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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitselement für Sicherheitspapiere, Wertdokumente
und dergleichen mit zwei übereinander
angeordneten Schichten aus cholesterischem flüssigkristallinen Material,
die jeweils in eine erste Betrachtungsrichtung senkrecht zu ihrer
Oberfläche
selektiv Licht aus einem ersten, längerwelligen Spektralbereich
reflektieren und in eine zweite Betrachtungsrichtung unter einem
Winkel zur Senkrechten zu ihrer Oberfläche selektiv Licht aus einem
zweiten, kürzerwelligen
Spektralbereich reflektieren.
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Wertgegenstände, wie
etwa Markenartikel oder Wertdokumente, werden zur Absicherung oft
mit Sicherheitselementen ausgestattet, die eine Überprüfung der Echtheit des Wertgegenstands
gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion
dienen. Vielfach werden für
diesen Zweck die besonderen Eigenschaften von flüssigkristallinen Materialien
ausgenutzt, und dabei vor allem der betrachtungswinkelabhängige Farbeindruck
von Flüssigkristallschichten,
der nachfolgend als Farbkippeffekt bezeichnet wird.
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Der
Farbkippeffekt einer einzelnen Flüssigkristallschicht führt aufgrund
der physikalischen Gegebenheiten stets zu einer Verschiebung der
reflektierten Lichtwellenlänge
von einem längerwelligen Bereich
zu einem kürzerwelligen
Bereich, wenn die Flüssigkristallschicht
aus der senkrechten Betrachtungsrichtung heraus verkippt wird.
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Um
die Bandbreite der erzielbaren Farbeffekte zu erhöhen, ist
daher vorgeschlagen worden, mehrere Flüssigkristallschichten mit unterschiedlichen
Farbkippeffekten zu kombinieren. Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
EP 0 720 753 B1 ein farbiges
Material mit zwei übereinander
angeordneten chiralen Flüssigkristall-Polymerblättchen,
wobei ein Blättchen
bei Betrach tung senkrecht zu seiner Oberfläche infrarotes Licht und bei
Betrachtung unter einem Winkel zu der Senkrechten zu seiner Oberfläche rotes
Licht reflektiert. Das zweite Blättchen
reflektiert bei Betrachtung senkrecht zu seiner Oberfläche blaues
Licht und bei Betrachtung unter einem Winkel zu der Senkrechten
zu seiner Oberfläche
ultraviolettes Licht.
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Wird
eine solche Schichtanordnung senkrecht zu ihrer Hauptfläche betrachtet,
erscheint sie blau, da das erste Blättchen infrarotes Licht reflektiert und
daher transparent erscheint. Bei schräger Betrachtung erscheint die
Schichtanordnung dagegen rot, da dann das zweite Blättchen ultraviolettes
Licht reflektiert und daher transparent erscheint. Insgesamt zeigt
die Schichtanordnung daher einen gegenüber normalen Flüssigkristallschichten
umgekehrten Farbkippeffekt von Blau nach Rot.
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Problematisch
ist allerdings bei vielen Sicherheitselementen mit Flüssigkristallschichten, dass
kontrastierende Motivteile, bei denen sich die Helligkeit verschiedener
Motivteile beim Kippen verändert
oder sich die Kontrastverhältnisse
umkehren, in der Praxis zum Teil nur schwer zu erkennen sind. Andere
Gestaltungen, bei denen Flüssigkristallschichten
mit herkömmlichen
semitransparenten Farbschichten kombiniert sind, erfordern für eine gute
Darstellungsqualität
einen hohen Aufwand.
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Ausgehend
davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des
Standes der Technik zu vermeiden und insbesondere ein Sicherheitselement
der eingangs genannten Art mit einem auffälligen visuellen Kippeffekt
und hoher Fälschungssicherheit
anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird durch das Sicherheitselement mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs gelöst.
Ein entsprechendes Herstellungsverfahren sowie ein mit einem derartigen
Sicherheitselement ausgestatteter Datenträger sind in den nebengeordneten Ansprüchen angegeben.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Nach
der Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Sicherheitselement vorgesehen,
dass
- – eine
erste der beiden Flüssigkristallschichten
in Form eines darzustellenden Motivs vorliegt und in die erste Betrachtungsrichtung
Licht aus dem grünen
Spektralbereich reflektiert, und dass
- – die
zweite der beiden Flüssigkristallschichten Licht
aus dem grünen
Spektralbereich in die zweite Betrachtungsrichtung reflektiert.
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Wie
nachfolgend genauer erläutert,
wird durch die erfindungsgemäße Abstimmung
der Farbkippeffekte der Flüssigkristallschichten
auf die Abhängigkeit
der Empfindlichkeit des menschlichen Auges von der Lichtwellenlänge ein überraschender und
visuell eindrucksvoller Kippeffekt ermöglicht: Bei Aufsicht auf das
Sicherheitselement erscheint das darzustellende Motiv für einen
Betrachter mit hell leuchtendem Grün vor einem deutlich kontrastierenden
Hintergrund. Kippt der Betrachter das Sicherheitselement aus der
Senkrechten in eine schräge Betrachtungsrichtung,
so verschwindet das Motiv und als Bildeindruck erscheint eine einheitliche
grüne Fläche ohne
erkennbare Kontrastunterschiede.
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Der
grüne Spektralbereich
umfasst dabei im Rahmen der Erfindung alle Wellenlängen, die
beim Betrachter einen im Wesentlichen grünen Farbeindruck hervorrufen.
Vorzugsweise ist die erste Schicht so ausgebildet, dass sie in die
erste Betrachtungsrichtung Licht aus dem Wellenlängenbereich zwischen 490 nm
und 590 nm, besonders bevorzugt zwischen 520 nm und 570 nm reflektiert.
Analog ist die zweite Schicht vorzugsweise so ausgebildet, dass sie
in die zweite Betrachtungsrichtung Licht aus dem Wellenlängenbereich
zwischen 490 nm und 590 nm, besonders bevorzugt zwischen 520 nm
und 570 nm reflektiert.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die erste Schicht so ausgebildet,
dass sie in die zweite Betrachtungsrichtung Licht aus dem blauen
oder ultravioletten Spektralbereich reflektiert. Die zweite Schicht
reflektiert in die erste Betrachtungsrichtung mit Vorteil Licht
aus dem roten oder infraroten Spektralbereich.
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Die
beiden Schichten sind zweckmäßig auf einem
Träger
angeordnet, wobei in einer ersten Erfindungsvariante die erste Schicht
unterhalb der zweiten Schicht angeordnet ist. Die Reihenfolge der
beiden Flüssigkristallschichten
spielt für
den erfindungsgemäßen Effekt
allerdings keine Rolle, so dass alternativ die erste Schicht auch über der
zweiten Schicht angeordnet sein kann.
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Um
die visuelle Auffälligkeit
der Farbkippeffekte zu erhöhen,
enthält
der Träger
vorzugsweise einen lichtabsorbierenden Hintergrund. Insbesondere kann
der Träger
einen dunklen, beispielsweise schwarzen Hintergrund enthalten, oder,
um den Farbeindruck der Flüssigkristallschichten
gezielt beeinflussen zu können,
auch einen lichtabsorbierenden farbigen Hintergrund.
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Auch
ein Träger
mit einem lichtbeugenden Hintergrund, insbesondere mit einem diffraktiven schwarzen
Hintergrund kommt in Betracht, da durch einen solchen Hintergrund
die Farbwirkung der Flüssigkristalle
ebenfalls betont wird.
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Mit
Vorteil ist zumindest eine der beiden flüssigkristallinen Schichten
ganzflächig
als Filmbeschichtung aufgebracht und gegebenenfalls in Form eines
Motivs strukturiert. Alternativ oder zusätzlich ist zumindest eine der
beiden flüssigkristallinen
Schichten durch Aufdrucken von in eine Bindemittelmatrix eingebetteten
Flüssigkristallpigmenten
gebildet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung enthält
das Sicherheitselement zumindest ein weiteres Sicherheitsmerkmal,
insbesondere eine Schicht mit magnetischen, elektrisch leitfähigen, phosphoreszierenden,
fluoreszierenden oder sonstigen lumineszierenden Merkmalsstoffen
oder eine polarisierende oder phasenschiebende Schicht. Die weitere Schicht
kann über,
unter oder zwischen den beiden Schichten aus flüssigkristallinem Material angeordnet
sein.
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Um
die Ausrichtung des flüssigkristallinen Materials
zu fördern,
kann auch eine Alignmentschicht zwischen den beiden Schichten aus
flüssigkristallinem
Material vorgesehen sein.
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Auch
versteht es sich, dass die erfindungsgemäßen Sicherheitselemente nicht
auf Gestaltungen mit zwei Flüssigkristallschichten
beschränkt sind,
sondern dass zur Erzielung zusätzlicher
Effekte oder Wirkungen auch weitere Flüssigkristallschichten vorgesehen
sein können.
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Die
Erfindung umfasst auch ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements
für Sicherheitspapiere,
Wertdokumente und dergleichen, bei dem zwei Schichten aus cholesterischem
flüssigkristallinen
Material übereinander
angeordnet werden, die jeweils in eine erste Betrachtungsrichtung
senkrecht zu ihrer Oberfläche
selektiv Licht aus einem ersten, längerwelligen Spektralbereich
und in eine zweite Betrachtungsrichtung unter einem Winkel zur Senkrechten
zu ihrer Oberfläche
selektiv Licht aus einem zweiten, kürzerwelligen Spektralbereich
reflektieren, wobei bei dem Verfahren
- – eine erste
der beiden Schichten in Form eines darzustellenden Motivs erzeugt
und so ausgebildet wird, dass sie in die erste Betrachtungsrichtung
Licht aus dem grünen
Spektralbereich reflektiert, und
- – die
zweite der beiden Schichten so ausgebildet wird, dass sie Licht
aus dem grünen
Spektralbereich in die zweite Betrachtungsrichtung reflektiert.
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Die
Erfindung umfasst ferner einen Datenträger, insbesondere ein Wertdokument,
wie eine Banknote, eine Ausweiskarte oder dergleichen, der mit einem
Sicherheitselement der beschriebenen Art ausgestattet ist.
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Es
ist an dieser Stelle anzumerken, dass das erfindungsgemäße Konzept
bei einem gattungsgemäßen Sicherheitselement
grundsätzlich
auch dadurch realisiert werden kann, dass
- – eine erste
der beiden Flüssigkristallschichten
in Form eines darzustellenden Motivs vorliegt und in die zweite
Betrachtungsrichtung Licht aus dem grünen Spektralbereich reflektiert,
und dass
- – die
zweite der beiden Flüssigkristallschichten Licht
aus dem grünen
Spektralbereich in die erste Betrachtungsrichtung reflektiert.
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In
einer dazu vorteilhaften Ausgestaltung ist die zweite Schicht so
ausgebildet, dass sie in die zweite Betrachtungsrichtung Licht aus
dem blauen oder ultravioletten Spektralbereich reflektiert. Die erste
Schicht reflektiert in die erste Betrachtungsrichtung mit Vorteil
Licht aus dem roten oder infraroten Spektralbereich.
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Im
Ergebnis ist bei der vorstehend beschriebenen Ausführung des
erfindungsgemäßen Konzepts
das Motiv in Aufsicht (erste Betrachtungsrichtung) nicht zu erkennen,
da die zweite Schicht Licht aus dem grünen Spektralbereich in die
erste Betrachtungsrichtung reflektiert, die erste Schicht Licht
aus dem roten oder infraroten Spektralbereich in die erste Betrachtungsrichtung
reflektiert und das menschliche Auge für grünes Licht wesentlich empfindlicher
ist. Es erscheint somit für
den Betrachter in der ersten Betrachtungsrichtung eine einheitlich
grüne Fläche ohne
erkennbare Kontrastunterschiede, während beim Kippen des Sicherheitselements
aus der senkrechten in eine schräge
Betrachtungsrichtung das darzustellende grüne Motiv vor einem kontrastierenden
blauen Hintergrund erscheint. Auch bei dieser Ausführung beruht
der erfindungsgemäße Effekt
auf der Abstimmung der Farbkippeffekte der beiden Flüssigkristallschichten
aufeinander und auf die spektrale Empfindlichkeit des menschlichen
Auges, was weiter unten noch genauer erläutert wird.
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In
der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass bei dieser alternativen
Ausführung
des erfindungsgemäßen Konzepts
die Kontrastunterschiede für
den Betrachter nicht ganz so gut in Erscheinung treten, weshalb
diese alternative Ausführung
gegenwärtig nicht
beansprucht wird.
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Außerdem ist
anzumerken, dass für
diese gegenwärtig
nicht beanspruchte Ausführung
des Sicherheitselements selbstverständlich sämtliche Merkmale der abhängigen Ansprüche sinngemäß kombiniert
werden können,
solange eine Merkmalskombination logisch nicht ausgeschlossen ist.
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Das
gegenwärtig
nicht beanspruchte Sicherheitselement gemäß der beschriebenen alternativen Ausführung kann
durch ein gattungsgemäßes Verfahren
hergestellt werden, mit der Maßgabe,
dass
- – eine
erste der beiden Schichten in Form eines darzustellenden Motivs
erzeugt und so ausgebildet wird, dass sie in die zweite Betrachtungsrichtung
Licht aus dem grünen
Spektralbereich reflektiert, und
- – die
zweite der beiden Schichten so ausgebildet wird, dass sie Licht
aus dem grünen
Spektralbereich in die erste Betrachtungsrichtung reflektiert.
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Auch
hier können
sämtliche
Merkmale der abhängigen
Verfahrensansprüche
sinngemäß verwirklicht
werden, solange die Merkmalskombination nicht logisch ausgeschlossen
ist.
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Weitere
Ausführungsbeispiele
sowie Vorteile der Erfindung werden nach folgend anhand der Figuren
erläutert,
bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue
Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Banknote mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement,
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2 einen
Querschnitt durch das Sicherheitselement der 1 zusammen
mit der Angabe der Farbe (Rot, Grün oder Blau) des von den flüssigkristallinen
Teilschichten in verschiedene Betrachtungsrichtungen reflektierten
Lichts,
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3 das Zustandekommen des Bildeindrucks
bei Betrachtung des Sicherheitselements der 2 in Aufsicht,
wobei (a) den Querschnitt der 2 mit den
für Betrachtung
in Aufsicht maßgeblichen
Reflexionsfarben und (b) den Bildeindruck bei Aufsichtbetrachtung
zeigt,
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4 das Zustandekommen des Bildeindrucks
bei Betrachtung des Sicherheitselements der 2 unter
einem schrägen
Winkel, wobei (a) den Querschnitt der 2 mit den
für Betrachtung
unter schrägem
Winkel maßgeblichen
Reflexionsfarben und (b) den Bildeindruck bei schräger Betrachtung zeigt,
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5 einen
Querschnitt wie 2 durch ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement
mit ungekehrter Reihenfolge der Flüssigkristallschichten, und
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6 einen
Querschnitt wie 2 durch ein Sicherheitselement
nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Die
Erfindung wird nun am Beispiel einer Banknote erläutert. 1 zeigt
dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 10, die
mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 12 versehen ist,
das einen auffälligen
visuellen Kippeffekt aufweist. Bei Aufsichtbetrachtung zeigt das
Sicherheitselement 12 ein kontrastreiches grünes Motiv
vor rotem Hintergrund, das beim Kippen des Sicherheitselements aus
der Senkrechten in eine einfarbige grüne Fläche ohne erkennbare Kontrastunterschiede übergeht.
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Mit
Bezug auf den Querschnitt der 2 weist
das Sicherheitselement 12 einen absorbierenden, insbesondere
schwarzen Hintergrund 20 und zwei auf dem schwarzen Hintergrund 20 angeordnete
Schichten 22, 24 aus cholesterischem flüssigkristallinen
Material auf. Die erste Flüssigkristallschicht 22 ist
dabei in Form des gewünschten
Motivs, beispielsweise des in 3(b) gezeigten
Wappenmotivs, aufgebracht. Die zweite Flüssigkristallschicht 24 ist
im Ausführungsbeispiel
vollflächig über der
ersten Flüssigkristallschicht 22 angeordnet.
In anderen Gestaltungen kann die zweite Flüssigkristallschicht allerdings
auch selbst in Form eines Motivs ausgebildet sein, solange sie nur
einen Hintergrund für
das Motiv der ersten Flüssigkristallschicht
bereitstellt.
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Bei
der Herstellung des Sicherheitselements können die Flüssigkristallschichten 22, 24 zunächst ganzflächig als
Filmbeschichtung aufgebracht werden, wobei zumindest die erste Flüssigkristallschicht 22 nach
dem Aufbringen durch bekannte Verfahren in Form des darzustellenden
Motivs strukturiert wird. Alternativ können die Flüssigkristallschichten auch durch
Aufdrucken von in eine Bindemittelmatrix eingebetteten Flüssigkristallpigmenten
erzeugt werden. Um die Ausrichtung des cholesterischen Flüssigkristallmaterials
zu fördern,
können
zwischen dem Hintergrund 20 und der ersten Flüssigkristallschicht 22 und/oder
zwischen den beiden Flüssigkristallschichten 22 und 24 Alignmentschichten
vorgesehen sein.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass das Sicherheitselement nicht notwendigerweise
durch unmittelbares Aufbringen der Schichten auf einen geeigneten
Datenträger
hergestellt wird. Es ist vielmehr auch möglich, ein so genanntes Transferverfahren einzusetzen,
in dem z. B. zumindest die beiden Flüssigkristallschichten auf ein
geeignetes Substrat, z. B. eine Folie, aufgebracht, die dann außen befindliche Schicht
mit einer Kleberschicht versehen und mithilfe der Kleberschicht
die beiden Schichten auf einen absorbieren den Hintergrund auf einen
Datenträger
aufgebracht werden. Anschließend
wird die Folie abgezogen und das Sicherheitselement ist mit der
in den Figuren gezeigten Schichtenreihenfolge auf einem Datenträger angeordnet.
Dem Fachmann ist eine Vielzahl geeigneter Transferverfahren bekannt,
mit dem ein erfindungsgemäßer Datenträger erhalten werden
kann.
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Aufgrund
ihrer Kristallstruktur weisen die cholesterischen Flüssigkristallschichten 22, 24 jeweils
einen definierten Farbkippeffekt auf, reflektieren also jeweils
in eine erste Betrachtungsrichtung senkrecht zu ihrer Oberfläche selektiv
Licht aus einem ersten, längerwelligen
Spektralbereich, und reflektieren in eine zweite Betrachtungsrichtung
unter einem Winkel zur Senkrechten zu ihrer Oberfläche selektiv
Licht aus einem zweiten, kürzerwelligen Spektralbereich.
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Der
erfindungsgemäße Effekt
beruht nun auf der Abstimmung der Farbkippeffekte der beiden Flüssigkristallschichten
aufeinander und auf die spektrale Empfindlichkeit des menschlichen
Auges. Dabei wird ausgenutzt, dass cholesterische Flüssigkristallschichten
zirkular polarisiertes Licht im jeweils relevanten Spektralbereich
mit einem Reflexionsgrad von bis zu 50 % reflektieren. Im längerwelligen
Bereich werden die Banden breiter und die Höhe des Reflexionsmaximums nimmt
etwas ab. Insgesamt bleibt die jeweils reflektierte Lichtmenge im
optischen Bereich jedoch ungefähr
gleich.
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Im
Gegensatz zu dieser spektralen Gleichförmigkeit weist das menschliche
Auge ein ausgeprägtes
Empfindlichkeitsmaximum im grünen
Spektralbereich auf. Nach der von der Internationalen Beleuchtungskommission
(CIE) festgelegten relativen spektralen Hellempfindlichkeitskurve
V(λ) des
Auges eines Normalbeobachters weist das helladaptierte Auge ein
Empfindlichkeitsmaximum bei einer Wellenlänge von 555 nm auf. Bei einer
Wellenlänge von etwa
475 nm im blauen Spektralbereich bzw. bei einer Wellenlänge von
etwa 650 nm im roten Spektralbereich beträgt die Empfindlichkeit des
Auges jeweils bereits nur noch 10 % der Maximalempfindlichkeit und
nimmt zu den Rändern
des sichtbaren Spektralbereichs hin weiter ab. Für das dunkeladaptierte Auge
ist die Empfindlichkeitskurve V'(λ) etwas ins Blaue
verschoben, dort liegt das Empfindlichkeitsmaximum bei 507 nm.
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Um
diese hohe Grünempfindlichkeit
des Auges zum Design eines überraschenden
visuellen Kippeffekts auszunutzen, ist die zweite Flüssigkristallschicht 24 erfindungsgemäß so ausgebildet,
dass sie einen Farbkippeffekt von Rot nach Grün aufweist, also in die erste
Betrachtungsrichtung senkrecht zu ihrer Oberfläche selektiv Licht 30 aus
dem roten Spektralbereich (R in 2) und in
eine zweite Betrachtungsrichtung unter einem Winkel zur Senkrechten
zu ihrer Oberfläche
selektiv Licht 32 aus dem grünen Spektralbereich (G) reflektiert.
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Nach
den vorherigen Ausführungen
umfasst der grüne
Spektralbereich dabei alle Wellenlängen, die bei einem durchschnittlichen
Betrachter einen im Wesentlichen grünen Farbeindruck hervorrufen,
insbesondere den Wellenlängenbereich
zwischen 490 nm und 590 nm, und besonders bevorzugt zwischen 520
nm und 570 nm.
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Weiter
ist die erste, als Motiv aufgebrachte Flüssigkristallschicht 22 so
ausgebildet, dass sie einen Farbkippeffekt von Grün nach Blau
aufweist, also in die erste Betrachtungsrichtung senkrecht zu ihrer Oberfläche selektiv
Licht 34 aus dem grünen
Spektralbereich (G) und in eine zweite Betrachtungsrichtung unter
einem Winkel zur Senkrechten zu ihrer Oberfläche selektiv Licht 36 aus
dem blauen Spektralbereich (B) reflektiert.
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Bei
senkrechter Aufsicht auf das Sicherheitselement 12 ergibt
sich für
den Betrachter insgesamt ein kontrastreicher Bildeindruck, wie anhand
der 2 und 3(a) illustriert.
Im Hintergrundbereich 26, in dem nur die zweite Flüssigkristallschicht 24 vorliegt,
ist der Gesamtfarbeindruck 40 ausschließlich durch das von der zweiten
Flüssigkristallschicht 24 in die
erste Betrachtungsrichtung reflektierte rote Licht 30 bestimmt,
so dass der Hintergrund 50 des Sicherheitselements 12 rot
erscheint.
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Im
Motivbereich 28, in dem die beiden Flüssigkristallschichten 22 und 24 überlappen,
resultiert der Gesamtfarbeindruck 42 aus der Überlagerung des
von der zweiten Flüssigkristallschicht 24 reflektierten
roten Lichts 30 und des von der ersten Flüssigkristallschicht 22 reflektierten
grünen
Lichts 34. Aufgrund der für grünes Licht im Vergleich zu rotem Licht
wesentlich höheren
spektralen Empfindlichkeit des menschlichen Auges dominiert für den Betrachter
der grüne
Farbeindruck der ersten Flüssigkristallschicht 22,
so dass das Innere des Wappenmotivs 52 in hell leuchtendem
Grün erscheint.
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Bei
senkrechter Aufsicht auf das Sicherheitselement 12 erkennt
der Betrachter somit ein deutlich kontrastierendes grünes Wappenmotiv 52 vor
rotem Hintergrund 50, wie in 3(b) dargestellt.
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Kippt
der Betrachter das Sicherheitselement 12 in eine schräge Betrachtungsrichtung,
so verschwindet das Wappenmotiv und macht einer im Wesentlichen
einheitlich grünen
Fläche
ohne erkennbare Kontrastunterschiede Platz, wie anhand der 2 und 4(a) illustriert.
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Im
Hintergrundbereich 26, in dem nur die zweite Flüssigkristallschicht 24 vorliegt,
ist der Gesamtfarbeindruck 44 wieder nur durch das von
der zweiten Flüssigkristallschicht 24 in
die Betrachtungsrichtung reflektierte grüne Licht 32 bestimmt,
der Hintergrund 54 des Sicherheitselements 12 erscheint
bei schräger
Betrachtung daher grün.
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Im
Motivbereich 28, in dem die beiden Flüssigkristallschichten 22 und 24 überlappen,
ergibt sich der Gesamtfarbeindruck 46 aus der Überlagerung des
von der zweiten Flüssigkristallschicht 24 reflektierten
grünen
Lichts 32 und des von der ersten Flüssigkristallschicht 22 reflektierten
blauen Lichts 36. Aufgrund der für grünes Licht im Vergleich zu blauem Licht
wesentlich höheren
spektralen Empfindlichkeit des menschlichen Auges dominiert für den Betrachter
der grüne
Farbeindruck der zweiten Flüssigkristallschicht 24,
so dass das Innere des Wappenmotivs 56 ebenfalls grün erscheint.
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Bei
schräger
Aufsicht auf das Sicherheitselement 12 erscheinen somit
sowohl der Bereich des Wappenmotivs 56 als auch der Hintergrundbereich 54 grün, so dass
das Bildmotiv mangels Kontrast für den
Betrachter verschwindet. Das gekippte Sicherheitselement 12 stellt
sich dem Betrachter als einheitlich grüne Fläche dar, wie in 4(b) illustriert.
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Die
Reihenfolge der beiden Flüssigkristallschichten
kann auch umgekehrt werden, wie in 5 gezeigt.
Bei dem Sicherheitselement 60 ist auf einem absorbierenden
farbigen Hintergrund 66 zunächst vollflächig eine Schicht 64 aus
cholesterischem flüssigkristallinen
Material aufgedruckt, die, wie die zweite Flüssigkristallschicht des Ausführungsbeispiels der 2 bis 4, einen Farbkippeffekt von Rot nach Grün aufweist.
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Auf
diese vollflächige
Schicht 64 ist dann eine weitere Schicht 62 aus
cholesterischem flüssigkristallinen
Material in Form des darzustellenden Motivs aufgedruckt. Die weitere
Schicht 62 weist, wie die erste Flüssigkristallschicht des Ausführungsbeispiels der 2 bis 4, einen Farbkippeffekt von Grün nach Blau
auf. In gleicher Weise, wie oben beschrieben, hebt sich auch bei
diesem Sicherheitselement das dargestellte Motiv in Aufsicht kontrastreich
hervor und verschwindet beim Kippen des Sicherheitselements. Zusätzlich kann
durch die Eigenfarbe des absorbierenden farbigen Hintergrunds 66 der
Farbeindruck in Aufsicht und bei schräger Ansicht beeinflusst werden.
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Es
versteht sich, dass die beschriebenen Flüssigkristallschichten mit weiteren
Schichten kombiniert werden können,
die beispielsweise dem Schutz des Sicherheitselements oder einer
seiner Teilschichten, einer verbesserten Ausrichtung oder Haftung
der Schichten oder einer weiteren Erhöhung der Fälschungssicherheit dienen.
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Beispielhaft
ist in 6 ein Sicherheitselement 70 nach einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung gezeigt, bei dem auf einem diffraktiven schwarzen Hintergrund 72 ein
magnetischer Merkmalsstoff 74 in Form eines weiteren Motivs,
beispielsweise eines maschinenlesbaren Barcodes, aufgebracht ist.
Auf dieser magnetischen Schicht ist dann eine Schichtenfolge aus
zwei übereinander
angeordneten Flüssigkristallschichten 22, 24 vorgesehen, wie
bei dem Ausführungsbeispiel
der 2 beschrieben. Gegebenenfalls können auch
Alignmentschichten unter der ersten und/oder der zweiten Flüssigkristallschicht
vorgesehen sein, um die Ausrichtung des flüssigkristallinen Materials
zu erleichtern oder zu verbessern.
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Wie
bereits erwähnt,
kann nach einer alternativen, gegenwärtig nicht beanspruchten Variante der
Erfindung die erste Flüssigkristallschicht
(Motivschicht) einen Farbkippeffekt von z. B. Rot (erste Betrachtungsrichtung,
Aufsicht) nach Grün
(zweite Betrachtungsrichtung) und die zweite Flüssigkristallschicht einen Farbkippeffekt
von Grün
(erste Betrachtungsrichtung) nach z. B. Blau (zweite Betrachtungsrichtung)
aufweisen. Bei dieser Variante ergibt sich dann bei senkrechter
Aufsicht auf das Sicherheitselement eine im Wesentlichen einheitlich
grüne Fläche ohne
erkennbare Kontrastunterschiede, während der Betrachter aus einer
schrägen
Betrachtungsrichtung das grüne
Motiv vor blauem Hintergrund erkennt. Mit anderen Worten ist das
Motiv für den
Betrachter erst bei Betrachtung des Sicherheitselements unter einem
schrägen
Winkel zu erkennen. In Bezug auf diese alternative, gegenwärtig nicht
beanspruchte Variante der Erfindung gelten sämtliche für die beanspruchten Varianten
gemachten Ausführungen
der Beschreibung sinngemäß. Dies
gilt auch für
die Darstellung der beanspruchten Varianten in den 1 bis 6.