-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der
Last auf Dächern
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
-
Stand der Technik
-
Systeme
zur Messung von Lasten, insbesondere Schneelasten, sind grundsätzlich bereits
bekannt.
-
So
beschreibt
DE
20 2006 003 709 U1 ein Dachauflast-Messsystem mit mindestens
einem Drucksensor, wobei sich dieser in einer Matte befindet, die
an der Dachaußenseite
angebracht wird. Diese Matten werden überall dort auf das Dach aufgelegt,
wo die Möglichkeit
der Überlastung
gegeben ist. Die in diesem Dokument beschriebene Matte ist zweischichtig
aufgebaut, und zwar besteht sie aus einer Außenschicht und einer Befestigungsschicht, zwischen
denen mindestens ein Drucksensor angeordnet ist. Die Drucksensoren
können über Leitungskabel
mit einer Einrichtung verbunden sein, die ein der Dachlast entsprechendes
Signal (bspw. Darstellung des tatsächlichen Gewichts, optische
oder akustische Darstellung etc.) erzeugt.
-
Das
Dokument
US 6 295 868
B1 beschreibt ein Schneelast-Messsystem, welches aus einer
Sensoreinheit und einer Kontrolleinheit besteht. Die Sensoreinheit,
die auf dem Dach angebracht wird, besteht aus einer Grundplatte
und einer Sensorplatte. Zwischen diesen beiden Platten befindet
sich eine Flüssigkeit.
Wird die Flüssigkeit
aufgrund von Schneelast zusammengedrückt, baut sich ein Flüssigkeitsdruck
auf, der von einem Umwandler (transducer) detektiert wird; dabei
wird ein Signal erzeugt, welches proportional zur Schneelast ist.
Dieses Signal wird über
die Kontrolleinheit kalibriert und angezeigt, weiterhin kann auch
bei Überschreitung
einer bestimmten Schneelast ein Alarmsignal ausgegeben werden.
-
Gerade
im Winter 2005/2006 zeigten viele verheerende Unfälle mit
eingestürzten
Dachkonstruktionen, welche Probleme unerkannt überhöhte Schneebelastun gen auf Dächern darstellen.
Die Folgen dieser Schäden
sind in den meisten Fällen äußerst dramatisch
und kostspielig.
-
Anhand
der DIN-Norm für
Lastannahmen (DIN 1055-5) ist für
ein Gebäude
in Deutschland ja nach Höhenlage
und der geographischen Lage ein bestimmter Wert der Schneebelastung
für die
Bemessung des Dachtragwerkes zugrunde zu legen. Ein Haus in Hamburg
wird demnach mit einer geringeren Schneebelastung beaufschlagt als
ein Gebäude
in Zwiesel. Diese theoretischen Werte der Schneebelastung können, wie
im Winter 2005/2006 geschehen, von der Wirklichkeit stark abweichen,
so dass es zu einer Überlastung
des Dachtragwerkes kommt.
-
Mit
dem bloßen
Auge ist es fast unmöglich, genaue
Aussagen über
die Belastung aus Schnee auf dem Dach zu treffen. Die Höhe an aufgestautem Schnee
auf den Dächern
läßt nicht
unbedingt auf die Höhe
der entstandenen Belastung schließen, da je nach Feuchtegehalt
(Dichte) der Schnee leichter bzw. schwerer ist. So kann eine 30
cm dicke und sehr feuchte Schneeschicht genau so viel wiegen wie
100 cm frisch gefallener Pulverschnee.
-
Es
ist also von grundlegender Wichtigkeit, anhand von Wägungen genaue
Aussagen über
die vorhandene Schneebelastung auf den Dächern machen zu können.
-
Es
existiert die Möglichkeit, über Wiegeversuche
die tatsächliche
Schneelast zu ermitteln. Diese Versuche werden aber in den meisten
Fällen
erst dann durchgeführt,
wenn sich schon bedenkliche Mengen Schnee auf dem Dach befinden
bzw. sich kritische Verformungen der Tragstruktur abzeichnen.
-
Für diese
Versuche müssen
die Eigentümer der
Gebäude
oder Fachkräfte
wie Statiker, Gutachter etc. unter Einsatz von Leib und Leben den
Gefahrenbereich betreten und dort Proben des Schnees entnehmen,
welche dann für
die Ermittlung der durchschnittlichen Gesamtbelastung des Daches
herangezogen werden. Um eine exakte Aussage darüber treffen zu können, ob
das entsprechende Dachtragwerk dieser geschätzten Belastung standhält, bleibt
in den meisten Fällen
kaum genügend
Zeit. Die Gefahr der Fehleinschätzung
ist enorm, was auch viele aktuelle Beispiele belegen. So wurde in
Bayern die Belastung aus Schnee des Dachtragwerkes einer Lagerhalle von
einem Statiker als unbedenklich eingestuft, welches kurze Zeit nach
dieser Aussage eingestürzt
ist.
-
Natürlich ist
die Tatsache zu erwähnen,
dass viele Hallen und Gebäude
in den Schneeregionen bislang mancher Überlastung aus Schnee standgehalten
haben. Jedoch wäre
es eine leichtfertige Entscheidung, das Risiko auf Dauer unkontrolliert
zu lassen. Primär
geht es darum, den schlimmsten Fall der Fälle zu vermeiden, dass ein
Dachtragwerk einstürzt und
Personen oder Tiere dadurch ums Leben kommen. Sekundär sollten
jedoch auch Folgeschäden am
Dachtragwerk so gering wie möglich
gehalten werden.
-
Bei
den durch den Stand der Technik beschriebenen Systemen handelt es
sich um auf die Dachoberfläche
aufgebrachte Messsysteme mit Drucksensoren. Diese stellen optische
Störfaktoren und
somit einen Eingriff in die Architektur des Hauses dar. Weiterhin
besteht die Gefahr, dass Eigenschaften der Dachdeckung, bspw. die
Entwässerung
bei Regen oder Schneefall, gestört
werden. Wasser oder Schnee können
die Messsysteme unterwandern und somit die Messergebnisse verfälschen.
Außerdem kann
die sichere Befestigung auf den meistens gewellten Dachziegeln schwierig
sein. Zudem werden mit den im Stand der Technik beschriebenen Systemen
keine Messungen durchgeführt,
die Aussagen über
die Verformung des Daches ermöglichen.
-
Ziel der Erfindung
-
Das
Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen, die frühzeitig warnt,
wenn die Schneebelastung auf den Dächern zu groß ist oder
wenn Verformungen der Tragstruktur im kritischen Maße fortschreiten,
so dass Gefahr besteht, dass die Dächer einstürzen und Menschen und/oder
Tiere gefährdet
werden. Das erfindungsgemäße Messsystem
soll auch an anderen Gebäudeaußenverkleidungsflächen, bspw.
Bodenflächen von
frei liegenden Balkonen, einsetzbar sein.
-
Dieses
Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
-
Lösungsansatz und Beschreibung
-
Der
Kern der Erfindung beruht darauf, dass in eine zu schützende Fläche einer
Gebäudeaußenverkleidung,
insbesondere in eine Dacheindeckung von steil und flach geneigten
Dächern,
ein oder mehrere Schneelast-Messmodule, im folgenden auch „Schneewagen" genannt, eingebaut
werden, die immer einen tatsächlichen
Stand der Belastung anzeigen und auch zur Herleitung der Verformung
eines Tragwerks verwendet werden können.
-
Hierfür wird in
die Gebäudeaußenverkleidung,
insbesondere in die Dachdekkung, wie z.B. Ziegel oder Blech, mindestens
eine Druckplatte mit mindestens einem elektronischen Messsensor
integriert, die einerseits eine regendichte Oberfläche garantieren
muss, andererseits Eigenschaften zur Messung der Verkehrslast aufweist.
Diese Messsensoren messen also die aktuelle Last an Schnee, die
sich auf einer definierten Fläche
der Gebäudeaußenverkleidung,
insbesondere des Daches befindet.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen System
handelt es sich um ein modulares System, das einfach auf- und abmontiert
werden kann. Ein Schneelast-Messmodul besteht aus mindestens einem
Sensor in einer Wannenausbildung, die weiterhin eine entsprechende
Auswerteschaltung sowie eine Stromversorgung und einen Anschluss
zur Verbindungsleitung bzw. eine Vorrichtung zur Fernübertragung,
bspw. Funk-, Infrarot-, Bluetooth- o.a. Übertragung, aufweist, wobei
die Wannenausbildung oberhalb des Sensors mit einer Druckplatte
verschlossen ist.
-
Die
Druckplatten sind regendicht und trittsicher, werden in die Gebäudeaußenverkleidung
bzw. Dacheindeckung integriert und die Module können gleichmäßig über die
Fläche
der Gebäudeaußenverkleidung
bzw. Dachfläche
verteilt werden.
-
Die
Stromversorgung für
das erfindungsgemäße Schneelast-Messsystem
kann bei bestehenden Gebäuden
nachträglich
oder schon während
der Bauphase von Neubauten erstellt werden.
-
Die
Verbindung zur Meldeanzeige erfolgt beispielsweise via Kabel oder über kabellose Übertragungsmittel,
bspw. über
Funk, Infrarot oder Bluetooth. Bei der Verwendung kabelloser Übertragungsmittel
wird ein geringer Eingriff in eine bestehende Bausubstanz gewährleistet,
wodurch die Gesamtkosten des Messsystems geringer ausfallen.
-
Da
das erfindungsgemäße Schneelast-Messsystem
in die Gebäudeaußenverkleidung bzw.
die Dacheindeckung integriert wird, werden die Eigenschaften der
Gebäudeaußenverkleidung
bzw. der Dachdeckung, wie z. B. Entwässerung bei Regen oder Schneefall
etc., nicht gestört.
Es kommt auch zu keiner Unterwanderung des Messaufnehmers durch Wasser
und/oder Schnee, was die Messergebnisse verfälschen könnte.
-
Die
Sensoren sind vorzugsweise in einer Wannenausbildung angeordnet.
Diese ist beispielsweise aus Blech geformt und wird in ausgeschnittene Gebäudeaußenverkleidungsabschnitte,
insbesondere in ausgeschnittene Dacheindeckungsabschnitte wie Dachziegel,
Schindeln, Bahnendeckung etc. eingesetzt und über Andichtlaschen mit der
Gebäudeaußenverkleidung
bzw. Dachdeckung wasserdicht und kraftschlüssig verbunden.
-
Im
Falle des Einsatzes der erfindungsgemäßen Messsensoren auf einem
Dach können
auch spezielle Dachziegel verwendet werden, bei denen die Wannenausbildung
vorgeformt ist. Diese speziellen Dachziegel können aus Ton, aber auch aus
Blech oder Kunststoff oder Glasfaser verstärktem Kunststoff oder einem
anderen wetterbeständigen
Material geformt werden.
-
Die
Oberfläche
des erfindungsgemäßen Schneelast-Messsystems
ist optisch wie die Oberfläche
der Gebäudeaußenverkleidung
bzw. der Dacheindeckung gestaltet. Somit stellen sie keinen Eingriff
in die Architektur des Gebäudes
und keine optischen Störfaktoren
dar. Die Messmodule sind bspw. in jede Art der Dachdeckung integrierbar,
also auch in Dacheindeckungen aus Wellblech, Dachpappe etc. Weiterhin
können
die Druckplatten auch so gestaltet werden, dass sie beispielsweise
aussehen wie Fliesen und somit auf Balkonen, Terrassen etc. einsetzbar
sein.
-
Bei
dem verwendeten Sensor kann es sich um einen Drucksensor handeln.
Aus dem gemessenen Druck lässt
sich die Schneemasse, die auf der Druckplatte mit definierter Fläche aufliegt,
berechnen.
-
In
ein erfindungsgemäßes Schneelast-Messsystem
können
zusätzliche
Sensoren integriert werden, die kritische Verformungen bzw. dynamische Verhalten
bei starker Windbelastung der Konstruktion melden. Eine einfache
Möglichkeit
bietet die Verwendung von Dehnmessstreifen, die zwischen zwei unverschieblichen
Punkten befestigt werden.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die Ermittlung der Durchbiegung über optische
Einrichtungen. In diesem Fall sind in den Messsensoren Empfänger eingebaut,
welche ein optisches Signal von einem fest und unverschieblich im
Gebäude
installierten Sender erhalten. Anhand der Wellenlänge des
Signals kann der Abstand zwischen Sender und Empfänger gemessen
werden. Eine Änderung
dieses Abstandes weist auf eine Veränderung an der Tragekonstruktion
hin. Anhand der Differenz zwischen Messwert und Soll-Abstand kann die
Durchbiegung berechnet werden. Diese Berechnung kann beispielsweise
direkt durch die Anzeigevorrichtung ausgeführt werden, in welche die Messwerte
eingespeist werden. Überschreitet
die Durchbiegung einen kritischen, ebenfalls im Rechner eingespeicherten
Wert, so wird wiederum ein Alarmsignal ausgelöst.
-
Bspw.
hat die Überlastung
eines Daches oder eines frei liegenden Balkones in den meisten Fällen eine überhöhte Verformung
des Tragwerks zur Folge. Da die meisten verwendeten Materialen der Tragstruktur
elastische Eigenschaften haben, kann eine Überdehnung der tragenden Bauteile
zur Veränderung
des Dehnungsverhaltens führen.
Verformungen über
die elastische Dehngrenze hinaus führen zu einer Plastifizierung
des Bauteils. Dadurch gehen die Verformungen nicht, wie bei elastischem
Verhalten, in den ursprünglichen
Zustand zurück.
Dadurch kann sich die Gebrauchstauglichkeit bspw. des Daches verändern, da
z.B. die Funktion der Entwässerung eingeschränkt wird.
Des Weiteren führen
ständige Überdehnungen
zur Versprödung
des Materials. Spröde
Materialien können
sich nicht mehr entsprechend verformen und versagen plötzlich.
-
Nicht
nur das Dehnungsverhalten der Tragstruktur kann durch eine Überlastung
geschwächt
werden, sondern auch alle Auflagerpunkte auf Mauerwerk, Stützen etc.
Einer Überlastung
des Daches oder einer anderen Gebäudefläche wie eines frei liegenden
balkones folgt eine Überbelastung
der Auflager, der tragenden Teile etc. Dies führt u.a. zum Abplatzen von
Mauerwerk und Putz, sowie zur Bildung von Rissen in den Wänden.
-
Erfindungsgemäß ist oberhalb
des Sensors eine Druckplatte angeordnet, die wasserdicht und trittsicher
gestaltet ist und den Druck der aufliegenden Last auf den Sensor überträgt. Die
Druckplatte kann aus einem starren Material bestehen, wobei die Ränder der
Druckplatte elastisch an die Gebäudeaußenverkleidung
bzw. die Dacheindeckung angeschlossen werden. Alternativ kann die
Druckplatte aus einem flexiblen Material bestehen, das an den Rändern dicht
an die Gebäudeaußenverkleidung bzw.
die Dacheindeckung angeschlossen ist.
-
Die
Messsensoren würden
möglicherweise schon
bei starker Regen oder Hagel kritische Werte messen und somit das
Alarmsystem in Gang setzen. Da es sich hierbei aber nicht um eine
Dauerbelastung handelt, da Regen schnell abfließt und Hagel schnell schmilzt
und somit ebenfalls nach kurzer Zeit nicht mehr problematisch ist,
muss verhindert werden, dass Alarm ausgelöst wird, da sonst, v. a. bei
einer gleichzeitigen Alarmierung von Feuerwehr etc., unnötige Kosten
entstehen würden.
-
Um
das Problem der Störmeldungen
bspw. bei Hagel oder Regen in den Griff zu bekommen, werden beim
erfindungsgemäßen Messsystem
die Messsensoren erst bei Belastungen mit einer genau festgelegten
Belastungszeit aktiv. Hagelkörner
prallen beispielsweise öfter
hintereinander auf die Messsensoren, es ergibt sich also nur eine äußerst kurze Belastungszeit
beim Aufprall eines Hagelkorns. Bei Schnee bildet sich eine Decke
oberhalb der Sensoren, was eine wesentlich längere Belastungszeit zur Folge
hat. Alternativ können
die Messsensoren erst bei einem definierten Belastungswert aktiv
werden.
-
Um
repräsentative
Messwerte zu erhalten, ist es sinnvoll, mehrere erfindungsgemäße Schneelast-Messsysteme
auf der Fläche
bspw. des Daches zu verteilen. Idealerweise werden mindestens vier dieser „Schneewagen" gleichmäßig auf
einer zu überwachenden
Fläche,
bspw. einem Dach verteilt. Die Schneewagen sind vorzugsweise untereinander verbunden.
-
Der
gemessene Wert bzw. die gemessenen Werte werden über eine Verbindungsleitung
oder über
kabellose Übertragungsmittel
wie Funk, Infrarot oder Bluetooth an eine Anzeigevorrichtung übermittelt
und von dieser angezeigt.
-
Als
Meldeanzeige kann eine digitale Anzeige verwendet werden. Diese
Anzeige zeigt den aktuellen Wert der Belastung der zu überwachenden
Fläche
und/oder der Durchbiegung des Daches an. Die Anzeige kann weiterhin
mit einem Rechner gekoppelt sein, welcher die Messwerte mit dem
vom Statiker ermittelten Höchstwert
vergleicht und informiert, wenn Handlungsbedarf besteht.
-
Die
Daten werden beispielsweise In einen gemeinsamen Rechner gespeist,
der einen Mittelwert bildet und den Bewohner auf einer im Gebäude befindlichen
digitalen Anzeige informiert, wie hoch die tatsächliche Schneelast pro m2 (Dach-)Fläche ist.
-
Da
jedoch bei starken Verwehungen örtlich begrenzte
Spitzenwerte erreicht werden, kann oft eine gleichmäßig verteilte
Last nicht angenommen werden. Aus diesem Grund ist es weiterhin
sinnvoll, zusätzlich
die Belastung der einzelnen Wagen anzuzeigen, um diese Spitzenwerte
sichtbar zu machen.
-
Die
vom Tragwerksplaner bspw. für
das Dach angesetzte maximale Schneebelastung ist im Rechner eingespeichert.
Der Rechner vergleicht die Messwerte mit dem eingespeicherten Wert.
Wird dieser Wert durch die Messwerte überschritten wird, so wird
vorzugsweise ein Alarmsignal generiert, um die Bewohner bzw. den
Bauherm rechtzeitig zu informieren und zu warnen.
-
Das
Alarmsignal kann beispielsweise akustisch oder optisch sein. Weiterhin
besteht die Möglichkeit,
dass das Alarmsignal direkt an definierte Empfänger versendet wird.
-
Damit
wird gewährleistet,
dass bei einer kritischen Belastung schnell reagiert werden kann,
bevor es zu einer Überbelastung
und zum Einsturz oder einer Beschädigung eines entsprechenden
Gebäudeteiles
kommt.
-
Die
Meldeeinrichtung kann mit zusätzlichen Funktionen
ausgestattet werden, die es erlauben, dass in kritischen Fällen direkt
entsprechende Hilfsorganisationen, bspw. die Feuerwehr alarmiert werden.
Eine Alarmierung kann beispielsweise über das Internet geschehen,
oder aber durch eine direkte Leitung, was beispielsweise bei großen öffentlichen Gebäuden vorteilhaft
ist.
-
Durch
Ablesen der Messwerte können
die Sicherheitsbeauftragten, bspw. von viel besuchten Gebäuden, den
aktuellen Gewichtsstand erfahren und rechtzeitig einschreiten, um
schlimmeres zu verhindern. Optional meldet das System zudem automatisch,
wenn Handlungsbedarf besteht.
-
Weiterhin
kann eine graphische Darstellung der Schneelast mit Höhenlinien
sowie der Verformungsfigur des Tragwerks angezeigt werden. Dabei können der
durchschnittliche Belastungswert (z.B. in kN/m2 Dachfläche) und
der maximale Belastungswert sowie dessen Ort angezeigt werden.
-
Diese
Daten können
zusätzlich über Internet, Handy
etc. abgerufen werden oder aber vom System automatisch gesendet
werden, um die betroffenen Personen rechtzeitig zu warnen, wenn
Handlungsbedarf besteht.
-
Das
erfindungsgemäße Prinzip
der Messung einer vorhandenen Belastung kann nicht nur auf Dächern für die Ermittlung
der Schneelast verwendet werden. Es ist auch die Verwendung in jedem
Bereich möglich,
wo verhindert werden soll, dass eine maximal zulässige Verkehrslast überschritten
wird. Dazu zählen
beispielsweise Balkone oder Laubengänge, die vor eine Überbelastung
durch Personen oder Einrichtungsgegenstände geschützt werden sollen. Außerdem ist
der Einsatz eines erfindungsgemäßen Systems
bei Strommasten, Telefonmasten o.a. denkbar.
-
Figurenbeschreibung
-
Weitere
Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus
der nun folgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hervor, die als nicht einschränkendes Beispiel dient und
auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug nimmt. Gleiche Bauteile weisen dabei grundsätzlich gleiche
Bezugszeichen auf und werden teilweise nicht mehrfach erläutert.
-
1 zeigt
die Integration eines Schneelast-Messsystems in ein Gebäude,
-
2 zeigt
einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Schneelast-Messmodules
und dessen Integration in eine Dacheindeckung und
-
3 zeigt
einen weiteren Querschnitt einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schneelast-Messmodules
und dessen Integration in eine Dacheindeckung.
-
Die
erfindungsgemäße Integration
eines Schneelast-Messsystems 10 in ein Gebäude ist
in 1 dargestellt. Das Messsystem besteht aus folgenden
Komponenten: Dacheindeckung 18 mit darin integrierten Messmodulen 20 mit
Messsensoren 26, Sender 40, Verbindungsleitung 50,
Anzeigevorrichtung 60 und Warnfunktion 70, die
im Folgenden näher
beschrieben werden.
-
Spezielle
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen in eine
Dacheindeckung 18 integrierte Messmodule 20 sind
in den 2 und 3 dargestellt. Das in die Dacheindeckung 18 integrierte Messmodul 20 enthält mindestens
einen Messsensor 26 zur Ermittlung der Verkehrslast (wie
z.B. Masse des Schnees, der sich auf einer bestimmten Fläche des
Daches befindet) und/oder der Durchbiegung des Dachtragwerkes.
-
Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich
um einen erfindungsgemäß modifizierten
Dachziegel bzw. eine Dachschindel mit entsprechender Wannenausbildung 30 zur
Aufnahme der Messsensoren 26. Es können spezielle Dachziegel Verwendung
finden, bei denen die Wannenausbildung 30 bei der Produktion
der Dachziegel mitgegossen wird. Alternativ können auch Bauteile Verwendung
finden, die aus anderen Materialien, beispielsweise Blech, Kunststoff,
Glasfaser verstärktem Kunststoff
etc. geformt sind, und zwar dergestalt, dass sie direkt die zur
Aufnahme der Sensoren nötige Wanne 30 aufweisen
und In ihrer Gestaltung, Farbe und Form an die Dachziegel angepasst
sind, damit sie sich an die äußere Gestaltung
des Daches unauffällig
anpassen.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist ein nachträglicher
Einbau der Sensoren möglich.
Dafür müssen die
Dachziegel bzw. Schindeln ausgeschnitten und die Messsensoren bspw.
in einer Metallwanne angebracht werden.
-
Oberhalb
der Messsensoren 26 befindet sich eine Druckplatte 28.
Diese hat eine definierte Fläche, so
dass nur die Schneelast, die auf einer definierten Fläche aufliegt,
durch die Sensoren 26 gemessen wird. Somit erhält man Messwerte,
aus denen die Schneelast auf dem Gesamtdach ermittelt werden kann.
Die Druckplatte 28 kann aus einem starren Material gefertigt
sein, muss dann aber die Möglichkeit haben,
sich entsprechend der aufliegenden Schneelast auf und ab zu bewegen.
-
Die
Druckplatte 28 ist so gestaltet, dass sie die wesentlichen
Eigenschaften der allgemeinen Dacheindeckung, beispielsweise die
Entwässerung des
Dachs, das Abrutschen des Schnees etc. nicht stört. Weiterhin ist die Druckplatte 28 absolut
wasserdicht und trittsicher. Die Ränder der Druckplatte 28 sind
elastisch an die Dachziegel/Schindel anzuschließen, damit die Verformungen
für den
Messvorgang zu keiner Beeinträchtigung
der Entwässerung führen. Außerdem darf
kein Wasser in die Messeinheit eindringen und möglicherweise durch Gefrieren den
Messvorgang stören.
-
Alternativ
kann die gesamte Druckplatte 28 auch aus einem flexiblen,
leicht verformbaren Material bestehen, das an den Rändern fest
und vor allem dicht mit der Dachschindel verankert ist. Die Verformung
drückt
auf den mindestens einen Drucksensor 26, wodurch die Schneelast
berechnet werden kann.
-
Unterhalb
des mindestens einen Messsensors 26 und innerhalb der Wanne 30 ist
die Auswerteschaltung 24 zur Weiterleitung der Messwerte
sowie die Stromversorgung 34 angeordnet.
-
Die
Wanne 30, in der sich die Messsensoren, die Auswerteschaltung
sowie die Stromversorgung befinden, kann weiterhin eine Abflussmöglichkeit
enthalten, so dass bei eventueller Kondenswasserbildung dieses problemlos
abfließen
kann.
-
Die
mit Hilfe der Sensoren 26 ermittelten Messwerte werden über eine
Verbindungsleitung 50 zur Anzeigevorrichtung 60 übertragen.
Alternativ kann diese Übertragung
mittels kabelloser Übertragungsmittel,
bspw. Funk oder Infrarot erfolgen.
-
3 zeigt
eine alternative Dacheindeckung mit erfindungsgemäßer Messsensorik,
bestehend aus Bahnen bzw. Tafeln beispielsweise aus Blech, Zink,
Kupfer etc. Für
die Integration der Messsensoren 26 sind die Bahnen auszuschneiden
und die Wanne 30 an die bestehende Dachdeckung 18 wasserdicht
anzuschließen.
Die beispielsweise aus Blech geformte Wanne 30 wird über Andichtlaschen mit
der Bahnendeckung wasserdicht und kraftschlüssig verbunden.
-
Bei
den erfindungsgemäßen modularen Dacheindeckungen
einschließlich
Stromversorgung handelt es sich um ein modulares System. Mehrere Module
mit der erfindungsgemäßen Messsensorik können zur
genaueren Messung der Schneeauflast gleichmäßig über die Dachfläche verteilt
werden.
-
Im
Gebäude
befindet sich weiterhin ein Sender 40, welcher zu den Messsensoren 26 ein
optisches oder akustisches Signal sendet. Der Sender 40 ist
im Gebäude
an einem festen, unverschieblichen Ort befestigt. Die Messsensoren 26 ermitteln anhand
des Signals Verformungen in der Tragstruktur. Alternativ können die
Verformungen anhand von Dehnmessstreifen ermittelt werden.
-
Die
mit Hilfe der Messsensoren 26 ermittelten Werte werden über eine
Verbindungsleitung 50 oder über kabellose Übertragungsmittel
wie Funk bzw. Infrarot zur Anzeigevorrichtung 60 gesendet. Die
Verwendung von kabellosen Übertragungsmitteln
zur Datenübertragung
garantiert einen geringen Eingriff in die bestehende Bausub stanz,
da nur Leitungen für
die Stromversorgung 34 der Messsensoren 26 gelegt
werden müssen.
-
Bei
der Anzeigevorrichtung 60 kann es sich beispielsweise um
einen Rechner mit entsprechender Software handeln, die es ermöglicht,
die durch die Sensoren 26 ermittelten Messwerte anzuzeigen (aktuelle
Verkehrslast), zu vergleichen, die Schneelast zu berechnen etc.
Idealerweise enthält
die Anzeigevorrichtung 60 eine Software, die die Messwerte mit
der für
das Dachtragwerk ausgelegten Maximalbelastung vergleicht und ein
Warnsignal ausgibt, falls dieser Wert überschritten wird. Es wird
der durchschnittliche Belastungswert angezeigt, zusätzlich kann
auch der Maximalwert und die Lage dieses Wertes auf der Dachfläche ermittelt
und angezeigt werden. Dies dient vor allem dazu, örtliche
Spitzenwerte, die beispielsweise durch Schneeverwehungen entstehen,
anzuzeigen.
-
Weiterhin
kann die Verformung des Tragwerks angezeigt und ggf. ebenfalls mit
dem Grenzwert verglichen werden, so dass bei kritischen Werten der
Dachverformung ebenfalls Alarm ausgelöst wird.
-
Die
Anzeigevorrichtung 60 kann weiterhin Verbindung zum Internet
haben, die eine doppelte Funktion erfüllt. Zum einen besitzt sie
eine Warnfunktion 70. Über
das Internet können
externe Schutzeinrichtungen wie z.B. Feuerwehr etc. kontaktiert
werden, wenn die Schneeauflast kritische Werte annimmt und/oder
eine starke Verformung des Daches festgestellt wird. Dies ist vor
allem bei großen öffentlichen
Gebäuden
vorteilhaft. Weiterhin können
diese Schutzeinrichtungen via Internet die Daten abgreifen und bei
einer möglichen
Gefährdung
der Tragstruktur des Daches bereits handeln, bevor in diesen Gebäuden beispielsweise
Großveranstaltungen
mit vielen Besuchern stattfinden.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr
ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von
dem erfindungsgemäßen Gedanken
Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.
-
- 10
- Auflast-Messsystem
- 18
- Dacheindeckung
- 20
- erfindungsgemäßes Messmodul
mit Messsensoren
- 22
- erfindungsgemäßer Dachziegel
- 23
- erfindungsgemäße Dacheindeckung
aus Bahnen, Tafeln etc.
- 24
- Auswerteschaltung
- 26
- Messsensoren
- 28
- Druckplatte
- 30
- Wannenausbildung
- 34
- Stromversorgung
- 40
- Sender
- 50
- Verbindungsleitung
- 60
- Anzeigevorrichtung
- 70
- Warnfunktion