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Die
Erfindung betrifft eine Brennstoffzellenanordnung, ein Brennstoffzellensystem
und zwei Verfahren zur Herstellung einer Brennstoffzellenanordnung.
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Es
sind PEM(Polymer-Elektrolyt-Membran)-Brennstoffzellen bekannt, welche
in Form eines Schichtaufbaus mit einer Membran-Elektrodeneinheit
(MEA), Gasdiffusionslagen (GDL) und Stromableitern aufgebaut sind.
Um den elektrischen Kontakt zwischen den Elektroden, der MEA und
den Gasdiffusionslagen sowie den Stromableitern zu realisieren,
ist es bekannt, einen definierten Anpressdruck auf die Schichten
auszuüben.
Um einen gleichmäßigen Anpressdruck
zu erzeugen, werden üblicherweise
Andruckplatten verwendet, welche eine hohe Steifigkeit aufweisen.
Ohne eine ausreichende Steifigkeit wäre der Anpressdruck an den
Ecken oder Außenkanten
der Brennstoffzelle wesentlich höher
als im Innenbereich, da die Andruckplatte nur am Rand au ßerhalb
der aktiven Brennstoffzellenfläche
miteinander verbunden werden können.
Verbiegen sich die Platten zu stark, kann es sogar zu einer vollständigen Aufhebung
des Anpressdrucks in der Mitte der Zelle kommen. Die notwendige
hohe Steifigkeit der Andruckplatten wird deshalb durch Materialien
mit großer
Dicke und großem
E-Modul, meist Metalle, erzielt. Zusätzlich können Versteifungsrippen angebracht
sein. Um das Gewicht zu verringern werden mitunter Verbundwerkstoffe
oder geschäumte
Metalle eingesetzt. Da üblicherweise
Brennstoffzellen als Stapel (Stack) einer Vielzahl von Brennstoffzellen ausgeführt werden,
die alle den gleichen Anpressdruck erfahren, relativiert sich der
Aufwand, der mit den Andruckplatten verbunden ist, da ein Paar von Andruckplatten
für den
gesamten Stapel ausreichend ist.
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Bei
einer planaren Brennstoffzellenanordnung, d. h., die Brennstoffzellen
sind nicht übereinander
in einem Verbund angeordnet, sondern nebeneinander, wäre der Aufwand
allerdings erheblich höher, da
in diesem Falle jede Brennstoffzellenfläche ein mögliches Andruckelement benötigen würde. Des Weiteren
ist anzumerken, dass aufgrund der guten elektrischen Leitfähigkeit
der zu kontaktierenden Partner ein geringer Anpressdruck zur elektrischen Kontaktierung
ausreichen würde,
wenn es gelänge, einen
gleichmäßigen Druck
auf der gesamten aktiven Fläche
der Brennstoffzelle zu erzielen. Da dies mit am Rand verbundenen
planaren Andruckplatten nicht möglich
ist, wird dort oft ein um Größenordnungen
höherer
Druck eingestellt.
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Als
Alternative hierzu offenbart die
DE 102 01 148 A1 eine Brennstoffzellenanordnung,
bei der eine flächige
Brennstoffzelle auf einem Kern angeordnet ist, der in seinem Außendurchmesser
variierbar ist. Durch das Aufweiten des Durchmessers des Kerns wird
eine radiale Kraft auf die auf dem Kern angeordnete Brennstoffzelle
ausgeübt.
Durch diese Kraft wird die Brennstoffzelle gedehnt, wodurch ein Anpressdruck
in Richtung des Kerns erzeugt wird. In einer Ausführungsform
ist vorgesehen, um die Brennstoffzelle herum einen Zylindermantel
anzuordnen, gegen den die Brennstoffzelle durch Aufweiten des Kerns
gepresst wird. Hierdurch lässt
sich der Anpressdruck verstärken.
Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Zylindermantel selbst
elastisch ist, d. h., beim Drücken
der Brennstoffzelle gegen die Innenseite des Zylindermantels zumindest
teilweise nachgibt.
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Nachteil
dieser Brennstoffzellenanordnung ist, dass diese einen erheblichen
Platzaufwand erfordert, und aufgrund dessen, dass ein Kern vorgesehen
ist, der in seinem Außendurchmesser
variierbar ist, relativ aufwendig ist. Insbesondere ist solch eine Brennstoffzellenanordnung
ungeeignet für
ein planares, also flächiges,
Brennstoffzellensystem.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Brennstoffzellenanordnung zu schaffen,
die mit einfachen Mitteln einen ausreichenden Anpressdruck innerhalb der
Brennstoffzelle gewährleisten
kann, die mit geringem Platzbedarf verwirklicht werden kann, und
die insbesondere für
ein planares Brennstoffzellensystem geeignet ist. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung insbesondere
einer derartigen Brennstoffzellenanordnung sowie ein Brennstoffzellensystem
zu schaffen.
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Diese
Aufgaben werden durch eine Brennstoffzellenanordnung, durch ein
Brennstoffzellensystem und durch zwei Verfahren zur Herstellung
einer Brennstoffzel lenanordnung nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Die
Erfindung schafft eine Brennstoffzellenanordnung, enthaltend einen
flächigen
Träger,
ein flächiges
Anpresselement und zumindest eine zwischen dem Träger und
dem Anpresselement angeordnete flächige, schichtweise aufgebaute
Brennstoffzelle, die zumindest eine Membran-Elektrodeneinheit und
Stromableiter enthält,
wobei Träger, Brennstoffzelle
und Anpresselement gemeinsam gekrümmt sind und zumindest das
Anpresselement durch die Krümmung
mechanisch derart gespannt ist, dass es aufgrund der mechanischen
Spannung und der Krümmung
die Brennstoffzelle gegen den Träger
drückt,
wobei das Anpresselement außerhalb des
Bereiches, den die Brennstoffzelle einnimmt, mit dem Träger zur
Aufrechterhaltung der mechanischen Spannung fest verbunden ist.
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Dadurch,
dass das Anpresselement außerhalb
des Bereiches, den die Brennstoffzelle einnimmt, mit dem Träger zur
Aufrechterhaltung der mechanischen Spannung fest verbunden ist,
ist es nicht notwendig, die Brennstoffzellenanordnung, wie beispielsweise
in der
DE 102 01 148
A1 , radial aufzubauen. Die Brennstoffzellenanordnung kann
in ihrem Krümmungsbereich
einen wesentlichen kleineren Bogenbereich überstrecken. Je nach Radius
und Bogenwinkel sind damit insbesondere relativ flache Brennstoffzellenanordnungen
mit geringem Platzbedarf möglich.
Des Weiteren ist es aufgrund der Befestigung des Anpresselements
an den Träger
möglich, auf
Mittel zu verzichten, die die mechanische Spannung, hier im Wesentlichen
durch Dehnung des Anpresselements hervorgerufen, aufrecht erhalten,
wie beispielsweise der variierbare Kern in der
DE 102 01 148 A1 . Dies
ist ebenfalls vorteilhaft für
einen Platz sparenden sowie auch unaufwendigen Aufbau einer Brennstoffzellenanordnung.
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Durch
die feste Verbindung von Träger
und Anpresselement wird verhindert, dass sich das Anpresselement über der
Brennstoffzelle entspannen kann und somit der Anpressdruck verloren
geht. Das Anpresselement ist flächig über der
Brennstoffzelle angeordnet, um einen über die Fläche im Wesentlichen gleichmäßigen Anpressdruck
zu erzeugen. Vorteilhafterweise ist die Außenkante der Brennstoffzelle, über die
das Anpresselement angeordnet ist, radial gekrümmt. Bei einer Versenkung der
Brennstoffzelle in einer Aussparung des Trägers kann diese Krümmung entfallen.
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Als
Anpresselement eignet sich insbesondere eine Folie, bevorzugt eine
Metallfolie, insbesondere eine Folie aus rostfreiem Stahl.
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Als
Träger
eignet sich ein Verbundwerkstoff oder ein mehrlagiger Aufbau. Beispielsweise
kann der Träger
eine Leiterplatte aus Epoxydharzgewebe sein. Alternativen sind beispielsweise
carbonfaserverstärkter
Kunststoff, geprägte
Metallbleche oder Laminate aus Metallen und Polymeren.
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Genannte
Materialien lassen sich ebenfalls als Anpresselement einsetzen. Über eine
Ausbildung als Gitterstruktur oder Gewebestruktur lassen sich diese
genügend
luftdurchlässig
ausbilden, falls diese Eigenschaft erfordert ist.
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Insbesondere
sind als Brennstoffzellen alle planaren Brennstoffzellen geeignet,
die mit einer festen Membran (Polymermembran) arbeiten, vorzugsweise
bei Temperaturen unter etwa 200°C.
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Vorzugsweise
ist das Anpresselement im Krümmungsverlauf
rechtsseitig und linksseitig der Brennstoffzelle mit dem Träger zur
Aufrechterhaltung der mechanischen Spannung fest verbunden.
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Die
Verbindung von Träger
und Anpresselement kann formschlüssig,
vorzugsweise durch einen Umbug des Anpresselements um den Rand des
Träger
oder durch Einklemmen in eine im Träger vorgesehene Nut, kraftschlüssig, vorzugsweise über eine Andruckklammer,
Nieten oder Schrauben, und/oder stoffschlüssig, vorzugsweise mittels
Klebe-, Löt-
oder Schweißverbindung,
realisiert sein.
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Des
Weiteren beschränkt
sich vorzugsweise die Krümmung
auf eine Ebene, insbesondere eine Krümmungsachse, d. h., dass die
Brennstoffzellenanordnung in der Richtung senkrecht zur Krümmungsebene
mechanisch nicht gespannt ist. Grundsätzlich wäre dies natürlich ebenfalls möglich.
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Der
Biegeradius bzw. die Krümmung
wird vorzugsweise so eingestellt, dass konstruktionsbedingte Toleranzen
ausgeglichen und Dickenschwankungen der Membran aufgrund unterschiedlicher Feuchte
möglich
sind, ohne dass der erforderliche Anpressdruck verloren geht.
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Vorzugsweise
sind die Materialeigenschaften (E-Modul, Elastizitätsgrenze)
und Dicken des Anpresselements und vorzugsweise auch des Trägers so
eingestellt, dass eine möglichst
geringe Krümmung
ausreichend ist, um die notwendige Anpresskraft hervorzurufen.
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Vorzugsweise
wird der auf der Rückseite
unterhalb des gebogenen Trägers
entstandene Hohlraum genutzt für
eine Luftzirkulation zur Kühlung
der Brennstoffzelle.
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Vorzugsweise
wird der auf der Rückseite
unterhalb des gebogenen Trägers
entstandene Hohlraum zusätzlich
oder alternativ genutzt für
die Verlegung von Leitungen zur Brennstoffversorgung, zum Abtransport
von Reaktionsprodukten und für
elektrische Verbindungskabel.
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Vorzugsweise
wird der auf der Rückseite
unterhalb des gebogenen Trägers
entstandene Hohlraum alternativ oder zusätzlich genutzt für die Deponierung
von Brennstoffkartuschen und Behälter
für Reaktionsprodukte,
welche im Betrieb der Brennstoffzelle anfallen.
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Des
Weiteren ist es möglich,
dass die Brennstoffzellenanordnung anstatt einer Brennstoffzelle mehrere
isolierte Brennstoffzellen aufweist, die zwischen Träger und
Anpresselement angeordnet sind. Diese sind vorzugsweise elektrisch
in Reihe geschaltet.
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Des
Weiteren können
die Brennstoffzellen auch als Stapel übereinander liegend angeordnet sein.
Vorteilhafterweise weisen die Brennstoffzellen an den Rändern Öffnungen
der Kathodenkanäle
auf, worüber
ein Luftaustausch stattfinden kann. Damit ist es möglich, auch
ein luftundurchlässiges
Anpresselement zu verwenden. Typischerweise ist die Länge und
Breite einer derartigen Anordnung wesentlich größer als die Dicke des Brennstoffzellenstapels.
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Vorzugsweise
ist der von dem Anpresselement auf die Brennstoffzelle ausgeübte Anpressdruck
mindestens 10 N/cm2, vorzugsweise 20 bis
200 N/cm2, besonders bevorzugt mindestens
50 N/cm2. Bei diesen Werten handelt es sich über die
gesamte Anpressfläche
gemittelte Werte.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die Brennstoffzellenanordnung zusätzlich ein Spannelement aufweist,
welches Träger,
Anpresselement und Brennstoffzelle in ihrer Krümmung fixiert.
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Dies
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn auch der Träger aufgrund der Krümmung mechanisch
gespannt ist, was erfindungsgemäß bevorzugt ist.
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Das
Spannelement kann beispielsweise als flächiges und/oder linienförmiges Element
realisiert sein, beispielsweise als Folie. Vorzugsweise ist das Spannelement
mit der Rückseite
des gekrümmten Trägers fest
verbunden, ist also in diesem Fall auf Dehnung belastet. Alternativ
oder zusätzlich
kann das Spannelement auch mit dem Anpresselement verbunden sein.
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Die
Verbindung zwischen Spannelement und Träger kann insbesondere wie die
Verbindung Träger-Anpresselement
verwirklicht sein.
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Die
Spannelemente können
insbesondere starr sein. Alternativ können die Spannelemente zumindest
bereichsweise elastisch sein, beispielsweise Zugfedern aufweisen.
Auf diese Weise können
Toleranzen der einzelnen Elemente der Brennstoffzellenanordnung
ausgeglichen werden, insbesondere auch wenn die Membran während des
Betriebes aufquillt und sich damit ausdehnt.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das Spannelement
variierbar ist zur Justierung der Krümmung und damit des Anpressdruckes des
Anpresselementes.
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Vorzugsweise
nimmt der Träger
von seiner Mitte ausgehend dem Verlauf der Krümmung folgend zu den Rändern hin
gleichmäßig in seiner
Dicke ab.
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Beim
Krümmen
des Trägers,
insbesondere in dem Fall, dass die beiden Ränder des Trägers durch ein Spannelement
zusammengezogen werden, entsteht der größte Krümmungsradius in der Mitte des
Trägers.
Um eine gleichmäßige Krümmung und
damit einen gleichmäßigen Anpressdruck
zu erhalten, ist es vorteilhaft, den Träger in der Mitte steifer als
am Rand auszuführen.
Die Steifigkeit des Trägers lässt sich über die
Anpassung der Dicke geeignet anpassen.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der Träger
eine Kanalstruktur zur Verteilung von von der Brennstoffzelle benötigtem Brennstoff
aufweist.
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Vorzugsweise
sind die Kanäle
der Kanalstruktur überwiegend
senkrecht zur Biegerichtung orientiert, um eine hohe Steifigkeit
des Trägers
zu erzielen. Zusätzlich
kann der Träger
auch Flowfield-Kanäle
enthalten.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass das Anpresselement
perforiert ist zum Abtransport von Sauerstoff zur Brennstoffzelle
und Abtransport von Reaktionswasser.
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Vorzugsweise
ist die Perforation in Form von Schlitzen ausgeführt, die senkrecht zur Krümmungsrichtung
verlaufen.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass sich zwischen
Anpresselement und zumindest einer Gasdiffusionslage eine elektrisch
leitfähige Gitterstruktur
befindet für
eine gleichmäßigere Verteilung
der Andruckkräfte,
des Stromflusses und/oder der Medien.
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Beispielsweise
kann die leitfähige
Gitterstruktur ein Metallnetz, ein Gitter, ein Gewebe oder ein Vlies
sein. Durch diese leitfähigen
Gitterstrukturen lassen sich die Stromableiter auf der Kathodenseite
bilden.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der Träger
eine Vertiefung aufweist, in der die zumindest eine Brennstoffzelle und
gegebenenfalls die zumindest eine Gitterlage angeordnet sind, so
dass am Rand der Brennstoffzelle das Anpresselement nicht abgenickt
sondern tangential gespannt ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die Brennstoffzellenanordnung in ihrer Grundfläche im Wesentlichen rechteckförmig ist
und um eine parallel zu zwei Seiten der Brennstoffzellenanordnung
verlaufenden Achse gekrümmt
ist, wobei die gekrümmte
Seite der Brennstoffzellenanordnung im Bereich von 1, bis 10 mal kürzer sind
als die nicht gekrümmten
Seiten.
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Des
Weiteren schafft die Erfindung ein Brennstoffzellensystem, welches
eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Brennstoffzellenanordnungen enthält.
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Vorzugsweise
sind die einzelnen Brennstoffzellenanordnungen in einer gemeinsamen
Ebene angeordnet, wodurch ein Platz sparendes, planares Brennstoffzellensystem
verwirklicht werden kann.
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Vorzugsweise
sind die Brennstoffzellen der einzelnen Brennstoffzellenanordnungen über Verbindungselemente
miteinander mechanisch und/oder mit einer gemeinsamen Brennstoffversorgung und/oder
mit einer gemeinsamen Stromleitung verbunden.
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Vorzugsweise
sind die mechanischen Verbindungen zwischen den einzelnen gebogenen Brennstoffzellenanordnungen
flexibel ausgeführt, wodurch
ein starrflexibler Aufbau realisiert ist.
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Hierdurch
lässt sich
ein robuster Aufbau erzielen, der beispielsweise für portable
Anwendung sehr wichtig ist. Beispielsweise entstehen beim Herunterfallen
(Drop-Test) mit dieser Weiterbildung nur geringe Kräfte. Außerdem ist
eine Integration in die Oberfläche
von Gegenständen
möglich,
wo eine bestimmte mechanische Flexibilität notwendig ist: Taschen und
Aktenkoffer, Kleidung (Datenweste, Wearable Computing), am Körper tragbare
Medizintechnik, militärische
Anwendungen.
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Insbesondere
mit Brennstoffzellensystemen lassen sich Energiequellen verwirklichen,
die zu einer relativ hohen Leistung fähig sind. Ein Anwendungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems
wäre die
Energieversorgung eines Notebooks. Beispielsweise könnte hier
das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem
an der Rückseite
des Notebook-Displays angebracht sein. Des Weiteren lässt sich
ein erfindungsgemäßes Brennstoffzellensystem
als Energiequelle für
Wearable Computing Anwendungen wie z. B. in Form einer Service-Weste oder einer
medizintechnische Weste anwenden, wobei das Brennstoffzellensystem
beispielsweise an der Außenseite
eines beweglichen Körpers
oder in Kleidungsgegenstände
integriert werden kann.
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Um
das Brennstoffzellensystem zu schützen, kann das Brennstoffzellensystem
zumindest bereichsweise mit einem weiteren Element, beispielsweise
einem Gitter, einem Filter oder einem Gewebe, welches eine ausreichende
Durchlässigkeit
für Sauerstoff
und Wasserdampf besitzt, umgeben sein. Gleichzeitig kann auf diese
Weise das Brennstoffzellensystem "unsichtbar" gemacht werden.
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Des
Weiteren schafft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
Brennstoffzellenanordnung, insbesondere einer Brennstoffzellenanordnung
wie zuvor beschrieben, mit den Schritten: a) Schichtweises übereinander
Anordnen eines flächigen
Trägers,
einer schichtweise aufgebauten Brennstoffzelle und eines flächigen Anpresselementes,
wobei die Brennstoffzelle zwischen Träger und Anpresselement angeordnet
wird; b) Verbinden des Anpresselementes mit dem Träger derart,
dass beim Krümmen
des Schichtaufbaus Träger – Brennstoffzelle – Anpresselement
zumindest das Anpresselement mechanisch gespannt wird und aufgrund
der mechanischen Spannung und der Krümmung die Brennstoffzelle gegen
den Träger
drückt;
c) Krümmen
des Schichtaufbaus Träger – Brennstoffzelle – Anpresselement;
d) Fixieren des Schichtaufbaus in seinem gekrümmten Zustand.
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Die
im Rahmen der Beschreibung der Brennstoffzellenanordnung und des
Brennstoffzellensystems genannten Merkmale übertragen sich selbstverständlich auch
auf das Verfahren.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, welche durch
mehrere Figuren dargestellt werden, näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 einen
ersten Zustand eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Brennstoffzellenanordnung,
nach dem eine Brennstoffzelle auf einem Träger angeordnet wurde,
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2 einen
zweiten Zustand des genannten Verfahrens, nach dem ein Anpresselement
auf der Brennstoffzelle angeordnet wurde und mit dem Träger befestigt
wurde, und
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3 die
fertige Brennstoffzellenanordnung nach dem Krümmen,
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4 eine
Explosionsansicht der verschiedenen Bestandteile der Brennstoffzellenanordnung in
einer Detailansicht,
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5 eine
Aufsicht auf die erfindungsgemäße Brennstoffzellenanordnung,
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6 eine
Unteransicht der Brennstoffzellenanordnung,
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7 ein
erfindungsgemäßes Brennstoffzellensystem
mit mehreren erfindungsgemäßen Brennstoffzellenanordnungen,
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8 eine
schematische Darstellung des Brennstoffzellensystems mit Größenangaben,
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9 einen
Graph, der den Anpressdruck in Abhängigkeit des Krümmungsradius
und weiterer spezifischer Parameter des Anpresselements wiedergibt.
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Die 1 bis 3 zeigen
verschiedene Zustände
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Brennstoffzellenanordnung
in jeweils einer Querschnittsansicht. 3 zeigt
dabei die fertige, erfindungsgemäße Brennstoffzellenanordnung.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
zunächst
ein flächiger
Träger 1,
eine schichtweise aufgebaute Brennstoffzelle 2 und ein
flächiges
Anpresselement 3 übereinander
angeordnet, wobei die Brennstoffzelle 2 zwischen Träger 1 und
Anpresselement 3 angeordnet wird, siehe 1 und 2.
Danach wird das Anpresselement 3 mit dem Träger 1 derart
verbunden, dass beim Krümmen
des Schichtaufbaus Träger 1 – Brennstoffzelle 2 – Anpresselement 3 zumindest
das Anpresselement 3 mechanisch gespannt wird und aufgrund
der mechanischen Spannung und der Krümmung die Brennstoffzelle 2 gegen
den Träger 1 drückt, siehe 2. Schließlich wird
der Schichtaufbau gekrümmt
und in seinem gekrümmten
Zustand durch ein Spannelement 5 fixiert, siehe 3.
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Ergänzend kann
der Träger 1 von
seiner Mitte ausgehend dem Verlauf der Krümmung folgend zu den Rändern hin
gleichmäßig in seiner
Dicke abnehmen, um einen gleichmäßigen Anpressdruck
der Brennstoffzelle 2 zu gewährleisten (hier nicht gezeigt).
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Der
Träger 1 besteht
in diesem Ausführungsbeispiel
aus in der Leiterplattentechnologie gebräuchlichem Glasfaser-Epoxid-Verbundwerkstoff. Mehrere
Lagen sind aufeinander laminiert, und formen eine Kanalhauptstruktur 11 zur
Verteilung des von der Brennstoffzelle 2 benötigten Brennstoffs.
Die Kanalhauptstruktur 11 ist dabei so angelegt, dass die Kanäle überwiegend
senkrecht zur Krümmungsrichtung
verlaufen, um die Steifigkeit des Trägers 1 nicht zu stark
zu beeinträchtigen.
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Auf
der Oberseite der Kanalhauptstruktur 11 ist eine Metallfolie
auflaminiert, die eine Kanalstruktur zur Verteilung der Medien an
die Gasdiffusionslage besitzt und die zur Stromableitung vorgesehen
ist und durch Öffnungen
mit der darunter befindlichen Kanalhauptstruktur verbunden ist.
Die Metallfolie ist allerdings in der Zeichnung nicht sichtbar.
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Die
Brennstoffzelle umfasst in diesem Ausführungsbeispiel eine Membran-Elektrodeneinheit, zwei
Gasdiffusionslagen und zwei Stromableiter, welche jeweils beidseitig
der Membran-Elektrodeneinheit angeordnet sind.
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Am
Rand des Trägers 1 ist
ein Rahmen auflaminiert, durch den eine Vertiefung entsteht, in
die die Gasdiffusionslage der Anodenseite, die MEA, die GDL der
Kathodenseite, und eine elektrisch leitfähige Gitterstruktur eingelegt
sind, so dass die oberste Lage geringfügig über den Rahmen vorsteht. Die elektrisch
leitfähige
Gitterstruktur 21 dient in diesem Zusammenhang für eine gleichmäßigere Verteilung der
Andruckkräfte,
des Stromflusses und der Medien.
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Als
Anpresselement 3 wird eine Edelstahlfolie verwendet, die
in Biegerichtung eine Vielzahl paralleler Schlitze für den Gasaustausch
an der Kathodenseite der Brennstoffzelle und für den Abtransport für Reaktionswasser
aufweist. Die Randbereiche der Folie sind entsprechend der Stärke des
Trägers 1 bereits
U-förmig abgewinkelt,
so dass diese Folie 3 genau um die Ränder des Trägers 1 gelegt werden kann.
Durch U-förmige Metallschienen 9,
die seitlich aufgepresst werden, erfolgt eine form-kraftschlüssige Verbindung
von Träger 1 und
Anpresselement 3. Der Träger 1 weist hierzu
ober- und unterseitig, jeweils rechts- und linksseitig der Brennstoffzelle 2 verlaufende
Rillen 10 auf, in die die Folie 3 durch die Metallschienen 9 auf
beiden Seiten der Brennstoffzelle 2 gepresst werden. Das
Anpresselement 3 ist somit außerhalb des Bereich, den die
Brennstoffzelle 2 einnimmt, fest, d. h., ohne die Möglichkeit
im Falle eines Krümmens
der Anordnung nachzugleiten, mit dem Träger 1 verbunden.
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Die
Schienen 9 weisen nach der Unterseite hin Verlängerungen
auf (nicht sichtbar) in die später das
Spannelement 5 eingreift. Die (ungespannte) Brennstoffzellenanordnung
wird dann in eine Spannvorrichtung eingelegt. Dort wird die Brennstoffzellenanordnung
zwischen zwei kreissegmentförmigen Stempeln
gebogen und von unten das Spannelement 5 montiert, welches
Träger 1,
Anpresselement 3 und die Brennstoffzelle 2 in
ihrer Krümmung
fixiert.
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Alternativ
ist es ebenfalls möglich,
eine erfindungsgemäße Brennstoffzellenanordnung
ausgehend von einem schon gekrümmten
elastischen Träger
herzustellen.
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Dazu
wird zunächst
ein in seiner Grundstellung gekrümmter,
beispielsweise zylinderförmig,
flächiger
elastischen Träger
hergestellt. Danach wird die Krümmung
des Trägers
verringert, beispielsweise durch teilweises oder vollständiges Plattdrücken des Trägers. Es
folgt schichtweises übereinander
Anordnen des flächigen
Trägers,
einer schichtweise aufgebauten Brennstoffzelle und eines flächigen Anpresselementes, wobei
die Brennstoffzelle zwischen Träger
und Anpresselement angeordnet wird, dann Verbinden des Anpresselementes
mit dem Träger
derart, dass beim zumindest teilweisen Entspannen des Trägers zumindest
das Anpresselement mechanisch gespannt wird und aufgrund der mechanischen
Spannung und der Krümmung
die Brennstoffzelle gegen den Träger
drückt.
Schließlich
wird der Träger
zumindest teilweise wieder entspannt.
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Materialien
der verschiedenen Komponenten und Details des Aufbaus, insbesondere
die Befestigung des Anpresselementes mit dem Träger, können wie für das vorherige Beispiel angegeben übernommen
werden.
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Vorteil
dieser Alternative ist, dass kein extra Spannelement 5 notwendig
ist.
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4 zeigt
eine Explosionsdarstellung der Brennstoffzellenanordnung. Entsprechend
ihrer schichtweisen Anordnung dargestellt sind das gitterförmige Anpresselement 3,
die elektrisch leitfähige Gitterstruktur 21,
Brennstoffzelle 2, Träger 1 und Spannelement 5.
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Die
Brennstoffzellenanordnung hat eine im Wesentlichen rechteckförmige Grundfläche mit
zwei langen Seiten und zwei kurzen Seiten, wobei das Verhältnis dieser
Seiten etwa 1:2 ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Schichtaufbau
Träger 1, Brennstoffzelle 2,
Gitterstruktur 21 und Anpresselement 3 um eine
gemeinsame Krümmungsachse,
die parallel zu den beiden längeren
Seiten der rechteckförmigen
Grundfläche
verlaufen, radial gekrümmt. Sie
gleichen damit einem Ausschnitt eines Zylindermantels.
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Das
Spannelement 5 ist ebenfalls eine gitterförmige Stahlfolie.
Es fixiert das Anpresselement 3 beidseitig über die
ganze Länge
der beiden langen Seiten mit dem Träger 1. Ebenfalls fixiert
es in diesem Bereich die Krümmung.
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5 zeigt
eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Brennstoffzellenanordnung.
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Das
Anpresselement 3 und das Spannelement 5 weisen
auf der Oberseite bzw. der Unterseite Ausnehmungen auf, an denen
Anschlüsse 6 für die Brennstoffzuführung und
elektrische Kontakte 7 für die Kontaktierung der Brennstoffzelle 2 vorgesehen sind.
An die Brennstoffzuführung 6 und
die elektrischen Kontakte 7 können insbesondere weitere Brennstoffzellenanordnungen
angeschlossen werden, um ein Brennstoffzellensystem mit einer gemeinsamen
Brennstoffversorgung und elektrischen Kontaktierung zu bilden.
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Des
Weiteren weist die Brennstoffzellenanordnung flexible, hier in Form
von Laschen ausgebildete Verbindungselemente 8 auf, die
für die
mechanische Verbindung mit weiteren Brennstoffzellenanordnungen
vorgesehen sind.
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6 zeigt
die Brennstoffzellenanordnung von unten.
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Durch
die Krümmung
ist auf der Rückseite des
Trägers 1 ein
Hohlraum entstanden. Dieser Hohlraum bietet sich insbesondere für die Verlegung
von Leitungen zur Brennstoffversorgung, zum Abtransport von Reaktionsprodukten,
wie elektrische Verbindungskabel, für die Deponierung von Brennstoffkartuschen
und Behältern
für Reaktionsprodukte,
sowie für
eine Luftzirkulation zur Kühlung
der Brennstoffzellen an.
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7 zeigt
ein Brennstoffzellensystem, welches aus einer Vielzahl von Brennstoffzellenanordnungen
aufgebaut ist.
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Die
Brennstoffzellenanordnungen sind in einer gemeinsamen Ebene in Reihe
angeordnet und über
die flexiblen laschenartigen Verbindungselemente 8, von
denen sich jeweils eine im oberen und unteren Randbereich der Brennstoffzellenanordnung befindet,
miteinander mechanisch verbunden. Über das Verbinden der einzelnen
Brennstoffzuführungen 6 ist
eine gemeinsame Brennstoffversorgung verwirklicht. Des Weiteren
sind die einzelnen Brennstoffzellenanordnungen über die elektrischen Kontakte 7 miteinander
in Reihe elektrisch verschaltet.
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Für die flexible
Verbindung des Wasserstofftransports zwischen den Zellen sind in
diesem Falle kurze Schläuche
vorgesehen. Alternativ ist es beispielsweise ebenfalls möglich, flexible
(Kunststoff) Substrate zu verwenden, die im Inneren Kanäle aufweisen.
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Für die elektrische
flexible Verbindung zwischen den Zellen sind flexible Kabel (isolierte
Litze) vorgesehen. Alternativ können
beispielsweise auch Breitbandkabel mit mehreren Leitungen eingesetzt werden.
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Ebenfalls
wäre es
möglich,
einen flexiblen Verbinder herzustellen, der sowohl Hohlräume/Kanäle für den Gastransport
als auch Stromleitungen enthält.
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8 zeigt
schematisch zwei Realisierungen eines erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems
mit verschiedenen Abmaßen.
Das erste Brennstoffzellensystem weist drei in einer Ebene nebeneinander
angeordnete Brennstoffzellenanordnungen mit einem Krümmungsradius von
4 cm, einer Gesamthöhe
von 1 cm und einer Breite, gemessen über die gekrümmten Seiten
der Brennstoffzellenanordnungen, von 16 cm auf. Die zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems weist
vier identische Brennstoffzellenanordnungen mit einem Krümmungsradius
von 2 cm, einer Gesamthöhe
von 1 cm und einer Breite, gemessen über die kurzen, gekrümmten Seiten
der Brennstoffzellenanordnungen, von 14 cm auf.
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9 zeigt
den Anpressdruck in Abhängigkeit
des Biegeradius der Dicke des Trägers
und der Folienstärke.
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Im
Falle eines Trägers
aus Glasfaser-Epoxydharz FR4 und einer Stahlfolie mit Öffnungsschlitzen
als Anpresselement 3, wie in den Ausführungsbeispielen beschrieben,
kann man aus den Graphen abschätzen,
wie die Parameter Trägerdicke,
Foliendicke und Biegeradius gewählt
werden müssen,
um einen günstigen
Anpressdruck zu erhalten.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist ein Anpressdruck von mindestens 50 N/cm2.
Dies wird durch die gestrichelte Linie im Graphen dargestellt. Mit
diesem Mindestdruck sind auch die hier dargestellten Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Brennstoffzellenanordnungen
ausgelegt.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
ist durch das Spannelement 5 ein genau definierter Krümmungsradius
der Brennstoffzellenanordnung festgelegt. Alternativ hierzu kann
das Spannelement 5 derart ausgebildet sein, dass die Länge des
Spannelements 5 variierbar ist. Auf diese Weise kann die
Krümmung
und damit auch der Anpressdruck auf die Brennstoffzelle 2 nachträg lich justiert
werden. Des Weiteren ist es auch möglich, das Spannelement als
elastisches Element, beispielsweise durch eine Zugfeder, derart auszubilden,
dass ein konstanter Anpressdruckes bei zumindest kleinen Dickenänderungen,
insbesondere verursacht durch eine sich in ihrer Ausdehnung ändernden
Membran, aufrechterhalten werden kann.
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Des
Weiteren kann anstatt einer einzelnen Brennstoffzelle auch mehrere
nebeneinander liegende und/oder als Stapel aufgebaute übereinander
liegende Brennstoffzellen eingesetzt werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
kann der Träger
eine Vertiefung aufweisen, in der die zumindest eine Brennstoffzelle
(2) und gegebenenfalls die zumindest eine elektrisch leitfähige Gitterstruktur (21)
angeordnet sind, so dass am Rand der Brennstoffzelle (2)
das Anpresselement (3) nicht abgenickt, sondern tangential
gespannt ist.