-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwaltung von Wissen, eine
Anordnung zur Verwaltung von Wissen, ein Computerprogramm und ein
Computerprogrammprodukt.
-
Stand der Technik
-
Der
Lebenszyklus einer Steuergeräte-Generation
erstreckt sich von einer ersten Idee über eine Entwicklung der Steuergeräte bis hin
zur Serienfertigung. Diesen Lebenszyklus begleitend werden geeignete
Diagnosewerkzeuge, die beispielsweise als Tester ausgebildet sind,
eine Diagnosedokumentation und Methoden zur geführten, systematischen Fehlersuche
in Steuergeräten
entwickelt. Hierdurch wird gewährleistet,
dass im Bereich des Service, insbesondere für ein Fahrzeug, bei dem ein
Steuergerät zum
Einsatz kommt, eine qualifizierte Diagnose durchgeführt werden
kann. Der Service wird hierbei bspw. vom Originalgerätehersteller
(OEM, Original Equipment Manufacturer) und vom Ersatzteilmarkt für Fahrzeuge
(IAM, Independent After Market) gewährleistet.
-
Komponenten
bzw. Steuergeräte
für Fahrzeuge,
bei denen Probleme auftreten, werden in der Regel nur durch eine
gehäufte
Anzahl von Reklamationen, d. h. durch Abrufe bei Zulieferern, oder
unmittelbar durch Komponenten, die nach einem Ausbau zurück zum Hersteller
gehen, identifiziert.
-
In
der Druckschrift
DE
199 95 526 A1 ist ein Verfahren zum Erkennen von Fehlern
eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Hierbei ist vorgesehen, dass in
dem Kraftfahrzeug Betriebskenngrößen und
Informationen zur Charakterisierung der Betriebskenngrößen über einen
bestimmten Zeitraum hinweg erfasst werden. Auf diese Weise ist ein
vorhersehbares Erkennen von Fehlern des Kraftfahrzeugs möglich. Dabei
wird ein sogenanntes Betriebskenngrößen-Muster erstellt und einem
bestimmten Fehler zugeordnet. Während
des Betriebs des Fahrzeugs erfasste Betriebskenngrößen können somit
zur Fehlererkennung mit dem fehlercharakteristischen Betriebskenngrößen-Muster
verglichen werden.
-
Ein
Ferndiagnose- und Prognoseverfahren für Fahrzeuge ist in der Druckschrift
DE 103 19 493 A1 gezeigt.
Hierbei werden Sollbetriebszustände
für Betriebskomponenten
des Fahrzeugs während
des Betriebs mit Istbetriebszuständen
verglichen und bei möglichen
Abweichungen Fehlerbetriebszustände ermittelt.
Soll- und Fehlerbetriebszustände
der Betriebskomponenten werden außerhalb des Fahrzeugs in einem
Rechenzentrum gesammelt und klassifiziert.
-
Die
Druckschrift
WO 01/61653
A1 betrifft ein Verfahren und ein Steuergerät zum Erfassen
von der Betriebsdauer eines Produkts sowie zur Ermittlung einer
verbleibenden Betriebsdauer dieses Produkts. Um eine möglichst
genaue, nicht modellgestützte
Lebensdauerabschätzung
für beliebige
Produkte bereitzustellen, wird hierbei vorgeschlagen, zur Ermittlung der
verbleibenden Betriebsdauer eine Erfassung von Betriebsdauern von
Produkten und eine Bestimmung von Betriebsdauer-Schwellwerten auf
der Basis von Betriebsgrößen, die
in Klassen unterteilt sind, durchzuführen. Unter Einsatz von Gewichtungsfaktoren können kumulierte
Betriebsdauern und Betriebsdauer-Schwellwerte ermittelt werden.
-
Aus
der Druckschrift
DE
44 41 101 B4 sind ein Verfahren und eine Steuergerät zur Bestimmung von
Diagnoseschwellwerten für
einen bestimmten Kraftfahrzeugtyp im Feld bekannt. Hierbei weist
jedes Kraftfahrzeug ein elektronisches Rechengerät auf, das dazu ausgebildet
ist, mindestens ein Diagnosedatum mit einem Diagnoseschwellwert
zu vergleichen. Außerdem
wird das mindestens eine Diagnosedatum einer Vielzahl von Kraftfahrzeugen
des bestimmten Kraftfahrzeugtyps aus dem Feld einem externen Zentralrechner übermittelt
und in einer Datenbank des Zentralrechners gespeichert. Es ist vorgesehen,
für das
mindestens eine Diagnosedatum eine statistische Verteilung zu bilden
und, von dieser statistischen Verteilung ausgehend, mindestens einen Diagnoseschwellwert
für das
mindestens eine Diagnosedatum im Feld neu festzulegen.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwaltung von Wissen über Steuergeräte im Rahmen eines
mehrere Stationen umfassenden Lebenszyklus der Steuergeräte, bei
dem bei mindestens einer der Stationen zu einem der Steuergeräte diagnoserelevante
Informationen erfasst werden, die wiederum den Stationen zur Verfügung gestellt
werden. Die Informationen können sämtlichen
Stationen, d. h. der Station, an der diese Informationen erfasst
wurden, und auch allen anderen Stationen zur Verfügung gestellt
werden.
-
Bei
den Steuergeräten
handelt es sich üblicherweise
um Steuergeräte
eines Typs, es ist allerdings auch möglich, das Wissen für unterschiedlich ausgebildete
Steuergeräte
umfassend zu verwalten. Des weiteren werden aus technischen und
logistischen Gründen
in der Regel die diagnoserelevanten Informationen nur zu einigen
der Steuergeräte
und demnach zu mindestens einem Steuergerät erfasst. Eine derartige Erfassung
diagnoserelevanter Informationen zu dem mindestens einen Steuergerät erfolgt
bei mindestens einer Station des Lebenszyklus. Dies kann auch bedeuten,
dass diagnoserelevante Informationen einer ersten Gruppe von ausgewählten Steuergeräten bei
einer ersten Station und einer zweiten Gruppe von Steuergeräten bei
einer zweiten Station erfasst und somit bspw. auch ermittelt werden.
Diagnoserelevante Informationen für das mindestens Steuergerät sind jedoch
auch während sämtlicher
Stationen und somit während
des gesamten Lebenszyklus begleitend erfassbar.
-
Mit
dem Verfahren können
die diagnoserelevanten Informationen und somit das über mindestens eine
Station gewonnene Wissen dieser mindestens einen Station rückgeführt und
somit zur Verfügung gestellt
werden. Dabei ist es z. B. möglich,
diagnoserelevante Informationen, die bei einer dritten Station erfasst
werden, dieser dritten Station als Wissen bereitzustellen. Des weiteren
sind die bei der dritten Station gewonnenen diagnoserelevanten Informationen
auch anderen, insbesondere vorhergehenden Stationen, bereitzustellen.
-
Das
verwaltete Wissen kann zur Modifikation der Stationen verwendet
werden. Durch die Verwaltung des Wissens ist eine Optimierung der
Stationen, die den Lebenszyklus der Steuergeräte begleiten, möglich. Dies
umfasst typischerweise auch eine Optimierung von Steuergeräten, falls
das Wissen bei Stationen eingesetzt wird, die eine Fertigung zukünftiger
Steuergeräte
und/oder eine Reparatur, eine Erweiterung oder eine Inspektion bereits
vorhandener Steuergeräte
betreffen.
-
Eine
Generierung bzw. Erzeugung des Wissens, das zumindest aus den erfassten
diagnoserelevanten Informationen abgeleitet wird, wird in Ausgestaltung
durch mindestens einen Validierungsassistenten und/oder mindestens
eine Datenbank betrieben. Das Verfahren kann mit mindestens einem Diagnosewerkzeug,
das mit dem mindestens einen Steuergerät mittelbar oder unmittelbar
zusammenwirkt, und mit einer Zentraleinrichtung durchgeführt werden.
Hierbei ist in Ausgestaltung vorgesehen, dass das mindestens eine
Diagnosewerkzeug den mindestens einen Validierungsassistenten aufweist und/oder
mit diesem zusammenwirkt. Die Zentraleinrichtung kann die mindestens
eine Datenbank sowie den mindestens einen Validierungsassistenten
umfassen.
-
Der
Lebenszyklus der Steuergeräte
umfasst als denkbare Stationen in der Regel eine Entwicklung und
einen Serieneinsatz der Steuergeräte, wobei der Serieneinsatz
in der Regel eine Produktion bzw. Fertigung sowie einen Betrieb
der Steuergeräte und/oder
einen Service für
die Steuergeräte
umfasst. Eine Diagnose für
das mindestens eine Steuergerät kann
jederzeit und zu unterschiedlichen Bedingungen bspw. intern und/oder
extern erfolgen. Die diagnoserelevanten Informationen über das
mindestens eine Steuergerät
können
durch das mindestens eine Diagnosewerkzeug erfasst werden. Diese
Informationen werden bspw. von der Zentraleinrichtung derart verwaltet,
dass den Stationen dabei aufbereitetes Wissen über die Steuergeräte zur Verfügung gestellt wird.
-
Die
insbesondere diagnoserelevanten Informationen über das mindestens eine Steuergerät können von
dem mindestens einen Diagnosewerkzeug auf geeigneten Übermittlungswegen
der Zentraleinrichtung bereitgestellt werden. Auf Grundlage dieser Informationen
kann von der den Validierungsassistenten aufweisenden Zentraleinrichtung
durch Anwendung einer geschlossenen Diagnose (cloosed-loop-diagnosis)
bzw. eines Diagnosekreislaufs die Verwaltung und somit eine Organisation
von Wissen bzw. ein Wissensmanagement aktiv betrieben und somit
eine Dokumentation, die die Stationen und somit sämtliche
Aspekte des Lebenszyklus der Steuergeräte berücksichtigt, erstellt werden.
-
Das
Verfahren ist beispielsweise für
Steuergeräte,
die in Fahrzeugen zum Einsatz kommen, geeignet. In Ausgestaltung
kann das erfindungsgemäße Verfahren
jedoch auch allgemein für
technische Vorrichtungen, die während
eines Lebenszyklus mindestens eine Station aktiv und/oder passiv
durchlaufen, zur Anwendung kommen. Falls die Diagnose intern erfolgt,
können
Informationen über
das mindestens eine Steuergerät
im Fahrzeug ("onboard"), bspw. bei laufendem
Betrieb dieses Steuergeräts,
erfasst werden. In diesem Fall kann das mindestens eine Steuergerät das Diagnosewerkzeug
aufweisen oder mit diesem zur Übermittlung
von Informationen verbunden sein. Falls die Diagnose extern erfolgt, können die
Informationen außerhalb
des Fahrzeugs ("offboard"), bspw. bei einer
Wartung bzw. Inspektion des Steuergeräts, erfasst werden. Es ist
auch denkbar, eine derartige externe Diagnose unter Übermittlung
der Informationen über
eine größere Strecke während des
Betriebs des Steuergeräts
durchzuführen.
Die Informationen können
hierbei regelmäßig übermittelt
werden. Eine Übermittlung
bei der Wartung kann Informationen umfassen, die bei der Wartung
des Steuergeräts
sowie bei Betrieb des Steuergeräts
erfasst und dabei ggf. gesammelt werden. Des weiteren können auch
bei der Produktion des Steuergeräts,
bspw. bei einer Kontrolle, Informationen über das Steuergerät zur Realisierung
der geschlossenen Diagnose und somit zur Durchführung des Wissensmanagements
und der darauf basierenden Dokumentation erfasst werden.
-
Die
erfindungsgemäße Anordnung
zur Verwaltung von Wissen über
Steuergeräte
im Rahmen eines mehrere Stationen umfassenden Lebenszyklus der Steuergeräte weist
mindestens ein Diagnosewerkzeug und eine Zentraleinrichtung auf,
wobei das Diagnosewerkzeug dazu ausgebildet ist, bei mindestens
einer der Stationen zu einem der Steuergeräte diagnoserelevante Informationen
zu erfassen, und wobei die Zentraleinrichtung dazu ausgebildet ist, diese
Informationen wiederum den Stationen zur Verfügung zu stellen.
-
In
Ausgestaltung weist die Anordnung mindestens ein Diagnosewerkzeug
und mindestens eine Zentraleinrichtung auf, die jeweils mindestens
einen Validierungsassistenten und eine Datenbank zur Verwaltung
und/oder Erzeugung des Wissens, insbesondere auf Grundlage der diagnoserelevanten
Informationen, aufweisen. Dabei kann das Diagnosewerkzeug dazu ausgebildet
sein, diagnoserelevante Informationen über das Steuergerät zu erfassen.
Die Zentraleinrichtung und insbesondere die Datenbank sowie der
Validierungsassistent können
dazu ausgebildet sein, aus diesen Informationen Wissen über die Steuergeräte zu generieren
und den Stationen bereitzustellen.
-
Mit
der Zentraleinrichtung und somit insbesondere mit der Datenbank
sowie dem Validierungsassistenten ist ein aktives Management von
Informationen und somit von Wissen über das mindestens eine Steuergerät möglich. Dieses
Management kann eine Bereitstellung, Sammlung, Speicherung, Verteilung,
Verknüpfung,
Analyse Zuordnung, Organisation und/oder Verwaltung der Informationen
umfassen. Hierbei kann die Zentraleinrichtung auf Grundlage der
geschlossenen Diagnose generiertes Wissen über die Steuergeräte als Dokumentation
bereitstellen.
-
Die
diagnoserelevanten Informationen und somit das Wissen können unterschiedliche
Aspekte des Lebenszyklus des Steuergeräts berücksichtigen und bspw. als Dokumentation
in geeigneter Weise aufbereitet werden, so dass das Wissen für eine Weiterentwicklung
des Steuergeräts
oder für
eine Entwicklung ähnlicher
Steuergeräte
berücksichtigt
werden kann. Bei Nutzern des derart bereitgestellten Wissens kann
es sich um Personen, die die Stationen begleiten, z. B. aus der
Entwicklung oder der Fertigung der Steuergeräte, um Personen, die die Wartung
der Steuergeräte
durchführen,
und um Personen, die die Steuergeräte nutzen, handeln.
-
Bei
den Steuergeräten,
für die
das Wissensmanagement durchgeführt
wird und somit der Diagnosekreislauf bereitgestellt wird, kann es
sich um Steuergeräte
eines Typs aber auch um unterschiedliche jedoch zueinander in Bezug
stehende Steuergeräte
handeln. Dies kann bedeuten, dass unterschiedliche Versionen oder
Ausgestaltungen von Steuergeräten
vorliegen, die alle auf einem Grundsteuergerät aufbauen und sich lediglich
durch bestimmte Spezifikationen, wie unterschiedliche Module, Funktionsweisen
und/oder Einsatzgebiete, voneinander unterscheiden. Die Steuergeräte können jedoch
auch dadurch zueinander in Bezug stehen, dass sie während des
Betriebs zusammenwirken und sich gegenseitig beeinflussen. Demnach
kann es sinnvoll sein, zur Verwaltung und somit zur Bereitstellung
des Wissens für
ein erstes Steuergerät
auch Informationen über mindestens
ein zweites Steuergerät
oder ggf. eine weitere mit dem ersten Steuergerät zusammenwirkende Vorrichtung
zu berücksichtigen.
-
Mit
dem mindestens einen Diagnosewerkzeug wird eine Erfassungseinrichtung
für diagnoserelevantes
Wissen bereitgestellt. In Ausgestaltung ist das Diagnosewerkzeug
dazu ausgebildet, mit dem Steuergerät zusammenzuwirken und dabei
die Informationen zu erfassen. Das Diagnosewerkzeug kann auch als
eine Komponente des mindestens einen Steuergeräts ausgebildet sein. Alternativ
ist denkbar, dass das Diagnosewerkzeug nur zeitweise mit dem Steuergerät zusammenwirkt.
Hierzu kann das Diagnosewerkzeug zur Erfassung der Informationen
mit dem mindestens einen Steuergerät verbunden werden, so dass
eine Übermittlung
von Informationen zu dem Diagnosewerkzeug durchführbar ist. Dies kann bei der
Produktion, während
des Betriebs und/oder bei der Wartung erfolgen.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um alle Schritte eines
erfindungsgemäßen Verfahrens
durchzuführen,
wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere einer erfindungsgemäßen Anordnung, ausgeführt wird.
-
Die
Erfindung betrifft des weiteren ein Computerprogrammprodukt mit
Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert
sind, um alle Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen, wenn
das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen Anordnung,
ausgeführt
wird.
-
Die
Anordnung kann als mindestens eine Komponente die Zentraleinrichtung
und mindestens ein Diagnosewerkzeug aufweisen, die als weitere Komponenten
jeweils mindestens einen Validierungsassistenten sowie eine Datenbank
umfassen können.
Jede dieser Komponenten ist zur Ausführung mindestens eines Schritts
des erfindungsgemäßen Verfabrens
ausgebildet.
-
In
Ausgestaltung der Erfindung ist es somit auch möglich, diagnoserelevante Informationen,
die durch Mitarbeiter einer Serviceniederlassung bei der Wartung
mittels der als Diagnosewerkzeug vorgesehenen Erfassungseinrichtung
gesammelt werden, bspw. bei der Entwicklung zu berücksichtigen.
Mit dem Verfahren ist durch Realisierung des Wissensmanagements
auch eine Dokumentation zu den Steuergeräten zu erstellen. Bislang handelt
es sich beim Sammeln von diagnoserelevantem Wissen in Serviceniederlassungen
um einen informellen und nicht aktiv gesteuerten Prozess. Das dabei
gesammelte Wissen wurde als ein sekundäres Produkt, das bei einer
eigentlichen Tätigkeit,
also bei der Wartung anfällt,
angesehen.
-
Mit
der geschlossenen Diagnose (closed-loop-diagnosis) wird ein Prozess
eines aktiven und passiven Managements und einer aktiven und passiven
Organisation von Informationen und somit von Wissen für die Stationen
des Lebenszyklus und daher auch für die Steuergeräte beschrieben. Aktives
Wissensmanagement kann hierbei durch die als Validierungsassistent
(validation assistant) ausgebildete Komponente der Zentraleinrichtung
oder des Diagnosewerkzeugs realisiert werden. Mit dem Validierungsassistenten
wird eine technische Möglichkeit
zur aktiven Erzeugung von Diagnosewissen zur Verfügung gestellt.
Der Validierungsassistent kann als Anwendung oder Funktion der Zentraleinrichtung
oder der Datenbank der Zentraleinrichtung ausgebildet sein. Er ist
dazu geeignet, bei Durchführung
des Verfahrens angesammelte Informationen zu den Steuergeräten den
Stationen strukturiert gegliedert und somit in sich geschlossen
zur Verfügung
zu stellen. Der Validierungsassistent ist in Ausgestaltung zudem
auch als eine Komponente des mindestens einen Diagnosewerkzeugs dazu
ausgebildet, erfasste Informationen bereits vor der Übermittlung
zu der Zentraleinrichtung zu bewerten und entsprechend aufzubereiten.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird, insbesondere unter Berücksichtigung
der geschlossenen Diagnose, die technische Möglichkeit zum aktiven Wissensmanagement über Stationen,
die den Lebenszyklus begleiten, realisiert. Somit ist eine Generierung
für diagnoserelevante
Informationen möglich.
-
Die
erfassten Informationen können
ausgewertet, abgespeichert und wiederum mit anderen Ergebnissen,
die mit den Steuergeräten
in Zusammenhang stehen, verknüpft
werden. Daraus bereitstellbare Resultate können ausgelesen und in die
Datenbank eingespeist werden. Somit können Informationen über Flotten
und Generationen von Steuergeräten
hinweg verarbeitet werden.
-
Ein
aktives Management von Wissen, das eine Bereitstellung, Sammlung,
Speicherung und/oder Verteilung von Wissen umfassen kann, kann demnach
mit der Erfindung betrieben werden. Positive und negative Rückmeldungen
(Feedback) und somit vom Service gesammelte Erfahrungen (lessons
learned) können
für eine
zukünftige
Entwicklung von Steuergeräten
genutzt werden.
-
Durch
die Diagnose, die beim Service, also im OEM sowie im IAM, als Station
erstellt wird, entsteht ein umfassendes spezifisches Wissen für Steuergeräte, die
in unterschiedlichen Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Dieses Wissen
kann der gesamten Steuergeräte-Generation
zugeordnet werden. Über die
Diagnose entstehen Erfahrungswerte für eine Fehlersuche, wobei häufig auftretende
Fehler für Steuergeräte eines
bestimmten Typs gesammelt werden können. Daraus ergeben sich wiederum
Erkenntnisse darüber,
wie man Steuergeräte
insbesondere für
einen fahrzeugtypabhängigen
Serieneinsatz optimieren kann.
-
Folglich
bleibt dieses Handlungswissen (know how) nicht allein dem Service
vorbehalten. Mit der Erfindung wird eine technische Möglichkeit
für eine
Rückmeldung
(feedback) für
die Entwicklung sowie den Serieneinsatz gewährleistet. Außerdem ergibt
sich nun die Möglichkeit
eines Austausches von Wissen zwischen einzelnen Servicestellen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Diagramm zu einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
2 zeigt
ein Diagramm zu einer aus dem Stand der Technik bekannten Vorgehensweise.
-
Ausführungsform
der Erfindung
-
Das
Diagramm zu einer Ausführungsform des
Verfahrens zum Wissensmanagement und somit zur Bereitstellung von
Wissen 1 zu mindestens einem Steuergerät 2 ist hier in eine
Entwicklung 4 als eine erste Station des Lebenszyklus des
Steuergeräts 2, einen
Serieneinsatz 6 als eine zweite Station des Lebenszyklus
des Steuergeräts 2 und
eine Auswertung 8 von Wissen 1 über das
Steuergerät 2 unterteilt.
Das Wissen 1 wird über
eine geschlossene Diagnose bereitgestellt. Somit wird über den
Lebenszyklus des Steuergeräts 2 das
Wissensmanagement für
das Steuergerät 2 realisiert.
-
Die
Entwicklung 4 des Steuergeräts 2 erfolgt durch
ein Entwicklungsteam 10. Der Serieneinsatz 6 des
Steuergeräts 2 beginnt
mit dessen Produktion in einer dafür vorgesehenen Produktionsstätte 12 als weitere
Station. In vorliegender Ausführungsform kommt
das Steuergerät 2 in
einem Fahrzeug 14 zum Einsatz.
-
Bei
einer Inspektion als Station des Lebenszylus des Steuergeräts 2 in
einer Servicestelle 16 werden mit einem ersten Diagnosewerkzeug 18,
das hier als eine Inspektionseinrichtung ausgebildet ist, Informationen
außerhalb
des Fahrzeugs 14 ("offboard") erfasst. Es ist
des weiteren vorgesehen, derartige Informationen über das
Steuergerät 2 bei
dessen Betrieb als zusätzliche
Station in dem Fahrzeug 14 ("onboard") zu erfassen. Hierzu ist ein zweites
als Datenregistrierungseinrichtung ("datalogger") ausgebildetes Diagnosewerkzeug 20 vorgesehen.
-
Das
Entwicklungsteam 10 stellt der Serie 6 Produkte 22 zur
Verfügung.
Derartige Produkte 22 umfassen Informationen für die Produktionsstätte 12 zur
Fertigung des Steuergeräts 2 sowie
eine Diagnosedokumentation über
das Steuergerät 2 für eine bspw.
geführte
Fehlersuche. Diagnosedokumentationen werden vorrangig an Servicestellen 16 übermittelt,
so dass eine steuergeräteorientierte
Wartung unter Bereitstellung einer geeigneten Diagnose möglich ist.
-
Es
ist vorgesehen, dass die während
des Serieneinsatzes 6 erfassten Informationen über das Steuergerät 2 einer
Zentraleinrichtung 24, die eine Datenbank 25 und
einen Validierungsassistenten 27 aufweist, zur Auswertung 8 bereitgestellt
werden. Dies umfasst eine Übermittlung
von Daten, die das zweite Diagnosewerkzeug 20 im Fahrzeug 14 über das
Steuergerät
erfasst hat. Diese hier als Daten bezeichneten Informationen 26 können bspw.
zu regelmäßigen Zeitpunkten
an die Zentraleinrichtung 24 drahtlos übermittelt werden. Bei der
Wartung erfasst das erste Diagnosewerkzeug 18 Befunde über das Steuergerät 2.
Diese als Befunde bezeichneten Informationen 28 werden
ebenfalls der Zentraleinrichtung 24 bereitgestellt.
-
Auch
aus der Produktionsstätte 12 werden der
Zentraleinrichtung 24 über
ein hier nicht dargestelltes Diagnosewerkzeug Produktionsdaten als
Informationen 30 über
das Steuergerät 2 bereitgestellt. Diese
Produktionsdaten 30 sind im Rahmen der Auswertung 8 zur
Bereitstellung von Statistiken 32 anhand von Stückzahlen über das
Steuergerät 2 geeignet.
-
Sämtliche
im Serieneinsatz 6 erfassten und der Zentraleinrichtung 24 als
Daten, Befunde und Produktionsdaten bereitgestellten Informationen 26, 28, 30 werden
von der Zentraleinrichtung 24 verwaltet und ausgewertet,
so dass die Zentraleinrichtung 24 mit diesen bereitgestellten
Informationen 26, 28, 30 ein aktives
Wissensmanagement betreibt.
-
Des
weiteren wird von der Zentraleinrichtung 24 das generierte
Wissen 1 über
das Steuergerät 2 bereitgestellt.
Dieses Wissen 32 wird über
einen Feedback-Pfad 34 (Rückmelde-Pfad) der Entwicklung 4 und
dem Serieneinsatz 6 als Stationen des Lebenszyklus des
Steuergeräts 12 zurückgeführt und somit
zur Verfügung
gestellt. Somit ist es möglich, dass
das Entwicklungsteam 10 Verbesserungen für das Steuergerät 2 vornehmen
kann, die als erneuerte Produktinformationen 22 wieder
dem Serieneinsatz 6 zugeführt werden. Unter Berücksichtigung
des Wissens 1 ist es auch möglich, neue Steuergeräte zu entwickeln.
Das dem Serieneinsatz 6 zugeführte Wissen 1 ist
in der Produktionsstätte 12 zur
Verbesserung des Steuergeräts
einsetzbar. Zudem ist das Wissen 1 auch an die Servicestellen 16 zu übermitteln.
-
Die
Informationen 26, 28, 30 zu dem Steuergerät 2 umfassen
ein gesamtes während
eines Lebenszyklus angehäuftes
Wissen 1 über
das Steuergerät 2.
Dabei sind auch Informationen 26, 28, 30 enthalten,
die bei herkömmlichen,
wie in 2 beschriebenen Vorgehensweisen, gar nicht berücksichtigt
werden. Somit umfasst das Wissen 1 auch Informationen 26, 28, 30 über ein
reguläres,
fehlerfreies Verhalten des Steuergeräts 2. Auch derartige
Informationen 26, 28, 30 über einen
normalen Betrieb des Steuergeräts 2 können somit
bei einer Weiterentwicklung des Steuergeräts 2 berücksichtigt
werden.
-
Eine
Diagnose des Steuergeräts 2 besteht demnach
aus einem Onboard-Anteil, der durch das zweite Diagnosewerkzeug 20 bereitgestellt
wird, und einem Offboard-Anteil, der durch das erste Diagnosewerkzeug 18 bereitgestellt
wird. Hierbei enthält
der Onboard-Anteil neben anderen Funktionen eine Validierungsassistenten.
Die Informationen werden onboard und offboard gesammelt, in die
Datenbank 25 eingespeist und in diesem Fall von der Datenbank 25 und
dem Validierungsassistenten 27 ausgewertet. Die Ergebnisse
und somit das Wissen fließen über den
Feedback-Pfad 34 sowohl in die Entwicklung 4 als
auch in den jeweils aktuellen Serieneinsatz 6 zurück.
-
2 zeigt
eine bislang nach dem Stand der Technik praktizierte Vorgehensweise.
Hier fließen Produktdaten 50,
die von einem Entwicklungsteam 54 während einer Entwicklung 56 eines
Steuergeräts 58 bereitgestellt
werden, in eine Serie 60 ein. Diese Produktdaten 52 werden
in einer Produktionsstätte 62 bei
einer Produktion des Steuergeräts 58 verwendet.
Außerdem
können
diese Produktdaten 52 in Servicestellen 64, in
denen Steuergeräte 58,
die üblicherweise
in Fahrzeugen 66 zum Einsatz kommen, verwendet werden.
Bei einer Inspektion der Steuergeräte 58 kommen in Servicestellen 64 Prüfgeräte 68 zum
Einsatz.
-
Nur
falls es innerhalb der Serie zu Serienproblemen 70 kommen
sollte, denen in der Regel schwerwiegende Mängel des Steuergeräts 58 zugrunde
liegen, kommt es zu einer Rückmeldung 72. Somit
werden bei der Vorgehensweise nach dem Stand der Technik Serienprobleme 70,
bspw. bei einer Reklamationen, nur vereinzelt und unsystematisch
bei der Entwicklung 56 gemeldet.