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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Klangausgabe für ein mobiles
Radiogerät
mit einem digitalen Empfangsteil zum Empfang von digitalen Rundfunksignalen
und mit Ausgabemitteln zur Ausgabe eines Rundfunk-Audiosignals.
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Die
Digitaltechnik findet zunehmend Anwendung auf den Empfang von Rundfunksignalen
durch mobile Radiogeräte.
Unter einem mobilen Radiogerät
sei dabei auch und insbesondere ein Autoradio zu verstehen.
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Die
digitale Rundfunktechnik bietet den Vorteil, dass auch bei niedriger
Qualität
des empfangenen Rundfunksignals häufig noch ein verhältnismäßig hochwertiges
Rundfunk-Audiosignal über die
vorgesehenen Ausgabemittel ausgegeben werden kann. Unter Ausgabemitteln
kann dabei ein Signalausgang zur Signalausgabe an einen externen Klangerzeuger
und/oder ein zu dem mobilen Radiogerät gehöriger Klangerzeuger verstanden
werden. Gründe
für die
Bereitstellbarkeit eines verhältnismäßig hochwertigen
Rundfunk-Audiosignals
trotz niedriger Qualität
des empfangenen Rundfunksignals stellen unter anderem die geringe
Störanfälligkeit
der digitalen Signalübertragung
und die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Fehlerkorrektur dar.
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Bei
mobilen Radiogeräten
kann die Qualität des
empfangenen Rundfunksignals bedingt durch Ortswechsel schwanken.
Für solche
Radiogeräte birgt
die digitale Rundfunktechnik den Nachteil, dass sich bereits leichte
Schwankungen der Qualität
des empfangenen Rundfunksignals sehr stark auf das letztendlich
ausgegebene Rundfunk-Audiosignal auswirken können. So kann es vorkommen,
dass nur kurze Zeit nach der Ausgabe eines hochwertigen Rundfunk-Audiosignals
kein Rundfunk-Audiosignal mehr bereitstellbar ist bzw. nur noch
ein stark gestörtes
Rundfunk-Audiosignal bereitstellbar ist. Typischerweise wird dann
ein „Mute"-Signal über die Ausgabemittel ausgegeben.
Für den
Benutzer eines mobilen Radiogeräts
kann ein solcher abrupter Übergang überraschend
erfolgen. Da noch kurz zuvor ein hochwertiges Rundfunk-Audiosignal
an den Benutzer ausgegeben wurde, zieht dieser normalerweise keine
Empfangsschwäche
als Ursache für
das Verstummen des Radiogeräts
in Betracht. Stattdessen überprüft er unter
Umständen
unnötigerweise
den Einschaltzustand oder die Stromversorgung des Radiogeräts oder
versucht die Lautstärke
nachzuregeln, wodurch insbesondere der Benutzer eines Autoradios
vom Verkehrsgeschehen abgelenkt werden kann. Im schlechtesten Fall
erhöht
der Benutzer die Lautstärke
und erschrickt, wenn die Ausgabe des Rundfunk-Audiosignals zu einem späteren Zeitpunkt – bei besserem
Empfang – mit
dementsprechend überhöhter Lautstärke fortgesetzt
wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zu schaffen, durch
welches solche Irritationen des Benutzers vermieden werden können.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1. Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Indem
im Falle einer niedrigen Qualität
des durch das Empfangsteil empfangenen Rundfunksignals ein hörbares Ersatzsignal über die
Ausgabemittel ausgegeben wird, wird weiterhin ein hörbares Audiosignal
an den Benutzer ausgegeben. Der Benutzer assoziiert – spätestens
nach anfänglicher Übung, gegebenenfalls
sogar intuitiv – das
Ersatzsignal mit einer Empfangsschwäche und ist somit über die
Ursache des Ausbleibens des Rundfunk-Audiosignals informiert. Der Benutzer
ist somit nicht versucht, weitere Ursachen – etwa den Einschaltzustand
oder die Stromversorgung des Radiogeräts – zu erforschen oder die Lautstärke nachzuregeln.
Stattdessen kann er beispielsweise entweder einfach abwarten bis
wieder ein Rundfunk-Audiosignal ausgegeben wird oder zielgerichtet
die Empfangsfrequenz verstellen.
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Vorzugsweise
wird als hörbares
Ersatzsignal ein Rauschsignal verwendet. Der Benutzer empfindet
die Klangausgabe dann genauso bzw. zumindest ähnlich wie er dies vom analogen
Rundfunkempfang gewohnt ist. Er assoziiert intuitiv das Ersatzsignal
mit einer Empfangsschwäche
und hat die Möglichkeit, angemessen
auf diese zu reagieren.
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Die
Erfindung macht sich ein Verfahren zunutze, das in ähnlicher,
jedoch keineswegs gleicher Art und Weise, aus einem ganz anderen
technischen Gebiet, nämlich
der Sprechfunktechnik und der digitalen Telefonie, bekannt ist.
Das Aufschalten eines Rauschsignals ist aus diesem technischen Gebiet
als „comfort
noise" bekannt und
dient zur Unterscheidung einer Verbindungsunterbrechung von Sprechpausen
der Gegenseite während
der bidirektionalen Kommunikation. Der wesentliche Unterschied der
Erfindung demgegenüber
besteht darin, dass diese Motivation zum Einsatz des Verfahrens
bei einem unidirektionalen Signaltransfer prinzipbedingt nicht gegeben
ist. Ganz im Gegenteil werden bei der Erfindung leise Stellen des übertragenen
Rundfunk-Audiosignals keineswegs mit einem Ersatzsignal ersetzt oder
beaufschlagt. Stattdessen wird das Ersatzsignal bei der Erfindung
in Abhängigkeit
von der Qualität des
durch das Empfangsteil empfangenen Rundfunksignals ausgegeben.
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Grundsätzlich bestehen
zwei Möglichkeiten der
Ausgabe des hörbaren
Ersatzsignals.
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Das
hörbare
Ersatzsignal kann zum einen einem niederqualitativen Rundfunk-Audiosignal überlagert
werden. Damit ist gemeint, dass bei niedriger Empfangsqualität versucht
wird, das eventuell nur teilweise oder gestört rekonstruierbare Rundfunk-Audiosignal
dennoch auszugeben. Dem Benutzer wird dann jegliche verfügbare Information
des Rundfunk-Audiosignal
weiterhin bereitgestellt. Gleichzeitig wird der Benutzer jedoch
durch die Überlagerung
mit dem Ersatzsignal über
die vorliegende Empfangsschwäche
informiert. Diese durch das Ersatzsignal vermittelte Information
kann den Bediener je nach Ausführungsform
der Erfindung, insbesondere je nach Festlegung eines Kriteriums
für die
Ausgabe des Ersatzsignals, bereits frühzeitig und auf sehr intuitive
Art und Weise erreichen, insbesondere bereits bevor der Benutzer überhaupt
eine Störung
oder einen Ausfall des Rundfunk-Audiosignals
bemerkt.
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Das
hörbare
Ersatzsignal kann zum anderen anstelle eines niederqualitativen
Rundfunk-Audiosignals
ausgegeben werden. Damit ist gemeint, dass bei niedriger Empfangsqualität gar nicht
versucht wird, das eventuell teilweise oder gestört rekonstruierbare Rundfunk-Audiosignal
auszugeben. Stattdessen wird ausschließlich das Ersatzsignal ausgegeben.
Dies wird vom Benutzer typischerweise subjektiv bevorzugt, da die
Informationsentnahme aus einem nur teilweise oder gestört rekonstruierbaren
Rundfunk-Audiosignal die Aufmerksamkeit des Benutzers stark beanspruchen
kann.
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Vorzugsweise
ist die Lautstärke
des hörbaren
Ersatzsignals über
eine Vorrichtung zur Lautstärkeregelung
des mobilen Radiogeräts
regelbar. Sollte der Bediener während
der Ausgabe des Ersatzsignals die Lautstärke des mobilen Radiogeräts verstellen,
wird er die entsprechend veränderte
Lautstärke bemerken
und kann so feststellen, dass hierin nicht die Ursache für das Ausbleiben
des Rundfunk-Audiosignals zu suchen ist. Der Benutzer wird die Lautstärke dann
auch nicht auf einen überhöhten Wert einstellen,
wodurch er bei späterer
Fortsetzung der Ausgabe des Rundfunk-Audiosignals erschreckt werden
könnte.
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Um
die im vorangehenden Abschnitt genannten Effekt zu verstärken kann
gegebenenfalls sogar die Empfindlichkeit der Lautstärkeregelung
des mobilen Radiogeräts
für eine
Zeitdauer während
der Ausgabe des hörbaren
Ersatzsignals verändert
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird das hörbare Ersatzsignal durch einen
digitalen Signalprozessor (kurz: DSP) des mobilen Radiogeräts erzeugt.
Ein solcher DSP ist typischerweise in jedem mobilen Radiogerät mit digitalem
Empfangsteil enthalten. Die Erfindung kann so sehr kostengünstig, im
Regelfall alleine durch Software-Maßnahmen, umgesetzt werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Qualitätsmaß des durch das Empfangsteil
empfangenen Rundfunksignals durch ein von dem digitalen Empfangsteil
ausgeführtes
Verfahren zur Fehlerkorrektur bestimmt und das hörbare Ersatzsignal wird ausgegeben,
wenn dieses Qualitätsmaß eine vorgegebene Schwelle
unterschreitet. Ein solches Verfahren zur Fehlerkorrektur wird typischerweise
ohnehin von dem digitalen Empfangsteil ausgeführt und die Bestimmung eines
solchen Qualitätsmaßes ist
typischerweise ohnehin in einem solchen Verfahren enthalten. Die
Erfindung kann somit auf diese Art und Weise besonders einfach umgesetzt
werden. Das Qualitätsmaß kann – insbesondere
bei Überlagerung des
Ersatzsignals – auch
so gewählt
werden, dass das Ersatzsignal bereits ausgegeben wird, bevor überhaupt
eine vom Benutzer bemerkbare Störung oder
ein Ausfall des Rundfunk-Audiosignals vorliegt.
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Die
Information des Benutzers durch das Ersatzsignal kann gegebenenfalls
durch eine aus dem Stand der Technik bekannte Display-Anzeige ergänzt werden
(z.B. „Schwacher
Empfang" „Kein Empfang").