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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren für die Durchführung einer
Startphase vor der eigentlichen Betriebsphase einer Schmelz- und/oder
Läutervorrichtung,
wobei in der Betriebsphase zumindest eine anorganische Substanz
in der Schmelz- und/oder Läutervorrichtung
induktiv beheizt wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung
zur Durchführung des
Verfahrens.
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Beim
kontinuierlichen Einschmelzen und/oder Läutern von anorganischen Substanzen wie
zum Beispiel Gläsern
und/oder Glaskeramiken sowie anderer Materialien kann die Schmelze
in sogenannten Skullgefäßen durch
direktes Einkoppeln von Hochfrequenzenergie beheizt werden.
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Unter
einem Skulltiegel wird ein Gefäß verstanden,
dessen Wände
kühlbar
sind und beispielsweise aus eng nebeneinander angeordneten, wassergekühlten Metallrohren
bestehen. Die Dichtigkeit des Tiegels wird durch Einfrieren der
Schmelze in unmittelbarer Umgebung der Rohre gewährleistet. Somit kann auf Feuerfest-Material
verzichtet werden.
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Der
Skulltiegel ist von einer Hochfrequenzspule umgeben. Zwischen den
metallischen Rohren muss ein Zwischenraum sein, damit die Hochfrequenz
in die Schmelze einkoppeln kann. Durch das direkte Einkoppeln von
Hochfrequenzenergie in die Schmelze kann diese im Randbereich des
Schmelzaggregates kälter
sein als in der Mitte. An den gekühlten Wänden bildet sich eine Skullschicht
aus arteigenem Material aus, die sich immer wieder selbst erneuern
kann.
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Ein
Vorteil des Schmelzens von Materialien in solchen hochfrequenzbeheizten
Skullgefäßen ist, dass
es für
die Schmelztemperaturen keine praktischen Obergrenzen gibt, das
heißt,
das zu schmelzende Material kann bei Bedarf weit über 2000°C hinaus
aufgeheizt werden. Zudem gibt es aufgrund der Ausbildung einer erstarrten
Skullkruste aus arteigenem Material zwischen der Schmelze und dem Schmelzgefäß keinen
nennenswerten Eintrag von Fremdmaterial in die Schmelze. Ebenso
ist das Schmelzgefäß durch
die sich ausbildende Skullkruste vor Angriffen und Korrosion durch
die Schmelze geschützt.
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Mit
diesem Verfahren lassen sich also insbesondere hochschmelzende und/oder
korrosive Materialien und Schmelzen einschmelzen, läutern und konditionieren.
Ein weiterer Vorteil der möglichen
hohen Temperaturen liegt in der Verwendbarkeit sogenannter Hochtemperaturläutermittel.
Dies ermöglicht es,
auf umweltschädliche
und toxische Läutermittel wie
As2O5 oder Sb2O5 zu verzichten
und statt dessen beispielsweise das weniger bedenkliche SnO2 als Läutermittel
zu verwenden.
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Das
Beheizen der Schmelze mit Hilfe von Hochfrequenzenergie hat jedoch
den Nachteil, dass die zu schmelzenden Materialien, Gläser, Glaskeramiken,
Keramiken oder Kristalle für
ihre Prozesstemperatur eine ausreichend hohe elektrische Leitfähigkeit
aufweisen müssen,
damit die mit Hilfe der Hochfrequenzstrahlung eingetragene Energie
größer ist, als
die über
die Skullwände
abgeführte
Wärmemenge.
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Der
praxistaugliche Wert für
die elektrische Mindestleitfähigkeit σmin liegt
bei etwa 0,1 Ω–1·Cm–1, was
einem spezifischen elektrischen Widerstand ρ von 10 Ω·cm entspricht. Bei diesem
Wert des betreffenden Materials wird das Einkoppeln von Energie aus
dem Hochfrequenzfeld möglich,
so daß eine
positive Energiebilanz entstehen kann. Je nach Anlage und Randbedingungen
kann dieser auch etwas variieren und stellt daher eher einen Bereich
als eine feste Grenze dar.
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Im
allgemeinen ist die elektrische Leitfähigkeit von Stoffen und Materialien
eine temperaturabhängige
Größe, da die
Beweglichkeit der Ladungsträger
temperaturabhängig
ist. Speziell im Falle von nichtmetallischen Gläsern, Glaskeramiken, Keramiken
und Kristallen, deren Leitfähigkeit
in wesentlichen auf Ionen beruht und durch deren Beweglichkeit bestimmt
ist, nimmt die Leitfähigkeit
mit steigender Temperatur zu.
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Im
Falle von kristallinen Stoffen und Materialien steigt beim Phasenübergang
fest-flüssig,
dem Schmelzpunkt, mit dem dadurch verbundenen Zusammenbruch des-strukturellen
Netzwerkes die elektrische Leitfähigkeit
oft sprunghaft an. Gläser
und Glaskeramiken verhalten sich normalerweise anders. Da es keinen
definierten Phasenübergang
fest-flüssig und
damit auch keinen Schmelzpunkt gibt, bricht hier das strukturelle
Netzwerk nicht schlagartig zusammen, sondern löst sich auf.
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Sind
in das Glasnetzwerk leicht bewegliche Ionen wie zum Beispiel Alkaliionen
eingebunden, so werden diese mit zunehmender Temperatur beweglicher,
und die Leitfähigkeit
steigt kontinuierlich an. Ist die Konzentration dieser Ionen ausreichend
gross, koppeln Gläser
dieses Typs, zum Beispiel Alkali-Zink-Silicat-Gläser, verhältnismäßig leicht in Hochfrequenzfelder
ein. Ebenso leicht koppeln Gläser
in Hochfrequenzfelder ein, deren Glasnetzwerk sich bereits bei tiefen
Temperaturen auflöst
und bereits vorher strukturell fest gebundene Ionen wie Erdalkalien, Lanthanide
oder Fluoride zur Leitfähigkeit
beitragen, so zum Beispiel Lanthan-Borat-, oder Fluor-Phosphat-Gläser.
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Eine
weitere Gruppe stellen die Gläser
und Glaskeramiken dar, die relativ geringe Konzentration an beweglichen
Ionen enthalten und deren Netzwerk relativ stabil ist. Diese Gläser, zu
denen zum Beispiel die Bleisilicate gehören, koppeln erst bei deutlich
höheren
Temperaturen in Hochfrequenzfelder ein. Oft führt das dazu, dass die notwendigen
Prozesstemperaturen bereits so hoch liegen, dass eine Verdampfung
oder gar die thermische Zersetzung (thermische Reduktion des Bleioxids)
der Gläser
zu befürchten ist.
Gläser
dieses Typs sind daher nur sehr eingeschränkt mittels Hochfrequenzenergie
beheizbar.
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Eine
andere Gruppe bilden die Gläser
und Glaskeramiken, deren Netzwerk extrem stabil ist und die nur
geringe Mengen an leitfähigen
Ionen enthalten. Die Temperaturen, bei denen Gläser dieser Gruppe eine ausreichende
Leitfähigkeit
aufweisen, um Hochfrequenzenergie zu absorbieren, liegen üblicherweise
so hoch, dass sich durch die einsetzende Verdampfung der koppelnden
Spezies die elektrische Leitfähigkeit
der Schmelze wieder verschlechtert. Zudem neigt diese Glasgruppe
so wenig zur Kristallisation, dass es nicht oder nur teilweise zur Ausbildung
einer stabilen hochreflektierenden Skullkruste kommt. Die Energiebilanz
wird dadurch deutlich verschlechtert. Diese Gruppe von Gläsern, zu
denen die Borosilicate gehören,
können
in der Praxis bisher nicht stabil hochfrequenzbeheizt werden.
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Eine
besondere Gruppe bilden die Gläser, die
praktisch keine leicht beweglichen Ionen in ihrem Glasnetzwerk enthalten,
da die elektrischen Isolationseigenschaften bei Raumtemperatur eine
wichtige Produkteigenschaft darstellen. Zu diesen Gläsern gehören zum
Beispiel alkalifreie Alumo-Silikatgläser.
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Diese
Gläser
entsprechen in ihrem Temperatur-Eigenschafts-Verhalten
bereits weitgehend kristallinen Stoffen. Die Kristallisationseigenschaften
dieser Gläser
sind hervorragend geeignet, um stabile, hochreflektierende Skullkrusten
zu bilden. Zudem sind in den Gläsern
praktisch keine leicht verdampfenden Komponenten enthalten, die
das Schmelzen und Läutern
dieser Gläser
bei hohen Temperaturen verbieten würde.
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Die
elektrische Leitfähigkeit
eines alkalifreien Alumo-Silikatglases
nimmt mit steigender Temperatur extrem zu und erreicht bei Temperaturen
oberhalb von 1700°C
Werte, die eine Beheizung mit Hochfrequenzenergie zulassen. Bisher
ist es jedoch in der Praxis nicht möglich, diese Gläser auf
eine derart hohe Temperatur vorzuheizen, um sie in einem Skulltiegel
stabil hochfrequenzbeheizen zu können.
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Zum
Starten hochfrequenzbeheizter Anlagen muß das zunächst die Hochfrequenzenergie nicht
absorbierende Material in den schmelzflüssigen Zustand überführt werden.
Das kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise geschehen. Beispielsweise
können
im festen Zustand koppelnde Suszeptoren wie zum Beispiel Graphit-
oder Metallringe verwendet werden. Diese Suszeptoren erwärmen damit
das umgebende Material bis zum schmelzflüssigen Zustand und werden entweder
nach dem Einkoppeln aus der Schmelze entfernt, so zum Beispiel Suszeptoren
aus Graphit, oder lösen
sich gutartig unter Aufoxidation in der Schmelze auf wie zum Beispiel
Zirkonium.
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Diese
Vorgehensweise ist aber aus verschiedenen Gründen für den Einsatz unter Produktionsbedingungen
nachteilig. So erfordert die Entfernung von sich nicht auflösenden Suszeptoren
ein Manipulieren innerhalb des unmittelbaren Schmelz- und damit
des Gefahrenbereiches. Zudem besitzen Suszeptoren aus Graphit und
unedlen Metallen ein sehr hohes Reduktionspotential und beeinflussen
die Qualität
des Produktes negativ. Ein Neustart der Anlage ist bei einem Anlagenausfall
nicht möglich,
da in das Volumen zunächst
erst wieder ein Suszeptorring eingebracht werden müsste. Suszeptoren
aus unedlen Metallen, die sich gutartig unter Aufoxidation in der
Schmelze auflösen
würden,
sind zudem sehr teuer und daher unwirtschaftlich. Die meisten Metalle wären wäre wegen
ihres zu geringen Schmelzpunktes auch gar nicht als Suszeptormaterial
geeignet.
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Die Überführung von
Materialien in den schmelzflüssigen
Zustand kann auch durch eine Strahlungsheizung erreicht werden.
Dafür in
Frage kommen eine fossile Beheizung mit einem oder mehreren Brennern,
aber auch elektrisch oder gasbeheizte Strahlungselemente sind möglich. Die
mit dieser Art der Beheizung maximal erreichbaren Temperaturen in
der Schmelze sind natürlich
von der jeweiligen Strahlungsleistung und den Anlagengegebenheiten
abhängig.
Jedoch sind Temperaturen oberhalb von etwa 1600°C in Glasschmelzen nicht zu
erreichen. Zudem wird der Oberofenbereich, auf den ja ca. 50% der
Strahlungsleistung wirken würden,
extrem hoch belastet. Im Falle gefärbter beziehungsweise stark
wärmeabsorbierender
Materialien ist eine Durchheizung des gesamten Volumens mit einer
einseitigen Strahlungsbeheizung ausgeschlossen.
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Es
ergibt sich daher eine Aufgabe der Erfindung, eine einfache Möglichkeit
zu schaffen, um auch solche Materialien in einem Skulltiegel induktiv beheizen
zu können,
die erst bei sehr hohen Temperaturen, insbesondere oberhalb von
1600°C einen ausreichenden
spezifischen elektrischen Widerstand aufweisen.
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Zudem
ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, um gefärbte beziehungsweise
stark wärmeabsorbierende
Materialien in einem Skulltiegel in ihrem gesamten Volumen auf eine
solche Temperatur aufheizen zu können,
daß sie dann
induktiv beheizt werden können.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, das induktive Beheizen von
Gläsern
wie Alumosilikatgläsern
oder Borosilikatgläsern
in einem Skulltiegel zu ermöglichen.
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Diese
Aufgaben werden gemäß der Erfindung
gelöst
mit einem Verfahren und einer Vorrichtrung gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweils zugeordneten
Unteransprüche.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Temperaturbeeinflussung einer
Schmelze sowie ein Verfahren zum Einschmelzen, Läutern und/oder Reinigen von
Schmelzen. Die Erfindung betrifft zudem eine Vorrichtung zur Temperaturbeeinflussung und/oder
zum Einschmelzen und/oder zum Läuten und/oder
Reinigung von Schmelzen, sowie ein Produkt, insbesondere ein Glasprodukt,
welches gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
und/oder in der in der erfindungsgemäßen Vorrichtung geschmolzen und/oder
geläutert
und/oder gereinigt und/oder hergestellt wurde.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren für
die Durchführung
einer Startphase vor der eigentlichen Betriebsphase einer Schmelz-
und/oder Läutervorrichtung
zur Verfügung,
wobei in der Betriebsphase zumindest eine anorganische Substanz,
insbesondere zumindest ein Glas, in der Schmelz- und/oder Läutervorrichtung
induktiv über
das Einkoppeln von Hochfrequenzenergie beheizt wird, mit folgenden Schritten
der Startphase:
- a) Bereitstellen zumindest
einer anorganischen Substanz, insbesondere zumindest eines Glases, in
einer Schmelz- und/oder Läutervorrichtung,
- b) Aufheizen der Substanz auf eine Temperatur T1,
bei welcher der spezifische elektrische Widerstand ρ1 der
Substanz einen derartigen Wert aufweist, daß eine direkte konduktive elektrische
Beheizung der Substanz möglich
ist,
- c) Aufheizen der Substanz auf eine Temperatur T2,
bei welcher der spezifische elektrische Widerstand ρ2 der
Substanz einen derartigen Wert aufweist, daß eine direkte induktive Beheizung
der Substanz, insbesondere in einem Frequenzbereich von etwa 100
kHz bis etwa 2 MHz, möglich ist.
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Das
zu erhitzende Material weist bei dieser Temperatur T1 eine
elektrische Leitfähigkeit
auf, die eine direkte konduktive elektrische Beheizung ermöglicht.
Mit Hilfe dieser Beheizung wird nun die Schmelze weiter erhitzt,
bis eine Temperatur T2 erreicht wird. Das
zu erhitzende Material weist bei dieser Temperatur T2 eine
elektrische Leitfähigkeit
auf, die ein direktes Einkoppeln und die Absorption hochfrequenter
Strahlung in der Schmelze ermöglicht.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt in Schritt
b) ein Aufheizen auf eine Temperatur T1,
bei welcher der spezifische elektrische Widerstand ρ1 der
Substanz im Bereich von etwa 10 Ω·cm bis
etwa 500 Ω·cm, bevorzugt
im Bereich von etwa 20 Ω·cm bis
etwa 100 Ω·cm liegt,
so daß eine konduktive
Beheizung unter Verwendung von Elektroden ermöglicht wird.
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Zum
Aufheizen auf die Temperatur T1 wird gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine Strahlungsheizung verwendet, vorzugsweise mit
zumindest einem Brenner, beispielsweise einem Brenner, der mit fossilen
Brennstoff betrieben wird.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß in Schritt
c) ein Aufheizen auf eine Temperatur T2 erfolgt,
bei welcher der spezifische elektrische Widerstand ρ2 der
Substanz im Bereich von etwa 1 Ω·cm bis
etwa 12 Ω·cm, bevorzugt bei
etwa kleiner 10 Ω·cm bis
5 Ω·cm liegt.
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Zum
Aufheizen auf die Temperatur T2 wird vorzugsweise
eine elektrische Beheizung, insbesondere eine direkter konduktive
Beheizung unter Verwendung von Elektroden durchgeführt. Wegen
der im Vergleich mit der Schmelzfläche geringen Elektrodenfläche wirken
diese vorteilhafterweise nicht als Suszeptoren. Zwar geht mit dem
Einsatz von Elektroden die Kontaktlosigkeit der induktiven HF-Beheizung
zur Schmelze verloren, jedoch bleibt im Vergleich zur Verwendung
von Suszeptoren die Schmelze ausreichend sauber. Die Zugabe von
Suszeptoren wie zum Beispiel Na erfordert ein sehr zeitaufwendinges
Ausspülen
des mit dem Suszeptor verunreinigten Materials, während das
Ausspülen
von Verunreinigungen aufgrund der Verwendung von Elektroden, sollten
diese nicht toleriert werden können,
vergleichsweise schnell vonstatten geht. Daher bietet die Erfindung
auch die Möglichkeit,
günstige
Elektroden, beispielsweise auf der Basis von Molybdän, zu verwenden.
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Im
Rahmen der Erfindung wird in Schritt c) das Aufheizen auf eine Temperatur
T2 mittels konduktiver Beheizung in einem
Skulltiegel durchgeführt wird,
welcher ansonsten gerade deshalb verwendet wird, um den Einsatz
von Elektroden zu vermeiden. Die Erfinder haben jedoch erkannt,
daß es
vorteilhafte synergistische Effekte des Einsatzes von Elektroden
zum konduktiven Beheizen in einer Startphase und des induktiven
Beheizens im eigentlichen Betrieb des Skulltiegels gibt, welche
ausgenutzt werden können,
um eine wirtschaftlich günstige
Gesamtbilanz im Hinblick auf die Effizienz der Energienutzung zu
erreichen.
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Die
Erfindung stellt zudem ein Verfahren zum Schmelzen und/oder Läutern zumindest
einer anorganische Substanz, insbesondere zumindest eines Glases,
mit folgenden Schritten zur Verfügung
- aa) Durchführen
einer Startphase mit zumindest den Schritten b) und c) gemäß einem
der vorangegangenen Ansprüche,
- bb) Durchführen
einer Betriebsphase, in welcher die Substanz induktiv beheizt wird,
so daß die Substanz
eine Temperatur TBetrieb ≥ T2 hat.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Beheizung
auf die Temperatur T2 in Schritt b) in einer
ersten Schmelz- und/oder Läutervorrichtung
und die Beheizung auf die Temperatur TBetrieb in
Schritt bb) in einer zweite Schmelz- und/oder Läutervorrichtung durchgeführt.
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Zur
Durchführung
der erfindungsgemäßen Verfahren
stellt die Erfindung zudem eine Schmelz- und/oder Läutervorrichtung
bereit mit zumindest einem Skulltiegel mit zumindest einer kühlbaren
Seitenwand und zumindest einer Bodenplatte, zumindest einer Einrichtung
zum induktiven Beheizen einer Substanz in dem von der Seitenwand
und der Bodenplatte des Skulltiegels definierten Innenraum, und
zumindest zwei Elektroden, welche in dem Innenraum positionierbar
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schmelz-
und/oder Läutervorrichtung
umfaßt
diese des Weiteren eine Einrichtung zum Positionieren der Elektroden,
mit welcher zur Durchführung
von Schritt c) der Startphase die Elektroden in dem von der Seitenwand
und der Bodenplatte definierten Innenraum positioniert werden, und für die Durchführung von
Schritt bb) der Betriebsphase die Elektroden aus dem Innenraum entfernt
werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
anhand von ausführungsbeispielen
näher erläutert. Dieselben
Bezugszeichen kennzeichnen in den Figuren dieselben Bauteile. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Schmelz- und/oder Läutervorrichtung gemäß einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung im Querschnitt,
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2 eine
schematische Darstellung einer Schmelz- und/oder Läutervorrichtung gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der Erfindung im Querschnitt,
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3 eine
schematische Darstellung einer Schmelz- und/oder Läutervorrichtung gemäß einer dritten
Ausführungsform
der Erfindung im Querschnitt,
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4 eine schematische Darstellung einer Schmelz- und/oder Läutervorrichtung
gemäß einer vierten
Ausführungsform
der Erfindung im Querschnitt in der Startphase (4A)
und in der Betriebsphase (4B), und
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5 eine
schematische Darstellung der Abhängigkeit
des spezifischen elektrischen Widerstands von der Temperatur für verschiedene,
exemplarisch ausgewählte
Glasarten.
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Je
nach Aufgabenstellung und einzustellendem Temperaturprofil können verschiedene
Fahrweisen des Prozesses und der Anlage realisiert werden. Zum einen
können
die Strahlungsheizung, die direkte elektrische Beheizung über Elektroden
und die Hochfrequenzbeheizung auf dasselbe Schmelzvolumen wirken.
Eine entsprechende Schmelz- und/oder Läutervorrichtung ist in 1 dargestellt.
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Eine
Schmelze 1 wird mit Hilfe eines nicht dargestellten Zufuhrsystems
in den Skulltiegel eingebracht und mit einem Entnahmesystems 4 aus
dem Skulltiegel entnommen. Der Innenraum des Skulltiegels wird von
Seitenwänden 2 und
einer Bodenplatte definiert. Die Bodenplatte umfaßt eine
Isolierung 3. Die Isolierung 3 kann beispielsweise
eine korrosionsbeständige
elektrische Isolationsschicht sein.
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Die
Schmelze 1 kann über
eine fossile Strahlungsheizung 8 von oben aus einem Oberofen 9 heraus
beheizt werden. Zudem kann die Schmelze 1 konduktiv mit
Hilfe von Elektroden 5 beheizt werden. Die Elektroden 5 sind
mit einer Energieversorgung 6 verbindbar. Um den Skulltiegel
herum ist ein Induktor 7 angeordnet, welcher zum induktiven
Beheizen der Schmelze 1 verwendet werden kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird statt der fossilen eine elektrische Strahlungsbeheizung 12 eingesetzt.
Eine entsprechende Schmelz- und/oder Läutervorrichtung ist in 2 dargestellt.
In dieser Ausführungsform
wird die Schmelze über
ein Zufuhrsystem 10 dem Skulltiegel zugeführt, und über eine
Entnahme 4 aus dem Skulltiegel entnommen. Der Skulltiegel
umfaßt
Seitenwände 2,
welche in den Bodenbereich des Skulltiegels übergehen. Die Elektroden 5 sind
durch den Boden des Skulltiegels in diesen eingeführt, wobei
die unmittelbare Umgebung der Durchführungen für die Elektroden 5 im
Boden eine elektrische Isolation 11 der Elektroden umfaßt.
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Dadurch,
daß die
Strahlungsheizung, die direkte elektrische Beheizung über Elektroden
und die Hochfrequenzbeheizung in einem Skulltiegel auf dasselbe
Schmelzvolumen einwirken können,
sind besonders hohe Temperaturen erreichbar und bestimmte Zonen
des Schmelzvolumens können
gezielt überhitzt
werden. Das ist besonders für
ein leistungsfähiges
Hochtemperatur-Einschmelzaggregat von
Nutzen. Dadurch können
schwer schmelzbare Materialien schnell und effektiv in den schmelzflüssigen Zustand überführt werden.
Das hat, besonders bei Gemengen die Bestandteile mit hohen und niedrigen
Schmelzpunkten haben, den Vorteil, dass es, aufgrund der hohen Einschmelzgeschwindigkeit
mit dem der Einschmelzprozess abläuft, nicht zu einer Separation
der Bestandteile kommt.
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Zum
anderen können
lediglich die direkte elektrische Beheizung über Elektroden und die Hochfrequenzbeheizung
auf dasselbe Schmelzvolumen wirken. Auch in dieser Kombination sind
besonders hohe Temperaturen erreichbar und bestimmte Zonen des Schmelzvolumens
können
durch die Hochfrequenzabsorption gezielt überhitzt werden. Besonderer
Vorteil in dieser Anordnung ist der kalte Oberofen. Diese Form des
klassischen "cold-top" Schmelzens kann
in verschiedenen vollelektrisch beheizten Wannen praktiziert werden
und sorgt auch für
eine homogenes Einschmelzen aller Bestandteile mit dem besonderen
Vorteil der geringen Verstaubung im Oberofenbereich. Im Falle der
Verwendung als Läuteraggregat
kann das Temperaturprofil so eingestellt werden, dass ein besonders
effektiver Blasenaufstieg bis zur Oberfläche der Schmelze ermöglicht wird.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist, daß die
direkte elektrische Beheizung über
Elektroden und die Hochfrequenzbeheizung nacheinander in verschiedenen Schmelzvolumina
wirken. In dieser Kombination wird in einem ersten Bereich der Schmelzanlage
die Schmelze durch eine direkte elektrische Beheizung, optional
durch Strahlungsheizung unterstützt,
auf eine Temperatur aufgeheizt, die deren Leitfähigkeit soweit erhöht, dass
in einem zweiten Bereich der Schmelzanlage das Schmelzvolumen durch
die Einkopplung hochfrequenter Strahlung weiter aufgeheizt werden
kann. Diese Kombination der Reihenschaltung beider Beheizugsprozesse
ist vorteilhaft, wenn extrem hohe Temperaturen in der Schmelze erreicht werden
sollen, um diese beispielsweise zu entgasen. Sind Temperaturen oberhalb
von etwa 2200°C
in der Schmelze zu erreichen, besteht die Gefahr, daß die Elektroden
weich werden beziehungsweise deren Korrosionsstabilität deutlich
sinkt.
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In 3 ist
eine entsprechende Schmelz- und/oder Läutervorrichtung dargestellt.
Eine Schmelze 1 tritt durch einen Einlaß 10 mit einer Temperatur T1 in einen ersten Skulltiegelbereich ein.
In diesem ersten Skulltiegelbereich wird die Schmelze 1 konduktiv
mit Hilfe von Elektroden 5 auf eine Temperatur T2 aufgeheizt. Die Schmelze 1 tritt
dann mit der Temperatur T2 in einen zweiten
Skulltiegelbereich ein, in welchem sie induktiv mit Hilfe des Induktors 7 auf eine
Temperatur T3 aufgeheizt wird, die der Betriebstemperatur
TBetrieb entspricht.
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Eine
vierte Möglichkeit
besteht darin, die direkte elektrische Beheizung über Elektroden
und die Hochfrequenzbeheizung zeitlich nacheinander in einem Schmelzvolumen
wirken zu lassen. Die räumliche
Nacheinanderschaltung der direkten elektrischen Beheizung und der
Hochfrequenzbeheizung hat den Vorteil, der höheren Anlagenstabilität. Fällt aus
irgendeinem Grund die Hochfrequenzbeheizung aus, kann diese jederzeit
wieder zugeschaltet werden, da die direkte elektrische Beheizung
das Glas auf die notwendige Koppeltemperatur aufheizt.
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Bei
dieser Prozessführung
ist das Gesamtvolumen der Anlage relativ gross, um die Temperaturfelder
zu trennen. Zudem verbleiben die Elektroden immer im Schmelzkontakt
und es kommt notwendigerweise zu einem Eintrag von Elektrodenmaterial
in die Schmelze. Um diesen Eintrag praktisch auszuschließen und
die Schmelze ohne Kontakt zu artfremdem Material zu erhitzen, ist
es vorteilhaft, die direkt elektrisch beheizten Elektroden nur in
der Startphase zu verwenden. Eine entsprechende Anordnung für diese
Prozeßführung ist
in 4 dargestellt. In 4A ist
die Anordnung im Zustand der Startphase gezeigt.
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Sobald
das Schmelzvolumen auf die zum Einkoppeln von Hochfrequenzenergie
notwendige Temperatur T2, aufgeheizt ist, übernimmt
die Hochfrequenzstrahlung die Beheizung und die Leistung der Elektroden
wird allmählich
reduziert. Nach dem Abschalten der direkten elektrischen Beheizung
werden die Elektroden einfach aus dem Schmelzvolumen herausgezogen.
Dafür umfaßt die Schmelz- und/oder
Läutervorrichtung
eine nicht dargestellte Einrichtung zum Positionieren der Elektroden 5.
Der Zustand dieser Betriebsphase ist in 4B dargestellt.
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Wenn
die Elektroden durch den Boden in das Schmelzvolumen geführt wurden,
können
diese vollkommen entfernt und durch gekühlte Einsätze ersetzt werden. Es ist
jedoch auch möglich
die Elektroden so zu positionieren, dass diese bündig mit dem Boden abschließen, anschließend Kühlmittel
hindurchströmen
zu lassen und somit eine dichte Skullkruste am Boden zu erzeugen.
Die schlechtere Wiederanfahrbarkeit der Anlage wird durch die praktische
Kontaktlosigkeit zu artfremden Materialien mehr als ausgeglichen.
Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
werden Topelektroden verwendet, die nach der konduktiven Beheizungsphase
nach oben aus der Schmelze gezogen werden.
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Allen
Ausführungsformen
gemeinsam ist, daß das
zu erhitzende Material bei der Temperatur T1 eine
elektrische Leitfähigkeit
aufweist, die eine direkte konduktive elektrische Beheizung ermöglicht.
Mit Hilfe dieser Beheizung wird nun die Schmelze weiter erhitzt,
bis eine Temperatur T2 erreicht wird. Das
zu erhitzende Material weist bei dieser Temperatur T2 eine
elektrische Leitfähigkeit
auf, die ein direktes Einkoppeln und die Absorption hochfrequenter
Strahlung in der Schmelze ermöglicht.
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Die
entsprechenden Zusammenhänge
zwischen der elektrischen Leitfähigkeit
beziehungsweise ihrem Kehrwert, dem spezifischen elektrischen Widerstand,
und der Temperatur sind in 5 für exemplarisch
für einige
Glasarten dargestellt. Eingezeichnet in die schematische Darstellung
sind die Bereiche, in welchen eine konduktive Beheizung (oberer
Bereich in 5) beziehungsweise eine induktive Beheizung
(unterer Bereich in 5) möglich ist. Der Übergangsbereich
zwischen beiden liegt bei Werten für den spezifischen elektrischen
Widerstand um 10 Ω·cm.
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Das
Schmelzgefäß für die erfindungsgemäße Schmelz- und/oder Läutervorrichtung
ist im wesentlichen aus kühlmittelgekühlten sogenannten Skull-Segmenten
aufgebaut. Das sind im Falle der Verwendung von Metallen mit mäanderformigen Kühlmittelkanälen versehene,
geschlitzte Bauteile. Diese sind durch die Ausführung ihrer Schlitze nahezu
vollständig
durchlässig
für hochfrequente
Felder und Strahlung, haben aber eine so hohe Kühlwirkung, dass an der schmelzseitigen
Kontaktfläche
die Schmelze komplett flächig
erstarrt.
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Als
Materialien können
dafür sämtliche
nichtmagnetischen Metalle und Metalllegierungen, insbesondere Kupfer,
Aluminium und dessen Legierungen, Nickelbasislegierungen verwendet
werden. Intensiv gekühlte
nichtmetallische Materialien mit verhältnismäßig hohen Wärmeleitfähigkeiten, wie z.B. Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid,
Magnesiumoxid, Kieselglas, gebrannte Körper aus gemahlenem Kieselglas
oder Mischungen und/oder Verbindungen aus diesen sind ebenfalls
als Materialien einsetzbar. In diesem Falle kann auf eine Schlitzung
und eine mäanderförmige Führung der
Kühlung
verzichtet werden.
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Eine
vollflächige
Kühlung
mit hochfrequenzdurchlässigen
Medien ist möglich.
Wichtig dabei ist, dass sich an der Grenzschicht zur Schmelze eine
erstarrte, zeitstabile, kristalline oder teilkristalline hochreflektierende
Kruste aus schmelzeigenem Material ausbildet.
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Der
Bodenbereich der Anlage ist so auszuführen, dass die Elektroden gegeneinander
elektrisch isoliert sind. Der restliche Bodenbereich ist ebenso
als metallisches oder nichtmetallisches Skullsystem ausgeführt. Dabei
kann der Boden eine eigene elektrisch. getrennte Einheit bilden
oder in das Gesamtskullsystem integriert sein.
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Als
Elektrodenmaterialien kommen sämtliche
Materialien in Frage, die eine elektrische Beheizung der Schmelze
ermöglichen,
mindestens den zur Hochfrequenzbeheizung notwendigen Starttemperaturen
T2 standhalten und möglichst nicht bzw. wenig durch
die Schmelze angegriffen werden. Im Falle eines korrosiven Angriffs
muss sich das Elektrodenmaterial möglichst gutartig im Glas auflösen. Die
Reinheitsanforderungen des Endprodukts müssen dabei beachtet werden.
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Als
Materialien kommen bevorzugt hochtemperaturfeste Metalle wie beispielsweise,
Platin und dessen Legierungen, Iridium und dessen Legierungen, Molybdän und Wolfram
zum Einsatz. Es können jedoch
auch leitfähige Oxide
wie SnO2 eingesetzt werden. Die Elektroden
können
dabei selbst gekühlt oder
ungekühlt
ausgeführt
sein.
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Ausführungsbeispiel
1
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Optisches Glas für Abbildungssysteme
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Glaszusammensetzung:
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- SiO2 = 21,0%
- B2O3 = 3,0%
- La2O3 = 25,0%,
- ΣXO2 = 18,0% mit X = (Ti, Zr, Hf);
- ΣRO
= 27,0% mit R = (Mg, Ca, Sr, Ba, Zn)
- Nb2O5 = 6,0%,
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Startphase:
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Beheizung
mit fossilen oder elektrischen Strahlungsheizungen von Raumtemperatur
auf T1 von etwa 1050°C. Der spezifische elektrische
Widerstand ρ bei
T1 = 1050°C
beträgt
etwa 400 Ω·cm.
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Aufheizphase:
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Beheizung über Elektroden
durch direkte konduktive Erwärmung
der Schmelze von T1 von etwa 1050 auf T2 von etwa 1300°C. Der spezifische elektrische
Widerstand ρ bei
T2 = 1300°C
liegt bei etwa 9 Ω·cm.
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Beheizungsphase:
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In
dieser Betriebsphase erfolgt eine Beheizung über Hochfrequenzenergie durch
direkte induktive Erwärmung
der Schmelze auf eine Temperatur TBetrieb im
Bereich von etwa 1350°C
bis etwa 1450°C. Der
spezifische elektrische Widerstand ρ bei TBetrieb = 1400°C liegt bei
etwa 5 Ω·cm.
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Ausführungsbeispiel
2
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Technisches Glas für Verpackungen
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Glaszusammensetzung:
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- SiO2 = 75,0%;
- B2O3 = 12,0%;
- ΣR2O = 6,0% mit R = Li, Na, K, Rb, Cs
- CaO = 2,0%
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Startphase:
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Beheizung
mit fossilen oder elektrischen Strahlungsheizungen von Raumtemperatur
auf T1 von etwa 1000°C. Dabei beträgt der spezifische
elektrische Widerstand bei T1 = 1000°C etwa 300 Ω·cm.
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Aufheizphase:
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Beheizung über Elektroden
durch direkte konduktive Erwärmung
der Schmelze von etwa 1000 auf T2 von etwa
1600°C.
Der spezifische elektrische Widerstand bei T2 =
1600°C
beträgt
etwa 9 Ω·cm.
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Beheizungsphase:
-
In
dieser Betriebsphase erfolgt eine Beheizung über Hochfrequenzenergie durch
direkte induktive Erwärmung
der Schmelze auf eine Betriebstemperatur im Bereich von etwa 1800°C bis etwa 1900°C, wobei
der spezifische elektrische Widerstand bei TBetrieb =
1900°C bei
etwa 5,5 Ω·cm liegt.
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Ausführungsbeispiel
3
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Technisches Glas für Displayanwendungen
-
Glaszusammensetzung:
-
- SiO2 = 60,0%;
- B2O3 = 8,0%
- Al2O3 = 18%
- ΣRO
= 14,0% mit R = Mg, Ca, Sr, Ba
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Startphase:
-
Beheizung
mit fossilen oder elektrischen Strahlungsheizungen von Raumtemperatur
auf T1 von etwa 1000°C. Der spezifische elektrische
Widerstand bei T1 = 1000°C liegt bei etwa 300 Ω·cm.
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Aufheizphase:
-
Beheizung über Elektroden
durch direkte konduktive Erwärmung
der Schmelze von etwa 1000°C
auf etwa 1600°C.
Der spezifische elektrische Widerstand bei T2 =
1600°C liegt
bei etwa 9 Ω·cm.
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Beheizungsphase:
-
In
dieser Betriebsphase erfolgt eine Beheizung über Hochfrequenzenergie durch
direkte Erwärmung
der Schmelze im Bereich von etwa 1800°C bis etwa 1900°C. Der spezifische
elektrische Widerstand bei TBetrieb = 1900°C liegt bei
etwa 5,5 Ω·cm.
-
Es
ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt
ist, sondern vielmehr in vielfältiger
Weise variiert werden kann. Insbesondere können die Merkmale der einzelnen
Ausführungsbeispiele
auch miteinander kombiniert werden.