-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zuordnungsüberprüfung von strukturierten Datensätzen, aus
denen Patientenidentifikationsdaten ermittelbar sind, bei einem
Patientenverwaltungssystem mit elektronischen Patientenakten, die
jeweils einen Patientenidentifikationsdaten enthaltenden strukturierten
Basisdatensatz umfassen.
-
Ein
Patient sucht während
seines Lebens eine Vielzahl unterschiedlicher medizinischer Einrichtungen
(beispielsweise Krankenhäuser,
Kliniken, Ärzte,
...) auf. In jeder dieser Einrichtungen entstehen Daten, die die
Gesundheitsgeschichte und den Gesundheitszustand des Patienten kennzeichnen.
Häufig
ist es gewünscht,
einen Austausch dieser Daten oder eine gemeinsame Nutzung oder eine
gemeinsame Sicht institutionsübergreifend
zu realisieren.
-
Diesem
Wunsch trägt
die Einführung
einer zentralen, longitudinalen Patientenakte Rechnung, welche über wenigstens
einen zentralen Server den Institutionen zur Verfügung steht.
Das Wort longitudinal ist hier im Hinblick auf den Zeitverlauf zu
verstehen. Eine solche Patientenakte, auch Netzakte genannt, umfasst
neben einem Basisdatensatz, der die wichtigsten Patientenidentifikationsdaten
enthält,
im Übrigen
eine mit der Zeit zunehmende Anzahl von Dokumenten, beispielsweise
Diagnosen in Textform, Bilder verschiedener Aufnahmemodalitäten, Messdaten
usw. Die Netzakte kann auch einen Master Patient Index beinhalten
und auf Patientenakten und Daten in anderen Systemen verweisen.
-
Die
medizinischen Einrichtungen arbeiten üblicherweise unabhängig voneinander.
Hierbei kann es zum einen vorkommen, dass in den unterschiedlichen
Systemen patientenidentifizierende Daten unterschiedlich hinterlegt
sind. Beispiele für
solche Unterschiede sind Namensabkürzungen, unterschiedliche Schreibweisen,
unterschiedliche Umlautdarstellungen, aber auch die Änderung
von Namen beispielsweise durch eine Heirat. Eine häufige Fehlerquelle
sind auch falsche oder unvollständige
Eingaben, beispielsweise wenn unter Stress gehandelt wird.
-
Durch
die unterschiedlichen Patientenidentifikationsdaten in unterschiedlichen
Systemen besteht das Risiko, dass Patienten miteinander verwechselt
werden, insbesondere dass Dokumente in die falsche Patientenakte
eingeordnet werden. Eine weitere Problematik ergibt sich aus der
Unabhängigkeit
von Sichtungsprogrammen und Zugriffsprogrammen auf Patientenakten,
wobei beim Wechsel der Patientenakte weiterhin Daten des vorher
angezeigten Patienten auf dem Bildschirm verbleiben können. Für einen
Patienten ergibt sich dadurch das Risiko, dass falsche medizinische
Schlussfolgerungen und Diagnosen gezogen werden können. Es
entstehen demnach nicht nur Fehler beim Einstellen von Datensätzen in
die Patientenakte, sondern auch beim Zugriff auf bereits eingestellte
Datensätze,
beispielsweise durch einen Betrachter.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, mit dem die Gefährdung
des Patienten durch fehlerhafte Zuordnung von medizinischen Daten
verringert werden kann.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß vorgesehen,
dass bei einem Zugriff auf eine Patientenakte und/oder wenigstens
einen strukturierten Datensatz ein Vergleich von aus wenigstens
dem und/oder einem bereits geöffneten
strukturierten Datensatz ermittelten Patientenidentifikationsdaten
mit den Patientenidentifikationsdaten des Basisdatensatzes erfolgt,
wobei bei einer nicht vorliegenden Übereinstimmung eine Warnung
an einen Benutzer ausgegeben wird.
-
Das
Verfahren macht sich somit die Tatsache zunutze, dass Datensätze immer
häufiger
strukturiert vorliegen, das bedeutet, bestimmte Daten sind ihm entnehmbar,
im vorliegenden Fall Patientenidentifikationsdaten. Strukturierte
Datensätze
sind hier weit zu verstehen. Damit ist jede Einheit von Daten gemeint,
die strukturiert aufgebaut ist. Als strukturierter Datensatz können beispielsweise
ein insbesondere nach dem Sciphox-Standard oder nach dem XML-Standard
oder dem xDT-Standard
oder dem XDS-Standard oder dem DICOM-Standard oder dem HL7-Standard
strukturiertes Dokument und/oder Daten einer elektronisch lesbaren
Karte, insbesondere einer elektronischen Gesundheitskarte und/oder
einer ViTaX-Karte und/oder einer Krankenversicherungskarte und/oder
eines elektronisch lesbaren Ausweises (z. B. Personalausweis oder
Führerschein)
und/oder einer Kreditkarte, und/oder ein elektronisches Rezept vorliegen.
Ein strukturierter Datensatz kann also insbesondere ein Dokument
sein. Dabei kann es sich um eine Textdatei handeln, aber auch beispielsweise
um Bilddaten. Diese Dokumente umfassen nun – beispielsweise in Form eines
Headers – Patientenidentifikationsdaten,
die über
ein geeignetes Softwaremittel aus den Dokumenten extrahierbar sind.
Dasselbe gilt selbstverständlich
für die weiteren
genannten strukturierten Datensätze,
wie beispielsweise Daten einer elektronisch lesbaren Karte oder
elektronische Rezepte, wobei letztere im Folgenden auch als Dokumente
angesehen werden sollen.
-
Im
erfindungsgemäßen Verfahren
wird nun zur Zuordnungsüberprüfung die
Tatsache ausgenutzt, dass Patientenidentifikationsdaten sowohl aus den
strukturierten Datensätzen
entnehmbar sind als auch patientenaktenseitig in Form des Basisdatensatzes,
der als aktuell und korrekt angesehen wird, ohnehin vorliegen. Hierdurch
wird ein Vergleich ermöglicht.
Dieser Vergleich soll im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei einem Zugriff stattfinden. Hierbei geht es insbesondere um die
bereits in der Einleitung genannten Problemfälle des Öffnens einer Patientenakte
bzw. eines strukturierten Datensatzes bzw. auch des Einstellens
eines neuen Datensatzes. In al len diesen Fällen soll eine Warnung ausgegeben
werden, die ein fehlerhaftes Zuordnen in eine Patientenakte bzw.
das Ziehen falscher medizinischer Schlussfolgerungen im Voraus verhindern kann.
Hierbei wird nicht nur auf mögliche
Zuordnungsfehler hingewiesen, sondern auch auf eine mögliche Nichtaktualität der Patienteninformationsdaten
im eigenen System bzw. in dem Dokument. Werden beispielsweise die
Patientenidentifikationsdaten im Basisdatensatz, beispielsweise
auf Hinweis des Patienten hin, aktualisiert, so bedeutet dies noch nicht,
dass diese Information auch in den anderen strukturierten Dokumenten
in der Patientenakte aktualisiert wird. Auch beim Einstellen eines
lokal vorliegenden strukturierten Datensatzes kann gegebenenfalls
darauf hingewiesen werden, dass das lokale System mit veralteten
Patientenidentifikationsdaten arbeitet. Nach Erhalt der Warnung
können
die Daten überprüft werden
und es kann gegebenenfalls eine Aktualisierung erfolgen.
-
Insbesondere
ist es zweckmäßig, wenn
der Vergleich bei einem Einstellen eines strukturierten Dokuments
in eine Patientenakte und/oder beim Öffnen eines strukturierten
Dokuments aus einer Patientenakte und/oder beim Einlesen der strukturierten Daten
einer elektronisch lesbaren Karte erfolgt.
-
Erfolgt
der Vergleich bei einem Einstellen eines strukturierten Dokuments
in eine Patientenakte, so wird unmittelbar nochmals zusätzlich überprüft, ob das
strukturierte Dokument denn tatsächlich
dem Patienten, in dessen Patientenakte es eingestellt werden soll,
zugeordnet ist. Durch die erfolgende Warnung kann hier bereits ein
fehlerhaftes Einsortieren von strukturierten Datensätzen verhindert
werden. Ebenso kann der Vergleich automatisiert beim Öffnen eines
Dokuments aus einer Patientenakte erfolgen. Greift der Benutzer
demnach auf ein strukturiertes Dokument zu, das bereits in der Patientenakte
abgelegt ist und dem Patienten zugeordnet sein sollte, wird dennoch
zur Sicherheit ein weiteres Mal überprüft, ob dieses
Dokument nicht gegebenenfalls fehlerhaft eingestellt worden ist.
Liegt ein Fehler vor, so wird eine Warnung ausgegeben und die betrachtende
Person wird auf die Diskrepanz aufmerksam gemacht.
-
Auch
beim Öffnen
einer Patientenakte kann ein derartiger Vergleich erfolgen, in diesem
Fall jedoch beispielsweise bezüglich
eines bereits geöffneten
und/oder in Bearbeitung befindlichen Datensatzes. Ist durch den
Benutzer beispielsweise bereits ein Satz von Messdaten geöffnet worden,
der in einem Betrachter angezeigt wird, und wird dann eine Patientenakte
geöffnet
bzw. die Patientenakte gewechselt, so kann eine Warnung an den Benutzer
ergehen, dass noch eine Datei geöffnet
ist, die einen anderen Patienten betrifft. So können auch hier vorteilhafterweise
Zuordnungsschwierigkeiten verhindert werden. Schließlich kann
der Vergleich auch beim Einlesen der Daten einer elektronisch lesbaren Karte
erfolgen. Wird, beispielsweise über
ein Kartenlesegerät,
ein strukturierter Datensatz von einer solchen Karte, beispielsweise
eine Krankenversicherungskarte, abgerufen, so ist es sinnvoll, zu
diesem Zeitpunkt zu überprüfen, ob
die Patientenidentifikationsdaten mit denen einer augenblicklich
geöffneten Patientenakte übereinstimmen.
-
Schließlich besteht
zusätzlich
die Möglichkeit,
dass der Vergleich auch bei einem Ablegen eines veränderten
Datensatzes in eine Patientenakte erfolgt. Ein solcher Vergleich
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Patientenidentifikationsdaten – aus welchem
Grund auch immer – während der
Bearbeitung verändert
wurden. Dann kann gegebenenfalls eine Warnung ausgegeben werden,
wenn diese Patientenidentifikationsdaten nicht mehr denen des Basisdatensatzes
entsprechen. Dadurch wird eine weitere Verringerung von Zuordnungsfehlern
erreicht.
-
Ist
der Vergleich nicht erfolgreich, so erhält der Benutzer eine Warnung.
Basierend auf dieser Warnung kann eine eingehendere Überprüfung der Zuordnung
durchgeführt
werden. Offensichtliche Schreibfehler können beispielsweise korrigiert
werden. Auch eine Rückfrage
beim Patienten selber ist gegebe nenfalls möglich. Der Benutzer wird dementsprechend
auf das Problem aufmerksam und kann entsprechende Maßnahmen
einleiten. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung gestattet es
für jeden Dokumententyp
bzw. Datensatztyp einen eigenen Datensatz für den Vergleich festzulegen.
Beispielsweise enthält
die Krankenversicherungskarte keine Information zum Geschlecht.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Vergleich anhand eines
Vergleichsdatensatzes mit wenigstens einem Patientenidentifikationsdatum
erfolgen. Der Vergleichsdatensdatz kann dabei den Vornamen und/oder
den Nachnamen und/oder das Geburtsdatum und/oder das Geschlecht
und/oder die Adresse und/oder ein medizinisches Charakteristikum
und/oder sonstige patientenspezifische Informationen eines Patienten
umfassen. Durch den Vergleichsdatensatz wird demnach festgelegt,
welche Patientenidentifikationsdaten aus dem Basisdatensatz mit
Patientenidentifikationsdaten aus dem strukturierten Datensatz verglichen
werden sollen. Da längst
nicht alle strukturierten Datensätze
auch über
den Namen des Patienten hinausgehende Informationen enthalten, sollte
sich der Vergleichsdatensatz in der praktischen Anwendung auf ein
Minimum an Patientenidentifikationsdaten reduzieren. Zweckmäßigerweise
wird hierzu der Vorname und der Nachname des Patienten als minimaler
Vergleichsdatensatz gewählt.
So kann die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vergleich bereits am Nichtvorhandensein
eines Patientenidentifikationsdatums in dem strukturierten Datensatz
scheitert, verringert werden.
-
Zweckmäßigerweise
kann beim erfindungsgemäßen Verfahren
auch vorgesehen sein, dass bei einer erfolgten Warnung bezüglich eines
in die Patientenakte eingestellten Datensatzes der Datensatz markiert
wird und/oder in eine in der Patientenakte abgelegte Liste von Datensätzen mit
Zuordnungsfehler eingetragen wird. Es wird dementsprechend entweder
eine Markierung des Datensatzes als gegebenenfalls falsch zugeordnet
vorgenommen, so dass bereits beim Betrachten der Dokumente in der
Patientenakte ein Hinweis auf einen möglichen Zuordnungsfeh ler gegeben
wird, oder es wird eine Liste, beispielsweise in Form eines Logfiles,
angelegt, in der der Name oder ein Verweis auf den entsprechenden
strukturierten Datensatz abgelegt wird. Mit besonderem Vorteil werden
zusätzlich
der Zeitpunkt des aufgetretenen Fehlers und/oder die Art des aufgetretenen
Fehlers und/oder der Benutzer, bei dem der Fehler auftrat und/oder
gegebenenfalls ergriffene Korrekturmaßnahmen in der Liste verzeichnet.
-
Ist
die Patientenakte auf wenigstens einem zentralen Server abgelegt,
so wird der Zugriff üblicherweise über eine
Kommunikationsverbindung, insbesondere das Internet, von einer lokalen
Recheneinrichtung aus erfolgen. Ein Zugriff mehrerer medizinischer
Einrichtungen ist demnach möglich.
-
Daneben
betrifft die Erfindung auch eine Recheneinrichtung, umfassend eine
Eingabevorrichtung und eine Anzeigevorrichtung, ausgebildet zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche. Hierzu kann die Recheneinrichtung
beispielsweise ein geeignetes Softwaremittel umfassen, das die Kommunikation
mit einem zentralen Server, auf dem die Patientenakten abgelegt sind,
regelt.
-
Weitere
Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand
der Zeichnungen. Dabei zeigen:
-
1 die
grundsätzlichen
Komponenten eines Patientenverwaltungssystems mit elektronischen Patientenakten,
und
-
2 ein
Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
1 zeigt
ein Patientenverwaltungssystem 1, das beispielsweise als
Master-Patient-Index-System ausgelegt sein kann. Ein solches Master-Patient-Index-System
verwaltet unterschiedliche Patientenidentitäten in verschiedenen externen
Subsystemen. Die Netzakte (Patientenakte) eines Patienten be inhaltet
einen Master-Patient-Index (in Form eines Software-Pakets) bzw. agiert
mit einem solchen zusammen. Sie bzw. der Master-Patient-Index verwaltet
die bzw. verweist auf die Daten und Referenzen auf Daten in externen
Systemen, die zu diesem Patienten gehören, und auf die aufgrund dieses
Verweises zugegriffen werden kann. Das Patientenverwaltungssystem 1 umfasst
wenigstens einen zentralen Server 2, auf welchem eine Mehrzahl
von elektronischen Patientenakten 3 abgelegt sind, von
denen der Übersichtlichkeit
halber nur eine im Detail dargestellt ist. Die Patientenakte 3 umfasst
einen Basisdatensatz 4. Der Basisdatensatz 4 ist
selbst ein strukturierter Datensatz, aus dem Patientenidentifikationsdaten 11 ermittelbar
sind. Der Basisdatensatz 4 wird von zentraler Stelle ständig aktuell
gehalten, so dass Veränderungen,
wie beispielsweise eine Änderung
des Namens bei Heirat, ein Umzug oder dergleichen, immer dort vermerkt
sind.
-
Weiterhin
sind in der elektronischen Patientenakte 3 eine Mehrzahl
von strukturierten Dokumenten 5 abgelegt, die beispielsweise
anatomische Aufnahmen, Messdaten, Diagnoseberichte oder elektronische
Rezepte sein können.
In den Dokumenten 5 sind jeweils Patientenidentifikationsdaten 6 enthalten,
die aufgrund der Strukturierung der Dokumente 5 leicht
aus diesen ermittelbar sind.
-
Die
Dokumente in der sich über
die Zeit füllenden
Patientenakte 3 sollen nun von verschiedenen medizinischen
Institutionen bzw. Einrichtungen abgerufen werden können. Hierzu
ist eine Kommunikationsverbindung 7 vorgesehen, mittels
derer lokale Recheneinrichtungen 8, 8' verschiedener
medizinischer Einrichtungen auf die Patientenakte 3 und
die darin abgelegten Dokumente 5 zugreifen können. Zur
Vereinfachung ist nur die lokale Recheneinrichtung 8 hier
näher dargestellt.
In ihr ist ein Softwaremittel 9 abgelegt, mittels dessen
der Zugriff auf den Server 2 und die darauf abgelegten
Patientenakten 3 erfolgt. Das Softwaremittel 9 ist
zudem zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgebildet, das bedeutet, bei einem Zugriff auf die Patientenakte
oder einen strukturierten Datensatz wird ein Vergleich der Patientenidentifikationsdaten
durchgeführt,
wobei abhängig
vom Vergleichsergebnis eine Warnung an einen Benutzer ausgegeben
wird. Zusätzlich
ist es möglich,
einen in der Patientenakte 3 abgelegten strukturierten
Datensatz zu markieren oder in eine Liste 10 von strukturierten
Datensätzen mit
Zuordnungsfehlern einzutragen, die ebenso in der Patientenakte 3 abgelegt
ist.
-
Zusätzlich sind
auf der lokalen Recheneinrichtung strukturierte Datensätze 12 abgelegt
bzw. vorhanden, von denen hier nur einer dargestellt ist. Auch die
lokal abgelegten strukturierten Datensätze 12 umfassen aus
ihnen ermittelbare Patientenidentifikationsdaten 13. Bei
ihnen kann es sich beispielsweise um Diagnoseberichte in Textform,
Mess- bzw. Bilddaten von medizinischen Einrichtungen, ein soeben
erstelltes elektronisches Rezept oder strukturierte Daten einer
elektronisch lesbaren Karte 14 handeln, die über ein
der Recheneinrichtung 8 zugehöriges Kartenlesegerät 15 eingelesen
wurden.
-
Weiterhin
umfasst die Recheneinrichtung 8 eine Eingabevorrichtung 16 sowie
eine Anzeigevorrichtung 17, hier einen Monitor. Auf der
Anzeigevorrichtung 17 wird augenblicklich ein geöffneter
strukturierter Datensatz 18 angezeigt. In dem geöffneten strukturierten
Datensatz 18 sind ebenso Patientenidentifikationsdaten 19 enthalten,
die jedoch nicht unbedingt auf der Anzeigevorrichtung 17 dargestellt sein
müssen.
-
2 zeigt
ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren
beginnt in Schritt S1 mit einem Zugriff auf eine Patientenakte oder
wenigstens einen strukturierten Datensatz. Ein solcher, das Verfahren
beginnender Zugriff kann beispielsweise ein Einstellen eines strukturierten
Dokuments 12 in eine Patientenakte 3 sein. Das
strukturierte Dokument 12, das einen strukturierten Datensatz
darstellt, ist hierbei auf der lokalen Recheneinrichtung 8 abgelegt
und soll in die Patientenakte 3 auf dem Server 2 eingefügt werden.
Eine weitere Möglichkeit
für einen
Zugriff, der das erfindungsgemäße Verfahren
auslösen
soll, ist das Öffnen
eines struktu rierten Dokuments 5 aus der Patientenakte 3.
Hierbei hat der Benutzer anhand des Basisdatensatzes 4 bereits
die richtige Patientenakte 3 aufgefunden und möchte sich
nun eines der dort abgelegten Dokumente 5 ansehen. Weiterhin
kann der Zugriff auch ein öffnen
einer Patientenakte 3 darstellen. Hierin ist insbesondere
auch das Wechseln zu einer Patientenakte 3 enthalten. Zu
diesem Zeitpunkt können
noch andere strukturierte Datensätze
geöffnet
bzw. in Bearbeitung sein, die nicht unbedingt dem entsprechenden
Patienten zugeordnet sind. Auch kann das Einlesen der strukturierten
Daten einer elektronisch lesbaren Karte 14 ein Zugriff
sein, der das erfindungsgemäße Verfahren
beginnt.
-
Zusätzlich und
hier nicht näher
dargestellt kann das Verfahren auch beim Ablegen eines veränderten
strukturierten Datensatzes in eine Patientenakte 3 gestartet
werden, um eine gegebenenfalls vorgenommene Änderung von Patientenidentifikationsdaten
in diesem strukturierten Datensatz zu überprüfen.
-
In
Schritt S2 werden sodann die Patientenidentifikationsdaten 11 aus
dem Basisdatensatz 4 sowie die Patientenidentifikationsdaten,
beispielsweise 13, 19, aus dem strukturierten
Datensatz, also beispielsweise dem strukturierten Datensatz 12,
dem strukturierten Datensatz 18 oder einem der strukturierten
Dokumente 5, ermittelt. Bei einem Zugriff auf einen strukturierten
Datensatz, wobei auch der gleichzeitige Zugriff auf mehrere strukturierte
Datensätze
denkbar ist, beispielsweise beim Einstellen mehrerer strukturierter
Dokumente oder mehrerer elektronischer Rezepte in die Patientenakte 3,
werden die Patientenidentifikationsdaten aus den oder dem strukturierten
Datensatz ermittelt, auf den zugegriffen wird. Wird eine Patientenakte 3 geöffnet, so bezieht
sich das Ermitteln der Patientenidentifikationsdaten insbesondere
auf die Patientenidentifikationsdaten 19 des wenigstens
einen geöffneten
strukturierten Datensatzes 18, der insbesondere gerade auf
der Anzeigevorrichtung 17 dargestellt wird.
-
Nun
erfolgt in Schritt S3 ein Vergleich der Patientenidentifikationsdaten,
die soeben ermittelt wurden. Welche Merkmale verglichen werden,
bestimmt sich nach einem Vergleichsdatensatz, der dem Programmmittel 9 bekannt
ist. Der Vergleichsdatensatz, der entweder in der Patientenakte 3 oder
auf der lokalen Recheneinrichtung 8 abgelegt sein kann,
enthält
demnach Informationen darüber,
welche Merkmale tatsächlich
verglichen werden sollen. Solche Merkmale umfassen beispielsweise
den Vornamen, den Nachnamen, die Adresse, das Geburtsdatum, eine
Krankenversicherungsnummer, ein medizinisches Charakteristikum oder
sonstige patientenspezifische Informationen. Da jedoch nicht alle
diese Informationen in den strukturierten Datensätzen immer enthalten sind,
wird ein Minimum vorgeschlagen, das eine verlässliche Zuordnung erlaubt,
aber nicht zu viele Überprüfungen von
Merkmalen erfordert. Zweckmäßig erweist
sich hierbei eine Kombination von Vor- und Nachname des Patienten
als Mindestdatensatz.
-
Wird
ein Unterschied festgestellt, liegt demnach ein Fehler vor, so wird
das Verfahren in Schritt S4 fortgesetzt. Hierbei wird über die
Anzeigevorrichtung eine Warnung an den Benutzer ausgegeben. Diese
Warnung kann allgemein gehalten sein, beispielsweise als einfacher
Hinweis auf einen möglichen
Zuordnungsfehler, kann jedoch auch vorteilhafterweise für den Benutzer
vorteilhafte Informationen, wie beispielsweise die Angabe von entsprechenden Dateinamen,
bei welchen Merkmalen der Fehler auftrat, wie die Merkmale in den
beiden Patienteninformationen lauten, eine Information über die
Schwere des Fehlers oder weitere Informationen umfassen. Hierauf
fußend
kann der Benutzer weitere Maßnahmen
ergreifen. Beispielsweise kann eine manuelle Überprüfung der Zuordnung stattfinden,
es können Zuordnungsfehler
korrigiert werden, gegebenenfalls nach Rücksprache mit dem Patienten
und es werden in jedem Fall fehlerhafte Diagnosen oder medizinische
Erkenntnisse aufgrund einer Fehlzuordnung vermieden.
-
Gegebenenfalls
kann in Schritt S4 auch ein Markieren des strukturierten Datensatzes
als möglicherweise
Zuordnungsfeh ler behaftet erfolgen, insbesondere wenn dieser in
der elektronischen Patientenakte 3 abgelegt ist. Alternativ
oder zusätzlich
ist es möglich,
den Datensatz, bei dem ein möglicher
Zuordnungsfehler festgestellt wurde, in eine Liste 10 einzutragen,
die insbesondere ebenso in der Patientenakte 3 abgelegt
ist. Die Liste kann auch zusätzliche
Informationen aufnehmen, wie beispielsweise den Zeitpunkt des Auftretens
des Fehlers, die Art des Fehlers, usw.
-
Nach
Schritt S4, bzw., wenn kein Unterschied zwischen den Patientenidentifikationsdaten im
Rahmen des Vergleichsdatensatzes festgestellt wurde, wird das Verfahren
in Schritt S5 beendet.