DE102006049594A1 - Flanschverbindung für Rohrleitungen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Flanschverbindung für Rohrleitungen, Behälter, Apparate o. dgl. aus Kunststoff, mit zwei Flanschen und zwei mittels diesen zu verbindenden Rohrstücken, insbesondere Losflanschverbindung mit Vorschweißbunden, wobei jedes Rohrstück einen Ringbund mit einer Dichtfläche und einer Flanschanlagefläche sowie einen zylindrischen Rohrabschnitt aufweist und die Flansche mittels Flanschverschraubungen gegeneinander und von außen gegen die Flanschanlageflächen der Ringbunde verspannbar sind, wobei der Mantel des zylindrischen Rohrabschnitts über eine Kehlnut in die Flanschanlagefläche übergeht, in welche die Kehlnut eingearbeitet ist, in die ein vom Flansch gebildeter Ringwulst eingreift. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Flanschverbindung zu schaffen, welche auch Innendrücken jenseits der Grenze von 16 bar sicher standhält. Diese Aufgabe wird gelöst von einer Flanschverbindung mit den Merkmalen des Anspruches 1, die sich dadurch kennzeichnet, dass jeder Flansch (15) eine Kammer aufweist, die von dem Ringwulst (21) und von einer dem Ringbund (12) zugeordneten von der Ringwulstwurzel in Richtung der Dichtfläche (14) geneigt verlaufenden Flanschinnenfläche (20) gebildet ist, und jeder Ringbund (12) einen in die Kammer formschlüssig eingreifenden Vorsprung ausbildet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Flanschverbindung für Rohrleitungen, Behälter, Apparate od. dgl. aus Kunststoff, mit zwei Flanschen und zwei mittels diesen zu verbindenden Rohrstücken, insbesondere Losflanschverbindung mit Vorschweißbunden, wobei jedes Rohrstück einen Ringbund mit einer Dichtfläche und einer Flanschanlagefläche, sowie einen zylindrischen Rohrabschnitt aufweist und die Flansche mittels Flanschverschraubungen gegeneinander und von außen gegen die Flanschanlageflächen der Ringbunde verspannbar sind, wobei der Mantel des zylindrischen Rohrabschnitts über eine Kehlnut in die Flanschanlagefläche übergeht, in welche die Kehlnut eingearbeitet ist, in die ein vom Flansch gebildeter Ringwulst eingreift.
- Eine gattungsgemäße Flanschverbindung ist aus
DE 597 03 375.7 bekannt. Der dort offenbarten Flanschverbindung liegt das Problem zugrunde, dass thermoplastischer Kunststoff unter hohen Druck- bzw. Zugspannungen ein Fließverhalten aufweist. Dies führt dazu, dass bei sehr hohen Fluiddrücken innerhalb thermoplastischer Kunststoffrohre die Vorschweißbunde sich mit der Zeit elastisch verformen und quasi zwischen den Flanschen herausziehen. In der Regel kommt es so zu Undichtigkeiten im Bereich der Flanschverbindung. - Diesem Problem konnte in
DE 597 03 375.7 begegnet werden, indem die Vorschweißbunde, die im weiteren auch als Ringbunde bezeichnet werden, im Bereich des Überganges in den zylindrischen Rohrabschnitt mit einer umlaufenden Kehlnut versehen wurden, in welche Ringwülste geeigneter Flansche eingreifen. - Die so modifizierte Flanschverbindung hat sich in der Praxis vielfach bewährt und hält Rohrinnendrücken bis ca. 16 bar stand.
- Es hat sich jedoch herausgestellt, dass sich bei höheren Innendrücken die Vorschweißbunde auch bei einer Flanschverbindung gemäß der vorzitierten Druckschrift elastisch verformen, was zu Undichtigkeiten führen kann.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ausgehend vom vorzitierten Stand der Technik, eine verbesserte Flanschverbindung insbesondere für Kunststoffrohre mit Vorschweißbunden zu schaffen, welche auch Innendrücken jenseits der Grenze von 16 bar sicher standhält.
- Diese Aufgabe wird gelöst von einer Flanschverbindung mit den Merkmalen des Anspruches 1, die sich dadurch kennzeichnet, dass jeder Flansch eine im Querschnitt etwa keilförmige Kammer aufweist, die von dem Ringwulst und von einer dem Ringbund zugeordneten, von der Ringwulstwurzel in Richtung der Dichtfläche geneigt verlaufenden Flanschinnenfläche gebildet ist, und jeder Ringbund einen in die Kammer formschlüssig eingreifenden, im Querschnitt etwa keilförmigen Vorsprung ausbildet.
- Auf Seiten des Flansches bildet sich so eine von Ringwulst und Flanschinnenfläche begrenzte, keilförmige Kammer, in welche sich der ringbundseitige, durch Kehlnut und Schrägfläche eine in etwa keilförmige Kontur aufweisende Vorsprung einkeilt. Die unter hohen Rohrinnendrücken auftretende Fließbewegung des Ringbundes führt zu einer Selbstkammerung des in etwa keilförmigen Vorsprunges im Flansch und verhindert so das Herausziehen des Ringbundes aus dem Flanschzwischenraum. Diese spezielle Ausgestaltung von Ringbund und Flansch gewährleistet auch bei sehr hohen Rohrinnendrücken jenseits der Grenze von 16 bar eine dichte und dauerhafte Flanschverbindung.
- Als besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform erwiesen, bei welcher die Flanschinnenfläche eine Neigung zwischen 20° und 35° aufweist, wobei eine Neigung von etwa 27° bevorzugt ist.
- Eine weitere Ausführungsform kennzeichnet sich dadurch, dass der Innendurchmesser des Flansches im Wesentlichen dem Außendurchmesser des zylindrischen Rohrabschnittes entspricht, und der Flansch an seinem Innenrand den in den in die Kehlnut eingreifenden Ringwulst aufweist, wodurch der Flansch eine möglichst hohe Kammer ausbilden kann.
- Die Kammertiefe wird insbesondere von dem Ringwulst bestimmt, so dass gemäß bevorzugter Ausführungsformen die Länge des Ringwulstes etwa der Hälfte der axialen Breite des Flansches, einem Drittel der axialen Breite des Flansches oder zwei Dritteln der axialen Breite des Flansches entspricht.
- Vorteilhaft weisen die Flanschanlageflächen und die Flanschinnenflächen eine korrespondierende Konturierung auf, mittels derer sich beide Flächen miteinander verzahnen.
- Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. Es zeigt:
-
1 Einzelteile einer erfindungsgemäßen Flanschverbindung, -
2 die Flanschverbindung gemäß1 mit montierten Einzelteilen, und -
3 eine Darstellung des Fließverhaltens der thermoplastischen Ringbunde der Flanschverbindung gemäß2 . - Eine Flanschverbindung ist in den Figuren durchgängig mit der Bezugsziffer
10 versehen. - Die in
1 mit ihren Einzelteilen in unmontiertem Zustand dargestellte Flanschverbindung10 umfasst zunächst zwei Rohre11 aus thermoplastischem Kunststoff, die mit jeweils einem Rohrstück30 , bestehend aus einem Rohrabschnitt16 und einem Ring- bzw. Vorschweißbund12 beispielsweise mittels Heizelement-Stumpfschweißung verbunden sind. - Der Ringbund
12 umfasst zwei im Wesentlichen in entgegengesetzte Richtungen weisende Flächen13 und14 , von denen die zum Flansch15 weisende Fläche als Flanschanlagefläche13 und die dem Flansch15 abgewandte Fläche als Dichtfläche14 ausgebildet ist. Der Ringbund12 weist weiterhin in seinem in den zylindrischen Rohrabschnitt16 übergehenden Bereich eine umlaufende Kehlnut17 auf. - Der Flansch
15 umfasst mehrere, auf seiner Umfangslinie verteilt angeordnete Bohrungen18 , welche – wie in2 dargestellt – Schraubbolzen19 aufnehmen, mittels derer die Flansche15 und somit mittelbar die Ringbunde12 gegeneinander verspannt und die Rohre11 miteinander verbunden werden. Weiterhin bildet jeder Flansch15 dem Ringbund12 zugeordnete Flanschinnenflächen20 aus. Jede Flanschinnenfläche20 geht in einen im Bereich des Innenumfanges des Flansches15 angeordneten Ringwulst21 über, der in die Kehlnut17 des Ringbundes12 eingreift. - Die Flanschinnenfläche
20 des Flansches15 ist ausgehend von der Ringwulstwurzel31 in Richtung der Dichtfläche14 geneigt, wobei die Ringwulstwurzel31 als der Bereich definiert sei, in dem der Ringwulst21 dem Flansch15 entspringt. Gemeinsam mit dem Ringwulst21 begrenzt die Flanschinnenfläche20 eine zum Ringbund12 hin geöffnete, im Querschnitt etwa keilförmige Kammer. - Die Flanschanlagefläche
13 des Ringbundes12 ist demgegenüber ausgehend von der Öffnung der Kehlnut17 in Richtung der Dichtfläche14 geneigt. Begrenzt durch die Flanschanlagefläche13 und die Kehlnut17 bildet der Ringbund12 so einen mit der Kammer korrespondierenden, in etwa keilförmigen Vorsprung29 aus, der formschlüssig in die Kammer eingreift. - Bei Praxisversuchen hat sich gezeigt, dass eine Neigung der auch als Schrägflächen zu bezeichnenden Flanschanlageflächen
13 und Flanschinnenflächen20 von 20° bis 35° vorteilhaft ist, wobei eine Neigung von ca. 27° eine bevorzugte Ausführungsform darstellt. - Um die Dichtigkeit der Flanschverbindung
10 zu gewährleisten, wird zwischen den Ringbunden12 eine Dichtscheibe22 eingesetzt. Die Dichtscheibe22 besteht aus einem Polyethylen-Tragring24 und der eigentlichen, aus einem Elastomer bestehenden, ringförmigen Dichtung23 . - In
2 sind die Einzelteile der Flanschverbindung zusammengesetzt dargestellt, wobei die Rohre11 mittels der auf die Ringbunde12 einwirkenden Flansche15 gegeneinander verspannt sind. - In
3 ist die Flanschverbindung10 in einer Belastungssituation dargestellt. Hohe Rohrinnendrücke üben auf die Flanschverbindung10 Zugkräfte in Pfeilrichtung x und y aus. Das Fließverhalten der thermoplastischen Kunststoffrohre11 führt dazu, dass die Ringbunde12 tendenziell die Neigung haben, sich elastisch zu verformen und sich etwa in Richtung der Zugspannung x bzw. y aus dem Flanschzwischenraum herauszuziehen. Dies ist in3 mittels der abgewinkelt dargestellten Innenumfangsflächen25 der Rohre11 und Außenumfangsflächen26 der Ringbunde12 sowie mittels des gegenüber2 erweiterten Spaltes S schematisch angedeutet. Bezüglich der Zeichnungsebene waagerecht angeordnete Pfeile27 und senkrecht angeordnete Pfeile28 symbolisieren die auf die Flansche15 wirkenden Kräfte. - Aus
3 wird deutlich, dass sich die keilförmigen, von der Dichtfläche14 wegweisenden Vorsprünge29 der Ringbunde12 in den von den Flanschen15 gebildeten Kammern verkeilen. Dieser auch als Selbstkammerung der Ringbunde12 zu bezeichnende Vorgang verhindert auch unter sehr hohen Drücken jenseits der bislang kritischen Grenze von etwa 16 bar Rohrinnendruck ein Herausziehen bzw. Herausfließen der Ringbunde12 aus dem Flanschzwischenraum. Die mittels der Schraubbolzen19 und der Flansche15 auf die Ringbunde übertragene Zugspannung zur dichtenden Verbindung der beiden Rohre11 bleibt so in ausreichendem Maße vorhanden. - Es ist offensichtlich, dass flanschseitig möglichst große Kammern und bundseitig möglichst große Vorsprünge
29 von Vorteil sind. Deshalb entspricht der Innendurchmesser der Flansche15 im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Rohre und die Flansche15 weisen im Bereich ihres Innenumfanges, bevorzugt an ihrem Innenrand, die in die Kehlnuten17 eingreifenden Ringwülste21 auf. - Die Kammertiefe wird wesentlich von der axialen Ringwulstlänge beeinflusst. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt die Länge des Ringwulstes
21 etwas ein Drittel der axialen Breite des Flansches15 . Bei weiteren bevorzugten, jedoch nicht dargestellten Ausführungsformen ist eine axiale Ringwulstlänge von etwa der Hälfte bis zwei Dritteln der axialen Breite des Flansches15 vorgesehen. - Um eine Verzahnung von Flanschinnenfläche
20 und Flanschanlagefläche13 zu erreichen, sieht eine nicht dargestellte Ausführungsform vor, beide Flächen korrespondierend zu konturieren.
Claims (8)
- Flanschverbindung (
10 ) für Rohrleitungen (11 ), Behälter, Apparate od. dgl. aus Kunststoff, mit zwei Flanschen (15 ) und zwei mittels diesen zu verbindenden Rohrstücken (30 ), insbesondere Losflanschverbindung mit Vorschweißbunden, wobei jedes Rohrstück (30 ) einen Ringbund (12 ) mit einer Dichtfläche (14 ) und einer Flanschanlagefläche (13 ), sowie einen zylindrischen Rohrabschnitt (16 ) aufweist und die Flansche (15 ) mittels Flanschverschraubungen (19 ) gegeneinander und von außen gegen die Flanschanlageflächen (13 ) der Ringbunde (12 ) verspannbar sind, wobei der Mantel des zylindrischen Rohrabschnitts (16 ) über eine Kehlnut (17 ) in die Flanschanlagefläche (13 ) übergeht, in welche die Kehlnut (17 ) eingearbeitet ist, in die ein vom Flansch (15 ) gebildeter Ringwulst (21 ) eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Flansch (15 ) eine im Querschnitt etwa keilförmige Kammer aufweist, die von dem Ringwulst (21 ) und von einer dem Ringbund (12 ) zugeordneten, von der Ringwulstwurzel in Richtung der Dichtfläche (14 ) geneigt verlaufenden Flanschinnenfläche (20 ) gebildet ist, und jeder Ringbund (12 ) einen in die Kammer formschlüssig eingreifenden, im Querschnitt etwa keilförmigen Vorsprung (29 ) ausbildet. - Flanschverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschinnenfläche (
20 ) eine Neigung zwischen 20° und 35° aufweist. - Flanschverbindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschinnenfläche (
20 ) eine Neigung von etwa 27° aufweist. - Flanschverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser des Flansches (
15 ) im wesentlichen dem Außendurchmesser des zylindrischen Rohrabschnittes (16 ) entspricht, und der Flansch (15 ) an seinem Innenrand den in den in die Kehlnut (17 ) eingreifenden Ringwulst (21 ) aufweist. - Flanschverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Ringwulstes (
21 ) etwa der Hälfte der axialen Breite des Flansches (15 ) entspricht. - Flanschverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Ringwulstes (
21 ) etwa zwei Dritteln der axialen Breite des Flansches (15 ) entspricht. - Flanschverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Ringwulstes (
21 ) etwa einem Drittel der axialen Breite des Flansches (15 ) entspricht. - Flanschverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschinnenfläche (
20 ) und die Flanschanlagefläche (13 ) konturiert ausgebildet sind.
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