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Die
vorliegende Erfindung betrifft medizinische Implantate umfassend
oder bestehend aus einem Implantatgrundkörper, der mit einer wirkstoffenthaltenden
Polymermatrix ganz oder teilweise beschichtet ist, ein Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemäß beschichteten Implantates,
eine Verwendung eines erfindungsgemäß beschichteten Implantates
sowie ein Dosierungsregime.
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Implantate
sind Stoffe oder Teile, die zur Erfüllung bestimmter Ersatzfunktionen
für einen
begrenzten Zeitraum oder auf Lebenszeit in den menschlichen oder
tierischen Körper
eingebracht werden. Im Gegensatz zu Transplantaten bestehen Implantate
aus künstlichem
Material (Alloplastik). Es wird häufig nach medizinischen, plastischen
oder funktionellen Implantaten unterschieden.
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Medizinische
Implantate haben die Aufgabe, Körperfunktionen
zu unterstützen
oder zu ersetzen. Je nach Funktion werden Sie auch als implantierte Prothese
bezeichnet. Bekannte Vertreter sind z. B. Herzschrittmacher, Hirnschrittmacher
bei Parkinson, Herzimplantate, Cochleaimplantate, Implantate in der
Zahnmedizin, Stents und Implantate, die dazu dienen ein Depot eines
Arzneistoffes zu bilden sowie verschiedene Formen des Gelenkersatzes.
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Plastische
Implantate werden in der plastischen Chirurgie, z. B. zum Ersatz
von zerstörten
Körperteilen
oder auch zur Veränderung
von bestehenden Körperteilen
verwendet.
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Funktionelle
Implantate dienen zur Überwachung
von menschlichen oder tierischen Funktionen, indem z. B. RFID (radio
frequency identicifaction)-Chips unter die Haut verpflanzt werden.
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Aus
der Vielzahl der vorhandenen Implantattypen kann man erkennen, dass
Implantate und deren Anwendung in der Medizin einen großen Stellenwert
erlangt haben.
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Im
orthopädischen
Bereich sind im Zusammenhang von endoprothetischen Implantaten Implantat-assoziierte
Infektionen und thromboembolische Komplikationen bekannt. Deshalb
wird in diesem Bereich an wirkstoffbeschichteten, insbesondere antibiotikabeschichteten
Implantaten geforscht.
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Im
Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen bieten minimalinvasive Therapieformen
zur Aufweitung und Stabilisierung stenosierter Koronargefäße durch
die Perkutane Transluminale Coronarangioplastie (PTCA) und die Stentimplantation
eine sich immer weiter etablierende Behandlungsmethode. Um eine
weitere Senkung der Spätkomplikationsrate, d.
h. den Wiederverschluss des Gefäßes, die
sogenannte In-Stent-Restenose
(ISR), gerade bei Hochrisikopatienten zu minimieren, verfolgt die
gegenwärtige
Forschung das Ziel einer lokalen Wirkstoffadministration mittels
eines medikamentenbeschichteten Stents, dem therapeutischen Ansatz
des Drug Eluting Stents (DES).
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Bekannte
Drug Eluting Stents umfassen bisher lediglich einen Wirkstoff innerhalb
einer Polymerbeschichtung oder innerhalb eines Lagers einer Polymerbeschichtung,
der in einer gleichbleibenden Konzentration/Dosierung innerhalb
der Trägermatrix vorliegt.
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In
US 6,120,536 wird ein Koronarstent
offenbart, der eine Polymerbeschichtung, in die Heparin inkorporiert
ist und gegebenenfalls eine wirkstofffreie Deckschicht auf der Heparin-inkorporierten
Schicht aufweist, umfasst. Des Weiteren sind Koronarstents bekannt,
die Rapamycin in einer nicht resorbierbaren polymeren Trägermatrix
auf dem Koronarstent aufweist.
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In
der Dissertationschrift „Koronarstents
zur lokalen Wirkstoffelution-Entwicklung und Charakterisierung pharmakonbeladener
Polymermatrizes" (Diener,
Tobias; Fakultät
für Maschinenbau
und Schiffstechnik der Universität
Rostock) werden Drug Eluting Stents offenbart, die jeweils mit einem
Wirkstoff und einer über
die Schichtdicke der Matrix gleich bleibenden Konzentration/Dosierung
des Wirkstoffes beladen sind.
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Bei
der Applizierung eines Wirkstoffes kann es allerdings auch erforderlich
sein, diesen in unterschiedlicher und zeitabhängiger Dosierung aus der Polymermatrix
freizusetzen und/oder den Wirkstoff in einem oder mehreren unterschiedlichen
Zeiträumen oder
zu einem oder mehreren unterschiedlichen Zeitpunkten freizusetzen.
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Die
Forschung geht zum anderen auch dahin, mehr als eine Wirkstoffsubstanz
in die Polymerschicht zu inkorporieren. Ein Ansatz hierfür wird mit der
sogenannten CODRUG-Technologie bereitgestellt.
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Ein
Stent, der mittels einer CODRUG-Technologie beschichtet ist, enthält in der
Polymermatrix eine chemische Verbindung, die unter z.B. hydrolytischer
oder enzymatischer Zersetzung in zwei pharmazeutisch aktive Wirkstoffe
aufspalten wird. Ein Beispiel für
eine solche CODRUG-Technologie stellt eine Polymermatrix dar, die
5-FUTA bestehend
aus zwei kovalent gebundenen Einzelwirkstoffen, das Glukokortikoid
Triamcinolonacetonid (TA) und den Antimetaboliten bzw. das Zytostatikum
5-Fluorouracil (5-FU),
in der Polymermatrix umfasst, wobei 5-FUTA nach Austritt des Codrugs
aus der Polymermatrix unter dem Einfluss eines wässrigen Mediums in seine Einzelwirkstoffe
hydrolytisch gespalten wird. Im Falle des 5-FUTA liegen Triamcinolonacetonid
und 5-Fluorouracil nach Austritt aus der Polymermatrix im molaren
Verhältnis
(TA/5-Fu n/n) von 1/1 vor, was einem Masseverhältnis (TA/5-FU w/w) von 3,3/1
entspricht.
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Die
CORDRUG-Technologie ermöglicht
es allerdings nicht die einzelnen Wirkstoffe unabhängig voneinander,
d.h. nicht in einem molaren Verhältnis von
1/1, zu eluieren und/oder die einzelnen Wirkstoffen unabhängig voneinander
in unterschiedlichen und zeitabhängigen
Dosierungen aus der Polymermatrix zu eluieren und/oder die einzelnen
Wirkstoffe unabhängig
voneinander in einem oder mehreren unterschiedlichen Zeiträumen oder
zu einem oder mehreren unterschiedlichen Zeitpunkten aus der Polymermatrix
zu eluieren und so eine unabhängig
voneinander abgestimmte Therapie zu ermöglichen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein oder mehrere
Nachteile des Standes der Technik zu beheben.
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Die
vorliegende Aufgabe wird gelöst
durch ein erfindungsgemäßes medizinisches
Implantat umfassend oder bestehend aus einem Implantatgrundkörper, der
mit einer wirkstoffenthaltenden Polymermatrix ganz oder teilweise
beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymermatrix
- – ein,
zwei, drei oder mehrere Wirkstoffe
und
- – ein,
zwei oder mehrere Polymere umfasst
wobei
- – jeder
Wirkstoff unabhängig
voneinander in einem, zwei oder mehreren Polymerbereichen innerhalb
der Polymermatrix inkorporiert ist,
- – gegebenenfalls
ein, zwei, drei oder mehrere Wirkstoffe unabhängig voneinander einen Konzentrationsgradienten
in einem, zwei oder mehreren Polymerbereichen innerhalb der Polymermatrix
aufweisen und
- – gegebenenfalls
ein, zwei oder mehrere Polymerbereiche innerhalb der Polymermatrix
keinen Wirkstoff enthalten,
- – mit
der Maßgabe,
dass wenn ein Wirkstoff in einem Polymerbereich innerhalb der Polymermatrix inkorporiert
ist, dieser einen Konzentrationsgradienten innerhalb dieses Polymerbereichs
aufweist.
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Ein
erfindungsgemäßes Implantat
bietet zum einen den Vorteil, dass für die einzelnen Wirkstoffe unabhängig voneinander
die jeweilige Freisetzungsetzungsdauer bzw. die Elutionsdauer aus
der Polymermatrix über
die Schichtdicke des Polymerbereiches reguliert werden kann, in
dem der jeweilige Wirkstoff inkorporiert ist.
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Zudem
besteht ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Implantates darin, dass
die Dosierung, also die Konzentration der freigesetzten einzelnen
Wirkstoffe, unabhängig
voneinander durch den jeweiligen Beladungsgrad des einzelnen wirkstoffbeladenen
Polymerbereichs reguliert werden kann. Somit wird eine graduelle
Wirkstoffelution, das heißt eine
Elution der jeweiligen Wirkstoffe unabhängig voneinander in unterschiedlicher
und zeitabhängiger Dosierung
aus der Polymermatrix ermöglicht
(graduelle Wirkstoffelution). Durch die graduelle Wirkstoffelution
kann Einfluss auf die Pharmakokinetik der einzelnen Wirkstoffe genommen
werden, d.h. die Elutionskurve des oder der freigesetzten Wirkstoffe
in Bezug auf die Zeit kann unabhängig
voneinander gesteuert werden.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Implantates besteht darin,
dass die einzelnen Wirkstoffe unabhängig voneinander in unterschiedlichen Zeiträumen oder
zu unterschiedlichen Zeitpunkten aus der Polymermatrix freigesetzt
werden können (sequentielle
Wirkstoffelution).
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Folglich
kann ein erfindungsgemäßes Implantat
in Hinblick auf die unterschiedlichen therapeutischen Fenster der
jeweiligen Wirkstoffe unabhängig voneinander
angepasst werden, um z. B. eine Über- bzw.
Unterdosierung zu vermeiden, den Start- und/oder Endpunkt einer
Wirkstoffapplikation zu definieren und/oder eine zielgerichtete
Steuerung der Elutionskurve über
die Zeit zu erreichen.
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Demnach
ermöglicht
ein erfindungsgemäßes Implantat
eine optimierte Freisetzung von nicht nur einem sondern zwei oder
mehreren Wirkstoffen aus der Polymermatrix für eine optimale Therapie oder
Prophylaxe.
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Ein
Wirkstoff im Sinne dieser Erfindung ist eine Substanz, die im menschlichen
oder tierischen Körper
eine biologische Reaktion hervorruft. In diesem Sinne kann Wirkstoff
auch synonym zu Arzneistoff und/oder Pharmakon verwendet werden.
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Unter
Beschichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Ummantelung
des Implantats, vorzugsweise eines Stents, und/oder eine Befüllung und/oder
eine Beladung von Aussparungen, vorzugsweise Löchern, Cavitäten und/oder
Körbchen
im und/oder am Implantat, vorzugsweise Stent, mit einer geeigneten
Matrix, die einen oder mehrere Wirkstoffe umfasst, zu verstehen.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
finden sich in den abhängigen
Patentansprüchen
zu dem erfindungsgemäßen medizinischen
Implantat wieder.
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Demnach
ist ein erfindungsgemäßes Implantat
bevorzugt, wobei ein, zwei, drei oder mehrere wirkstoffhaltige und/oder
wirkstofffreie Polymerbereiche der Polymermatrix einen kontinuierlichen/graduellen
Verlauf der Matrixzusammensetzung aufweisen und/oder als „Layer-by-Layer"-Beschichtung vorliegen.
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Bevorzugte
Polymere für
die Polymermatrix des erfindungsgemäßen Implantats werden ausgewählt aus
der Gruppe:
- – nichtresorbierbarer/permanenter
Polymere wie beispielsweise:
Polypropylen, Polyethylen, Polyvinylchlorid,
Polyacrylate (Polyethyl- und Polymethylacrylate, Polymethylmetacrylat,
Polymethyl-co-ethyl-acrylat, Ethylen/Ethylacrylat) Polytetrafluorethylen
(Ethylen/Chlortrifluorethylen Copolymer, Ethylen/Tetrafluorethylen
Copolymer), Polyamide (Polyamidimid, PA-11, -12, -46, -66), Polyetherimid,
Polyethersulfon, Poly(iso)butylen, Polyvinylchlorid, -fluorid, Polyvinylalkohol,
Polyurethan, Polybuthylenterephthalat, Silikone, Polyphosphazen,
Polymerschäume
(aus z.B. Carbonaten, Styrolen), sowie die Copolymere und Elends
der aufgezählten Klassen,
bzw. der Klasse der Thermoplaste und der Elastomere im Allgemeinen
- – resorbierbarer/bioresorbierbarer/degradierbarer Polymere
wie beispielsweise:
Poly-dioxanon, Polyglycolid Polycaprolacton,
Polylactide [Poly-L-Lactid, Poly-D,L-Lactid, und Copolymere sowie
Elends wie Poly(L-Lactid-co-glycolid), Poly(D,L-lactid-co-glycolid),
Poly(L-Lactid-co-D,L-Lactid), Poly(I-Lactid-co-trimethylen carbonat)], Triblockcopolymere,
Polysaccharide [Chitosan, Levan, Hyaluronsäure, Heparin, Dextran, Cellulose
etc.], Polyhydroxyvalerat, Ethylvinylacetat, Polyethylenoxid, Polyphosphorylcholin, Fibrin,
Albumin, Polyhydroxybuttersäure
(ataktisch, isotaktisch, syndiotaktisch sowie deren Elends), etc.
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Besonders
bevorzugt sind Polylactide [Poly-L-Lactid, Poly-D,L-Lactid, und
Copolymere sowie Elends wie Poly(L-Lactid-co-glycolid), Poly(D,L-lactid-co-glycolid),
Poly(L-Lactid-co-D,L-Lactid),
Poly(L-Lactid-co-trimethylen carbonat)] und Polysaccharide Chitosan,
Levan, Hyaluronsäure,
Heparin, Dextran, Cellulose etc.].
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Bevorzugt
ist des Weiteren eine Kombination von zwei oder mehreren wirkstoffhaltigen
und/oder wirkstofffreien Polymeren der Polymermatrix. Durch eine
solche Kombination können
die mechanischen Eigenschaften der Polymermatrix beeinflusst werden.
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Insbesondere
kann ein Konzentrationsgradient so eingerichtet werden, dass in
dem Bereich, der direkt an den Stent anschließt, ein Polymer mit guten Hafteigenschaften
verwendet wird, um das Ablösen der
Polymermatrix zu minimieren, und mit steigender Entfernung zum Stentgrundkörper die
Konzentration eines Polymers zunimmt, das verbesserte Eigenschaften
in Hinblick auf Flexibilität
aufweist. Insbesondere kann hierdurch ein oder mehrere Polymerbereiche,
in dem der oder die Wirkstoffe inkorporiert sind und dadurch spröde sein
können,
ausgeglichen bzw. eingebettet werden um z.B. ein Abplatzen zu verhindern.
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Des
Weiteren kann durch die Einstellung der Polymermatrix aus verschiedenen
Polymeren das Abbauverhalten bzw. das Degradationsverhalten der Polymermatrix
gesteuert werden.
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Zudem
hat die Polymermatrix einen Einfluss auf die Degradationszeit und
damit das Abbauverhalten des Stents bzw. Stentgrundkörpers.
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Bevorzugte
Wirkstoffe, insbesondere zur Therapie oder Prophylaxe der In-Stent-Restenose, die zur
Inkorporierung in eine Polymermatrix eines erfindungsgemäßen Implantats
besonders geeignet sind, werden ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
- – Lipidregulatoren
(Fibrate),
- – Immunsuppressiva,
- – Vasodilatatoren
(Sartane),
- – Calciumkanalblocker,
- – Calcineurininhibitoren
(Tacrolimus),
- – Antiflogistika
(Cortison, Dichlofenac),
- – Antiinflammatorica
(Imidazole),
- – Antiallergika,
- – Oligonucleoptide
(dODN),
- – Östrogene
(Genistein),
- – Endothelbildner
(Fibrin),
- – Steroide,
- – Proteine/Peptide,
- – Proliferationshemmer
- – Analgetika
- – Antirheumatika
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Neben
rein medizinischen Aspekten bestimmen Faktoren wie Molekulargewicht
und Proteinbindungsvermögen
des oder der Wirkstoffe sowie Beladungsart und Beladungshöhe der Matrix
wesentlich das Elutionsverhalten der Wirkstoffe in erfindungsgemäßen Implantaten.
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Implantate
im Sinne dieser Erfindung können alle
medizinischen Implantate, z. B. Herzschrittmacher, Hirnschrittmacher,
Herzimplantate, Cochleaimplantate, Implantate für die Zahnmedizin, Implantate, die
dazu dienen, ein Depot eines Arzneistoffs zu bilden sowie Stents
sein. Bevorzugte Stents sind dauerhafte oder biodegradierbare koronare
Stents und hiervon sind biodegradierbare Metallstents besonders
bevorzugt.
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Ein
für einen
erfindungsgemäß beschichteten
Stent zu verwendender Stentgrundkörper sollte idealerweise eine
große
Strutoberfläche
(Lumen – wie gefäßseitig)
und geringe Abstände
zwischen den einzelnen Struts besitzen, um sowohl eine hohe Wirkstoffbeladung
eines oder mehrerer Polymerbereiche realisieren zu können als
auch große
Bereiche der Gefäßläsion abdecken
zu können.
Die Oberfläche
des Koronarstents muss eine Anhaftung des verwendeten polymeren
Matrixmaterials ermöglichen, mindestens
durch Ausbildung von van der Waals Wechselwirkung oder durch Modifikation
zur kovalenten Ankopplung des Beschichtungsmaterials.
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Neben
diesen Anforderungen sollen die ursprünglichen mechanischen Funktionen
eines Koronarstents, die Dilatierbarkeit, der geringe Recoil, die Stabilität über eine
gewünschte
Zeitdauer (Magnesium vs. CoCr-/316L-Substrat) sowie die Flexibilität beibehalten
werden.
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Für Implantate,
insbesondere für
einen Stent, besteht der Grundkörper
vorzugsweise aus einem metallischen Material aus einem oder mehreren Metallen
ausgewählt
aus der Gruppe einer ersten Komponente bestehend aus Eisen, Magnesium,
Nickel, Wolfram, Titan, Zirkonium, Niob, Tantal, Zink und Silizium
und gegebenenfalls einer zweiten Komponente aus einem oder mehreren
Metallen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Lithium, Natrium, Kalium, Kalzium,
Mangan Eisen und Wolfram, vorzugsweise aus einer Zink-Kalziumlegierung.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
besteht der Grundkörper
eines permanenten Implantates, insbesondere eines Stents, aus einem
Formgedächtnis-Material
aus einem oder mehreren Materialien ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Nickel-Titan-Legierungen
und Kupfer-Zink-Aluminium-Legierungen, vorzugsweise aus Nitinol.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
besteht der Grundkörper
eines permanenten Implantates, insbesondere eines Stents, aus Edelstahl,
vorzugsweise aus einem Cr-Ni-Fe-Stahl – hier bevorzugt die Legierung
316L – oder
einem Co-Cr-Stahl.
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Ferner
kann der Grundkörper
des Stents mindestens teilweise aus Kunststoff und/oder einer Keramik
bestehen.
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Bei
biodegradierbaren Implantaten, insbesondere Stents, wird das Material
des Grundkörpers besteht
der biokorrodierbare metallische Werkstoff vorzugsweise einer biokorrodierbaren
Legierung ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Magnesium, Eisen und Wolfram; insbesondere
ist der biokorrodierbare metallische Werkstoff eine Magnesiumlegierung.
Unter Legierung wird vorliegend ein metallisches Gefüge verstanden,
deren Hauptkomponente Magnesium, Eisen oder Wolfram ist. Hauptkomponente
ist die Legierungskomponente, deren Gewichtsanteil an der Legierung
am höchsten
ist. Ein Anteil der Hauptkomponente beträgt vorzugsweise mehr als 50
Gew.%, insbesondere mehr als 70 Gew.%.
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Biodegradierbar
im Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass das Implantat, inbesondere
der Stent er nach einer vorbestimmten Zeit abgebaut wird. Vorzugsweise
werden biodegradierbare Stents erst dann abgebaut, wenn das traumatisierte
Gewebe des Gefäßes verheilt
ist und somit der Stent nicht länger
im Gefäßlumen verbleiben
muss.
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Ist
der Werkstoff eine Magnesiumlegierung, so enthält diese vorzugsweise Yttrium
und weitere Seltenerdmetalle, da sich eine derartige Legierung aufgrund
ihrer physikochemischen Eigenschaften und hohen Biokompatibilität, insbesondere
auch seiner Abbauprodukte, auszeichnet.
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Besonders
bevorzugt wird eine Magnesiumlegierung der Zusammensetzung Seltenerdmetalle 5,2–9,9 Gew.%,
davon Yttrium 0,0–5,5
Gew.%, und Rest < 1
Gew.%, wobei Magnesium den auf 100 Gew.% fehlenden Anteil an der
Legierung einnimmt, eingesetzt. Diese Magnesiumlegierung bestätigte bereits
experimentell und in ersten klinischen Versuchen ihre besondere
Eignung, d.h. zeigt eine hohe Biokompatibilität, günstige Verarbeitungseigenschaften,
gute mechanische Kennwerte und ein für die Einsatzzwecke adäquates Korrosionsverhalten.
Unter der Sammelbezeichnung „Seltenerdmetalle" werden vorliegend
Scandium (21), Yttrium (39), Lanthan (57) und die 14 auf Lanthan
(57) folgenden Elemente, nämlich
Cer (58), Praseodym (59), Neodym (60), Promethium (61), Samarium
(62), Europium (63), Gadolinium (64), Terbium (65), Dysprosium (66),
Holmium (67), Erbium (68), Thulium (69), Ytterbium (70) und Lutetium
(71), verstanden.
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Die
Legierungen der Elemente Magnesium, Eisen oder Wolfram sind so in
ihrer Zusammensetzung zu wählen,
dass sie biokorrodierbar sind. Als biokorrodierbar im Sinne der
Erfindung werden Legierungen bezeichnet, bei denen in physiologischer
Umgebung ein Abbau stattfindet, der letztendlich dazu führt, dass
das gesamte Implantat oder der aus dem Werkstoff gebildete Teil
des Implantates seine mechanische Integrität verliert.
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Bevorzugte
biodegradierbare Polymere werden ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus der Klasse der Polylactide [Poly-L-Lactid, Poly-D,L-Lactid,
und Copolymere sowie Elends wie Poly(L-Lactid-co-glycolid), Poly(D,L-lactid-co-glycolid),
Poly(L-Lactid-co-D,L-Lactid),
Poly(I-Lactid-co-trimethylen carbonat)].
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Sofern
der Grundkörper
eines Drug Eluting Stentes (DES) ein Vollpolymerstent auf Basis
von Polyestern, insbesondere PLLA (Poly-L-Lactiden) ist, muss die
Beschichtung des Stents nach der Herstellung des Stentgrundkörpers erfolgen,
da andernfalls durch das Herstellungsverfahren des Grundkörpers der
oder die Wirkstoffe in der Polymermatrix zumindest teilweise pharmakologisch
inaktiviert werden könnten.
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Die
verschiedenen Arten der Wirkstofffreisetzung aus der Polymermatrix
werden entsprechend dem Design des erfindungsgemäßen Implantates aus Implantatgrundkörper, Trägermatrix
und Wirkstoff unterschieden:
- – Wirkstoffe
können
unabhängig
voneinander kovalent oder aufgrund ionischer oder van der Waals
Wechselwirkung direkt auf dem Implantatgrundkörper aufgebracht werden, zum
Beispiel einen metallischen Stentgrundkörper.
- – Denkbar
ist auch die kovalente Anbindung des oder der Wirkstoffe auf einer
Beschichtung. Eine Freisetzung erfolgt dann über hydrolytische oder enzymatische
Spaltung der Bindung.
- – Wirkstoffe
können
in Kavitäten
im Stentmaterial eingebracht und mit einer polymeren Deckschicht versehen
werden. Die Elution erfolgt entweder über Diffusionsvorgänge durch
die Deckschicht oder im Falle einer sich nach Implantation sofort auflösenden Schicht,
direkt.
- – Der
Wirkstoff befindet sich in einer porösen, meist anorganischen Trägermatrix
und wird von dieser ins Gewebe abgegeben.
- – Eine
Wirkstofffreisetzung kann über
Quellung seiner Trägermatrix
erfolgen.
- – Durch
Erosion der Trägermatrix
biodegradierbarer Polymere kann eine Eluierung erzielt werden.
- – Der
Wirkstoff, der zwischen zwei polymeren Schichten eingebettet ist,
eluiert aus dieser Sandwichstruktur über diffusive Vorgänge.
- – Ein
Elend aus Wirkstoff und Polymer wird auf dem Implantatgrundkörper, insbesondere
Stentgrundkörper,
aufgebracht und somit wird die Freisetzung über Diffusion ermöglicht.
- – Die
Verwendung eines Topcoats, d.h. einer zusätzlichen Polymerschicht ohne
Wirkstoff in Kooperation, über
einer wirkstoffinkorporierten Polymerschicht, führt zur Retadierung des Elutionsvorganges.
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Die
bevorzugten Ausführungsarten
des erfinderischen metallischen Implantates können auch auf die im Folgenden
aufgeführten
Aspekte der vorliegenden Erfindung übertragen werden.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Implantats, dadurch gekennzeichnet dass
ein, zwei, drei oder mehrere wirkstoffhaltige und/oder gegebenenfalls
ein, zwei oder mehrere wirkstofffreie Polymere unabhängig voneinander nacheinander
oder gleichzeitig, gegebenenfalls mit einem variablen Mischungsverhältnis einer
Mischereinheit zugeführt
werden und anschließend
das oder die der Mischereinheit zugeführten Polymere einzeln oder
gemischt dem Implantatgrundkörper
zur Beschichtung zugeführt
werden,
mit der Maßgabe,
dass wenn Wirkstoff in der Polymermatrix inkorporiert ist, dann
muss dass Herstellungsverfahren so gewählt sein, dass dieser Wirkstoff einen
Konzentrationsgradienten in der Polymermatrix aufweist.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen Implantates
werden einer Mischereinheit das oder die wirkstoffhaltigen und/oder
gegebenenfalls wirkstofffreien Polymere einzeln oder nacheinander
zugeführt.
Entsprechend kann über
die Regelung der Mischereinheit gezielt sowohl ein Wirkstoffgradient
eines oder mehrerer Wirkstoffe als auch eine bestimmte Wirkstoffabfolge
eines oder mehrerer Wirkstoffe realisiert werden. Hierbei kann der
Schichtauftrag sowohl kontinuierlich als auch in Einzelschritten
(Layer-by-Layer-Beschichtung)
durch zwischengeschaltete Trockenphasen erfolgen.
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Eine
geeignete Mischereinheit kann zum Beispiel eine Gradientenpumpe,
ein Mehr-Wege-Ventil,
eine Förderschnecke
etc. darstellen. Bevorzugt kann die Mischereinheit auch als Dosiereinheit
vorgesehen werden, um die Konzentration eines oder mehrerer Wirkstoffe
in einem oder mehreren Polymerbereichen zu regulieren sowie die
Abfolge an unterschiedlichen Polymeren und/oder Wirkstoffen zu regulieren.
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Die
Zuführung
zum Implantatgrundkörper kann
zum Beispiel mittels einer Zwei-Stoff-Düse
(mit oder ohne Zwangsförderung),
einer Ein-Stoff-Düse, einer
Rückpralldüse, einem
Dosierventil, einem Rotationszerstäuber, einem Ultraschallzerstäuber, mittels
Walzenauftrags oder mittels einem Tauchreservoir etc. vorgenommen
werden.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Verwendung
eines erfindungsgemäßen Implantats
zur Eluierung von ein, zwei, drei oder mehreren Wirkstoffen in einen
menschlichen oder tierischen Körper
in der Weise, dass ein, zwei, drei oder mehrere Wirkstoffe unabhängig voneinander
in unterschiedlicher und zeitabhängiger
Dosierung aus der Polymermatrix eluieren (graduelle Wirkstoffelution)
und/oder ein, zwei, drei oder mehrere Wirkstoffe unabhängig voneinander
in bzw. zu einem oder mehreren unterschiedlichen Zeitfenstern bzw. Zeitpunkten
eluieren (sequentielle Wirkstoffelution) mit der Maßgabe, dass
wenn ein Wirkstoff in der Polymermatrix des beschichteten Stents
inkorporiert ist, dieser Wirkstoff entsprechend dem eingestellten Konzentrationsgradienten
eluiert.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Dosierungsregime,
umfassend die Eluierung von ein, zwei, drei oder mehreren Wirkstoffen
aus einem erfindungsgemäßen Implantat,
dadurch gekennzeichnet, dass ein, zwei, drei oder mehrere Wirkstoffe
unabhängig
voneinander in unterschiedlicher und zeitabhängiger Dosierung aus der Polymermatrix
eluieren (graduelle Wirkstoffelution) und/oder ein, zwei, drei oder
mehrere Wirkstoffe unabhängig
voneinander in bzw. zu einem oder mehreren unterschiedlichen Zeitfenstern
bzw. Zeitpunkten eluieren (sequentielle Wirkstoffelution) mit der
Maßgabe,
dass wenn ein Wirkstoff in der Polymermatrix des beschichteten Stents
inkorporiert ist, dieser Wirkstoff entsprechend dem eingestellten
Konzentrationsgradienten eluiert.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zu Eluierung von ein, zwei, drei oder mehreren Wirkstoffen aus einem
erfindungsgemäßen Implantat,
dadurch gekennzeichnet dass ein oder mehrere erfindungsgemäße Implantate in
einem menschlichen oder tierischen Körper implantiert werden und
durch die vorhandene Körperflüssigkeit
ein, zwei, drei oder mehrere Wirkstoffe unabhängig voneinander in unterschiedlicher
und zeitabhängiger
Dosierung aus der Polymermatrix eluieren (graduelle Wirkstoffelution)
und/oder ein, zwei, drei oder mehrere Wirkstoffe unabhängig voneinander
in bzw. zu einem oder mehreren unterschiedlichen Zeitfenstern bzw.
Zeitpunkten aus der Polymermatrix eluieren (sequentielle Wirkstoffelution)
mit der Maßgabe,
dass wenn ein Wirkstoff in der Polymermatrix des beschichteten Stents
inkorporiert ist, dieser Wirkstoff entsprechend dem eingestellten
Konzentrationsgradienten eluiert.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden durch ein Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Der Umfang der Erfindung
wird jedoch nicht hierauf beschränkt.
Von den Figuren ist:
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1:
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen medizinischen
Implantates;
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2:
eine schematische Darstellung des Aufbaus eines erfindungsgemäß beschichteten
Implantates und die dazugehörige
schematische Darstellung der jeweiligen Wirkstofffreisetzung von
Wirkstoff 1 und 2; und
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3:
ein Grundkörper
eines beschichteten Stents in der Abwicklung.
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4:
ein Grundkörper
eines beschichteten Stents in der Abwicklung.
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5:
ein Grundkörper
eines beschichteten Stents in der Abwicklung.
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1 zeigt
folgende Bestandteile einer Vorrichtung zur Herstellung eines erfindungsgemäßen medizinischen
Implantates, nämlich:
ein
Reservoir 1, das Polymer 1 enthält;
ein
Reservoir 2, das Polymer 2 enthält;
ein
Reservoir 3, das Polymer 1 mit einem inkorporiertem Wirkstoff 1
in einer Konzentration 1 enthält;
ein
Reservoir 4, das Polymer 1 mit einem inkorporiertem Wirkstoff 1
in einer Konzentration 2 enthält,
wobei die Konzentration 2 großer
ist als die Konzentration 1;
ein Reservoir 5, das Polymer 1
mit einem inkorporiertem Wirkstoff 2 in einer Konzentration 1 enthält;
ein
Reservoir 6, das Polymer 2 mit einem inkorporiertem Wirkstoff 1
in einer Konzentration 3 enthält.;
eine
Mischereinheit/Dosiereinheit ⦻ die
z.B. eine Gradientenpumpe, ein Mehr-Wege-Ventil, eine Föderschnecke oder ähnliches
enthalten kann; und
eine Zuführung zu dem Implantatgrundkörper (Beschichtungseinheit),
die z.B. eine 2-Stoff-Düse
(m/o Zwangsförderung),
eine 1-Stoff-Düse,
eine Rückpralldüse, ein
Dosierventil, einen Rotationszerstäuber, einen Ultraschallzerstäuber, einen
Walzenauftrag, ein Tauchreservoir oder ähnliches enthalten kann.
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Für den Fall,
dass die Beschichtungseinheit eine 2- oder Mehrstoff-Düse darstellt,
dann kann die Mischereinheit entfallen, da durch die Zuführung der verschiedenen
Polymermischungen mittels einer 2- oder Mehrstoff-Düse eine
Mischung der einzelnen Polymermischungen aus den jeweiligen Reservoirs bewirkt
werden kann.
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2 zeigt
den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäß beschichteten Implantates
und die dazugehörige
schematische Darstellung der jeweiligen Wirkstofffreisetzung von
Wirkstoff 1 und 2. Dabei ist ein Implantatgrundkörper 10 beispielhaft anhand
eines Querschnittes durch eine Stege eine Stents dargestellt. Die
in Bezug auf den übrigen, nicht
dargestellten Teil des Stents nach außen gewandte Seite der Stege
ist in einer inneren Polymerbereich 12 mit einem Wirkstoff
1 beladen und einer darüber
liegenden, äußeren Polymerbereich 14 mit einem
Wirkstoff 2. Beide Bereiche 12 und 14 können jeweils
ein gleiches oder unterschiedliche Polymere als Trägermaterial
(Polymermatrix) für
die Wirkstoffe 1 und 2 enthalten.
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Je
nach Wirkstoff können
für die
beiden Polymerbereiche unabhängig
voneinander auch unterschiedliche Polymerkonzentrationen vorgesehen sein.
Hier kann z.B. vorgesehen werden, dass die Konzentration eines oder
mehrerer Wirkstoffes (C1 und/oder C2) innerhalb eines Polymerbereichs
graduell verändert
vorliegt. Dazu kann beim Beschichtungsprozess eine Kombination z.B.
Reservoir 1 mit Reservoir 3 vorgesehen werden. Am Anfang des Prozesses
wird 100% Reservoir 1 genutzt, während
des Prozesses wird das Mischverhältnis
so verändert, dass
am Ende des Beschichtungsprozesses 100% Reservoir 3 genutzt wird.
Die graduelle Änderung kann
abgestuft oder kontinuierlich sein.
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2 zeigt
unter dem Bezugszeichen 16 ein Konzentrationsprofil für die beiden
Wirkstoffe 1 und 2.
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Zur
Herstellung eines erfindungsgemäßen Implantates,
welches die beschriebene sequentielle und/oder graduelle Wirkstoffelution
ermöglicht,
kann der in 1 exemplarisch dargestellte
Aufbau verwendet werden:
Ein Beispiel einer Polymermatrix als
Implantatbeschichtung, welche zu Beginn nach Implantation einen
antiinflammatorischen Wirkstoff freisetzt und zu einem späteren Zeitpunkt
nach Implantation einen immunsupressiven Wirkstoff mit initial hoher
und zeitlich geringer werdenden Dosierung eluiert, wird dieses System
gemäß 1 erläutert.
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Der
Beschichtungsprozess wird zunächst vollständig aus
Reservoir 3 (Polymerlösung
1 mit c1(Wirkstoff 1) = X g/l) geführt. Im
weiteren Prozessverlauf wird entweder kontinuierlich oder abrupt
auf Reservoir 4 (Polymer 1 mit c2(Wirkstoff
1) = g/l und c2 > c1) umgestellt.
Schließlich
wird die Beschichtungsanlage nur noch aus Reservoir 5 (Polymerlösung 1 mit
c1(Wirkstoff 2) = Zg/l) gespeist. Es ergibt
sich somit ein Schichtsystem bzw. Bereiche 12, 14 bzw.
ein Konzentrationsverlauf 16 des jeweils freigesetzten Wirkstoffes
gemäß 2.
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Das
zu erwartende Elutionsprofil der exemplarisch beschriebenen Beschichtung
verhält
sich ähnlich
wie der abgebildete Verlauf der Wirkstoffkonzentration über der
Schichtdicke. Lediglich ein den Diffusionsprozessen eigener Wurzel(t)-förmiger Elutionsverlauf
muss in die Überlegung
mit einbezogen werden.
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Durch
den weiteren Einbau von wirkstofffreien Polymerbereichen (im vorangegangen
Reservoir 1 oder 2, oder durch die Verwendung eines weiteren Polymertyps
mit einer anderen chemischen bzw. hydrophoben/hydrophilen Eigenschaft
wie in Reservoir 2 und 6 kann eine Diffusion weiter retardiert werden.
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3 zeigt
einen Grundkörper
eines erfindungsgemäßen Stents 20 in
der Abwicklung. Der Implantatgrundkörper dieses Stents 20 ist
von einer Vielzahl von Stegen 10 gebildet, die auf Ihrer
Außenseite
(bezogen auf den Stent 20) wie in 2 dargestellt
mit Wirkstoffen beschichtet sind.
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4 zeigt
einen Grundkörper
eines erfindungsgemäßen Stent 30 in
der Abwicklung. Der Implantatgrundkörper dieses Stents 30 ist
von einer Vielzahl von Stegen 10 gebildet, die auf Ihrer
Außenseite (bezogen
auf den Stent 30) wie in 2 dargestellt mit
Wirkstoffen beschichtet sind.
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5 zeigt
einen Grundkörper
eines erfindungsgemäßen Stent 40 in
der Abwicklung. Der Implantatgrundkörper dieses Stents 40 ist
von einer Vielzahl von Stegen 10 gebildet, die auf Ihrer
Außenseite (bezogen
auf den Stent 40) wie in 2 dargestellt mit
Wirkstoffen beschichtet sind.