DE102006037563A1 - Verfahren zur Zuordnungsüberprüfung von strukturierten Datensätzen, aus denen Patientenidentifikationsdaten ermittelbar sind, bei einem Patientenverwaltungssystem mit elektronischen Patientenakten - Google Patents

Verfahren zur Zuordnungsüberprüfung von strukturierten Datensätzen, aus denen Patientenidentifikationsdaten ermittelbar sind, bei einem Patientenverwaltungssystem mit elektronischen Patientenakten Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Zuordnungsüberprüfung von strukturierten Datensätzen, aus denen Patientenidentifikationsdaten ermittelbar sind, bei einem Patientenverwaltungssystem mit elektronischen Patientenakten, die jeweils einen Patientenidentifikationsdaten enthaltenden strukturierten Basisdatensatz umfassen, wobei bei einem Zugriff auf eine Patientenakte und/oder wenigstens einen strukturierten Datensatz ein Vergleich von aus wenigstens dem und/oder einem bereits geöffneten strukturierten Datensatz ermittelten Patientenidentifikationsdaten mit den Patientenidentifikationsdaten des Basisdatensatzes erfolgt, wobei bei einer nicht vorliegenden Übereinstimmung eine Warnung an einen Benutzer ausgegeben wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zuordnungsüberprüfung von strukturierten Datensätzen, aus denen Patientenidentifikationsdaten ermittelbar sind, bei einem Patientenverwaltungssystem mit elektronischen Patientenakten, die jeweils einen Patientenidentifikationsdaten enthaltenden strukturierten Basisdatensatz umfassen.
  • Ein Patient sucht während seines Lebens eine Vielzahl unterschiedlicher medizinischer Einrichtungen (beispielsweise Krankenhäuser, Kliniken, Ärzte, ...) auf. In jeder dieser Einrichtungen entstehen Daten, die die Gesundheitsgeschichte und den Gesundheitszustand des Patienten kennzeichnen. Häufig ist es gewünscht, einen Austausch dieser Daten oder eine gemeinsame Nutzung oder eine gemeinsame Sicht institutionsübergreifend zu realisieren.
  • Diesem Wunsch trägt die Einführung einer zentralen, longitudinalen Patientenakte Rechnung, welche über wenigstens einen zentralen Server den Institutionen zur Verfügung steht. Das Wort longitudinal ist hier im Hinblick auf den Zeitverlauf zu verstehen. Eine solche Patientenakte, auch Netzakte genannt, umfasst neben einem Basisdatensatz, der die wichtigsten Patientenidentifikationsdaten enthält, im Übrigen eine mit der Zeit zunehmende Anzahl von Dokumenten, beispielsweise Diagnosen in Textform, Bilder verschiedener Aufnahmemodalitäten, Messdaten usw. Die Netzakte kann auch einen Master Patient Index beinhalten und auf Patientenakten und Daten in anderen Systemen verweisen.
  • Die medizinischen Einrichtungen arbeiten üblicherweise unabhängig voneinander. Hierbei kann es zum einen vorkommen, dass in den unterschiedlichen Systemen patientenidentifizierende Daten unterschiedlich hinterlegt sind. Beispiele für solche Unterschiede sind Namensabkürzungen, unterschiedliche Schreibweisen, unterschiedliche Umlautdarstellungen, aber auch die Änderung von Namen beispielsweise durch eine Heirat. Eine häufige Fehlerquelle sind auch falsche oder unvollständige Eingaben, beispielsweise wenn unter Stress gehandelt wird.
  • Durch die unterschiedlichen Patientenidentifikationsdaten in unterschiedlichen Systemen besteht das Risiko, dass Patienten miteinander verwechselt werden, insbesondere dass Dokumente in die falsche Patientenakte eingeordnet werden. Eine weitere Problematik ergibt sich aus der Unabhängigkeit von Sichtungsprogrammen und Zugriffsprogrammen auf Patientenakten, wobei beim Wechsel der Patientenakte weiterhin Daten des vorher angezeigten Patienten auf dem Bildschirm verbleiben können. Für einen Patienten ergibt sich dadurch das Risiko, dass falsche medizinische Schlussfolgerungen und Diagnosen gezogen werden können. Es entstehen demnach nicht nur Fehler beim Einstellen von Datensätzen in die Patientenakte, sondern auch beim Zugriff auf bereits eingestellte Datensätze, beispielsweise durch einen Betrachter.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem die Gefährdung des Patienten durch fehlerhafte Zuordnung von medizinischen Daten verringert werden kann.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei einem Zugriff auf eine Patientenakte und/oder wenigstens einen strukturierten Datensatz ein Vergleich von aus wenigstens dem und/oder einem bereits geöffneten strukturierten Datensatz ermittelten Patientenidentifikationsdaten mit den Patientenidentifikationsdaten des Basisdatensatzes erfolgt, wobei bei einer nicht vorliegenden Übereinstimmung eine Warnung an einen Benutzer ausgegeben wird.
  • Das Verfahren macht sich somit die Tatsache zunutze, dass Datensätze immer häufiger strukturiert vorliegen, das bedeutet, bestimmte Daten sind ihm entnehmbar, im vorliegenden Fall Patientenidentifikationsdaten. Strukturierte Datensätze sind hier weit zu verstehen. Damit ist jede Einheit von Daten gemeint, die strukturiert aufgebaut ist. Als strukturierter Datensatz können beispielsweise ein insbesondere nach dem Sciphox-Standard oder nach dem XML-Standard oder dem xDT-Standard oder dem XDS-Standard oder dem DICOM-Standard oder dem HL7-Standard strukturiertes Dokument und/oder Daten einer elektronisch lesbaren Karte, insbesondere einer elektronischen Gesundheitskarte und/oder einer ViTaX-Karte und/oder einer Krankenversicherungskarte und/oder eines elektronisch lesbaren Ausweises (z. B. Personalausweis oder Führerschein) und/oder einer Kreditkarte, und/oder ein elektronisches Rezept vorliegen. Ein strukturierter Datensatz kann also insbesondere ein Dokument sein. Dabei kann es sich um eine Textdatei handeln, aber auch beispielsweise um Bilddaten. Diese Dokumente umfassen nun – beispielsweise in Form eines Headers – Patientenidentifikationsdaten, die über ein geeignetes Softwaremittel aus den Dokumenten extrahierbar sind. Dasselbe gilt selbstverständlich für die weiteren genannten strukturierten Datensätze, wie beispielsweise Daten einer elektronisch lesbaren Karte oder elektronische Rezepte, wobei letztere im Folgenden auch als Dokumente angesehen werden sollen.
  • Im erfindungsgemäßen Verfahren wird nun zur Zuordnungsüberprüfung die Tatsache ausgenutzt, dass Patientenidentifikationsdaten sowohl aus den strukturierten Datensätzen entnehmbar sind als auch patientenaktenseitig in Form des Basisdatensatzes, der als aktuell und korrekt angesehen wird, ohnehin vorliegen. Hierdurch wird ein Vergleich ermöglicht. Dieser Vergleich soll im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Zugriff stattfinden. Hierbei geht es insbesondere um die bereits in der Einleitung genannten Problemfälle des Öffnens einer Patientenakte bzw. eines strukturierten Datensatzes bzw. auch des Einstellens eines neuen Datensatzes. In al len diesen Fällen soll eine Warnung ausgegeben werden, die ein fehlerhaftes Zuordnen in eine Patientenakte bzw. das Ziehen falscher medizinischer Schlussfolgerungen im Voraus verhindern kann. Hierbei wird nicht nur auf mögliche Zuordnungsfehler hingewiesen, sondern auch auf eine mögliche Nichtaktualität der Patienteninformationsdaten im eigenen System bzw. in dem Dokument. Werden beispielsweise die Patientenidentifikationsdaten im Basisdatensatz, beispielsweise auf Hinweis des Patienten hin, aktualisiert, so bedeutet dies noch nicht, dass diese Information auch in den anderen strukturierten Dokumenten in der Patientenakte aktualisiert wird. Auch beim Einstellen eines lokal vorliegenden strukturierten Datensatzes kann gegebenenfalls darauf hingewiesen werden, dass das lokale System mit veralteten Patientenidentifikationsdaten arbeitet. Nach Erhalt der Warnung können die Daten überprüft werden und es kann gegebenenfalls eine Aktualisierung erfolgen.
  • Insbesondere ist es zweckmäßig, wenn der Vergleich bei einem Einstellen eines strukturierten Dokuments in eine Patientenakte und/oder beim Öffnen eines strukturierten Dokuments aus einer Patientenakte und/oder beim Einlesen der strukturierten Daten einer elektronisch lesbaren Karte erfolgt.
  • Erfolgt der Vergleich bei einem Einstellen eines strukturierten Dokuments in eine Patientenakte, so wird unmittelbar nochmals zusätzlich überprüft, ob das strukturierte Dokument denn tatsächlich dem Patienten, in dessen Patientenakte es eingestellt werden soll, zugeordnet ist. Durch die erfolgende Warnung kann hier bereits ein fehlerhaftes Einsortieren von strukturierten Datensätzen verhindert werden. Ebenso kann der Vergleich automatisiert beim Öffnen eines Dokuments aus einer Patientenakte erfolgen. Greift der Benutzer demnach auf ein strukturiertes Dokument zu, das bereits in der Patientenakte abgelegt ist und dem Patienten zugeordnet sein sollte, wird dennoch zur Sicherheit ein weiteres Mal überprüft, ob dieses Dokument nicht gegebenenfalls fehlerhaft eingestellt worden ist. Liegt ein Fehler vor, so wird eine Warnung ausgegeben und die betrachtende Person wird auf die Diskrepanz aufmerksam gemacht.
  • Auch beim Öffnen einer Patientenakte kann ein derartiger Vergleich erfolgen, in diesem Fall jedoch beispielsweise bezüglich eines bereits geöffneten und/oder in Bearbeitung befindlichen Datensatzes. Ist durch den Benutzer beispielsweise bereits ein Satz von Messdaten geöffnet worden, der in einem Betrachter angezeigt wird, und wird dann eine Patientenakte geöffnet bzw. die Patientenakte gewechselt, so kann eine Warnung an den Benutzer ergehen, dass noch eine Datei geöffnet ist, die einen anderen Patienten betrifft. So können auch hier vorteilhafterweise Zuordnungsschwierigkeiten verhindert werden. Schließlich kann der Vergleich auch beim Einlesen der Daten einer elektronisch lesbaren Karte erfolgen. Wird, beispielsweise über ein Kartenlesegerät, ein strukturierter Datensatz von einer solchen Karte, beispielsweise eine Krankenversicherungskarte, abgerufen, so ist es sinnvoll, zu diesem Zeitpunkt zu überprüfen, ob die Patientenidentifikationsdaten mit denen einer augenblicklich geöffneten Patientenakte übereinstimmen.
  • Schließlich besteht zusätzlich die Möglichkeit, dass der Vergleich auch bei einem Ablegen eines veränderten Datensatzes in eine Patientenakte erfolgt. Ein solcher Vergleich ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Patientenidentifikationsdaten – aus welchem Grund auch immer – während der Bearbeitung verändert wurden. Dann kann gegebenenfalls eine Warnung ausgegeben werden, wenn diese Patientenidentifikationsdaten nicht mehr denen des Basisdatensatzes entsprechen. Dadurch wird eine weitere Verringerung von Zuordnungsfehlern erreicht.
  • Ist der Vergleich nicht erfolgreich, so erhält der Benutzer eine Warnung. Basierend auf dieser Warnung kann eine eingehendere Überprüfung der Zuordnung durchgeführt werden. Offensichtliche Schreibfehler können beispielsweise korrigiert werden. Auch eine Rückfrage beim Patienten selber ist gegebe nenfalls möglich. Der Benutzer wird dementsprechend auf das Problem aufmerksam und kann entsprechende Maßnahmen einleiten. Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung gestattet es für jeden Dokumententyp bzw. Datensatztyp einen eigenen Datensatz für den Vergleich festzulegen. Beispielsweise enthält die Krankenversicherungskarte keine Information zum Geschlecht.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Vergleich anhand eines Vergleichsdatensatzes mit wenigstens einem Patientenidentifikationsdatum erfolgen. Der Vergleichsdatensdatz kann dabei den Vornamen und/oder den Nachnamen und/oder das Geburtsdatum und/oder das Geschlecht und/oder die Adresse und/oder ein medizinisches Charakteristikum und/oder sonstige patientenspezifische Informationen eines Patienten umfassen. Durch den Vergleichsdatensatz wird demnach festgelegt, welche Patientenidentifikationsdaten aus dem Basisdatensatz mit Patientenidentifikationsdaten aus dem strukturierten Datensatz verglichen werden sollen. Da längst nicht alle strukturierten Datensätze auch über den Namen des Patienten hinausgehende Informationen enthalten, sollte sich der Vergleichsdatensatz in der praktischen Anwendung auf ein Minimum an Patientenidentifikationsdaten reduzieren. Zweckmäßigerweise wird hierzu der Vorname und der Nachname des Patienten als minimaler Vergleichsdatensatz gewählt. So kann die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vergleich bereits am Nichtvorhandensein eines Patientenidentifikationsdatums in dem strukturierten Datensatz scheitert, verringert werden.
  • Zweckmäßigerweise kann beim erfindungsgemäßen Verfahren auch vorgesehen sein, dass bei einer erfolgten Warnung bezüglich eines in die Patientenakte eingestellten Datensatzes der Datensatz markiert wird und/oder in eine in der Patientenakte abgelegte Liste von Datensätzen mit Zuordnungsfehler eingetragen wird. Es wird dementsprechend entweder eine Markierung des Datensatzes als gegebenenfalls falsch zugeordnet vorgenommen, so dass bereits beim Betrachten der Dokumente in der Patientenakte ein Hinweis auf einen möglichen Zuordnungsfeh ler gegeben wird, oder es wird eine Liste, beispielsweise in Form eines Logfiles, angelegt, in der der Name oder ein Verweis auf den entsprechenden strukturierten Datensatz abgelegt wird. Mit besonderem Vorteil werden zusätzlich der Zeitpunkt des aufgetretenen Fehlers und/oder die Art des aufgetretenen Fehlers und/oder der Benutzer, bei dem der Fehler auftrat und/oder gegebenenfalls ergriffene Korrekturmaßnahmen in der Liste verzeichnet.
  • Ist die Patientenakte auf wenigstens einem zentralen Server abgelegt, so wird der Zugriff üblicherweise über eine Kommunikationsverbindung, insbesondere das Internet, von einer lokalen Recheneinrichtung aus erfolgen. Ein Zugriff mehrerer medizinischer Einrichtungen ist demnach möglich.
  • Daneben betrifft die Erfindung auch eine Recheneinrichtung, umfassend eine Eingabevorrichtung und eine Anzeigevorrichtung, ausgebildet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche. Hierzu kann die Recheneinrichtung beispielsweise ein geeignetes Softwaremittel umfassen, das die Kommunikation mit einem zentralen Server, auf dem die Patientenakten abgelegt sind, regelt.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
  • 1 die grundsätzlichen Komponenten eines Patientenverwaltungssystems mit elektronischen Patientenakten, und
  • 2 ein Ablaufplan des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • 1 zeigt ein Patientenverwaltungssystem 1, das beispielsweise als Master-Patient-Index-System ausgelegt sein kann. Ein solches Master-Patient-Index-System verwaltet unterschiedliche Patientenidentitäten in verschiedenen externen Subsystemen. Die Netzakte (Patientenakte) eines Patienten be inhaltet einen Master-Patient-Index (in Form eines Software-Pakets) bzw. agiert mit einem solchen zusammen. Sie bzw. der Master-Patient-Index verwaltet die bzw. verweist auf die Daten und Referenzen auf Daten in externen Systemen, die zu diesem Patienten gehören, und auf die aufgrund dieses Verweises zugegriffen werden kann. Das Patientenverwaltungssystem 1 umfasst wenigstens einen zentralen Server 2, auf welchem eine Mehrzahl von elektronischen Patientenakten 3 abgelegt sind, von denen der Übersichtlichkeit halber nur eine im Detail dargestellt ist. Die Patientenakte 3 umfasst einen Basisdatensatz 4. Der Basisdatensatz 4 ist selbst ein strukturierter Datensatz, aus dem Patientenidentifikationsdaten 11 ermittelbar sind. Der Basisdatensatz 4 wird von zentraler Stelle ständig aktuell gehalten, so dass Veränderungen, wie beispielsweise eine Änderung des Namens bei Heirat, ein Umzug oder dergleichen, immer dort vermerkt sind.
  • Weiterhin sind in der elektronischen Patientenakte 3 eine Mehrzahl von strukturierten Dokumenten 5 abgelegt, die beispielsweise anatomische Aufnahmen, Messdaten, Diagnoseberichte oder elektronische Rezepte sein können. In den Dokumenten 5 sind jeweils Patientenidentifikationsdaten 6 enthalten, die aufgrund der Strukturierung der Dokumente 5 leicht aus diesen ermittelbar sind.
  • Die Dokumente in der sich über die Zeit füllenden Patientenakte 3 sollen nun von verschiedenen medizinischen Institutionen bzw. Einrichtungen abgerufen werden können. Hierzu ist eine Kommunikationsverbindung 7 vorgesehen, mittels derer lokale Recheneinrichtungen 8, 8' verschiedener medizinischer Einrichtungen auf die Patientenakte 3 und die darin abgelegten Dokumente 5 zugreifen können. Zur Vereinfachung ist nur die lokale Recheneinrichtung 8 hier näher dargestellt. In ihr ist ein Softwaremittel 9 abgelegt, mittels dessen der Zugriff auf den Server 2 und die darauf abgelegten Patientenakten 3 erfolgt. Das Softwaremittel 9 ist zudem zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet, das bedeutet, bei einem Zugriff auf die Patientenakte oder einen strukturierten Datensatz wird ein Vergleich der Patientenidentifikationsdaten durchgeführt, wobei abhängig vom Vergleichsergebnis eine Warnung an einen Benutzer ausgegeben wird. Zusätzlich ist es möglich, einen in der Patientenakte 3 abgelegten strukturierten Datensatz zu markieren oder in eine Liste 10 von strukturierten Datensätzen mit Zuordnungsfehlern einzutragen, die ebenso in der Patientenakte 3 abgelegt ist.
  • Zusätzlich sind auf der lokalen Recheneinrichtung strukturierte Datensätze 12 abgelegt bzw. vorhanden, von denen hier nur einer dargestellt ist. Auch die lokal abgelegten strukturierten Datensätze 12 umfassen aus ihnen ermittelbare Patientenidentifikationsdaten 13. Bei ihnen kann es sich beispielsweise um Diagnoseberichte in Textform, Mess- bzw. Bilddaten von medizinischen Einrichtungen, ein soeben erstelltes elektronisches Rezept oder strukturierte Daten einer elektronisch lesbaren Karte 14 handeln, die über ein der Recheneinrichtung 8 zugehöriges Kartenlesegerät 15 eingelesen wurden.
  • Weiterhin umfasst die Recheneinrichtung 8 eine Eingabevorrichtung 16 sowie eine Anzeigevorrichtung 17, hier einen Monitor. Auf der Anzeigevorrichtung 17 wird augenblicklich ein geöffneter strukturierter Datensatz 18 angezeigt. In dem geöffneten strukturierten Datensatz 18 sind ebenso Patientenidentifikationsdaten 19 enthalten, die jedoch nicht unbedingt auf der Anzeigevorrichtung 17 dargestellt sein müssen.
  • 2 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren beginnt in Schritt S1 mit einem Zugriff auf eine Patientenakte oder wenigstens einen strukturierten Datensatz. Ein solcher, das Verfahren beginnender Zugriff kann beispielsweise ein Einstellen eines strukturierten Dokuments 12 in eine Patientenakte 3 sein. Das strukturierte Dokument 12, das einen strukturierten Datensatz darstellt, ist hierbei auf der lokalen Recheneinrichtung 8 abgelegt und soll in die Patientenakte 3 auf dem Server 2 eingefügt werden. Eine weitere Möglichkeit für einen Zugriff, der das erfindungsgemäße Verfahren auslösen soll, ist das Öffnen eines struktu rierten Dokuments 5 aus der Patientenakte 3. Hierbei hat der Benutzer anhand des Basisdatensatzes 4 bereits die richtige Patientenakte 3 aufgefunden und möchte sich nun eines der dort abgelegten Dokumente 5 ansehen. Weiterhin kann der Zugriff auch ein öffnen einer Patientenakte 3 darstellen. Hierin ist insbesondere auch das Wechseln zu einer Patientenakte 3 enthalten. Zu diesem Zeitpunkt können noch andere strukturierte Datensätze geöffnet bzw. in Bearbeitung sein, die nicht unbedingt dem entsprechenden Patienten zugeordnet sind. Auch kann das Einlesen der strukturierten Daten einer elektronisch lesbaren Karte 14 ein Zugriff sein, der das erfindungsgemäße Verfahren beginnt.
  • Zusätzlich und hier nicht näher dargestellt kann das Verfahren auch beim Ablegen eines veränderten strukturierten Datensatzes in eine Patientenakte 3 gestartet werden, um eine gegebenenfalls vorgenommene Änderung von Patientenidentifikationsdaten in diesem strukturierten Datensatz zu überprüfen.
  • In Schritt S2 werden sodann die Patientenidentifikationsdaten 11 aus dem Basisdatensatz 4 sowie die Patientenidentifikationsdaten, beispielsweise 13, 19, aus dem strukturierten Datensatz, also beispielsweise dem strukturierten Datensatz 12, dem strukturierten Datensatz 18 oder einem der strukturierten Dokumente 5, ermittelt. Bei einem Zugriff auf einen strukturierten Datensatz, wobei auch der gleichzeitige Zugriff auf mehrere strukturierte Datensätze denkbar ist, beispielsweise beim Einstellen mehrerer strukturierter Dokumente oder mehrerer elektronischer Rezepte in die Patientenakte 3, werden die Patientenidentifikationsdaten aus den oder dem strukturierten Datensatz ermittelt, auf den zugegriffen wird. Wird eine Patientenakte 3 geöffnet, so bezieht sich das Ermitteln der Patientenidentifikationsdaten insbesondere auf die Patientenidentifikationsdaten 19 des wenigstens einen geöffneten strukturierten Datensatzes 18, der insbesondere gerade auf der Anzeigevorrichtung 17 dargestellt wird.
  • Nun erfolgt in Schritt S3 ein Vergleich der Patientenidentifikationsdaten, die soeben ermittelt wurden. Welche Merkmale verglichen werden, bestimmt sich nach einem Vergleichsdatensatz, der dem Programmmittel 9 bekannt ist. Der Vergleichsdatensatz, der entweder in der Patientenakte 3 oder auf der lokalen Recheneinrichtung 8 abgelegt sein kann, enthält demnach Informationen darüber, welche Merkmale tatsächlich verglichen werden sollen. Solche Merkmale umfassen beispielsweise den Vornamen, den Nachnamen, die Adresse, das Geburtsdatum, eine Krankenversicherungsnummer, ein medizinisches Charakteristikum oder sonstige patientenspezifische Informationen. Da jedoch nicht alle diese Informationen in den strukturierten Datensätzen immer enthalten sind, wird ein Minimum vorgeschlagen, das eine verlässliche Zuordnung erlaubt, aber nicht zu viele Überprüfungen von Merkmalen erfordert. Zweckmäßig erweist sich hierbei eine Kombination von Vor- und Nachname des Patienten als Mindestdatensatz.
  • Wird ein Unterschied festgestellt, liegt demnach ein Fehler vor, so wird das Verfahren in Schritt S4 fortgesetzt. Hierbei wird über die Anzeigevorrichtung eine Warnung an den Benutzer ausgegeben. Diese Warnung kann allgemein gehalten sein, beispielsweise als einfacher Hinweis auf einen möglichen Zuordnungsfehler, kann jedoch auch vorteilhafterweise für den Benutzer vorteilhafte Informationen, wie beispielsweise die Angabe von entsprechenden Dateinamen, bei welchen Merkmalen der Fehler auftrat, wie die Merkmale in den beiden Patienteninformationen lauten, eine Information über die Schwere des Fehlers oder weitere Informationen umfassen. Hierauf fußend kann der Benutzer weitere Maßnahmen ergreifen. Beispielsweise kann eine manuelle Überprüfung der Zuordnung stattfinden, es können Zuordnungsfehler korrigiert werden, gegebenenfalls nach Rücksprache mit dem Patienten und es werden in jedem Fall fehlerhafte Diagnosen oder medizinische Erkenntnisse aufgrund einer Fehlzuordnung vermieden.
  • Gegebenenfalls kann in Schritt S4 auch ein Markieren des strukturierten Datensatzes als möglicherweise Zuordnungsfeh ler behaftet erfolgen, insbesondere wenn dieser in der elektronischen Patientenakte 3 abgelegt ist. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, den Datensatz, bei dem ein möglicher Zuordnungsfehler festgestellt wurde, in eine Liste 10 einzutragen, die insbesondere ebenso in der Patientenakte 3 abgelegt ist. Die Liste kann auch zusätzliche Informationen aufnehmen, wie beispielsweise den Zeitpunkt des Auftretens des Fehlers, die Art des Fehlers, usw.
  • Nach Schritt S4, bzw., wenn kein Unterschied zwischen den Patientenidentifikationsdaten im Rahmen des Vergleichsdatensatzes festgestellt wurde, wird das Verfahren in Schritt S5 beendet.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Zuordnungsüberprüfung von strukturierten Datensätzen, aus denen Patientenidentifikationsdaten ermittelbar sind, bei einem Patientenverwaltungssystem mit elektronischen Patientenakten, die jeweils einen Patientenidentifikationsdaten enthaltenden strukturierten Basisdatensatz umfassen, wobei bei einem Zugriff auf eine Patientenakte und/oder wenigstens einen strukturierten Datensatz ein Vergleich von aus wenigstens dem und/oder einem bereits geöffneten strukturierten Datensatz ermittelten Patientenidentifikationsdaten mit den Patientenidentifikationsdaten des Basisdatensatzes erfolgt, wobei bei einer nicht vorliegenden Übereinstimmung eine Warnung an einen Benutzer ausgegeben wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als strukturierter Datensatz ein insbesondere nach dem Sciphox-Standard oder dem XML-Standard oder dem xDT-Standard oder dem XDS-Standard oder dem DICOM-Standard oder dem HL7-Standard strukturiertes Dokument und/oder Daten einer elektronisch lesbaren Karte, insbesondere einer elektronischen Gesundheitskarte und/oder einer ViTaX-Karte und/oder einer Krankenversicherungskarte und/oder eines elektronisch lesbaren Ausweises und/oder einer Kreditkarte, und/oder ein elektronisches Rezept vorliegt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich bei einem Einstellen eines strukturierten Dokuments in eine Patientenakte und/oder beim öffnen eines strukturierten Dokuments aus einer Patientenakte und/oder beim öffnen einer Patientenakte und/oder beim Einlesen der strukturierten Daten einer elektronisch lesbaren Karte erfolgt.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei öffnen einer Pati entenakte wenigstens ein zu diesem Zeitpunkt geöffneter und/oder in Bearbeitung befindlicher Datensatz zum Vergleich herangezogen wird.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich auch bei einem Ablegen eines veränderten Datensatzes in eine Patientenakte erfolgt.
  6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleich anhand eines Vergleichsdatensatzes mit wenigstens einem Patientenidentifikationsdatum erfolgt.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vergleichsdatensatz den Vornamen und/oder den Nachnamen und/oder das Geburtsdatum und/oder das Geschlecht und/oder die Adresse und/oder ein medizinisches Charakteristikum und/oder sonstige patientenspezifische Informationen eines Patienten umfasst.
  8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer erfolgten Warnung bezüglich eines in die Patientenakte eingestellten Datensatzes der Datensatz markiert wird und/oder in eine in der Patientenakte abgelegte Liste von Datensätzen mit Zuordnungsfehler eingetragen wird.
  9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugriff auf die auf wenigstens einem zentralen Server abgelegten Patientenakten von einer lokalen Recheneinrichtung über eine Kommunikationsverbindung erfolgt.
  10. Recheneinrichtung, umfassend eine Eingabevorrichtung (16) und eine Anzeigevorrichtung (17), ausgebildet zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche.
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