DE102006050998A1 - Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms, Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms, umfassend einen ersten Kanal zur Führung des Fluids, einen zweiten Kanal (12, 5b) zur Führung des Fluids und ein Ventilelement mit einem Ventilsitz (1) und einem Ventilschieber (2), wobei der Ventilschieber (2) mit einer antreibbar drehbaren Welle (3) verbunden ist, wobei durch Drehung der Welle (3) eine erste Öffnung (8) des Ventilschiebers (2) mit einer zweiten Öffnung (9, 10) des Ventilsitzes (1) zwecks Freigabe eines einstellbaren Durchtritts von dem ersten Kanal zu dem zweiten Kanal (12, 5b) in Überdeckung bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilschieber (2) als bezüglich der drehbaren Welle (3) im Wesentlichen rotationssymmetrischer Körper mit gegenüber der Welle (3) geneigter Wandung ausgebildet ist, wobei der Ventilsitz (1) eine der geneigten Wandung gegenüberliegende, ebenfalls geneigte Sitzfläche (1b) aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms.
- Allgemein verlangt der moderne Bau von Kraftfahrzeugen nach weiterentwickelten Lösungen zur Steuerung von Fluidströmen. Dabei kann es sich um flüssige oder gasförmige Fluide handeln. Ziele sind dabei die geringe Baugröße, hohe Standfestigkeit, hohe Resistenz gegen Verschmutzung und die kostengünstige Herstellbarkeit. Insbesondere bei speziellen Einsatzgebieten wie der Regelung von Abgasströmen von Verbrennungsmotoren ergeben sich spezielle Anforderungen wie Hitzebeständigkeit, Resistenz gegen heiße Säuren und chemische Radikale sowie Unempfindlichkeit gegen Verrußung.
- Aus der Praxis sind Ventilanordnungen zur Steuerung von Fluidströmen für Kraftfahrzeuge bekannt, bei denen ein hohlzylindrischer, stirnseitig zur Zuführung eines Fluids offener Drehschieber in einem zylindrischen Ventilsitz aufgenommen ist, wobei durch Drehen des Ventilschiebers Öffnungen, die in dem Schieber angeordnet sind, mit Öffnungen des Ventilsitzes in Überdeckung bringbar sind. Derartige zylindrische Drehschieberventile haben sich als empfindlich gegen Verschmutzungen erwiesen. Zudem bereitet die Dichtheit Probleme, da ein gewisses Spiel zwischen den zylindrischen Wänden besteht. Dies gilt besonders bei Einsatz für eine Abgasrückführung, da bei dieser Betriebsart sehr hohe Temperaturunterschiede auftreten, durch die ein maximales Spiel zwischen Ventilschieber und Ventilsitz besonders groß wird.
- Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine eingangs genannte Vorrichtung anzugeben, die bei einfacher und kostengünstiger Herstellbarkeit eine hohe Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung aufweist.
- Diese Erfindung wird für eine eingangs genannte Vorrichtung erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Durch die geneigte Form der Wandung des Ventilschiebers und des Ventilsitzes ist es auf einfache Weise ermöglicht, eine Ansammlung von Verunreinigungen im Bereich zwischen Ventilschieber und Ventilsitz zu vermeiden. Zudem ergibt sich mit einfachen Mitteln der Vorteil, dass eine Kraftbeaufschlagung des Ventilschiebers in Richtung des Ventilsitzes zu einer besser kontrollierten Abdichtung der Vorrichtung führt, was bei einem eingangs genannten zylindrischen Ventilschieber nicht der Fall ist.
- In einer bevorzugten und einfach herstellbaren Ausführung ist die Wandung zumindest des Ventilschiebers konisch geformt. Allgemein kann die geneigte Wandung aber auch Krümmungen aufweisen, etwa einen paraboloiden oder teilkreisförmigen Querschnitt.
- In bevorzugter Ausführung ist ein dritter Kanal zur Führung des Fluids mit einer dritten, an dem Ventilsitz angeordneten Öffnung verbunden, wobei durch das Drehen der Welle die erste Öffnung des Ventilschiebers wahlweise mit der zweiten Öffnung oder der dritten Öffnung des Ventilsitzes in einstellbare Überdeckung bringbar ist. Auf diese Weise ist mit geringem Aufwand die Möglichkeit geschaffen, eine Verzweigung des Fluidstroms auf mindestens zwei Kanäle zu selektieren, wobei zudem die Größe des Fluidstroms jeweils einstellbar ist. Durch geeignete Anordnung von Öffnungen ist ein Betriebsmodus denkbar, in dem sowohl der zweite als auch der dritte Ventilka nal mit dem ersten Ventilkanal verbindbar sind. Regelmäßig kann es jedoch ausreichend sein, nur einen von zweitem oder drittem Ventilkanal selektierbar mit dem ersten Ventilkanal zu verbinden.
- Besonders bevorzugt ist zumindest eines der beiden, Ventilschieber oder Ventilsitz, insbesondere beide, mittels Tiefziehen aus einem Metallblech hergestellt. Hierdurch wird eine besonders kostengünstige Serienfertigung der kritischen Teile der Vorrichtung ermöglicht. Regelmäßig werden neben dem Tiefziehen weitere Bearbeitungsschritte wie etwa das Ausstanzen von Öffnungen gegeben sein.
- Zumindest für Anwendungen, bei denen hohe Temperaturen und chemisch aggressive Stoffe zu den Eigenschaften des Fluids gehören, ist es bevorzugt vorgesehen, dass zumindest eines der beiden, Ventilschieber oder Ventilsitz, insbesondere beide, aus Edelstahl bestehen.
- Um die Reibung bei einem Verdrehen des Ventilschiebers gering zu halten und gegebenenfalls ein Verfressen von Ventilschieber und Ventilsitz zu vermeiden, ist es bevorzugt vorgesehen, dass an zumindest einem der beiden, Ventilschieber oder Ventilsitz, eine die geneigte Wandung umlaufende ringartige Erhebung vorgesehen ist, durch die eine Berührfläche der Wandungen definiert ist. Auf diese Weise wird die Gesamtberührfläche der Wandungen erheblich verringert. Solche ringartigen Erhebungen können etwa als Sicken eines zu dem Ventilschieber oder Ventilsitz ausgeformten Blechs ausgebildet sein. Derartige Sicken können unmittelbar in einem Tiefziehverfahren oder in einem nachträglichen Bearbeitungsschritt vorgesehen werden oder auch auf jedwede andere bekannte Weise. In besonders bevorzugter Ausführung ist zudem an zumindest einem der beiden, Ventilschieber oder Ventilsitz, eine weitere, zu der ringartigen Erhebung nicht parallele Erhebung an der Wandung vorgesehen. Durch diese weitere Erhebung kann vorteilhaft eine bessere Abdichtung benachbarter Öffnungen des Ventilsitzes oder Ventilschiebers gegeneinander gewährleistet werden. Diese weitere Erhebung kann dabei eine Berührfläche bilden oder auch ohne Berührung unter Ausbildung eines möglichst kleinen Restspaltes eine Abdichtung bewirken. Die Sicken können einen Dichtrahmen um die Bohrung bilden.
- In besonders bevorzugter Ausführung ist der Ventilschieber mittels einer Feder in axialer Richtung der Drehwelle gegen den Ventilsitz kraftbeaufschlagt. Hierdurch wird eine automatische Positionierung aufgrund der geneigten Form des Ventilsitzes sowie eine definierte Abdichtung durch die kraftbeaufschlagte Anlage des Ventilschiebers an dem Ventilsitz gewährleistet.
- Alternativ oder ergänzend kann zudem der Ventilschieber durch einen Druck des Fluids gegen den Ventilsitz kraftbeaufschlagt sein. Hierdurch ist eine verbesserte Abdichtung gegeben und es wird verhindert, dass durch den Fluiddruck Ventilschieber und Ventilsitz außer Eingriff geraten.
- In allgemein bevorzugter Ausführung ist die drehbare Welle mittels eines Aktuators antreibbar, um eine automatisierte Verstellung der Vorrichtung zu gewährleisten.
- In einer bevorzugten Weiterbildung weist zumindest eines der beiden, Ventilschieber oder Ventilsitz, eine Oberflächenbearbeitung auf, insbesondere eine Beschichtung oder Härtung. Durch eine solche Oberflächenbearbeitung kann eine Gleit- und Haftreibung von Ventilschieber und Ventilsitz verringert werden. Zudem kann die Bearbeitung so ausgebildet sein, dass Verunreinigungen, z. B. Rußpartikel, weniger gut an den Oberflächen haften. Insgesamt wird hierdurch die Langlebigkeit und die Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung begünstigt.
- In einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die geneigte Wandung des Ventilschiebers einen gesamten Öffnungswinkel zwischen etwa 40° und etwa 80° auf, insbesondere bevorzugt zwischen 50° und 70°. Durch die geeignete Wahl des Konus-Öffnungswinkels wird eine Optimierung im Hinblick auf Resistenz gegen Verunreinigungen bzw. selbstreinigende Eigenschaften bei Bewegung des Ventilschiebers sowie eine begrenzte Reibung der Wandungen aneinander erreicht.
- In einer bevorzugten Weiterentwicklung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung enthält das Fluid Abgas eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, wobei zumindest einer der Kanäle mit einem Abgaskühler verbunden ist. Hierdurch wird dem Umstand Rechnung getragen, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung in besonders guter Weise als Regelventil für eine Führung von heißen Gasen, insbesondere Abgasen eines Verbrennungsmotors, geeignet ist. Grundsätzlich kann die Vorrichtung jedoch allgemein zur Steuerung eines jeden Fluids, flüssig oder gasförmig, und bei unterschiedlichen Temperaturbereichen eingesetzt werden.
- Besonders bevorzugt ist dabei zudem ein anderer der Kanäle mit einem Bypasskanal für das Abgas verbunden. Weiterhin bevorzugt ist der Bypasskanal parallel an dem Abgaskühler angeordnet und bildet insbesondere mit diesem eine bauliche Einheit. Derartige Abgaskühlermodule mit integriertem Bypasskanal sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt, etwa durch die
DE 102 03 003 A1 . Solche Abgaskühler erfordern nach dem Stand der Technik regelmäßig eine erste Stelleinheit zur Verteilung eines Abgasstroms auf Bypasskanal oder Wärmetauscherkanäle sowie eine zweite Stellvorrichtung zur Regelung der Gesamtgröße des Abgasstroms. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann nunmehr eine kleinbauende und einfache Vorrichtung bereitgestellt werden, mittels der zugleich eine Dosierung des Abgasstroms der Größe nach als auch eine Verteilung des Abgasstroms auf Bypasskanal und Wärmetauscher erfolgen kann. Zudem ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in besonderem Maße geeignet, eine bauliche Integration mit einem modulartigen Abgaskühler mit Bypasskanal zu bilden. Hierzu ist in bevorzugter Weise der Ventilsitz in einem Eintrittsbereich des Abgaskühlers angeordnet, wodurch die Gesamtvorrichtung besonders kompakt wird. Weiterhin bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass ein Gehäuse zur Aufnahme oder Ausbildung des Ventilsitzes einstückig mit dem Abgaskühler ausgebildet ist. Diese einstückige Ausbildung kann insbesondere durch Verschweißung des Gehäuses mit dem Abgaskühler erfolgen. Die vorgenannteDE 102 03 003 beschreibt ein an den Abgaskühler angrenzendes Gehäuse für eine Stellklappe. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann hier z. B. in einer Modifikation bestehen, in der die Stellklappe bei nur wenig geänderter Gehäuseform und -größe eine erfindungsgemäße Vorrichtung aufnimmt, wodurch zugleich eine Regulation des Abgasstroms in seiner Größe als auch eine definierte Verteilung des Abgasstroms ermöglicht wäre. - Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17 vorgeschlagen.
- Weitere Vorteile und Merkmale einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie aus den abhängigen Ansprüchen.
- Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
-
1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung von der Seite. -
2 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung aus1 . - Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt es sich um ein Steuerventil zur Steuerung eines rückgeführten Abgasstroms eines Dieselmotors eines Personenkraftwagens. Das Ventil hat einen Ventilsitz
1 und einen drehbaren Ventilschieber2 , welcher mit einer drehbaren Welle3 über Befestigungsmittel4 fest, aber zu Wartungszwecken lösbar verbunden ist. - Die Welle
3 durchgreift den Ventilsitz1 in einer zentralen Bohrung1a des Ventilsitzes1 , in welcher die Welle3 im wesentlichen dichtend geführt ist. Es können in diesem Durchbrechungsbereich1a des Ventilsitzes1 auch zusätzliche Dichtmittel (nicht dargestellt) vorgesehen sein. - Der Ventilsitz
1 ist an einem Gehäuse5 fest aufgenommen. Die drehbare Welle3 durchgreift eine Öffnung5a des Gehäuses5 und ist in dieser Öffnung5a drehgelagert. Außenseitig des Gehäuses5 ist die Welle3 mit einem Aktuator6 , vorliegend ein Servomotor, verbunden. Der Aktuator6 ist über eine Halterung6a an dem Gehäuse5 abgestützt. Im Bereich der Verbindung der Welle3 mit dem Aktuator6 ist die Welle3 in axialer Richtung durch eine Feder7 dauerhaft kraftbeaufschlagt; die Feder könnte die Welle3 jedoch auch unmittelbar gegen das Gehäuse5 abstützen. Durch diese Feder7 wird über die Kraftbeaufschlagung der Welle3 der Ventilschieber2 gegen den Ventilsitz1 angedrückt, so dass ein verbleibender Spalt zwischen Ventilsitz1 und Ventilschieber vermieden oder verringert wird. - Sowohl der Ventilschieber
2 als auch der Ventilsitz1 haben eine im wesentlichen becherartige Form mit konischen bzw. kegelabschnittförmigen Seitenwänden2b ,1b . Der volle Öffnungswinkel des Kegelabschnitts ist der gleiche bei Ventilschieber und Ventilsitz und beträgt vorliegend etwa 60°. Ventilschieber2 und Ventilsitz1 haben jeweils einen flachen Bodenbereich1c ,2c und einen kragenartigen Randbereich1d ,2d . Die kragenförmigen Randbereiche1d ,2d sind im wesentlichen in Form von Kreisringen ausgebildet, welche in einer zu der Drehwelle3 senkrechten Ebene liegen. - Der Ventilschieber
2 hat in der Nähe des Randbereichs2d eine erste Sicke2e und eine in der Nähe des Bodenbereichs angeordnete zweite Sicke2f . Bei diesen Sicken2e ,2f handelt es sich um Rillen, die im Zuge einer Herstellung des Ventilschiebers aus einer Blechronde mittels Tiefziehen in die konische Wandung2b eingebracht wurden. Eine korrespondierende Ausstülpung der konischen Außenwandung bildet eine die konische Wandung2b umlaufende ringartige Erhebung aus. Wie aus der Querschnittsdarstellung gemäß1 erkennbar ist, berühren sich die konischen Wände2b ,1b von Ventilschieber2 und Ventilsitz1 lediglich im Bereich dieser ringartigen Berührflächen2e ,2f . Die kragenartigen Abschlusswandungen1d ,2d berühren sich nur leicht oder es verbleibt ein geringer Spalt zwischen ihnen, durch den eine noch ausreichende Abdichtung gegen das Abgas gegeben ist. Den Hauptteil der Kraftabstützung der Federkraft tragen die ringartigen Berührflächen2e ,2f . - Wie insbesondere die Draufsicht gemäß
2 verdeutlicht, ist in dem Ventilschieber2 im Bereidh seiner geneigten Wandung2b eine kreisförmige erste Öffnung8 als Durchbrechung vorgesehen. In dem Bereich der geneigten Wandung1b des Ventilsitzes1 ist eine zweite Öffnung9 und eine gegenü berliegende dritte Öffnung10 vorgesehen. Ein erster Kanal führt das Abgasventil schieberseitig der Vorrichtung zu. Hierzu ist ein nicht dargestelltes Kanalgehäuse, insbesondere ein einfaches Rohr, an den Ventilsitz1 oder das Gehäuse5 angeschlossen und führt in Richtung der Welle3 von dem Ventilsitz1 weg. In der Stellung des Ventilschiebers nach2 ist die Vorrichtung geschlossen, so dass keine oder keine nennenswerte Menge an Abgas durch eine der Öffnungen9 ,10 des Ventilsitzes gelangen kann. - Zur besseren Abdichtung der Öffnung
8 von den Öffnungen9 ,10 , insbesondere in der geschlossenen Stellung gemäß2 , sind an dem Ventilschieber2 weitere durch tiefgezogene Sicken gebildete Erhebungen11 vorgesehen, die im Bereich der konischen Wandung2b im wesentlichen senkrecht zu den ringförmigen Erhebungen2e ,2f verlaufen. Hierdurch wird eine erhabene Einrahmung der Öffnung8 geschaffen, die der besseren Abdichtung bei zugleich möglichst geringer Gesamtreibung des Ventilschiebers2 auf dem Ventilsitz1 dient. - Vorliegend bestehen sowohl Ventilschieber als auch Ventilsitz aus Edelstahl und sind mittels Tiefziehverfahren in ihre Form gebracht worden. Die Öffnungen
8 ,9 ,10 können sowohl vor als auch nach dem Tiefziehverfahren in die Werkstücke eingebracht worden sein. - Das Gehäuse
5 , das den Ventilsitz1 aufnimmt und eine Lagerung für die Welle3 bildet, stellt zugleich den Eintrittsbereich eines Abgaskühlers mit integrierten Bypasskanal dar. Bei dem Abgaskühler12 mit seinem Bypasskanal13 handelt es sich im Prinzip um einen in der DruckschriftDE 102 03 003 A1 beschriebenen Wärmetauscher. Der Abgaskühler12 hat Anschlüsse12a ,12b zum Durchlass eines geeigneten Kühlmittels, beispielsweise aus dem Hauptkühlkreislauf des Verbrennungsmotors. Der Abgaskühler12 bildet einen zweiten Kanal und der Bypasskanal13 bildet einen dritten Kanal der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Nach der Kühlung im Kühler12 oder der wahlweisen Durchleitung durch den Bypass13 wird der Abgasstrom in einem Rückführkanal14 zusammengefasst und dem Verbrennungsmotor einlassseitig zugeführt. Bei der vorliegenden Bauform befindet sich die erste Öffnung9 des Ventilsitzes1 im unmittelbaren Eintrittsbereich des Abgaskühlers12 . Die dem Bypasskanal13 zugeordnete Öffnung10 des Ventilsitzes1 ist in eine Gehäuseausbeulung5b gerichtet, die mit dem Bypasskanal13 in Verbindung steht. - Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
Durch Betätigung des Aktuators6 und die erzwungene kontrollierte Verdrehung der Welle3 wird der Ventilschieber2 in seiner Winkelposition relativ zu dem Ventilsitz1 verändert. Dabei wird die Eintrittsöffnung8 des Ventilschiebers2 entweder in keine Überdeckung (2 ) mit einer der Öffnungen9 ,10 des Ventilsitzes gebracht oder in eine teilweise Überdeckung oder in eine vollständige Überdeckung mit einer der Öffnungen9 ,10 . Durch das Maß einer teilweisen Überdeckung kann die Menge des durchtretenden Abgases eingestellt werden. - Die Führung der Welle der in den
1 und2 beschriebenen Vorrichtung wird in einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, insbesondere im Bereich der Öffnung5a , mit zumindest einem weiteren O-Ring abgedichtet. Der O-Ring weist zumindest einen Kühlkanal auf.
Claims (18)
- Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms, umfassend einen ersten Kanal zur Führung des Fluids, einen zweiten Kanal (
12 ,5b ) zur Führung des Fluids und ein Ventilelement mit einem Ventilsitz (1 ) und einem Ventilschieber (2 ), wobei der Ventilschieber (2 ) mit einer antreibbar drehbaren Welle (3 ) verbunden ist, wobei durch Drehung der Welle (3 ) eine erste Öffnung (8 ) des Ventilschiebers (2 ) mit einer zweiten Öffnung (9 ,10 ) des Ventilsitzes (1 ) zwecks Freigabe eines einstellbaren Durchtritts von dem ersten Kanal zu dem zweiten Kanal (12 ,5b ) in Überdeckung bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilschieber (2 ) als bezüglich der drehbaren Welle (3 ) im wesentlichen rotationssymmetrischer Körper mit gegenüber der Welle (3 ) geneigter Wandung ausgebildet ist, wobei der Ventilsitz (1 ) eine der geneigten Wandung gegenüberliegende, ebenfalls geneigte Sitzfläche (1b ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandung (
2b ) des Ventilschiebers (2 ) zumindest abschnittsweise konisch ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Kanal (
12 ,5b ) zur Führung des Fluids mit einer dritten, an dem Ventilsitz (1 ) angeordneten Öffnung (10 ) verbunden ist, wobei durch das Drehen der Welle (3 ) die erste Öffnung des Ventilschiebers (8 ) wahlweise mit der zweiten Öffnung (9 ) oder der dritten Öffnung (9 ) des Ventilsitzes (1 ) in einstellbare Überdeckung bringbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der beiden, Ventilschieber (
2 ) oder Ventilsitz (1 ), insbesondere beide, mittels Tiefziehen aus einem Metallblech hergestellt ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der beiden, Ventilschieber (
2 ) oder Ventilsitz (1 ), insbesondere beide, aus Edelstahl besteht. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der beiden, Ventilschieber (
2 ) oder Ventilsitz (1 ), eine die geneigte Wandung (2b ) umlaufende ringartige Erhebung (2e ,2f ) vorgesehen ist, durch die eine Berührfläche der Wandungen (1b ,2b ) definiert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einem der beiden, Ventilschieber (
2 ) oder Ventilsitz (1 ), eine weitere, zu der ringartigen Erhebung (2e ,2f ) nicht parallele Erhebung (11 ) an der Wandung vorgesehen ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilschieber (
2 ) mittels einer Feder (7 ) in axialer Richtung der Drehwelle (1 ) gegen den Ventilsitz (1 ) kraftbeaufschlagt ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilschieber (
2 ) durch einen Druck des Fluids gegen den Ventilsitz (1 ) kraftbeaufschlagt ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbare Welle (
3 ) mittels eines Aktuators (6 ) antreibbar ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der beiden, Ventilschieber (
2 ) oder Ventilsitz (1 ), eine Oberflächenbearbeitung, insbesondere eine Beschichtung oder Härtung, aufweist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die konische Wandung (
2b ) des Ventilschiebers (2 ) einen Öffnungswinkel zwischen etwa 40° und etwa 80°, insbesondere zwischen 50° und 70° aufweist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid Abgas eines Verbrennungsmotors insbesondere eines Kraftfahrzeugs enthält, wobei zumindest einer der Kanäle mit einem Abgaskühler (
12 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein anderer der Kanäle (
5b ) mit einem Bypasskanal (13 ) für das Abgas verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypasskanal (
13 ) parallel an den Abgaskühler (12 ) angrenzt und insbesondere mit diesem eine bauliche Einheit bildet. - Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (
1 ) in einem Eintrittsbereich des Abgaskühlers (12 ) angeordnet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuse (
5 ) zur Aufnahme oder Ausbildung des Ventilsitzes einstückig mit dem Abgaskühler (12 ) ausgebildet ist. - Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17.
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DE102006050998A DE102006050998A1 (de) | 2005-11-02 | 2006-10-26 | Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms, Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms |
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DE102005052553 | 2005-11-02 | ||
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DE102006050998A1 true DE102006050998A1 (de) | 2007-05-03 |
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ID=37913064
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102006050998A Withdrawn DE102006050998A1 (de) | 2005-11-02 | 2006-10-26 | Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms, Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Steuerung eines Fluidstroms |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102006050998A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3561258A1 (de) * | 2018-04-25 | 2019-10-30 | Garrett Transportation I Inc. | Turbolader mit doppelspulenturbinengehäuse und querspulenkommunikationssteuerventil, das so betreibbar ist, dass es selektiv ein übersprechen zwischen den spulen ermöglicht oder verhindert |
DE102020001244A1 (de) | 2020-02-26 | 2021-08-26 | Daimler Ag | Einlasstrakt für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens |
-
2006
- 2006-10-26 DE DE102006050998A patent/DE102006050998A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP3561258A1 (de) * | 2018-04-25 | 2019-10-30 | Garrett Transportation I Inc. | Turbolader mit doppelspulenturbinengehäuse und querspulenkommunikationssteuerventil, das so betreibbar ist, dass es selektiv ein übersprechen zwischen den spulen ermöglicht oder verhindert |
DE102020001244A1 (de) | 2020-02-26 | 2021-08-26 | Daimler Ag | Einlasstrakt für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |