DE102006030163A1 - Einrichtung zum selbsttätigen Auswuchten - Google Patents
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Abstract
Zum selbsttätigen Auswuchten eines sich drehenden Maschinenteils sind innerhalb einer die Rotationsachse (A) des Maschinenteils umgebenden Unwuchtausgleichscheibe (1) in einem ringförmigen Hohlraum (4) frei bewegliche Auswuchtmassen (7) angeordnet, die die vorhandene Unwucht durch Einnahme einer Gegenlage ausgleichen. Die Unwuchtausgleichscheibe (1) ist aus zwei Halbschalen (2, 3) aufgebaut, welche mindestens eine in axialer Richtung verlaufende Trennebene (T1, T2) aufweisen. Der ringförmige Hohlraum (4) weist einen radial inneren Teilraum (5) und einen radial äußeren Teilraum (6) auf, wobei in jedem Teilraum (5, 6) Auswuchtmassen (7) angeordnet sind.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum selbsttätigen Auswuchten eines sich drehenden Maschinenteils, insbesondere bei einem handgeführten Arbeitsgerät, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Hintergrund der Erfindung
- Eine Auswuchteinrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
EP 1 174 537 B1 bekannt. Hierbei sind innerhalb einer Unwuchtausgleichscheibe in einem ringförmigen Hohlraum freibewegliche Auswuchtmassen, insbesondere Kugeln, angeordnet, welche die vorhandene Unwucht durch Einnahme einer Gegenlage ausgleichen. Die Unwuchtausgleichscheibe ist aus zwei Halbschalen zusammengesetzt, die zwei radial voneinander beabstandete, in axialer Richtung verlaufende Trennebenen aufweisen, wobei die Halbschalen unlösbar miteinander verbunden sind. Bei der Auswuchteinrichtung nach derEP 1 174 537 B1 handelt es sich um eine bewährte Konstruktion. - Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum selbsttätigen Auswuchten eines sich drehenden Maschinenteils gegenüber dem Stand der Technik weiter zu verbessern.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Auswuchteinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Zum selbsttätigen Auswuchten eines sich drehenden Maschinenteils sind innerhalb einer die Rotationsachse des Maschinenteils umgebenden Unwuchtausgleichscheibe in einem ringförmigen Hohlraum freibewegliche Auswuchtmassen angeordnet, die eine eventuelle Unwucht durch Einnahme einer Gegenlage ausgleichen, wobei die Unwuchtausgleichscheibe aus zwei Halbschalen aufgebaut ist, welche – im Querschnitt betrachtet – mindestens eine in axiale Richtung verlaufende Trennebene aufweisen. Der ringförmige Hohlraum weist einen radial inneren und einen radial äußeren Teilraum auf, wobei in jedem Teilraum Auswuchtmassen, vorzugsweise gleicher Art, angeordnet sind.
- Durch die zweireihige Anordnung von Auswuchtmassen ist die gesamte Unwuchtausgleichsmasse im Vergleich zu Auswuchteinrichtungen nach dem Stand der Technik wesentlich erhöht, wobei zugleich ein kompakter und fertigungstechnisch günstiger Aufbau gegeben ist. Die erfindungsgemäße Auswuchteinrichtung umfasst auch Ausführungsformen mit mehr als zwei Reihen von Auswuchtmassen. In jedem Fall ist bevorzugt mindestens eine der Halbschalen spanlos hergestellt. Es sind jedoch auch spanende Fertigungsverfahren zur Herstellung einer Halbschale der Unwuchtausgleichscheibe geeignet.
- Sofern mindestens eine der Halbschalen durch spanlose Umformung gefertigt ist, ist eine dauerhafte Verbindung zwischen den Halbschalen beispielsweise durch Bördelung oder Verstemmung herstellbar.
- Die mindestens zwei Teilräume des ringförmigen Hohlraums sind in bevorzugter Ausgestaltung nicht vollständig voneinander getrennt. Vielmehr entspricht eine in axialer Richtung gemessene Öffnungshöhe zwischen den Teilräumen vorzugsweise mindestens der Hälfte, insbesondere mindestens 3/4, der Gesamthöhe des ringförmigen Hohlraums. Ein in den Hohlraum gefülltes Dämpfungsmittel, insbesondere Öl, kann sich somit frei in beiden bzw. allen Teilräumen verteilen, während die einzelnen Auswuchtmassen jeweils fest einem bestimmten Teilraum zugeordnet sind. Um die einzelnen Auswuchtmassen präzise in den jeweiligen Teilräumen zu führen, weist vorzugsweise eine der Halbschalen pro Teilraum eine rillenförmige Laufbahn auf. Derartige Laufbahnen können auch in der anderen Halbschale vorgesehen sein. Zur Führung der Auswuchtmassen ist es jedoch ausreichend, wenn nur eine der Halbschalen eine Rillenstruktur aufweist.
- Die vorzugsweise kugelförmigen Auswuchtmassen sind beispielsweise aus Stahl gefertigt. Es sind jedoch auch Werkstoffe geringerer oder höherer Dichte als Stahl, zum Beispiel Blei, für die Herstellung der Auswuchtmassen geeignet. Eine Fertigung der Auswuchtmassen ist auch im Sinterverfahren möglich.
- Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
- Kurze Beschreibung der Zeichnung
-
1 im Querschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zum selbsttätigen Auswuchten eines sich drehenden Maschinenteils, -
2 in einer perspektivischen, geschnittenen Ansicht die Einrichtung nach1 , -
3 im Querschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zum selbsttätigen Auswuchten eines sich drehenden Maschinenteils, und -
4 in perspektivischer, geschnittener Ansicht die Einrichtung nach3 . - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- Einander entsprechende oder gleichwirkende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
- Die
1 und2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zum selbsttätigen Auswuchten eines sich drehenden Maschinenteils, beispielsweise einer Schleifscheibe eines Winkelschleifers. Eine Unwuchtausgleichscheibe1 ist in prinzipiell aus derEP 1 174 537 B1 bekannter Weise mit der nicht dargestellten Schleifscheibe verbunden. Die Unwuchtausgleichscheibe1 weist eine erste Halbschale2 auf, die als spanlos umgeformtes Blechteil ausgebildet ist, sowie eine zweite Halbschale3 , bei welcher es sich um ein Drehteil handelt. Zwischen den Halbschalen2 ,3 ist ein ringförmiger Hohlraum4 gebildet, der sich aus einem radial inneren Teilraum5 und einem radial äußeren Teilraum6 zusammensetzt. In jedem Teilraum5 ,6 sind Kugeln7 als freibewegliche Auswuchtmassen angeordnet, welche beispielsweise aus Stahl oder Blei gefertigt sind. - Die durch spanende Bearbeitung hergestellte Halbschale
3 weist zwei rillenförmige Laufbahnen8 ,9 auf, nämlich eine radial innere Laufbahn8 , auf welcher die Auswuchtmassen7 des radial inneren Teilraums5 abrollen, und eine radial äußere Laufbahn9 , auf welcher die Auswuchtmassen7 des radial äußeren Teilraums6 abrollen. Zwischen den Laufbahnen8 ,9 bildet die Oberfläche der Halbschale3 eine im Querschnitt trapezförmige Erhebung10 , welche die Teilräume5 ,6 voneinander trennt. Der im Bereich der Erhebung10 gemessene minimale Abstand zwischen den Halbschalen2 ,3 wird als Öffnungshöhe H bezeichnet. Das Verhältnis zwischen der Öffnungshöhe H und dem als Gesamthöhe G bezeichneten maximalen axialen Abstand zwischen den den Hohlraum4 begrenzenden Oberflächen der Halbschalen2 ,3 beträgt mindestens 75%. Der Durchmesser der Kugeln7 entspricht annähernd der in axialer Richtung gemessenen Gesamthöhe G des ringförmigen Hohlraums4 . Die der profilierten, die Laufbahnen8 ,9 sowie die Erhebung10 aufweisenden Oberfläche der Halbschale3 gegenüberliegende Oberfläche der Halbschale2 ist im Bereich des Hohlraums4 vollständig eben ausgebildet. Abweichend hiervon könnte auch in diesem Bereich eine Laufbahnstruktur ausgebildet sein. Durch die Trennung der Laufbahnen8 ,9 ist in jedem Fall sichergestellt, dass es – auch während der Montage der Unwuchtausgleichscheibe1 – nicht zu einem Verklemmen von Kugeln7 kommen kann. - Die Halbschalen
2 ,3 sind dauerhaft miteinander verbunden, wobei am äußeren Umfang der Unwuchtausgleichscheibe1 eine Bördelung11 ausgebildet ist. Zwischen den Halbschalen2 ,3 sind zwei ringförmige Dichtungen12 ,13 angeordnet. Die radial innere Dichtung12 liegt an einer konischen, d.h. gegenüber der Achse A der Unwuchtausgleichscheibe1 abgeschrägten Oberfläche14 der Halbschale3 an, während die radial äußere Dichtung13 in eine Nut15 der Halbschale3 eingelegt ist. Im Bereich der Dichtungen12 ,13 ist jeweils eine Trennfläche T1, T2 zwischen den Halbschalen2 ,3 angeordnet, welche in axiale Richtung verläuft. Die radial innere Trennfläche T1 grenzt an einen in radialer Richtung verlaufenden Absatz16 der Halbschale3 , während die radial äußere Trennfläche T2 am äußeren Umfang der Halbschale3 gebildet ist. Der ringförmige Absatz16 liegt in der gleichen Ebene wie die Laufbahnen8 ,9 . - Das Ausführungsbeispiel nach den
3 und4 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel nach den1 und2 im Wesentlichen dadurch, dass beide Halbschalen2 ,3 durch spanlose Umformung hergestellt sind. Hierdurch ist die gesamte Unwuchtausgleichsmasse, d.h. die Summe der Massen der einzelnen Kugeln7 , besonders hoch im Vergleich zur Gesamtmasse der Unwuchtausgleichscheibe1 . In beiden Ausführungsformen ist der ringförmige Hohlraum4 mit Öl als Dämpfungsmittel befüllt. Im Vergleich zu einer einreihigen Unwuchtausgleichscheibe mit vergleichbaren radialen und axialen Gesamtabmessungen ist die gesamte Unwuchtausgleichsmasse um ca. 50% bis 60% erhöht. Die Unwuchtausgleichscheibe1 ist sowohl für elektrisch angetriebene als auch für pneumatisch angetriebene Arbeitsgeräte, beispielsweise Winkel- oder Geradschleifer, geeignet. -
- 1
- Unwuchtausgleichscheibe
- 2
- erste Halbschale
- 3
- zweite Halbschale
- 4
- Hohlraum
- 5
- innerer Teilraum
- 6
- äußerer Teilraum
- 7
- Auswuchtmasse, Kugel
- 8
- innere Laufbahn
- 9
- äußere Laufbahn
- 10
- Erhebung
- 11
- Bördelung
- 12
- innere Dichtung
- 13
- äußere Dichtung
- 14
- konische Oberfläche
- 15
- Nut
- 16
- Absatz
- A
- Achse
- G
- Gesamthöhe
- H
- Öffnungshöhe
- T1
- innere Trennfläche
- T2
- äußere Trennfläche
Claims (14)
- Einrichtung zum selbsttätigen Auswuchten eines sich drehenden Maschinenteils, bei dem innerhalb einer die Rotationsachse (A) des Maschinenteils umgebenden Unwuchtausgleichscheibe (
1 ) in einem ringförmigen Hohlraum (4 ) frei bewegliche Auswuchtmassen (7 ) angeordnet sind, die die vorhandene Unwucht durch Einnahme einer Gegenlage ausgleichen, wobei die Unwuchtausgleichscheibe (1 ) aus zwei Halbschalen (2 ,3 ) aufgebaut ist, welche mindestens eine in axialer Richtung verlaufende Trennebene (T1, T2) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige Hohlraum (4 ) einen radial inneren Teilraum (5 ) und einen radial äußeren Teilraum (6 ) aufweist, wobei in jedem Teilraum (5 ,6 ) Auswuchtmassen (7 ) angeordnet sind. - Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Halbschale (
2 ,3 ) spanlos hergestellt ist. - Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalen (
2 ,3 ) durch Bördelung (11 ) miteinander verbunden sind. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Halbschale (
2 ,3 ) durch spanabhebende Bearbeitung hergestellt ist. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalen (
2 ,3 ) zwei radial voneinander beabstandete Trennebenen (T1, T2) aufweisen. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswuchtmassen als Kugeln (
7 ) ausgebildet sind. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilräume (
5 ,6 ) nicht hermetisch voneinander getrennt sind. - Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine in axialer Richtung gemessene Öffnungshöhe (H) zwischen den Teilräumen (
5 ,6 ) mindestens der Hälfte der Gesamthöhe (G) des ringförmigen Hohlraums (4 ) entspricht. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige Hohlraum (
4 ) ein Dämpfungsmittel, insbesondere Öl, enthält. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Halbschale (
2 ,3 ) zwei rillenförmige Laufbahnen (8 ,9 ) aufweist. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswuchtmassen (
7 ) aus einem metallischen Werkstoff gefertigt sind. - Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswuchtmassen (
7 ) aus Stahl gefertigt sind. - Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswuchtmassen (
7 ) Blei enthalten. - Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswuchtmassen (
7 ) aus einem Sinterwerkstoff gefertigt sind.
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Publications (1)
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DE102006030163A1 true DE102006030163A1 (de) | 2008-01-03 |
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Family Applications (1)
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DE200610030163 Withdrawn DE102006030163A1 (de) | 2006-06-29 | 2006-06-29 | Einrichtung zum selbsttätigen Auswuchten |
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