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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Plattformwaage mit einer Messzelle,
die auf ihrer Oberseite ein oberes Tragteil trägt, auf der die Waagschale
aufliegt, und die auf ihrer Unterseite mit einem unteren Tragteil
verbunden ist, wobei das obere Tragteil und das untere Tragteil
die gleiche Form aufweisen.
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Plattformwaagen
dieser Art sind z. B. aus der
US
5,072,799 bekannt.
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Oberes
und unteres Tragteil sind in dieser Plattformwaage als Aluminium-Druckgussteil oder. als
Kunststoff-Spritzteil konstruiert und gefertigt. Diese Fertigungsverfahren
sind jedoch nur für
hohe Stückzahlen
wirtschaftlich sinnvoll, da die Werkzeugkosten hoch sind. Da für jede Plattformgröße eine
gesonderte Form hergestellt werden muss, ist der Zwang zur Standardisierung
hoch. Ein flexibles Eingehen auf spezielle Kundenbedürfnisse
z. B. bezüglich
Größe der Waagschale
und/oder der Wahl des Material ist dadurch nicht möglich.
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Aus
der
EP 0310758 A2 ist
eine Plattformwaage mit einer Messzelle bekannt, an deren Oberseite
zwei obere Tragteile seitlich befestigt sind, auf deren Enden die
Waagschale aufliegt. In gleicher Weise sind auf der Gehäusefesten
Seite der Messzelle zwei untere Tragteile seitlich befestigt, auf
deren Enden sich die Plattformwaage abstützt. Die beiden Tragteilpaare
sind identisch ausgebildet. Die Tragteile sind auch hier als Gussteile
konstruiert. Diese Bauart ist gegenüber Änderungen oder kundenspezifischen
Anpassungen somit ebenso unflexibel wie die
US 5,072,799 . Weiterhin ist durch
die seitliche Befestigung der Tragteilpaare zwar eine Verringerung
der Bauhöhe
möglich,
dieses bedingt jedoch die Einleitung von erheblichen Zugkräften in
der Befestigung. Das bedeutet, dass sich der Kräfteverlauf innerhalb der Messzelle
gegenüber
einer senkrechten Befestigung der Tragteile deutlich schlechter
gestaltet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, für
eine Plattformwaage der eingangs genannten Art eine Bauform anzugeben,
die auch bei kleinen Stückzahlen
wirtschaftlich gefertigt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, dass beide Tragteile jeweils aus zwei Längsträgern und
einem sie verbindenden Querträger
bestehen, dass der Querträger
gegenüber
der Mitte der beiden Längsträger in der
Haupterstreckungsrichtung versetzt angeordnet ist und dass die Messzelle
mit den Querträgern
des oberen und des unteren Tragteils verbunden ist. Als Haupterstreckungsrichtung
wird hierbei die größte Ausdehnung
der Waage in der Horizontalen bezeichnet.
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Durch
die Aufteilung in zwei Längsträger und einen
verbindenden Querträger
können
diese Träger eine
sehr einfache Form haben und können
z. B. aus handelsüblichem
Profilmaterial hergestellt werden. Eine einfachste Anordnung besteht
aus zwei gestreckten, parallelen Längsträgern und einem hierzu rechtwinklig,
in der Haupterstreckungsrichtung außermittig angeordneten Querträger. Bevorzugt
wird allerdings eine Form, bei der die Längsträger in ihrer Haupterstreckungsrichtung
als Winkel ausgeführt sind.
Die beiden Längsträger sind
dabei so verformt, dass der sie verbindende Querträger deutlich
kürzer ist,
als bei einer Bauform mit gestreckten Längsträgern. Die beiden Längsträger können beispielsweise aus
hochkant stehendem Rechteckprofil, aus Rohrprofil bzw. Kastenprofil
oder aus Doppel-T-Profil gebogen werden und dadurch trotz ihrer
Länge eine große Biegesteifigkeit
gegenüber
vertikalen Kräften aufweisen,
während
der kurze Querträger
z. B. aus einem Flachmaterial mit angepasster Form gefertigt sein
kann. Die Verbindung von Längsträgern und Querträger erfolgt
dabei vorteilhafterweise durch Schweißen.
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Durch
die in der Haupterstreckungsrichtung gegenüber dem Längsträger außermittige Anordnung des Querträgers ergibt
sich eine einfache und materialsparende und damit gewichtssparende
Befestigungsmöglichkeit
an einer üblichen
Doppellenker-Messzelle: Die Krafteinleitungs- und Kraftausleitungsflächen üblicher
Doppellenker-Messzellen sind seitlich gegeneinander versetzt. Soll
die Messzelle mittig in der Plattformwaage eingebaut sein, so muss sowohl
die Befestigung der Messzelle am unteren Tragteil als auch die Verbindung
zwischen Messzelle und oberem Tragteil außermittig erfolgen. Das obere Tragteil
kann so bei der erfindungsgemäßen Formgebung
direkt von oben auf der einen Krafteinleitungsfläche der Messzelle befestigt
werden und in gleicher Weise kann das untere Tragteil auf der Kraftausleitungsfläche der
Messzelle von unten befestigt werden. Trotz der außermittigen
Befestigungsflächen können dadurch
das obere Tragteil und das untere Tragteil identische Formen haben,
sie sind lediglich um eine Raumachse zueinander um 180° verdreht.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Figuren beschrieben,
dabei zeigt:
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1 eine
Plattformwaage in einer ersten Ausgestaltung mit in Haupterstreckungsrichtung
als Winkel ausgeführten
Längsträgern, mit
Waagschale in Explosionsdarstellung, ohne Darstellung der Anzeige-
und Bedieneinheit
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2 eine
Plattformwaage in einer zweiten Ausgestaltung mit in Haupterstreckungsrichtung
als Winkel ausgeführten
Längsträgern ohne
Waagschale
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3 die
Plattformwaage aus 2 in der Draufsicht
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4 eine
Plattformwaage in einer dritten Ausgestaltung mit in Haupterstreckungsrichtung
gestreckt ausgeführten
Längsträgern, mit
Waagschale und Anzeige- und Bedieneinheit in Explosionsdarstellung
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Die
in 1 dargestellte Plattformwaage besteht aus einem
oberen Tragteil 1 und einem unteren Tragteil 2.
Das obere Tragteil 1 und das untere Tragteil 2 sind
in ihrer grundsätzlichen
Ausführung
baugleich. Sie bestehen jeweils aus zwei winkelig ausgeführten Längsträgern 3,
jeweils einem sie verbindenden Querträger 4 und jeweils
einer, der zusätzlichen Versteifung
dienenden Verbindungsstrebe 11. Das obere Tragteil 1 ist
gegenüber
dem unteren Tragteil 2 um die in 1 dargestellte
y-Achse um 180° gedreht
und höhenversetzt
angeordnet. Beide Tragteile werden an den Querträgern 4 über das
Messsystem 5 miteinander verbunden, wobei das obere Tragteil 1 an
der Krafteinleitungsfläche
und das untere Tragteil 2 an der Kraftausleitungsfläche des
Messsystems befestigt und beide Tragteile somit über die Höhe des Messsystems 5 von
einander beabstandet sind. Die Befestigung zwischen den Tragteilen
und dem Messsystem erfolgt hierbei vorteilhafterweise mittels einer Schraubverbindung.
Die für
die Funktion der Plattformwaage erforderlichen zusätzlichen
Funktionselemente wie Stellfüße 6, Überlastanschläge 7 und Waagschalenaufnehmer 8 werden
im Ausführungsbeispiel über entsprechende
Aufnahme- oder Gewindebohrungen in den Längsträgern 3 mit dem jeweiligen
Tragteil verbunden. Die Lage dieser Bohrungen ist im oberen Tragteil 1 identisch
mit denen im unteren Tragteil 2, wobei jedoch dem oberen
Tragteil 1 gegenüber
dem unteren Tragteil 2 jeweils andere Funktionselemente
zugeordnet werden. So werden im oberen Tragteil 1 die für die Fixierung
der Waagschale 10 erforderlichen Waagschalenaufnehmer 8 sowie
die Überlastanschläge 7 befestigt,
im unteren Tragteil 2 in den äquivalenten Aufnahmebohrungen hingegen
die Stellfüße 6.
Beide Tragteile sind im Ausführungsbeispiel
als Einzelteile baugleich.
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2 und 3 zeigen
eine andere bevorzugte Ausführungsform
der beschriebene Plattformwaage ohne Waagschale und ohne die in 1 dargestellten
zusätzlichen
Verbindungsstreben 11. Hier ist dargestellt, dass die Aufnahmebohrungen
für die Stellfüße 6 des
unteren Tragteils 2 einerseits, und die Aufnahmebohrungen
für die Überlastanschläge 7 sowie
die Waagschalenaufnehmer 8 des oberen Tragteiles 1 andererseits,
sich an verschiedenen Stellen der Längsträger 3 innerhalb der
Tragteile befinden. Sowohl oberes Tragteil 1 als auch unteres
Tragteil 2 enthalten somit gleichermaßen die Aufnahmebohrungen des
jeweils anderen, so dass identische Gleichteile entstehen.
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Eine
weitere besonders einfache Ausführungsform
ist in 4 dargestellt. Oberes Tragteil 1 und
unteres Tragteil 2 bestehen hier jeweils aus zwei gestreckten,
parallelen Längsträgern 3 und
einem hierzu rechtwinklig, in der Haupterstreckungsrichtung x außermittig
angeordneten Querträger 4.
Für eine Befestigung
der dargestellten Anzeige- und Bedieneinheit 9 am unteren
Tragteil 2 dienen zweckmäßigerweise ebenfalls Befestigungsbohrungen,
die auch im oberen Tragteil 1 ausgeführt sind.
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Die
dargestellten Ausführungsformen
sind selbstverständlich
nur beispielgebend. Andere, in den Ausführungsbeispielen nicht dargestellte
Funktionselemente, wie etwa Libellen zur horizontalen Ausrichtung
der Waage oder evtl. elektronische Komponenten, können analog
mittels gleichermaßen
im oberen und unteren Tragteil der Waage angeordneten Aufnahme-
oder Gewindebohrungen befestigt werden. Auch sind für die Längsträger 3 bzw.
die Querträger 4 andere
Profilvarianten und Formen denkbar. So können die Längsträger 3 beispielsweise
anstatt gewinkelt auch gebogen sein. Allein durch die Auswahl der
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Dimensionierung
und des Materials der verwendeten Profile ist somit bei Verwendung
von wenigen gleichen, sehr einfachen Bauteilen eine Realisierung
von vielfältigsten
kundenspezifischen Lösungen bei
minimalem konstruktiven Aufwandmöglich.
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- 1
- oberes
Tragteil
- 2
- unteres
Tragteil
- 3
- Längsträger
- 4
- Querträger
- 5
- Messzelle
- 6
- Stellfuß
- 7
- Überlastanschlag
- 8
- Waagschalenaufnehmer
- 9
- Anzeige-
und Bedieneinheit
- 10
- Waagschale
- 11
- Verbindungsstrebe