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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenkommunikation
zwischen einem Telekommunikationsendgerät und einem portablen Datenträger, sowie
einen derartigen portablen Datenträger und ein Telekommunikationsendgerät.
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Zur
schnellen und effizienten Abwicklung einer Datenkommunikation zwischen
einem Telekommunikationsendgerät
und einem mit dem Telekommunikationsendgerät verbundenen portablen Datenträger ist
ein geeigneter Schnittstellemechanismus erforderlich. Ein häufiges Anwendungsszenario
ist beispielsweise der Zugriff eines Benutzers eines Telekommunikationsendgeräts auf einen
Webserver des Datenträgers
mittels eines auf dem Telekommunikationsendgerät eingerichteten (Internet-)
Browsers.
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Derartige
Zugriffe werden beispielsweise über
geeignete Kommunikationsprotokolle realisiert, die die notwendige
logische Schnittstelle zum Senden einer Anfrage des Telekommunikationsendgeräts an den
Webserver und zum Rücksenden
einer entsprechenden Antwort auf die Anfrage durch den Webserver
ermöglichen.
Hierbei wird der Webserver des Datenträgers von dem Telekommunikationsendgerät häufig durch
eine Anfrage über
das TCP/IP-Protokoll angesprochen. Darüber hinaus existieren vielfältige weitere
Kommunikationsprotokolle und -methoden, die sich prinzipiell als
logische Schnittstelle zwischen einem Telekommunikationsendgerät und einem
Datenträger
eignen, z.B. ist es möglich,
eine Anfrage des Telekommunikationsendgerät im Rahmen des BIP-Protokolls
(„Bearer
Independent Protocol")
gekapselt an den Webserver zu richten oder über eine Zwischenschicht des „Socket Transport
Protocol" oder des „Ethernet
Emulation Model".
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Eine
solche protokollbasierte Kommunikation erfordert jedoch eine umfangreiche
Modifikation herkömmlicher
Telekommunikationsendgeräte,
insbesondere bedarf es der Entwicklung von hardwarenahen Treibern
und der Implementierung eines entsprechenden Protokollstapels (Stack)
sowie weiterer Anpassungen des jeweiligen Betriebssystems. So erfordert
beispielsweise das Routing von IP-Kommunikationspaketen einen Eingriff
in einen TCP/IP-Protokollstapel des Telekommunikationsendgeräts. Falls derartige
Modifikationen außerhalb
des Betriebsystems auf Applikationsebene durchgeführt werden, sind
wiederum bestimmte proprietäre
Betriebssystemschnittstellen erforderlich (z.B. zum Ansprechen von
MMC- und/oder USB-Hochgeschwindigkeitsschnittstellen), so dass auch
diese Lösung
relativ aufwändig
ist. In jedem Falle sind die vorgenannten Schnittstellenmechanismen
im Hinblick auf die Performance des Telekommunikationsendgeräts und dessen
Ressourcenverbrauch nachteilig.
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Die
WO 2004/095365 A1 offenbart
einen Datenträger,
der mit einem SIM-Mobilfunkmodul
(„Subscriber
Identity Modul")
ausgestattet ist, das mit einem Speichercontroller eines nicht-flüchtigen
Speichers verbunden ist. Für
das SIM-Modul bestimmte Daten
und Kommandos werden von dem Speichercontroller in Abhängigkeit
von der Struktur der Daten und/oder Kommandos an das SIM-Modul weitergeleitet
und von diesem verarbeitet.
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Die
EP 1 608 123 offenbart ein
Verfahren zur Übertragung
von HTTP-Daten („Hypertext
Transfer Protocol") über das
BIP-Protokoll. Es findet also eine Datenkommunikation auf einer
logischen Protokollebene mit den vorgenannten Nachteilen statt.
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Demzufolge
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine einfache und effiziente
Datenkommunikation zwischen einem Telekommunikationsendgerät und einem
portablen Datenträger
bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren sowie Vorrichtungen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die
davon abhängigen
Ansprüche
beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung.
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Die
Kommunikation zwischen einem Telekommunikationsendgerät und einem
auf einem portablen Datenträger
eingerichteten Webserver wird durch einen Datenaustausch über einen
Massenspeicher des Datenträgers
realisiert. Dabei wird eine Anfrage des Telekommunikationsendgeräts an den Datenträger von
dem Telekommunikationsendgerät in
den Massenspeicher des Datenträgers
eingeschrieben, woraufhin ein Auslösesignal in Reaktion auf die
eingeschriebene Anfrage an den Webserver ausgelöst wird. Der Webserver wertet
die Anfrage aus und schreibt eine Antwort auf die Anfrage in den Massenspeicher
ein. Abschließend
wird die Antwort des Webservers von dem Telekommunikationsendgerät aus dem
Massenspeicher des Datenträgers ausgelesen.
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Dieses
Verfahren wird durch einen portablen Datenträger realisiert, der einen Massenspeicher
und eine Kommunikationsschnittstelle zur Datenkommunikation mit
dem Telekommunikationsendgerät
umfasst, sowie einen von dem Prozessor des Datenträgers ausführbaren
Webserver. Eine Auslöseeinrichtung
des Datenträgers
erkennt eine in den Massenspeicher eingeschriebene Anfrage und sendet
in Reaktion auf die vorliegende Anfrage ein Auslösesignal an den Webserver,
der die Anfrage auswertet und eine entsprechende Antwort in den
Massenspeicher einschreibt. Hierbei ist der Massenspeicher so eingerichtet,
dass er einerseits ein direktes Einschreiben der Anfrage in dem
Massenspeicher bzw. ein direktes Auslesen einer Antwort aus dem
Massenspeicher durch Direktzugriffe des Telekommunikationsendgeräts auf den
Massenspeicher ermöglicht,
die keine logische Umsetzung oder Konversion einer Anfrage/Antwort
im Rahmen eines etwaigen Kommunikationsprotokolls oder dergleichen
durch das Telekommunikationsendgerät erfordern. Der Massenspeicher fungiert
also als einfache Kommunikationsschnittstelle, zu der sowohl das
Telekommunikationsendgerät als
auch der Webserver einen direkten Schreib-/Lesezugang haben und
so eine Datenkommunikation etablieren können.
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Dementsprechend
umfasst ein Telekommunikationsendgerät, das für eine Datenkommunikation mit
einem derartigen portablen Datenträger eingerichtet ist, eine
Kommunikationseinrichtung, die eine Anfrage an den Webserver ohne
eine Umsetzung gemäß eines
Kommunikationsprotokolls per Direktzugriff in den Massenspeicher
des Datenträgers
einschreibt und eine entsprechende Antwort aus dem Massenspeicher
ausliest. Vorzugsweise kann eine solche Kommunikationseinrichtung
als Applikation realisiert werden, die von einem Prozessor des Telekommunikationsendgeräts ausgeführt wird.
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Die
erfindungsgemäße Datenkommunikation kann
auf einfache Weise sowohl auf einem Datenträger als auch auf einem Telekommunikationsendgerät implementiert
oder nachgerüstet
werden. Durch Verwendung eines Massenspeichers in dem Datenträger treten
durch die bei dem Kommunikationsverfahren anfallenden Datenmengen
keine Speicherengpässe
auf. Darüberhinaus
hat das Kommunikationsverfahren eine hohe Performance, da es über schnelle
Schnittstellen des Datenträgers,
z.B. über
eine MMC- und/oder eine USB-Hochgeschwindigkeitsschnittstelle, durchgeführt werden
kann, da lediglich physikalische Schreib- und Lesezugriffe auf den Massenspeicher
notwendig sind und auf aufwändige Datenkonversionen
und logische Umsetzungen verzichtet wird.
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Eine
komplexe Umrüstung
von bereits an Endkunden ausgegebenen Telekommunikationsendgeräten ist
nicht erforderlich, da die Kommunikationseinrichtung des Telekommunikationsendgeräts auf Applikationsebene
bereitgestellt werden und z.B. von dem Hersteller eines erfindungsgemäßen Datenträgers zur
automatischen Installation auf einem Telekommunikationsendgerät ausgeliefert
werden kann. Auf dem Datenträger
ist wiederum eine Anpassung von vorhandenen Kommunikationsprotokollen, wie
z.B. TCP/IP, nicht notwendig, da auch der Webserver eine Anfrage
des Telekommunikationsendgeräts
durch einen direkten Lesezugriff auf den Massenspeicher erhält.
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Die
Auslöseeinrichtung
des Datenträgers löst das Auslösesignal
vorzugsweise unmittelbar bei oder unmittelbar nach dem Einschreiben
der Anfrage in den Massenspeicher durch das Telekommunikationsendgerät aus, so
dass der Webserver die eingeschriebene Anfrage sofort auslesen und
auswerten und eine entsprechende Antwort erzeugen kann. Beispielsweise
kann das Auslösesignal
durch eine Unterbrechung („Interrupt") durch ein Betriebssystem des
Datenträgers
ausgelöst
werden.
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Nach
dem Einschreiben einer Anfrage in den Massenspeicher überwacht
die Kommunikationseinrichtung des Telekommunikationsendgeräts den Massenspeicher
des Datenträgers
auf Vorliegen einer entsprechenden Antwort des Webservers, um diese
direkt auslesen zu können.
Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass die Kommunikationseinrichtung
in regelmäßigen zeitlichen Abständen den
Massenspeicher auf neu eingegangene Antworten untersucht bzw. bestimmte
Speicheradressen oder -segmente des Massenspeichers auf Vorliegen
einer Antwort überprüft.
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Die
Anfrage des Telekommunikationsendgeräts kann insbesondere eine Anfrage
gemäß dem HTTP-Protokoll
sein, dass hauptsächlich
eingesetzt wird, um Webseiten von einem Webserver auf einen Internet-Browser
zu laden. Eine HTTP-Anfrage wird von einer HTTP-Kommunikationseinrichtung (HTTP-Gateway) des Telekommunikationsendgeräts in den
Massenspeicher des Datenträgers
eingeschrieben. Der Webserver, der die HTTP-Anfrage aus dem Massenspeicher
ausliest, erzeugt dann eine HTML-Antwort auf die HTTP-Anfrage und
schreibt diese in den Massenspeicher ein. Eine solche HTTP-Anfrage
könnte
beispielsweise die Anforderung bestimmter von dem Webserver bereitgestellter Daten
im HTML-Format betreffen.
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Das
Einschreiben der Anfrage in den Massenspeicher kann von der Kommunikationseinrichtung
des Telekommunikationsendgeräts
mittels spezieller, an den Massenspeicher gerichteter Speicherzugriffskommandos
(„File
Update Commands”) durchgeführt werden,
indem die Kommunikationseinrichtung die Daten der (HTTP-) Anfrage
in ein oder mehrere Speicherzugriffskommandos integriert und mit
diesen eine die Anfrage repräsentierende
Anfragedatei im Massenspeicher anlegt oder eine bereits im Massenspeicher
des Datenträgers
vorliegende Datei überschreibt/aktualisiert.
Die HTML-Antwort des Webservers wird ebenfalls als Datei im Massenspeicher
hinterlegt, so dass die Kommunikationseinrichtung des Telekommunikationsendgeräts die HTML-Antwort
des Webservers als Antwortdatei aus dem Massenspeicher auslesen
kann.
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Auf
diese Weise besteht die Schnittstelle zwischen dem Webserver und
dem Telekommunikationsendgerät
aus den im Massenspeicher vorliegenden Anfrage-/Antwortdateien,
auf die beide Kommunikationspartner gleichermaßen Zugriff haben, ohne dass
es einer darüber
hinausgehenden Protokollstruktur oder sonstiger Synchronisations-
oder Datenkonversionsmechanismen bedarf.
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Es
kann eine oder mehrere bestimmte Speicheradressen des Massenspeichers
vorgegeben werden, an der/denen die Anfragedatei des Telekommunikations endgeräts und/oder
die Antwortdatei des Webservers direkt eingeschrieben wird. Ebenso
ist es möglich,
in dem Massenspeicher eine für
die Kommunikation zwischen dem Datenträger und dem Telekommunikationsendgerät eingerichtete
Kommunikationspartition bereitzustellen, um Anfrage- und Antwortdateien
von den sonstigen Daten zu trennen und diese vor Zugriffen zu sichern.
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Dabei
ist das Dateisystem der Kommunikationspartition nicht auf einen
bestimmten Datenträgertyp
oder dergleichen beschränkt,
sondern es kann prinzipiell jedes geeignete Dateisystem eingerichtet werden.
Falls es sich bei dem Telekommunikationsendgerät um ein Mobilfunktelefon und
bei dem Datenträger
um eine in das Mobilfunktelefon einzusetzende (U)SIM-Mobilfunkkarte
mit einem integrierten Massenspeicher handelt, ist es demzufolge
möglich, dass
auf einer Kommunikationspartition nicht das übliche (U)SIM-Dateisystem eingerichtet
ist, sondern ein davon verschiedenes Dateisystem, beispielsweise
ein FAT-Dateisystem („File
Allocation Table").
Für Lese-/Schreibzugriffe
des Webservers auf die Kommunikationspartition ist in dem Betriebssystem
des Datenträgers
oder separat davon ein Massenspeicherzugriffstreiber vorgesehen,
der mit dem Dateisystem der Kommunikationsspartition kompatibel
ist. Das (U)SIM-Betriebssystem kann also auch auf von dem Telekommunikationsendgerät im Massenspeicher
angelegte Dateien zugreifen, selbst wenn die Kommunikationspartition
ein anderes als das (U)SIM-Dateisystem umfasst.
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Durch
das Anlegen einer Anfragedatei in dem Massenspeicher durch Speicherzugriffskommandos
(„File
Update Commands")
der Kommunikationseinrichtung des Telekommunikationsendgeräts wird
der Webserver des Datenträgers
durch ein Auslösesignal
in Form eines Speicherzugriffsereignisses („File Update Event") aktiviert. Dieses
Prinzip des „Triggerns" einer Applikation
des Datenträgers
durch das Telekommunikationsendgerät kann auf die gleiche Weise
auch auf jede beliebige andere Applikation des Datenträgers übertragen
werden.
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Der
Massenspeicher des Datenträgers
ist vorzugsweise ein NAND-Flash-Speicher,
der eine ausreichend große
Kommunikationspartition bereitstellt. Prinzipiell kann der erfindungsgemäße Kommunikationsmechanismus, über Speicherzugriffskommandos
und einen Massenspeicherzugriffstreiber auf eine beiden Kommunikationspartnern
zugänglichen
Massenspeicher zuzugreifen, auf beliebige miteinander kommunizierende
elektronische Geräte übertragen
werden. Die vorliegende Erfindung ist jedoch bevorzugt für die effiziente
Datenkommunikationen zwischen einer (U)SIM-Mobilfunkkarte und einem
Mobilfunktelefon oder einem sonstigen mit einer (U)SIM-Karte kommunizierenden
Telekommunikationsendgerät
gedacht, um einen Zugriff des Telekommunikationsendgerät auf einen
Webserver der (U)SIM-Karte bereitzustellen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung verschiedener erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele sowie weitere
Ausführungsalternativen
im Zusammenhang mit den begleitenden Zeichnungen. Darin zeigen:
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1 eine
bevorzugte Anordnung zur Durchführung
einer Datenkommunikation zwischen einem Mobilfunktelefon und einer
(U)SIM-Mobilfunkkarte;
und
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2 eine
Illustration eines bevorzugten Datenkommunikationsverfahrens.
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Prinzipiell
ist die Erfindung nicht auf ein mit einer (U)SIM-Karte kommunizierendes
Mobilfunktelefon beschränkt,
sondern kann zur Datenkommunikation zwischen beliebigen Telekommunikation-
und sonstigen elektronischen Gera ten mit einem beliebigen portablen
Datenträger
durchgeführt
werden, z.B. mit sicheren Multimediakarten (MMC), SD-Speicherkarten,
USB-Speichermedien, Smart Cards, Chipkarten und dergleichen. Auch
ist das Verfahren nicht darauf beschränkt, dass ein Telekommunikationsendgerät einen
auf einem Datenträger
installierten Webserver aktiviert/anspricht, sondern es kann prinzipiell
eine beliebige auf dem Datenträger
installierte Applikation von dem Telekommunikationsendgerät aktiviert/angesprochen
werden. Ein bevorzugtes Anwendungsszenario der vorliegenden Erfindung
ist jedoch die Datenkommunikation zwischen einem Mobilfunktelefon 10 (HANDSET)
und einer mit dem Mobilfunktelefon 10 über geeignete Datenkommunikationsschnittstellen 13, 31 verbundenen
(U)SIM-Mobilfunkkarte 20, wie sie in 1 gezeigt
ist.
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Die
(U)SIM-Mobilfunkkarte 20 umfasst ein (U)SIM-Modul 21,
das, wenn die (U)SIM-Mobilfunkkarte 20 in ein Mobilfunktelefon 10 eingesetzt
ist, eine personalisierte Mobilfunkverbindung für den Besitzer der (U)SIM-Karte 20 herstellt.
Darüber
hinaus umfasst die (U)SIM-Karte 20 noch weitere Funktionalitäten im Zusammenhang
mit der Mobilfunkkommunikation, wie z.B. Telefonbuchfunktionen oder
Funktionalitäten
zur Protokollierung und Abrechnung von Mobilfunkverbindungen. Im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung umfasst die (U)SIM-Karte 20 auch
einen Webserver 23, auf den ein mit der (U)SIM-Karte 20 verbundenes
Mobilfunktelefon 10 beispielsweise mittels eines dort installierten
Internet-Browsers 12 zugreifen kann, um bestimmte Daten
und Dienstleistungen des Webservers 23 in Form von auf
dem Browser 12 darstellbaren Web-Seiten formatiert abzurufen.
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Darüberhinaus
umfasst das (U)SIM-Modul 21 bzw. die (U)SIM-Karte 20 einen
Prozessor 32 (CPU), der ein (U)SIM-Betriebssystem 33 (OS)
sowie auf der (U)SIM-Karte 20 installierte Applikationen ausführen kann,
z.B. den Webserver 23 oder weitere Applikationen 24, 25 (Applets).
Die (U)SIM-Karte 20 umfasst weiterhin einen nicht-volatilen NAND-Flash-Massenspeicher 22,
in dem beliebige Daten abgelegt werden können, insbesondere solche,
die mit dem (U)SIM-Modul 21 oder
mit einer Kommunikation mit dem Mobilfunktelefon 10 in
Verbindung stehen. Der NAND-Flash-Massenspeicher 23 hat
typischerweise eine Speicherkapazität von 256 MB oder mehr.
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In
dem Massenspeicher 22 ist eine Kommunikationspartition 30 eingerichtet,
die als einfache Datenkommunikationsschnittstelle zur Datenkommunikation
zwischen dem (U)SIM-Modul 21 bzw. dessen Webserver 23 und
einer Kommunikationseinrichtung 11 des Mobilfunktelefons 10 dient.
Die (U)SIM-Karte 20 und das Mobilfunktelefon 10 umfassen
jeweils eine physikalische Datenkommunikationsschnittstelle 31/13, über die
beim Einsetzen der (U)SIM-Karte 20 in das Mobilfunktelefon 10 eine
Datenkommunikationsverbindung aufgebaut wird.
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Das
(U)SIM-Modul 21 umfasst weiterhin einen Massenspeicherzugriffstreiber 34 (DRIVER),
der in das Betriebssystem 33 integriert und über dieses ansprechbar
sein kann oder auf andere Weise von weiteren Applikationen aktiviert
werden kann. Mit dem Treiber 34 kann z.B. der Webserver 23 auf
den Massenspeicher 22 und insbesondere auf dessen Kommunikationspartition 30 zugreifen,
um eine Anfrage 27 (REQUEST) des Mobilfunktelefons 10 auszulesen
oder eine Antwort 28 (RESPONSE) auf die Anfrage 27 einzuschreiben.
Ebenfalls als ausführbare
Applikation des (U)SIM-Moduls 21 ist eine Auslöseeinrichtung 29 (TRIGGER)
installiert, die eine in der Kommunikationspartition 30 vorliegende
Kommunikationsanfrage 27 des Mobilfunktelefons 10 erkennt,
indem die Kommunikationspartition 30 auf Vorhandensein
von Anfragedateien der Kommunikationseinrichtung 11 überprüft wird
(MONITOR). Die Auslöseeinrichtung 29 kann
aber auch in das (U)SIM-Betriebssystem 33 integriert werden.
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Die
Kommunikationseinrichtung 11 ist typischerweise als ein
HTTP-Gateway ausgebildet, der die Datenkommunikation zwischen dem
Internet-Browser 12 des Mobilfunkgeräts 10 und dem Webserver 23 der
(U)SIM-Karte 20 initiiert bzw. auf Seiten des Mobilfunktelefons 20 abwickelt,
indem Anfragedateien 27 in die Kommunikationspartition 30 eingeschrieben
werden (WRITE) und Antwortdateien 28 ausgelesen werden
(READ).
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2 zeigt
im Zusammenhang mit den in 1 dargestellten
Komponenten des Mobilfunktelefons 10 und der (U)SIM-Mobilfunkkarte 20 einen
prototypischen Ablauf eines Kommunikationsverfahrens, das eine Datenkommunikation
zwischen dem Browser 12 und dem Webserver 23 über die
Kommunikationspartition 30 des Massenspeichers 22 herstellt.
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Dabei
wird in Schritt S1 eine HTTP-Anfrage 27 (HTTP-REQUEST)
von dem HTTP-Gateway 11 des Mobilfunktelefons 10 in
den Massenspeicher 22 bzw. in die dafür vorgesehene Kommunikationspartition 30 eingeschrieben
(WRITE DATA TO FILE). Eine solche HTTP-Anfrage 27 kann
beispielsweise die Anforderung einer oder mehrerer Telefonnummern
aus dem Telefonbuch der (U)SIM-Mobilfunkkarte 20 betreffen,
also etwa: „lies
Telefonnummern aus dem (U)SIM-Telefonbuch und gibt sie im HTML-Format zurück".
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Das
Einschreiben der HTTP-Anfrage 27 erfolgt dabei durch einen
Direktzugriff des HTTP-Gateways 11 auf dem Massenspeicher 22,
indem die HTTP-Anfrage 27 unmittelbar physikalisch als
Anfragedatei in den Massenspeicher 22 eingeschrieben wird,
ohne dass eine Umsetzung der betreffenden Daten in ein bestimmtes
Kommunikationsprotokoll, wie z.B. TCP/IP oder BIP, oder eine sonstige
Datenkonversion notwendig ist. Vorzugsweise wird die HTTP-Anfrage 27 durch
einen auf dem Mobilfunktelefon 10 vorhandenen Treiber in
den Massen speicher 22 eingeschrieben, beispielsweise gemäß dem MMC-Standard
(„Multimedia
Card") oder dem USB-Standard
(„Universal
Serial Bus").
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Die
von dem HTTP-Gateway 11 in den Massenspeicher 22 eingeschriebene
HTTP-Anfrage 27 löst
unmittelbar ein Auslösesignal
aus, das von der Auslöseeinrichtung 29 der
(U)SIM-Karte 20 in Schritt S2 an den Webserver 23 übermittelt
wird (FILE UPDATE EVENT). In Schritt S3 liest der Webserver 23, der
das Auslösesignal
empfangen hat und dadurch über
das Vorliegen einer HTTP-Anfrage 27 in
dem Massenspeicher 22 in Kenntnis gesetzt wurde, die HTTP-Anfrage 27 in
Schritt S3 aus (READ REQUEST). Die ausgelesene HTTP-Anfrage 27 wird anschließend von
dem Webserver 23 ausgewertet und es wird eine entsprechende
Antwort auf die Anfrage des Mobilfunktelefons 10 erzeugt,
z.B. wird im Zusammenhang mit der oben angesprochenen Telefonnummern-Anfrage des Mobilfunktelefons 10 die entsprechende
Telefonnummer von dem Webserver 23 aus einem Telefonnummernspeicher
(nicht dargestellt) der (U)SIM-Karte 20 entnommen und im HTML-Format
aufbereitet, z.B. indem eine HTML-Antwort 28 (HTML-RESPONSE)
auf die HTTP-Anfrage 27 in Form einer HTML-Antwortdatei erzeugt
wird.
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In
Schritt S4 wird die HTML-Antwort 28 von dem Webserver 23 in
den Massenspeicher 22 eingeschrieben (WRITE RESONSE), damit
diese schließlich
in Schritt S5 von dem HTTP-Gateway 11 des Mobilfunktelefons 10 ausgelesen
werden kann (READ DATA FROM FILE). Dieser Abholvorgang der im Massenspeicher 22 bereitgestellten
HTML-Antwortdatei 28 kann auf einfache Weise realisiert
werden, z.B. indem der HTTP-Gateway 11 oder eine sonstige Einrichtung
des Mobilfunktelefons 10 in regelmäßigen zeitlichen Abständen die
Kommunikationspartition 30 des Massenspeichers 22 auf
neu eingegangene HTML-Antworten 28 des
Webservers 23 durchsucht bzw. an bestimmten vorgegebe nen
Speicheradressen der Kommunikationspartition 30 nach einer HTML-Antwort 28 sucht
(vgl. Schritt S5a (MONITOR) in 1).
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Ausgehend
von diesem prinzipiellen fünfschrittigen
Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden nachfolgend weitere bevorzugte Ausgestaltungen einzelner
Komponenten und Verfahrensschritte mit Bezug auf 1 und 2 erläutert.
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Die
Kommunikation zwischen dem Webserver 23 und dem Mobilfunktelefon 10 verläuft immer und
ausschließlich über den
Massenspeicher 22 bzw. über
eine in ihm eingerichtete Kommunikationspartition 30, die
als physikalische Kommunikationsschnittstelle dient. Die Kommunikationspartition 30 kann
gegenüber
dem Mobilfunktelefon 10 beispielsweise als öffentliche
Partition erscheinen, z.B. als zusätzliches Laufwerk in einer
Dateiverwaltung des Mobilfunktelefons 10.
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Es
ist möglich,
dass Daten von dem HTTP-Gateway 1 oder einer anderen Einrichtung
eines Telekommunikationsendgeräts 10 in
die Kommunikationspartition 30 eingeschrieben werden, die nicht
für den
Webserver 23 sondern für
eine andere auf der (U)SIM-Karte 20 implementierte Applikation bestimmt
sind, beispielsweise für
ein User-Toolkit-Applet 24 oder ein GSM-Applet 25 des (U)SIM-Moduls 21.
In der gleichen Weise, wie die Auslöseeinrichtung 29 eine
für den
Webservers 23 bestimmt HTTP-Anfrage 27 erkennt
und durch ein entsprechendes Auslösesignal den Webserver 23 hierüber informiert,
kann die Auslöseeinrichtung 29 so
eingerichtet sein, dass sie Daten für andere Applikationen erkennt
und diese entsprechend informiert.
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Das
Einschreiben der HTTP-Anfrage 27 in den Massenspeicher 22 durch
den HTTP-Gateway 11 des Mobilfunktelefons 10 kann
derart erfolgen, dass ein be stimmter aktiver Speicherbereich in
dem Massenspeicher 22 von dem (U)SIM-Modul 21 zur Datenkommunikation
zwischen dem Webserver 23 und einem Mobilfunktelefon 10 definiert
wird. Dieser aktive Speicherbereich kann z.B. eine ganze Kommunikationspartition 30 aber
auch einzelne Speicheradressen des Massenspeichers 22 umfassen,
die von der Auslöseeinrichtung 29 bezüglich eingehender
HTTP-Anfragen 27 kontinuierlich überwacht wird/werden. Für diese Überwachung
kann das (U)SIM-Modul 21 entweder einen Speicher-Controller (nicht
dargestellt) des Massenspeichers 22 oder eine eigene Speichersteuerfunktionalität einsetzen. Durch
das Auslösesignal
der Auslöseeinrichtung 29 wird
der Webserver 23 über
die vorhandene Anfragedatei 27 in der Kommunikationspartition 30 informiert,
woraufhin der Webserver 23 eine entsprechende Antwort erzeugen
kann und diese als Antwortdatei 28 wieder in denselben
Speicherbereich oder in die Kommunikationspartition 30 einschreibt.
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Anfragen 27 an
den Webserver 23 oder eine andere Applikation der (U)SIM-Karte 20 werden durch
das Telekommunikationsendgerät 10 per
Direktzugriff mittels Speicherzugriffkommandos („File Update Commands") direkt in den Massenspeicher 22 eingeschrieben,
indem eine entsprechende Anfragedatei 27 an eine bestimmte
physikalische Speicheradressen geschrieben wird, so dass keine Datenkonversion
oder eine logische Umsetzung der Anfrage 27 im Rahmen eines
Kommunikationsprotokolls stattfindet, wie es z.B. bei der Datenkommunikation über TCP/IP
oder das BIP-Protokoll notwendig ist. Aus diesem Grund sind auch
keine aufwändigen Entwicklungen
von hardwarenahen Treibern für
unterschiedliche Plattformen von Mobilfunktelefonen 10 erforderlich,
da es sich beim Einschreiben einer Anfrage 27 in den Massenspeicher 22 um
einen rein physikalischen Schreibzugriff auf den Massenspeicher 22 handelt,
für den
ein Mobilfunktelefon die erforderlichen Treiber in der Regel ohnehin
umfasst. Aus diesem einfachen Schreib-/Lesezugriff resultiert auch,
dass das erfindungsgemäße Verfahren
auf der (U)SIM-Karte 20 ohne eine Modifika tion von etwaigen
Kommunikationsprotokollschichten implementiert werden kann.
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Der
direkte Speicherzugriff auf den Massenspeicher 22 kann
insbesondere durch den Mechanismus der Speicherzugriffskommandos
erfolgen, indem der HTTP-Gateway 11 eine in den Massenspeicher 22 einzuschreibende
HTTP-Anfrage 27 in
ein Speicherzugriffskommando („File
Update Command")
integriert und mit diesen eine Anfragedatei 27 in der Kommunikationspartition 30 anlegt
oder eine dort bereits vorliegende Daten überschreibt/aktualisiert. Dieser
Direktzugriff per Speicherzugriffskommandos ist selbst dann möglich, wenn
auf der Kommunikationspartition 30 nicht das herkömmliche (U)SIM-Dateisystem eingerichtet
ist, sondern z.B. ein FAT 16/32-Dateisystem. Die
Auslöseeinrichtung 29 kann
die eingeschriebene Anfragedatei 27 in Form eines Speicherzugriffsereignisses
(„File
Update Event") an
den Webserver 23 melden.
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Der
Webserver 23 kann auf ein Auslösesignal in Folge eines schreibenden
Speicherzugriffes auf die FAT 16/32-Kommunikationspartition 30 reagieren,
indem die Anfragedatei 27 mittels eines von dem Betriebssystem 33 der
(U)SIM-Karte 20 bereitgestellten Treibers 34 für den Zugriff
auf die FAT 16/32-Kommunikationspartition 30 ausgelesen
wird. Darüberhinaus
kann der Webserver 23 auch weiterhin auf ein vorhandenes
(U)SIM-Dateisystem 26 zugreifen. Durch ein auf eine FAT 16/32-Kommunikationspartition 30 zugreifendes
Speicherzugriffskommando („File
Update Command")
des HTTP-Gateways 11 wird also der Webserver 23 oder
eine andere Applikation der (U)SIM-Karte 20 über den
Mechanismus der Auslöseeinrichtung 29 in
Form eines Speicherzugriffsereignisses („File Update Event") aktiviert bzw. „getriggert".
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Der
HTTP-Gateway 11 kann auf dem Mobilfunktelefon 10 als
Applikation realisiert werden, so dass weitere Änderungen an einem Mobilfunktelefon 10,
insbe sondere eine Änderung
an einem Betriebssystem oder weiteren Treibern des Mobiltelefons 10, nicht
notwendig sind. Ein derartiger HTTP-Gateway 11 kann somit
an Endkunden, die bereits ein Mobilfunktelefon 10 besitzen,
zusammen mit der entsprechenden (U)SIM-Karte 20 ausgeliefert
werden und sich dort automatisch installieren.
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In
das Betriebssystem 33 der (U)SIM-Karte 20, das
die (U)SIM-Applikationen kontrolliert und eine Ausführungsumgebung
für den
Webserver 23 zur Verfügung
stellt (beispielsweise eine Java-Laufzeitumgebung), ist ein Massenspeicherzugriffstreiber 34 eingebunden,
der auf das Dateisystem der Kommunikationspartition 30 zugreifen
kann, um auf einen schreibenden Speicherzugriff in den NAND-Flash-Massenspeicher 22 reagieren
zu können.
Für eine
mittels eines Speicherzugriffs durch den HTTP-Gateway 11 in
den Massenspeicher 22 eingeschriebene Anfragedatei 27 kann über eine
Unterbrechung („Interrupt") durch das (U)SIM-Betriebssystem 33 mittels
des Massenspeicherzugriffstreibers 34 die physikalische
Speicheradresse ermittelt werden, an der die Anfragedatei 27 logisch
in dem Massenspeicher 22 bzw. in der Kommunikationspartition 30 vorliegt,
und ein Auslesen der Anfragedaten 27 durch den Webserver 23 kann
veranlasst werden. Auf diese Weise kann das (U)SIM-Betriebssystem 33 bzw.
der Webserver 23 ermitteln, an welchen physikalischen Adressen
der logische Dateiinhalt der Anfragedaten 27 vorliegt.