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Die
Erfindung betrifft ein Hydrauliksystem für ein Toroidgetriebe eines
Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
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Bei
einem Toroidgetriebe eines Kraftfahrzeugs wird Drehmoment von einer
Antriebsscheibe eines Variators über
einen oder mehrere Zwischenroller auf eine Abtriebsscheibe übertragen.
Um dies zu ermöglichen, müssen die
An- und Abtriebsscheibe mittels einer Anpressvorrichtung gegeneinander
gedrückt
werden. Diese Anpressvorrichtung wird üblicherweise mit einem hydraulischen
Anpressdruck beaufschlagt, wodurch eine entsprechende Anpresskraft
erzeugt wird. Die Anpresskraft muss stets so hoch sein, dass ein
Rutschen des Zwischenrollers gegenüber der An- und Abtriebsscheibe
verhindert wird. Die erforderliche Anpresskraft ist insbesondere
von einem Drehmoment an einer Eingangswelle des Toroidgetriebes
abhängig.
Ein Rutschen muss insbesondere auch bei Änderungen der erforderlichen
Anpresskraft, also insbesondere bei Änderungen des Drehmoments an
der Eingangswelle, verhindert werden. Damit ergeben sich spezielle
Anforderungen an den Druckaufbau und den Druckabbau an der Anpressvorrichtung
und damit an das Hydrauliksystem des Toroidgetriebes.
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Die
WO 02/079675 A1 beschreibt
ein Hydrauliksystem für
ein stufenloses Toroidgetriebe eines Kraftfahrzeugs. Das Hydrauliksystem
weist eine Anpressvorrichtung für
einen Variator des Toroidgetriebes auf, mittels welcher die An-
und Abtriebsscheiben des Variators gegeneinander gedrückt werden
können.
Der Anpressdruck an der Anpressvorrichtung wird mittels eines Anpressdruckventils
in Form eines Regelventils eingestellt. Die Höhe des Anpressdrucks ist in
erster Linie von Stelldrücken
am Zwischenroller abhängig.
Zur Regelung des Anpressdrucks wird dieser auf das Anpressdruckventil
zurückgeführt. In
einer Tankleitung, über welche
beim Absenken des Anpressdrucks Betriebsfluid vom Anpressdruckventil
in einen Tank des Hydrauliksystems abgeführt wird, ist eine Entleerblende
angeordnet. Diese Entleerblende sorgt dafür, dass ein Druckabbau des
Anpressdrucks verzögert
abläuft.
Bei einer Erhöhung
des Anpressdrucks, also beim Druckaufbau wird die Entleerblende
nicht durchströmt.
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Demgegenüber ist
es die Aufgabe der Erfindung, ein Hydrauliksystem für ein Toroidgetriebe
vorzuschlagen, bei welchem ein Verlauf des Druckaufbaus und des
Druckabbaus des Anpressdrucks beeinflussbar ist. Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe mit einem Hydrauliksystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist zwischen
dem Anpressdruckventil und der Anpressvorrichtung eine Durchflusswiderstandseinrichtung
angeordnet, welche beispielsweise über eine oder mehrere Drosseln
und/oder eine oder mehrere Blenden verfügt. Die Durchflusswiderstandseinrichtung
weist zum Zuführen
von Betriebsfluid, beispielsweise in Form von Getriebeöl, zur Anpressvorrichtung
einen kleineren Durchflusswiderstand auf als zum Abführen. Dies
kann beispielsweise durch unterschiedliche wirksame Durchflussquerschnitte
beim Zuführen
und Abführen
von Betriebsfluid erreicht werden. Die Durchflusswiderstandseinrichtung
kann beispielsweise verschiedene Kanäle mit verschiedenen Drosseln
und/oder Blenden aufweisen, zwischen welchen mittels eines Umschaltventils
bei Zu- oder Abführen
von Betriebsfluid gewechselt wird.
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Der
Durchflusswiderstand beim Zuführen
von Betriebsfluid kann dabei sehr klein gewählt werden. Er kann auch so
gewählt
werden, dass durch die Durchflusswiderstandseinrichtung keine Erhöhung des
Durchflusswiderstands beim Zuführen
von Betriebsfluid eintritt.
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Damit
kann der Druckaufbau schneller als der Druckabbau erfolgen. Somit
kann die Anpresskraft schnell erhöht und so ein Rutschen des
Zwischenrollers bei einer Erhöhung
des Drehmoments an der Eingangswelle des Toroidgetriebes verhindert
werden. Der Durchflusswiderstand beim Zuführen von Betriebsfluid wird
insbesondere so gewählt,
dass beim schnellen Zuführen
kein Einbrechen eines Arbeitsdrucks des Hydrauliksystems auftritt.
Dies kann beispielsweise durch ein Durchströmen einer entsprechenden Blende
oder Drossel erreicht werden. Bei Druckeinbrüchen des Arbeitsdrucks kann
es zu Funktionsstörungen
oder Schädigungen
des Toroidgetriebes kommen. Dies kann durch den Einsatz einer entsprechenden
Durchflusswiderstandseinrichtung vermieden werden.
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Die
erforderliche Anpresskraft ist insbesondere von dem Betrag eines
Drehmoments an einer Eingangswelle des Toroidgetriebes abhängig. Der
Anpressdruck folgt auch bei hydraulischer Rückkopplung der Stelldrücke am Zwischenroller
mit gewisser zeitlicher Verzögerung.
Bei schnellen Lastwechseln bzw. schnellem Wechsel zwischen Zug-
und Schubbetrieb und umgekehrt ist es daher sinnvoll, den Anpressdruck
nicht entsprechend dem Drehmoment kurzzeitig abzusenken und anschließend wieder
zu erhöhen,
sondern möglichst
kontinuierlich zwischen den beiden Niveaus vor und nach dem Wechsel
verlaufen zu lassen. Somit lässt sich
auch bei steilen Gradienten einer Drehmomentänderung ein Rutschen sicher
vermeiden bzw. kann ein Offset beim Anpressdruck zur Sicherheit
gegen Rutschen verringert werden.
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Bei
einer Änderung
der Übersetzung
am Variator wird die Position des Zwischenrollers gegenüber der An-
und Abtriebsscheibe durch eine Änderung
der Stelldrücke
des Zwischenrollers verändert.
Damit kann von den Stelldrücken
am Zwischenroller nicht mehr eindeutig auf die erforderliche Anpresskraft
geschlossen werden. Um ein Rutschen zu verhindern, sollte daher
der Anpressdruck nicht zu schnell abgesenkt werden und so eine Sicherheit
gegen Rutschen erreicht werden. Durch den höheren Durchflusswiderstand
beim Abführen von
Betriebsfluid wird erreicht, dass der Anpressdruck bei einer Absenkung
nicht zu schnell absinkt und so die Sicherheit gegen Rutschen erhalten
bleibt.
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Das
Anpressdruckventil ist insbesondere als ein Regelventil ausgeführt, beispielsweise
als ein Regelschieberventil, auf das zumindest ein Steuerdruck und
der zurückgeführte Anpressdruck
wirkt. Der zurückgeführte Anpressdruck
wird dabei zwischen Anpressdruckventil und Durchflusswiderstandseinrichtung
abgenommen. Eine Rückführleitung
zum Anpressdruckventil zweigt also zwischen dem Anpressdruckventil
und der Durchflusswiderstandseinrichtung ab. Es ist ebenso möglich, dass
der Anpressdruck direkt innerhalb des Ventils zurückgeführt wird.
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Damit
ist die Regelung des Anpressdrucks unabhängig von der Wirkung der Durchflusswiderstandseinrichtung.
Wenn der zurückgeführte Anpressdruck
quasi direkt an der Anpressvorrichtung, also mit Zwischenschaltung
der Durchflusswiderstandseinrichtung, abgenommen wird, so wird auch
der Verlauf des zurückgeführten Drucks
durch die Durchflusswiderstandseinrichtung beeinflusst. In diesem
Fall wirkt das Anpressdruckventil der Funktion des Durchflusswiderstandseinrichtung
entgegen und vermindert so ihre Wirkung. Bei einem Absenken des
Anpressdrucks würde
auch der zurückgeführte Druck
nur langsam absinken und so das Anpressdruckventil veranlassen,
den Abfluss zum Tank weiter zu öffnen.
Dies würde
in der Folge dazu führen,
dass der Anpressdruck doch schneller als erwünscht absinkt. Dieser Effekt
tritt auch auf, wenn eine Entleerblende zwischen Anpressdruckventil
und Tank angeordnet ist.
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In
Ausgestaltung der Erfindung weist die Durchflusswiderstandseinrichtung
zwei parallel durchströmbare
Leitungen auf. Eine erste Leitung ist dabei nur zum Zuführen von
Betriebsfluid zur Anpressvorrichtung durchströmbar, wohingegen eine zweite
Leitung zum Zu- und Abführen
von Betriebsfluid durchströmbar
ist. In diesem Zusammenhang ist nicht die geometrisch parallele
Anordnung der Leitungen gemeint, sondern es soll darunter verstanden
werden, dass Betriebsfluid in beiden Leitungen von der Anpressvorrichtung
zum Anpressdruckventil strömen
kann. In der genannten ersten Leitung ist insbesondere ein Rückschlagventil
so angeordnet, dass ein Durchströmen
der Leitung nur in Richtung Anpressvorrichtung möglich ist.
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Damit
können
zum Zuführen
von Betriebsfluid zur Anpressvorrichtung beide Leitungen und zum
Abführen
nur die genannte zweite Leitung verwendet werden. Die unterschiedlichen
Durchflusswiderstände
sind so einfach und kostengünstig
realisierbar.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist in beiden Leitungen je ein Widerstandselement,
insbesondere in Form einer Drossel oder einer Blende angeordnet.
Der Durchflusswiderstand des Widerstandselements in der genannten
ersten Leitung ist dabei insbesondere geringer als der Durchflusswiderstand
in der genannten zweiten Leitung. Bei der Verwendung von Blenden
als Widerstandselement ist damit der Durchmesser der Blende in der
ersten Leitung größer als
der Durchmesser der Blende in der zweiten Leitung.
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Durch
die Anordnung der beiden, insbesondere verschiedenen Widerstandselemente
kann das Verhalten des Hydrauliksystems beim Zu- und Abführen von
Betriebsfluid zur Anpressvorrichtung entsprechend einem gewünschten
Verhalten eingestellt werden.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist in einer Tankleitung, welche das
Anpressdruckventil mit dem Tank des Hydrauliksystems verbindet,
ein Tankrückschlagventil
so angeordnet, dass ein Leerlaufen der Anpressvorrichtung verhindert
wird. Das Tankrückschlagventil
ist beispielsweise so ausgeführt,
dass immer ein Restdruck von ca. 0,05-0,5 bar in den Leitungen zur Anpressvorrichtung
bestehen bleibt.
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Ein
Leerlaufen der Anpressvorrichtung würde zu einem verzögerten Aufbau
des Anpressdrucks führen.
Dies kann durch das Tankrückschlagventil
wirkungsvoll verhindert werden.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus der Beschreibung und der
Zeichnung hervor. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 einen
Ausschnitt eines Hydrauliksystems eines Toroidgetriebes,
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2 eine
erste alternative Ausführungsform
eines Anpressdruckventils des Hydrauliksystems und
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3 eine
zweite alternative Ausführungsform
eines Anpressdruckventils.
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Toroidgetriebe
für Kraftfahrzeuge
sind allgemein bekannt. Beispiele für Toroidgetriebe sind beispielsweise
in den Druckschriften
der Anmelderin beschrieben, welche insbesondere
hinsichtlich des Kraftflusses, der Schaltelemente sowie des Räderplanes
vollumfänglich
zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht werden.
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Gemäß 1 weist
ein Toroidgetriebe einen Variator 11 mit zwei Antriebsscheiben 12a, 12b und
einer zentralen Abtriebsscheibe 13 auf, welche koaxial
zueinander angeordnet sind. Von den Antriebsscheiben 12a, 12b kann über Zwischenroller 14 Drehmoment
auf die Abtriebsscheibe 13 übertragen werden. Um dies zu
ermöglichen,
ist an der Antriebsscheibe 12a eine Anpressvorrichtung 15 angeordnet.
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Die
Anpressvorrichtung 15 weist einen Druckraum 16 auf,
welcher von einem Zylinder 17 und der im Zylinder 17 geführten Antriebsscheibe 12a gebildet
wird. Durch Zuführen
von Betriebsfluid in Form von Getriebeöl über eine Anpressdruckleitung 18 in
den Druckraum 16 wird im Druckraum 16 ein Anpressdruck
aufgebaut, welcher eine entsprechende Anpresskraft auf die Antriebsscheibe 12a in
Richtung Abtriebsscheibe 13 ausübt. An der zweiten Antriebsscheibe
kann ebenfalls eine Anpressvorrichtung angeordnet sein.
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Die
Zwischenroller 14 sind mittels einer nicht dargestellten
mechanischen Verbindung mit einer Kolbenstange 19 eines
Stellzylinders 20 verbunden, wobei exemplarisch nur ein
Stellzylinder dargestellt ist. Am Stellzylinder 20 muss
eine Kraft aufgebracht werden, um den Zwischenroller 14 in
einer Sollstellung zu halten. Durch Variation der Kraft kann die
Position des Zwischenrollers 14 und damit die Übersetzung
am Variator 11 verändert
werden.
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Zum
Aufbringen der so genannten Reaktionskraft kann in einen linken
Druckraum 21 des Stellzylinders 20 über eine
Zuleitung 23 und in einen rechten Druckraum 22 über eine
Zuleitung 24 Betriebsfluid zugeführt werden. Die Drücke in den
beiden Druckräumen 21, 22 werden
von nicht dargestellten Regelventilen eingestellt. Die Höhe der Reaktionskraft
und damit die Höhe
der Drücke
in den Druckräumen 21, 22 sind
hauptsächlich
vom Drehmoment an den Antriebsscheiben 12a, 12b abhängig.
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Das
Toroidgetriebe verfügt über ein
Hydrauliksystem, über
welches nicht dargestellte Kupplungen, die Zwischenroller 14 und
der Variator 11 des Toroidgetriebes betätigt oder angesteuert werden
können.
In 1 ist ein Ausschnitt des Hydrauliksystems dargestellt,
in welchem der Anpressdruck an der Anpressvorrichtung 15 des
Variators 11 eingestellt wird.
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Gemäß 1 verfügt das Hydrauliksystem über ein
Anpressdruckventil 31 in Form eines Regelschieberventils,
welches über
eine Arbeitsdruckleitung 32 und eine Lamelle 33 mit
unter Arbeitsdruck stehendem Betriebsfluid versorgt wird. Der Arbeitsdruck
wird von einem nicht dargestellten Arbeitsdruckventil bereitgestellt,
dessen Aufbau und Wirkungsweise in der deutschen Patentanmeldung
der Anmelderin mit dem internen Aktenzeichen P809344/DE/1 beschrieben
ist. Deren Offenbarungsgehalt wird hiermit vollumfänglich zum
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Das
Anpressdruckventil 31 leitet auf eine weiter unten beschriebene
Weise den Anpressdruck vom Arbeitsdruck ab, welcher dann über die
Anpressdruckleitung 18 auf die Anpressvorrichtung 15 geleitet
wird. In der Anpressdruckleitung 18 ist eine Durchflusswiderstandseinrichtung 51 angeordnet,
welche über
zwei Leitungen 52 und 53 verfügt. Innerhalb der ersten, in
der Zeichnung linken Leitung 52 ist ein Rückschlagventil 54 so
angeordnet, dass Betriebsfluid nur vom Anpressdruckventil 31 zur
Anpressvorrichtung 15 strömen kann. Dies ist dann der
Fall, wenn der Druck im Druckraum 16 der Anpressvorrichtung 15 erhöht werden
soll. Das Rückschlagventil 54 sperrt
also die erste Leitung 52, wenn Betriebsfluid von der Anpressvorrichtung 15 zum Anpressdruckventil 31 strömt, also
der Druck an der Anpressvorrichtung 15 abgesenkt werden
soll. Die zweite, in der Zeichnung rechte Leitung 53 ist
in beide Richtungen durchströmbar.
Da zum Zuführen
von Betriebsfluid vom Anpressdruckventil 31 zur Anpressvorrichtung 15 beide
Leitungen 52, 53 durchströmt werden können, zum Abführen aber
nur die zweite Leitung 53, weist die Durchflusswiderstandseinrichtung 51 zum
Zuführen von
Betriebsfluid einen kleineren Durchflusswiderstand auf als zum Abführen. Der
Druck an der Anpressvorrichtung 15 kann damit schneller
ansteigen als absinken.
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In
beiden Leitungen 52, 53 der Durchflusswiderstandseinrichtung 51 ist
je ein Widerstandselement in Form einer Blende 55, 56 angeordnet,
wobei der Durchmesser der Blende 55 der ersten Leitung 52 größer ist als
der Durchmesser der Blende 56 der zweiten Leitung 53.
Damit weist die Blende 55 in der ersten Leitung 52 einen
geringeren Durchflusswiderstand auf, als die Blende 56 in
der zweiten Leitung. Mittels der Blenden 55, 56 kann
ein gewünschtes
Verhalten des Drucks an der Anpressvorrichtung 15 beim
Zuführen
und Abführen von
Betriebsfluid eingestellt werden.
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Das
Rückschlagventil
in der ersten Leitung kann auch so ausgeführt sein, dass der Durchfluss
durch die eingesetzte Blende verhindert wird.
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Das
Anpressdruckventil 31 weist neben der Lamelle 33 für die Arbeitsdruckleitung 32 eine
Lamelle 34 für
eine Tankleitung 35 zu einem Tank 36 des Hydrauliksystems
und eine Lamelle 37 für
die Anpressdruckleitung 18 auf. In der Tankleitung 35 ist
ein Tankrückschlagventil 60 so
angeordnet, dass ein Leerlaufen der Anpressvorrichtung 15,
der Anpressdruckleitung 18 und der Tankleitung 35 verhindert
wird. Das Tankrückschlagventil 60 ist
so ausgelegt, dass in der Tankleitung 35 ein Überdruck
von ca. 0,05-0,5 bar herrschen muss, damit Betriebsfluid in den
Tank 36 abfließen
kann.
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Das
Anpressdruckventil 31 verfügt über einen Schieber 31' mit einer Taillierung 31a, über welche
entweder eine Verbindung zwischen der Lamelle 33 und der
Lamelle 37, also zwischen Arbeitsdruckleitung 32 und
Anpressdruckleitung 18, oder zwischen der Lamelle 34 und
der Lamelle 37, also zwischen Tankleitung 35 und
Anpressdruckleitung 18 hergestellt werden kann. Der Schieber 31' weist damit
zwei Steuerkanten 80, 81 auf. Die Steuerkante 80 schließt bzw. öffnet die
Verbindung zwischen der Anpressdruckleitung 18 und der
Tankleitung 35. Die Steuerkante 81 schließt bzw. öffnet die
Verbindung zwischen der Anpressdruckleitung 18 und der
Arbeitsdruckleitung 32. Es können auch beide Verbindungen
unterbrochen sein. Damit kann ein bestimmter Anpressdruck in der
Anpressdruckleitung 18 eingestellt werden.
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Der
eingestellte Wert des Anpressdrucks ergibt sich auf Grund von in
axialer Richtung des Schiebers 31' wirkenden Kräften. Auf eine erste Stirnfläche 38 des
Schiebers 31' wirkt
ein Steuerdruck, welcher über
eine Lamelle 39 und eine Steuerdruckleitung 40 auf
den Schieber 31' geführt wird.
Der hydraulische Steuerdruck wird von einem Regelmagnetventil 41 eingestellt,
das von einer nicht dargestellten Steuerungseinrichtung des Toroidgetriebes
angesteuert wird. Die Stirnfläche 38 und
damit der Schieber 31' weist
dabei einen Durchmesser d1 auf.
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Gleichsinnig
zum Steuerdruck wirkt der zurückgeführte Anpressdruck,
der über
eine Lamelle 42 auf den Schieber 31' geführt wird. Der Schieber 31' weist an seinem
der Stirnfläche 38 gegenüberliegenden
Ende 43 einen Durchmesser d2 auf, welcher größer ist
als der Durchmesser d1 der Stirnfläche 38. Die Lamelle 42 ist
so angeordnet, dass der zurückgeführte Anpressdruck
auf eine sich durch die Vergrößerung des
Durchmessers ergebende kreisringförmige Differenzfläche 49 in
Richtung Ende 43 des Schiebers 31' wirken kann. Der zurückgeführte Anpressdruck
wird dabei zwischen Anpressdruckventil 31 und Durchflusswiderstandseinrichtung 51 abgenommen.
Eine Rückführleitung 61 zweigt
also zwischen Anpressdruckventil 31 und Durchflusswiderstandseinrichtung 51 von
der Anpressdruckleitung 18 ab und führt den Anpressdruck zur Lamelle 42 zurück.
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Alternativ
kann der zurückgeführte Anpressdruck
zwischen Durchflusswiderstandseinrichtung 51 und Zylinder 17 der
Anpressvorrichtung 15 abgenommen werden. Eine Rückführleitung 61 zweigt
dann also zwischen Durchflusswiderstandseinrichtung 51 und
Zylinder 17 der Anpressvorrichtung 15 von der
Anpressdruckleitung 18 ab und führt den Anpressdruck zur Lamelle 42 zurück.
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Eine
den genannten Kräften
entgegen wirkende Kraft wird über
das Ende 43 auf den Schieber 31' eingeleitet. Dazu ist koaxial
zum Schieber 31' eine
Buchse 44 angeordnet, in der ein erster Kolben 45 und
ein zweiter Kolben 46 geführt sind. Die Kolben 45, 46 weisen
einen Durchmesser d3 auf, der insbesondere kleiner ist als die Durchmesser
d1 und d2. Am dem Ende 43 des Schiebers 31' entgegen liegenden
Ende 47 der Buchse 44 wirkt der Druck des linken
Druckraums 21 des Stellzylinders 20 der Zwischenroller 14.
Zwischen den beiden Kolben 45 und 46 wirkt der
Druck des rechten Druckraums 22 des Stellzylinders 20 der
Zwischenroller 14, so dass auf das Ende 43 des
Schiebers 31',
der größere der
beiden Drücke
in den Druckräumen 21, 22 des
Stellzylinders 20 plus die Kraft einer am Ende 47 der
Buchse 44 angeordneten Vorspannfeder 48 wirkt.
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Alternativ
kann die Vorspannfeder 48 an dem dem Ende 43 gegenüber liegenden
Ende des Schiebers 31' angeordnet
werden. Weiterhin ist denkbar, an beiden Enden der Kolben-Schieber-Einheit zu verwenden.
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Der
Anpressdruck stellt sich damit so ein, dass ein Kräftegleichgewicht
der auf den Schieber
31' wirkenden
Kräfte
erreicht wird:
mit
- FFeder:
- Federkraft der Vorspannfeder 48
- pVmax:
- höhere der beiden Drücke am Stellzylinder 20
- pAV:
- zurückgeführter Anpressdruck
- pRVAV:
- Steuerdruck des Regelmagnetventils 41
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Der
Sollwert für
den Anpressdruck ergibt sich also aus den Stelldrücken an
den Zwischenrollern 14 und dem Ansteuerdruck, welcher vom
Regelmagnetventil 41 eingestellt wird. Der Ansteuerdruck
verringert in diesem Fall den Anpressdruck, welcher sich alleine
auf Grund der Abhängigkeit
der Stelldrücke
ergeben würde.
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Untersuchungen
der Anmelderin haben ergeben, dass bei einer alleinigen Abhängigkeit
des Anpressdrucks von den Stelldrücken an den Zwischenrollern
in vielen Betriebsbereichen des Toroidgetriebes der Anpressdruck
zu hoch und so der Wirkungsgrad des Toroidgetriebes zu gering wäre. Um dies
zu verhindern ist der Steuerdruck am Anpressdruckventil von einer
oder der Kombination von mehreren Betriebsgrößen des Toroidgetriebes abhängig.
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Betriebsgrößen sind
beispielsweise eine Übersetzung
am Variator, eine Drehzahl an der Antriebsscheibe des Variators,
eine Drehbeschleunigung der genannten Drehzahl, eine Temperatur
des Betriebsfluids des Toroidgetriebes, ein Drehmoment an der Eingangswelle
des Toroidgetriebes oder an der Antriebsscheibe des Variators oder
die Stelldrücke
am Stellzylinder.
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Insbesondere
hat sich eine Abhängigkeit
von der Übersetzung
am Variator ergeben. Bei einer alleinigen Abhängigkeit von den Stelldrücken steigt
die Überanpressung
in Richtung längerer Übersetzung
an. Um eine dadurch hervorgerufene Überanpressung zu verhindern,
wird der Steuerdruck so eingestellt, dass er in Richtung längerer Übersetzung
eine stärkere
Reduzierung der Anpresskraft bewirkt.
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In 2 ist
eine erste alternative Ausführungsform
eines Anpressdruckventils 131 dargestellt. Bei diesem Anpressdruckventil 131 wirkt
der Ansteuerdruck des Regelmagnetventils gleichsinnig zu den Stelldrücken am
Stellzylinder 20 der Zwischenroller 14.
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Das
Anpressdruckventil 131 weist eine Lamelle 139 auf, über welche
ein Ansteuerdruck eines nicht dargestellten Regelmagnetventils auf
eine erste Stirnfläche 138 eines
Schiebers 131' des
Anpressdruckventils 131 wirkt. Die Stirnfläche 138 weist
einen Durchmesser d4 auf.
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Nach
einem ersten Abschnitt 162, welcher die genannte Stirnfläche 138 aufweist,
schließt
sich ein zweiter Abschnitt 163 des Schiebers 131' mit einem gegenüber dem
Durchmesser d4 größeren Durchmesser d5
an. Das Anpressdruckventil 131 weist eine Lamelle 147 auf,
welche so angeordnet ist, dass der Druck in der linken Druckkammer
des Stellzylinders auf eine vom zweiten und ersten Abschnitt 163, 162 gebildete
Ringfläche 164 gleichsinnig
zum Ansteuerdruck wirken kann.
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An
den zweiten Abschnitt 163 schließt sich ein dritter Abschnitt 165 des
Schiebers 131' mit
einem gegenüber
dem Durchmesser d5 größeren Durchmesser
d6 an. Das Anpressdruckventil 131 weist eine Lamelle 161 auf,
welche so angeordnet ist, dass der Druck in der rechten Druckkammer
des Stellzylinders auf eine vom dritten und zweiten Abschnitt 165, 163 gebildete
Ringfläche 166 gleichsinnig
zum Ansteuerdruck wirken kann.
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An
einer Lamelle 134 ist ein Abfluss zum Tank, an einer Lamelle 137 der
Anschluss der Anpressdruckleitung und an einer Lamelle 133 der
Anschluss der Arbeitsdruckleitung vorgesehen. Der Schieber 131' weist eine
korrespondierende Taillierung 131a auf, so dass der Regelschieber 131 prinzipiell
die gleiche Funktionalität
wie der Regelschieber 31 in 1 aufweist.
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Das
Anpressdruckventil 131 weist eine Besonderheit bezüglich der
Rückführung des
Anpressdrucks auf. Der Schieber 131' weist dazu am der Stirnfläche 138 entgegen
liegenden Ende 147 eine gestufte Bohrung 166 mit
einem Durchmesser d7 auf, in welche der zurückgeführte Anpressdruck über eine
Querbohrung 167 geführt
wird. Innerhalb der Bohrung 166 ist ein Stift 169 verschieblich
angeordnet, der die Bohrung 166 abdichtet. Der Anpressdruck
wirkt also zusammen mit der Kraft einer Vorspannfeder 148,
welche am Ende 147 des Schiebers 131' angeordnet
ist, dem Ansteuerdruck und den Stelldrücken entgegen.
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Damit
ergibt sich bei konstantem Anpressdruck folgendes Kräftegleichgewicht
am Schieber
131':
mit
- FFeder:
- Federkraft der Vorspannfeder 148
- pVL:
- linker Druck am Stellzylinder
- pVR:
- rechter Druck am Stellzylinder
- pAV:
- zurückgeführter Anpressdruck
- pRVAV:
- Steuerdruck des Regelmagnetventils
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In 3 ist
eine zweite alternative Ausführungsform
eines Anpressdruckventils 231 dargestellt. Bei diesem Anpressdruckventil 231 wirkt
der Ansteuerdruck des Regelmagnetventils ebenfalls gleichsinnig
zu den Stelldrücken
am Stellzylinder 20 der Zwischenroller 14.
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Das
Anpressdruckventil 231 weist einen Schieber 231' und einen koaxial
dazu angeordneten Kolben 246 auf, welcher eine axiale Kraft
auf den Schieber 231' ausüben kann.
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Das
Anpressdruckventil 231 weist eine Lamelle 261 auf, über welche
der Druck des rechten Druckraums des Stellzylinders auf den Kolben 246 wirkt.
Der Kolben 246 weist einen Durchmesser d8 auf. Über eine Lamelle 247 wirkt
der Druck des linken Druckraums des Stellzylinders gleichzeitig
auf den Kolben 246 und den Schieber 231', so dass auf
den Schieber 231' der
größere der
beiden Drücke
des Stellzylinders wirkt. Der Schieber 231' weist im Bereich der Lamelle 247 ebenfalls
den Durchmesser d8 auf.
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Gleichsinnig
zum größeren der
beiden Stelldrücke
wirkt der über
eine Lamelle 239 zugeführte
Ansteuerdruck eines Regelmagnetventils. Der Ansteuerdruck weist
dabei eine wirksame Fläche
in Form einer Ringfläche 268 auf,
welche sich durch einen Durchmesserzuwachs vom Durchmesser d8 auf
einen Durchmesser d9 ergibt. Der Steuerdruck erhöht damit den Anpressdruck.
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Zwischen
der Lamelle 247 für
den Druck des linken Druckraums des Stellzylinders und der Lamelle 239 des
Ansteuerdrucks ist eine weitere Lamelle 270 angeordnet,
welche mit dem Tank oder einem nicht dargestellten Schierdrucksystem,
in welchem ein gegenüber
dem Arbeitsdruck geringerer Schmierdruck herrscht, verbunden ist.
Diese so genannte Sperrdrucklamelle dient dazu, eine Leckage vom
vergleichsweise hohen Druck im linken Druckraum des Stellzylinders
zum Steuerdruck zu verhindern. Dies würde zu einer unerwünschten
Beeinflussung des Steuerdrucks führen.
Die Lamelle 270 ist vorzugsweise mit dem Schmierdrucksystem
verbunden, so dass das über
sie abgeführte
Betriebsfluid nicht verloren ist, sondern noch für die Schmierung und Kühlung des
Toroidgetriebes verwendet werden kann.
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Der
Schieber 231' verfügt über eine
Taillierung 231a, womit eine Verbindung zwischen der Tankleitung 235 an
einer Lamelle 234 und der Anpressdruckleitung 218 an
einer Lamelle 237 oder der Arbeitsdruckleitung 232 an
einer Lamelle 233 und der Anpressdruckleitung 218 an
einer Lamelle 237 hergestellt und so ein Sollwert für den Anpressdruck
eingestellt werden kann.
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Dem
Ansteuerdruck und dem Stelldruck entgegen wirkt der zurückgeführte Anpressdruck,
der ebenso wie beim Anpressdruckventil 131 aus 2 innerhalb
des Schiebers 231' zurückgeführt wird.
Dazu weist der Schieber 231' eine
gestufte Bohrung 266 mit einem Durchmesser d10 auf, in
welche der zurückgeführte Anpressdruck über eine
Querbohrung 267 geführt
wird. Innerhalb der Bohrung 266 ist ein Stift 269 verschieblich angeordnet.
Der Anpressdruck wirkt also zusammen mit der Kraft einer Vorspannfeder 248,
welche am Ende 247 des Schiebers 231' angeordnet
ist, dem Ansteuerdruck und dem Stelldruck entgegen
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Damit
ergibt sich bei konstantem Anpressdruck folgendes Kräftegleichgewicht
am Schieber
231':
mit
- FFeder:
- Federkraft der Vorspannfeder
248
- pVmax:
- höhere der beiden Drücke am Stellzylinder
- pAV:
- zurückgeführter Anpressdruck
- pRVAV:
- Steuerdruck des Regelmagnetventils