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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen chirurgischen Wundhaken für eine chirurgische Wundspreizvorrichtung,
umfassend eine erste Valve, welchen einen ein freies Ende aufweisenden
und einen ersten Geweberückhaltebereich
definierenden ersten Geweberückhalteabschnitt
und einen ersten Halteabschnitt aufweist, wobei der erste Halteabschnitt
mit einer chirurgischen Haltevorrichtung der Wundspreizvorrichtung
lösbar
verbindbar ist, wobei mindestens eine weitere, mit der ersten Valve
lösbar verbindbare
Valve vorgesehen ist, die mindestens einen weiteren Geweberückhalteabschnitt
aufweist, welcher einen weiteren Geweberückhaltebereich definiert, und
wobei ein vom ersten und vom weiteren Geweberückhaltebereich definierter
gesamter Geweberückhaltebereich
des Wundhakens größer ist
als der erste und/oder der weitere Geweberückhaltebereich..
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung eine chirurgische Wundspreizvorrichtung
umfassend mindestens eine chirurgische Haltevorrichtung und mindestens
einen an der mindestens einen chirurgischen Haltevorrichtung festlegbaren
chirurgischen Wundhaken.
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Chirurgische
Wundspreizvorrichtungen kommen bei chirurgischen Eingriffen am menschlichen oder
tierischen Körper
zum Einsatz. Nach Eröffnung des
Körpers
werden, insbesondere bei einem tief im Körper liegenden Operationsfeld,
chirurgische Wundhaken der eingangs beschriebenen Art verwendet,
die insbesondere zum Zurückhalten
von Körpergewebe,
Organen oder Knochen dienen und so eine freie Sicht zum Operationsfeld
ermöglichen.
Es ist zum Beispiel bekannt, ab einer Operationstiefe von etwa 20
mm Valven einzusetzen. Diese werden beispielsweise an einer chirurgischen
Haltevorrichtung, insbesondere einem an einem Operationstisch festlegbaren
Rahmen, festgelegt.
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Grundsätzlich könnten die
Wundhaken oder Valven auch vom Operationspersonal gehalten werden,
doch ist diese Tätigkeit
insbesondere bei mehrstündigen
Operationen anstrengend und ermüdend. Wird
die Eröffnung
des Körpers
weiter in die Tiefe fortgesetzt, dann wird bei bekannten Wundspreizvorrichtungen
die zunächst
eingesetzte, an der chirurgischen Haltevorrichtung festgelegte Valve
entfernt und durch eine längere
ersetzt. Das Auswechseln der Valven wird solange wiederholt, bis
die erforderliche Tiefe zur Eröffnung
des eigentlichen Operationsfeldes erreicht ist.
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Die
beschriebene Vorgehensweise hat insbesondere den Nachteil, dass
durch das Auswechseln der Valven unterschiedlicher Länge zum
einen die Operationszeit verlängert
wird, zum anderen aber auch zurückgehaltenes
Gewebe wieder den Zugang teilweise das Operationsfeld wieder verdecken
kann.
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Ein
Wundhaken mit zwei miteinander lösbar verbindbaren
Valven ist beispielsweise aus
SU 908342 A1 bekannt. Ein chirurgisches Instrument
mit verstellbaren Valven ist in der
FR 2 662 929 A1 beschrieben. Aus der
US 2,473,266 A ist
ein chirurgisches Wundspreizsystem bekannt. Ein beleuchtbarer Retraktor
ist in der
WO 2004/077922
A2 beschrieben. Und schließlich ist aus der
US 5,402,773 A ein chirurgisches
Retraktorsystem bekannt.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen chirurgischen
Wundhaken und eine chirurgische Wundspreizvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art so zu verbessern, dass deren Handhabung vereinfacht
wird.
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Diese
Aufgabe wird bei einem chirurgischen Wundhaken der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen ist zum Sichern einer
Verbindung der ersten Valve mit der mindestens einen weiteren Valve
in der Verbindungsstellung, dass die Sicherungseinrichtung in Form
einer Rastverbindung ausgebildet ist, dass die Rastverbindung mindestens ein
erstes und mindestens ein zweites Rastglied umfasst, dass das mindestens
eine erste und das mindestens eine zweite Rastglied in eine Raststellung,
in welcher sie in Eingriff stehen, bringbar sind, wenn die erste
Valve mit der mindestens einen weiteren Valve verbunden ist, dass
das mindestens eine erste Rastglied an der ersten Valve und dass
das mindestens eine zweite Rastglied an der mindestens einen weiteren
Valve angeordnet ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Weiterbildung des
bekannten chirurgischen Wundhakens ist es nicht mehr erforderlich,
eine kurze Valve gegen eine längere
auszutauschen, sondern es kann vielmehr auf einfache Weise eine
weitere Valve, beispielsweise eine längere, mit der zuvor gesetzten
kürzeren Valve
verbunden werden. Dadurch wird verhindert, dass zurückgehaltenes
Gewebe wieder in seine ursprüngliche
Position gelangen kann, wenn beispielsweise Valven ausgetauscht
werden. Je tiefer der Körper
eröffnet
wird, umso mehr Valven können
nacheinander miteinander verbunden werden und verhindern, dass Gewebe,
Knochen oder Organe den eröffneten
Zugang wieder verschließen
und die Sicht auf das Operationsfeld behindern. Es können bei
einem chirurgischen Wundhaken gemäß der vorliegenden Erfindung
insgesamt zwei Valven vorgesehen sein, jedoch auch jede beliebige
weitere Zahl von Valven, beispielsweise drei, vier, fünf, sechs
oder noch mehr. Das Vorgehen mit den miteinander verbindbaren Valven
unterscheidet sich vom herkömmlichen
Vorgehen dadurch, dass bereits zu Beginn der Eröffnung des Körpers eine
erste Valve gesetzt und beispielsweise an einer chirurgischen Wundspreizvorrichtung festgelegt
werden kann. Es ist somit nicht mehr erforderlich, die Valve durch
das Operationspersonal zu halten. Allerdings könnte der Wundhaken alternativ auch
während
der gesamten Operation vom Operationspersonal gehalten werden, zum
Beispiel am ersten Halteabschnitt. Wird der Körper weiter in die Tiefe präpariert,
dann kann insbesondere die nächste
oder weitere Valve erforderlicher Länge, oder mit einem gewünschten
weiteren Geweberückhaltebereich,
von der Mitte des Operationsfeldes her mit der zuvor eingesetzten
Valve verbunden werden. Unter dem Geweberückhaltebereich des Geweberückhalteabschnitts
ist insbesondere ein vom Geweberückhalteabschnitt
umschlossenes Gebiet oder eine Fläche zu verstehen, wobei der
Geweberückhaltebereich
nicht zwingend geschlossen, das heißt durchbrechungsfrei, sein
muss. Dies bedeutet jedoch aber auch, dass der Geweberückhalteabschnitt
eine Rückhaltefläche aufweisen
kann, die kleiner ist als der definierte Geweberückhaltebereich selbst, beispielsweise
wenn der Geweberückhalteabschnitt
durch einen rechteckigen Rahmen gebildet wird, dessen Fläche kleiner ist
als eine vom Rahmen umgebene Durchbrechung. Beispielsweise lässt sich
eine Vergrößerung des
gesamten Geweberückhaltebereichs
des Wundhakens derart realisieren, dass die Geweberückhaltebereiche
der miteinander verbundenen Valven teilweise überlappen. Durch die Sicherungseinrichtung
kann ein unbeabsichtigtes Lösen
der miteinander verbundenen Valven, insbesondere aus der Verbindungsstellung
heraus, verhindert werden. Besonders einfach lässt sich die Sicherungsvorrichtung
ausbilden, wenn diese in Form der beschriebenen Rastverbindung ausgebildet
ist. Werden beispielsweise zwei Valven relativ zueinander in ihre
Verbindungsstellung überführt, so
kann beim Übergang
in die Verbindungsstellung beispielsweise die Rastvorrichtung in die
Raststellung überführt werden
durch Ineingriffbringen des mindestens einen ersten Rastglieds mit dem
mindestens einen zweiten Rastglied. In analoger Weise können auch
nachrangig eingesetzte und mit vorrangig eingesetzten Valven verbundene
Valven aneinander in der Verbindungsstellung gesichert werden.
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Günstig ist
es, wenn der vom weiteren Geweberückhalteabschnitt definierte
weitere Geweberückhaltebereich
größer ist
als der erste Geweberückhaltebe reich
oder ein Geweberückhaltebereich einer
weiteren, jedoch vorrangigen Valve. Dadurch, dass der weitere Geweberückhaltebereich
größer ist als
ein Geweberückhaltebereich
einer vorrangigen Valve, insbesondere auch der ersten Valve, ist
der gesamte Geweberückhaltebereich
des Wundhakens stets größer als
der erste und/oder der weitere Geweberückhaltebereich. Dadurch sind
auch Anordnungen möglich,
bei denen der weitere Gewebeabschnitt der weiteren Valve vollständig mit
dem Gewebe der ersten Valve oder einer vorrangig mit der ersten
Valve verbundenen weiteren Valve überlappt.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der weitere Geweberückhalteabschnitt
der der ersten Valve in der Rangfolge nachgeordneten mindestens
einen weiteren Valve ein Fenster aufweist und wenn der erste Geweberückhalteabschnitt
in der Verbindungsstellung das erste Fenster mindestens teilweise
ausfüllt.
So ist es möglich,
insgesamt eine großflächige Geweberückhaltefläche auszubilden.
Insbesondere kann so die Geweberückhaltefläche der
in der Rangfolge vorausgehenden Valve durch die nachgeordnete Valve
vergrößert wird.
Des Weiteren hat das Fenster den Vorteil, dass die nacheinander
miteinander verbundenen Valven nicht so angeordnet werden, dass
deren Geweberückhalteabschnitte übereinander
liegen, sondern alle Geweberückhalteabschnitte
der miteinander verbundenen Valven können quasi zu einem einzigen
großen
Geweberückhalteabschnitt
zusammengesetzt werden. Dadurch baut der erfindungsgemäße Wundhaken
nicht das Operationsfeld zu, sondern die nachfolgend eingesetzten
Valven verlängern und/oder
verbreitern lediglich den Geweberückhalteabschnitt, der durch
die vorrangig eingesetzte Valve oder die vorrangig eingesetzten
Valven gebildet wird, direkt in die Tiefe und/oder in die Breite.
Selbstverständlich
ist es jedoch auch möglich,
Valven zu verwenden, die kein Fenster aufweisen.
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Damit
möglichst
kein bereits zurückgehaltenes
Gewebe wieder in seine ursprüngliche
Position zurückgelangen
kann, solange das Operationsfeld eröffnet ist, ist es günstig, wenn
der erste Geweberückhalteabschnitt
in der Verbindungsstellung das erste Fenster vollständig oder
im Wesentlichen vollständig
ausfüllt.
Dasselbe gilt selbstverständlich auch
für Fenster
weiterer Valven, das heißt,
dass optimalerweise Fenster nachgeordneter Valven vollständig oder
im Wesentlichen vollständig
durch die Geweberückhalteabschnitte
der zuvor eingesetzten Valven ausgefüllt werden.
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Um
das Miteinanderverbinden der Valven zu erleichtern, wenn diese Fenster
aufweisen, ist es vorteilhaft, wenn das Fenster der mindestens einen
weiteren Valve in einem dem freien Ende des Geweberückhalteabschnitts
entgegensitzenden Ende desselben angeordnet ist. Die nachgeordnete
Valve kann so auf einfache Weise durch eine schaufelartige Bewegung
von der Mitte des Operationsfeldes her eingesetzt und mit der oder
den zuvor eingesetzten Valven verbunden werden.
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Die
Herstellung des chirurgischen Wundhakens wird besonders einfach,
wenn das Fenster in Form einer Durchbrechung des Geweberückhalteabschnitts
ausgebildet ist. Vorzugsweise ist das Fenster der nachgeordneten
Valve in seiner geometrischen Form dem Geweberückhalteabschnitt der zuvor
eingesetzten Form ähnlich.
Das Fenster könnte
jedoch auch in Form einer Ausnehmung, beispielsweise einer Vertiefung,
ausgebildet sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass insgesamt drei oder mehr Valven
vorgesehen sind und dass die drei oder mehr Valven nacheinander
entsprechend ihrer Rangfolge miteinander verbindbar sind. Entsprechend
ihrer Rangfolge bedeutet im vorliegenden Fall, dass beim sukzessiven
Eröffnen
des Körpers nacheinander
längere
und/oder breitere Valven eingesetzt werden, die Körpergewebe
mit zunehmender Tiefe der Eröffnung
des Körpers
sicher zurückhalten. Beispielsweise
können
entsprechende Valvensätze für bestimmte
chirurgische Eingriffe vorgesehen sein, wobei die Valven mit zunehmender
Länge und/oder Breite
eine nach der anderen eingesetzt und miteinander verbunden werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Geweberückhalteabschnitt der in der
Rangfolge nachgeordneten Valve länger
ist als der in der Rangfolge unmittelbar voranstehenden Valve. So
können
sukzessive mit zunehmender Tiefe der Eröffnung des Körpers nacheinander
immer längere
Valve mit den bereits zuvor eingesetzten Valven verbunden werden.
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Um
das Operationsfeld auch in der Breite optimal freizuhalten, ist
es günstig,
wenn der Geweberückhalteabschnitt
der in der Rangfolge nachgeordneten Valve breiter ist als der in
der Rangfolge unmittelbar voranstehenden Valve.
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Insbesondere
dann, wenn mehrere chirurgische Wundhaken zum Einsatz kommen, ist
es vorteilhaft, wenn alle Valven des Wundhakens gleich breit sind.
So kann sichergestellt werden, dass benachbarte Wundhaken mit zunehmender
Zahl der angeordneten Valven nicht in die Breite "wachsen" und dann im ungünstigsten
Fall überlappen
und so das Operationsfeld verkleinern.
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Grundsätzlich wäre es denkbar,
dass der Geweberückhalteabschnitt
und der Halteabschnitt einer oder mehrerer Valven eine gemeinsame
Längsrichtung
oder Längsachse
definieren. Ein Operationsfeld kann jedoch dann auf besonders einfache
Weise freigehalten werden, wenn der Geweberückhalteabschnitt und der Halteabschnitt
mindestens einer der Valven relativ zueinander um einen Rückhaltewinkel abgewinkelt
sind. So kann das Operationsfeld insbesondere im Wesentlichen frei
vom chirurgischen Rahmen gehalten werden. Bei spielsweise können ein
das eigentliche Operationsfeld weitläufig umgebender chirurgischer
Rahmen oder eine entsprechende chirurgische Haltevorrichtung vorgesehen sein,
an denen dann die abgewinkelten Valven einfach, sicher und ohne
das Operationsfeld zu verdecken, festgelegt werden können.
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Je
nach Einsatzgebiet der chirurgischen Wundhaken kann es günstig sein,
wenn der Rückhaltewinkel
einen Wert in einem Bereich von 30° bis 150° aufweist. Vorzugsweise beträgt der Rückhaltewinkel
90° oder
im Wesentlichen 90°.
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Günstig kann
es ferner sein, wenn die Geweberückhalteabschnitte
der Valven im Querschnitt einen vom jeweiligen Halteabschnitt weg
weisenden ebenen, konvex oder konkav gekrümmten Geweberückhaltebereich
aufweisen. Je nach Einsatzgebiet hat die eine oder andere Ausgestaltung
des Geweberückhaltebereichs
Vorteile beim Zurückhalten
von Gewebe des eröffneten
Körpers.
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Um
möglichst
in die Tiefe eines Körpers
hinein präparieren
und Gewebe zurückhalten
zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die Geweberückhalteabschnitte in Richtung
auf ihr freies Ende hin langgestreckt ausgebildet sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung kann vorgesehen sein, dass eine Verbindungsvorrichtung
vorgesehen ist zum lösbaren Verbinden
der mindestens zwei Valven miteinander. Mit der Verbindungsvorrichtung
lassen sich zwei Valven miteinander auf einfache Weise und definiert
verbinden.
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Besonders
einfach wird der Aufbau der Verbindungsvorrichtung, wenn diese mindestens
ein erstes, an der ersten Valve angeordnetes Verbindungsglied und
mindestens ein zweites, an der mindestens einen weiteren Valve angeord netes
und in der Verbindungsstellung mit dem mindestens einen ersten Verbindungsglied
kraft- und/oder formschlüssig
in Eingriff stehendes Verbindungsglied aufweist. Zwei Valven lassen
sich so einfach kraft- und/oder formschlüssig verbinden, und zwar durch
Ineingriffbringen der jeweils an ihnen angeordneten Verbindungsglieder.
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Vorteilhaft
ist es, wenn das mindestens eine erste Verbindungsglied in Form
einer Verbindungselementaufnahme zum Aufnehmen des mindestens einen
zweiten Verbindungsglied ausgebildet ist. Eine Verbindung zwischen
zwei Valven kann so insbesondere dadurch erreicht werden, dass das
mindestens eine zweite Verbindungsglied in die Verbindungselementaufnahme
eingeschoben wird.
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Konstruktiv
besonders einfach lässt
sich die Verbindungsvorrichtung dadurch realisieren, dass die Verbindungselementaufnahme
in Form einer seitlichen Nut ausgebildet ist, dass die Nut einen
Anschlag aufweist, welcher eine in Richtung auf den Geweberückhalteabschnitt
hinweisende Anschlagefläche
umfasst und dass das mindestens eine zweite Verbindungsglied in
Form eines von einem weiteren Halteabschnitt der mindestens einen
weiteren Valve seitlich abstehenden Vorsprungs oder einer seitlich vorspringenden
Kante ausgebildet ist. Beispielsweise können ein- oder zweiseitig abstehende
Vorsprünge
oder beidseitig vorspringende Kanten am Halteabschnitt einer nachgeordneten
Valve vorgesehen sein, die in eine an der vorrangig einzusetzenden oder
eingesetzten Valve vorgesehene Verbindungselementaufnahme eingreifen,
so dass, wenn die beiden Verbindungsglieder in Eingriff stehen,
die beiden Valven die Verbindungsstellung einnehmen.
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Besonders
kompakt lassen sich die Valven des chirurgischen Wundhakens miteinander
verbinden, wenn die Verbindungsvorrichtung eine Verbindungseinheit aufweist
und wenn die mindestens einen ersten Verbindungsglieder alle an
der Verbindungseinheit aneinander angrenzend angeordnet sind. Beispielsweise
kann die Verbindungseinheit für nacheinander
einzusetzende Valven unterschiedliche Aussparungen aufweisen, in
die dann entsprechende Vorsprünge
oder Kanten der Valven in der Verbindungsstellung eingreifen. Insbesondere
kann auch vorgesehen sein, dass jeweils eine Verbindungsaufnahme
gebildet wird durch einen Teil der Verbindungseinheit und durch
einen Teil der vorrangig eingesetzten Valve. Beispielsweise kann
eine seitliche Nut teilweise begrenzt werden durch Flächen der
Verbindungseinheit und durch Flächenbereiche
der vorrangig eingesetzten Valve.
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Der
Aufbau des chirurgischen Wundhakens wird besonders einfach, wenn
das mindestens eine erste Rastglied in Form einer Ausnehmung ausgebildet
ist und wenn das mindestens eine zweite Rastglied in Form einer
federnd gelagerten, vorspringenden Rastnase ausgebildet ist. So
kann die Rastnase beim Übergang
zweier miteinander zu verbindender Valven in die Raststellung einfedern
durch Eintauchen der Rastnase in die zugeordnete Ausnehmung.
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Um
einen möglichst
kompakten Aufbau des chirurgischen Wundhakens zu erreichen, ist
es günstig,
wenn das mindestens eine zweite Rastglied an einem freien Ende des
weiteren Halteabschnitts der mindestens einen weiteren Valve angeordnet
ist.
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Eine
besonders effektive Sicherungsvorrichtung lässt sich auf einfache Weise
dadurch ausbilden, dass die mindestens eine weitere Valve mindestens
eine längliche
Sicke aufweist, welche sich quer zu einer vom weiteren Halteabschnitt
definierten Längsachse
erstreckt und sowohl ein erstes als auch ein zweites Rastglied der
Rastvorrichtung bildet. Die Sicke bildet einerseits eine Ausnehmung
und andererseits einen Vorsprung aus, wobei letzterer eine Rastnase
bilden kann, die in eine sickenartige Vertiefung an einer in der
Rangfolge voranstehenden Valve in der Verbindungsstellung eintauchen
kann.
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Damit
nicht alle Valven direkt mit einer chirurgischen Haltevorrichtung
einer Wundspreizvorrichtung verbunden werden müssen, ist es vorteilhaft, wenn
mindestens eine der Valven des Wundhakens mit einem Valventräger verbindbar
ist. Vorzugsweise kann dann der Valventräger mit der chirurgischen Haltevorrichtung
verbunden werden.
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Besonders
einfach wird der Aufbau des Wundhakens, wenn die erste Valve den
Valventräger für die mindestens
eine weitere Valve bildet. Dies hat zudem den Vorteil, dass die
erste Valve, beispielsweise mit einem sehr kurzen Geweberückhalteabschnitt,
mehr oder weniger direkt nach Eröffnung
des Körpers
gesetzt werden kann und alle weiteren, in der Rangfolge nachgeordneten
Valven direkt oder indirekt mit der ersten Valve, die den Valventräger bildet,
verbunden werden können.
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Vorzugsweise
sind die erste Valve und die mindestens eine weitere Valve jeweils
einstückig ausgebildet.
Auf diese Weise kann zum einen der Fertigungsaufwand verringert
und zum anderen die Stabilität
des Wundhakens erhöht
werden.
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Eine
besonders hohe Steifigkeit des Wundhakens lässt sich erreichen, wenn er
ganz oder teilweise aus einem Instrumentenstahl hergestellt ist. Denkbar
wäre es
auch, den Wundhaken aus unterschiedlichen Materialien herzustellen,
beispielsweise einen Valventräger
aus einem Instrumentenstahl und entsprechende Valven beispielsweise
aus einem körperverträglichen
Kunststoff.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, insbesondere auch bei einem
chirurgischen Wundhaken der eingangs beschriebenen Art, dass eine
Winkeleinstellvorrichtung vorgesehen ist zum Einstellen einer gewünschten
Winkelstellung des Wundhakens relativ zu einer chirurgischen Haltevorrichtung.
Die Winkeleinstellvorrichtung ermöglicht es, insbesondere einen
Geweberückhalteabschnitt
noch nach dem Verbinden des Wundhakens mit einer chirurgischen Haltevorrichtung
in eine gewünschte
Stellung zu bringen, ohne den Wundhaken von der chirurgischen Haltevorrichtung
lösen zu
müssen.
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Um
keine weiteren aufwändigen
Vorrichtungen zur Verbindung des Wundhakens mit einer chirurgischen
Haltevorrichtung vorsehen zu müssen,
ist es vorteilhaft, wenn der Halteabschnitt der ersten Valve einen
ersten und einen zweiten Halteabschnittbereich aufweist, wenn die
Winkeleinstellvorrichtung eine Gelenkvorrichtung umfasst und wenn
die Gelenkvorrichtung den ersten und den zweiten Halteabschnittbereich
miteinander gelenkig verbindet. Dies bedeutet, dass die Gelenkvorrichtung
bei dieser Ausgestaltung einen Teil der ersten Valve bildet. Insbesondere
kann so der Halteabschnitt der ersten Valve in sich abgewinkelt
werden. Ebenso kann auch der Geweberückhalteabschnitt, welcher üblicherweise starr
mit dem Halteabschnitt des Wundhakens verbunden ist, relativ zu
einer chirurgischen Haltevorrichtung abgewinkelt werden. Grundsätzlich wäre es denkbar,
die Gelenkvorrichtung in Form einer Kugelgelenkverbindung auszubilden.
Besonders einfach wird jedoch der Aufbau des Wundhakens, wenn die Gelenkvorrichtung
in Form eines Scharniergelenks ausgebildet ist zum Verschwenken
des ersten und des zweiten Halteabschnittbereichs relativ zueinander
um eine Schwenkachse. Vorzugsweise verläuft die Schwenkachse quer zu
einer vom Halteabschnitt definierten Längsachse.
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Damit
eine eingestellte Winkelstellung des Wundhakens, beispielsweise
relativ zu einer chirurgischen Haltevorrichtung, in gewünschter
Weise erhalten bleiben kann, ist es vorteilhaft, wenn die Winkeleinstellvorrichtung
eine Feststelleinrichtung umfasst, mit der eine Winkelstellung des
Wundhakens relativ zu einer chirurgischen Haltevorrichtung feststellbar ist.
Beispielsweise kann hierfür
ein Klemmmechanismus vorgesehen sein, mit der die zwei Halteabschnittbereiche
in einer gewünschten
Winkelstellung relativ zueinander verklemmt werden können. Insbesondere
kann hierfür
ein separates Feststellwerkzeug Verwendung finden, mit der die Feststelleinrichtung
aktiviert oder aber auch wieder gelöst werden kann. Alternativ
wäre auch
eine formschlüssige
Feststellung durch ineinander greifende Vorsprünge oder Verzahnungen denkbar.
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Günstig ist
es, wenn mindestens eine der Valven aus einem Flachmaterial hergestellt
ist und wenn der Geweberückhalteabschnitt
und der Halteabschnitt durch eine Biegung voneinander getrennt sind.
Die Valve aus einem Flachmaterial herzustellen verringert sowohl
den konstruktiven als auch den Fertigungsaufwand des Wundhakens.
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Grundsätzlich wäre es denkbar,
den ersten Halteabschnitt direkt mit einer chirurgischen Haltevorrichtung
zu verbinden. Vorzugsweise umfasst der erste Halteabschnitt jedoch
eine Halteabschnittverlängerung,
die derart ausgebildet ist, dass der Halteabschnitt mindestens zwei
in ihrer Querschnittsform voneinander abweichende Abschnitt aufweist.
So ist es insbesondere möglich,
die Halteabschnittverlängerung
derart auszubilden, dass sie besonders einfach, insbesondere mit
herkömmlichen,
in einem Operationssaal zur Verfügung
stehenden Verbindungselementen, mit einer chirurgischen Haltevorrichtung
verbunden werden kann. Insbesondere lassen sich hierfür übliche Stativklemmen
einsetzen, beispielsweise wenn die Halteabschnittverlängerung im
Querschnitt kreisförmig
ausgebildet ist, also beispielsweise in Form eines langgestreckten
zylindrischen Stabes.
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Häufig lässt eine
Beleuchtung des eröffneten Operationsfeldes
zu wünschen übrig, da
externe Beleuchtungsquellen, beispielsweise eine Operationslampe,
durch Instrumente oder das Operationspersonal abgeschattet werden.
Es ist daher vorteilhaft, wenn einer der oben beschriebenen Wundhaken oder
auch ein Wundhaken der eingangs beschriebenen Art mindestens eine
Valve auf weist, die mit einer Lichtquelle ausgestattet ist. Vorzugsweise
handelt es sich dabei um die Valve, die zuletzt eingesetzt wurde. eine
Energieversorgung der Lichtquelle kann dabei ebenfalls an der Valve
angeordnet werden. Denkbar wäre
es auch, eine Energieversorgung außerhalb des Operationsgebiets
anzuordnen und über
entsprechende Leitungen, die an der Valve vorgesehen sind, mit der
Lichtquelle zu verbinden. Vorstellbar sind hier elektrische Zuleitungen,
um beispielsweise eine Lichtquelle mit einer externen Stromversorgung zu
verbinden.
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Da
zu Beginn eines operativen Eingriffs nicht immer klar ist, welche
Valve zuletzt eingesetzt wird, ist es günstig, wenn die Lichtquelle
mit der mindestens einen Valve lösbar
verbindbar ist. Dies eröffnet die
Möglichkeit,
stets die Valve, die zuletzt eingesetzt wird, mit einer Lichtquelle
auszustatten, um so das Operationsfeld optimal auszuleuchten. Denkbar
wäre es
aber auch, alle, nacheinander eingesetzten Valven mit einer Lichtquelle
auszustatten, so dass auch während
der Eröffnung
des Körpers
eine optimale Ausleuchtung des Operationsfeldes sichergestellt ist.
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Grundsätzlich wäre es denkbar,
als Lichtquelle Glühlampen
oder dergleichen vorzusehen. Auch wäre es denkbar, Leuchtdioden
zu verwenden. All den genannten Lichtquellen ist jedoch gemein, dass
sie eine relativ große,
aufbauende Bauform aufweisen. Vorzugsweise ist die Lichtquelle daher
eine Leuchtdiode aus einem organischen Material (OLED). Diese sogenannten
OLEDs weisen nur eine sehr geringe Dicke auf. Beispielsweise können sie nahezu
flach in Form von Folien ausgebildet sein. Denkbar wäre es auch,
eine derartige OP-Feldbeleuchtung
in Form eines Klebestreifens auf eine Valve aufzukleben oder aufzuklemmen.
Dabei kann ein Energieversorgung über entsprechende, an der Valve
angeordnete Zuleitungen erfolgen oder die organische Leuchtdiode
kann selbst mit einer Energieversorgung, beispielsweise einer flachen
Batterie, versehen sein.
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Die
eingangs gestellte Aufgabe wird ferner bei einer chirurgischen Wundspreizvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der mindestens eine chirurgische Wundhaken einer der oben beschriebenen
Wundhaken ist.
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Mit
einer derartigen Wundspreizvorrichtung lassen sich an einem Körper eröffnete Operationsfelder
optimal freihalten. Insbesondere ist es nicht zwingend erforderlich,
dass Operationspersonal den Wundhaken hält.
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Es
sei jedoch angemerkt, dass die oben beschriebenen Wundhaken auch
alle derart ausgebildet sein können,
dass sie Halteabschnitte aufweisen, die optimal zum Halten für eine Person
ausgebildet sind, beispielsweise in Form von Handgriffen, insbesondere
ergonomisch geformten Handgriffen.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht eines mit einer chirurgischen Haltevorrichtung
verbunden und Gewebe zurückhaltenden
Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Wundhakens;
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2:
eine vergrößerte perspektivische
Ansicht von Geweberückhalteabschnitten
des in 1 dargestellten Wundhakens;
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3:
eine Explosionsdarstellung des in 2 dargestellten
Wundhakens;
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4:
eine Schnittansicht längs
Linie 4-4 in 2;
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5:
eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Wundhakens mit
einer Winkeleinstellvorrichtung;
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6:
eine teilweise geschnittene ausschnittsweise Explosionsdarstellung
der in 5 dargestellten Winkeleinstellvorrichtung; und
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7:
eine vergrößerte Darstellung
der Winkeleinstellvorrichtung aus 6.
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Eine
erstes Ausführungsbeispiel
eines Wundhakens gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in den 1 bis 4 dargestellt
und insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehen. Der Wundhaken ist
Teil einer insgesamt mit den Bezugszeichen 12 versehenen
Wundspreizvorrichtung 12, die einen Rahmen, beispielsweise
einen ringförmigen
Rahmen 14 mit einem kreisförmigen Querschnitt, umfasst,
sowie Verbindungselemente 16, insbesondere in Form von
Klemmen, um den Wundhaken 10 mit dem Rahmen 14 oder
den Rahmen 14 mit einem an einem nicht dargestellten Operationstisch
festgelegten Stativ oder weiteren Stativelementen, beispielsweise
einem Stativstab 18 zu verbinden.
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Der
Wundhaken 10 umfasst eine erste Valve 20, die
einen langgestreckten, aus einem flachen Material geformten Geweberückhalteabschnitt 22 aufweist,
welcher ein etwas zurückgebogenes
Ende 24 aufweist. Die erste Valve 20 ist einstückig hergestellt, so
dass das dem Ende 24 gegenüberliegende Ende des Geweberückhalteabschnitts 22 durch
eine Umbiegung 26 in einen ersten Halteabschnitt 28 übergeht.
Der erste Halteabschnitt 28 umfasst eine einstückig mit
dem Geweberückhalteabschnitt 22 ausgebildete
Halteplatte 30 und eine sich daran anschließende Halteabschnittverlängerung 32,
die im Querschnitt nicht die Form eines flachen Rechtecks aufweist,
sondern kreisförmig
ist. Die Halteabschnittverlängerung 32,
die also insgesamt im Wesentlichen die Form eines zylindrischen
Stababschnitts aufweist, kann insbesondere mit einem Verbindungselement 16 in
bekannter Weise mit dem Rahmen 14 verbunden werden. Der
Geweberückhalteabschnitt 22 und
der Halteabschnitt 28 schließen einen Rückhaltewinkel 34 ein,
der bei dem in den 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
90° oder
im Wesentlichen 90° beträgt, jedoch
auch in einem Bereich von 30° bis
150° liegen
kann.
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Auf
einer Oberseite der Halteplatte 30 sind zwei Vorsprünge spiegelsymmetrisch
angeordnet, die zusammen eine Verbindungseinheit 36 bilden. Die
Verbindungseinheit 36 umfasst zwei erste Verbindungsglieder
in Form von in den Vorsprüngen
vorgesehenen seitlichen Nuten 38 und 40, wobei
die Nuten proximalseitig, nach distal weisende Anschlagflächen 42 und 44 aufweisen.
Zudem ist die Nut 38 länger
als die Nut 40, so dass die Anschlagfläche 42 weiter proximalseitig
bezogen auf die Anschlagfläche 44 angeordnet
ist. Die Verbindungseinheiten 36 weisen eine im Wesentlichen
quaderförmige äußere Kontur
auf, die mit Ausnehmungen in Form der beschriebenen Nuten 38 und 40 versehen
sind, die jeweils aufeinander zu weisen. Proximalseitig sind die Vorsprünge der
Verbindungseinheit 36 etwa unter einem Winkel von 45° abgeschrägt.
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Ferner
ist an der Halteplatte 30 quer zu einer Längsachse 46 des
Halteabschnitts 28 auf der Oberseite eine Vertiefung in
Form einer Querrinne 48 ausgebildet, die zwischen der Verbindungseinheit 36 und der
Halteabschnittverlängerung 32 angeordnet
ist.
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Der
in den 1 bis 4 dargestellte Wundhaken 10 umfasst
noch zwei weitere Valven 50 und 52, die mit der
ersten Valve 20 lösbar
verbindbar sind. Selbstverständlich
könnten
auch noch weitere Valven vorgesehen und mit der ersten Valve 20 und/oder
den Valven 50 und 52 verbindbar sein.
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Die
Valven 50 und 52 sind in ihrer Grundkonstruktion
der ersten Valve 20 ähnlich.
Sie weisen jeweils einen langgestreckten Geweberückhalteabschnitt 54 und 56 sowie
durch Umbiegen um den Rückhaltewinkel 34 ausgebildete
Halteabschnitte 58 und 60 auf. Die Valven 50 und 52 sind
jeweils einstückig
ausgebildet und aus einem Flachmaterial geformt. Freie Enden 62 und 64 der
Geweberückhalteabschnitte 54 und 56 sind
etwas in Richtung auf den jeweiligen Halteabschnitt 58 beziehungsweise 60 zurückgebogen,
ebenso wie das freie Ende 24 der ersten Valve 20.
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An
ihren den Enden 62 und 64 abgewandten Enden sind
die Geweberückhalteabschnitte 54 und 56 jeweils
mit einem langgestreckten, rechteckigen Fenstern 66 beziehungsweise 68 versehen.
Größe und Form
des Fensters 66 entsprechen dem Geweberückhalteabschnitt 22 der
ersten Valve 20, Größe und Form
des Fensters 68 entsprechen der äußeren Kontur des Geweberückhalte abschnitts 54 der
Valve 50. Dies ermöglicht
es, dass der Geweberückhalteabschnitt 22 der
ersten Valve 20 durch Verbinden der ersten Valve 20 mit
der Valve 50 vergrößert werden kann,
und zwar sowohl verlängert
als auch verbreitert. Die Vergrößerung entspricht
der nach Vorsehen des Fensters 66 verbliebenen Fläche des
Geweberückhalteabschnitts 54.
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Ein
Geweberückhaltebereich
sowohl der Valve 50 als auch der Valve 52 wird
definiert als die gesamte, vom jeweiligen Geweberückhalteabschnitt 54 beziehungsweise 56 definiert,
am Gewebe anlegbare oder davon weg weisende Fläche einschließlich der Fenster 66 beziehungsweise 68.
Wird die erste Valve 20 mit der Valve 50 verbunden,
so füllt
der Geweberückhalteabschnitt 22 das
Fenster 66 im Wesentlichen vollständig aus. Wird weiter die Valve 52 mit
den Valven 50 und 20 verbunden, so füllt der
Geweberückhalteabschnitt 54 das
Fenster 68 der Valve 52 aus. Insgesamt bilden
die Geweberückhalteabschnitte 22, 54 und 55 einen
im Wesentlichen durchgehenden, flächigen Geweberückhaltebereich,
der dem Geweberückhaltebereich
des größten Geweberückhalteabschnitts 56 aller
drei Valven 20, 50 und 52 entspricht,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
also dem Geweberückhaltebereich
der Valve 52.
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Die
Halteabschnitte 58 und 60 weisen ferner an ihren
freien, vom jeweiligen Geweberückhalteabschnitt 54 und 56 weg
weisenden Ende quer verlaufende Sicken 70 und 72 auf,
so dass auf einer Oberseite der Halteabschnitte 58 und 60 rinnenförmige Vertiefungen 74 und 76 ausgebildet
werden, auf einer Unterseite der Halteabschnitte 58 und 60 langgestreckte
gewölbte
Vorsprünge 78 und 80.
Die Sicken 70 und 72 sind an den Halteabschnitten 58 und 60 derart
angeordnet, dass sie in einer Verbindungsstellung, in der die Valven 20, 50 und 52 miteinander
verbunden sind, ineinander greifen, das heißt der Vor sprung 78 taucht
in die Querrinne 48 ein und der Vorsprung 80 in
die Vertiefung 74.
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Die
Halteabschnitte 58 und 60 der Valven 50 und 52 sind
zudem derart geformt, dass sich ihre Breite in Richtung auf das
mit einer Sicke 70 beziehungsweise 72 versehene
Ende in zwei Stufen verringert. Dadurch entstehen zu beiden Seiten
der Halteabschnitte 58 und 60 jeweils zwei Rücksprünge 82 und 83 sowie 84 und 85 beziehungsweise 86 und 87 sowie 88 und 89.
Die Rücksprünge 82 bis 89 sind derart
geformt und bemessen, dass die Rücksprünge 84 und 85 an
den Anschlagflächen 42 der
Nut 38 anschlagen, die Rücksprünge 82 und 83 an
in distaler Richtung weisenden Stirnflächen 90 der die Verbindungseinheit 36 bildenden
Vorsprünge.
Die Rücksprünge 86 bis 90 an
der Valve 52 sind derart angeordnet, dass die Rücksprünge 86 und 87 an
den Stirnflächen 90 anschlagen
und die Rücksprünge 88 und 89 an
den Anschlagflächen 44,
wenn die Valve 52 mit den Valven 20 und 52 verbunden
ist. Die zwischen den Rücksprüngen 82 bis 89 definierten
Bereiche oder Abschnitte der Halteabschnitte 58 und 60 tauchen
also in einer Verbindungsstellung, in der die Valven 20, 50 und 52 miteinander
verbunden sind, in die Nuten 38 und 40 der Verbindungseinheit 36 ein, und
zwar mit den Bereichen, die zwischen den Rücksprüngen 82 und 83 sowie 84 und 85 der
Valve 50 liegen beziehungsweise die zwischen den Rücksprüngen 86 und 87 sowie 88 und 89 der
Valve 52 liegen. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich,
dass die Halteabschnitte 58 und 60 derart ausgebildet
sind, dass die Rücksprünge 82 und 83 beziehungsweise 86 und 87 an
den Stirnflächen 90 anliegen.
Die genannten Rücksprünge können auch
von den Stirnflächen 90 beabstandet
sein, was gleichbedeutend wäre
mit einer Verlängerung
der Bereiche zwischen den jeweils vier Rücksprüngen der Halteabschnitte 58 und 60.
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Die
Querrinne 48 bildet zusammen mit den Sicken 70 und 72 beziehungsweise
den von diesen geformten Vertiefungen 74 und 76 sowie
den Vorsprüngen 78 und 80 eine
Sicherungsvorrichtung, die verhindert, dass die Valven 50 und 52 von
der ersten Valve 20 oder voneinander ohne Weiteres aus
der Verbindungsstellung gelöst
werden können.
Die Vorsprünge 78 und 80 der
Sicken 70 und 72 bilden federnde Rastnasen, die
Querrinne 48 sowie die Vertiefung 74 Ausnehmungen
einer Rastvorrichtung, die die Sicherungsvorrichtung bildet. Die
Querrinne 48 sowie die Vertiefungen 74 und 76 bilden
erste Rastglieder, zweite Rastglieder der Rastvorrichtung werden
gebildet durch die Vorsprünge 78 und 80.
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Zum
Rückhalten
von Körpergewebe,
Knochen oder Organen, wird der Wundhaken 10 wie folgt eingesetzt:
Zunächst wird
ein menschlicher oder tierischer Körper mit einem Schnitt eröffnet und
beispielsweise bis in eine Tiefe von etwa 20 mm hinein präpariert.
Dann wird die erste Valve 20 in gewünschter Weise am Rahmen 14 der
Wundspreizvorrichtung 12 festgelegt. Der Geweberückhalteabschnitt 22 der
ersten Valve 20 hält
dann Körpergewebe 92 bis
zu seinem Ende 24 hin zurück und hält so einen Operationssitus frei.
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Wird
der Körper
weiter eröffnet,
so wird in einem nächsten
Schritt die Valve 50 mit einer schaufelartigen Bewegung
von der Mitte des Operationsfeldes her auf die erste Valve 20 zu
bewegt und weiteres, tiefer liegendes Körpergewebe 93 mit
dem Geweberückhalteabschnitt 54 zurückgezogen.
Dabei wird der Halteabschnitt 58 so auf die Halteplatte 30 aufgeschoben,
dass die Rücksprünge 84 und 85 in die
Nut 38 eintauchen. Die Verbindungsstellung der Valve 20 und
der Valve 50 ist dann erreicht, wenn der Vorsprung 78 in
die Querrinne 48 einfedert und so die Valve 50 an
der Valve 20 sichert.
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Wird
das Operationsfeld weiter in die Tiefe präpariert, so wird daran anschließend das
noch tiefer liegende Körpergewebe 94 mit
der Valve 52 zurückgehalten.
Hierfür
wird diese mit einer schaufelartigen Bewegung vom Zentrum des Operationsfeldes her
mit dem Geweberückhalteabschnitt 56 gegen das
Körpergewebe 94 bewegt
und der Halteabschnitt 60 so auf den Halteabschnitt 58 aufgeschoben,
dass die Rücksprünge 88 und 89 in
die Nut 40 eintauchen. Die Verbindungsstellung zwischen
den Valven 50 und 52 ist dann erreicht, wenn der
Vorsprung 80 in die Vertiefung 74 eintaucht. In
dieser, in den 1, 2 und 4 dargestellten
Verbindungsstellung, bilden die Geweberückhalteabschnitte 22, 54 und 56 quasi
einen gemeinsamen Geweberückhalteabschnitt,
die Halteabschnitte 28, 58 und 60 liegen
direkt übereinander
und die Rücksprünge 82 und 83 sowie 86 und 87 liegen
an den Stirnflächen 90 der Verbindungseinheit 36 an.
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Die
Valven 20, 50 und 52 können in
umgekehrter Weise entsprechend wieder voneinander gelöst werden
oder der Wundhaken 10 kann mit allen drei Valven 20, 50 und 52 vom
Rahmen 14 entfernt werden.
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Anders
als bei herkömmlichen
Wundhaken muss der Wundhaken 10 nicht entfernt werden,
wenn tiefer in den Körper
hinein präpariert
wird, sondern es werden erfindungsgemäß lediglich weitere Valven 20, 50 und 52 mit
der ersten Valve 20, die quasi einen Valventräger bildet,
verbunden. Dadurch wird insbesondere verhindert, dass bereits zurückgehaltenes Körpergewebe 92 oder 93 in
das Operationsfeld zurückdringen
kann, wenn die Valve 52 zum Rückhalten des Körpergewebes 94 eingesetzt
wird.
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Optional
können
die Valven 20, 50 und 52 mit Lichtquellen 96 ausgestattet
werden, wie dies schematisch und gestrichelt in 3 dargestellt
ist. Hierfür
eignen sich insbesondere organische Leuchtdioden (OLED), die beispielsweise
benachbart den Enden 24, 62 und 64 auf
die Geweberückhalteabschnitte 22, 54 und 56 aufgeklebt
oder an diese angeklemmt werden können. OLEDs haben insbesondere eine
sehr flache Bauform, so dass sie beispielsweise in Form flacher
Folien ausgebildet werden können und
kaum auftragen. Zur Energieversorgung können die Lichtquellen über Leitungen 98 beispielsweise
mit ebenfalls an den Geweberückhalteabschnitten 22, 54 und 56 anordenbaren
Flachbatterien 100 verbunden werden. Alternativ ist es
auch denkbar, die Leitungen 98 bis zu den Halteabschnitten 28, 58 und 60 oder über diese
hinaus zu verlängern,
um die Lichtquellen 96 mit externen, nicht dargestellten
Energiequellen zu versorgen.
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In
den 5 bis 7 ist ein im Vergleich zum Wundhaken 10 leicht
modifizierter Wundhaken 10' dargestellt.
Er unterscheidet sich im Vergleich zum Wundhaken 10 nur
durch eine veränderte
Halteabschnittverlängerung 32', so dass in
den 5 bis 7 für gleiche Elemente wie beim
Wundhaken 10 dieselben Bezugszeichen, jedoch unter Hinzufügung eines "'" verwendet
werden. Es kann daher in vollem Umfang auf die obige Beschreibung
verwiesen werden.
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Die
Halteabschnittverlängerung 32' umfasst einen
ersten Teil 102 und einen zweiten Teil 104, die beide über eine
Gelenkvorrichtung 106 in Form eines Scharniergelenks miteinander
verbunden und um eine quer zur Längsachse 46' verlaufende
Schwenkachse 108 verschwenkbar sind. Die Teile 102 und 104 sind
in Form von zylindrischen Stababschnitten ausgebildet sind. Der
Teil 102 schließt
sich direkt an den Halteabschnitt 28' an, der Teil 104 kann
beispielsweise mit einem Verbindungselement am Rahmen 14 festgelegt
werden.
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Der
Aufbau und die Funktion der Gelenkvorrichtung 106 wird
nachfolgend erläutert.
Der Teil 102 bildet an seinem freien, vom Haltabschnitt 28' weg weisenden
Ende einen Lagerbock 110, welcher mit einer die Schwenkachse 108 definierenden
Querbohrung 111 versehen ist. Vom Lagerbock 110 steht quer
zur Schwenkachse 108 und quer zur Längsachse 46' ein mit einem
Außengewinde
versehener Gewindebolzen 112 ab. Ein freies, mit dem Teil 102 verbindbares
Ende des Teils 104 weist eine in distaler Richtung weisende
Nut 114 auf, so dass beidseitig der Nut 114 im
Wesentlichen scheibenförmige
Lagerböcke 116 und 118 ausgebildet
werden, zwischen die der Lagerbock 110 eingeschoben werden
kann. Im Lagerbock 118 ist eine in Richtung auf den Lagerbock 116 weisende
Bohrung 120 ausgebildet, im Lagerbock 116 eine
Bohrung 122, die einen größeren Durchmesser aufweist
als die Bohrung 120 und sich vom Lagerbock 118 weg
weisend einstufig erweitert.
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Die
Teile 102 und 104 werden mittels einer Schraube 124 verbunden,
die ausgehend von einem Kopf 126 einen gewindefreien zylindrischen
Abschnitt 128 aufweist und einen sich daran anschließenden,
sich im Durchmesser jedoch verringerten Gewindeabschnitt 130.
Die Teile 102 und 104 werden zusammengefügt, und
zwar derart, dass der Lagerbock 110 zwischen die Lagerböcke 116 und 118 eintaucht
und die Querbohrung 111 koaxial zur Bohrung 122 ausgerichtet
wird. Die Schraube 124 kann dann mit dem Gewindeabschnitt 130 voran
zuerst durch die Bohrung 122 und dann durch die Bohrung 111 hindurchgesteckt
und mit der Bohrung 120 verschraubt werden. Der Abschnitt 128 bildet
somit eine Lagerwelle für
den Lagerbock 110.
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Um
einen zwischen Längsachsen
der Teile 102 und 104 eingestellten Winkel feststellen
zu können,
ist eine Feststelleinrichtung in Form einer Klemmeinrichtung vorgesehen.
Sie umfasst ein mit einer Bohrung versehenes Klemmglied 134,
den Gewindebolzen 112 sowie eine Mutter 136, die
auf den Gewindebolzen 112 aufgeschraubt werden kann. Radial
und nach außen
weisende Flächen
der Lagerböcke 116 und 118 sind
angeschrägt
um gegeneinander geneigte Klemmflächen 138 und 139 auszubilden,
so dass sich eine im Querschnitt keilförmige Kontur der Lagerböcke 116 ergibt,
wenn der Querschnitt beispielsweise so gelegt wird, dass er die Schwenkachse 108 enthält.
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Das
Klemmglied 134 weist zwei zueinander parallele keilförmige Nuten 140 mit
einer entlang einer nutförmigen
Aussparung 150 entlang des keilförmigen Nutbodens auf, deren
Keilwinkel etwas kleiner ist als der von den Klemmflächen 138 und 139 eingeschlossene
Keilwinkel. Die Aussparung 150 dient dazu, ein Festfressen
eines zwischen den Klemmflächen 138 und 139 ausgebildeten
Grats zu verhindern. Zum Beispiel mittels eines insgesamt mit dem Bezugszeichen 142 versehen
Einschraubwerkzeugs, welches distalseitig einen zur Mutter 136 korrespondierenden
Innensechskant 144 aufweist, kann die Mutter 136 relativ
zum Gewindebolzen 112 verdreht werden, so dass das Klemmglied 134 verhindern.
gegen die Lagerböcke 116 und 118 gedrückt wird,
und zwar derart, dass die Klemmflächen 138 und 139 die Nuten 140 etwas
aufspreizen. So kann eine Verklemmung der Teile 102 und 104 relativ
zueinander erreicht werden. Selbstverständlich kann die Klemmung auch
auf einfache Weise mit tels des Einschraubwerkzeugs 142 wieder
gelöst
werden, und, falls gewünscht,
ein anderer Winkel zwischen den Längsachsen 102 und 104 in
analoger Weise eingestellt und fixiert werden.
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Eine
Schutzkappe 146, die beispielsweise mit einer zum Gewindebolzen 112 korrespondierenden
Sacklochbohrung versehen sein kann, dient zum einen als Schutz eines
freien Endes des Gewindebolzens 112, zum anderen sichert
sie die Gelenkvorrichtung 106 gegen einen Verlust des Klemmglieds 134 und
der Mutter 136. Ferner wird durch die Schutzkappe 146 eine
Kraftübertragung
vom Gewindebolzen 112 auf das Einschraubwerkzeug 142 verbessert. Letzteres
weist zu diesem Zweck in axialer Verlängerung des Innensechskants 144 eine
Sacklochbohrung 148 auf, deren Innendurchmesser zum Außendurchmesser
der Schutzkappe 146 korrespondiert, so dass sich das Einschraubwerkzeug 142 nicht
nur an der Mutter 136, sondern zusätzlich auch an der Schutzkappe 146 abstützen kann.
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Selbstverständlich sind
auch andere Ausgestaltungen der Gelenkvorrichtung 106 in
Verbindung mit einem Wundhaken 10 denkbar, beispielsweise
in Form eines Kugelgelenks. Alternative Feststelleinrichtung 132 können beispielsweise
in Form von Verzahnungen und in diese eintauchenden Vorsprünge zum
Fixieren eines gewünschten
Einstellwinkels zwischen den Teilen 102 und 104 vorgesehen
sein.
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Die
Wundhaken 10 und 10' sind
vorzugsweise insgesamt aus einem Instrumentenstahl hergestellt.
Denkbar wäre
es auch, die erste Valve 20 aus einem Instrumentenstahl
herzustellen, die Valven 50 und 52 aus einem Kunststoff.
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In
Verbindung mit der Wundspreizvorrichtung 12 können Wundhaken 10 und 10' je nach Bedarf
und in praktisch beliebiger Zahl verwendet und in beliebiger Weise
mit dem Rahmen 14 verbunden werden.