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Die
Erfindung betrifft eine Wischeranordnung mit einem Grundkörper und
mit einer Wischerleiste, wobei der Grundkörper sich longitudinal erstreckt
und der Grundkörper
mit der Wischerleiste über
ein Verbindungselement verbunden ist. Die Wischeranordnung ist an
einem Wischerarm befestigt, wobei der Wischerarm eine Bewegung über eine Scheibe,
insbesondere eine Windschutzscheibe eines Fahrzeuges, ausführt. Bei
der Bewegung des Wischarmes weist die Wischerleiste zumindest bereichsweise
einen Kontakt mit der Scheibe auf.
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Wischeranordnungen
der genannten Art finden an Fahrzeugen, insbesondere Autos, Verwendung.
Die Wischeranordnungen dienen dazu, die Windschutzscheibe der Fahrzeuge
von Wasser, Dreck und Insekten zu reinigen. Dazu ist die Wischeranordnung
an einen Wischerarm befestigt, der von einem Motor angetrieben,
die Wischeranordnung über
die Windschutzscheibe bewegt.
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Die
Wischeranordnung ist im Allgemeinen zweiteilig aufgebaut und besteht
aus einem Grundkörper
und einer Wischerleiste. Bei bekannten Wischeranordnungen besteht
die Wischerleiste aus Gummi. Um ein möglichst effizientes Säubern der Scheibe
zu erreichen, liegt die Wischerleiste nahezu vollständig auf
der Scheibe auf.
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Als
nachteilig hat es sich bei derart ausgestalteten Wischeranordnungen
erwiesen, dass die Wischerleiste einen sehr hohen Verschleiß aufweist. Bei
einer häufigen
Benutzung der Wischeranordnung schleift die Wischerleiste an der
Scheibe ab und sorgt so nur noch für eine schlechte Säuberung.
Insbesondere im Winter wird die aus Gummi bestehende Wischerleiste
durch die tiefen Temperaturen spröde. Die dann noch erzielbare
Wischerleistung ist häufig derart
gering, dass der Benutzer des Fahrzeuges stehen bleiben muss, da
eine verkehrssichere Weiterfahrt nicht mehr garantiert werden kann.
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Ausgehend
von dem zuvor erwähnten
Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Wischeranordnung zu schaffen, die bei möglichst geringem Produktionsaufwand
ein verschleißarmes
Säubern
der Scheibe sicherstellt.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Wischeranordnung mit den
Merkmalen des Anspruches 1 erreicht. In den abhängigen Ansprüchen 2-30
sind bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung aufgeführt.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, dass die Wischerleiste ein Mikrofasergewebe aufweist
und das Mikrofasergewebe unmittelbar die Scheibe kontaktiert.
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Das
Mikrofasergewebe bestehen aus Mikrofasern, welche einen Durchmesser
aufweisen, der kleiner ist als jener von Wolle-, Baumwolle- oder
Seidenfasern. Weil Mikrofasern so fein sind, ergeben sich für die aus
diese erstellten Gewebe viele positive Eigenschaften. So sind Mikrofasergewebe
häufig durchlässig für Wasserdampf,
aber undurchlässig
für Flüssigkeiten.
Des Weiteren bedarf es nur geringsten Mengen von Reinigungsflüssigkeiten
um große
Glasflächen
zu säubern.
Diese Eigenschaften nutzt die erfindungsgemäße Wischeranordnung, um die
oben genannten Nachteile bekannter Wischeranordnungen zu überkommen.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, dass jenes Teil der Wischeranordnung, welches mit der Scheibe
in Kontakt kommt, aus einem Mikrofasergewebe aufgebaut ist. In einer
ersten vorteilhaften Ausgestaltung können der Grundkörper, die
Wischerleiste und das Verbindungselement materialeinheitlich aus
einem Mikrofasergewebe aufgebaut sein. Durch ein Verweben, Verkleben
oder Verschweißen
lässt sich
aus einem hauptsächlich
zweidimensionalen Mikrofasergewebe ein dreidimensionaler Gewebekörper aufbauen,
der in sich die positiven Eigenschaften der Mikrofaser vereinigt.
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Der
die Scheibe säubernde
Gewebekörper kann
einen rechteckigen, ellipsenförmigen
oder runden Querschnitt aufweisen und an der Bodenseite des Grundkörpers angeordnet
sein. Durch die unterschiedliche Ausgestaltung des Querschnittes
des Gewebekörpers
ergeben sich unterschiedlich große Kontaktflächen zwischen
der Scheibe und dem Gewebekörper.
Je nachdem, ob hauptsächlich Schmutz,
Regen oder Schnee von der Scheibe gewischt werden soll, haben sich
unterschiedliche Ausgestaltungen des Gewebekörpers als vorteilhaft erwiesen.
So sollte eine Wischeranordnung, die hauptsächlich dazu dient, eine Scheibe
von Schmutz zu säubern
eine Wischerleiste aufweisen, die eine möglichst große Kontaktfläche zur
Scheibe besitzt.
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Um
den aus Mikrofasern aufgebauten Gewebekörper mit dem Wischerarm zu
verbinden und über die
Scheibe bewegen zu können,
kann der Grundkörper
in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung so ausgeformt sein,
dass dieser den Gewebekörper
in Teilen umfasst. Der Grundkörper
bildet folglich eine offene Führung,
in welcher der Gewebekörper
lagert. Um ein Herausgleiten des Gewebekörpers aus dem Grundkörper zu
verhindern, kann letzterer einen C-förmigen Querschnitt aufweisen,
wobei nur ein Teil des Gewebekörpers
zwischen den Enden des C-förmigen
Grundkörpers
in Richtung der Scheibe hervortritt. Durch diesen Aufbau ergibt
sich eine schmale Wischerleiste, die an einem voluminösen Gewebekörper angeschlossen
ist. Dieses Volumen kann insbesondere zur Aufnahme von Feuchtigkeit
oder Schmutz dienen, so dass auch über lange Gebrauchszeiten gute
Reinigungseffekte erzielt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Wischerleiste
zumindest zweiteilig aufgebaut und weist ein Trägerelement und ein Wischerelement auf.
Erfindungsgemäß ist dabei
das Wischerelement ein Mikrofasergewebe. Durch den zweiteiligen
Aufbau besitzt die Wischerleiste eine erhöhte Verwindungssteifigkeit.
Das Trägerelement
kann aus einem Gummi hergestellt werden und eine höhere Steifigkeit
aufweisen als das es umgebende Mikrofasergewebe. Dadurch ist sichergestellt,
dass jederzeit ein gleichmäßiger Andruck
des Mikrofasergewebes auf die Scheibe gegeben ist. Erfindungsgemäß kann das Trägerelement
einen quaderförmigen
Querschnitt aufweisen und auf maximal drei seiner Längsseiten bereichsweise
das Mikrofasergewebe lagern. In dieser Ausführung besteht zwischen Wischerleiste
und der Scheibe eine große
Kontaktfläche,
was sich insbesondere dann anbietet, wenn letztere von Schmutz oder
Insekten gereinigt werden soll.
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In
einer weiteren denkbaren Ausführungsform
kann das Trägerelement
auch bereichsweise V-artig ausgeformt sein und an mindestens zwei
seiner Längsseiten
bereichsweise das Wischerelement lagern. Dieser Aufbau resultiert
in einer Wischerleiste, die nur eine schmale Kontaktfläche zur
Scheibe aufweist, ähnlich
jener bekannter Wischeranordnungen. Die Bewegung der Wischeranordnung über die Scheibe
kann dazu führen,
dass die Wischerleiste eine Drehbewegung um das Verbindungselement ausführt. Aufgrund
dieser Drehbewegung neigt sich das Trägerelement – und damit das Wischerelement – in Richtung
der Scheibe. Durch diese Neigung verringert sich die Kontaktfläche zwischen
Mikrofasergewebe und Scheibe soweit, dass eine Wischerkante gebildet
wird. Diese Wischerkante zieht insbesondere Flüssigkeiten von der zu reinigenden
Scheibe ab.
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Zweckmäßigerweise
bedeckt das Mikrofasergewebe ≤ 70
% der Gesamtfläche
des Trägerelementes.
Je nach Anwendungszweck kann es auch vorteilhaft sein, wenn die
vom Mikrofasergewebe bedeckte Fläche ≤ 50 % der
Gesamtfläche
des Trägerelementes
beträgt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem Trägerelement um einen Werkstoff
aus Kunststoff oder Gummi, der formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder
stoffschlüssig
mit dem Mikrofasergewebe verbunden ist. In einer denkbaren Ausführung der
Erfindung kann das Mikrofasergewebe durch Laserschweißen an die
Außenflächen des
Trägerelementes
befestigt sein. Beispielsweise kann das Mikrofasergewebe lasertransparent
ausgeführt
sein und die Oberfläche
des Trägerelementes
laserabsorbierend. Hierbei kann die Oberfläche mit einem bestimmten Werkstoff
beschichtet sein, damit das Trägerelement zum
absorbierenden Medium wird. Das Laserschweißen kann in einer möglichen
Ausführungsform
unter Schutzgasatmosphäre
erfolgen. Andere Verbindungsalternativen sind ebenfalls denkbar
wie zum Beispiel durch ein Verkleben oder durch ein Vulkanisieren.
Als Klebematerial können
alle geeigneten Klebemittel verwendet werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wischeranordnung
ist die Wischerleiste oder das Trägerelement beheizbar. Dieses
bietet sich insbesondere dann an, wenn die Wischeranordnung bei
winterlichen Temperaturen benutzt werden soll. Etwaiges Eis oder
Schnee auf der Scheibe kann durch die Wischeranordnung geschmolzen
und anschließend
von der Scheibe entfernt werden. Zum Heizen der Wischerleiste oder
des Trägerelementes bieten
sich insbesondere Heizdrähte
an. Diese bestehen aus dünnen,
elektrischen Heizleitungen, welche in das Mikrofasergewebe mit eingesponnen
sein können.
Aufgrund des elektrischen Widerstands erwärmen sich die Heizdrähte sobald
durch diese Strom fließt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Wischerleiste oder
der Gewebekörper mindestens
einen Kanal aufweisen. Dieser Kanal kann zum Transport von einer
Reinigungsflüssigkeit dienen,
welche das Säubern
der Scheibe durch das Mikrofasergewebe unterstützt. Vorteilhafterweise wird
die Reinigungsflüssigkeit
nicht direkt auf die Scheibe gespritzt, sondern benetzt zuerst das
Mikrofasergewebe und fließt
anschließend
auf die Scheibe.
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Als
Mikrofaser im Sinne der Erfindung gilt jede Faser, die feiner als
1 Denier ist. Vorteilhafterweise ist die Faser aus einem Kunststoff,
wie etwa einer Polyester- oder einer Polyamid-Mischung hergestellt
und zu einem Mikrofasergewebe gesponnen, gewoben und/oder gewirkt.
Weil die Einzelfäden
einen so geringen Durchmesser aufweisen, können viele Fäden eng
zusammengepackt werden, was zu einer großen Gesamtoberfläche des
Mikrofasergewebes führt.
Dadurch ergibt sich eine besonders starke Saugfähigkeit des Mikrofasergewebes,
das zur Lösung
der, der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe genutzt wird. In einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Mikrofasergewebe aus
Polymeren aufgebaut, die nach dem Weben gehärtet werden können. In
einer denkbaren Ausgestaltung weist das Mikrofasergewebe eine Shore-A-Härte von
60 bis 85 auf. Durch diese Härtung
kombiniert die erfindungsgemäße Wischeranordnung
die Vorteile des Mikrofasegewebes mit jenen bekannter Wischeranordnungen.
Es entsteht eine harte Wischerkante, mit der Feuchtigkeit von der
Scheibe gezogen werden kann. Gleichzeitig führt die durch die große Oberfläche erreichte
Saugfähigkeit
dazu, dass Schmutz vollständig
von der Scheibe entfernt wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Grundkörper der
Wischeranordnung zumindest bereichsweise longitudinale Aussparungen
auf, in die mindestens ein Halteelement des Wischerarms eingreift.
Durch das Halteelement ist sichergestellt, dass die Wischeranordnung
der Bewegung des Wischerarmes folgt und die Wischerleiste kreissegmentartig über die
Scheibe geführt
wird. In einer denkbaren Ausgestaltung ist das Halteelement eine
Federschiene, die den Grundkörper
an die Krümmung
der Scheibe anpasst.
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Weitere
Maßnahmen,
Vorteile, Merkmale, Details, Aspekte und Effekte der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen. In den Zeichnungen
ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen schematisch
dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
aus dem Stand der Technik bekannte Wischeranordnung im Querschnitt,
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2 eine
erfindungsgemäße Wischeranordnung
mit einer Wischerleiste und einem Gewebekörper,
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3 eine
weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wischeranordnung im Querschnitt,
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4 eine
weitere Ausführungsform
der Wischeranordnung mit einer zweiteiligen Wischerleiste, und
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5 eine
erfindungsgemäße Wischeranordnung
im Querschnitt mit einem den Gewebekörper umfassenden Grundkörper.
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In 1 ist
ein Querschnitt durch eine aus dem Stand der Technik bekannte Wischeranordnung 10 dargestellt.
Diese Wischeranordnung 10 weist einen Grundkörper 20 und
eine Wischerleiste 30 auf, die beide über ein Verbindungselement 40 miteinander
verbunden sind. Die Wischeranordnung 10 ist an einem Wischerarm 50 befestigt.
Bei bekannten Wischeranordnungen besteht der Wischerarm 50 aus einer
Schiene, die direkt oder indirekt durch einen Elektromotor angetrieben
wird. Mit dessen Hilfe bewegt sich der Wischerarm 50 in
kreissegmentartigen Bahnen über
eine Scheibe 60. In dem kreissegmentartigen Bereich sorgt
die Wischeranordnung 10 dafür, dass die Sicht durch die
Scheibe 60 unbeeinträchtigt
ist, unabhängig
davon, welche äußeren Umweltbedingungen
vorherrschen. Bei bekannten Wischeranordnungen besteht die Wischerleiste 30 aus Gummi
und wird über
die Scheibe 60 gezogen. Das Gummi der Wischerleiste 30 schiebt
die Verschmutzungen von der Scheibe 60 herunter.
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Eine
erste Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wischeranordnung 10 ist
in 2 dargestellt. Die Wischeranordnung 10 weist
einen Grundkörper 20 sowie
eine Wischerleiste 30 auf. Diese Wischerleiste 30 ist
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als
ein Gewebekörper 70 ausgebildet.
Dieser Gewebekörper 70 ist
vollständig
aus einem Mikrofasergewebe 36 gebildet und kann durch ein
Zusammenrollen eines flächenförmigen Gewebes
aufgebaut werden. Die schneckenförmig
angeordneten Gewebeflächen
lassen sich anschließend
verkleben, verschweißen
oder vulkanisieren. Denkbar ist es auch, dass verschiedene Lagen
des Mikrofasergewebes durch Weben miteinander verbunden werden,
um so den dreidimensionalen Gewebekörper 70 zu bilden. Zweckmäßigerweise
weist der Gewebekörper 70 die gleiche
longitudinale Erstreckung auf wie der Grundkörper 20. In dem abgebildeten
Ausführungsbeispiel besitzt
der Gewebekörper 70 einen
Querschnitt, der einem abgerundeten Rechteck entspricht. Dadurch entsteht
zwischen dem Gewebekörper 70 und
der Scheibe 60 eine Kontaktfläche 80, die eine Breite 81 aufweist.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der dargestellten Wischeranordnung 10 kann
der Grundkörper 20,
das Verbindungselement 40 und die Wischerleiste 30 materialeinheitlich
aus einem Mikrofasergewebe 36 aufgebaut sein. Aufgrund
des großen,
aus dem Mikrofasergewebe 36 gebildeten Volumens weist diese
Wischeranordnung 10 eine besonders gute Saugfähigkeit
auf. Da das Mikrofasergewebe 36 aus sehr feinen Einzelfäden aufgebaut
ist, die einen Durchmesser aufweisen, der kleiner als 1 Denier ist, können viele
dieser Einzelfäden
sehr eng zusammengepackt werden. Aufgrund dieser Dichte ist die aus
der Summe der Fadenoberflächen
gebildete Gesamtoberfläche
des Gewebes sehr groß.
Folglich kann das Gewebe viel Flüssigkeit
aufnehmen und von der Scheibe 60 wegtransportieren. Um
dieses zu erreichen, sollte die Mikrofaser eine Garnfeinheit von 1,0
Denier bis 0,05 Denier, vorzugsweise von 0,65 Denier bis 0,05 Denier,
besonders bevorzugt von 0,45 Denier bis 0,1 Denier aufweisen. Je
nach Anforderung können
die Mikrofasern gesponnen, gewoben und/oder gewirkt werden, um das
Mikrofasergewebe 36 zu bilden.
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In 3 ist
eine weitere vorteilhafte Variante der erfindungsgemäßen Wischeranordnung 10 dargestellt.
Die Wischerleiste 30 ist dabei zweiteilig aufgebaut und
weist ein Trägerelement 31 und
ein Wischerelement 35 auf. Das Wischerelement 35 ist
dabei ein Mikrofasergewebe 36. Das Trägerelement 31 ist
quaderförmig
ausgestaltet und über
das Verbindungselement 40 mit dem Grundkörper 20 verbunden.
An drei, im Querschnitt zu erkennenden Längsseiten ist das Trägerelement 31 mit
dem Wischerelement 35 bedeckt. Das Wischerelement 35 tritt
bodenseitig mit der Scheibe 60 auf der Fläche 80 in
Kontakt. Dieser kraft- und/oder formschlüssige Kontakt führt dazu,
dass das Wischerelement 35 und damit die Wischeranordnung 10 etwaige
Verschmutzungen der Scheibe 60 entfernt. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Kontaktfläche 80 eine Breite 81 auf.
In Abhängigkeit
von der Art der Verschmutzung – Schnee,
Regen, Insekten oder Sand – haben
sich unterschiedliche Breiten 81 der Kontaktfläche 80 als
vorteilhaft erwiesen. Diese lassen sich durch entsprechende Wahl
des Querschnittes des Trägerelementes 31 mit
dem daran verbundenen Wischerelement 35 realisieren.
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Eine
Wischeranordnung 10 mit einer Kontaktfläche 80, die eine geringe
Breite 81 aufweist, ist in 4 dargestellt.
Die Wischerleiste 30 weist im Bodenbereich V-artig Seitenflächen auf,
an denen das Wischerelement 35 angeordnet ist. Als Resultat weist
auch das Wischerelement 35 einen V-förmigen Querschnitt auf. Die
Breite 81 der Kontaktfläche 80 des
Wischerelementes 35 ist bei dieser Ausgestaltung wesentlich
geringer als bei jener in 3 gezeigten.
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Als
zweckdienlich hat es sich erwiesen, wenn das Wischerelement 35 stoffschlüssig mit
dem Trägerelement 31 verbunden
ist. Es bietet sich insbesondere an, das Wischerelement 35 durch
Kleben, Schweißen
oder Vulkanisieren mit dem Trägerelement 31 zu
verbinden. Als zweckdienlich hat es sich ebenfalls erwiesen, wenn
das Wischerelement 35 lasertransparent und das Trägerelement 31 laserabsorbierend
ausgeführt
ist. Durch diese Kombination lassen sich beide Elemente 31,35 durch
Laserschweißen
verbinden. Andere Verbindungsalternativen sind ebenfalls denkbar,
wie zum Beispiel durch ein Verkleben des Wischerelementes 35 an
dem Trägerelement 31.
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Als
Klebematerial können
dabei alle geeigneten Klebemittel oder auch Klebebänder oder
Klebepunkte verwendet werden.
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Als
vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn das Trägerelement 31 nicht
vollständig
von dem Mikrofasergewebe 36 umfasst ist, was die Wischeranordnung 10 in 4 verdeutlicht.
Das Wischerelement 35 ist nur bodenseitig am Trägerelement 31 angeordnet
und überdeckt
dabei nur eine geringe Fläche
der Gesamtaußenfläche des
Trägerelementes 31.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung bedeckt das Mikrofasergewebe 36 und/oder das
Wischerelement 35 nur ≤ 70
% der Gesamtfläche des
Trägerelementes 31.
In einer denkbaren Ausführung
der Erfindung kann der Anteil der bedeckten Fläche des Trägerelementes 31 auch
auf ≤ 50%
reduziert werden. In einer besonderen Ausführung sind ≤ 50% der Seitenflächen des
Trägerelementes 31 durch
das Mikrofasergewebe 36 bedeckt. Die sich daraus ergebende
Wischeranordnung 10 kombiniert die Vorteile des Mikrofasergewebes 36 mit
jenem eines stabilen Trägerelementes 31,
das für
eine geringe Verformung des Mikrofasergewebes 36 während des
Wischvorganges sorgt. Weiterhin ist ein konstanter Andruck des Wischerelementes 35 auf
die Scheibe 60 gewährleistet,
was in einer gleichmäßigen Reinigung
der Scheibe 60 mündet.
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Das
Verbindungselement 40 verbindet den Grundkörper 20 mit
der Wischerleiste 30. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
ist das Verbindungselement 40 bodenseitig an dem Grundkörper 20 angeordnet
und weist insbesondere die gleiche longitudinale Erstreckung auf
wie der Grundkörper 20.
Des Weiteren kann das Wischerelement 40 aus einem flexiblen
Material wie Gummi aufgebaut sein, so dass die Wischerleiste 30 um
die longitudinale Achse des Verbindungselementes 40 schwenkbar
gelagert ist. Bei einer Bewegung des Wischerarmes 50 in
Richtung des Bewegungspfeiles 52 kippt die Wischerleiste 30 in
Richtung des Bewegungspfeiles 38. Kehrt sich die Bewegung 52 des
Wischerarmes 50 um, verschwenkt die Wischerleiste 30 in
Richtung des Bewegungspfeiles 38' um die Längsachse des Verbindungselementes 40.
Der Grundkörper 20 zieht
die Wischerleiste 30 leicht schräg abgekippt hinter sich her.
Durch das seitliche Wegkippen 38, 38' der Wischerleiste 30 verringert
sich die Breite 81 der Kontaktfläche 80. Im Extremfall
kontaktiert das Mikrofasergewebe 36 die Scheibe 60 nur
noch entlang der Kante 37.
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Der
Wischerarm 50 ist über
ein Halteelement 51 mit der Wischeranordnung 10 verbunden.
Als zweckmäßig hat
es sich erwiesen, wenn der Grundkörper 20 zumindest
bereichsweise longitudinale Aussparungen 21 aufweist, in
die das Halteelement 51 des Wischerarmes 50 eingreift.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Aussparungen 21 entlang der Seiten des Grundkörpers 20 angeordnet,
so dass das Halteelement 51 klammerartig den Grundkörper 20 von
der Kopfseite her umfassen. Das Halteelement 51 kann aus
einem Kunststoff, einem Metall und einem Verbundwerkstoff hergestellt
sein. In einer denkbaren Ausführung
der Erfindung ist das Halteelement 51 eine Federschiene.
Diese Federschiene kann eine Vorspannung aufweisen, die den Grundkörper 20 in
einen bogenförmigen
Verlauf zwingen. Da die meisten Fahrzeugscheiben keinen zweidimensionalen
Verlauf aufweisen, sondern gewölbt
sind, ist ein so gebogener Grundkörper 20 besser an
die Krümmung
der Scheibe 60 angepasst. Als zweckdienlich hat es sich
ebenfalls erwiesen, auf dem Grundkörper 20 einen Spoiler 25 aufzubringen. Dieser
Spoiler 25 sollte derart ausgeformt sein, dass auf diesen
auftreffender Fahrtwind die Wischeranordnung 10 stärker auf
die Scheibe 60 aufpresst. Dadurch kann die Wischeranordnung 10 auch
an Rennfahrzeugen oder Flugzeugen Verwendung finden.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante
weist die erfindungsgemäße Wischeranordnung 10 Heizdrähte 32 auf,
die die Wischerleiste 30 beheizen. Dadurch kann die Wischeranordnung 10 auch
Schnee oder Eis von der Scheibe 60 lösen. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
weist die Wischerleiste 30 oder der Gewebekörper 70 zumindest
einen Kanal 33 auf. Der Kanal 33 dient dabei zum
Transport einer Reinigungsflüssigkeit.
Durch mindestens eine Spritzöffnung 34 kann
die Reinigungsflüssigkeit
aus dem Kanal 33 auf die Scheibe 60 fließen. Eine
mögliche
Positionierung des Kanals 33 innerhalb des Trägerelementes 31 verdeutlicht
die 3. In der dargestellten Ausführungsform benetzt die Reinigungsflüssigkeit,
welche aus der Spritzöffnung 34 austritt,
zuerst das Mikrofasergewebe 36. Erst anschließend gelangt
die Reinigungsflüssigkeit
auf die Scheibe 60. Das Anfeuchten des Wischerelementes 35 hat
sich insbesondere dann als vorteilhaft erwiesen, wenn die Scheibe 60 von
Insekten oder Sand gereinigt werden soll. Durch das indirekte Aufbringen
bedarf es einer geringeren Menge der Reinigungsflüssigkeit
als bei einem flächendeckenden
Benetzen der Scheibe 60 und dem anschließenden Einsatz
der Wischeranordnung 10.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Grundkörper 20 aus gehärteten Polymeren
aufzubauen, die eine Shore-A-Härte
von 80 bis 85 aufweisen. Gleiches gilt für das Trägerelement 31, welches vorzugsweise
aus einem durch Halogenierung gehärtetem Polymer aufgebaut ist
und eine Shore-A-Härte
von 60 bis 85 aufweist. Da das Verbindungselement 40 eine
Bewegung der Wischerleiste 30 gegenüber dem Grundkörper 20 erlauben
soll, kann seine Shore-A-Härte
innerhalb des Intervalles von 50 bis 75 liegen. Vorteilhafterweise
ist auch das Verbindungselement 40 aus Polymeren aufgebaut.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung bestehen das Mikrofasergewebe 36 aus
gehärteten Polymeren.
Insbesondere eine Härtung
durch Halogenierung hat sich als vorteilhaft erwiesen, wobei das Mikrofasergewebe 36 eine
Shore-A-Härte
von 80 bis 85 aufweist. Durch die Härtung des Mikrofasergewebes 36 ergibt
sich eine Wischeranordnung 10, die einerseits sehr saugfähig ist
und durch die große
Oberfläche
einfach Schmutz von der Scheibe 60 aufnehmen und halten
kann. Zum anderen entsteht durch die Härtung eine klar definierte
Kante 37, welche insbesondere Flüssigkeiten effektiv von der
Scheibe 60 entfernt. Dadurch ist die erfindungsgemäße Wischeranordnung 10 für jede Art
der Verschmutzung vorteilhaft gegenüber allen bisher bekannten
Wischeranordnungen. Zweckdienlich ist es ebenfalls, wenn das Mikrofasergewebe 36 eine
Signalfarbe aufweist. Dieses reduziert die Verletzungsgefahr bei
Wartungsarbeiten am Fahrzeug.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wischeranordnung 10 ist
in 5 gezeigt. Der Querschnitt durch die Wischeranordnung 10 verdeutlicht,
dass der Grundkörper 20 dem
Gewebekörper 70 von
Außen
zumindest bereichsweise umklammert. Das Verbindungselement 40 liegt
an der Innenseite des Grundkörpers 20 und kann
materialeinheitlich und einstückig
mit dem Gewebekörper 70 verbunden
sein. Der Gewebekörper 70 tritt
durch eine bodenseitige Öffnung
aus dem C-förmigen
Grundkörper 20 heraus.
Die Größe der Öffnung wird
durch den Abstand der beiden Enden 22, 22' des C-förmigen Grundkörpers 20 bestimmt.
In Abhängigkeit
von diesem Abstand weist die Wischerleiste 30 eine unterschiedlich
starke V-förmige
Profilierung auf. Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung kombiniert
die durch den Grundkörper 20 erzeugte große Stabilität der Wischeranordnung 10 mit
der hohen Saugfähigkeit
des großvolumigen
Gewebekörpers 70.
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- 10
- Wischeranordnung
- 20
- Grundkörper
- 21
- Aussparungen
im Grundkörper 20
- 22,
22'
- Enden
des C-förmigen
Grundkörpers 20
- 25
- Spoiler
- 30
- Wischerleiste
- 31
- Trägerelement
- 32
- Heizdrähte
- 33
- Kanal
- 34
- Spritzöffnung
- 35
- Wischerelement
- 36
- Mikrofasergewebe
- 37
- Kante
des Mikrofasergewebes 36
- 38,
38'
- Bewegung
der Wischerleiste 30
- 40
- Verbindungselement
- 50
- Wischerarm
- 51
- Halteelement
- 52
- Bewegung
des Wischerarmes 50
- 60
- Scheibe
- 70
- Gewebekörper
- 80
- Kontaktfläche
- 81
- Breite
der Kontaktfläche 80