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Die
Erfindung betrifft ein Faserverbundbauteil mit einer seinen Belastungszustand überwachenden
Sensoreinheit, welche im Bauteil zwischen dessen Faserverbundlagen
beim Laminieren oder Verpressen mit mindestens einem Sensor, einer
Energieversorgung und einer Signalverarbeitung vollständig integriert
wird.
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Es
ist bekannt, Sensoren oder Sensornetzwerke zur Feststellung von
Belastungszuständen mitsamt
der dazugehörigen
Signalverarbeitung in Bauteile zu integrieren, um durch drahtlose
oder drahtgebundene Methoden von außen den Belastungszustand der
Bauteile abzufragen. Dies bedarf jedoch zusätzlicher Komponenten bis zur
Messwertanzeige.
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So
wird nach
WO 2005/071383
A1 ein in eine am Außenende
eines Rotorblatts einer Windkraftturbine eingesetzte Sensorbaueinheit über zum Wellenende
des Rotorblatts geführte
Leiter abgefragt, wobei die Leiter zu Senderboxen führen, deren Signale
von einem feststehendem Empfänger
aufgenommen werden.
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Aus
EP 0 162 372 B1 ist
es bekannt, einen Druck- oder Beschleunigungssensor an oder in einer Aussparung
nahe der Lauffläche
eines Ski anzuordnen, wobei eine elektronische Steuereinrichtung
einen Antriebsmechanismus für
einen Verstellmechanismus zur Änderung
der Biegeeigenschaften des Ski steuert. Anzeigen sind nicht vorgesehen.
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Ferner
ist es bekannt, eine komplette Sensoreinheit in einer Schuhsohle
einschließlich
einer Batterie im Absatz des Schuhs einzubauen, welche Sensoreinheit
beim Auftreffen der Sohle auf dem Untergrund Licht oder Schall emittiert
(
EP 0516 703 B1 ,
EP 522 882 A2 ).
Die entfernt vom Sensor der Sensoreinheit an das Absatzende verlegten
Signalgeber, wie lichtemittierende Dioden (LEDs), zeigen zwar ein
Ereignis an, aber nicht an der Stelle, wo dieses Ereignis im Bauteil
stattfindet und auch nicht die Stärke des Ereignisses.
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Die
oben genannten Sensoreinheiten sind außerdem in Kammern oder Boxen
eines hierzu ausgeformten Bauteils untergebracht, was die Bauteile schwächt.
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Nach
WO 2005/043107 A2 ist
eine Vorrichtung zur Feststellung von Belastungen an Faserverbund-Bauteilen
mittels in das Faserverbundbauteil integrierter Dehnungsmessstreifens
an den schadensrelevanten Bauteilflächen bekannt. Hierbei sind lediglich
die Dehnungsmessstreifen in das Fasermaterial des Bauteils eingelegt,
wobei Anschlussstifte aus dem Faserverbund-Bauteil herausragen,
die zu einer entfernten abgeschirmten Auswerteeinheit mit einer
elektronischen Recheneinrichtung und einer Stromversorgung führen. Eine
Anzeige am Bauteil selbst fehlt, erst recht eine Anzeige des graduellen Belastungszustandes.
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In
G. Pfeifer, J. Landgraf, S. Folprecht, E. Starke. Integrierte Sensornetzwerke,
Teilprojekt im SFB 639. 2005. Jahresbericht 2004, Berichtszeitraum
1. 1. 2004 bis 31. 12. 2004, Technische Universität Dresden,
Institut für
Akustik und Sprachkommunikation, ist gleichfalls die Integration
eines Sensornetzwerkes in sicherheitsrelevante textilverstärkte Bauteile
aus Glasfaser-Polypropylen-Verbunden beschrieben, wobei eine integrierte
Antenne für
eine drahtlose Datenübertragung
sorgt. Zum Zwecke der Schonung der eingebauten Stromquelle ist ein
piezoelektrischer Aktivierungssensor vorgesehen, der die Elektronik
im Ereignisfall aus einem nahezu stromfreien Zustand in den Einschaltzustand
aktiviert.
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Der
Erfindung liegt ausgehend vom letztgenannten Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, sämtliche
zur Messwerterfassung einer Bauteilbelastung benötigten Komponenten bis hin
zur Messwertanzeige komplett in ein ungeschwächtes festigkeitsbestimmendes
Faserverbundbauteil eines Leichtbauerzeugnisses zu integrieren,
wobei der Belastungszustand des Bauteils unmittelbar im Bereich
der Messstelle angezeigt werden soll. Es versteht sich, dass die
Messstellen bevorzugt in denjenigen statisch oder dynamisch hochbelasteten
Zonen der Bauteile liegen, die im Betrieb einer besonderen Beobachtung
bedürfen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass die Sensorsignale direkt vom Bauteil in Form einer optischen
Anzeige ausgesendet werden und zwar in vorteilhafter Weise unmittelbar
in einer sensorisch überwachten
Bauteilzone selbst, und dass keine weiteren äußeren Komponenten erforderlich
sind, womit das Bauteil autark bleibt.
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Bauteilintegrierte
Sensoren zur Überwachung
seines Belastungszustandes sind Dehnungs-, Beschleunigungs- und
Temperatursensoren. Die Sensoren sind in Verbindung mit der Elektronik
zur Energieversorgung, Signalverarbeitung und optischen Anzeigeansteuerung,
sowie der optischen Anzeigeelemente selbst, wie Leuchtdioden, z.
B. auf einer flexiblen Leiter platte angeordnet, so dass die komplette
Sensoreinheit eine geringe Fläche
und ein geringes Volumen aufweist. Dadurch ist sie ohne größere technologischen
Schwierigkeiten in Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen integrierbar,
wobei die Bauteile selbst nur unwesentlich geschwächt werden.
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In
Faserverbundwerkstoffen, welche aus mehreren Schichten aufgebaut
werden, sind sie einfach zwischen zwei oder mehreren Lagen vor der Bauteilkonsolidierung
platziert. Dabei sind sowohl Laminier- als auch Verpresstechniken
zur Konsolidierung möglich.
Die Matrizes der Verbundwerkstoffe können aus Kunstharzen oder Thermoplasten
bestehen. Bei der Technologie der Bauteilkonsolidierung können überraschenderweise
Temperaturen bis über 200°C und Drücke von über 5 bar
angewendet werden, ohne dass die erfindungsgemäße Einheit aus ausgewählten Dehnungs-,
Beschleunigungs- oder Temperatursensoren, der Elektronik zur Signalverarbeitung,
die Leuchtdiodenansteuerung sowie der Leuchtdioden selbst, in ihrer
Funktion beeinträchtigt wird.
Für die
Energieversorgung können
ebenfalls vollständig
in das Bauteil integrierbare Batterien oder Akkumulatoren vorgesehen
sein. Bei Bauteilen, deren Herstellungsprozess eine Integration
von Batterien oder Akkumulatoren nicht zulässt, wird die Sensoreinheit über eine
Schnittstelle von außerhalb
mit Energie versorgt. In diesem Falle bildet die Elektronik für die Energieversorgung
und ihre Schnittstelle nach außen
die in die Sensoreinheit integrierte Energieversorgung.
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Erst
ein zumindest partiell transparentes Bauteil oder eine oder mehrere
zumindest partiell transparente Decklagen erlauben die Verwendung einer
im Bauteil eingebetteter Sensoreinheit mit Leuchtdioden zur direkten
Messwertanzeige. Dabei hat es sich überraschend gezeigt, dass auf
die Oberfläche
aufge brachte so genannte Transparentlacke, sogar schwarzer Transparentlack,
das Licht von Leuchtdioden hinreichend durchlassen, weshalb lackierte
Faserverbundbauteile ohne weiteres verwendet werden können.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 2
angegeben. Diese Weiterbildung besteht darin, dass die Messwertanzeige der
Sensoreinheit den Belastungszustand des Bauteils graduell anzeigt.
Beispielsweise wird dies durch eine unterschiedliche Helligkeit
einer Leuchtdiode realisiert, durch unterschiedliche Leuchtdioden-Farben,
durch Aufleuchten an unterschiedlichen Stellen oder durch eine unterschiedliche
Anzahl gleichzeitig aufleuchtender Leuchtdioden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung ist im Patentanspruch 3 angegeben.
Durch die Integration von einer Einheit aus einer Ansteuerschaltung
und einem Leuchtdiodenfeld, entsteht eine bauteilintegrierte Lösung zur
Informationsübertragung
aus dem Bauteil selbst. Beispielsweise kann ein Piktogramm aufleuchten
oder ein kurzer Schriftzug.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch
4 angegeben. Diese Weiterbildung ermöglicht es, die erfindungsgemäße Einheit
erst durch die Anwendung eines Aktivierungssensors zu aktivieren,
um im Ruhezustand eine extrem geringe Stromaufnahme zu ermöglichen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch
5 angegeben. Diese Weiterbildung ermöglicht es, die Sensoreinheit
komplett vorzufertigen, indem sämtliche
Bauteile mitsamt den Leuchtdioden auf einer Folienleiterplatte angeordnet
werden. Hierbei kann vorteilhaft SMT-Technik (Surface Mount Technology)
zum Einsatz kommen. Die Folienleiterplatte kann auch die Batterie
für die Energieversorgung
tragen, beispielsweise eine besonders flache Folienbatterie oder
Knopfzelle. Andernfalls kann vorgesehen sein, lediglich die Anschlüsse für die Energie
auf der Folienleiterplatte anzuordnen und die Batterie örtlich hierzu
versetzt und ggf. leicht zugänglich
anzubringen.
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Gemäß einer
weiteren Fortbildung ist der Sensor als Dehnungsmesselement, wie
Dehnungsmessstreifen aus Widerstandswerkstoff, ausgebildet, um Überlastungen
durch Verformung anzuzeigen.
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Gemäß einer
weiteren Fortbildung ist der Sensor als Stoß- oder Beschleunigungssensor ausgebildet,
um Überlastungen
durch Stöße oder Schwingungen
anzuzeigen. Hierzu geeignet ist beispielsweise eine piezoelektrische
Biegeplatte oder ein piezoelektrischer Beschleunigungssensor.
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Nach
einer anderen Ausgestaltung ist der Sensor ein Temperatursensor,
der beim Auftreten unzulässiger
Temperaturen am Bauteil anspricht.
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Das
erfindungsgemäße Faserverbundbauteil mit
einer Sensoreinheit ist prädestiniert,
integrierter Bestandteil faserverstärkter Bauteile einer Maschine, eines
Tragwerks, eines Druckbehälters
oder einer mobilen Brücke
zu sein und zwar insbesondere solcher Objekte, von denen beim Versagen
Gefahren ausgehen können
und die deshalb regelmäßig visuell kontrolliert
werden müssen.
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Die
Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen
näher beschrieben
werden. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Dehnungsmesseinheit für
ein biegebelastetes Bauteil aus einem Faserverbundwerkstoff, bestehend
aus Glasfasern als Verstärkung
und Polypropylen als Matrixfasern,
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2 eine
integrierte Überwachungseinheit des
Spannungszustandes für
druckbeaufschlagte Behälter
aus Glasfaserverbundwerkstoff,
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3 eine
integrierte Überwachungseinheit von
Stoßbelastungen
an delaminationsgefährdeten plattenförmigen Glasfaserverbundstrukturen,
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4 eine
integrierte Verformungsanzeige an Skiern und
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5 eine
Anwendung in einem Gleichgewichtstrainingsgerät im Rehabilitationsbereich.
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1 zeigt,
wie oben erläutert,
ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Sensoreinheit, bestehend aus einem Dehnungssensor 3,
mehreren SMT-Bauelementen 4 als Brückenergänzungsschaltung, einer nicht
näher dargestellten
Signalverstärkung
und Leuchtdiodenansteuerung, der SMD-Leuchtdiodenanzeige 5 selbst
und einer Folienbatterie 6. Alle zu dieser Sensoreinheit
gehörenden
Komponenten sind auf einer flexiblen Leiterplatte 2 auf
geeignete Weise in SMT-Technik aufgeklebt und/oder aufgelötet. Elektrische
Schaltungen, wie z. B. eine Brückenschaltung,
eine Signalverstärkerschaltung
oder eine Ansteuerschaltung für
Leuchtdioden, wie oben beschrieben, sind aus der elektrischen Schaltungstechnik
hinreichend bekannt. Der Dehnungssensor 3, kann ein auf
die flexible Leiterplatte 2 applizierter Dehnungsmessstreifen
sein oder die Struktur des Dehnungssensors 3 ist direkt
aus der flexiblen Leiterplatte 2 herausgeätzt oder
aber mit Hilfe von Beschichtungstechniken auf die flexible Leiterplatte 2 aufgebracht.
Als Anzeige der verformungsabhängigen
Ausgangsspannung des Dehnungssensors 3 sind mehrere Leuchtdioden 5 auf
die flexible Leiterplatte 2 in SMT-Technik aufgelötet. Eine
ebenfalls zur Sensoreinheit gehörende
und im gezeigten Ausführungsbeispiel
auf die flexible Leiterplatte 2 aufgebrachte Folienbatterie 6 dient
zur Versorgung der Schaltung mit elektrischer Energie.
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Die
gesamte Sensoreinheit 2 bis 6 ist im Ausführungsbeispiel
nach 1 zwischen mehreren textilen Lagen aus einem Glasfaser-Polypropylen-Flachgestrick 1 integriert.
Derartige textile Lagen können
großtechnisch
und kostengünstig
hergestellt werden. Sie beinhalten beide zur Bauteilkonsolidierung
erforderlichen Komponenten der Glasfaserverstärkung und der Polypropylenmatrix
in Faserform. Das Bauteil entsteht durch die Konsolidierung von mehreren übereinander
geschichteten textilen Lagen 1 durch Druck und Temperatur
in einer geeigneten Heißpresse
oder einem Autoklaven. Im Ausführungsbeispiel
nach 1 beträgt
die Konsolidierungstemperatur 200°C
und der Konsolidierungsdruck 5 bar. Infolge der Schichtungstechnologie
ist es sehr einfach, die gesamte Einheit vom Sensor 3 bis
hin zur Messwertanzeige mittels Leuchtdioden 5 an geeigneter
Stelle zu platzieren. Im Ausführungsbeispiel nach 1 wird
die Sensoreinheit zwischen der zweiten und dritten Faserverbundlage
von insgesamt sieben Faserverbundlagen vor der Konsolidierung eingelegt.
Wird das konsolidierte Bauteil einer Biegebelastung ausgesetzt,
befindet sich der Dehnungssensor 3 außerhalb der neutralen Faser,
so dass er durch die Biegeverformung gestreckt oder gestaucht wird.
Die Anordnung nach 1 ist so gewählt, dass eine Bauteildehnung
in einer Richtung mit fünf Leuchtdioden 5 dargestellt
wird. Die elektrische Schaltung 4 ist so ausgelegt, dass
alle fünf
Leuchtdi oden 5 bei einer vorher definierten Grenzdehnung leuchten
und bei jeweils 20% geringerer Dehnung eine Leuchtdiode 5 weniger
angesteuert wird. So ist es in sehr einfacher Weise möglich, dass
das Bauteil selbst seinen Belastungszustand anzeigt.
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Bei
Ausführungen
dieser Erfindung, bei denen eine Batterie oder ein Akkumulator für die Energieversorgung
nicht integrierfähig
ist oder die Batteriekapazität
der Anwendung nicht genügt,
endet die Schnittstelle der Sensoreinheit nach außen mit
zwei Kontakten zum Anschluss einer externen Stromversorgung.
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2 beschreibt
eine Ausführung
der Erfindung, welche geeignet ist Druckbehälter 7 aus Faserverbundwerkstoffen
hinsichtlich ihres Belastungszustandes zu überwachen. Derartige Druckbehälter 7 verlangen
häufig
erhöhte
Sicherheitsstandards. Die Sensoreinheit nach 2 erlaubt
es auf sehr einfache Weise, den Belastungszustand des Behälters permanent
anzuzeigen oder nach Bedarf abzufragen. Gegenüber der Anwendung nach 1 ist
die Sensoreinheit in 2 um einen Aktivierungssensor 8 und
eine Leuchtdiode 9 als Bereitschaftsanzeige erweitert.
Diese Erweiterung reduziert die benötigten Energieressourcen erheblich.
Im Ruhezustand besitzt die Sensoreinheit nur einen sehr geringen
Energiebedarf. Der Aktivierungssensor 8 aktiviert die Messeinheit 3 bis 6 der
Sensoreinheit erst durch ein bestimmtes Ereignis. Dieses Ereignis
kann eine stoßartige äußere Belastung
sein, welche von der Person, die die Überwachung durchführt, durch
einfaches Anklopfen am Behälter 7 ausgelöst wird.
Zum Erkennen der so aktivierten Messeinheit 3 bis 6 leuchtet
beispielsweise eine zusätzliche
grüne Leuchtdiode 9 auf.
Ab diesem Zeitpunkt wird über
einen einstellbaren Zeitbereich die Behälterbelastung über eine
n-stufige Anzeige von z. B. roten Leuchtdioden realisiert. Der Aktivierungssensor 8 ist
als piezoelektrischer Uni- oder Bimorph auf die flexible Leiterplatte 2 geeignet
aufgebracht. Ebenso wie in der Ausführung aus 1 wird
die komplette Anordnung nach 2 mit oder
ohne Batterie für
die Energieversorgung während
der Behälterfertigung
in den Faserverbundwerkstoff des Druckbehälters 7 eingebracht. In
vielen Fällen
werden Druckbehälter 7 durch
verschiedene Wickelverfahren hergestellt, wobei die Sensoreinheit 2 bis 6 und 9 bis 9 mit
eingewickelt wird.
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Die
Ausführung
der Erfindung nach 3 beschreibt eine integrierte Überwachungseinheit
von Stoßbelastungen
an delaminationsgefährdeten
plattenartigen Glasfaserverbundstrukturen 11. Im konstruktiven
Leichtbau werden zunehmend mehrlagige Platten aus Faserverbundwerkstoffen
eingesetzt. Grenzen bestehen bezüglich
der Erkennung von Delaminationen bei stoßbelasteten Bauteilen z. B.
im Fahrzeugbau. Die Delamination durch stoßartige Ereignisse ab einer
bestimmten Stoßenergie
erfolgt häufig
auf der stoßabgewandten
Seite des Bauteiles durch aufreißen vorzugsweise der Randfasern.
Besonders bei Fahrzeugen ist diese innere Plattenseite umbaut, wodurch
die Schädigung
nur aufwändig
zu detektieren ist. Entweder das Bauteil wird zur Prüfung ausgebaut
oder mit relativ aufwändigen
Verfahren der zerstörungsfreien
Werkstoffprüfung
untersucht. Eine kostengünstige
Alternative stellt die Sensoreinheit gemäß 3 dar.
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Abweichend
von der Sensoreinheit nach 2 kommt
hier ein Sensor zur Erfassung der Beschleunigung 10 zum
Einsatz. Die in 3 dargestellte Sensoreinheit
ist in der Lage, nach einer Aktivierung mit einem Aktivierungssensor 8 die
Bauteilbeschleunigung an der Stelle des Sensors 10 zu erfassen.
Die Triggerschwelle des piezoelektrischen Aktivierungssensors 8 ist
so eingestellt, dass nur Stöße mit überkritischer
Stoßenergie
zur Auslösung
führen.
Welche Stoßenergie überkritisch
ist, muss bauteilspezifisch durch Voruntersuchungen bestimmt werden.
Ab dieser schadensverursachenden Stoßenergie werden die Anzahl
der Stöße und/oder
deren Größe über die
Leuchtdioden 5 zur Anzeige gebracht. In anderen Ausführungen
kann die Stoßenergie,
statt mit einem Beschleunigungssensor 10, auch mit einem
piezoelektrischen Uni- oder Bimorph über die Biegeverformung aus
der vom Stoß erzeugten Biegewelle
ermittelt werden. Die erfindungsgemäße Anordnung nach 3 gestattet
es also, mögliche schadensverursachende
Ereignisse anzuzeigen und daraus Maßnahmen zur Instandsetzung
abzuleiten.
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Die
in der Ausführung
in 3 beschriebene Anordnung ist in der Lage, Stöße mit Stoßenergien über 10 J
Stoßenergie
unbeschadet zu überstehen, was
eine Vorraussetzung für
eine praxistaugliche Anwendung ist.
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4 beschreibt
eine Ausführung
der Erfindung zur integrierten Verformungsanzeige an Skiern. Bei
der Skiproduktion werden vielfältig
Faserverbundwerkstoffe eingesetzt. Insbesondere die oberen Decklagen
bestehen häufig
aus zwei oder mehreren Lagen faserverstärkter Kunststoffe, welche über einem
Kern aus Holz oder anderen Werkstoffen auflaminiert oder aufgepresst
werden. Die obere Randzone wird bei der Belastung des Skis 13 in
Abhängigkeit seiner
Steifigkeit ortsabhängig
gestaucht. 4 beschreibt eine Sensoreinheit
zur integrierten Anzeige der Skiverformung durch Messung der Dehnung
mittels eines Dehnungssensors 3, einer Signalverarbeitung
mit Leuchtdiodenansteuerung 4 und einer mehrstufigen Leuchtdiodenanzeige 5.
Bei ihrer Ansteuerung leuchten die Leuchtdioden 5 deutlich
sichtbar durch die darüber
liegenden Schicht(en) 14 hindurch. Die Elemente 3, 4 und 5 sind
auf einer flexiblen Leiterplatte 2 angeordnet, welche im
Bindungsbereich mit Kontakten zur Batterieankopplung 12 endet.
Diese erfindungsgemäße Sensoreinheit
stellt eine sehr einfache und kostengünstige Lösung zur Skiverformungsanzeige
dar. Sie kann vorteilhaft angewendet werden beim Test von Skiern,
beim Verkauf, um einen geeigneten Ski für ein bestimmtes Körpergewicht
auszusuchen und natürlich
bei der Benutzung. Hier bietet sie für den Läufer und für andere eine Anzeige eines
mehr oder minder dynamischen Fahrstils. Eine Batterie oder ein Akkumulator
kann problemlos in einem Batteriefach im Bindungsbereich untergebracht
werden. Eine vorteilhafte Energieeinsparung kann durch einen Schalter
in der Bindung erreicht werden, welcher erst nach dem Einrasten
des Skistiefels in die Bindung betätigt wird.
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Die
erfindungsgemäße Ausführung nach 4 kann
gleichermaßen
für eine
Verformungsanzeige an Snowboards eingesetzt werden. Hier kann in
vorteilhafter Weise auch eine Verformung in Folge einer Torsionsbelastung
zur Anzeige kommen.
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5 stellt
eine Sensoreinheit zur Anwendung in einem Gleichgewichtstrainingsgerät im Rehabilitationsbereich
dar. Das Trainingsgerät
kann aus einer Standfläche 17 mit
vier angekoppelten Biegestreifen 15 und einem Rahmen zur äußeren Einspannung 16 der
Biegestreifen 15 bestehen. In die vier Biegestreifen 15 aus
einem mehrlagigen Faserverbundwerkstoff sind ein Dehnungssensor 3,
eine Bauelementeanordnung zur Signalverarbeitung und Leuchtdiodenansteuerung 4 und
beispielsweise je drei Leuchtdioden 5 integriert. Die Trainingsaufgabe besteht
darin, sich so auf die Standfläche
zu platzieren, dass in jedem Biegestreifen 15 zwei Leuchtdioden 5 zur
Anzeige kommen. Das variable Gewicht des Rehabilitanden kann einfach
durch Änderung
der Einspannlänge
der Biegestreifen 15 oder durch eine einstellbare Feder
unter der Standfläche
kompensiert werden.
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Eine
weitere Anwendung betrifft den mobilen Brückenbau, wobei jeweils eine
Leuchtanzeige bei Überlastung
eines Brückenelementes
aus faserverstärkten
Werkstoffen in Funktion tritt. Die Erfindung schließt selbstverständlich weitere
Anwendungen ein, die sich einem Fachmann mit durchschnittlichem Wissen
und Können
beim Durcharbeiten des Offenbarten erschließen.
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Bei
allen Ausführungen
ist die optische Anzeige im Bereich der zugehörigen Messstelle platziert,
wodurch diejenige Zone des Bauteils im Ereignisfall belastungsabhängig leuchtet,
an der das Ereignis gemessen wird. Von besonderem Vorteil ist dabei
eine Anzeige der aktuellen Belastungshöhe mittels Aufleuchten einer
oder mehrerer Leuchtdioden, verschiedenfarbiger Leuchtdioden oder
Leuchtdiodenmuster.
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- 1
- Faserverbundlagen
aus Glasfaser-Polypropy len-Flachgestrick
- 2
- flexible
Leiterplatte
- 3
- Dehnungssensor
- 4
- SMT-Bauelemente
- 5
- SMD-Leuchtdiodenanzeige
- 6
- Folienbatterie
- 7
- Druckbehälter
- 8
- Aktivierungssensor,
piezoelektrischer Sensor
- 9
- weitere
Leuchtdiode
- 10
- Beschleunigungssensor,
piezoelektrischer Sensor
- 11
- Faserverbundlagen
aus Glasfaserverbundstruktur
- 12
- Batterieankopplung
- 13
- Ski
mit Kern und Faserverbundlagen
- 14
- obere
Faserverbundlage(n) des Skis
- 15
- Biegestreifen
- 16
- Einspannung
der Biegestreifen
- 17
- Standfläche