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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine
Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung
zum Überwachen
eines Bearbeitungsprozesses bei einer Kreissäge ist bekannt. Hierzu weist
die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung
eine Sensoreinheit zur Erzeugung und Erfassung eines elektromagnetischen
Signals auf, welche in der Nähe
eines Sägeblatts
angeordnet ist. Ein Annähern
eines Körperteils
an das Sägeblatt
kann durch Überwachung
des Frequenzspektrums des Signals detektiert werden.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Erfindung geht aus von einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung mit einer
Erkennungseinheit zur Erkennung einer Anwendungssituation bei einer
Werkzeugmaschine.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit dazu vorgesehen ist,
eine Anwendungssituation anhand wenigstens einer Abstandskenngröße zu erkennen.
Dadurch kann eine sichere, auf gängigen
Erfassungsmethoden und Auswerteverfahren basierende Werkzeugüberwachungsvorrichtung
erreicht werden. Unter einer „Abstandskenngröße" kann in diesem Zusammenhang
insbesondere eine Kenngröße verstanden
werden, mittels welcher ein Abstand ermittelbar ist. Die Abstandskenngröße wird
vorzugsweise mittels eines Erfassungssignals, wie z.B. eines elektromagnetischen
Signals, insbesondere eines Lichtsignals, oder eines Ultraschallsignals,
erfasst. Dabei kann die Abstandskenngröße eine Laufzeit, eine Phasenlage,
eine Frequenz des Erfassungssignals oder eine durch ein Triangulationsverfahren
erfasste Kenngröße usw.
sein. Diese können
z.B. nach einem Empfangen des Erfassungssignals in eine elektrische
Abstandskenngröße, wie z.B.
in eine elektrische Spannung, in einen elektrischen Strom, in eine
Ladung usw., umgewandelt werden. Die Abstandskenngröße kann
ferner zur Erkennung der Anwendungssituation ausgewertet werden, ohne
dass eine quantitative Bestimmung des entsprechenden Abstands erfolgt.
Unter einer „Erkennung" einer Anwendungssituation
kann in diesem Zusammenhang insbesondere das Feststellen des Vorhandenseins
einer bestimmten Situation bei einem Anwendungsprozess der Werkzeugmaschine
verstanden werden. Der Anwendungsprozess der Werkzeugmaschine ist
dabei insbesondere nicht beschränkt
auf die bestimmungsgemäße Nutzung
der Werkzeugmaschine. Auch eine unsachgemäße Nutzung der Werkzeugmaschine
und insbesondere eine Nutzung ohne ein zu bearbeitendes Werkstück ist hierbei
als Anwendungssituation bei der Werkzeugmaschine zu verstehen. Dabei
kann das Feststellen des Vorhandenseins einer bestimmten Si tuation
vorteilhafterweise zur Einleitung von Sicherheitsmaßnahmen
dienen.
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Die
erfindungsgemäße Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung
eignet sich insbesondere für
Werkzeugmaschinen, bei welchen ein Anwendungsprozess mittels einer
manuellen Bedienung, wie z.B. durch die Handhabung eines Werkstücks bei
dessen Bearbeitung, durchgeführt
wird. Es kann insbesondere eine hohe Sicherheit bei solchen Werkstückbearbeitungsprozessen
erreicht werden, in denen eine Gefahr besteht, dass ein Bediener
in Kontakt mit einem bearbeitenden Werkzeug, wie z.B. einem schneidenden
Werkzeug, kommt. Hierzu weist die Erkennungseinheit vorteilhafterweise
zumindest einen Überwachungsbereich
auf, in welchem vorzugsweise die Abstandskenngröße erfasst wird, welcher in
einem Anbringbereich der Werkzeugmaschine zum Anbringen eines Werkstücks ans
Werkzeug angeordnet ist. Der Anbringbereich weist vorzugsweise ein
Führungsmittel
auf, das zur Führung
des Werkstücks
durch den Bediener vorgesehen ist.
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Zur
Auswertung der erfassten Abstandskenngröße, insbesondere zur Bestimmung
der Anwendungssituation anhand der Abstandskenngröße, weist
die Erkennungseinheit vorzugsweise eine Recheneinheit auf, die z.B.
als Mikroprozessor und Mikrokontroller ausgebildet ist.
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Es
wird außerdem
vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit dazu vorgesehen ist, die
Anwendungssituation anhand eines Satzes von Abstandskenngrößen zu erkennen,
wodurch eine besonders präzise
und zuverlässige
Erkennung einer Anwendungssituation erreicht werden kann. Es kann
eine hohe Anzahl an möglichen
Anwendungssituationen einfach durch einen Vergleich von mehreren
Abstandskenngrößen erkannt
werden. Besonders vorteilhaft kann eine Abstandskenngröße zum Bestätigen oder
zum Entkräften
einer mit Hilfe einer weiteren Abstandskenngröße bestimmten Kann-Situation dienen.
Die zur Erkennung dienenden Abstandskenngrößen können zu einem gegebenen Zeitpunkt verschiedenen
Erfassungsbereichen entsprechen und/oder sie können über ein Zeitintervall verteilt sein.
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Die
Erkennungseinheit weist vorzugsweise ein Sensormittel auf, welches
zur Erfassung einer oder mehrerer Abstandskenngrößen vorgesehen ist. Das Sensormittel
kann als Laserentfernungsmesser, Triangulationssensor, Ultraschallsensor,
Radar- oder Ultrabreitbandsensor
oder Kapazitivsensor usw. ausgebildet sein.
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In
einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
die Erkennungseinheit einen Satz von Sensormitteln zur Erfassung
zumindest einer Abstandskenngröße aufweist,
wodurch eine Überwachung
großer
Räume erreicht
werden kann.
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Um
eine besonders genaue und sichere Erkennung einer Anwendungssituation
erreichen zu können,
wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit zumindest
drei Sensormittel zur Erfassung einer Abstandskenngröße aufweist.
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Ein
besonders einfaches Auswertungsverfahren kann erreicht werden, wenn
die Erkennungseinheit dazu vorgesehen ist, die Anwendungssituation
anhand einer Differenz zwischen Abstandskenngrößen zu erkennen. Dabei kann
eine Differenz zwischen Abstandskenngrößen zu einem Zeitpunkt und/oder
zwischen Ab standskenngrößen zu verschiedenen
Zeitpunkten zur Erkennung der Anwendungssituation dienen.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsvariante wird
vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit dazu vorgesehen ist, die
Anwendungssituation anhand einer zeitlichen Änderung einer Abstandskenngröße zu erkennen.
Dadurch kann eine schnelle Erkennung der Anwendungssituation erreicht
werden. Dies kann besonders einfach erreicht werden, wenn die Erkennungseinheit
darauf abgestimmt ist, Änderungen
mit einer hohen Änderungsrate,
wie z.B. sprungartige Übergänge oder
Diskontinuitäten
im zeitlichen Verlauf der Abstandskenngröße, zu erfassen und/oder aufzunehmen.
Außerdem
kann die Erkennungseinheit zur Erkennung von vorgegebenen Mustern
im Zeitverlauf der Abstandskenngröße vorgesehen sein.
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Eine
hohe Flexibilität
in der Gestaltung von Überwachungsfunktionen
kann erreicht werden, wenn die Erkennungseinheit zumindest zwei Überwachungsbereiche
zum Überwachen
eines Anwendungsprozesses der Werkzeugmaschine festlegt. Einem Überwachungsbereich
ist vorzugsweise ein Sensormittel oder ein Satz von Sensormitteln
zugeordnet. Dabei kann ein Überwachungsbereich
z.B. einem Erfassungsbereich eines Sensormittels entsprechen.
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Außerdem wird
vorgeschlagen, dass den Überwachungsbereichen
jeweils ein unterschiedlicher Betriebsmodus der Werkzeugmaschine
zugeordnet ist, wodurch eine hohe Flexibilität in der Anwendung der Werkzeugmaschine
erzielt werden kann. Hierzu ist die Erkennungseinheit vorzugsweise mit
einer Steuereinheit der Werkzeugmaschine verbunden. Beispielsweise
können den
Betriebsmodi verschiedene Sicherheitsstufen bei einem Betrieb der
Werkzeugmaschine entsprechen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass zumindest einem der Überwachungsbereiche
ein Warnmodus der Werkzeugmaschine zugeordnet ist. Dadurch können vorteilhaft
bei Erkennung einer potentiell gefährlichen Anwendungssituation
Vorschutzmaßnahmen
eingeleitet werden, bevor ein Bediener sich in einer akuten Gefahr
befindet. Beispielsweise kann der Bediener, z.B. durch ein Warnsignal,
vor einer möglichen
Gefahr gewarnt werden. Dabei ist vorzugsweise einem weiteren Überwachungsbereich
ein Sicherheitsmodus zur Sicherheitsabschaltung der Werkzeugmaschine
zugeordnet.
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In
diesem Zusammenhang können
ein vorteilhafter Warneffekt und eine hohe Sicherheit erreicht werden,
wenn die Erkennungseinheit im Zusammenwirken mit einer Werkzeugmaschinenantriebseinheit
zum Antreiben eines Werkzeugs zum Verlangsamen eines Werkzeugantriebs
im Warnmodus vorgesehen ist. Hierzu weist die Erkennungseinheit
vorzugsweise eine Schnittstelle auf, die zur Kopplung mit einer
Steuereinheit zum Steuern der Werkzeugmaschinenantriebseinheit vorgesehen
ist. Ferner kann die Erkennungseinheit eine Steuereinheit zum Senden
eines Steuersignals an die Werkzeugmaschinenantriebseinheit aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
zumindest einem der Überwachungsbereiche
eine Sicherheitsabschaltung der Werkzeugmaschine zugeordnet ist,
wodurch eine hohe Bediensicherheit der Werkzeugmaschine erreicht
werden kann.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit eine Recheneinheit
umfasst, die dazu vorgesehen ist, die Anwendungssituation durch
eine auf einer unscharfen und/oder neuronalen Logik basierende Auswertung
von Abstandskenngrößen zu erkennen.
Mit Hilfe einer unscharfen und/oder neuronalen Logik kann von der
Recheneinheit eine große und
komplexe Informationsmenge schnell ausgewertet werden. Unter einer „unscharfen
Logik" kann in diesem
Zusammenhang insbesondere eine Logik verstanden werden, die dem
Auftreten eines bestimmten Ereignisses einen Wahrscheinlichkeitswert im
Intervall zwischen 0 (falsch) und 1 (wahr) zuordnet.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante
wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit eine Datenbank aufweist,
in welcher einem Satz von Abstandskenngrößen eine Anwendungssituation
zugeordnet ist, wodurch ein einfacher Erkennungsprozess einer Anwendungssituation
erreicht werden kann. Vorteilhafterweise kann die Datenbank durch
einen Endbenutzer programmierbar sein.
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Ferner
wird ein Verfahren zur Erkennung einer Anwendungssituation bei einem
Anwendungsprozess einer Werkzeugmaschine vorgeschlagen, bei dem
zur Erkennung der Anwendungssituation wenigstens eine Abstandskenngröße erfasst
wird. Dadurch kann ein sicheres Erkennungsverfahren mit gängigen Erfassungsmitteln
einfach erreicht werden.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Kreissäge
mit einem Sägetisch, aus
welchem ein Sägeblatt
herausragt, und einer Überwachungsvorrichtung
mit drei Abstandssensoren,
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2 die
Kreissäge
aus 1 mit einer alternativen Ausgestaltung der Überwachungsvorrichtung,
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3 die
Kreissäge
aus 1 in einer Ansicht von oben mit einer alternativen Überwachungsvorrichtung,
die vier Überwachungsbereiche
aufweist,
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4 eine
interne Schaltung der Kreissäge in
der Ausführung
aus 3,
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5 und 6 Bearbeitungsprozesse
mit der Kreissäge
aus 3,
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7 und 8 Diagramme
zur Erläuterung
der Erkennungsfunktion der Überwachungsvorrichtung,
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9 eine
Datenbank der Überwachungsvorrichtung,
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10 den
Sägetisch,
ein Werkstück
und eine auf dem Werkstück
aufgelegte Hand und
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11 den
Verlauf einer Abstandskenngröße in der
Situation aus 10.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist
eine als Kreissäge
ausgebildete Werkzeugmaschine 10 in einer perspektivischen
Ansicht dargestellt. Diese umfasst einen Sägetisch 12 mit einer
Bearbeitungsfläche 14,
auf welche ein zu bearbeitendes Werkstück 16 (5)
aufgelegt werden kann, ein als Sägeblatt
ausgebildetes Werkzeug 18, welches aus dem Sägetisch 12 herausragt
und eine als Elektromotor ausgebildete Werkzeugmaschinenantriebseinheit 20 zum
Antreiben des Werkzeugs 18 (siehe 4). Bei
einem Bearbeiten des Werkstücks 16 durch
einen Bediener wird das Werkstück 16 in
einer Anbringrichtung 17 gegen das Werkzeug 18 geschoben.
Hierzu bildet der Teil der Bearbeitungsfläche 14, welcher in
Anbringrichtung 17 vor dem Werkzeug 18 angeordnet
ist, einen Anbringbereich 19, auf welchem das Werkstück 16 geführt wird.
Die Begrenzung des Anbringbereichs 19 ist in der Figur
durch eine gestrichelte Linie dargestellt.
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Zur Überwachung
von Bearbeitungsprozessen der Werkzeugmaschine 10 ist diese
mit einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 versehen.
Die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 weist
eine Erkennungseinheit 24 auf, die dazu vorgesehen ist,
eine bei einem Bearbeitungsprozess der Werkzeugmaschine 10 auftretende Anwendungssituation
zu erkennen. Hierzu umfasst die Erkennungseinheit 24 eine
Sensoreinheit 26, die als ein Satz von drei Sensormitteln 28, 30, 32 ausgebildet
ist. Die Sensoreinheit 26 ist in einem Trägerelement 34 fixiert,
welches sich über
die Breite des Sägetischs 12 oberhalb
der Bearbeitungsfläche 14 erstreckt.
Hierbei sind die Sensormittel 28, 30, 32 entlang
einer Sensorachse 36 angeordnet, welche quer zur Anbringrichtung 17 zum
Anbringen des Werkstücks 16 zum
Werkzeug 18 ausgerichtet ist. Die Werkzeugmaschine 10 weist
ferner eine als Lautsprecher ausgebildete Signalausgabeeinheit 40 auf. Eine
optische Signalausgabeeinheit ist ebenfalls denkbar.
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Die
Sensormittel 28, 30, 32 sind jeweils
als Abstandssensor ausgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Sensormittel 28, 30, 32 jeweils als
Infrarot-Sensor ausgebildet, welcher eine Abstandskenngröße 42, 44, 46 (siehe
z.B. 4) mittels eines Triangulationsverfahrens erfasst.
Diese Art von Sensoren sowie die Erfassung einer Abstandskenngröße durch
Triangulation sind bekannt, so dass diese im Rahmen dieser Beschreibung
nicht näher beschrieben
werden. Die Sensormittel 28, 30, 32 legen
jeweils einen Überwachungsbereich 48, 50, 52 fest,
dessen Projektion auf der Bearbeitungsfläche 14 mittels einer
gestrichelten Linie schematisch dargestellt ist, innerhalb dessen
eine Erfassung der Abstandskenngröße 42, 44 bzw. 46 stattfinden
kann. Die Überwachungsbereiche 48, 50, 52 der
Erkennungseinheit 24 befinden sich im Anbringbereich 19 der
Bearbeitungsfläche 14.
Die Abstandskenngrößen 42, 44, 46 entsprechen
jeweils einem Abstand zu einem sich im entsprechenden Überwachungsbereich 48, 50 bzw. 52 befindenden
Objekt oder, bei freiem Überwachungsbereich,
dem Abstand zur Bearbeitungsfläche 14.
Die Überwachungsbereiche 48, 50, 52 sind
durch die Reichweite der entsprechenden Sensormittel 28, 30, 32 festgelegt.
Die Überwachungsbereiche 48, 50, 52 erstrecken
sich kegelförmig
entlang einer Erfassungsrichtung 54, die senkrecht zur
Bearbeitungsfläche 14 des
Sägetischs 12 ausgerichtet
ist.
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Zur
Erkennung einer Anwendungssituation anhand der Abstandskenngrößen 42, 44, 46,
ist die Erkennungseinheit 24 mit einer Recheneinheit 56 versehen,
die als Mikroprozessor ausgebildet ist. Diese ist unterhalb des
Sägetischs 12 angeordnet und über Kabelverbindungen
mit der Sensoreinheit 26 verbunden. Eine alternative Anordnung
der Recheneinheit 56, wie z.B. im Trägerelement 34, ist ebenfalls
denkbar.
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Eine
alternative Ausführung
der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 ist
in 2 dargestellt. Hierbei ist die Sensoreinheit 26 mit
drei Sensormitteln 58, 60, 62 in einem
alternativen Trägerelement 64 aufgenommen.
Dieses ist im hinteren Bereich des Sägetischs 12 abgestützt und weist
einen Teilbereich 66 zur Aufnahme der Sensormittel 58, 60, 62 auf,
welcher sich über
einen Teil der Breite des Sägetischs 12 erstreckt.
Durch die Anordnung der Sensormittel 58, 60, 62 in
diesem Teilbereich 66 erstrecken sich die Überwachungsbereiche 48, 52 kegelförmig entlang
von Erfassungsrichtungen 68, 70, die schräg zur Bearbeitungsfläche 14 ausgerichtet
sind. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Erkennungseinheit 24 zu einem Ultrabreitbandbetrieb
vorgesehen. Hierzu sind die Sensormittel 58, 60, 62 der
Sensoreinheit 26 jeweils als UWB-Sensor (Ultra Wide Band oder Ultrabreitband-Sensor)
ausgebildet. Diese sind zur Erfassung einer Abstandskenngröße mittels
eines als breitbandiges Signal ausgebildeten elektromagnetischen
Signals vorgesehen, das eine Mittenfrequenz zwischen 1 GHz und 150
GHz und eine Frequenzbandbreite von mindestens 500 Hz aufweist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 aus 1 wird
anhand von 3 be schrieben, in welcher die
Werkzeugmaschine 10 in einer Ansicht von oben dargestellt
ist. Dabei ist die Erkennungseinheit 24 mit einer alternativen
Sensoreinheit 72 versehen. Der Übersichtlichkeit halber wurde
auf die Darstellung des Trägerelements 34 aus 1 und
der Sensoreinheit 72 verzichtet. Die Sensoreinheit 72 ist in 4 dargestellt.
Es sind die Projektionen von den Überwachungsbereichen 48, 52 und
von zwei weiteren Überwachungsbereichen 74, 76 auf
der Bearbeitungsfläche 14 dargestellt.
Die Überwachungsbereiche 48, 52, 74, 76 sind
im Anbringbereich 19 der Bearbeitungsfläche 14 angeordnet.
Die Überwachungsbereiche 74, 76 sind
in Anbringrichtung 17 vor dem Werkzeug 18 angeordnet,
wobei der Überwachungsbereich 76 in
Anbringrichtung 17 direkt vor dem Werkzeug 18 angeordnet
ist und der Überwachungsbereich 74 sich
in Anbringrichtung 17 vor dem Überwachungsbereich 76 befindet.
Die Überwachungsbereiche 48, 52 sind
seitlich neben den Überwachungsbereichen 74, 76 angeordnet,
wobei der Begriff „seitlich" sich auf die Sensorachse 36 senkrecht
zur Anbringrichtung 17 bezieht. Die Überwachungsbereiche 48, 76, 52 sind
von den Sensormitteln 28, 30, 32 aus 1 festgelegt,
während
der Überwachungsbereich 74 einem
weiteren Sensormittel 78 entspricht, welches in 4 dargestellt
ist. Das Sensormittel 78 kann als Triangulationssensor,
als UWB-Sensor, oder als weiterer, dem Fachmann als sinnvoll erscheinender
Abstandssensor ausgebildet sein.
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In 4 ist
eine interne Schaltung der Werkzeugmaschine 10 schematisch
dargestellt. Es sind das als Sägeblatt
ausgebildete Werkzeug 18, die Erkennungseinheit 24,
die Werkzeugmaschinenantriebseinheit 20, eine Steuereinheit 80 zum
Steuern der Werkzeugmaschinenantriebseinheit 20 und die Signalausga beeinheit 40 gezeigt.
Die Erkennungseinheit 24 weist die Sensoreinheit 72,
welche die Sensormittel 28, 30, 32, 78 umfasst,
und die Recheneinheit 56 auf. Die Recheneinheit 56 ist
zum Empfangen von den Abstandskenngrößen 42, 44, 46 und
einer vom Sensormittel 78 erfassten Abstandskenngröße 82 mit
der Sensoreinheit 72 verbunden. Die Recheneinheit 56 ist
ferner mit der Steuereinheit 80 verbunden. Die Abstandskenngrößen 42, 44, 46, 82 sind
in diesem Beispiel als elektrische Spannungen ausgebildet, welche
von den Sensormitteln 28, 30, 32, 78 der
Sensoreinheit 72 in Abhängigkeit
eines Abstands im entsprechenden Überwachungsbereich 48, 76, 52 bzw. 74 ausgegeben
werden. Ferner ist die Recheneinheit 56 mit einer Speichereinheit 84 verbunden.
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In
diesem Beispiel ist die Recheneinheit 56 mit der Steuereinheit 80 mittels
einer Kabelverbindung verbunden. In einer alternativen Ausführungsform
ist denkbar, dass die Recheneinheit 56 im Trägerelement 34 (siehe 1)
angeordnet ist und zur Herstellung einer Datenverbindung mit der
Steuereinheit 80 über
eine drahtlose Verbindung, wie z.B. über eine Funkverbindung, vorgesehen
ist. Dadurch kann ein optionaler Einsatz der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 in
Kombination mit der Werkzeugmaschine 10 mit geringem Montageaufwand,
insbesondere ohne aufwendige Verkabelung, besonders einfach erreicht
werden.
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Bearbeitungsprozesse
mit der Werkzeugmaschine 10 werden anhand der 5 und 6 erläutert. Ferner
wird zur Erläuterung
der Funktionsweise der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 auf
die 7 und 8 verwiesen. Die 7 und 8 stellen
in einem Diagramm die von den Sensormitteln 28, 30, 32, 78 ausgegebenen,
als elektrische Spannungen ausgebildeten Abstandskenngrößen 42, 44, 46, 82 als
Funktion der Zeit t dar. Der Übersichtlichkeit
halber werden die entsprechenden Abstandskenngrößen 42, 44, 46, 82 jeweils
in einem separaten Bereich der y-Achse dargestellt. Die Abstandskenngrößen 42, 82, 46 bzw. 44 sind
jeweils den Sensormitteln 28, 78, 32 bzw. 30 zugeordnet.
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Es
wird angenommen, dass ein Bediener die Bearbeitung des als Holzbrett
ausgebildeten Werkstücks 16 mittels
der Werkzeugmaschine 10 vornimmt. Vor dem Auflegen des
Werkstücks 16 auf
die Bearbeitungsfläche 14 entsprechen
die erfassten Abstandskenngrößen dem
gleichen Abstand, und zwar dem Abstand der Sensormittel 28, 78, 32, 30 zur
Bearbeitungsfläche 14.
Das Werkstück 16 wird
auf die Bearbeitungsfläche 14 aufgelegt
und von dem Bediener in der Anbringrichtung 17 zum Werkzeug 18 bewegt.
Zum Zeitpunkt t0 gelangt das Werkstück 16 in den Überwachungsbereich 74.
Wie in 7 zu sehen ist, weist die Abstandskenngröße 82 einen sprungartigen Übergang
auf, welcher der Reduzierung des Abstands um die Dicke des Werkstücks 16 im Überwachungsbereich 74 entspricht.
Zum Zeitpunkt t1 dringt das Werkstück 16 in
die Überwachungsbereiche 48 und 52 ein,
wobei die Abstandskenngrößen 42, 46 einen
sprungartigen Übergang aufweisen.
Es wird ferner angenommen, dass sich beim Bewegen des Werkstücks 16 in
der Anbringrichtung 17 die Hände des Bedieners an den Rändern des
Werkstücks 16 (durchgezogene
Handsymbole 86) befinden. Bei einem Weiterbewegen des Werkstücks 16 gelangen
die Hände
des Bedieners jeweils in einen der Überwachungsbereiche 48, 52 zu einem
Zeitpunkt t2 (6). Dies
wird durch die Sensormittel 28, 32 regis triert
(siehe 7). Zu einem späteren Zeitpunkt t3 gelangt
das Werkstück 16 in den Überwachungsbereich 76.
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Die
Recheneinheit 56 ist dazu programmiert, Anwendungssituationen
mittels einer logischen Methode zu erkennen. Eine Anwendungssituation
wird als Ergebnis einer logischen Abfragekette erreicht. Dabei überwacht
die Recheneinheit 56 einerseits Differenzen zwischen den
Abstandskenngrößen 42, 82, 46,
andererseits registriert die Recheneinheit 56 den zeitlichen
Verlauf aller Abstandskenngrößen. Insbesondere
wird für
jede Abstandskenngröße die Anzahl der
sprungartigen Übergänge registriert.
Das entsprechende Auswertungsprogramm ist in der Speichereinheit 84 gespeichert.
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Zwischen
den Zeitpunkten tl und t2 sind
alle Differenzen zwischen den Abstandskenngrößen 42, 82, 46 gleich
Null. Die Recheneinheit 56 interpretiert dies als eine
sichere Anwendungssituation, für
welche keine weiteren Maßnahmen
notwendig sind. Gelangen die Hände
zum Zeitpunkt t2 in die Überwachungsbereiche 48, 52,
wird eine Differenz der Abstandskenngrößen 42, 46 zu
der Abstandskenngröße 82 registriert.
Dies löst
im logischen Erkennungsverfahren einen weiteren Schritt aus, in
welchem die jeweiligen Zustände
der Abstandskenngrößen sowie deren
zeitliche Verläufe
herangezogen werden. Die Recheneinheit 56 stellt insbesondere
fest, dass zum Zeitpunkt t2 die Abstandskenngröße 44 sich
noch in ihrem Anfangszustand befindet. Dies wird wiederum als eine
Anwendungssituation erkannt, für
die keine weiteren Maßnahmen
notwendig sind.
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Zum
Zeitpunkt t3 wird registriert, dass die
Abstandskenngröße 44 ihren
Wert ändert.
Anhand dieser Information untersucht die Recheneinheit 56 die Zustände der
weiteren Abstandskenngrößen. Da
die Werte dieser Abstandskenngrößen unverändert vorliegen,
was dem weiteren Vorhandensein der Hände in den Überwachungsbereichen 48, 52 entspricht, wird
dies von der Recheneinheit 56 als eine unkritische Anwendungssituation
erkannt.
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Es
wird nun angenommen, dass der Bediener eine Hand im Mittelbereich
des Werkstücks 16 aufgelegt
hat. Dies wird anhand des Diagramms in 8 beschrieben.
Diese Situation ist in den 5 und 6 mittels
eines gestrichelt dargestellten Handsymbols 88 gezeigt.
Das Werkstück 16 dringt wie
im vorherigen Beispiel zum Zeitpunkt t0 in
den Überwachungsbereich 74 ein.
Zum Zeitpunkt t4 gelangt die Hand in den Überwachungsbereich 74 (5),
was in einem sprungartigen Übergang
der Abstandskenngröße 82 zum
Ausdruck kommt. Ferner gelangt das Werkstück 16 in den Überwachungsbereich 76 zum
Zeitpunkt t5. Zum Zeitpunkt t4 gelangt die
Hand in den Überwachungsbereich 74.
Dabei entsteht eine Differenz der Abstandskenngröße 82 zu den Abstandskenngrößen 42, 46,
was von der Recheneinheit 56 registriert wird. Die Recheneinheit 56 stellt
ferner fest, dass eine zweite Diskontinuität der Abstandskenngröße 82 vorliegt.
In der logischen Kette der Recheneinheit 56 wird dies als
eine Anwendungssituation erkannt, in welcher ein Warnmodus der Werkzeugmaschine 10 einzuschalten
ist. Hierzu gibt die Recheneinheit 56 ein Warnsignal 90 auf
die Steuereinheit 80 (4), die
einerseits die Ausgabe eines akustischen Signals durch die Signalausgabeeinheit 40 bewirkt
und andererseits ein Steuersignal 92 an die Werkzeugmaschinenantriebseinheit 20 sendet.
Dabei wird z.B. die Drehzahl des Werkzeugs 18 auf einen
kleineren Wert eingestellt.
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Ignoriert
der Bediener diese Warnungen und gelangt seine Hand in den Überwachungsbereich 76 zu
einem Zeitpunkt t6, wird der entsprechende
zweite sprungartige Übergang
der Abstandskenngröße 44 durch
die Recheneinheit 56 registriert, welche diese Anwendungssituation
als akute Gefahrensituation erkennt. Hierbei gibt die Recheneinheit 56 ein
Stoppsignal 94 auf die Steuereinheit 80, welche
eine Sicherheitsabschaltung der Werkzeugmaschinenantriebseinheit 20 bewirkt.
Durch die Erkennungseinheit 24, welche das Warnsignal 90 und
das Stoppsignal 94 anhand einer Verminderung des Abstands
im Überwachungsbereich 74 bzw. 76 auslöst, kann
eine falsch negative Erkennung, in der die Gefahr einer Anwendungssituation
unterschätzt
wird, ausgeschlossen werden. Durch die weiteren Überwachungsbereiche 48, 52,
und zwar durch einen Vergleich zwischen den Abstandskenngrößen, können ferner
falsch positive Erkennungen, in welchen eine Warnung oder eine Sicherheitsabschaltung
durch ein Überschätzen der
Gefahr einer Anwendungssituation bewirkt wird, vorteilhaft verhindert
werden. Zur Verhinderung der Ausgabe von solchen falsch positiven Signalen
und zur Erhöhung
des Anwendungskomforts kann die oben beschriebene Sensorik mittels Abstandssensoren
mit einer weiteren Sensorik, insbesondere zur Materialerkennung,
vorteilhaft kombiniert werden. Beispielsweise ist der zusätzliche
Einsatz einer kapazitiven Erkennung und/oder einer Erkennung, welche
auf der Anwendung eines Infrarot-Signals zur Erfassung der Körperwärme, auf
einem spektroskopischen Verfahren zur Erkennung eines menschlichen
Gewebes und/oder einem optischen Verfahren, z.B. mittels einer Videokamera,
basiert, ebenfalls denkbar. Dies kann durch den Einsatz weiterer
Sensormittel erreicht werden. Dies kann konstruktiv einfach dadurch
erreicht werden, dass zumindest das Sensormittel 30 zu sätzlich zur
Abstandserfassung zur Materialerkennung vorgesehen ist. Beispielsweise
kann das Sensormittel 30 als UWB-Sensor ausgebildet sein.
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Die
Funktionsweise der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 in
der Ausführung aus 1 kann
der vorhergehenden Beschreibung entnommen werden, mit dem Unterschied,
dass auf den Überwachungsbereich 74 verzichtet
wird. Dieser Überwachungsbereich 74,
welcher als Warnbereich angesehen werden kann, bringt den zusätzlichen Vorteil,
dass auf eine kritische Anwendungssituation reagiert werden kann,
bevor ein physikalischer Kontakt zwischen dem Bediener und dem Werkzeug 18 entsteht.
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Zum
Zweck der Erläuterung
der Funktionsweise der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 wurden
einfache Beispiele von Anwendungssituationen betrachtet, durch welche
eine Anwendungssituation durch eine mit einer scharfen Logik programmierte
Recheneinheit 56 schnell und sicher erkannt werden kann.
Durch die Erfassung eines Satzes von Abstandskenngrößen entsteht
eine Vielfalt an möglichen
Konfigurationen der Abstandskenngrößen. Zur effektiven Erkennung
der Anwendungssituationen ist die Recheneinheit 56 außerdem dazu
vorgesehen, die Anwendungssituationen anhand einer unscharfen Logik
und einer neuronalen Logik zu erkennen. Durch eine neuronale Logik
können
ferner vorteilhafte Selbstlernfunktionen der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 erreicht
werden.
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Die
Recheneinheit 56 kann ferner eine Anwendungssituation mittels
einer in der Speichereinheit 84 gespeicherten Datenbank 96 erkennen.
Diese Datenbank 96 ist in 9 darge stellt.
In dieser Datenbank 96 sind Sätzen von Abstandskenngrößen 98,
die durch die Symbole a1, a2,
..., bl, b2, ...,
c1, C2 usw. dargestellt
sind, jeweils eine Anwendungssituation A, B, C usw. zugeordnet.
Durch Vergleich eines erfassten Satzes von Abstandskenngrößen mit
den gespeicherten Sätzen
kann eine entsprechende Anwendungssituation erkannt werden. Diese
Datenbank 96 kann beispielsweise mittels Computersimulationen
hergestellt werden, in welchen mögliche
Anwendungssituationen simuliert werden, und anschließend serienmäßig in der
Speichereinheit 84 gespeichert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante
ist denkbar, dass die Erkennungseinheit 24 zur Mustererkennung
vorgesehen ist. Hierzu registriert die Recheneinheit 56 absolute
Werte von Abstandskenngrößen bzw.
von anhand dieser Abstandskenngrößen ermittelten
Abständen.
Dabei kann die Recheneinheit 56 z.B. dazu programmiert
sein, dass sie eine typische Handdicke (z.B. in einer Dickenspanne
zwischen 2 und 5 cm) erkennt.
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Ein
weiterer Erkennungsmodus der Recheneinheit 56 ist in den 10 und 11 beschrieben. Eine
Hand kann vom Werkstück 16 dadurch
unterschieden werden, dass die Recheneinheit 56 eine kontinuierliche Änderung
im Verlauf einer Abstandskenngröße, wie
z.B. der Abstandskenngröße 42,
registriert. Diese Variation, die in der 11 ab
dem Zeitpunkt t7 des Eindringens der Hand
in den Überwachungsbereich 48 wahrnehmbar
ist, entspricht einer schrägen
Stellung der Hand auf dem Werkstück 16 und
einer dadurch entstehenden Verminderung des erfassten Abstands und
kann als Musterverlauf der Abstandskenngröße 42 durch die Recheneinheit 56 erkannt
werden.
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Die
hier anhand einer Kreissäge
beschriebene Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 22 kann
sich ferner zum Einsatz bei weiteren Werkzeugmaschinen, insbesondere
bei weiteren Typen von Sägen,
wie z.B. Kapp- und/oder Gehrungssägen, bei Rasenmähern usw.
eignen.