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Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für ein mit hydraulischem Betätigungsdruck beaufschlagbares Schaltelement einer Getriebeeinrichtung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der Praxis bekannte Automatgetriebe werden zunehmend mit Radsatzsystemen ausgeführt, bei welchen mit einer möglichst geringen Anzahl von Schaltelementen möglichst viele Übersetzungen darstellbar sind. So sind beispielsweise bei idealisierten Getriebesystemen mit fünf Schaltelementen zehn Gangkombinationen bzw. Übersetzungen darstellbar, wenn jeweils zwei oder drei der Schaltelemente gleichzeitig in den Kraftfluss eines Getriebes zugeschaltet sind.
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Sind jeweils drei der fünf Schaltelemente zur Darstellung einer Übersetzung in den Kraftfluss zuzuschalten, ist jedes der Schaltelemente an der Darstellung von sechs verschiedenen Gängen bzw. Übersetzungen beteiligt. Aufgrund der verschiedenen Übersetzungskombinationen stellen sich jedoch in den verschiedenen Übersetzungen im Bereich eines Schaltelementes unterschiedliche Stützfaktoren ein. Ein Stützfaktor entspricht dabei jeweils einem Quotienten aus dem an dem an der Darstellung einer Übersetzung beteiligten Schaltelement aktuell anliegenden Drehmoment und einem Antriebsmoment einer Antriebsmaschine eines Fahrzeugantriebsstranges.
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In Abhängigkeit der jeweils vorliegenden Getriebekonfiguration besteht die Möglichkeit, dass sich die mit den jeweils darzustellenden Übersetzungen korrespondierenden Stützfaktoren im Bereich der Schaltelemente unter Umständen um den Faktor 10 unterscheiden können.
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Eine für die Schaltqualität eines Schaltablaufes in einer Getriebeeinrichtung wesentliche und als Empfindlichkeit eines Schaltelementes bezeichnete Auflösung der Betätigung eines Schaltelementes ist jeweils nur für einen definierten Schaltverlauf ideal auslegbar. Um für verschiedene Schaltungen, an welchen jeweils ein und dasselbe Schaltelement beteiligt ist, eine gewünscht hohe Schaltqualität zu erreichen, ist eine betriebszustandsabhängige Veränderung der Auflösung zwischen einer Stromvorgabe im Bereich einer elektrohydraulischen Getriebesteuerung bis hin zu einer im Bereich eines Schaltelementes zur Verfügung stellbaren Übertragungsfähigkeit mit bekannten Betätigungsvorrichtungen nur mit erheblichem Umfang realisierbar.
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Grundsätzlich umfasst die Kette der Auflösung zwischen der Stromvorgabe bis hin zum Kupplungsmoment eine Sollstrom/Ist-Strom-, eine Ist-Strom/Vorsteuerdruck-, eine VorsteuerdrucklKupplungsventildruck-, eine Kupplungsventildruck/Kupplungsdruck-, eine KupplungsdrucklKolbenkraft-, eine Kolbenkraft/Kolbenweg- und eine Kolbenweg/Kupplungsmomentabhängigkeit. Dabei ist jedes einzelne Übertragungsglied durch eine spezielle Ansteuerempfindlichkeit gekennzeichnet. So besteht beispielsweise zur Veränderung der Empfindlichkeit die Möglichkeit, den Druckbereich eines hydraulischen Betätigungsdruckes eines Schaltelementes, beispielsweise über Halteventile, unterschiedliche Ventilverstärkungen und dergleichen, zu variieren oder die Kolbenfläche eines Kupplungskolbens eines Schaltelementes zu verändern.
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Aus der
DE 102 39 915 B4 ist eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines hydraulisch betätigbaren Schaltelementes eines Kraftfahrzeuggetriebes bekannt, bei welchem im Bereich des Schaltelementes eine Kolbenfläche eines Kupplungskolbens dadurch reduziert wird, dass der Kupplungskolben im Bereich einer Wirkfläche in Schließrichtung des Schaltelementes und im Bereich einer Gegenfläche in Öffnungsrichtung ebenfalls mit hydraulischem Druck beaufschlagt wird. Die Gegenfläche des Kupplungskolbens ist dabei kleiner als die Wirkfläche des Kupplungskolbens, in deren Bereich der Kupplungskolben in Schließrichtung des Schaltelementes mit hydraulischem Druck beaufschlagbar ist.
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Die Betätigung eines Schaltelementes ist jedoch unerwünschterweise durch einen hohen Steuer- und Regelaufwand gekennzeichnet, da zwei Drücke in zwei verschiedenen Kolbenräumen aufeinander abgestimmt zu regeln sind. Darüber hinaus ist das Flächenverhältnis zwischen der Wirkfläche und der Gegenfläche im Bereich des Kolbenelementes des Schaltelementes festgelegt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, mittels welcher eine Auflösung der Betätigung eines Schaltelementes, das an der Darstellung verschiedener Übersetzungen einer Getriebeeinrichtung mit stark voneinander abweichenden Stützfaktoren beteiligt ist, betriebszustandsabhängig variierbar ist, um eine wenigstens annähernd gleichbleibend gute Schaltqualität für die verschiedenen Schaltabläufe zu erhalten.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Betätigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung für ein mit hydraulischem Betätigungsdruck beaufschlagbarem Schaltelement einer Getriebeeinrichtung mit einer Ventileinrichtung ist die Ventileinrichtung zum Variieren des Betätigungsdruckes im Bereich von Wirkflächen von wenigstens einem ersten Ventilschieber und einem zweiten Ventilschieber mit einem Steuerdruck beaufschlagbar.
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Erfindungsgemäß ist eine Wirkfläche des ersten Ventilschiebers mit einem zum Betätigungsdruck äquivalenten, dem Steuerdruck entgegenwirkenden und über den zweiten Ventilschieber in Abhängigkeit des anliegenden Steuerdruckes einstellbaren Hydraulikdruck beaufschlagbar, wobei aus einer Veränderung des Steuerdruckes innerhalb eines ersten Druckbereiches des Steuerdruckes eine geringere Veränderung des Betätigungsdruckes resultiert als innerhalb eines sich daran anschließenden zweiten Druckbereiches des Steuerdruckes.
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Damit stellt die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung auf konstruktiv einfache Art und Weise ein Hydrauliksystem zur Betätigung eines Schaltelementes mit einer an die jeweilige Schaltsituation angepassten Kupplungsauflösung dar. Eine Umschaltung zwischen einer ersten Auflösung und wenigstens einer zweiten Auflösung erfolgt bei Überschreiten einer vordefinierten Druckschwelle des Steuerdruckes, ohne dass Unstetigkeiten im Druckverlauf des Betätigungsdruckes erzeugt werden, wodurch eine gleichbleibend hohe Schaltqualität gewährleistbar ist.
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Vorliegend wird unter dem Begriff Auflösung die Abhängigkeit zwischen der Druckänderung des Betätigungsdruckes des Schaltelementes und einer Stromänderung im Bereich eines Drucksteuerventils eines Vorsteuersystems verstanden, über welches der Steuerdruck von einem elektrischen Getriebesteuergerät eingestellt wird.
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Ist der erste Ventilschieber im Bereich einer weiteren Wirkfläche mit einem über einen im Bereich einer Wirkfläche mit Steuerdruck beaufschlagbaren dritten Ventilschieber einstellbaren und zum Betätigungsdruck äquivalenten weiteren Hydraulikdruck beaufschlagbar, ist eine Ventilübersetzung im Bereich des ersten Ventilschiebers auf einfache Art und Weise veränderbar.
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Ein Flächenverhältnis des ersten Ventilschiebers zwischen der Wirkfläche, an welcher der Steuerdruck anlegbar ist, und der Wirkflächen, die jeweils mit dem Hydraulikdruck oder dem weiteren Hydraulikdruck beaufschlagt sind, ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung gleich eins. Die Ventilübersetzung im Bereich des ersten Ventilschiebers ist durch Aufschalten oder Abschalten des zum Betätigungsdruck äquivalenten Hydraulikdrucks oder des zum Betätigungsdruck äquivalenten weiteren Hydraulikdrucks mit geringem Betätigungsaufwand variierbar.
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Jeweils durch einen geringen Steuer- und Regelaufwand gekennzeichnete Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung sind im Bereich des zweiten Ventilschiebers und/oder im Bereich des dritten Ventilschiebers jeweils mit einer dem Steuerdruck entgegenwirkenden und an den Ventilschiebem jeweils angreifenden Federeinrichtung ausgeführt, wobei die Federkraft der dem dritten Ventilschieber zugeordneten Federeinrichtung derart vorgesehen sein kann, dass der an der Wirkfläche des ersten Ventilschiebers anliegende weitere Hydraulikdruck, der im Bereich des dritten Ventilschiebers einstellbar ist, oberhalb eines Schwellwertes des Steuerdruckes wenigstens annähernd null ist. Damit ist mit geringem konstruktiven Aufwand gewährleistet, dass der erste Ventilschieber oberhalb des Schwellwertes des Steuerdruckes vom Steuerdruck umgeschaltet wird und ein am ersten Ventilschieber vorzugsweise anliegender Systemdruck, zu dem der über den ersten Ventilschieber einstellbare Betätigungsdruck äquivalent ist, in vollem Umfang in Richtung des Schaltelementes weiterleitbar ist und das Schaltelement in seinen vollständig geschlossenen Betriebszustand überführbar ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ist ein vierter Ventilschieber vorgesehen, an welchem im Bereich wenigstens einer Wirkfläche der Betätigungsdruck anlegbar ist und über den ein zusätzlicher zum Betätigungsdruck äquivalenter Hydraulikdruck einstellbar ist, mit dem der erste Ventilschieber im Bereich einer Wirkfläche in einem dem Steuerdruck entgegenwirkendem Umfang beaufschlagbar ist. Damit besteht auf einfache Art und Weise die Möglichkeit, die Auflösung der Kupplungsbetätigung in einem weiteren Druckbereich des Steuerdruckes zu variieren und in einem definierten Betriebsbereich der Betätigung des Schaltelementes an die damit korrespondierende Schaltsituation optimiert zur Verfügung zu stellen.
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Am vierten Ventilschieber greift bei einer konstruktiv einfachen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung eine dem Steuerdruck entgegenwirkende Federkraft einer Federeinrichtung an, wobei die Betätigungsvorrichtung dann auch mit geringem Steuer- und Regelaufwand betreibbar ist.
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Eine weitere ebenfalls durch einen geringen Betätigungsaufwand gekennzeichnete Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung umfasst im Bereich des Schaltelementes eine dem Betätigungsdruck entgegenwirkende und in Öffnungsrichtung des Schaltelementes wirkende Federeinrichtung auf.
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Alternativ hierzu oder in Kombination dazu ist bei weiteren Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung im Bereich des Schaltelementes ein doppeltwirkendes Kolbenelement vorgesehen und der Betätigungsdruck ist in einem ersten Kolbenraum an dem Kolbenelement anlegbar, während das Kolbenelement im Bereich eines zweiten Kolbenraumes mit einem über einen weiteren Ventilschieber einstellbaren und dem Betätigungsdruck entgegenwirkenden Hydraulikbetätigungsdruck beaufschlagbar ist. Damit wird das Schaltelement über einen im Bereich der Betätigungsvorrichtung einstellbaren Hydraulikbetätigungsdruck in Öffnungsrichtung angesteuert.
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Ist an dem weiteren Ventilschieber ein Systemdruck oder ein hierzu äquivalenter Hydraulikdruck anlegbar, der über den weiteren Ventilschieber variierbar und in Richtung des zweiten Kolbenraumes weiterleitbar ist, ist die im Bereich des Schaltelementes in Öffnungsrichtung wirkende Kraftkomponente unabhängig vom Steuerdruck einstellbar.
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Alternativ hierzu ist der Steuerdruck bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung zum Variieren des Systemdruckes oder des hierzu äquivalenten Hydraulikdruckes an einer Wirkfläche des weiteren Ventilschiebers anlegbar.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ist ein im Bereich des dritten Ventilschiebers einstellbarer und zum Betätigungsdruck äquivalenter Hydraulikdruck zum Variieren des Systemdruckes oder des hierzu äquivalenten Hydraulikdruckes an einer Wirkfläche des weiteren Ventilschiebers anlegbar.
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Ein zum Systemdruck äquivalenter und im Bereich des weiteren Ventilschiebers einstellbarer Hydraulikdruck ist im Bereich einer weiteren Wirkfläche des weiteren Ventilschiebers anlegbar, wobei der Hydraulikdruck einer am weiteren Ventilschieber angreifenden Federeinrichtung entgegenwirkt.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung ergeben sich aus den Patentansprüchen und den nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen, wobei in der Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele zugunsten der Übersichtlichkeit für bau- und funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Sowohl die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale als auch die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung angegebenen Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in beliebiger Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden. Die jeweiligen Merkmalskombinationen stellen hinsichtlich der Weiterbildung des Gegenstandes nach der Erfindung keine Einschränkung dar, sondern weisen im Wesentlichen lediglich beispielhaften Charakter auf.
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Es zeigt:
- 1 ein Logikschema einer Getriebeeinrichtung mit fünf Schaltelementen;
- 2 ein Schaltschema eines Bereiches einer ersten Ausführungsform einer Betätigungseinrichtung für ein mit hydraulischem Betätigungsdruck beaufschlagbares Schaltelement;
- 3 mehrere Druckverläufe, welche sich während der Betätigung des Schaltelementes durch die Betätigungsvorrichtung gemäß 2 einstellen;
- 4 eine 2 entsprechende Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispieles der Betätigungsvorrichtung;
- 5 eine 3 entsprechende Darstellung verschiedener Druckverläufe, welche sich während der Betätigung des Schaltelementes durch die Betätigungsvorrichtung gemäß 4 einstellen;
- 6 eine 2 entsprechende Darstellung eines dritten Ausführungsbeispieles der Betätigungsvorrichtung;
- 7 eine 3 entsprechende Darstellung verschiedener Druckverläufe, welche sich während des Betriebes der Betätigungsvorrichtung gemäß 6 einstellen;
- 8 eine 2 entsprechende Darstellung eines vierten Ausführungsbeispieles der Betätigungsvorrichtung; und
- 9 mehrere Druckverläufe in einer 3 entsprechenden Darstellung, die sich während des Betriebes der Betätigungsvorrichtung gemäß 8 einstellen;
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1 zeigt ein Logikschema einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten Getriebeeinrichtung mit fünf Schaltelementen A bis E. In Abhängigkeit der Betätigung der Schaltelemente A bis E sind neben acht Übersetzungen „1“ bis „8“ für Vorwärtsfahrt auch ein sogenannter Neutralbetriebszustand „N“, während welchem ein Kraftfluss in der Getriebeeinrichtung unterbrochen ist, eine Übersetzung „R“ für Rückwärtsfahrt und ein sogenannter Parkbetriebszustand „P“, während welchem eine mit einem Abtrieb eines Fahrzeuges verbundene Getriebeausgangswelle in an sich bekannter Art und Weise drehfest gehalten ist, darstellbar.
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Sowohl zur Darstellung der acht Übersetzungen „1“ bis „8“ für Vorwärtsfahrt als auch zur Darstellung der Übersetzung „R“ für Rückwärtsfahrt sind jeweils drei der Schaltelemente A bis E im geschlossenen Betriebszustand zu halten, während die beiden weiteren Schaltelemente jeweils in geöffnetem Betriebszustand vorliegen. Während der Darstellung des Neutralbetriebszustandes „N“ und des Parkbetriebszustandes „P“ sind lediglich die Schaltelemente A und B geschlossen und die weiteren Schaltelemente C bis E sind geöffnet. Die Schaltelemente A bis E werden über ein elektrohydraulisches Getriebesteuergerät betätigt, um diese betriebszustandsabhängig in einen geschlossenen oder einen geöffneten Betriebszustand zu führen und halten zu können.
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Das elektrohydraulische Getriebesteuergerät umfasst eine mit einer Ventileinrichtung 2 ausgebildete Betätigungsvorrichtung 1, wobei ein Teil einer ersten Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung 1 in Form eines Schaltschemas bzw. eines hydraulischen Schaltbildes in 2 gezeigt ist. Über den in 2 dargestellten Teil der Betätigungsvorrichtung 1 ist das vorliegend als Lamellenkupplung ausgeführte Schaltelement B in der nachfolgend näher beschriebenen Art und Weise betätigbar bzw. mit hydraulischem Betätigungsdruck p_B1 beaufschlagbar.
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Das Schaltelement B weist ein Kolbenelement 3 auf, welches in einem Zylinder 4 verschieblich bewegbar ist und im Bereich einer ersten Kolbenfläche 3A mit Hydraulikfluid beaufschlagbar ist. Das Kolbenelement 3 begrenzt mit der ersten Kolbenfläche 3A und dem Zylinder 4 einen ersten Kolbenraum 5. Im Betrieb der Getriebeeinrichtung greift der Betätigungsdruck p_B1 an dem Kolbenelement 3 in Schließrichtung des Schaltelementes B an, wobei zum Verpressen eines Lamellenpaketes 6 des Schaltelementes B eine Federkraft einer in Öffnungsrichtung an dem Kolbenelement 3 angreifenden Federeinrichtung 7, die vorliegend als Tellerfeder ausgeführt ist, zu überwinden ist.
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Die Ventileinrichtung 2 umfasst vorliegend ein erstes Kupplungsventil 8 und ein zweites Kupplungsventil 9. Zusätzlich ist dem ersten Kupplungsventil 8 ein Halteventil 10 zugeordnet. Die beiden Kupplungsventile 8 und 9 und das Halteventil 10 umfassen jeweils einen längsbeweglich verschiebbaren Ventilschieber 8A, 9A bzw. 10A, die im Bereich von Wirkflächen A18, A19 bzw. A110 mit einem im Bereich eines elektronischen Druckstellers 11 einstellbaren Steuerdruck p_EDS beaufschlagbar sind, um den Betätigungsdruck p_B1 betriebszustandsabhängig variieren zu können. Die Ventilschieber 8A, 9A und 10A sind in Abhängigkeit des jeweils anliegenden Steuerdruckes p_EDS in einem Ventilgehäuse verschiebbar angeordnet, wobei ein Durchfluss eines am ersten Kupplungsventil 8 anliegenden Systemdruckes p_sys in den Kupplungsraum 5 betriebszustandsabhängig geregelt wird.
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Der in der Zeichnung gezeigte elektronische Drucksteller 11 kann von herkömmlicher Bauart sein. Wenngleich bei den bevorzugten dargestellten Ausführungen nur ein Drucksteller zur Ausgabe des Steuerdruckes p_EDS an die einzelnen Ventile vorgesehen ist, ist alternativ auch möglich, mehrere Drucksteller hierfür einzusetzen.
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Der Ventilschieber 8A des ersten Kupplungsventils 8 umfasst mehrere Ventilschieberabschnitte 8A1 bis 8A3, die in Abhängigkeit des anliegenden Steuerdruckes p_EDS Steuerkanten 81 bis 86 des Ventilgehäuses des ersten Kupplungsventils 8 freigeben oder verschließen. Das erste Kupplungsventil 8 weist vorliegend eine Ventilübersetzung von 1:1 auf, da die erste Wirkfläche A18 des Ventilschiebers 8A gleich der Summe der weiteren Wirkflächen bzw. Rückkopplungsflächen A28 und A38 ist.
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Der Ventilschieber 9A des zweiten Kupplungsventils 9 ist mit zwei Ventilschieberabschnitten 9A1 und 9A2 ausgebildet, über welche in Abhängigkeit des anliegenden Steuerdruckes p_EDS Steuerkanten 91 bis 95 des Ventilgehäuses des zweiten Kupplungsventiles 9 freigebbar oder verschließbar sind, wobei an dem Ventilschieber 9A eine dem Steuerdruck p_EDS entgegenwirkende Federeinrichtung 12 angreift.
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Das Halteventil 10 bzw. dessen Ventilschieber 10A ist mit zwei Ventilschieberabschnitten 10A1 und 10A2 ausgebildet, um Steuerkanten 101 bis 105 des Ventilgehäuses des Halteventils 10 in Abhängigkeit des jeweils an einer Wirkfläche A110 des Ventilschiebers 10A anliegenden Steuerdruckes p_EDS zu verschließen oder freizugeben, wobei am Ventilschieber 10A wiederum eine im Steuerdruck p_EDS entgegenwirkende Federeinrichtung 13 angreift.
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In 3 wird neben dem Verlauf des Betätigungsdrucks p_B1 ein Verlauf eines über das zweite Kupplungsventil 9 in Abhängigkeit des Steuerdruckes p_EDS einstellbaren und zu dem Betätigungsdruck p_B1 äquivalenten Hydraulikdruckes p_B2 und der Verlauf eines sogenannten Wirkdruckes p_W dargestellt. Dabei korrespondiert der Wirkdruck p_W mit der jeweils in Schließrichtung am Kolbenelement 3 angreifenden Gesamtkraftkomponente, die aus dem Betätigungsdruck p_B1 und der Federkraft der Federeinrichtung 7 resultiert. Da die Federkraft der Federeinrichtung 7 in Öffnungsrichtung des Schaltelementes B am Kolbenelement 3 angreift und der Betätigungsdruck p_B1 bei einem Druckwert des Steuerdruckes p_EDS gleich null ebenfalls im Wesentlichen null ist, weist der Wirkdruck p_W bei einem Steuerdruck p_EDS gleich null einen negativen Wert auf. Mit zunehmendem Steuerdruck p_EDS steigt der Betätigungsdruck p_B1 entsprechend dem in 3 dargestellten Verlauf bis zu einem ersten Druckwert p_EDS1 des Steuerdrucks mit konstanter Steigung an.
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Der Betätigungsdruck p_B1 liegt an der zweiten Steuerkante 92 des zweiten Kupplungsventils 9 und der zweiten Steuerkante 102 des Halteventils 10 an. Die Federkraft der am Ventilschieber 9A des zweiten Kupplungsventils 9 angreifenden Federeinrichtung 12 ist vorliegend derart ausgelegt, dass der Hydraulikdruck p_B2 bis zum ersten Steuerdruckwert p_EDS1 im Wesentlichen dem Betätigungsdruck p_B1 entspricht. Das bedeutet, dass der Betätigungsdruck p_B1 im ersten Druckbereich des Steuerdrucks p_EDS, der zwischen dem Druckwert null und dem ersten Steuerdruckwert p_EDS1 liegt, im Wesentlichen unverändert über das zweite Kupplungsventil 9 und über die Steuerkante 86 des ersten Kupplungsventils 8 an einer Wirkfläche A38 des dritten Ventilschieberabschnittes 8A3 des Ventilschiebers 8A des ersten Kupplungsventils 8 angelegt wird.
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Zusätzlich ist die Federkraft der am Ventilschieber 10A des Halteventils 10 angreifenden Federeinrichtung 13 derart ausgelegt, dass der an der zweiten Steuerkante 102 anliegende Betätigungsdruck p_B1 über die dritte Steuerkante 103 des Halteventils 10 und die fünften Steuerkante 85 des ersten Kupplungsventils 8 als in Abhängigkeit des Steuerdruckes p_EDS veränderter und zum Betätigungsdruck p_B1 äquivalenter Hydraulikdruck an der Wirkfläche A28 des zweiten Ventilschieberabschnittes 8A2 des Ventilschiebers 8A des ersten Kupplungsventils 8 anliegt und dem Steuerdruck p_EDS entgegenwirkt.
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Innerhalb eines zweiten Druckbereiches des Steuerdruckes p_EDS, der sich ausgehend vom ersten Steuerdruckwert p_EDS1 an den ersten Druckbereich des Steuerdruckes p_EDS anschließt und sich vom ersten Steuerdruckwert p_EDS1 bis zu einem zweiten höheren Steuerdruckwert p_EDS2 erstreckt, steigt der Betätigungsdruck p_B1 mit zunehmendem Steuerdruck p_EDS mit größerer Steigung als im ersten Druckbereich des Steuerdrucks p_EDS an.
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Dies resultiert aus der Tatsache, dass der Ventilschieber 9A des zweiten Kupplungsventils 9 oberhalb des ersten Steuerdruckwertes p_EDS1 vom Steuerdruck p_EDS entgegen der Federeinrichtung 12 zunehmend umgeschoben wird. Der im Bereich der zweiten Steuerkante 92 am zweiten Kupplungsventil 9 anliegende Betätigungsdruck p_B1 wird in einem modulierten Betriebszustand des zweiten Kupplungsventils 9 zunehmend reduziert und als Hydraulikdruck p_B2 an der dritten Wirkfläche A38 des Ventilschiebers 8A des ersten Kupplungsventils 8 angelegt. Der im Bereich des zweiten Kupplungsventiles 9 einstellbare und zum Betätigungsdruck p_B1 äquivalente Hydraulikdruck p_B2 ist zum zweiten Steuerdruckwert p_EDS2 im Wesentlichen null.
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Zum zweiten Steuerdruckwert p_EDS2 ist der Ventilschieber 10A des Halteventils 10 derart umgeschoben, dass die dritten Steuerkante 103 mit der vierten Steuerkante 104, die vorliegend einen Tankanschluss darstellt, in Verbindung steht und die zweite Wirkfläche A28 des ersten Kupplungsventils 8 drucklos geschaltet wird. Dies führt dazu, dass der Ventilschieber 8A des ersten Kupplungsventils 8 ebenfalls vollständig umgeschoben wird und der Betätigungsdruck p_B1 steigt sprungartig auf das Druckniveau des Systemdrucks p_sys an. Das Schaltelement B wird dann im Bereich der ersten Kolbenfläche 3A des Kolbenelementes 3 mit dem vollen Schließdruck beaufschlagt und weist seine volle Übertragungsfähigkeit auf.
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Die Ventileinrichtung 2 der Betätigungsvorrichtung 1 gemäß 2 umfasst vorliegend drei Druckreduzierventile 8 bis 10. Der im Bereich des ersten Kupplungsventils 8 auf Basis des Systemdrucks p_sys eingestellte Betätigungsdruck p_B1 wird zur ersten Kolbenfläche 3A des Schaltelementes B in Richtung des Halteventils 10 und des zweiten Kupplungsventils 9 geleitet. Über das zweite Kupplungsventil 9 wird im modulierten Betrieb der Hydraulikdruck p_B2 eingestellt, der in umgekehrt proportionaler Beziehung zum Steuerdruck p_EDS steht. Das bedeutet, dass der im Bereich des zweiten Kupplungsventils 9 einstellbare Hydraulikdruck p_B2 bei niedrigen Druckwerten des Steuerdruckes p_EDS hoch ist und mindestens dem Betätigungsdruck p_B1 bzw. dem Zulaufdruck des ersten Kupplungsventils 8 entspricht.
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Ab einem Betriebszustand der Betätigungsvorrichtung 1, ab dem das zweite Kupplungsventil 9 in seinem Modulationsbetriebszustand übergeht, d. h. ab einem Zeitpunkt, ab dem eine am Ventilschieber 9A des zweiten Kupplungsventils 9 angreifende Gesamtkraftkomponente den Ventilschieber 9A entgegen der Federkraft der Federeinrichtung 12 verschiebt, wird der Betätigungsdruck p_B1 nicht mehr mit der Ventilübersetzung 1:1 zum Steuerdruck p_EDS gesteigert, sondern mit einer veränderten Ventilübersetzung. Diese resultiert dann aus der Ventilübersetzung zwischen dem ersten Kupplungsventil 8 und dem zweiten Kupplungsventil 9.
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Dabei ist das Flächenverhältnis entscheidend, mit welchem das erste Kupplungsventil 8 vom zweiten Kupplungsventil 9 angesteuert wird. Somit ergibt sich in Abhängigkeit der vorgegebenen Flächenverhältnisse im Bereich des ersten Kupplungsventils 8 und des zweiten Kupplungsventils 9 im zweiten Druckbereich des Steuerdrucks p_EDS eine deutlich höhere Ventilübersetzung als im ersten Druckbereich des Steuerdrucks p_EDS. Im Knickpunkt des Verlaufs des Betätigungsdruckes p_B1 stellt sich aufgrund der vorbeschriebenen konstruktiven Ausführung der Betätigungsvorrichtung 1 kein Drucksprung ein, wodurch eine für eine hohe Schaltqualität erforderliche stetige Betätigung des Schaltelementes B möglich ist.
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Grundsätzlich ist die Steigung des Druckverlaufs des Betätigungsdruckes p_B1 ausgehend von der folgenden statischen Ventilgleichung des ersten Kupplungsventils 8, das ohne Federeinrichtung ausgeführt ist, ermittelbar.
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Liegt das zweite Kupplungsventil 9 in seiner Ausgangslage vor, in der der Ventilschieber 9A die zweite Steuerkante 92 vollständig frei gibt, entspricht der Betätigungsdruck p_B1 gleich dem im Bereich des zweiten Kupplungsventils 9 einstellbaren Hydraulikdruck p_B2. Setzt man diesen Zusammenhang in obiges Gleichungssystem ein, erhält man für die Ventilsteigung des ersten Kupplungsventils 8 im ersten Druckbereich des Steuerdruckes p_EDS bzw. für die Steigung des Betätigungsdruckes p_B1 im unteren Kennlinienast folgenden formelmäßigen Zusammenhang:
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Dabei entspricht i_8 gleich der Steigung des Druckverlaufes des Betätigungsdruckes p_B1 im ersten Druckbereich des Steuerdruckes p_EDS.
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Die statische Ventilgleichung des zweiten Kupplungsventils 9 entspricht folgendem formelmäßigen Zusammenhang:
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Die Wirkfläche A29 des Ventilschiebers 9A des zweiten Kupplungsventiles 9 entspricht der Differenzfläche zwischen den einander zugewandten Stimflächen des ersten Ventilschieberabschnittes 9A1 und des zweiten Ventilschieberabschnittes 9A2 des zweiten Kupplungsventils 9, während das Formelzeichen F_12 die Federkraft der am Ventilschieber 9A des zweiten Kupplungsventils 9 angreifenden Federeinrichtung 12 ist. Löst man die statische Ventilgleichung des zweiten Kupplungsventils 9 nach dem im Bereich des zweiten Kupplungsventils 9 einstellbaren Hydraulikdruck p_B2 auf, ergibt sich folgender formelmäßiger Zusammenhang:
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Leitet man die Funktion für den Hydraulikdruck p_B2 nach dem Steuerdruck p_EDS ab, erhält man die Auflösung der Ventilübersetzung des zweiten Kupplungsventils 9.
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Setzt man den formelmäßigen Zusammenhang zur Berechnung des über das zweite Kupplungsventil 9 einstellbaren Hydraulikdruckes p_B2 in die statische Ventilgleichung des ersten Kupplungsventils 8 ohne Feder ein und löst die neue Gleichung nach dem Betätigungsdruck p_B1 auf und differenziert diese anschließend nach dem Steuerdruck p_EDS, erhält man folgenden formelmäßigen Zusammenhang:
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Ersetzt man den Term dp_B2/dp_EDS durch den Term A19/A29 ist die Auflösung des Ventilsystems bestehend aus dem ersten Kupplungsventil 8 und dem zweiten Kupplungsventil 9 im oberen Ast des Verlaufs des Betätigungsdruckes p_B1 bzw. im oberen Druckbereich des Steuerdrucks p_EDS wie folgt:
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4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung 1, welches sich im Wesentlichen vom ersten Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung 1 gemäß 2 im Bereich des Schaltelementes B und in einem Bereich der Ventileinrichtung 2 unterscheidet, wobei die Funktionalität der Ventileinrichtung 2 zur Einstellung des Betätigungsdruckes p_B1 im Wesentlichen der zu 2 beschriebenen Funktionalität entspricht.
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Das Schaltelement B wird bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung 1 im Gegensatz zu dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung 1 nicht über die Federeinrichtung 7 sondern über einen Hydraulikbetätigungsdruck p_X (s. auch 5) in Öffnungsrichtung betätigt. Der im Bereich eines zweiten Kolbenraumes 14 des Schaltelementes B an einer zweiten Kolbenfläche 3B anlegbare Hydraulikbetätigungsdruck p_X ist über ein zweites Halteventil 15 der Ventileinrichtung 1 einstellbar. Hierfür ist das zweite Halteventil 15 mit einem ebenfalls längsbeweglich verschiebbaren Ventilschieber 15A ausgeführt, der zwei Ventilschieberabschnitte 15A1 und 15A2 umfasst. Am Ventilschieber 15A greift eine den Ventilschieber 15A in eine Ausgangslage umschiebende Federeinrichtung 16 an. In Abhängigkeit der jeweiligen Lage des Ventilschiebers 15A sind Steuerkanten 151 bis 155 freigegeben oder verschlossen.
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An der Steuerkante 152 des zweiten Halteventils 15 liegt vorliegend der Systemdruck p_sys an, der in der Ausgangslage des Ventilschiebers 15A über die dritte Steuerkante 153 zumindest teilweise in Richtung des zweiten Kolbenraumes 14 des Schaltelementes B weitergeleitet wird. Zusätzlich liegt der im Bereich des zweiten Halteventils 15 gewandelte und zum Systemdruck p_sys äquivalente Hydraulikbetätigungsdruck p_X an der ersten Steuerkante 151 und einer Wirkfläche A115 des Ventilschiebers 15A entgegen der Federeinrichtung 16 am Ventilschieber 15 an.
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Eine dem zweiten Ventilschieberabschnitt 15A2 zugewandte Stirnfläche des ersten Ventilschieberabschnittes 15A1 des Ventilschiebers 15A ist kleiner als eine dem ersten Ventilschieberabschnitt 15A1 zugewandte Stirnfläche des zweiten Ventilschieberabschnittes 15A2. Im Betrieb der Betätigungsvorrichtung 1 stellt sich aufgrund des jeweils an einer Differenzwirkfläche A215 zwischen diesen Wirkflächen anliegenden Hydraulikdruck über den gesamten Druckbereich des Steuerdrucks p_EDS im Bereich des zweiten Kolbenraumes 14 ein konstanter Druckwert des Hydraulikdrucks p_X ein.
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In 6 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung 1 gezeigt, welche im Wesentlichen eine Weiterbildung des zweiten Ausführungsbeispieles gemäß 4 darstellt. Bei der dritten Ausführungsform der Betätigungsvorrichtung 1 ist das erste Halteventil 10 gegenüber den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen der Betätigungsvorrichtung 1 mit drei zusätzlichen Steuerkanten 106 bis 108 ausgeführt, wobei an der Steuerkante 108 der im Bereich des ersten Kupplungsventils 8 einstellbare Betätigungsdruck p_B1 anliegt. Des Weiteren ist der Ventilschieber 10A mit einem dritten Ventilschieberbereich 10A3 ausgebildet, über den in der in 6 dargestellten Ventilschieberstellung die Steuerkante 108 von der Steuerkante 107 getrennt ist. Die Steuerkante 107 ist mit der ersten Steuerkante 151 des zweiten Halteventils 15 verbunden.
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Mit ansteigendem Steuerdruck p_EDS wird der Ventilschieber 10A des ersten Halteventils 10 zunehmend entgegen der Federeinrichtung 13 verschoben. Ab einer definierten Stellung des Ventilschiebers 10A wird eine Verbindung zwischen der Steuerkante 108 und der Steuerkante 107 des ersten Halteventils 10 durch den Ventilschieber 10A freigegeben und ein zum Betätigungsdruck p_B1 äquivalenter Hydraulikdruck in Richtung der Stimfläche bzw. Wirkfläche A115 des Ventilschiebers 15A des zweiten Halteventils 15 weitergeleitet. Die Weiterleitung des zum Betätigungsdruck p_B1 äquivalenten Hydraulikdrucks auf die Stimfläche A115 des Ventilschiebers 15A des zweiten Halteventils 15 führt zu einem Umschieben des zweiten Halteventils 15, wodurch der im zweiten Kolbenraum 14 anliegende Hydraulikbetätigungsdruck p_X im Wesentlichen auf null absinkt und der Wirkdruck p_W im Wesentlichen dem Betätigungsdruck p_B1 entspricht, wie in 7 dargestellt. Damit wird auf einfache Art und Weise erreicht, dass die in Schließrichtung wirkende und am Kolbenelement 3 angreifende Gesamtkraftkomponente weiter ansteigt und das Schaltelement B mit einer höheren Übertragungsfähigkeit zur Verfügung steht.
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Gleichzeitig wird der zweite Kolbenraum 14 über die dritte Steuerkante 153 und die vierte Steuerkante 154 mit einem Vorbefüllkreislauf 17 verbunden, der vorliegend einen Vorbefülldruck p_V von 0,2 bar über ein Druckbegrenzungsventil 18 zur Verfügung stellt.
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Alternativ hierzu ist die vierte Steuerkante 154 des zweiten Halteventils 15 auch direkt mit dem Getriebesumpf bzw. mit einem drucklosen Bereich der Betätigungsvorrichtung 1 verbindbar.
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In 8 ist ein viertes Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung 1 gezeigt, welches im Wesentlichen eine Weiterbildung des in 6 dargestellten dritten Ausführungsbeispieles ist. Die Betätigungsvorrichtung 1 gemäß 8 weist im Vergleich zur Betätigungsvorrichtung 1 gemäß 6 ein drittes Kupplungsventil 19 auf, mittels welchem die Betätigung des Schaltelementes B in einem weiteren Druckbereich des Steuerdrucks p_EDS nochmals variierbar ist, der sich direkt an den zweiten Druckbereich des Steuerdrucks p_EDS anschließt.
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Ausgehend vom Steuerdruck p_EDS gleich null, zu dem der Betätigungsdruck p_B1 gleich null ist, steigt der Betätigungsdruck p_B1 im vorbeschriebenen Umfang bis zum ersten Steuerdruckwert p_EDS1 im gleichen Umfang wie der im Bereich des zweiten Kupplungsventils 9 einstellbare Hydraulikdruck p_B2 an. Anschließend sinkt der im Bereich des zweiten Kupplungsventils 9 einstellbare Hydraulikdruck p_B2 im vorbeschriebenen Umfang ab, während der Betätigungsdruck p_B1 mit größerer Steigung über dem Steuerdruck p_EDS ansteigt.
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Das dritte Kupplungsventil 19 ist mit fünf Steuerkanten 191 bis 195 ausgeführt, die in Abhängigkeit der Stellung eines Ventilschiebers 19A freigegeben oder gesperrt werden. Der Ventilschieber 19A ist mit zwei Ventilschieberabschnitten 19A1 und 19A2 ausgeführt, die unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Im Bereich der ersten Steuerkante 191 ist der Ventilschieber 19A des dritten Kupplungsventils 19 mit dem Steuerdruck p_EDS im Bereich einer Wirkfläche A119 des Ventilschiebers 19A beaufschlagbar. Gleichzeitig liegt an der zweiten Steuerkante 192 der Betätigungsdruck p_B1 an, der bis zum zweiten Steuerdruckwert p_EDS2 im Wesentlichen unverändert über die dritte Steuerkante 193 des dritten Kupplungsventils 19 an einer weiteren Steuerkante 87 des ersten Kupplungsventils 8 an einer weiteren Wirkfläche A48 eines zusätzlichen Ventilschieberabschnittes 8A4 am Ventilschieber 8A anliegt und dem Steuerdruck p_EDS entgegenwirkt.
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Ab Überschreiten des zweiten Steuerdruckwerts p_EDS2 wird der Ventilschieber 19A des dritten Kupplungsventils 19 entgegen der Federeinrichtung 20 umgeschoben und ein über das dritte Kupplungsventil 19 einstellbarer und zum Betätigungsdruck p_B1 äquivalenter weiterer Hydraulikdruck p_B3 sinkt wie in 9 dargestellt bis zu einem dritten Steuerdruckwert p_EDS3 in Richtung null ab. Dies hat zur Folge, dass der Betätigungsdruck p_B1 mit zunehmendem Steuerdruck p_EDS mit größerer Steigung als im zweiten Druckbereich des Steuerdruckes p_EDS in Richtung des Schließdruckes bzw. des Systemdruckes p_sys ansteigt.
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Zum dritten Steuerdruckwert p_EDS3 sind sowohl der im Bereich des zweiten Kupplungsventils 9 einstellbare Hydraulikdruck p_B2 als auch der im Bereich des dritten Kupplungsventils 19 einstellbare Hydraulikdruck p_B3 gleich null und das erste Halteventil 10 schaltet von der in 8 dargestellten Ausgangsstellung um, womit im Bereich des ersten Kupplungsventils 8 der Systemdruck p_sys in vollem Umfang in den ersten Kolbenraum 5 eingeleitet wird. Dann wird das Schaltelement B mit seinem vollen Schließdruck beaufschlagt und es steht mit seiner vollen Übertragungsfähigkeit zur Verfügung. Der in Öffnungsrichtung wirkende und im weiteren Kolbenraum 14 anliegende Hydraulikbetätigungsdruck p_X ist über den gesamten Druckbereich des Steuerdruckes p_EDS konstant.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Betätigungsvorrichtung
- 2
- Ventileinrichtung
- 3
- Kolbenelement
- 3A
- erste Kolbenfläche
- 3B
- zweite Kolbenfläche
- 4
- Zylinder
- 5
- erster Kolbenraum
- 6
- Lamellenpaket
- 7
- Federeinrichtung
- 8
- erstes Kupplungsventil
- 8A
- Ventilschieber
- 8A1 bis 8A4
- Ventilschieberabschnitt
- A18 bis A48
- Wirkfläche des Ventilschiebers des ersten Kupplungsventils
- 9
- zweites Kupplungsventil
- 9A
- Ventilschieber
- 9A1, 9A2
- Ventilschieberabschnitt
- A19, A29
- Wirkfläche des Ventilschiebers des zweiten Kupplungsventils
- 10
- erstes Halteventil
- 10A 10A1, 10A2,
- Ventilschieber
- 10A3
- Ventilschieberabschnitt
- A110
- Wirkfläche des Ventilschiebers des ersten Halteventils
- 11
- Drucksteller
- 12
- Federeinrichtung des zweiten Kupplungsventils
- 13
- Federeinrichtung des ersten Halteventils
- 14
- zweiter Kolbenraum des Schaltelementes
- 15
- zweites Halteventil
- 15A
- Ventilschieber des zweiten Halteventils
- 15A1, 15A2
- Ventilschieberabschnitt
- A115, A215
- Wirkfläche
- 16
- Federeinrichtung des zweiten Halteventils
- 17
- Vorbefüllkreislauf
- 18
- Druckbegrenzungsventil
- 19
- drittes Kupplungsventil
- 19A
- Ventilschieber
- 19A1, 19A2
- Ventilschieberabschnitt
- A119
- Wirkfläche
- 20
- Federeinrichtung des dritten Kupplungsventils
- 81 bis 87
- Steuerkante
- 91 bis 95
- Steuerkante
- 101 bis 108
- Steuerkante
- 151 bis 155
- Steuerkante
- „1“ bis „8“
- Übersetzung für Vorwärtsfahrt
- „N“
- Neutralbetriebszustand
- „P“
- Parkbetriebszustand
- „R“
- Übersetzung für Rückwärtsfahrt
- A bis E
- Schaltelement
- i
- Ventilübersetzung
- p_B1
- Betätigungsdruck
- p_B2
- Hydraulikdruck
- p_B3
- Hydraulikdruck
- p_EDS
- Steuerdruck
- p_EDS1
- erster Steuerdruckwert
- p_EDS2
- zweiter Steuerdruckwert
- p_EDS3
- dritter Steuerdruckwert
- p_sys
- Systemdruck
- p_V
- Vorbefülldruck
- p_W
- Wirkdruck
- p_X
- Hydraulikbetätigungsdruck