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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen von
Wirkstoffen auf Oberflächen
von medizinischen Implantaten, mit einer Basisstation und einer
an dieser montierbaren, auswechselbaren Kartusche, wobei an der
Kartusche eine Halterung für
die Implantate sowie eine Düse
vorgesehen ist, die dazu dient, den Wirkstoff auf die Oberfläche aufzusprühen, und
wobei an der Basisstation eine Antriebseinheit vorgesehen ist, um
die Halterung und die Düse
relativ zueinander zu bewegen.
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Eine
derartige Vorrichtung ist aus der WO 2004/091684 A1 bekannt.
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Die
bekannte Vorrichtung sowie weitere, aus der
US 6,395,326 B1 und der
DE 202 00 223 U1 bekannte
Vorrichtungen sind für
die Beschichtung von Stents, also von Gefäßprothesen, mit Medikamenten vorgesehen.
Derartige Beschichtungen sind wünschenswert,
weil sie die Biokompatibilität
der Implantate verbessern können,
um so bspw. die Entstehung von Thrombosen bei mit Blut in Kontakt
kommenden Oberflächen
zu verhindern.
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Insbesondere
bei Stents ist es darüber
hinaus bekannt, deren Oberflächen
mit Medikamenten wie bspw. Rapamycin zu beschichten, um Restenosen
durch Proliferation des umgebenden Gewebes zu verhindern. Ferner
lassen sich durch entsprechend beschichtete Stents Medikamente gezielt
sozusagen vor Ort in das umgebende Gewebe abgeben.
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Stents,
die mit einer Beschichtung von verschiedenen Wirkstoffen versehen
werden können, sind
im Stand der Technik vielfach beschrieben worden; siehe bspw.
DE 202 00 220 U1 ,
EP 0 875 218 A2 oder
EP 0 950 386 A2 .
Diese Stents werden in der Regel mit Hilfe von so genannten Einführsystemen im
Körper
platziert und am Einsatzort freigesetzt, wozu sie auf Katheter geladen
sind, die nach der sogenannten Seldinger-Technik mit Hilfe von Führungsdrähten, die
durch das Innenlumen des Katheters laufen, durch die entsprechenden
Blutgefäße vorgeschoben
werden.
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Auch
andere medizinische Implantate bedürfen häufig einer entsprechenden Oberflächenbeschichtung,
da sie bioverträglich
sein müssen,
was aber ihre Oberflächen
von Haus aus nicht leisten. Dabei werden im Rahmen der vorliegenden
Anmeldung unter einem Implantat nicht nur dauerhaft im Körper des
Patienten verbleibende Prothesen sondern auch sonstige Vorrichtungen
verstanden, die lange im Körper
verbleiben, wie bspw. Langzeitkatheter, die bei schwerstkranken,
gelähmten
oder bewusstlosen Patienten zur intravenösen Ernährung etc. eingesetzt werden.
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Bei
den bekannten Vorrichtungen wird der Wirkstoff über eine Düse auf die äußere Oberfläche des Stents gesprüht, wo er
sich ablagert und antrocknet. Dazu ist in Längsrichtung des Stents eine
Relativbewegung zwischen Düse
und Stent sowie entweder eine relative Rotation zwischen dem Stent
und der Düse
oder die Verwendung einer Ringdüse
erforderlich, die in Längsrichtung
zu dem Implantat verfahren wird und dabei für die umfängliche Verteilung des aufgesprühten Wirkstoffes
sorgt.
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Es
hat sich nun gezeigt, dass die aus der
US 6,395,326 B1 und der
DE 202 00 223 U1 bekannten Vorrichtungen
in vielfacher Hinsicht den modernen Anforderungen beim Einsatz von
Implantaten allgemein, insbesondere von Stents nicht gerecht werden, insbesondere
nicht die immer häufiger
erforderliche oder gewünschte
Flexibilität
und individuelle Anpassbarkeit in der Beschichtung ermöglichen.
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Diese
Probleme werden bei der aus der gattungsbildenden WO 2004/091684
A1 bekannten Vorrichtung durch ein zweiteiliges Konzept mit einer
wiederverwendbaren Basisstation und einmal verwendbaren Kartuschen
vermieden, die zusammen mit den zu beschichtenden, bereits in die
Kartusche eingelegten Stents angeliefert werden. An den Kartuschen ist
jeweils ein in Längsrichtung
verfahrbarer Sprühschlitten
gelagert, der eine Ringdüse
trägt und
beim Einsetzen der Kartusche in die Basisstation mit der an dieser
vorgesehenen Antriebseinheit in Eingriff gelangt, die dann den Sprühschlitten
verfährt.
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An
dem Sprühschlitten
ist dabei ein mit der Ringdüse
in Fluidverbindung stehender Steckanschluss für eine den Wirkstoff aufnehmende
Spritze vorgesehen, während
an der Basisstation ein Anschlag für den Kolben der Spritze vorgesehen
ist, so dass über
die Bewegung des Sprühschlittens
nicht nur der Wirkstoff auf den Stent verteilt sondern gleichzeitig
der Wirkstoff aus der Spritze in die Düse geleitet wird. Stromaufwärts von
der Ringdüse
ist an dem Sprühschlitten
eine Trocknungsdüse
angeordnet, über
die ein von außen
zugeführtes
Trocknungsmittel, in der Regel sterile Luft, auf den bereits beschichteten
Abschnitt des Stents geleitet wird, um die Beschichtung zu trocknen.
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Die
Kartusche ist an ihrer Stirnseite mit einer Halterung für die Implantate
versehen, wobei an dem Sprühschlitten
eine weitere Halterung für
eine die Implantate umgebende Schutzhülle vorgesehen ist. Diese weitere
Halterung wird damit bei der Bewegung des Sprühschlittens relativ zu dem
Implantat in Längsrichtung
verfahren, so dass die Schutzhülle beim
Sprühvorgang
automatisch von dem Implantat abgezogen wird.
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Für jede der
beiden Halterungen ist eine Entriegelungsanordnung vorgesehen ist,
die das Implantat automatisch freigibt, wenn der Sprühschlitten über seine
beim anfänglichen
Einlegen des zu beschichtenden Implantates eingenommene Grundposition hinaus
auf die erste Stirnseite zu verfahren wird. Auf diese Weise erfolgt
eine automatische Freigabe des Implantates, so dass die Kartusche
nach erfolgter Beschichtung nicht mehr geöffnet werden muss, das Implantat
kann nach Abschluss der Beschichtung sofort entnommen werden.
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Insgesamt
enthält
die Kartusche also nur ein bewegtes Teil, nämlich den Sprühschlitten,
so dass in einer einzigen Linearbewegung der Inhalt einer Spritze
auf die Oberfläche
des Implantates aufgebracht und die so entstehende Beschichtung
getrocknet werden kann. Dieser Vorgang kann ggf. mit einer ein neues
Medikament enthaltenden Spritze wiederholt werden. Durch eine weitere
Bewegung des Sprühschlittens
wird der Stent dann freigegeben, so dass er aus der Kartusche entnommen
werden kann.
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Damit
ermöglicht
die bekannte Vorrichtung einen sterilen Beschichtungsprozess unmittelbar
im Katheterlabor. Die Kartusche wird dabei nur einmal verwendet,
so dass sich mit der Basisstation ohne große Reinigungsmaßnahmen
viele Implantate nacheinander beschichten lassen, ohne dass die
Gefahr einer Kreuzkontamination besteht.
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Allerdings
weist auch die bekannte Vorrichtung in bestimmter Hinsicht noch
Nachteile auf, denn zum einen dauert der Beschichtungsprozess relativ lange
und die Homogenität
der Beschichtung ist nicht immer optimal, zum anderen lassen sich
einmal beschichtete Implantate nicht zwischenlagern.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, die bekannte Vorrichtung derart weiterzubilden, dass diese
Nachteile vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, bei der die Kartusche
ein die Halterung aufweisendes, im Wesentlichen zylindrisches erstes
Gehäuseteil
sowie ein die Düse
aufweisendes, im Wesentlichen zylindrisches zweites Gehäuseteil
umfasst, wobei das erste und zweite Gehäuseteil ineinandersteckbar
ausgebildet und relativ zueinander verschiebbar und vorzugsweise
verdrehbar angeordnet sowie weiter vorzugsweise sterildicht gegeneinander abgedichtet
sind.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen
gelöst.
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Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben nämlich erkannt, dass sich durch
diese Abkehr von dem Prinzip des in der Kartusche verfahrbar angeordneten
Sprühschlittens
nicht nur eine qualitativ bessere Beschichtung erreichen lässt, sondern
dass auch die sterile Abdichtung verbessert ist. Die beiden ineinander
verschiebbaren Gehäuseteile
wirken wie eine Art Luftpumpe, Luft gelangt nur über dafür vorgesehene Öffnungen
in das Innere, wobei diese Öffnungen über an der
Kartusche angeordnete Sterilfilter mit der Umgebung verbunden sein
können,
so dass die Kartusche insgesamt steril nach außen abgedichtet sein kann.
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Der
Antrieb für
die relative Bewegung zwischen den beiden Gehäuseteilen muss nun auch nicht
mehr in das Innere der Kartusche eingreifen, Durchbrüche in dem äußeren der
beiden Gehäuseteile
sind nicht mehr erforderlich, denn beide Gehäuseteile sind von außen zugänglich,
so dass der Antrieb dort angreifen kann. Auch dies ermöglicht eine bessere
sterile Abdichtung.
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Diese
sterile Abdichtung bleibt auch nach der erfolgten Beschichtung erhalten,
so dass ein beschichtetes Implantat in der Kartusche verbleiben und
mit dieser steril gelagert werden kann. Damit ist es erstmals möglich, Implantate
zwar vor Ort individuell zu beschichten, die beschichteten Implantate aber
in gewissem Maße
auf Vorrat zu fertigen.
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Wenn
die Gehäuseteile
darüber
hinaus auch gegeneinander verdrehbar sind, ist es nicht unbedingt
erforderlich, den Wirkstoff mit Hilfe einer Ringdüse umfänglich auf
dem Implantat zu verteilen. Durch die über die Drehung des zweiten
Gehäuseteils
bewirkte Drehung der mit dem zweiten Gehäuseteil verbundenen Düse kann
nach Erkenntnis der Erfinder effektiver und schneller für eine umfänglich gleichmäßige Verteilung
der Beschichtung gesorgt werden.
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Die
neue Vorrichtung zeigt damit zum einen all die Vorteile, wie sie
die aus der WO 2004/091684 A1 bekannte Vorrichtung aufweist, sie
gewährleistet aber
eine noch homogenere Beschichtung und erlaubt die Lagerung von beschichteten
Implantaten.
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Dabei
ist es in an sich bekannter Weise bevorzugt, wenn das Implantat
ein auf einen Katheter geladener Stent ist.
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Der
Stent kann dann nach der Beschichtung sowie einer möglichen
weiteren Zwischenlagerung unmittelbar implantiert werden, weitere
Manipulationen an dem Stent sind nicht erforderlich, da er bereits zusammen
mit seinem Einführsystem
vorliegt.
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Dabei
ist es bevorzugt, wenn die Kartusche über Dichtungen und Filter steril
gegenüber
der Umgebung abgedichtet ist.
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Bei
dieser Maßnahme
ist von Vorteil, dass eine noch längere Lagerung von beschichteten
Implantaten möglich
ist, denn das Eindringen von Verunreinigungen in das Innere der
Kartusche wird auf diese Weise noch effektiver verhindert. Wegen
des oben bereits erwähnten "Luftpumpenprinzips" und der sterilen
Abdichtung zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäuseteil
wird dem Eindringen von Luft in die ruhende Kartusche sowieso schon
entgegengewirkt, durch die Dichtungen und Filter an den zusätzlich noch
erforderlichen Öffnungen
wird die Sterilität
gegenüber
der Umgebung aber noch einmal verbessert. Dabei ist es nicht zwingend
erforderlich, dass jeder Filter ein Sterilfilter ist, es können auch
Einwegventile oder Rückschlagventile
bzw. übliche
Filter verwendet werden, wenn es um die Filterung von aus dem Inneren
der "Luftpumpe" austretender Luft
geht. Hier soll im Wesentlichen sichergestellt werden, dass keine
Medikamentenreste in die Umgebungsluft gelangen.
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Wenn
Ventile statt Membran-Filter verwendet werden, so hat dies den Vorteil,
dass im Inneren der Kartusche ein höherer Druck herrschen kann, also
das Implantat mit einem höheren
Druck besprüht werden
kann als es bei reiner Verwendung von Membran-Filtern der Fall ist.
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In
diesem Zusammenhang sei erwähnt,
dass alle verwendeten Materialien gegenüber dem Sprühmedium, das in der Regel ein
Lösungsmittel
ist, und den zum Teil aggressiven bzw. toxischen Medikamenten resistent
sein müssen,
so dass auch bei längerer
Lagerung eine Abdichtung des Inneren der Kartusche gewährleistet
bleibt.
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Allgemein
ist es bevorzugt, wenn an dem zweiten Gehäuseteil ein Steckanschluss
für eine auswechselbare
Spritze vorgesehen ist, der mit der Düse in Fluidverbindung steht,
wobei die Spritze als Reservoir für den Wirkstoff dient, wobei
der Steckanschluss vorzugsweise eine Filteranordnung aufweist, die
Wirkstoff in das Innere der Kartusche eintreten lässt, aber
eintretende Luft steril filtert.
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Hier
ist von Vorteil, dass über
die Spritze sozusagen ein externes Reservoir für den Wirkstoff bereitgestellt
wird. Die mit einem Implantat, bspw. einem Stent, beladene Kartusche
kann also für
die Beschichtung des Implantates mit verschiedenen Wirkstoffarten
und Wirkstoffmengen verwendet werden, indem nämlich kurz vor der Beschichtung
eine geeignete Spritze mit einem geeigneten Wirkstoff in erforderlicher
Menge gefüllt
wird, bevor die Spritze dann in den Steckanschluss eingesteckt wird.
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Dieser
Steckanschluss umfasst nun eine Filteranordnung, die vor dem Einstecken
der Spritze nur steril gefilterte Luft in das Innere der Kartusche
eintreten lässt.
Wenn die Spritze in den Steckanschluss eingesteckt wird, sorgt die
Spritze selbst für
den sterilen Abschluss nach außen.
Die Filteranordnung kann dann weiter dazu dienen, den zur Verdüsung benötigten Wirkstoff
steril zu filtern. Als Materialien für diese Filter können bspw.
hydrophile Polymer-Membranen verwendet werden, bei der Sterilisation
der Druckluft dagegen werden hydrophobe Polymer-Membrane eingesetzt.
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Dabei
ist es bspw. möglich,
die Filteranordnung in dem Steckanschluss zweilagig auszubilden, wobei
der Filter für
die Sterilisation der Druckluft an der nach außen gerichteten Seite des Filters
für die Sterilisation
der Medikamente liegt, so dass dieser äußere Filter beim Einstecken
der Spritze bspw. durchstochen oder zur Seite bewegt werden kann,
so dass er die Zufuhr des Wirkstoffes in das Innere der Kartusche
nicht behindert.
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Dabei
ist es bevorzugt, wenn in dem zweiten Gehäuseteil ein Führungskanal
für die
Spritze vorgesehen ist.
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Hier
ist von Vorteil, dass die Spritze sicher in dem zweiten Gehäuseteil
geführt
ist, sie wird also nicht – wie
bei der eingangs erwähnten,
bekannten Vorrichtung – außen an die
Kartusche angesteckt. Damit ist es jetzt aber möglich, die Kartusche nach erfolgter
Beschichtung eines Implantates zusammen mit der noch eingesteckten
Spritze zwischenzulagern, es besteht nicht die Gefahr, dass die
Spritze durch unvorsichtiges oder unsachgemäßes Hantieren aus dem Steckanschluss
herausgezogen wird. Dadurch ist eine noch sicherere Zwischenlagerung eines
beschichteten Implantates in der Kartusche möglich.
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Allgemein
ist es bevorzugt, wenn an der Basisstation ein Anschlag für einen
Stempel der Spritze vorgesehen ist.
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Hier
ist von Vorteil, dass beim Verfahren des zweiten Gehäuseteiles
gegenüber
dem ersten Gehäuseteil,
bei dem ja die Spritze mitgenommen wird, der Stempel in die Spritze
hineingedrückt
wird, so dass bei diesem Vorgang gleichzeitig Wirkstoff in das Innere
der Kartusche zu der Düse
geleitet wird, wie es aus der eingangs erwähnten Vorrichtung prinzipiell
auch bereits bekannt ist.
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Dabei
ist es bevorzugt, wenn der Steckanschluss und die Düse mit einem
Luftkanal in Fluidverbindung stehen, durch den ein Strahl steriler
Luft auf das Implantat leitbar ist, wobei vorzugsweise der Luftkanal
einen etwa quer zur Spritze verlaufenden Abschnitt aufweist, der
etwa senkrecht auf das Implantat zu verläuft und an seinem offenen inneren Ende
die Düse
bildet, wobei weiter vorzugsweise der Luftkanal über einen in dem zweiten Gehäuseteil
angeordneten Sterilfilter nach außen steril abgedichtet ist.
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Bei
dieser Maßnahme
ist von Vorteil, dass auf eine technisch sehr einfache aber effektive
Weise das aus der Spritze in den Steckanschluss gelangende Medikament
verdüst
wird, so dass ein auf die Oberfläche
des Implantates gerichteter Sprühstrahl gebildet
wird. Da sich das zweite Gehäuseteil
um das Implantat herum und längs
zu dem Implantat bewegen lässt,
kann somit die Düse
durch Bewegen des zweiten Gehäuseteiles
den Sprühstrahl
auf jeden Bereich der Oberfläche
des Implantates lenken, wobei die Stärke des Sprühstrahles durch die eingeleitete sterile
Luft bestimmt wird, also von der Bewegung des zweiten Gehäuseteiles
selbst unabhängig
ist. Auch dies sorgt für
eine gute Homogenität
der aufgebrachten Beschichtung.
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Durch
den Sterilfilter wird zum einen dafür gesorgt, dass die eingeblasene
Druckluft tatsächlich steril
ist, zum anderen wird verhindert, dass bei der Lagerung vor der
Beschichtung bzw. der Zwischenlagerung nach der Beschichtung Verunreinigungen
in das Innere der Kartusche eindringen.
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Dabei
ist es dann allgemein bevorzugt, wenn an dem ersten Gehäuseteil
eine Filtervorrichtung für Abluft
aus dem Inneren der Kartusche vorgesehen ist, die die Kartusche
nach außen
abdichtet, und die einen Abluftfilter und/oder ein Ventil umfasst.
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Diese
Maßnahme
hat den bereits erwähnten Vorteil,
dass auch die aus der Kartusche austretende Luft gefiltert wird,
wenngleich hier eine Sterilfilterung nicht zwingend erforderlich
ist. Im Wesentlichen geht es hier darum, das Austreten von Medikamentenresten
aus der Kartusche an die Umgebungsluft zu verhindern. Hierzu muss
nicht zwingend ein Sterilfilter eingesetzt werden, es können auch übliche Membran-Filter
eingesetzt werden, wobei das Eindringen von Außenluft in das Innere der Kartusche
hier wie an anderen Stellen dadurch verhindert werden kann, dass
Einwegventile oder Rückschlagventile
eingesetzt werden, die lediglich den Durchtritt von Luft nach außen zulassen.
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Allgemein
ist es dabei bevorzugt, wenn die Antriebseinheit einen Stempel aufweist,
der an dem zweiten Gehäuseteil
derart angreift, dass dieses durch eine Bewegung des Stempels gegenüber dem ersten
Gehäuseteil
verdrehbar und längs
verschieblich ist, wobei vorzugsweise an dem Stempel ein Hakenteil
vorgesehen ist, das im Sinne einer Drehbewegung sowie auf Zug und
Druck belastbar an dem zweiten Gehäuseteil angreift, wobei weiter
vorzugsweise das Hakenteil einen Abschnitt aufweist, der bei Verdrehung
des Stempels mit einer in den Führungskanal
eingesetzten Spritze derart in Eingriff gelangt, dass die Spritze
bei einer Bewegung des Stempels auf die Kartusche zu mit dem Steckanschluss
verrastet wird.
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Bei
diesen Maßnahmen
ist zum einen von Vorteil, dass eine sehr einfache Antriebseinheit
verwendet wird, die problemlos von außen an dem zweiten Gehäuseteil
angreifen kann. Wie bereits erwähnt, trägt dies
zur Abdichtung des Inneren der Kartusche nach außen bei, denn die Antriebseinheit
muss lediglich von außen
auf eines der beiden Gehäuseteile
zugreifen, um dieses verdrehen und längs verschieben zu können. Der
an der Basisstation vorgesehen Stempel ist eine technisch einfache
Realisierung dieses Antriebsprinzips, wobei über das Hakenteil auch das
Verriegeln des Stempels an dem zweiten Gehäuseteil denkbar einfach lediglich
durch Verdrehen oder Stecken möglich
ist.
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Erfindungsgemäß hat dieses
Hakenteil jedoch noch eine weitere Funktion, es dient in einer bestimmten
winkelmäßigen Orientierung
des Stempels gegenüber
der Kartusche auch dazu, eine in den Führungskanal eingesetzte Spritze
weiter in die Kartusche hineinzudrücken, so dass sie sicher mit
dem Steckanschluss verrastet. Hierbei handelt es sich um eine Sicherheitsmaßnahme.
Dieser Bewegungsablauf des Stempels vor dem Start der Beschichtung kann
automatisiert werden, so dass in jedem Fall sichergestellt ist,
dass die Spritze verrastet ist, bevor der Beschichtungsvorgang beginnt.
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Dabei
ist es weiter bevorzugt, wenn in dem Stempel ein Luftzufuhrkanal
verläuft, über den
Luft in den Luftkanal leitbar ist.
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Bei
dieser Maßnahme
ist von Vorteil, dass der Stempel nicht nur dem Antrieb des zweiten
Gehäuseteils
dient, sondern gleichzeitig auch der Zufuhr von Druckluft in das
Innere der Kartusche, wo diese Druckluft zum Verdüsen des
Wirkstoffes verwendet wird. Diese Maßnahme ist also insbesondere konstruktiv
von Vorteil, denn die Basisstation muss lediglich über diesen
Stempel auf die Kartusche zugreifen, der Stempel bewirkt dabei sowohl
die Zufuhr der erforderlichen sterilen Druckluft, als auch die Sicherstellung,
dass die Spritze richtig verrastet ist, und schließlich auch
noch das Verdrehen und Verfahren des zweiten Gehäuseteiles.
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Auf
diese konstruktiv sehr einfache Weise kann zum einen für eine sehr
homogene Beschichtung gesorgt werden, denn es ist lediglich ein
Bewegungsablauf erforderlich, der sämtliche erforderlichen Maßnahmen
sicherstellt.
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Allgemein
ist es dabei bevorzugt, wenn das erste Gehäuseteil eine erste Klemmeinheit
als Halterung für
die Implantate aufweist, wobei vorzugsweise an dem zweiten Gehäuseteil
eine zweite Klemmeinheit zum Ergreifen einer die Implantate umgebenden Schutzhülle vorgesehen
ist, wobei weiter vorzugsweise für
die erste und/oder zweite Klemmeinheit an dem zweiten bzw. ersten
Gehäuseteil
eine Entriegelungsvorrichtung vorgesehen ist.
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Bei
dieser Maßnahme
ist von Vorteil, dass die Implantate so in der Kartusche gehalten
sind, dass durch die relative Bewegung zwischen erstem und zweitem
Gehäuseteil
gleichzeitig auch die Schutzhülle
von dem Implantat abgezogen wird bzw. nach erfolgter Beschichtung,
also beim Zurückschieben
des zweiten Gehäuseteils
in das erste Gehäuseteil,
wieder aufgeschoben wird. Damit ist das Implantat in der Kartusche
noch einmal zusätzlich
durch die Schutzhülle
geschützt,
wobei diese Schutzhülle
insbesondere bei der nachträglichen
Entnahme des Implantates aus der Kartusche wirksam ist.
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Durch
die an dem jeweils anderen Gehäuseteil
vorgesehene Entriegelungsvorrichtung wird in an sich bekannter Weise
dafür gesorgt,
dass beispielsweise beim vollständigen
Zusammenschieben von erstem und zweitem Gehäuseteil beide Klemmeinheiten
gelöst
werden, so dass das Implantat dann in Längsrichtung nach hinten aus
der Kartusche herausgezogen werden kann. Es ist dann nicht erforderlich,
die Kartusche zu öffnen,
was zum einen den Vorteil hat, dass in der Kartusche vorhandene
Medikamentenreste nicht nach außen
gelangen können.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Kartusche die Möglichkeit
einer nachträglichen Öffnung nicht
vorsehen muss, was es folglich ermöglicht, bei der Auslegung der
Kartusche lediglich auf die sterile Abdichtung nach außen zu sorgen.
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Dabei
ist es dann bevorzugt, wenn die erste Klemmeinheit zur Aufnahme
eines einen Stent tragenden Katheters und die zweite Klemmeinheit
zum Ergreifen einer über
dem Stent sitzenden Schutzhülle,
vorzugsweise an einem mit der Schutzhülle verbundenen, in einen Führungskanal
in dem Katheter hineinragenden Stilett ausgebildet ist.
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Hier
ist von Vorteil, dass übliche,
auf einen Katheter geladene Stents mit einem in dem Innenlumen des
Katheters verlaufenden Stilett eingesetzt werden können, die
Kartusche ist innen also zur Aufnahme üblicher Stents eingerichtet.
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Allgemein
ist es dann noch bevorzugt, wenn an der Basisstation ein Sensor,
vorzugsweise ein Näherungsschalter,
vorgesehen ist, der meldet, wenn der Anschlag in Anlage mit dem
Stempel ist.
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Bei
dieser Maßnahme
ist von Vorteil, dass der Beschichtungsvorgang, also das Einleiten
von Druckluft in das Innere der Kartusche, erst dann beginnt, wenn
die Basisstation über
den Sensor erkannt hat, dass das zweite Gehäuseteil so weit aus dem ersten
Gehäuseteil
herausgezogen wurde, dass die Spritze in Anlage mit dem Anschlag
ist. Die mit einem Stent geladene Kartusche wird nämlich mit
fast vollständig
in das erste Gehäuseteil
eingeschobenem zweiten Gehäuseteil
angeliefert, wobei die Düse
in diesem Zustand ein Stück
stromaufwärts
von dem Stent liegt. Nach dem Eingreifen des Stempels an dem zweiten
Gehäuseteil
wird dieses jetzt zunächst so
weit aus dem ersten Gehäuseteil
herausgezogen, bis der Stempel in Anlage mit dem Anschlag gelangt. Die
Anordnung ist dabei so getroffen, dass auch dann die Düse noch
leicht stromaufwärts
von dem Implantat liegt, so dass gewisse Schwankungen in der Länge des
Stempels der Spritze etc. keinen Einfluss auf die Qualität der Beschichtung
haben.
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Von
Vorteil bei dieser Maßnahme
ist insbesondere, dass der Sensor gleichzeitig als Erkennung dafür dient,
ob die Kartusche richtig in die Basisstation eingesetzt wurde, und
ob der Stempel das zweite Gehäuseteil
sicher ergriffen hat. Auf die Verwendung weiterer Sensoren kann
auf diese Weise verzichtet werden, was konstruktiv von Vorteil ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Kartusche für die neue Vorrichtung. Diese
Kartusche ist als Einmalartikel ausgebildet und weist die im Zusammenhang
mit der neuen Vorrichtung bereits beschriebenen Merkmale auf.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Basisstation für die neue Vorrichtung. Diese
Basisstation ist wiederverwendbar und weist die im Zusammenhang
mit der neuen Vorrichtung bereits beschriebenen Merkmale auf.
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Ferner
ist auch ein Kit mit einer neuen Kartusche und zumindest einer Spritze
Gegenstand der vorliegenden Erfindung. In dem Kit wird zusammen mit
der Kartusche die Spritze geliefert, über die der Wirkstoff zugeführt wird.
Auch die Spritze kann als Einmalartikel ausgebildet sein. Auf diese
Weise hat der Arzt neben der Kartusche auch die passende Spritze
zur Hand.
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Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung auch eine steril verpackte erfindungsgemäße Kartusche
mit einem darin angeordneten Implantat, vorzugsweise einem auf einen
Katheter geladenen Stent.
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Hier
ist von Vorteil, dass die Implantate steril verpackt und bereits
in die Kartusche geladen angeliefert werden, so dass sie im Katheterlabor
vorrätig gehalten
werden können.
Der Arzt muss dann lediglich eine Kartusche mit dem gewünschten
Implantat auswählen
und in die Basisstation einlegen sowie eine Spritze mit dem geeigneten
Wirkstoff aufziehen und in die Kartusche einschieben, Handhabungsschritte
mit dem Implantat selbst sind bis zum Abschluss des Beschichtungsverfahrens
nicht erforderlich. Damit bleibt die ursprüngliche Sterilität aufrechterhalten,
wie sie bei der Herstellung des Implantates und seiner noch im selben
Reinraum erfolgten "Montage" in der Kartusche
sichergestellt ist.
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Nach
der Beschichtung kann die Kartusche dann wieder aus der Basisstation
entnommen und erneut steril gelagert werden. Da die Kartusche nicht geöffnet werden
musste und nach wie vor nach außen
steril abgeschlossen ist, besteht dabei nicht die Gefahr, dass das
beschichte Implantat kontaminiert wird.
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Damit
ist es erstmals möglich,
unbeschichtete und beschichte Implantate in gewissem Umfang für eine gewisse
Zeit mit hinreichender Sterilität
vorrätig
zu halten. Es ist bspw. möglich,
lediglich einmal die Woche die für
die nächsten
Tage benötigten
Implantate zu beschichten und bis zur jeweiligen Operation zu lagern,
was nicht nur Zeit und Kosten spart. Die Beschichtung kann nämlich sozusagen "in Ruhe", also ohne den Zeitdruck
und die Anspannung während
einer laufenden Operation erfolgen, was weitere Qualitätsvorteile
mit sich bringt.
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Allerdings
ist es auch mit der neuen Vorrichtung jederzeit kurzfristig möglich, während einer
laufenden Operation oder kurz vorher ein geeignetes Implantat mit
dem erforderlichen Wirkstoff zu beschichten, insbesondere wenn sich
im Zusammenhang mit einer ggf. schon laufenden Operation kurzfristig
herausstellt, dass ein anderes Implantat und/oder ein anderer Wirkstoff
als ursprünglich
geplant benötigt
werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
sowie aus den beigefügten
Figuren.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegeben Kombination sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme
auf die Figuren näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische, perspektivische Darstellung der neuen Kartusche;
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2 eine
perspektivische Draufsicht auf die neue Basisstation, in die die
neue Kartusche eingelegt ist, wobei der Stempel der Spritze noch
nicht in Anlage mit dem Anschlag ist;
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3 eine
Darstellung wie 2, wobei das zweite Gehäuseteil
jetzt so weit aus dem ersten Gehäuseteil
herausgezogen ist, dass der Stempel in Anlage mit dem Anschlag gelangt;
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4 eine
vergrößerte perspektivische
Ansicht des zweiten Gehäuseteiles,
wie es sich bei der Situation der 2 ergibt;
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5 eine
Darstellung wie 4, jedoch in der Situation der 3;
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6 einen
schematischen Längsschnitt durch
die neue Kartusche in einer der 5 entsprechenden
Situation;
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7 eine
vergrößerte Darstellung
des Bereiches der Kartusche aus 6, in dem
die Beschichtung des Implantates erfolgt; und
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8 eine
schematische Seitenansicht einer in die Basisstation eingelegten
Kartusche, in einer der 5 entsprechenden Situation.
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In 1 ist
mit 10 eine Kartusche bezeichnet, in die ein bei 11 lediglich
schematisch angedeutetes Implantat eingesetzt ist, das in noch zu
beschreibender Weise mit einem Wirkstoff beschichtet werden soll.
Zu diesem Zweck wird das Implantat über Füße 12 in eine Basisstation
eingesetzt und dort entsprechend verriegelt.
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Die
Kartusche 10 umfasst ein erstes zylindrisches Gehäuseteil 14,
in dem ein zweites, ebenfalls zylindrisches Gehäuseteil 15 angeordnet
ist, das in Richtung eines Pfeils 16 in Längsrichtung
verschiebbar und in Richtung eines Pfeils 17 umfänglich verdrehbar
in dem ersten Gehäuseteil 14 angeordnet
ist.
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Auf
diese Weise wirken erstes und zweites Gehäuseteil 14, 15 nach
Art einer Luftpumpe, beim Einschieben des zweiten Gehäuseteiles 15 in
das erste Gehäuseteil 14 wird
Luft aus dem Inneren der Kartusche 10 nach außen gedrückt.
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In
dem zweiten Gehäuseteil 15 ist
ein bei 18 angedeuteter Führungskanal für eine Spritze
vorgesehen, die den zur Beschichtung des Implantates 11 verwendeten
Wirkstoff enthält.
Ferner ist in dem zweiten Gehäuseteil 15 ein
Luftkanal 19 vorgesehen, über den Druckluft, vorzugsweise
sterile Druckluft, in das Innere der Kartusche 10 geleitet
wird, wo sie zur Verdüsung
des in der Spritze enthaltenen Wirkstoffes eingesetzt wird. Der
Luftkanal 19 ist mittig an einer Stirnwand 20 des
zweiten Gehäuseteiles 15 angeordnet,
er dient in noch zu beschreibender Weise ebenfalls dazu, die Bewegung
des zweiten Gehäuseteiles 15 gegenüber dem
ersten Gehäuseteil 14 zu bewirken,
wozu an der Stirnwand 20 noch eine Falle 21 angeordnet
ist.
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In 2 ist
schematisch eine Basisstation 22 gezeigt, die einen klappbaren
Deckel 23 enthält,
mit dem ein die Kartusche 10 aufnehmender Aufnahmeraum 24 abgeschlossen
werden kann, nachdem die Kartusche 10 eingelegt wurde.
In dem Aufnahmeraum 10 ist noch eine Transportschnecke 25 angedeutet,
die den aus der Kartusche 10 herausragenden Abschnitt des
Implantates 11 aufnimmt, also beispielsweise einen Katheter
mit zugehörigem
Einführsystem.
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Rechts
in 2 ist noch eine Bedien- und Kontrolleinheit 26 zu
erkennen, über
die die Beschichtung der Implantate gesteuert wird und der Beschichtungsvorgang überprüft werden
kann.
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In 2 ist
die Kartusche 10 in dem Aufnahmeraum 24 verriegelt,
eine Spritze 27 für
den Wirkstoff wurde bereits in den in 1 zu erkennenden Führungskanal 18 eingesetzt,
ein Stempel 29 der Spritze 27 ist zu erkennen.
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Für diesen
Stempel 29 ist an der Basisstation nun ein Anschlag 28 vorgesehen,
mit dem der Stempel 29 dann in Anlage gelangt, wenn das
zweite Gehäuseteil 15 aus
dem ersten Gehäuseteil 14 herausgezogen
wird.
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Zu
diesem Zweck ist an der Basisstation 22 ein Stempel 31 vorgesehen,
der in 2 bereits in Eingriff mit dem zweiten Gehäuseteil
gelangt ist.
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Beim
Zurückfahren
des Stempels 31 in die Basisstation 22, wie dies
in 3 gezeigt ist, wird das zweite Gehäuseteil 15 aus
dem ersten Gehäuseteil 14 herausgezogen,
wobei der Stempel 29 dann in Anlage mit dem Anschlag 28 gelangt.
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Wie
dieser Eingriff des Stempels 31 an dem zweiten Gehäuseteil 15 erfolgt,
ist jetzt in den 4 und 5 gezeigt,
die jeweils einen perspektivischen Ausschnitt im Bereich der Stirnwand 20 zeigen.
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4 zeigt
die Verfahrenssituation der 2, der Stempel 31 ist
so weit vorgefahren, dass er in den Luftkanal 19 (1)
eingerastet ist. An seinem vorderen Ende weist der Stempel 31 ein
Hakenteil 32 auf, das in 4 so weit
gegen den Uhrzeigersinn verdreht wurde, dass es mit seinem Abschnitt 30 auf
dem Stempel 29 zu liegen kommt und beim weiteren Vorfahren
des Stempels 31 die Spritze 27 in den Führungskanal 18 eingedrückt hat,
so dass sie richtig verrastet. In 4 ist von
der Spritze 27 lediglich deren Kolbenkopf 59 zu
erkennen, der weiter unten noch erwähnt wird.
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Beim Übergang
von der 4 zu der 5, die der
Verfahrenssituation der 3 entspricht, wurde zunächst der
Stempel 31 um 180° im
Uhrzeigersinn gedreht, so dass das Hakenteil 32 jetzt in
die Falle 21 eingreift. Beim Zurückziehen des Stempels 31 wird
jetzt das zweite Gehäuseteil 15 aus
dem ersten Gehäuseteil 14 herausgezogen,
so dass der Stempel 29 mit dem Anschlag 28 in
Anlage gelangt.
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Diese
Situation ist in der 6 dargestellt, die einen schematischen
Längsschnitt
durch die neue Kartusche 10 zeigt.
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Das
zu beschichtende Implantat ist ein auf einen Katheter 33 geladener
Stent 34, der von einer Schutzhülle 35 umgeben wird,
die mit einem Stilett 36 verbunden ist, das in das Innenlumen
des Katheters 33 eingeschoben ist. Durch dieses, in den
Figuren nicht zu erkennende Innenlumen verläuft beim Implantieren des Stents
der übliche Führungsdraht,
beim Transport und während
der Beschichtung ist dort das Stilett 36 geführt.
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Der
Katheter 33 ist über
eine in 6 lediglich schematisch angedeutete
Klemmeinheit 37 fest an dem ersten Gehäuseteil 14 gelagert,
während
das Stilett 36 durch eine ebenfalls schematisch angedeutete
zweite Klemmeinheit 38 fest mit dem zweiten Gehäuseteil 15 verbunden
ist. Diese zweite Klemmeinheit 38 umfasst einen nach außen herausragenden
Stilettriegel 39, der über
eine Dichtlippe 40 nach außen sterildicht in dem zweiten
Gehäuseteil 15 längsverschieblich
gelagert ist.
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In 6 ist
ferner zu erkennen, dass zwischen dem ersten Gehäuseteil 14 und dem
zweiten Gehäuseteil 15 ein
Dichtring 41 vorgesehen ist, der das Innere der Kartusche 10 sterildicht
nach außen abdichtet.
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An
dem ersten Gehäuseteil 14 ist
ferner eine Entriegelungsvorrichtung 42 in Form einer Rampe 43 vorgesehen, über die
beim vollständigen
Einschieben des zweiten Gehäuseteiles 15 in
das erste Gehäuseteil 14 der
Stilettriegel 39 nach außen geschoben wird, so dass
er das Stilett 36 freigibt.
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In
gleicher Weise ist an dem zweiten Gehäuseteil 15 eine Entriegelungsvorrichtung 44 in
Form einer Rampe 45 vorgesehen, die beim vollständigen Einschieben
des zweiten Gehäuseteiles 15 in
das erste Gehäuseteil 14 die
erste Klemmeinheit 37 öffnet,
so dass sie den Katheter 33 freigibt.
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Die
Anordnung der ersten und zweiten Klemmeinheit 37, 38 sowie
der beiden Entriegelungsvorrichtungen 42 und 44 ist
dabei so getroffen, dass das zweite Gehäuseteil 15 nahezu
vollständig
in das erste Gehäuseteil 14 eingeschoben
werden kann, ohne dass die Klemmeinheiten 37, 38 gelöst werden.
Erst beim vollständigen
Einschieben des zweiten Gehäuseteiles 15 in
das erste Gehäuseteil 14 lösen sich
die Klemmeinheiten 37, 38, und der beschichtete
Stent 34 kann aus der Kartusche 10 entnommen werden.
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In 6 ist
auch der längs
durch das zweite Gehäuseteil 15 verlaufende
Führungskanal 18 zu
erkennen, der die Spritze 27 bzw. deren Kolben aufnimmt.
Am inneren Ende des Führungskanals 18 ist ein
Steckanschluss 46 für
eine Spitze 47 der Spritze 27 vorgesehen, der
zusätzlich
eine Filteranordnung 48 aufweist.
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Parallel
zu dem Führungskanal 18 läuft in dem
zweiten Gehäuseteil 15 der
Luftkanal 19, der im Bereich der Stirnwand 20 abgewinkelt
ist und dort in einen Luftzufuhrkanal 49 übergeht,
der in dem Stempel 31 vorgesehen ist, der in den Luftkanal 19 eingesteckt
wurde. In 6 ist ferner zu erkennen, dass das
Hakenteil 32 in Eingriff mit der Falle 21 ist,
so dass der Stempel 31 beim Verdrehen und Verfahren das
zweite Gehäuseteil 15 gegenüber dem
ersten Gehäuseteil 14 entsprechend
bewegen kann.
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In
dem Luftkanal 19 sitzt ein Sterilfilter 51, der
dafür sorgt,
dass durch den Luftzufuhrkanal 49 zugeleitete Luft noch
einmal steril gefiltert wird, bevor sie zu dem zu beschichteten
Stent 34 gelangt. Dies erfolgt über einen in etwa senkrecht
zu dem Stent 34 verlaufenden Abschnitt 52 des
Luftkanals 19, wobei der Abschnitt 52 quer zu
der Spitze 47 der Spritze 27 verläuft.
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In 6 ist
ferner zu erkennen, dass in dem ersten Gehäuseteil 14 noch eine
sterile Durchführung 50 für den Katheter 33 sowie
eine Filtervorrichtung 53 für Abluft aus dem Inneren der
Katheter 10 vorgesehen ist.
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Durch
die Dichtungen und Filter 40, 41, 48, 50, 51 und 53 ist
das Innere der Kartusche 10 sterildicht nach außen abgedichtet,
beim Herausziehen des zweiten Gehäuseteiles 15 aus dem
ersten Gehäuseteil 14 in
das Innere der Kartusche 10 gelangende Luft (Luftpumpenprinzip)
wird steril gefiltert, wobei aus der Kartusche 10 austretende
Luft zumindest so weit gefiltert wird, dass keine Schadstoffe aus dem
Inneren der Kartusche 10 nach außen gelangen können. Diese
Abluft entsteht immer dann, wenn entweder Druckluft über den
Luftzufuhrkanal 49 und den Luftkanal 19 in das
Innere der Kartusche 10 gelangt ist, oder aber das zweite
Gehäuseteil 15 in
das erste Gehäuseteil 14 hineingeschoben
wird. Wegen der Dichtungen 40, 41, 50 kann
dabei Luft lediglich durch die Filtervorrichtung 53 entweichen,
die statt eines Membran-Filters oder zusätzlich zu einem Membran-Filter
auch ein Einwegeventil bzw. ein Rückschlagventil enthalten kann.
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Wie
die Beschichtung des Stents 34 erfolgt, soll jetzt anhand
der 7 beschrieben werden, die eine vergrößerte Darstellung
des inneren Abschnittes des zweiten Gehäuseteiles 15 im Bereich
des Steckanschlusses 46 ist.
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In 7 ist
zunächst
zu erkennen, dass der quer zu dem Luftkanal 19 verlaufende
Abschnitt 52 an seinem offenen inneren Ende 54 in
eine Düse 55 übergeht,
von der in der Spritze 27 enthaltender Wirkstoff 56 in
einem Sprühstrahl 57 verdüst wird.
Zu diesem Zweck gelangt Druckluft über den Luftkanal 19 in
den Abschnitt 52, in den beim Einfahren des Stempels 29 in
die Spritze 27 (6) auch Wirkstoff 56 gedrückt wird.
Die Druckluft nimmt diesen Wirkstoff 56 mit und verdüst ihn in
der Düse 55 zu
dem Sprühstrahl 57,
der den Stent 34 auf seiner Oberfläche 58 entsprechend
mit dem Wirkstoff 56 beschichtet. Da das Gehäuseteil 15 sowohl
längs als
auch umfänglich
gegenüber
dem Stent 34 bewegt werden kann, kann der Sprühstrahl 57 jeden
Bereich der Oberfläche 58 erreichen
und somit für
eine gleichmäßige, homogene
Beschichtung sorgen.
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Wie
diese relative Bewegung des zweiten Gehäuseteiles 15 gegenüber dem
ersten Gehäuseteil 14 erfolgt,
soll jetzt anhand von 8 beschrieben werden, die eine
schematische Seitenansicht der 3 und 5 zeigt.
Im Wesentlichen ist in 8 die Basisstation 22 in
schematischer und geschnittener Seitenansicht gezeigt, die Kartusche 10 selbst
ist lediglich angedeutet.
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Von
der Spritze 27 ist lediglich ein Kolbenkopf 59 zu
erkennen, auf dem der Stempel 29 herausragt, der bereits
in Anlage mit dem Anschlag 28 ist. Ferner ist zu erkennen,
dass der Haken 32 in Eingriff mit der Falle 21 ist.
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Im
Bereich des Anschlages 28 ist an der Basisstation 22 ein
Sensor 61 in Form eines Näherungsschalters vorgesehen,
der in einem Rotationsrad 62 angeordnet ist, das drehbar
in einer Stirnwand 63 einer Verkleidung 64 der
Basisstation 22 angeordnet ist.
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Durch
dieses Rotationsrad 62 geht zentrisch der Stempel 31 hindurch,
der im Inneren der Basisstation 22 drehbar in einem Schlitten 65 gelagert
ist und dort über
einen Motor 66 angetrieben, also gedreht wird. Beim Verdrehen
des Stempels 31 nimmt dieser das zweite Gehäuseteil 15 mit,
wobei gleichzeitig das Rotationsrad 62 mitgedreht wird,
mit dem der Stempel 29 in Anlage ist.
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In
dem Schlitten 65 ist eine Luftführung 67 vorgesehen, über die
durch einen Pfeil 68 angedeutete, vorzugsweise sterile
Druckluft in den Luftzufuhrkanal 49 in dem Stempel 31 gelangen
kann.
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Der
Schlitten 65 ist an einer Welle 69 geführt, die über einen
Motor 71 angetrieben wird, so dass durch Links- oder Rechtsdrehung
des Motors 71 der Schlitten 65 in 8 nach
links oder rechts verfahren werden kann.
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Die
insoweit beschriebene Mimik ist in einem zwischen einem Unterboden 72 sowie
einem Boden 73 gebildeten Raum 74 der Basisstation 22 angeordnet
und bildet eine Antriebseinheit 75.
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Über die
Antriebseinheit 75 wird nach dem Einlegen einer neuen Kartusche
in die Basisstation 22 zunächst der Stempel 31 durch
den Motor 66 so weit gedreht, bis das Hakenteil 32 über den
Stempel 29 greift. Dann wird der Schlitten 65 nach
links gefahren, so dass der Stempel 31 in den in 1 zu
sehenden Luftkanal 19 eingreift, wobei gleichzeitig das Hakenteil 32 mit
dem Kolbenkopf 59 der Spritze 27 in Anlage gelangt
und die Spritze 27 so weit in das zweite Gehäuseteil 15,
bzw. in den Führungskanal 18 einschiebt,
dass sie innen sicher verrastet.
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Als
nächstes
wird der Stempel 31 über
den Motor 66 im Uhrzeigersinn gedreht, so dass das Hakenteil 32 in
Eingriff mit der Falle 21 gelangt. Danach wird der Schlitten 65 nach
rechts gefahren, bis der Sensor 61 meldet, dass der Stempel 29 in
Anlage mit dem Anschlag 28 ist.
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Jetzt
wird zum einen Druckluft 68 durch die Luftführung 67 in
den Luftzufuhrkanal 49 geleitet, wobei zum anderen durch
die beiden Motoren 66 und 71 das zweite Gehäuseteil 15 in
Längsrichtung
und umfänglich
gegenüber
dem ersten Gehäuseteil 14 verfahren
wird, wodurch das Implantat umfänglich
homogen und vollständig
beschichtet wird.
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Sobald
der Beschichtungsprozess abgeschlossen ist, wird die Druckluft 68 abgeschaltet
und der Schlitten 65 in 8 nach links
so weit verfahren, bis das zweite Gehäuseteil 15 nahezu
vollständig
in das erste Gehäuseteil 14 eingeschoben
ist. In dieser Situation kann die Kartusche 10 mit dem
fertig beschichteten Stent 34 für eine Weile zwischengelagert werden.
Wenn der Stent 34 dann aus der Kartusche 10 entnommen
werden soll, wird das zweite Gehäuseteil 15 vollständig in
das erste Gehäuseteil 14 eingeschoben,
wodurch die entsprechenden Klemmeinheiten 37, 38 freigegeben
werden. In 8 ist in diesem Zusammenhang
lediglich zu erkennen, dass die Rampe 43 dann den Stilettriegel 39 nach
außen zieht.
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Insgesamt
ist es mit der insoweit beschriebenen neuen Vorrichtung also möglich, ein
Implantat homogen und gleichmäßig mit
einem Wirkstoff zu beschichten, wobei das beschichtete Implantat
in der Kartusche verbleiben und zwischengelagert werden kann, auch
wenn sie bereits aus der Basisstation 22 entnommen wurde.
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Die
Basisstation 22 ist dann wiederverwendbar, an ihr können nacheinander
verschiedene Implantate mit verschiedenen Wirkstoffen beschichtet werden,
eine Kontamination der Basisstation 22 selbst findet nicht
statt.
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Die
Implantate werden in eine Kartusche 10 geladen, steril
verpackt zugeliefert, erst im Katheterlabor wird die Spritze 27 mit
dem entsprechenden Wirkstoff 56 aufgezogen und in den Führungskanal 18 eingesetzt,
bevor dann die Kartusche 10 in die Basisstation 22 eingesteckt
wird.