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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kabelführung mit
Dichtplatte, insbesondere für den
Einsatz in Kraftfahrzeugen.
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Stand der Technik
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Insbesondere
in modernen Kraftfahrzeugen steigt mit dem zunehmenden Einsatz von
elektrischen und elektronischen Einrichtungen auch die Anzahl der
im Fahrzeug vorhandenen Signal- und Stromversorgungsleitungen. Diese
Leitungen werden, zu Leitungssätzen
zusammengefasst, in Hohlräumen
des Fahrzeugs verlegt und in Kabelführungen zu den Verbrauchereinrichtungen
und Strom- bzw. Signalquellen geführt.
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Während die
Hohlräume
im Fahrzeuginnern zumeist versiegelt sind und somit Umwelteinflüsse sich
kaum auf die Beständigkeit
der Leitungskabel auswirken, ist es insbesondere im Motorraum, wo sich
häufig
sowohl die Stromquellen (Batterie, Lichtmaschine) als auch viele
Signalgeber (zum Beispiel Temperaturfühler für Öl, Wasser, sowie viele andere Sensoren)
befinden, erforderlich, die Leitungssätze vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Öl oder Staub, vor
allen Dingen aber Wasser zu schützen.
Hierzu werden die Leitungssätze
derzeit z.B. in Wellrohren oder Schläuchen in Kombination mit Schutztüllen geführt, oder
es werden Schrumpfschläuche
mit Butyl, Kleber oder Dichtkomponenten am Ende der Wellrohre bzw.
Schläuche
eingesetzt. Auch werden bisweilen die Tüllen umschäumt oder umspritzt, um eine Abdichtung
herzustellen.
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Diese
Lösungen
haben den Nachteil, dass sie im Wesentlichen auf eine spezielle
Einsatzart zugeschnitten sind und somit nur schwer an die unterschiedlichen
im Fahrzeugbau verwendeten Kabelführungssysteme anpassbar sind.
Auch umfassen diese herkömmlichen
Lösungen
mehrere Komponenten und bringen oft komplizierte Montageschritte mit
sich, was sich sowohl auf das Gewicht wie auch auf die Herstellungs-
und Montagekosten negativ auswirkt. Weiter neigen Schutztüllen und
Schrumpfschlauchsysteme dazu, nach einiger Zeit aufgrund der im
Motorraum vorhandenen Vibrationen undicht zu werden, was die Korrosion
der Leitungen verursachen kann. Im Falle von geschäumten oder
gespritzten Tüllen
sind zudem notwendige Reparaturen nicht ohne Zerstörung der
Abdichtung möglich.
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Darstellung der Erfindung
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Es
ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten
Nachteile auszuräumen und
eine Kabelführung
zu entwickeln, die auf einfache und effektive Weise eine Abdichtung
vor allem gegen Feuchtigkeit ermöglicht
und vielseitig an die konkreten Leitungsführungserfordernisse anpassbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Kabelführung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Es
wird demnach eine erfindungsgemäße Kabelführung mit
in deren Innerem integrierter Dichtplatte bereitgestellt, bei der
die Dichtplatte eine oder mehrere Durchtrittsöffnungen für Kabel umfasst, in denen die
Kabel Luft- und/oder wasserdicht aufgenommen sind. Diese Merkmale
erlauben eine einfache und schnelle Montage ohne Betriebsmittelbindung,
geringes Gewicht, Anpassung an verschiedene Leitungszahlen und Leitungsquerschnitte,
sowie die Reparatur- und Umbaufähigkeit
aufgrund der Abwesenheit fest angebrachter Außendichtmittel. Solche Kabelführungen
können
an beliebeigen Stellen eingesetzt werden, zum Beispiel in Motorleitungssätzen, Strinwanddurchführungen,
Kabelschächten, Steuergeräteboxen,
Sicherungsboxen, Stromverteilern usw. in Fahrzeugen. Auch gewährleistet
der Aufbau mit einer äußeren Kabelführung und
innen liegender Dichtplatte eine hohe Beständigkeit gegen Vibrationen,
da sich die Dichtplatte aufgrund ihrer Integration und ihres Materials
nicht in Bezug auf die Kabelführung
verschieben kann und es somit auch bei starker mechanischer Belastung
nicht zu Undichtigkeiten kommen kann.
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Bevorzugt
befindet sich die Dichtplatte in einem Endabschnitt der Kabelführung. Diese
Ausführungsvariante
ist besonders für
Stirnwanddurchführungen
oder Stellen geeignet, an denen die Kabelführung mit einem separaten,
daran anschließenden Element
(z.B. einer weiteren Kabelführung
oder dem Gehäuse
eines Steuergeräts)
verbunden wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Kabelführung ist
die Dichtplatte von einer in die Kabelführung abdichtend eingesetzten
Tülle gebildet,
in der ein die Durchtrittsöffnungen
aufweisendes Dichtkissen in einer Nut entlang des Innenumfangs der
Tülle eingesetzt
ist. Diese modulare Ausgestaltung erlaubt es, den Einsatzerfordernissen
entsprechende Dichtkissen zu integrieren. Auch ist es möglich, durch
Entfernen des Dichtkissens die Kabel im Inneren der Kabelführung umzuordnen
oder aus der Kabelführung
herauszunehmen, zum Beispiel zu Reparaturzwecken.
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Bevorzugt
sind die Durchtrittsöffnungen
ein- oder mehrreihig in der Dichtplatte angeordnet. Somit wird die
Durchführung
entsprechend ein- oder mehrreihig konfektionierter Leitungen erleichtert.
Die mit Kontaktteilen (Anschlagteilen) versehenen konfektionierten
Leitungen können
komplett so weit wie gewünscht
durch die Dichtplatte gefädelt
werden, ohne die Dichtplatte zu beschädigen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kabelführung besteht
die Dichtplatte aus flexiblen Dichtmaterialien. Durch die Wahl flexibler
Dichtmaterialien ist es möglich,
ohne Abstriche bei der Dichtfähigkeit
die Kabelführung
in beliebigen geometrischen Raumbedingungen zu verlegen, bei denen
es auf eine Biegsamkeit der Kabelführung ankommt.
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Bevorzugt
besteht das Dichtkissen aus flexiblen Dichtmaterialien z.B. Silikon
oder EPDM, während
die Tülle
aus einem im Vergleich zum Material des Dichtkissens härterem Material,
z.B. Polyurethan hoher Dichte, gebildet ist. Während die weichen Dichtkissen
eine optimale Abdichtung gewährleisten, schützt die
Tülle vor
unter Umständen
negativen Auswirkungen insbesondere extremer Krümmungen auf die Dichtfähigkeit
der Anordnung.
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Es
ist besonders bevorzugt, wenn das flexible Dichtmaterial Silikon
oder EPDM ist. Diese Materialien bieten optimale Dichteigenschaften
und sind insbesondere bei der Verwendung der Kabelführung im
Kraftfahrzeugbau unter den speziellen Bedingungen im Motorraum gut
einsetzbar.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform näher erläutert, wobei:
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1a eine
Draufsicht einer Kabelführung entsprechend
einer Ausführungsform
der Erfindung ist;
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1b eine
Schnittansicht entlang der Linie A-A in 1a ist;
und
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1c eine
Vorderansicht eines Dichtkissens ist.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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In 1a ist
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kabelführung mit
Dichtplatte in einer Draufsicht dargestellt. Die Kabelführung umfasst hierbei
einen Kabelschacht 1, an den ein Wellrohr 9 mit
gekrümmtem
Ende angeschlossen ist. Wie aus der Schnittansicht der 1b ersichtlich
ist, ist im Kabelschacht 1 an dessen Ende eine Tülle 2 integriert,
wobei diese mit einem auf deren Umfang vorgesehenen Vorsprung 3 in
einer Nut 4 auf dem Innenumfang des Kabelschachts 1 dichtend
eingreift. Bevorzugt ist die Tülle
sowie der ganzheitlich damit ausgebildete Vorsprung aus einem Material
mit guten Dichteigenschaften, zum Beispiel Polyurethan, hergestellt
und der Außendurchmesser
des Vorsprungs 3 geringfügig größer als der Innendurchmesser
der Nut 4 gewählt,
so dass beim Einsetzen der Tülle 2 in den
Kabelschacht 1 der Vorsprung 3 dichtend und mechanisch
fest in der Nut 4 zu sitzen kommt.
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Im
Inneren der Tülle 2 ist
ebenfalls eine in Umfangrichtung umlaufende Nut 5 vorgesehen,
in welcher ein Dichtkissen 6 dichtend eingepasst ist. Wie
im Fall des Vorsprung 3 und der Nut 4 kann auch hier
der Außenumfang
des Dichtkissens 6 zur optimalen Abdichtung geringfügig größer als
der Innenumfang der Nut 5 gewählt werden.
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Das
Dichtkissen 6 selbst enthält, wie in 1c gezeigt
ist, drei Reihen von Kabelöffnungen 7.
Die einzelnen Kabel 8 werden in die im Vergleich zu ihnen
etwas kleineren Öffnungen 7 eingeschoben und
durch die elastischen Eigenschaften des Dichtkissenmaterials dichtend
festgelegt. Die Kabelöffnungen 7 in
einer Reihe sind zu jenen in der benachbarten Reihe jeweils um einen
halben Abstand der Kabelöffnungen
versetzt, wodurch eine bessere Raumausnutzung und dadurch auch eine
bessere Dichtwirkung aufgrund gleichmäßigerer Verteilung der vom
Dichtkissenmaterial auf die Kabel ausgeübten Kraft erzielt wird.
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Das
Material des Dichtkissens 6 kann in dieser Ausführungsform
weicher als das Material der Tülle
gewählt
werden, und zum Beispiel Silikon sein, während, wie oben erwähnt, das
Material der Tülle 2 Polyurethan
sein kann, das im Vergleich zu Silikon härter ist. Somit schützt die
Tülle 2 das
Dichtkissen 6 mechanisch, ist jedoch dennoch zu einem gewissen Grad
biegeelastisch. Das Material des Dichtkissen kann somit unter rein
auf die Dichtfunktion abstellenden Gesichtpunkten gewählt werden.
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Der
Fachmann wird zweifelsfrei weitere vorteilhafte Ausführungsformen
anhand des hier dargestellten, nicht einschränkenden Beispiels erkennen können, die
ebenso im Schutzbereich dieser Erfindung liegen, welcher durch die
folgenden Ansprüche definiert
ist.