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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kopplungsvorrichtung für Lichtleitfasern
und insbesondere einen optischen Drehkoppler mit verbesserten Kopplungseigenschaften.
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Vorrichtungen,
die die Übertragung
optischer Signale über
eine Glasfaser zwischen zwei sich drehenden Einheiten erlauben,
sind schon seit langem bekannt (siehe z. B.
US 5 039 193 A . Seitdem Glasfasern
industriell in großem
Rahmen eingesetzt werden, um Datenströme sehr schnell zu übertragen, eine
galvanische Entkopplung zwischen zwei elektrischen Systemen herzustellen
oder durch einen rein optischen Aufbau eine hohe Sicherheit gegenüber elektrischen
Störstrahlungen
zu gewährleisten,
gibt es immer wieder das Problem, auch zwischen rotierenden Systemen
eine optische Signalübertragung zu
ermöglichen.
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Optische
Drehkoppler besitzen ein breites Anwendungsspektrum beispielsweise
in der Stahl- und Papierindustrie, bei Fertigungsrobotern in der Automobilindustrie,
bei Radar- und medizinischen Tomographiesystemen aber auch bei vielen
Sensoranwendungen, wo eine hohe Datenübertragungsrate verbunden mit
großer
Störsicherheit
erforderlich ist. Weiterhin kommt es bei der analogen Übertragung optischer
Signale wie z. B. bei Sensoranwendungen darauf an, eine von der
Drehbewegung möglichst
unabhängige
optische Dämpfung
zu haben, um eine zusätzliche
durch die Drehbewegung eingebrachte Störmodulation zu vermeiden.
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Die
Signalführung
erfolgt bei optischen Drehkopplern in der Regel über rotierende Lichtleitfasern. Bei
geringen Datenströmen
werden in der Regel mechanisch und optisch unempfindlichere Multi-Mode-Fasern
eingesetzt, bei hohen Datenraten werden hingegen in der Regel Single-Mode-Fasern
verwendet. Das Problem bei rotierenden Single-Mode-Lichtleitfasern
mit einem lichtführenden
Kerndurchmesser von beispielsweise nur etwa 9 μm besteht darin, einen möglichst
dämpfungsfreien
und von der Rotationsbewegung weitgehend unabhängigen, also zeitlich konstanten,
optischen Übergang
zu gewährleisten.
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Typische
Durchgangsdämpfungen
in herkömmlichen
Systemen liegen im Bereich von etwa 2 bis 2,5 dB. Darüber hinaus
zeigt sich durch die Drehbewegung eine zusätzliche drehwinkelabhängig schwankende
optische Dämpfung
mit einem Minimum-Maximum-Wert im Bereich von etwa 1 dB, die sich
in Folge der Rotation als zusätzliche
Modulation des optischen Signals auswirkt. Die Stärke dieser Modulation
wird im Allgemeinen mit der Dämpfungsvarianz
des Drehkopplers beschrieben. Für
digitale Übertragungen
mit hinreichend hohen optischen Signalpegeln braucht diese rotationsabhängige Modulation
in der Regel nicht weiter betrachtet zu werden. Für eine Übertragung
analoger optischer Signale, wie zum Beispiel bei Sensoranwendungen,
erweist sich dieser Effekt hingegen nicht nur als außerordentlich
hinderlich und nachteilig, sondern in vielen Fällen auch als begrenzend.
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Um
ein optisches Signal von einer rotierenden in eine stationäre Faser
bzw. zwischen relativ zueinander drehende Fasern zu übertragen,
muss berücksichtigt
werden, dass der lichtleitende Kerndurchmesser einer Single-Mode-Faser
nur 9 μm
beträgt
und das Licht unter einem relativ großen Öffnungswinkel divergent aus
der Faser austritt. Ein direktes Überkoppeln von einem rotierenden
zu einem gegenüberstehenden
stationären
Faserende bzw. zwischen relativ zueinander drehende Fasern ist daher
angesichts der stets auftretenden mechanischen Schwankungen schwierig
und mit großen
Verlusten behaftet. Bereits ein geringer axialer Abstand bzw. eine
leichte laterale radiale Versetzung von wenigen μm zweier zu koppelnder Lichtleitfaserenden
führt zu erheblichen
Verlusten.
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Daher
wird in herkömmlichen
Drehkopplern das aus einer ersten Lichtleitfaser bzw. Glasfaser
tretende Licht mit einer Linsenoptik aufgeweitet und kollimiert
und über
eine gegenüberliegende
zweite Linse in eine zweite Lichtleitfaser bzw. Glasfaser wieder eingekoppelt.
Eine typische Funktionsweise eines optischen Drehkopplers mit Kollimationslinsen
gestaltet sich wie folgt: Licht, das durch eine Glasfaser austritt,
wird aufgeweitet, kollimiert und auf den sich drehenden Rotor geschickt.
Dort sammelt ein mit dem Rotor fest verbundener Kollimator das Licht
und koppelt es in die sich ebenfalls drehende Glasfaser wieder ein.
Durch Aufweiten des Strahldurchmessers wird verhindert, dass insbesondere
bei Single-Mode-Fasern mit einem Kerndurchmesser von wenigen Mikrometern
(typischerweise etwa 9 μm)
feinmechanische Ungenauigkeiten oder kleinste Justageänderungen
durch äußere Erschütterungen
bzw. Temperatureinflüsse
aber auch Staub auf der Stirnseite der Glasfaser zu einer starken
optischen Übertragungsdämpfung an
der rotierenden Schnittstelle führen.
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Ein
typischer Aufbau eines herkömmlichen optischen
Drehkopplers für
Multi-Mode- und
Single-Mode-Betrieb ist in 9 dargestellt.
Dabei wird das durch einen ersten Lichtwellenleiter 110 geleitete Licht
in eine Kollimationsoptik aus einer in der Drehachse liegenden ersten
Gradientenindexlinse 112 ("GRIN-Linse", "graded
refractive index lens")
geführt und
dort in seinem Strahldurchmesser aufgeweitet. Nach Durchlaufen einer
kurzen Strecke von < 1
mm wird das Licht mit einer ebenfalls in der Drehachse liegenden
zweiten GRIN-Linse 114 aufgefangen und in einen vorzugsweise
relative zum ersten Lichtwellenleiter 110 rotierbaren zweiten
Lichtwellenleiter 116 wieder eingekoppelt. Durch Verwendung
von GRIN-Linsen anstelle geschliffener Quarzglaslinsen gestalten
sich die Abmessungen des optischen Drehkopplers als klein und sehr
kompakt.
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Um
eine aufwändige
nachträgliche
Justage eines mit GRIN-Linsen aufgebauten Drehkopplers zu vermeiden,
werden hohe Anforderungen an die so genannte "Punktstabilität" der verwendeten GRIN-Linsenkollimatoren
gestellt, siehe 10. Unter der "Punktstabilität" versteht man den
Winkel α (sog. "Swinging Angle") zwischen dem austretendem Lichtstrahl
und der geometrischen Achse eines zylindersymmetrischen GRIN-Linsenkollimators 118.
Die "Punktstabilität" bestimmt zusammen
mit den mechanischen Fertigungstoleranzen die Einkoppeleffizienz
des übertragenen
Lichtes und damit die Dämpfungsvarianz
bei Rotation. In herkömmlichen
Drehkoppler beträgt
diese typischerweise etwa 1 bis 2 dB.
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In
herkömmlichen
Drehkopplern ist es unumgänglich,
Eintritts- und Austrittsflächen
von Linsen mit Antireflexschichten zu versehen, da ansonsten starke
Rückreflexionen
auftreten. Solche Antireflexschichten weisen typischerweise eine
Wellenlängenabhängigkeit
auf und können
meist nur für
eine bestimmte Wellenlänge
(z. B. 1310 nm ± 20
nm oder 1550 nm ± 20
nm) optimiert werden. Nachteilig erweist sich zudem der kleine Luftspalt
zwischen den beiden Linsen, in den optisch störende Luftfeuchtigkeit oder
Staub eindringen kann.
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DE 42 08 140 A1 beschreibt
eine Drehkupplung für
relativ zueinander verdrehbare Lichtwellenleiter, welche ein Kupplungsteil
mit einer dem Durchmesser der zu kupplenden Faserenden der Lichtwellenleiter
passgenau entsprechenden Bohrung aufweist. Diese nimmt nach dem
Stift-Hülse-Prinzip
die ungefasst gelassenen und aus einer jeweiligen Fassungsbuchse
herausragenden Faserenden Stirn an Stirn gegenüberliegend auf.
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US 5 633 963 A offenbart
eine Drehkupplung für
Lichtwellenleiter mit zwei korrespondierenden Steckverbinderkomponenten.
Dabei umfasst jede der beiden Steckverbinderkomponenten eine Steck- bzw.
Klemmhülse,
in die jeweils ein Endabschnitt eines Lichtwellenleiters eingesteckt
ist. Im gekoppelten Zustand sind die beiden Steckhülsen in
eine Führungshülse in Form
einer Schlitzhülse
eingesteckt und mit ihren Stirnseiten zur Übertragung optischer Signale
aneinander angeordnet.
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DE 26 37 448 C2 beschreibt
ein Verfahren zum Verbinden von zusammenpassenden Enden eines Paares
optischer Fasern in einer Verspleißvorrichtung.
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In
DE 197 29 978 A1 ist
eine Vorrichtung zum lösbaren
Verbinden zweier Lichtleiter oder Lichtleiterbündel miteinander beschrieben.
Dabei ist jeweils ein Ende der beiden Lichtleiter in einer Aufnahmebuchse festgelegt.
Jede Aufnahmebuchse und das jeweils darin festgelegte Ende der Lichtleiter
weisen eine gemeinsame plangeschliffene Stirnfläche auf, und die beiden Aufnahmebuchsen
und die jeweils darin festgelegten Enden der Lichtleiter sind an
ihren Stirnflächen
mittels einer die beiden Aufnahmebuchsen umschließenden Überwurfhülse koaxial
zueinander unter Druck in Kontakt miteinander zusammengehalten.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum rotierbaren Koppeln von Lichtleitfasern mit verbesserten
Kopplungseigenschaften bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Kopplungsvorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
und ein Verfahren mit den im Anspruch 15 angegebenen Merkmalen erfüllt. Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung eine Kopplungsvorrichtung für Lichtleitfasern
bereit, welche umfasst:
- – ein erstes Gehäuseelement
und ein zweites Gehäuseelement,
wobei die Kopplungsvorrichtung eine Rotationsachse aufweist, um
welche das erste und zweite Gehäuseelement
relativ zueinander drehbar sind;
- – ein
erstes Faserpositionierelement zum Positionieren eines Abschnitts
einer ersten Lichtleitfaser relativ zum ersten Gehäuseelement;
- – ein
zweites Faserpositionierelement zum Positionieren eines Abschnitts
einer zweiten Lichtleitfaser relativ zum zweiten Gehäuseelement;
und
- – einen
Faserführungskörper, in
welchem eine Faserführungskapillare
insbesondere zum Aufnehmen einer Immersionsflüssigkeit ausgebildet ist, wobei
die Faserführungskapillare
sich entlang der Rotationsachse von einer ersten Fasereinführöffnung zum
Aufnehmen eines Endabschnitts der ersten Lichtleitfaser zu einer
zweiten Fasereinführöffnung zum
Aufnehmen eines Endabschnitts der zweiten Lichtleitfaser, welche
relativ zur ersten Lichtleitfaser rotierbar ist, durchgängig erstreckt,
wobei
die Faserführungskapillare
zumindest teilweise bzw. abschnittsweise einen Querschnitt senkrecht zur
Rotationsachse derart aufweist, dass sich bei eingesetzter Lichtleitfaser
eine Vielzahl von Mikrokanälen
zur Aufnahme und/oder zum Transport einer Flüssigkeit zwischen der Lichtleitfaser
und dem Faserführungskörper und
eine Vielzahl von Faserführungskontakten
ausbilden, in denen die Lichtleitfaser in mechanischem Kontakt mit
dem Faserführungskörper steht;
und
wobei durch die Flüssigkeit
an den Faserführungskontakten
eine Schmierung zwischen den der Lichtleitfaser und dem Faserführungskörper bildet.
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Damit
wird eine einfache sowie sehr stabile und zuverlässige Ausrichtung von zwei
zu koppelnden Lichtleitfaserenden erreicht. Durch diese Anordnung
gelingt somit eine weitgehende Entkopplung von äußeren mechanischen Einflüssen und
Drifterscheinungen, die bei herkömmlichen
Drehkopplern mit Linsenoptik aufgrund lateraler, relativer Verschiebungen
der Lichtleitfaserenden gegeneinander zu unerwünscht hohen Dämpfungsverlusten
führen.
Somit wird durch die vorliegende Erfindung eine Verbesserung der
Kopplungseigenschaften bei einer drehbaren Kopplung von Lichtleitfasern
erreicht. Als Lichtleitfasern eignen sich insbesondere Single-Mode-Fasern
und Multi-Mode-Fasern, worunter insbesondere Gradientenindex-Fasern,
Stufenindex-Fasern, Hohlkern-Fasern, Multikern-Fasern aus verschiedenen
Materialien wie z. B. polymeroptische Fasern (Kunststoff- oder auch "polymer optical fibers" bzw. POF-Fasern),
Fluorid-Fasern oder Chalgonid-Fasern fallen.
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Die
Faserführungskapillare
enthält
vorzugsweise zumindest teilweise eine Immersionsflüssigkeit,
insbesondere eine brechungsindexangepasste Immersionsflüssigkeit.
Bei einer brechungsindexangepassten Immersionsflüssigkeit kann der Brechungsindex
etwa um bis zu etwa +/–20%,
bevorzugt um bis zu etwa +/–10%
von dem Brechungsindex der Lichtleitfaser, insbesondere von dessen
Faserkern, abweichen, wobei ein zu großer Brechzahlunterschied von
Lichtleitfaser, insbesondere Faserkern, und Immersionsöl eine Zunahme
der optischen Durchgangsdämpfung,
insbesondere durch Rückreflexion
von Licht in die Faser, bewirkt.
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Vorzugsweise
ist eines der beiden Gehäuseelemente
als Stator und das andere als Rotor ausgestaltet bzw. einsetzbar.
In einer alternativen Ausführungsform
sind beide Gehäuseteile
als Rotor ausgestaltet bzw. einsetzbar.
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Vorzugsweise
ist der Faserführungskörper mit
dem ersten Gehäuseelement verbunden
und zusammen mit dem ersten Gehäuseelement
relativ zum zweiten Gehäuseelement
entlang der Rotationsachse drehbar.
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Vorzugsweise
ist der Faserführungskörper als
einstückige
Komponente, insbesondere als Glaskapillarröhrchen ausgebildet. In einer
bevorzugten Ausführungsform
weist die Faserführungskapillare zumindest
teilweise einen kreisförmigen
Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse auf, dessen Durchmesser
vorzugsweise dem Durchmesser einer eingesetzten bzw. einzusetzenden
Lichtleitfaser entspricht. Besonders bevorzugt liegt der Durchmesser bei
etwa 125 μm.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform weist die Faserführungskapillare
zumindest teilweise einen nicht kreisförmigen Querschnitt senkrecht
zur Rotationsachse auf. Vorzugsweise weist die Faserführungskapillare
einen zum Querschnitt eines der in der Faserführungskapillare aufgenommenen
Endabschnitte der Lichtleitfasern unterschiedlichen Querschnitt
senkrecht zur Rotationsachse auf.
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Insbesondere
weist die Faserführungskapillare
vorzugsweise zumindest teilweise bzw. abschnittsweise einen Querschnitt
senkrecht zur Rotationsachse derart auf, dass sich bei eingesetzter Lichtleitfaser
mit insbesondere kreisförmigem
Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse eine Vielzahl von Mikrokanälen zur
Aufnahme und/oder zum Transport einer Flüssigkeit, insbesondere einer
Immersionsflüssigkeit
zwischen der Lichtleitfaser und dem Faserführungskörper und eine Vielzahl von
Faserführungskontakten
ausbilden, in denen die Lichtleitfaser in mechanischem Kontakt mit
dem Faserführungskörper steht.
Damit lässt
sich in besonders effizienter Weise die mechanische Reibung zwischen der
Lichtleitfaser und dem Faserführungskörper verringern,
während
eine gute laterale Führung
der Lichtleitfaser in der Faserführungskapillare
sichergestellt ist. Dabei wird vorzugsweise durch die Flüssigkeit,
insbesondere die Immersionsflüssigkeit
an den Faserführungskontakten
eine Schmierung zwischen den der Lichtleitfaser und dem Faserführungskörper gebildet.
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Vorzugsweise
weist die Faserführungskapillare
einen Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse auf, der zumindest
teilweise durch einen Polygonzug, insbesondere ein Dreieck, ein
Quadrat oder ein vorzugsweise regelmäßiges Fünf- oder Sechseck, usw., beschrieben
werden kann, dem ein Kreis einbeschrieben werden kann. Dabei bilden
sich vorzugsweise im Bereich der Ecken des Polygonzugs Mikrokanäle aus,
während
vorzugsweise jede Seite des Polygonzugs unter Bildung eines Faserführungskontakts
mit der eingesetzten Lichtleitfaser in mechanischem Kontakt steht.
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Besonders
bevorzugt weist die Faserführungskapillare
zumindest bereichsweise bzw. abschnittsweise einen im wesentlichen
quadratischen Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse auf. Der "im wesentlichen" quadratische Querschnitt
bezeichnet dabei insbesondere einen Querschnitt, dessen Rand zum
größten Teil
von einem Quadrat beschrieben wird, wobei beispielsweise insbesondere
die Ecken auch abgerundet oder abgeschnitten sein können. Auch
wenn der Rand des Querschnitt im wesentlichen durch andere Polygonzüge beschrieben werden
kann, können
die Ecken abgerundet oder abgeschnitten sein. Vorzugsweise entspricht
die Seitenlänge
des vorzugsweise im wesentlichen quadratischen Querschnitts im wesentlichen
dem Durchmesser der Lichtleitfaser, besonders bevorzugt beispielsweise
etwa 125 μm.
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Vorzugsweise
weitet sich der Querschnitt der Faserführungskapillare zur ersten
und/oder zweiten Fasereinführöffnung hin
auf. Insbesondere ist die Faserführungskapillare
zur ersten und/oder zweiten Faserführungsöffnung hin im wesentlichen
konische bzw. trichterförmig
ausgebildet, wobei sie in einem zentralen bzw. mittleren Abschnitt
einen im wesentlichen in etwa konstanten Querschnitt aufweist. Vorzugsweise
weist die Faserführungskapillare
auf einer Länge
parallel zur Rotationsachse von mindestes etwa 3 mm, vorzugsweise
mindestens etwa 5 mm noch mehr bevorzugt mindestens etwa 10 mm,
am meisten bevorzugt mindestens etwa 20 mm einen im wesentlichen
konstanten Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse auf.
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Vorzugsweise
wird der Faserführungskörper von
einer Aufnahmehülse
getragen, mittels welcher der Faserführungskörper mit dem ersten Gehäuseelement
verbunden ist.
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Vorzugsweise
bildet bzw. bilden das erste und/oder zweite Gehäuseelement einen Flüssigkeitsaufnahmeraum
der mit der Faserführungskapillare zum
Flüssigkeitsaustausch
in Verbindung steht oder es schließt bzw. sie schließen Flüssigkeitsaufnahmeraum
ein. Vorzugsweise ist im ersten und/oder zweiten Gehäuseelement
zumindest ein Flüssigkeitskanal
ausgebildet, der den Flüssigkeitsaufnahmeraum mit
zumindest einer von außerhalb
der Vorrichtung zugänglichen
Flüssigkeitseinfüllöffnung verbindet.
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Vorzugsweise
sind das erste und zweite Gehäuseelement
in Richtung parallel zur Rotationsachse (axial) um weniger als etwa
1 mm, besonders bevorzugt um weniger als etwa 500 μm, noch mehr
bevorzugt um weniger als etwa 100 μm, am meisten bevorzugt um weniger
als etwa 25 μm
relativ zueinander bewegbar. Die Länge des Faserführungskörpers parallel
zur Rotationsachse liegt vorzugsweise in einem Bereich von etwa
1 mm bis etwa 20 mm, besonders bevorzugt in einem Bereich von etwa
2 mm bis etwa 10 mm, noch mehr bevorzugt in einem Bereich von weniger
als etwa 5 mm und am meisten bevorzugt bei etwa 4 mm.
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Vorzugsweise
sind das erste und zweite Gehäuseelement über zumindest
ein Wälzlager
miteinander verbunden. Vorzugsweise ist am ersten und/oder zweiten
Gehäuseelement
eine Antriebseinrichtung angeordnet oder ausgebildet.
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Somit
lässt sich
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine verbesserte drehbare Kopplung von Lichtleitfasern
bereitstellen. Eine solche Kopplung umfasst dabei vorzugsweise eine
Kopplungsvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung oder einer bevorzugten Ausführungsform davon. Außerdem umfasst
die Kopplung eine erste und eine zweite Lichtleitfaser, deren Endabschnitte
in der Faserführungskapillare
mit einem gegenseitigen Kopplungsabstand angeordnet sind. Der Bereich
zwischen den Endabschnitten der Lichtleitfasern in der Faserführungskapillare
ist dabei vorzugsweise mit einer Immersionsflüssigkeit gefüllt.
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Die
vorliegenden Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zum rotierbaren
optischen Koppeln einer ersten Lichtleitfaser mit einer zweiten
Lichtleitfaser bereit. Dabei umfasst das Verfahren die Schritte:
- – Einführen eines
Endabschnitts der ersten Lichtleitfaser durch eine erste Fasereinführöffnung in eine
sich in einem Faserführungskörper von
der ersten Fasereinführöffnung zu
einer zweiten Fasereinführöffnung durchgängig erstreckenden
Faserführungskapillare,
welche zumindest teilweise bzw. abschnittsweise einen Querschnitt
senkrecht zu einer Rotationsachse derart aufweist, dass sich bei
eingesetzter Lichtleitfaser eine Vielzahl von Mikrokanälen zur
Aufnahme und/oder zum Transport einer Flüssigkeit zwischen der Lichtleitfaser
und dem Faserführungskörper und
eine Vielzahl von Faserführungskontakten
ausbilden, in denen die Lichtleitfaser in mechanischem Kontakt mit
dem Faserführungskörper steht,
wobei durch die Flüssigkeit,
insbesondere die Immersionsflüssigkeit
an den Faserführungskontakten eine
Schmierung zwischen den der Lichtleitfaser und dem Faserführungskörper bildet;
und
- – Einführen eines
Endabschnitts der zweiten Lichtleitfaser, welche relativ zur ersten
Lichtleitfaser rotierbar ist, in die Faserführungskapillare durch die zweite
Fasereinführöffnung.
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Durch
das erfindungsgemäße Führen der Lichtleitfaserenden
in der Faserführungskapillare wird
eine sichere laterale Ausrichtung der zu koppelnden Faserenden gewährleistet.
Abweichend von herkömmlichen
Kopplungsverfahren ist somit eine Strahlaufweitung vorteilhaft nicht
erforderlich. Dies bewirkt eine stabile und insbesondere gegen äußere mechanische
Einflüsse
unempfindliche drehbare Kopplung der Lichtleitfasern innerhalb der
Faserführungskapillare.
Durch das Ausbilden der optischen Kopplung innerhalb der Faserführungskapillare
wird außerdem
eine Degradation von Oberflächen
insbesondere der Lichtleitfasern durch äußere Einflüsse verringert. Darüber hinaus
wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
auch die Handhabung während
des Koppelns vereinfacht, da beispielsweise keine empfindliche Justage
erfolgen muss.
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Somit
wird eine optische Kopplung zwischen einander zugewandten Endflächen der
Lichtleitfasern innerhalb der Faserführungskapillare vorzugsweise
ohne Zwischenschaltung von optischen Elementen zur Lichtstrahlaufweitung
ausgebildet.
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Vorzugsweise
wird die Faserführungskapillare
zumindest im Bereich zwischen den Endabschnitten der Lichtleitfasern
mit einer Immersionsflüssigkeit gefüllt, deren
Brechungsindex an den Brechungsindex eines Faserkerns zumindest
einer der Lichtleitfasern angepasst ist. Bei einer Brechungsindexanpassung
ist eine Anpassung des Brechungsindexes der Immersionsflüssigkeit
im Bereich von etwa +/–20%, bevorzugt
von etwa +/–10%
des Brechungsindexes von der Lichtleitfaser, insbesondere von dessen
Faserkern bevorzugt. Grundsätzlich
lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
ohne Immersionsflüssigkeit und
insbesondere ohne indexangepasste Immersionsflüssigkeit durchführen. Allein
das erfindungsgemäße Führen der
Lichtleitfaserenden in einer Faserführungskapillare stellt eine
sichere laterale bzw. radiale Ausrichtung der zu koppelnden Faserenden
sicher. Zumindest nach einer Präparation,
insbesondere einem entsprechenden Polieren der Faserendflächen, und
einem geringen Abstand der Faserenden in der Faserführungskapillare
bewirkt eine stabile und insbesondere gegen äußere mechanische Einflüsse unempfindliche
drehbare Kopplung. Bei Verwendung einer brechungsindexangepassten
Immersionsflüssigkeit
kann aber darüber
hinaus auf das Bearbeiten der entsprechenden Fasern, insbesondere
auf zeitaufwendige Polieren der Faserstirnflächen verzichtet werden. Außerdem werden
dadurch Reflexionen effizient unterdrückt, was die Koppeleffizienz noch
weiter erhöht.
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Vorzugsweise
wird im Endabschnitt der ersten und/oder zweiten Lichtleitfaser
vor dessen Einführen
in die Faserführungskapillare
zumindest teilweise der Fasermantel (coating) entfernt wird. Besonders
bevorzugt wird als erste und/oder zweite Lichtleitfaser eine Single-Mode-Faser
verwendet wird. Insbesondere bei Single-Mode-Fasern, welche ein hohe Präzision bei
der Kopplung voraussetzen, äußern sich
die Vorteile der zuverlässigen
und stabilen Kopplung der Lichtleitfasern gemäß der vorliegenden Erfindung
besonders deutlich.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf begleitende Zeichnungen
bevorzugter Ausführungsformen
beispielhaft beschrieben. Obwohl Ausführungsformen getrennt beschrieben
werden, können
einzelne Merkmale auch von getrennt beschriebenen Ausführungsformen
zu weiteren Ausführungsformen
kombiniert werden. Dabei zeigt:
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1A–1B:
eine schematische Darstellung einer Kopplungsvorrichtung gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in einer Draufsicht entlang der Rotationsachse
(1A) bzw. in einem Querschnitt parallel zur Rotationsachse,
wobei die Schraffur in 1B keine Bedeutung hat;
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2:
eine perspektivische Ansicht einer Kopplungsvorrichtung gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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3:
einen schematischen Querschnitt einer Kopplungsvorrichtung gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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4A:
eine Fotografie einer Querschnittsansicht senkrecht zur Rotationsachse
eines Faserführungskörpers einer
Kopplungsvorrichtung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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4B:
eine Fotografie eines vergrößerten Ausschnitts
einer Querschnittsansicht gemäß 4A mit
einer eingesetzten Lichtleitfaser;
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5:
eine Fotografie eines Faserführungskörpers und
einer Aufnahmehülse
einer Kopplungsvorrichtung gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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6:
eine Fotografie eines Prototyps einer Kopplungsvorrichtung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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7:
eine graphische Darstellung einer Messung der optischen Dämpfung und
der Dämpfungsvarianz
als Ergebnis eines Langzeittests einer Vorrichtung gemäß dem Prototyp
von 6;
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8:
eine graphische Darstellung einer Messung der optischen Dämpfung der
Kopplung in Abhängigkeit
von axialen Abstand der Faserenden;
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9:
eine schematische Darstellung der Kopplung von Lichtleitfasern mittels GRIN-Linsenkollimatoren
in herkömmlichen
Drehkopplern; und
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10:
eine schematische Darstellung der Punktstabilität von GRIN-Linsenkollimatoren.
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1A zeigt
eine schematische Darstellung einer Kopplungsvorrichtung 10 gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in einer Draufsicht entlang einer Rotationsachse 12. 1B zeigt
die Kopplungsvorrichtung 10 von 1A in
einem Querschnitt entlang der Ebene B-B.
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In
dieser Ausführungsform
umfasst die Kopplungsvorrichtung 10 ein erstes Gehäuseelement 14 und
ein zweites Gehäuseelement 16,
die um die Rotationsachse 12 relativ zueinander rotierbar bzw.
drehbar sind. In der Kopplungsvorrichtung 10 ist ein Flüssigkeitsaufnahmeraum 18 vorgesehen
bzw. definiert, der als Hohlraum innerhalb der Kopplungsvorrichtung 10 ausgebildet
ist und vorzugsweise von den beiden Gehäuseelementen 14, 16 im
wesentlichen eingeschlossen ist oder zumindest teilweise von den
beiden Gehäuseelementen 14, 16 gebildet wird.
In der gezeigten Ausführungsform
weist das erste Gehäuseelement 14 vorzugsweise
eine Einpasskavität 20 auf,
in die ein Einpassabschnitt 22 einer Aufnahmehülse 24 zumindest
teilweise eingesetzt bzw. eingepasst ist bzw. werden kann. Vorzugsweise
ist die Aufnahmehülse 24 über den
Einpassabschnitt 22 mit dem ersten Gehäuseelement 14 verbunden.
Damit kann vorzugsweise eine Positionierung und/oder eine Fixierung
der Aufnahmehülse 24 relativ
zum Gehäuseelement 14 erreicht
werden, die während
des Einsatzes bzw. der Verwendung der Kopplungsvorrichtung 10 eine
axiale Bewegung und/oder eine Rotationsbewegung der Aufnahmehülse 24 relativ
zum Gehäuseelement 14 im
wesentlichen verhindert bzw. unterdrückt bzw. hemmt.
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In
der Aufnahmehülse 24 ist
ein sich zumindest teilweise, in der gezeigten, bevorzugten Ausführungsform
sogar über
seine zumindest teilweise gesamte Länge hin, entlang der Rotationsachse 12 erstreckender
Aufnahmekanal 26 ausgebildet. Der Aufnahmekanal 26 weist
zumindest bereichsweise bzw. abschnittsweise einen im wesentlichen
konstanten Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse 12 auf.
Im Aufnahmekanal 26 der Aufnahmehülse ist ein Faserführungskörper 28 angeordnet.
Im Faserführungskörper 28 ist
eine Faserführungskapillare 30 ausgebildet,
welche sich entlang der Rotationsachse 12 durchgängig von
einer ersten Fasereinführöffnung 32 zum
Aufnehmen eines Endabschnitts einer ersten Lichtleitfaser zu einer
zweiten Fasereinführöffnung 34 zum
Aufnehmen eines Endabschnitts einer zweiten Lichtleitfaser erstreckt.
Der Faserführungskörper 28 ist
vorzugsweise derart in den Aufnahmekanal 26 der Aufnahmehülse 24 eingesetzt
bzw. eingepasst, dass damit eine axiale Bewegung (d. h. eine Bewegung
parallel zur Rotationsachse 12) und/oder eine Rotationsbewegung
(um die Rotationsachse 12) des Faserführungskörpers 28 relativ zur
Aufnahmehülse 24 und
besonders bevorzugt relativ zum ersten Gehäuseelement 14 insbesondere
während
des Einsatzes bzw. der Benutzung der Kopplungsvorrichtung 10,
d. h. im montierten bzw. gekoppelten Zustand, verhindert oder zumindest
eingeschränkt
wird.
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Vorzugsweise
ist die Faserführungskapillare 30 zumindest über die
zweite Fasereinführöffnung 34 insbesondere
zum Flüssigkeitsaustausch
mit dem Flüssigkeitsaufnahmeraum 18 verbunden.
Damit kann eine Flüssigkeit
(z. B. Silikonöl
Typ 1000) und insbesondere eine Immersionsflüssigkeit von der Faserführungskapillare 30 in
den Flüssigkeitsaufnahmeraum 18 und/oder
vom Flüssigkeitsaufnahmeraum 18 in
die Faserführungskapillare 30 fließen. Vorzugsweise
ist in zumindest einem der beiden Gehäuseelemente 14, 16 zumindest
eine Flüssigkeitseinfüllöffnung 36 ausgebildet, über welche
von außerhalb
der Kopplungsvorrichtung 10 Flüssigkeit und insbesondere eine
Immersionsflüssigkeit,
vorzugsweise eine brechungsindexangepasste Immersionsflüssigkeit,
in den Flüssigkeitsaufnahmeraum 18 eingefüllt werden
kann. Eine brechungsindexangepaßte
Flüssigkeit
ist hierbei eine Flüssigkeit,
deren Brechungsindex im Bereich von etwa 80% bis etwa 120%, bevorzugt
von etwa 90% bis etwa 110% des Brechungsindexes der Lichtleitfasern
liegt. In der gezeigten Ausführungsform
ist die zumindest eine Flüssigkeitseinfüllöffnung 36 im
ersten Gehäuseelement 14 ausgebildet.
Außerdem
ist im ersten Gehäuseelement
zumindest ein Flüssigkeitskanal 38 ausgebildet,
der die Flüssigkeitseinfüllöffnung 36 mit
dem Flüssigkeitsaufnahmeraum 18 verbindet.
Zum Verschließen
der Flüssigkeitseinfüllöffnung 36 ist
ein Flüssigkeitseinfüllverschluss 40 vorgesehen.
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Im
ersten Gehäuseelement 14 ist
ein erster Fasereinführkanal 42 ausgebildet,
durch den eine Durchführung
der ersten Lichtleitfaser von außerhalb der Kopplungsvorrichtung
bis in die Faserführungskapillare 30 des
Faserführungskörpers 28 ermöglicht wird.
In der dargestellten Ausführungsform
erstreckt sich der erste Fasereinführkanal 42 im wesentlichen entlang
der Rotationsachse 12. In alternativen Ausführungsformen
könnte
der erste Fasereinführkanal 42 auch
einen von 0° verschiedenen
Winkel zur Rotationsachse 12 einschließen. Insbesondere könnte er
sogar zumindest teilweise in einem Winkel von 90° relativ zur Rotationsachse
verlaufen.
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Im
ersten Fasereinführkanal 42 ist
zumindest teilweise ein erstes Faserdurchführungselement 44 angeordnet.
Vorzugsweise ist das erste Faserdurchführungselement 44 als
ein erstes Faserpositionierelement zum Positionieren eines Abschnitts
der ersten Lichtleitfaser relativ zum ersten Gehäuseelement 14 ausgestaltet.
Dazu ist das erste Faserdurchführungselement 44 vorzugsweise
ausgelegt, zumindest teilweise einen formschlüssigen und/oder kraftschlüssigen Kontakt
mit einer äußeren Fläche bzw.
Oberfläche
der ersten Lichtleitfaser, insbesondere einer äußeren Fläche bzw. Oberfläche eines
Lichtleitfasermantels ("coating") der ersten Lichtleitfaser
zu bilden. Damit wird vorzugsweise zumindest ein von dem ersten
Faserdurchführungselement 44 zumindest
teilweise umschlossener Abschnitt der ersten Lichtleitfaser relativ
zum ersten Gehäuseelement 14 positioniert
oder fixiert. Insbesondere wird dadurch vorzugsweise eine axiale
Bewegung der ersten Lichtleitfaser und insbesondere des in die Faserführungskapillare 30 eingeführten Endabschnitts
der ersten Lichtleitfaser verhindert bzw. unterdrückt oder
zumindest eingeschränkt.
Außerdem
wird vorzugsweise durch eine formschlüssige Durchführung der
ersten Lichtleitfaser mittels des ersten Faserdurchführungselements 44 ein
Austreten einer Flüssigkeit
und insbesondere der Immersionsflüssigkeit aus dem Inneren der Kopplungsvorrichtung 10 und
insbesondere aus dem Flüssigkeitsaufnahmeraum 18 verhindert.
-
Vorzugsweise
analog zum ersten Gehäuseelement 14 weist
das zweite Gehäuseelement 16 einen
zweiten Fasereinführkanal 46 auf, über den
eine Durchführung
einer zweiten Lichtleitfaser von außerhalb der Kopplungsvorrichtung 10 bis
in die Faserführungskapillare 30 des
Faserführungskörpers 28 ermöglicht wird.
In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform verläuft der
zweite Fasereinführkanal 46 im
wesentlichen entlang der Rotationsachse 12. In einer alternativen
Ausführungsform
könnte
der zweite Fasereinführkanal 46,
insbesondere wie für
den ersten Fasereinführkanal 42 bereits
beschrieben, zumindest teilweise einen von 0° verschiedenen Winkel mit der
Rotationsachse 12 einschließen. Im bzw. am zweiten Fasereinführkanal 46 und
insbesondere in einem äußeren Endbereich
des zweiten Fasereinführkanals 46 ist
ein zweites Faserdurchführungselement 48 angeordnet.
Vorzugsweise ist das zweite Faserdurchführungselement 48 im
wesentlichen baugleich zum ersten Faserdurchführungselement 44 ausgebildet
bzw. angeordnet. Besonders bevorzugt ist das zweite Faserdurchführungselement 48 ausgelegt,
eine äußere Fläche bzw.
Oberfläche
der zweiten Lichtleitfaser und insbesondere eine äußere Fläche bzw.
Oberfläche
eines Lichtleitfasermantels ("coating") der zweiten Lichtleitfaser
zumindest teilweise formschlüssig
und/oder kraftschlüssig
zu umfassen. Vorzugsweise ist das zweite Faserdurchführungselement 48 ausgelegt,
zumindest einen umfassten Abschnitt der zweiten Lichtleitfaser relativ
zum zweiten Gehäuseelement 16 zu
positionieren oder zu fixieren, d. h. dessen Rotationsbewegung und/oder
axiale Bewegung relativ zum zweiten Gehäuseelement 16 zu verhindern
oder zumindest einzuschränken. Das
zweite Faserdurchführungselement 48 ist
vorzugsweise als zweites Faserpositionierelement zum Positionieren
eines Abschnitts der zweiten Lichtleitfaser relativ zum zweiten
Gehäuseelement 16 ausgestaltet.
Damit wird vorzugsweise eine axiale Bewegung eines in die Faserführungskapillare 30 eingeführten Endabschnitts
der zweiten Lichtleitfaser relativ zum zweiten Gehäuseelement 16 verhindert
bzw. unterdrückt
oder zumindest verringert.
-
Abweichend
von der beschriebenen Ausführungsform
könnte
in einer anderen Ausführungsform das
erste Faserpositionierelement und/oder das zweite Faserpositionierelement
als separate Komponente unabhängig
vom ersten Faserdurchführungselement 44 bzw.
dem zweiten Faserdurchführungselement 48 ausgebildet
sein. Vorzugsweise ist das erste Faserpositionierelement und/oder
das zweite Faserpositionierelement an bzw. auf der Rotationsachse 12 angeordnet.
Damit wird in besonders effizienter Weise eine axiale Bewegung der
in die Faserführungskapillare 30 eingeführten Endabschnitte
der ersten bzw. zweiten Lichtleitfaser unterdrückt.
-
In
der gezeigten Ausführungsform
von 1B umfasst das zweite Gehäuseelement 16 einen
Rotationseinsatz 50 und eine Mitnehmerscheibe 52,
die vorzugsweise fest bzw. kraftschlüssig miteinander verbunden
sind. In einer alternativen Ausführungsform
könnte
das zweite Gehäuseelement 16 auch
einstückig
ausgestaltet sein. Wie in 1B dargestellt,
sind das erste Gehäuseelement 14 und
der Rotationseinsatz 50 des zweiten Gehäuseelements 16 über ein
oder mehrere (z. B. wie gezeigt zwei) Rillenkugellager 54, 56 miteinander
drehbar verbunden. Damit wird eine besonders genaue axiale Positionierung
des ersten Gehäuseelements 14 relativ
zum zweiten Gehäuseelement 16 und
eine geringe mechanische Reibung bei Rotation der beiden Gehäuseelemente
zueinander erreicht. Zwischen den Rillenkugellagern 54, 56 ist
zur genauen Einpassung bzw. Positionierung eine Passscheibe 64 angeordnet.
Zur Abdichtung des Flüssigkeitsaufnahmeraums 18 ist
zwischen dem ersten Gehäuseelement 14 und dem
zweiten Gehäuseelement 16 ein
Wellendichtring 58 angeordnet. In einer nicht dargestellten
Ausführungsform
werden ein oder mehrere Kugellager im Immersionsöl laufen gelassen und erst
dann nach außen
der Wellendichtring eingesetzt, wodurch sich auch eine ständige Schmierung
von zumindest einem Teil der Kugellager ergibt. Untersuchungen haben
ergeben, daß sich
die optische Dämpfung
dadurch nicht verschlechtert. Daher sind ebenfalls Ausführungsformen
möglich,
in denen ganz oder teilweise auf Kugellager verzichtet wird und
die beiden äußeren Gehäusehälften auf
dem dünnen
Immersionsölfilm
laufen gelassen wird. Zur weiteren Abdichtung sind in Ausnehmungen
im ersten Gehäuseelement 14 bzw.
im zweiten Gehäuseelement 16 ein
oder mehrere O-Ringe 60 vorgesehen.
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Vorzugsweise
ist die Kopplungsvorrichtung 10, insbesondere sind das
erste Gehäuseelement 14 und
das zweite Gehäuseelement 16 derart
ausgebildet, daß die
Faserenden der zu koppelnden Lichtleitfasern bevorzugt weniger als
etwa 750 μm,
weiter bevorzugt weniger als etwa 500 μm, noch bevorzugter weniger
als etwa 250 μm
am bevorzugtesten weniger als etwa 100 μm in der Faserführungskapillare 30 voneinander
beabstandet. Weiterhin bevorzugt liegt der Abstand der Faserenden
im Bereich von etwa 100 μm
bis etwa 500 μm.
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2 zeigt
eine Kopplungsvorrichtung 10 gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Diese Kopplungsvorrichtung 10 ist
im wesentlichen baugleich zur beschriebenen ersten Ausführungsform,
weshalb hier auf die Ausführungen
zu 1A und 1B verwiesen wird.
Für die
im wesentlichen gleiche bzw. entsprechenden Komponenten wurden in 2 die
gleichen Bezugszeichen verwendet wie in 1A und 1B.
In 2 ist an die Mitnehmerscheibe 52 des zweiten
Gehäuseelements 16 eine
Antriebsscheibe 62 angeordnet. Diese dient als Antriebselements
für eine
Rotation des zweiten Gehäuseelements 16 um die
Rotationsachse. Damit lässt
sich das zweite Gehäuseelement 16 über einen
Riemen angetrieben in Rotation um die Rotationsachse 12 versetzen.
Dabei wird in der hier gezeigten Ausführungsform das erste Gehäuseelement 14 vorzugsweise
als Stator und das zweite Gehäuseelement 16 vorzugsweise
als Rotor verwendet.
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3 zeigt
eine weitere Kopplungsvorrichtung 10 gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Wiederum sind im wesentlichen gleiche
bzw. vergleichbare Komponenten mit denselben Bezugszeichen versehen
wie in 1A und 1B. Unterschiede
zur ersten gezeigten Ausführungsform
liegen unter anderem in der alternativen Anordnung der das erste
Gehäuseelement 14 mit
dem zweiten Gehäuseelement 16 drehbar
verbindenden Wälzlager 54, 56 und
in der alternativen Anordnung des Wellendichtrings 58.
Außerdem
ist in der in 3 dargestellten Ausführungsform
die Mitnehmerscheibe 62 direkt als Antriebsscheibe ausgestaltet,
welche durch einen Antriebsriemen drehbar angetrieben werden kann.
Wie in 3 dargestellt, weist die Kopplungsvorrichtung 10 in
axialer Richtung vorzugsweise eine Länge von einigen 10 mm im gezeigten
Beispiel eine Länge
von vorzugsweise weniger als 50 mm, insbesondere eine Länge von
etwa 47 mm auf.
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5 zeigt
als Fotografie die Abbildungen einer Aufnahmehülse 24 und eines Faserführungskörpers 28 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Dabei umfasst die Aufnahmehülse 24 einen
Einpassabschnitt 22 mit einem Querschnitt senkrecht zur
Rotationsachse 12 der größer ist als der Querschnitt
der übrigen
Aufnahmehülse 24.
Damit lässt
sich eine gute mechanische Verbindung zwischen der Aufnahmehülse 24 und dem
ersten Gehäuseelement 14 erreichen.
Die Aufnahmehülse 24 ist
vorzugsweise aus Kunststoff. Der Faserführungskörper 28 weist vorzugsweise
ein Glas-Kapillarröhrchen auf.
Vorzugsweise weist der Faserführungskörper 28 einen über die
gesamte Länge
entlang der Rotationsachse 12 im wesentlichen konstanten
kreisförmigen
Querschnitt senkrecht zu Rotationsachse 12 auf. Dementsprechend weist
vorzugsweise auch der in der Aufnahmehülse 24 ausgebildete
Aufnahmekanal 26 einen zumindest teilweise entlang der
Rotationsachse 12 im wesentlichen konstanten kreisförmigen Querschnitt
senkrecht zur Rotationsachse auf, wobei der Durchmesser des Aufnahmekanals 26 im
wesentlichen dem Außendurchmesser
des Faserführungskörpers 28 entspricht.
-
In
einem Verfahren zum drehbaren Koppeln von Lichtleitfasern bzw. Glasfasern
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die erste und die zweite Lichtleitfaser LF1,
LF2 bzw. Glasfaser vom Lichtleitfasermantel ("coating"), insbesondere einem schützenden
Kunststoffmantel, auf einer Länge
von einigen Millimetern befreit und jeweils von der ersten Fasereinführöffnung 32 bzw.
der zweiten Fasereinführöffnung 34 her in
die Faserführungskapillare 30 des
Faserführungskörpers 28 eingeführt. Beim
Entfernen des Lichtleitfasermantels ("coating") wird jeweils das den lichtführenden
Faserkern umgebende Faser-Cladding
freigelegt. Der Gesamtdurchmesser der vom Lichtleitfasermantel befreiten
Lichtleitfaser liegt dabei beispielsweise bei etwa 125 μm. Vorzugsweise
weist die Faserführungskapillare 30 einen
derartigen Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse 12 auf,
dass sie eine Lichtleitfaser mit insbesondere kreisförmigem Querschnitt
und einem maximalen Durchmesser der dem Durchmesser der zu koppelnden
Lichtleitfasern entspricht aufnehmen kann. Insbesondere könnte die Faserführungskapillare 30 einen
im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse 12 aufweisen,
dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser
der zu koppelnden Lichtleitfasern entspricht.
-
4A zeigt
eine Fotografie eines Querschnitts des Faserführungskörpers 28 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse 12.
Der Faserführungskörper 28 ist
vorzugsweise als Glas-Kapillarröhrchen
mit einem im wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse 12 ausgestaltet.
Wie in 4A gezeigt, ist entlang der
Rotationsachse 12 im Faserführungskörper 28 die Faserführungskapillare 30 ausgebildet.
Zur besseren Erkennbarkeit wurde in 4A der
Umriss des Faserführungskörpers 28 sowie
der Umriss der Faserführungskapillare 30 jeweils
durch eine weiße Linie
hervorgehoben. In der gezeigten bevorzugten Ausführungsform weist die Faserführungskapillare 30 einen
im wesentlichen quadratischen Querschnitt senkrecht zur Rotationsachse 12 auf.
Die Seitenlänge
des quadratischen Querschnitts entspricht dabei vorzugsweise dem
Durchmesser der zu koppelnden Lichtleitfasern. 4B zeigt
eine Fotografie eines vergrößerten Ausschnitt
des achsnahen Bereichs eines Faserführungskörpers 28 ähnlich dem
in 4A dargestellten Faserführungskörper 28. Darin 1st der im
wesentlichen quadratische Querschnitt der Faserführungskapillare 30 senkrecht
zur Rotationsachse 12 erkennbar. Zur besseren Erkennbarkeit
wurde in 4B der Umriss der Faserführungskapillare 30 sowie
der Umriss einer darin eingeführten
Lichtleitfaser LF jeweils durch eine weiße Linie hervorgehoben.
-
In
die Faserführungskapillare 30 ist
eine Lichtleitfaser LF eingeführt,
deren Durchmesser im wesentlichen der Seitenlänge des im wesentlichen quadratischen
Querschnitts der Faserführungskapillare 30 entspricht.
Damit wird eine gute laterale Führung
der Lichtleitfaser LF bewirkt, d. h. eine unerwünschte Bewegung bzw. Verschiebung
der Lichtleitfaser LF in einer Richtung senkrecht zur Rotationsachse 12 wird
durch die Ausbildung von Faserführungskontakten 66 zwischen
der Oberfläche
der Lichtleitfaser LF und der Innenfläche der Faserführungskapillare 30 verhindert.
Es ist insbesondere wünschenswert,
eine solche laterale Bewegung soweit zu verhindern, dass sie kleiner
ist als der Durchmesser des Faserkerns 68 der Lichtleitfaser
LF. Damit lassen sich zwei zu koppelnde Enden zweier Lichtleitfasern
LF stabil und zuverlässig
in lateraler Richtung zueinander zentriert anordnen. Bei einer nicht-kreisförmigen Ausgestaltung
des Querschnitts der Faserführungskapillare 30,
wie in der gezeigten Ausführungsform,
entstehen zwischen der Innenwand der Faserführungskapillare 30 und
der Oberfläche
der Lichtleitfaser LF Mikrokanäle 70,
in denen eine Flüssigkeit
und insbesondere eine Immersionsflüssigkeit geführt werden
kann. Es ist dabei besonders bevorzugt, als Immersionsflüssigkeit
eine Flüssigkeit
zu verwenden, die einen Brechungsindex aufweist, der dem Brechungsindex
des Faserkerns 68 für
zumindest eine zu übertragende
Lichtwellenlänge (mit
einer erlaubten Abweichung von etwa 20%, bevorzugt von etwa 10%)
entspricht und die außerdem geeignet
ist, die Gleitreibung zwischen der Lichtleitfaser LF und der Innenwand
der Faserführungskapillare 30,
insbesondere die Gleitreibung an den Faserführungskontakten 66 zu
verringern. Es ist somit insbesondere bevorzugt, eine schmierende
Flüssigkeit als
Immersionsflüssigkeit
zu verwenden. Vorzugsweise wird bei der Wahl der Immersionsflüssigkeit darauf
geachtet, dass die physikalischen Eigenschaften wie z. B. die Viskosität bei Temperaturänderungen
in einem Temperaturbereich von vorzugsweise zwischen –40°C und +85°C weitgehend
erhalten bleiben und insbesondere kein Vereisen auftritt. Vorzugsweise
wird als Immersionsflüssigkeit
ein Silikonöl
(z. B. Typ 1000) oder ein vollsynthetisches Motoröl (z. B.
Castrol) verwendet. Ein vollsynthetisches Motoröl besitzt als Immersionsflüssigkeit
den Vorteil, dass seine chemischen und physikalischen Eigenschaften über einen
großen
Temperaturbereich wohlbekannt sind. Neben vollsynthetischem Motoröl können auch
andere brechungsindexähnliche
bzw. -angepaßte
Flüssigkeiten
eingesetzt werden. Denkbar wäre
für spezielle
Anwendungen ebenfalls Wasser, jedoch ergeben sich zum einen wegen
der potenziellen Eisbildung und zum anderen wegen der faserschädigenden
Wirkung durch die OH-Ionen Beschränkungen in der Anwendbarkeit.
Ganz besonders vorteilhaft erscheint als Immersionsflüssigkeit "Silikonöl". Um den optischen
Drehkoppler insbesondere bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen einsetzen
zu können,
ist es wichtig, dass die temperaturabhängige Viskosität des Immersionsöls nicht
zu groß wird
und damit eine Gefahr des Faserbruchs wirkungsvoll vermieden werden
kann. Hierbei haben sich verschiedene Silikonöle als besonders vorteilhaft
erwiesen, da verschiedene Silikonöle mit verschiedenen Eigenschaften,
insbesondere in unterschiedlicher Abstufung des so genannten "Stockpunktes", ab dem sich die
Flüssigkeit
verfestigt und somit eine erhöhte
Faserbruchgefahr gegeben ist, verfügbar sind. Wählt man
z. B. das Silikonöl
aus der sog. "M-Klasse", insbesondere mit
der markenspezifischen Bezeichnung "M5",
so liegt der Stockpunkt bei etwa –100°C. Bei Verwendung von Silikonöl der Klasse
M5 könnte
der optische Drehkoppler mit diesem Immersionsöl in einem Temperaturbereich
betrieben werden, der bis in Nähe
dieser sehr niedrigen Temperatur reichen könnte. In anderen Worten ist
es vorteilhaft, die Immersionsflüssigkeit
derart auszuwählen,
daß deren
Brechungsindex dem der Lichtleitfaser angepaßt ist und/oder der Temperaturbereich,
in dem der Drehkoppler verwendet ist, oberhalb des Stockpunktes
der Immersionsflüssigkeit liegt.
-
Vorzugsweise
wird die Immersionsflüssigkeit in
die Faserführungskapillare 30 eingeführt bevor
die Endabschnitte der Lichtleitfasern in die Faserführungskapillare 30 eingeführt werden.
Durch die Ausbildung der Mikrokanäle 70 kann anschließend beim Einführen der
Lichtleitfasern LF die verdrängte
Immersionsflüssigkeit über die
Mikrokanäle 70 aus
der Faserführungskapillare
austreten. Um das Einführen der
Lichtleitfasern LF in die Faserführungskapillare 30 weiter
zu vereinfachen weitet sich der Querschnitt der Faserführungskapillare 30 zu
den Enden des Führungskörpers hin,
also zur ersten Fasereinführöffnung 32 bzw.
zu der zweiten Fasereinführöffnung 34 hin
auf. Somit ist die Faserführungskapillare 30 im Bereich
der ersten Fasereinführöffnung 32 und/oder im
Bereich der zweiten Fasereinführöffnung 34 zulaufend
(insbesondere im wesentlichen konisch bzw. trichterförmig) ausgebildet.
-
In
einem Verfahren zum Koppeln von Lichtleitfasern LF gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird auf einer Länge von wenigen Millimetern
der Kunststoffmantel (Faser-Coating) an jeweils einem Ende der beiden
Lichtleitfasern bzw. Lichtwellenleitern bzw. Glasfasern, insbesondere
Single-Mode-Fasern,
entfernt, so dass der lichtführende
Faserkern mit dem umgebenden Cladding frei liegt. Der Gesamtdurchmesser
des hochbrechenden Faserkerns und des niedrigbrechenden Claddings
beträgt
dabei vorzugsweise in etwa 125 μm.
Um eine optische Verbindung zwischen zwei Lichtleitfasern herzustellen
die relativ zueinander rotierbar sind, werden vorzugsweise beide
Faserenden in eine mit einer Immersionsflüssigkeit gefüllten Glaskapillare
eingeführt,
deren Länge
vorzugsweise etwa 4 mm und deren Innendurchmesser 125 μm beträgt. Um das
Einfädeln
der Fasern zu erleichtern, ist es vorteilhaft, die beiden Enden
des Kapillarröhrchens
trichterförmig
auszugestalten und an der Kopplungsstelle auf den Durchmesser der
Lichtleitfaser zu verjüngen.
Als Immersionsflüssigkeit
wird vorzugsweise ein sogenanntes brechungsindex-angepasstes Medium
verwendet, dessen Brechungsindex zumindest annähernd mit dem des hochbrechenden Faserkerns übereinstimmt.
Das Kapillarröhrchen
bewirkt dabei eine präzise
Faserführung
für die
relativ zueinander rotierbaren bzw. rotierenden Lichtleitfasern,
insbesondere für
eine rotierende und eine stationäre
Single-Mode-Lichtleitfaser, die über
die Immersionsflüssigkeit
optisch verbunden sind. Durch diese Anordnung gelingt eine weitgehende
Entkopplung von äußeren mechanischen
Einflüssen
und Drifterscheinungen, die bei herkömmlichen Drehkopplern mit Linsenoptik
aufgrund lateraler, relativer Verschiebungen der Lichtleitfaserenden
gegeneinander zu unerwünscht
hohen Dämpfungsverlusten
führen.
-
Wird
darüber
hinaus die Querschnittsfläche der
Kapillare 30, die die vorzugsweise runden Fasern LF bündig umschließt, beispielsweise
im wesentlichen quadratisch ausgelegt (vgl. 4B), so
werden zusätzlich
mechanische Reibungen minimiert und somit sehr hohe Drehgeschwindigkeiten
ermöglicht. Über die
an den Seiten entstehenden vier Mikrokanäle 70 kann Immersionsflüssigkeit
ein- und austreten, was den Zusammenbau des optischen Drehkopplers deutlich
erleichtert, sowie vorteilhaft eine gute bzw. zuverlässige Schmierwirkung
zwischen Faser LF und Kapillare 30 an den Kontaktpunkten 66 ermöglicht.
-
Mit
einem in 6 als Fotografie dargestellten
Prototyp einer Kopplungsvorrichtung 10 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wurden drei mikro-optische Rotationskoppler
aufgebaut und in Langzeittests unter verschiedenen Umgebungsbedingungen
in einer Kimakammer untersucht. Die Drehgeschwindigkeit wurde systematisch
von 40 rpm auf 200 rpm erhöht,
die relative Luftfeuchte von 0 bis 100% variiert und die Temperatur
von 80°C
auf –5°C stufenweise
abgesenkt. Im Ergebnis zeigte sich, dass selbst nach 12 Millionen
Drehungen die optische Durchgangsdämpfung konstant weniger als
0,01 dB mit einer Varianz von kleiner als 0,004 dB beträgt, wie
in 7 dargestellt. 7 zeigt
das Langzeitverhalten des mikro-optischen Drehkopplers, wobei die
winkelabhängige
Dämpfung
zu Beginn des Tests und nach 11 780 000 Umdrehungen dargestellt
ist. Eine Degradation der Dreh-Kopplung wurde unter den verschiedenen Betriebsparametern
nicht beobachtet.
-
Die
vorliegende Erfindung eignet sich somit insbesondere für die Anwendung
zur optischen Übertragung
analoger Signale, z. B. bei Sensoranwendungen, wo eine drehwinkelabhängige Dämpfung besonders
kritisch bzw. hinderlich ist.
-
Die
einzig mögliche
Translationsbewegung der Lichtleitfasern im Kapillarröhrchen verläuft entlang
der Rotationsachse 12 (z-Achse). Ändert sich der Abstand der
beiden Faserenden, so könnte
dies zu einer Veränderung
der optischen Dämpfung
führen.
Für die
mechanische Auslegung eines Drehkopplers bzw. Kopplungsvorrichtung 10 ist
es daher von Bedeutung, die Abhängigkeit
der Durchgangsdämpfung
von dem Abstand der beiden Faserenden zu bestimmen.
-
Für einen
Drehkoppler gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei dem insbesondere der Zwischenraum
zwischen den Faserenden mit einer Immersionsflüssigkeit gefüllt ist,
zeigt sich im Experiment, dass selbst bei einem Faserabstand von
etwa 500 μm
die optische Dämpfung
noch weit unterhalb des für
herkömmliche Drehkoppler üblicherweise
angegebenen 3-dB-Grenzwerts liegt. In 8 ist die
Abhängigkeit der
optischen Durchgangsdämpfung
bei der Kopplung zweier Lichtleitfasern von dem Abstand der beiden
Faserenden in der Faserführungskapillare 30 dargestellt.
Aus den experimentellen Daten ist erkennbar, dass die mit einer
brechungsindex-angepassten Immersionsflüssigkeit gefüllte Faserführungskapillare 30 einen
Faserabstand von bis zu 500 μm
bei im wesentlichen gleich bleibender Durchgangsdämpfung optisch
ausgleichen kann. Aufgrund des Zusammenspiels zwischen der präzisen lateralen
Faserführung
mittels des Faserführungskörpers einerseits
und der brechungsindex-angepassten Immersionsflüssigkeit, welche eine Lichtsignalübertragung
zwischen den beiden Faserenden ohne störende Reflexions- und Streueffekte
ermöglicht,
kann mit der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Übertragung
bei gleichzeitiger Reduzierung der Anforderungen an die Fertigungstoleranzen
eines Drehkopplers erreicht werden. Der 3-dB-Bezugspunkt liegt bei dieser
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bei etwa 800 μm und damit deutlich außerhalb üblicher
mechanischer Toleranzbereiche. Daher sind enge Fertigungstoleranzen
des Drehkopplers, insbesondere der Drehkopplergehäuseelemente
sowie deren drehbarer Lagerung, vorteilhaft nicht notwendig.
-
Grundsätzlich lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
ohne Immersionsflüssigkeit
und insbesondere ohne indexangepasste Immersionsflüssigkeit
durchführen.
Allein das erfindungsgemäße Führen der
Lichtleitfaserenden in einer Faserführungskapillare stellt eine
sichere laterale Ausrichtung der zu koppelnden Faserenden sicher.
Zumindest nach einer Präparation
bzw. Bearbeitung der Faser(n), insbesondere einem entsprechenden
Polieren der Faserendflächen,
und einem geringen Abstand der Faserenden in der Faserführungskapillare bewirkt
eine stabile und insbesondere gegen äußere mechanische Einflüsse unempfindliche
drehbare Kopplung.
-
Bei
Verwendung einer im wesentlichen indexangepassten Immersionsflüssigkeit
kann aber darüber
hinaus auf das zeitaufwendige Polieren der Faserstirnflächen verzichtet
werden. Wie sich in den Experimenten herausstellte, verbleibt die
Flüssigkeit insbesondere
durch Adhäsionskräfte auch
nach mehreren Millionen Umdrehungen sicher zwischen den beiden Faserenden.
Spektral einengende Antireflexionsbeschichtungen optischer Komponenten
sind insbesondere bei Verwendung einer indexangepassten Immersionsflüssigkeit
nicht erforderlich. Da im technologisch interessanten Spektralbereich
von 800 bis 1600 nm die Dispersion und die Absorption einer geeigneten
Immersionsflüssigkeit
klein sind, lässt sich
die vorliegenden Erfindung insbesondere bei der Verwendung einer
Immersionsflüssigkeit über einen breiten
Wellenlängenbereich
einsetzen. Es ist somit möglich,
auf mehreren Laserwellenlängen
gleichzeitig zu übertragen,
um damit insgesamt eine Erhöhung
der Datenübertragungsrate
zu erzielen. Vorteilhafterweise können mit zumindest einer Lichtleitfaser ebenfalls
sehr viele Wellenlängen
im wesentlichen gleichzeitig übertragen
werden, was z. B. bei Telekommunikationsanwendungen zur Erhöhung der
Datentransferrate mit dem so genannten "Wavelength Division Multiplexing" (WDM) angewandt
wird. Bei der Immersionsölkopplung
ist es vorteilhaft möglich, einen
sehr breiten Spektralbereich – also
viele verschiedene Wellenlängen
gleichzeitig – zu übertragen. Dies
erfolgt derart, dass die Wellenlängenabhängigkeit
oder auch "Dispersion" des Faserkerns und
der Immersionsflüssigkeit ähnlich sind
und/oder keine nennenswerte Lichtabsorption durch die Koppelflüssigkeit
entsteht. Vorteilhafterweise ist der spektrale Verwendungsbereich
eines optischen Drehkopplers nicht eingeschränkt, wobei für die verwendete
Lichtleitfaser bevorzugt eine indexangepasste Immersionsflüssigkeit
verwendet wird. Auch z. B. im ultravioletten Spektralbereich für Wellenlängen kleiner
als etwa 390 nm sind verschiedene faserbasierte Sensorapplikationen
bekannt, bei denen optische Drehkoppler bei Bedarf eingesetzt werden
können.
-
Die
Gesamtmaterialkosten sind durch die Verwendung preiswerter Glaskapillaren
mit quadratischem bzw. im wesentlichen quadratischem Innenprofil
gegenüber
bisherigen Drehkopplern mit antireflex-beschichteter abbildender
Linsenoptik erheblich geringer. Eine Betauung und Verunreinigung
optischer Flächen
wird insbesondere durch die Unterbringung der Faserenden innerhalb
der Faserführungskapillare
erheblich reduziert. Schließlich
erlaubt ein mikro-optischer Aufbau der Kopplungsvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung in einfacher Weise eine Miniaturisierung und kann sowohl
für Multi-Mode-Fasern
als auch für
Single-Mode-Fasern verwendet werden. Als Lichtleitfasern eignen
sich insbesondere Single-Mode-Fasern und Multi-Mode-Fasern, worunter
insbesondere Gradientenindex-Fasern, Stufenindex-Fasern, Hohlkern-Fasern,
Multikern-Fasern aus verschiedenen Materialien wie z. B. polymeroptische
Fasern (Kunststoff- oder auch POF-Fasern), Fluorid-Fasern oder Chalgonid-Fasern fallen.
-
Die
Kopplungsvorrichtung für
Lichleitfasern bzw. das Verfahren zum rotierbaren optischen Koppeln
von Lichtleitfasern gemäß der Erfindung
oder einer bevorzugten Ausführungsform
hiervon können beispielsweise
in der Stahl- und Papierindustrie, bei Fertigungsrobotern in der
Automobilindustrie, bei Radar- und medizinischen Tomographiesystemen
aber auch bei vielen Sensoranwendungen, bei denen insbesondere eine
hohe Datenübertragungsrate
verbunden mit großer
Störsicherheit
erforderlich ist, vorteilhaft angewandt werden.
-
- 10
- Kopplungsvorrichtung
- 12
- Rotationsachse
- 14
- erstes
Gehäuseelement
- 16
- zweites
Gehäuseelement
- 18
- Flüssigkeitsaufnahmeraum
- 20
- Einpasskavität
- 22
- Einpassabschnitt
- 24
- Aufnahmehülse
- 26
- Aufnahmekanal
- 28
- Faserführungskörper
- 30
- Faserführungskapillare
- 32
- erste
Fasereinführöffnung
- 34
- zweite
Fasereinführöffnung
- 36
- Flüssigkeitseinfüllöffnung
- 38
- Flüssigkeitskanal
- 40
- Flüssigkeitseinfüllverschluss
- 42
- erster
Fasereinführkanal
- 44
- erstes
Faserdurchführungselement
- 46
- zweiter
Fasereinführkanal
- 48
- zweites
Faserdurchführungselement
- 50
- Rotationseinsatz
- 52
- Mitnehmerscheibe
- 54,
56
- Rillenkugellager
- 58
- Wellendichtring
- 60
- O-Ringe
- 62
- Antriebsscheibe
- 64
- Passscheibe
- 66
- Faserführungskontakt
- 68
- Faserkern
- 110
- erster
Lichtwellenleiter
- 112
- erste
GRIN-Linse
- 114
- zweite
GRIN-Linse
- 116
- zweiter
Lichtwellenleiter
- α
- Winkel
(swinging angle)
- LF,
LF1, LF2
- Lichtleitfasern