystems 1 umfasst
hintereinander in Abgasströmungsrichtung 2 angeordnet
eine erste oxidationskatalytisch wirksame Abgasnachbehandlungseinheit 3, eine
zweite oxidationskatalytisch wirksame Abgasnachbehandlungseinheit
(4) sowie einen Partikelfilter 5. Das Abgasnachbehandlungssystem
(1) ist dabei vorzugsweise direkt an den Auslass einer
Abgasturboladerturbine eines vorzugsweise als Dieselmotor ausgeführten Verbrennungsmotors
angeschlossen (nicht dargestellt). Charakteristischerweise sind
die genannten Abgasnachbehandlungseinheiten (3, 4, 5) in
einem einflutigen, d.h. unverzweigt ausgebildeten Abgasstrang angeordnet.
Zwischen der ersten oxidationskatalytisch wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit 3,
nachfolgend vereinfacht als erster Oxidationskatalysator bezeichnet,
und der zweiten oxidationskatalytisch wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit 4,
nachfolgend vereinfacht als zweiter Oxidationskatalysator bezeichnet,
ist eine erste Injektionsvorrichtung 7 zur Zugabe eines
Brennstoffs in einen Abgasleitungsabschnitt 6 des Abgasstrangs
vorgesehen, der vom ersten Oxidationskatalysator 3 zum zweiten
Oxidationskatalysator 4 führt. Dabei ist der erste Oxidationskatalysator 3 in
einem separaten ersten Gehäuse 8 untergebracht.
Der zweite Oxidationskatalysator 4 ist hingegen mit geringem
Abstand zum Partikelfilter 5 mit diesem zusammen in einem gemeinsamen
zweiten Gehäuse 9 untergebracht. Der
zweite Oxidationskatalysator 4 kann jedoch ebenfalls in
einem separaten Gehäuse
angeordnet sein oder in Form einer Beschichtung für den Partikelfilter 5 vorliegen.
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Der
erste Oxidationskatalysator 3 ist vorzugsweise als beschichteter
Trägerkatalysator
ausgebildet. Der Träger
ist vorzugsweise als Metall- oder Keramik-Wabenkörper mit einer Zelldichte im
Bereich von 100 bis 800 cpsi (cells per squareinch) ausgebildet.
Eine Zelldichte von etwa 300 cpsi ist jedoch bevorzugt. Diese bevorzugte
Zelldichte stellt einen optimalen Kompromiss in Bezug auf die verfügbare Katalysatoroberfläche und
den Strömungswiderstand
dar, wobei zusätzlich
die Gefahr einer Verblockung durch abgelagerte Partikel ausreichend
niedrig ist.
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Obschon
auch eine Beschichtung mit einem katalytisch wirkenden Stickoxidspeichermaterial
vorgesehen sein kann, ist es bevorzugt, wenn die Beschichtung für eine hohe
Stickoxidoxidations-Aktivität optimiert
ist. Für
eine hohe Oxidationswirkung gegenüber NO können beispielsweise Oxide von
Seltenen Erdmetallen und/oder von Übergangsmetallen als Beschichtungsbestandteile
vorgesehen sein. Vorteilhaft ist insbesondere der Einsatz eines
oder mehrerer Oxide aus der Gruppe V2O5, Cr2O3, Mn2O3, MnO2, Mn3O4,
Fe2O3, Fe3O4, CoO, CO3O4, NiO, NiO2, Ni2O3, CeO2, Ce2O3. Mit einer
derartigen Beschichtung, insbesondere bei einem geringen oder vernachlässigbaren
Edelmetallgehalt, ergeben sich entsprechende Kostenvorteile. Allerdings
können sich
Nachteile durch Abrasion oder anderweitige unerwünschte Stabilitätsprobleme
ergeben. Aus diesem Grund ist eine edelmetallhaltige Beschichtung
in vielen Fällen
zu bevorzugen. Es kann jedoch auch eine oxidische Beschichtung gemäß den oben
genannten Beispielen mit einer Edelmetalldotierung bzw. -Imprägnierung
versehen sein. Besonders bevorzugt ist eine Edelmetall-Beschichtung
in so genannter Pt-only-Ausführung,
wobei der Platingehalt vorzugsweise im Bereich zwischen 10 und 120
g/ft3 (grams per cubicfoot) liegt. Damit
kann eine erhöhte Unempfindlichkeit
gegenüber
Schwefeloxiden erzielt werden. Bevorzugt ist außerdem generell eine hohe Aktivität bei niedrigen
Temperaturen. Insbesondere ist eine Auslegung bevorzugt, welche
unterhalb 250°C,
vorzugsweise bereits unterhalb 200 °C eine nahezu vollständige NO-Oxidation
im Sinne des thermodynamischen Gleichgewichts ermöglicht.
Dadurch kann ein hoher Anteil des im Partikelfilter 5 abgelagerten
Rußes
durch kontinuierliche Niedertemperaturoxidation entfernt werden,
wodurch wiederum die Häufigkeit
von an sich unerwünschten
aktiven Regenerationsvorgängen
durch Russabbrand verringert wird. Gleichfalls bevorzugt ist es,
eine Beschichtung mit einer vergleichsweise hohen spezifischen Oberfläche von
wenigstens 100 m2/g, besonders bevorzugt
von wenigstens 250 m2/g vorzusehen, was mittels
eines geeigneten Alumina- bzw. Zeolith-Washcoats erreicht werden
kann. Vorteilhaft, insbesondere für die NO-Oxidationsfunktion ist zudem ein Ceroxidanteil
von 20 % oder mehr.
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Was
die Größe des ersten
Oxidationskatalysators 3 betrifft, so hat sich eine an
der Hubraumgröße des Verbrennungsmotors
orientierte Auslegung als vorteilhaft erwiesen. Vorzugsweise wird
ein Gesamtvolumen des ersten Oxidationskatalysators 3 im Bereich
vom 0,3- bis 1,0-fachen des Motorhubraums gewählt. Besonders bevorzugt ist
ein Faktor von etwa 0,5. Eine möglichst
motornahe Anordnung, insbesondere unmittelbar hinter dem Turbolader
ist bevorzugt. Damit wird eine unerwünschte Abkühlung des Abgases vor Eintritt
in den ersten Oxidationskatalysator 3 vermieden. Andererseits
liegen infolge des Energieentzugs durch den Turbolader die Abgas-Spitzentemperaturen
meist unterhalb von 500 °C.
Eine Auslegung mit Blick auf eine hohe Temperaturfestigkeit ist
daher nicht erforderlich.
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Demgegenüber wird
bei ansonsten vorzugsweise ähnlicher
Ausführung
für den
zweiten Oxidationskatalysator 4 eine Beschichtung gewählt, welche eine
erhöhte
Temperaturstabilität
aufweist. Die erhöhte
Temperaturfestigkeit wird vorzugsweise durch stabilisierende Zusätze wie
beispielsweise Zirkonoxid in der Katalysatorbeschichtung erreicht.
Es kann jedoch auch vorgesehen sein, auf bestimmte, üblicherweise
vorgesehene Beschichtungskomponenten zu verzichten. Beispielsweise
kann es vorteilhaft sein, die Beschichtung des zweiten Oxidationskatalysators 4 frei
von Cer auszubilden und/oder von vornherein eine geringere spezifische
Oberfläche
von weniger als 200 m2/g vorzusehen. Zur
Erzielung einer erhöhten
Temperaturfestigkeit kann auch der Einsatz eines hierfür besonders
geeigneten Trägers,
wie beispielsweise eines hochtemperaturfesten Metallträgers vorgesehen
sein. Dies bietet zudem Vorteile bezüglich einer möglichen
direkten elektrischen Beheizung des zweiten Oxidationskatalysators 4.
Die Beschichtung ist vorzugsweise zusätzlich in Bezug auf eine Oxidation
des von der ersten Injektionsvorrichtung 7 bereitgestellten
Brennstoffs ausgelegt. Es ist ein Gehalt von Edelmetallen, insbesondere
von Edelmetallen der Platingruppe im Bereich von 10 bis 60 g/ft3 bevorzugt. Bei Einsatz unterschiedlicher
Edelmetalle ist es vorteilhaft, wenn der relative Anteil an Palladium
(Pd) vergleichsweise hoch ist und im Bereich von etwa 30 % bis 90
% liegt. Ein Pd-Anteil von wenigstens 50 %, insbesondere von wenigstens
75 % ist bevorzugt. Vorteilhaft kann auch der Einsatz einer so genannten Palladium-only-Beschichtung
sein. Die Auslegung der Größe wird
vorzugsweise analog zu der des ersten Oxidationskatalysators 3 vorgenommen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Variante ist der zweite Oxidationskatalysator 4 als
Crack- bzw. Reformerkatalysator zur partiellen Oxidation von Kohlenwasserstoffen,
insbesondere von Dieselkraftstoff, und/oder zur Erzeugung von Wasserstoff
durch Wasserdampfrefomierung, partielle Oxidation von Kohlenwasserstoffen
und/oder Mischformen ausgebildet. Damit kann einerseits die bei
einer exothermen partiellen Oxidation freigesetzte Wärmeenergie
zur Abgasaufheizung im Zusammenhang mit einer thermischen Partikelfilterregeneration
genutzt werden. Andererseits kann auch eine Dampfreformierung mit
Erzeugung eines CO- und H2-haltigen Gasgemisches (Synthesegas) durchgeführt werden.
Diese Reduktionsmittel und/oder unverbrannte bzw. gecrackte Kohlenwasserstoffe
können
mit Vorteil im Weiteren zur Reduzierung von Stickoxiden an einem
nachgeschalteten Denox- oder Stickoxid-Speicherkatalysator (s. u.)
eingesetzt werden. Mit der Bereitstellung von Synthesegas ergibt
sich insbesondere eine verbesserte Stickoxidverminderung bei niedriger
Temperatur. Daneben ist insbesondere bei Einsatz eines nachgeschalteten
Stickoxid-Speicherkatalysators eine Ammoniakerzeugung durch Reduktion
von gespeicherten Stickoxiden direkt im Abgasnachbehandlungssystem
ermöglicht,
wobei der erzeugte Ammoniak wiederum zur weiteren Reduktion von Stickoxiden
an einem nachgeschalteten SCR-Katalysator
genutzt werden kann. In einem solchen Fall kann auf eine Zufuhr
von extern bereitgestelltem Ammoniak bzw. Harnstoff als Reduktionsmittel
für den SCR-Katalysator
verzichtet werden. Zur Optimierung der Crackfunktion des zweiten
Oxidationskatalysators 4 ist es vorteilhaft, für diesen
eine zeolithische Beschichtung vorzusehen. Besonders bevorzugt ist dabei
eine erhöhte
Hammett-Acidität
von weniger als –3
und/oder eine Platin- und/oder Palladiumimprägnierung.
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Als
Partikelfilter 5 kommt vorzugsweise ein so genannter wall-flow-Filter
aus SiC-Basis zum Einsatz, der mit einer vorzugsweise edelmetallhaltigen katalytischen
Beschichtung versehen sein kann. Für eine hohe Aufnahmefähigkeit
von Ruß- und Aschepartikeln
ist ein möglichst
großes
Volumen von etwa dem 1,5-fachen des Motorenhubraums vorteilhaft. Da
die vorgeschalteten Oxidationskatalysatoren 3, 4 bereits
einen gewissen Staudruck bewirken, ist eine hinsichtlich des Abgasgegendrucks
optimierte Auslegung des Partikelfilters 5 bevorzugt. Porosität und Größe werden
vorzugsweise so festgelegt, dass bei einer Rußbeladung von etwa 5 g/l im überwiegenden Betriebsbereich
des Verbrennungsmotors ein Gegendruck von etwa 100 mbar unterschritten
wird. Dabei ist eine runde Bauform mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser
(L/D-Verhältnis) im
Bereich von 0,8 bis 2,0 bevorzugt. Mit einem L/D-Verhältnis von
1,0 bis 1,3 lässt
sich eine besonders unkritische und gleichmäßige Temperaturverteilung bei
thermischen Regenerationen erzielen. Infolge der erfindungsgemäßen Auslegung
des ersten Oxidationskatalysators 3 im Zusammenhang mit
einem entsprechenden Motorbetrieb ist das Angebot an NO2 jedoch
ausreichend groß,
um deren Häufigkeit
niedrig zu halten. Ist eine thermische Regeneration erforderlich,
so wird durch motorische Maßnahmen
und falls notwendig durch exotherme Oxidation von ins Abgas eingebrachtem
Brennstoff, die Temperatur des Abgases bzw. des Partikelfilters 5 soweit
angehoben, dass abgelagerter Ruß von
im Abgas enthaltenem Sauerstoff oxidiert bzw. abgebrannt werden
kann.
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Die
Zufuhr von Brennstoff ins Abgas ist dabei über die erste Injektionsvorrichtung 7 ermöglicht, über welche
der Brennstoff temperaturkontrolliert stromauf des zweiten Oxidations katalysators 4 dem Abgas
zugegeben werden kann. Wenngleich für eine zuverlässige und
rasche Aufheizung ausgehend von niedrigen Temperaturen die Zugabe
eines leicht oxidierbaren Brennstoffs wie Reformat, oder gecrackter Kraftstoff
vorgesehen sein kann, ist es aus Gründen des apparativen Aufwands
bevorzugt, wenn über
die erste Injektionsvorrichtung 7 der verfügbare Motor-Kraftstoff,
meist Diesel, als solcher ins Abgas gesprüht wird. Hierfür ist es
vorteilhaft, einen Mehrlochinjektor vorzusehen, über welchen der unter einem erhöhten Druck
von vorzugsweise 5 bar bis etwa 100 bar zur Verfügung gestellte Kraftstoff bedarfsgerecht, mengendosiert
und fein verteilt versprüht
werden kann. Zur verbesserten Verteilung im Abgas kann eine durch
Druckluft und/oder durch einen im Abgasstrang angeordneten statischen
oder bewegten Mischer unterstützte
Vernebelung bzw. Verteilung im Abgas vorgesehen sein.
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Vorzugsweise
erfolgt die Einbringung des Brennstoffs soweit stromauf des zweiten
Oxidationskatalysators 4, dass eine weitestgehende Homogenisierung
bzw. Verdampfung des zugeführten
Kraftstoffs in der Zuführungsstrecke
s ermöglicht
ist. Vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, eine Zuführungsstrecke
s zum zweiten Oxidationskatalysator 4 von etwa 100 mm bis
1000 mm vorzusehen. Bevorzugt ist eine Zuführungsstrecke s von 200 mm
bis 500 mm Länge.
Besonders vorteilhaft ist, hierfür
ein Abgasleitungsteil vom Motorraum zum Fahrzeug-Unterbodenbereich zu nutzen. Vorzugsweise
weist dieser ein oder mehrere Strömungsumlenkungen von annähernd 90
Grad auf, wodurch eine weiter verbesserte Vermischung bzw. Verdampfung
ermöglicht
ist. Vorzugsweise ist zumindest für den Abgasleitungsabschnitt
der Zuführungsstrecke
s eine wärmeisolierende
Umhüllung
vorgesehen.
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Zur
Reoxidation von durch Rußoxidation
im Partikelfilter 5 aus NO2 rückgebildetem NO bzw. zur Oxidation
von reduzierenden Abgasbestandteilen, welche bei einer thermischen
Partikelfilterregeneration im Abgas verbleiben, kann ausgangsseitig
des Partikelfilters 5 eine weitere, dritte oxidationskatalytisch
wirksame Abgasnachbehandlungseinheit vorgesehen sein. In 2 ist
eine hierfür
vorteilhafte Ausführungsform
schematisch dargestellt. Dabei sind in 2 Bauteile,
soweit sie denen der 1 entsprechen, mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird
nachfolgend lediglich auf die wesentlichen Unterschiede eingegangen.
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Obschon
die dritte oxidationskatalytisch wirksame Abgasnachbehandlungseinheit 10,
nachfolgend als dritter Oxidationskatalysator bezeichnet, in einem
separaten Gehäuse
angeordnet sein kann, ist es bevorzugt, wenn eine Anordnung unmittelbar und
mit geringem Abstand zum Partikelfilter 5 in demselben
Gehäuse 9 gewählt wird.
Für den
dritten Oxidationskatalysator 10 kann eine Ausführung analog zum
ersten oder zweiten Oxidationskatalysator 3, 4 gewählt werden.
Eine Ausführung
mit einer erhöhten Temperaturfestigkeit
ist zumindest bei der in 2 dargestellten Anordnung unmittelbar
hinter dem Partikelfilter 5 jedoch vorteilhaft, da der
dritte Oxidationskatalysator 3 bei einer thermischen Partikelfilterregeneration
Temperaturen von bis zu 800 °C
ausgesetzt sein kann. Der dritte Oxidationskatalysator 10 kann auch
als Stickoxid-Speicherkatalysator
ausgebildet sein, wobei in diesem Fall eine Anordnung in einem separaten
Gehäuse
bevorzugt ist. Mit einem dem Partikelfilter 5 nachgeschalteten
Stickoxid-Speicherkatalysator ist einerseits eine Oxidation von
Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen ermöglicht, andererseits können Stickoxide
aus dem Abgas effizient entfernt werden. Dies ist insbesondere von
Vorteil, wenn für
eine effektive kontinuier liche Rußregeneration der Verbrennungsmotor
mit einer erhöhten
Stickoxidrohemission betrieben wird.
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Zur
Verminderung von Stickoxiden kann alternativ oder zusätzlich zum
genannten Stickoxid-Speicherkatalysator ein Stickoxidverminderungskatalysator
anderer Art, beispielsweise ein so genannter Denox-Katalysator vorgesehen
sein. Ohne Einschränkung
der Allgemeinheit wird jedoch nachfolgend davon ausgegangen, dass
ein als klassischer SCR-Katalysator ausgebildeter Stickoxidreduktionskatalysator
eingesetzt wird. Dabei ist dessen Anordnung stromab des Partikelfilters 5 bevorzugt.
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In 3 ist
eine vorteilhafte Ausführungsform
eines diesbezüglich
ausgebildeten Abgasnachbehandlungssystem 1 schematisch
dargestellt. Der SCR-Katalysator 11 ist in einem separaten
Gehäuse 14 untergebracht,
welches über
einen Leitungsabschnitt 13 des Abgasstrangs mit dem Gehäuse 9 für den Partikelfilter 5 verbunden
ist. Bevorzugt ist ein SCR-Katalysator mit einem Volumen, welches
im Bereich des 1,5-fachen bis 2,5-fachen des Hubraums des Verbrennungsmotors
liegt. Mit einem etwa 2-fachen Hubvolumen wird ein besonders günstiges
Kosten-Wirkungsverhältnis
erreicht.
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Der
SCR-Katalysator 11 ist vorzugsweise als Trägerkatalysator
in Wabenkörperbauform
mit einer zeolithischen Beschichtung ausgebildet. Dabei ist ein eisenhaltiger
Zeolith besonders bevorzugt. Als Zeolithmaterialien habe sich Zeolithe
vom Mordenit-, Y-, ZSM5- MFI-, und β-Typ als vorteilhaft erwiesen.
Insbesondere mit Blick auf gute Temperaturstabilität kann dabei
eine Ausführung
mit einem SiO2/Al2O3-Verhältnis
von mehr als 30 oder ein dealuminierter Zeolith vorteilhaft sein.
Für eine
besonders hohe Aktivität
in Bezug auf die Stickoxidreduktion sind acide Zeolithe mit einer
Hammett-Acidität von weniger
als –3
bevorzugt.
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Zur
Zuführung
eines Reduktionsmittels für den
SCR-Katalysator ist eine zweite Injektionsvorrichtung 12 vorgesehen.
Als Reduktionsmittel wird vorzugsweise eine wässrige Harnstofflösung eingesetzt.
Die Abgabe der Harnstofflösung
kann mittels Druckluftunterstützung
in Form eines Nebels bzw. Aerosols erfolgen. Es kann jedoch auch
eine so genannte luftfreie Dosierung vorgesehen sein. Insbesondere
in diesem Fall ist eine gekühlte
Ausführung der
zweiten Injektionsvorrichtung 12 vorteilhaft, wodurch sich
Ablagerungen an Düsenöffnungen
vermeiden lassen. Dabei kann es sich um eine passive Kühlmaßnahme,
etwa in Form eines Kühlkörpers oder
um eine aktive Kühlmaßnahme,
etwa in Form einer Rücklaufkühlung oder
einer Kühlmittelkühlung handeln.
Die Harnstofflösung
wird dabei vorzugsweise mit einem Überdruck der zweiten Injektionsvorrichtung 12 zugeführt und
von dieser fein verteilt ins Abgas abgespritzt. Der Überdruck
wird dabei bevorzugt so hoch gewählt,
dass eine Blasenbildung durch Sieden bis zu einer an der zweiten
Injektionsvorrichtung 12 auftretenden maximalen Temperatur
von etwa 200 °C
ausgeschlossen ist.
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Die
zweite Injektionsvorrichtung 12 kann zwischen der zweiten
oxidationskatalytisch wirksamen Abgasnachbehandlungseinheit 4 und
dem Partikelfilter 5 angeordnet sein. Bevorzugt ist jedoch
eine Anordnung wie dargestellt zwischen dem Partikelfilter 5 bzw.
einem gegebenenfalls nachgeschalteten dritten Oxidationskatalysator 10 und
dem SCR-Katalysator 11 im Leitungsabschnitt 13.
Vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, eine Zuführungs-
bzw. Hydrolysestrecke s2 zum SCR-Katalysator 11 im Leitungsabschnitt 13 von
etwa 500 mm bis 1000 mm oder mehr vorzusehen. Bevorzugt ist eine
Zuführungsstrecke
s2 von etwa 1000 mm. Durch mehrfache Umlenkung lässt sich dennoch eine kompakte
Bauweise erzielen. Um eine demgegenüber verkürzte Zuführungsstrecke s2 zu erhalten,
kann jedoch auch ein Hydrolysekatalysator zur Hydrolyse von zugeführtem Harnstoff
im Leitungsabschnitt 13 vorgesehen sein.
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Die
vorzugsweise eingesetzten SCR-Katalysatortypen weisen eine Reduktionsmittel-
bzw. Ammoniakspeicherfähigkeit
auf. Dabei ist im Allgemeinen der erreichbare Stickoxidumsatz um
so größer, je höher die
im Katalysator gespeicherte Reduktionsmittel- bzw. Ammoniakmenge
ist. Bei hoher Speichermenge tritt jedoch ein mehr oder weniger
großer, unerwünschter
Reduktionsmittelschlupf auf. Um dennoch einen Betrieb mit hoher
Ammoniakspeichermenge und damit möglichst hohem Stickoxidumsatz zu
ermöglichen,
kann der SCR-Katalysator 11 ausgangsseitig mit einer oxidationskatalytischen
Beschichtung versehen sein. Dabei ist es vorteilhaft, diese auf
wenigstens 10 % der Katalysatorlänge
auslassseitig vorzusehen. Bevorzugt ist eine Beschichtung des SCR-Katalysators
im auslassseitigen Bereich auf etwa 20 % der Gesamtkatalysatorlänge. Es kann
jedoch auch ein so genannter Sperrkatalysator mit oxidationskatalytischer
Wirksamkeit als separates Bauteil nachgeschaltet sein. Analog zu
einer Beschichtung ist dabei ein Volumen von etwa 20 % des Stickoxidreduktionskatalysator-Volumens
bevorzugt.
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In 4 ist
ein Abgasnachbehandlungssystem 1 in der Variante mit nachgeschaltetem
Ammoniaksperrkatalysator 15 dargestellt. Der Sperrkatalysator 15 kann
dabei ähnlich
wie der erste Oxidationskatalysator 3 beschaffen sein.
Eine besonders hohe Temperaturstabilität ist nicht erforderlich, da
die Temperatur in diesem Bereich des Abgasnachbehandlungssystems 1 meist
unterhalb von 500 °C
liegt. Vorzugsweise schließt
sich der Sperrkatalysator 15 mit geringem oder vernachlässigbarer
Abstand unmittelbar an den SCR-Katalysator 11 an und ist
in demselben Gehäuse 14 angeordnet.
Ein Einbau in einem separaten Gehäuse ist natürlich ebenfalls möglich.
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Wenngleich
der Übersichtlichkeit
halber nicht in den Zeichnungen dargestellt, ist klar, dass eine
geeignete Sensorik für
das Abgasnachbehandlungssystem 1 vorgesehen ist, um dessen
Betrieb zu steuern. Die Sensorik umfasst dabei vorzugsweise geeignet
platzierte Sensoren für
Temperatur, Druck, Ammoniak-, Stickoxid-, und Sauerstoffgehalt des
Abgases.
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So
kann insbesondere stromauf vor dem zweiten Oxidationskatalysator 4 und/oder
zwischen diesem und dem Partikelfilter 5, sowie ausgangsseitig
des Partikelfilters 5 jeweils ein Temperatursensor zur Überwachung
des Betriebs bzw. der Funktionalität dieser Baueinheiten bzw.
von thermischen Partikelfilterregenerationen vorgesehen sein. Die
Platzierung eines Stickoxidsensors ausgangsseitig des ersten Oxidationskatalysators 3,
insbesondere im Zusammenhang mit einer Temperaturerfassung des ersten
Oxidationskatalysators 3, ermöglicht eine Abschätzung des
NO2-Anteils im Abgas am Ausgang des ersten Oxidationskatalysators 3.
Dies erlaubt im Zusammenhang mit einer Temperaturerfassung für den Partikelfilter 5 eine
zuverlässige
Modellierung von dessen Rußbeladung
sowie eine Regelung der Zugabe des Reduktionsmittels über die
zweite Injektionsvorrichtung 12. Zur weiteren Verbesserung
dieser Regelung oder zu Diagnosezwecken kann ein Ammoniaksensor
stromab des SCR-Katalysators 11 vorgesehen sein.
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Durch
eine Platzierung eines Drucksensors stromab nach und/oder stromauf
vor dem Partikelfilter 5 kann eine Abschätzung von
dessen Ruß-
oder Aschegehalt erfolgen und thermische Regenerationsvorgänge getriggert
bzw. gesteuert werden.
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Zur
Durchführung
der Steuer- bzw. Regelvorgänge
ist auch ein zeichnerisch nicht dargestelltes Steuergerät vorgesehen,
das mit den Sensoren verbunden ist sowie mit einem Motorsteuergerät für den Verbrennungsmotor
kommunizieren kann oder in dieses integriert ist.