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Die
Erfindung betrifft eine Nadelschutzvorrichtung für eine Injektionsvorrichtung,
die in einer Schutzstellung eine Injektionsnadel des Injektionsgerätes umgibt
und ein unbeabsichtigtes Freilegen der Nadel verhindert.
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Aus
der
US-PS 5,609,577 ist
ein Injektionsgerät
mit einer Nadelschutzvorrichtung bekannt. Eine Injektionsnadel wird
von einem Nadelschutzelement umgeben. Das Nadelschutzelement ist
an einem Gehäuse
des Injektionsgerätes
axial verschiebbar gelagert. In der Schutzstellung wird das Nadelschutzelement
durch eine Sperre gegen ein unbeabsichtigtes Verschieben und Freigeben
der Injektionsnadel gesichert. Nach einem Lösen der Sperre kann das Nadelschutzelement
in eine distale hinter Stellung verschoben werden, in der die Injektionsnadel
frei über
das zurückgeschobene
Nadelschutzelement vorragt. Bei dem Zurückverschieben des Nadelschutzelementes wird
eine Zugfeder der Nadelschutzvorrichtung gespannt. Wird das Nadelschutzelement
nach der Injektion entlastet, so schnappt das Nadelschutzelement
unter der Zugspannung der Zugfeder wieder in ihre Schutzstellung
vor. Der Sperreingriff wird in der Schutzstellung automatisch wieder
hergestellt.
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Die
Sperre wird durch einen Nocken und eine Führungsbahn für den Nocken
gebildet. Die Führungsbahn
besteht aus einem axial sich erstreckenden Abschnitt und einem sich
rechtwinklig daran anschließenden
weiteren Abschnitt. In der Schutzstellung greift der Nocken in den
abgewinkelten Abschnitt der Führungsbahn
ein. Auf diese Weise wird das Nadelschutzelement gegen ein Verschieben
und Freilegen der Injektionsnadel gehindert. Zum Lösen der
Sperre wird das Nadelschutzelement relativ zu dem Basiskörper verdreht
bis der Nocken in dem axial sich erstreckenden Abschnitt der Führungsbahn
zu liegen kommt. In dieser Verdrehstellung kann das Nadelschutzelement
relativ zu dem Basiskörper
in die Distalstellung verschoben werden. Die Zugfeder dient nicht
nur dem Vorspannen des Nadelschutzelements in die proximale, vordere
Stellung. Gleichzeitig spannt sie das Nadelschutzelement auch in
die Verdrehposition, in der der Nocken in dem abgewinkelten Abschnitt
der Führungsbahn
auf Sperranschlag liegt. Das Nadelschutzelement wird für die Injektion somit
gegen die Kraft der Zugfeder verdreht und dann ebenfalls gegen die
Kraft der Zugfeder in die Distalstellung verschoben.
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Bei
dieser bekannten Nadelschutzvorrichtung ist die Zugfeder ein wesentliches
Element der Sperre. Durch die Verwendung einer Feder für die Sicherung
des Nadelschutzelementes in der Schutzstellung ist eine aufwendige
Konstruktion für
den Sperrmechanismus erforderlich. Ferner ist das ordnungsgemäße Funktionieren
des Sperrmechanismus wesentlich von der Feder abhängig. So
kann die Feder beispielsweise brechen oder verharken. Im Falle einer
Fehlfunktion der Feder kann eine sichere Sperre des Nadelschutzelements
in der Schutzstellung nicht garantiert werden.
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Aus
der
DE 100 09 816
A1 ist eine Nadelschutzvorrichtung für ein Injektionsgerät bekannt, welche
in einer Schutzstellung eine Injektionsnadel des Injektionsgeräts umgibt
und ein unbeabsichtigtes Freilegen der Nadel verhindert. Bei dieser
Vorrichtung ist ein Nadelschutzelement vorhanden, welche axial verschiebbar
an einem hülsenförmigen Basiskörper angeordnet
ist, wobei ein Sperrmittel der Nadelschutzvorrichtung und ein Sperrmittel
des Basiskörpers
vorhanden sind, welche einen elastisch biegbaren Schnapper und einen
Sperranschlag bilden. Das erste Sperrmittel ist ein Schnapper, der
mit das Nadelschutzelement oder dem Basiskörper steif verbunden ist und
in Schutzstellung in axialer Richtung auf Anschlag gegen das zweite
Sperrmittel, das einen Schnapperanschlag bildet, anliegt. Das zweite Sperrmittel
ist an einer Mantelfläche
des Basiskörpers
oder das Nadelschutzelement gebildet und eine Wandung, die in einer
radialen Richtung oder exakt radial aus der Mantelfläche hervor-
oder in die Mantelfläche
hineinragt. Die Nadelschutzvorrichtung benötigt für die sichere Sperre lediglich
den elastisch biegbaren Schnapper und den Sperranschlag. Ein drittes
Element, wie beispielsweise die Zugfeder nach der
US-PS 5,609,577 wird hierfür nicht
benötigt. Zudem
ist ein Nadelschutzfreigabeelement vorhanden, welches an dem Basiskörper relativ
zum Nadelschutzelement bewegbar, insbesondere verschiebbar, gelagert
ist. Die Verschiebelagerung ist so ausgebildet, dass das Nadelschutzfreigabeelement
bei einem Verschieben an dem Schnapper entlang gleitet und dabei
in solch einer Richtung auf den Schnapper drückt, dass der Schnapper aus
dem Sperreingriff gebogen wird. Der Druck auf den Schnapper wirkt
quer zur Richtung der Verschiebung des Nadelschutzfreigabeelements.
Der Sperreingriff kann durch das Nadelschutzfreigabeelement beliebig
oft gelöst
und wieder in Eingriff gebracht werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Nadelschutzvorrichtung für eine Injektionsvorrichtung
zu schaffen, die vor dem Aufsetzen auf eine Injektionseinrichtung
in einer Schutzstellung verriegelt ist und nach dem Aufsetzen auf
einen Injektionspen ohne weitere manuelle Entriegelung injektionsbereit ist
und nach der Injektion wieder in der Schutzstellung verriegelt ist.
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Die
Aufgabe wird mit einer Nadelschutzvorrichtung für ein Injektionsgerät mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Eine
Nadelschutzvorrichtung nach der Erfindung umfasst einen Basiskörper und
ein zu dem Basiskörper
verschiebbares Nadelschutzelement, wobei zudem ein Nadelschutzsperrelement
vorhanden ist, um eine Verschiebebewegung des Nadelschutzelements
relativ zum Basiskörper
zu sperren. Zudem ist ein Nadelschutzfreigabeelement zum Lösen der Sperre
des Nadelschutzelements durch das Nadelschutzsperrelement vorhanden.
Dieses Nadelschutzfreigabeelement bewirkt die Freigabe des Nadelschutzelements
vom Nadelschutzsperrelement beim Aufsetzen des Nadelschutzelements
auf die Injektionsvorrichtung.
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Das
Nadelschutzelement ist insbesondere als Nadelschutzelement ausgebildet.
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Eine
Nadelschutzvorrichtung nach der Erfindung besitzt einen hülsenförmigen Basiskörper und ein
Nadelschutzelement. Das Nadelschutzelement ist axial verschiebbar
an dem Basiskörper
gelagert. In einer proximalen Schutzstellung kann das Nadelschutzelement
die Injektionsnadel eines in die Nadelschutzvorrichtung eingesteckten
Injektionspens umgeben. Nach einer Axialverschiebung in eine hintere Stellung,
im Folgenden Distalstellung genannt, gibt das Nadelschutzelement
die Injektionsnadel eines in die Nadelschutzvorrichtung eingesteckten
Injektionspens frei. In der Schutzstellung wird das Nadelschutzelement
gegen ein Zurückschieben
relativ zu dem Basiskörper
und zu der Injektionsnadel nach einer ersten erfolgten Injektion
gesperrt. Das Nadelschutzsperrelemente besteht insbesondere aus
einem ersten Sperrmittel und einem zweiten Sperrmittel. In der Schutzstellung
des Nadelschutzelements besteht zwischen dem ersten Sperrmittel
und dem zweiten Sperrmittel ein Sperreingriff, in dem die beiden
Sperrmittel axial gegeneinander stoßen. Eines der Sperrmittel
ist verschiebesicher mit dem Nadelschutzelement verbunden und das
andere Sperrmittel ist verschiebesicher mit dem Basiskörper verbunden.
Der Sperreingriff verhindert ein Verschieben des Nadelschutzelements
aus der Schutzstellung in die Distalstellung. Zudem besitzt die
Nadelschutzvorrichtung ein Nadelschutzfreigabeelement zum Lösen des Sperreingriffs
zwischen dem ersten Sperrmittel und dem zweiten Sperrmittel.
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Die
Angaben "proximal" und "distal" sind auf die Spitze
der Injektionsnadel bezogen.
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Nach
der Erfindung wird das Nadelschutzsperrelement mit einem ersten
Sperrmittel in Form eines elastisch biegbaren Schnappers gebildet,
der mit dem Nadelschutzelement oder dem Basiskörper steif verbunden ist. In
der Schutzstellung des Nadelschutzelements liegt der Schnapper in
axialer Richtung auf Anschlag gegen das zweite Sperrmittel des Nadelschutzsperrelements,
das einen Schnapperanschlag bildet. Der Sperreingriff der Sperrmittel
wird durch Biegen des Schnappers gelöst. Der Schnapper wird aus
dem Sperreingriff mit dem Schnapperanschlag abgebogen. Durch das
Biegen wird der Schnapper elastisch gespannt, das heißt, es wird
in dem Schnapper eine Rückstellkraft
erzeugt. Der Schnapper ist in seiner Sperrstellung, die er in der
Schutzstellung des Nadelschutzelements einnimmt, vorzugsweise vollkommen
entspannt.
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Das
zweite Sperrmittel des Nadelschutzsperrelements ist bevorzugt an
einer Mantelfläche des
Basiskörpers
oder des Nadelschutzelements gebildet. Besonders bevorzugt ist das
Sperrmittel eine Wandung, die in einer radialen Richtung oder exakt radial
aus der Mantelfläche
hervor- oder in
die Mantelfläche
hineinragt. Die Mantelfläche
kann eine Innenmantelfläche
oder eine Außenmantelfläche des Basiskörpers oder
eine Innenmantelfläche
oder Außenmantelfläche des
Nadelschutzelements sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das zweite Sperrmittel eine Ringwandung an einer Innenmantelfläche des
Basiskörpers.
Das zweite Sperrmittel kann hierbei durch eine einzige Ringwandung
oder auch mehrere Wandungssektoren gebildet sein.
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Das
Nadelschutzfreigabeelement ist an dem Basiskörper relativ zum Nadelschutzelement
bewegbar und insbesondere verschiebbar gelagert. Die Verschiebelagerung
ist so ausgebildet, dass das Nadelschutzfreigabeelement bei einem
Verschieben an dem Schnapper entlang gleitet und dabei in solch eine
Richtung auf den Schnapper drückt,
dass der Schnapper aus dem Sperreingriff gebogen wird. Der Druck
auf den Schnapper wirkt vorzugsweise quer zur Richtung der Verschiebung
des Nadelschutzfreigabeelements. Das Nadelschutzfreigabeelement
besitzt einen Anschlag für
eine Druckfeder, welche zwischen dem Nadelschutzfreigabeelement
und dem Nadelschutzelement derart angeordnet ist, dass sowohl das
Nadelschutzelement einerseits als auch das Nadelschutzfreigabeelement
andererseits in Endpositionen gedrückt sind, wobei das Nadelschutzelement
einen proximalen Endanschlag und das Nadelschutzfreigabeelement
einen distalen Endanschlag einnimmt.
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Zudem
ist ein zweites Sperrelement mit einem dritten Sperrmittel und einem
vierten Sperrmittel vorhanden.
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In
einer Ausgangsstellung vor einer ersten Injektion besteht zwischen
dem dritten Sperrmittel und dem vierten Sperrmittel ein Sperreingriff,
in dem die beiden Sperrmittel axial gegeneinander stoßen. Eines
der Sperrmittel ist verschiebesicher mit dem Nadelschutzfreigabeelement
verbunden und das andere Sperrmittel ist verschiebesicher mit einer
in die Nadelschutzvorrichtung eingesteckten Injektionseinrichtung
verbunden. Der Sperreingriff des zweiten Sperrelements verhindert
ein Verschieben des Nadelschutzfreigabeelements in distaler Richtung
und ermöglicht
das Verschieben des Nadelschutzfreigabeelements in proximaler Richtung,
in dem beim Einstecken der Injektionseinrichtung in die Nadelschutzvorrichtung
das Nadelschutzfreigabeelement am Basiskörper relativ zum Nadelschutzelement
verschoben wird.
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Nach
der Erfindung wird das dritte Sperrmittel des zweiten Sperrelements
durch einen elastisch biegbaren Schnapper gebildet, der mit dem
Nadelschutzfreigabeelement oder der Injektionseinrichtung steif
verbunden ist. In einer Stellung, bei der die Injektionseinrichtung
in die Nadelschutzvorrichtung eingeschoben ist, jedoch noch keine
Injektion erfolgt ist, liegt der Schnapper in axialer Richtung auf
Anschlag gegen das vierte Sperrmittel, das einen Schnapperanschlag
bildet. Der Sperreingriff der Sperrmittel wird durch Biegen des
Schnappers gelöst.
Der Schnapper wird aus dem Sperreingriff mit dem Schnapperanschlag
abgebogen. Durch das Biegen wird der Schnapper elastisch gespannt,
das heißt,
es wird in dem Schnapper eine Rückstellkraft
erzeugt. Der Schnapper ist in einer Sperrstellung, die er nach dem Einschieben
der Injektionsvorrichtung und vor einer ersten Injektion einnimmt,
vorzugsweise vollkommen entspannt.
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Das
vierte Sperrmittel ist bevorzugt an einer Außenmantelfläche der Injektionsvorrichtung
oder einer Innenmantelfläche
des Nadelschutzfreigabeelements gebildet. Besonders bevorzugt ist
das Sperrmittel eine Wandung, die in einer radialen Richtung oder
exakt radial aus der Mantelfläche
hervor oder in die Mantelfläche
hineinragt. Die Mantelfläche
kann eine Außenmantelfläche der
Injektionseinrichtung oder eine Innenmantelfläche oder eine Außenmantelfläche des
Nadelschutzfreigabeelements sein. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist die das vierte Sperrmittel bildende Wandung an einer Außenmantelfläche der
Injektionseinrichtung gebildet. Auch das vierte Sperrmittel kann
durch eine einzige Wandung oder mehrere Wandungen, insbesondere
Wandungssektoren gebildet werden.
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In
bevorzugter Ausführungsform
sind das Nadelschutzfreigabeelement und das Nadelschutzelement quasi
teleskopierend an dem Basiskörper
relativ zueinander bewegbar und insbesondere bevorzugt verschiebbar
gelagert. Die Verschiebelagerung ist hierbei so ausgebildet, dass
das Nadelschutzfreigabeelement bei einem Verschieben an dem Schnapper
des Nadelschutzelements entlang gleitet und dabei in solch einer
Richtung auf den Schnapper drückt,
dass der Schnapper aus dem Sperreingriff gebogen wird. Der Druck
auf den Schnapper wirkt vorzugsweise quer zur Richtung der Verschiebung des
Nadelschutzfreigabeelements.
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Wird
nach erfolgter Entsicherung des Nadelschutzelements das Nadelschutzelement
distal verschoben, ist deren Verschiebelagerung so ausgebildet,
dass das Nadelschutzelement bei einem Verschieben an dem Schnapper
des dritten Sperrmittels entlang gleitet und dabei in solch einer
Richtung auf den Schnapper drückt,
dass der Schnapper aus dem Sperreingriff zwischen dem dritten und
vierten Sperrmittel gebogen wird. Der Druck auf den Schnapper wirkt
vorzugsweise quer zur Richtung der Verschiebung des Nadelschutzfreigabeelements.
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Mit
anderen Worten entsichert das Nadelschutzfreigabeelement zunächst den
Sperreingriff zwischen dem Nadelschutzelement und dem Basiskörper und
anschließend
das sich verschiebende Nadelschutzelement den Sperreingriff zwischen
dem Nadelschutzfreigabeelement und der Injektionseinrichtung.
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Vorzugsweise
ist zwischen dem Nadelschutzfreigabeelement und dem Nadelschutzelement
eine einzige Druckfeder derart angeordnet, dass beim Lösen des
Sperreingriffs zwischen der Injektionsvorrichtung und dem Nadelschutzfreigabeelement
das Nadelschutzfreigabeelement außer Sperreingriff in seiner
Ausgangsstellung zurückbewegt wird.
Ausgangsstellung bedeutet hierbei, dass das Nadelschutzfreigabeelement
in dieser Stellung nicht mehr auf den Sperreingriff zwischen dem
Nadelschutzelement und dem Basiskörper eingreift. In dieser Ausgangsstellung
besteht auch kein Sperreingriff zwischen der Injektionsvorrichtung
und dem Nadelschutzfreigabeelement.
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Nach
einer erfolgten Injektion und dem Absetzen der Injektionsvorrichtung
und der daran angeordneten Nadelschutzvorrichtung wird die Nadelschutzvorrichtung
durch die Feder erneut in ihre proximale Ausgangsstellung bewegt,
wobei der Sperreingriff zwischen dem Basiskörper und dem Nadelschutzelement
wieder hergestellt wird.
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Da
sich das Nadelschutzfreigabeelement in seiner hinteren Position
und ohne Sperreingriff mit der Injektionsvorrichtung befindet, ist
eine erneute Injektion nicht möglich,
da das Nadelschutzfreigabeelement nicht in eine entsichernde Position
proximal verschieblich ist.
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Für eine erneute
Injektion muss die Injektionseinrichtung abgezogen werden und mit
einem neuen Nadelschutz zusammen gesteckt werden.
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Das
dritte und das vierte Sperrmittel sind derart ausgebildet, dass
in eine proximale axiale Richtung eine Sperre erfolgt, jedoch in
eine distale axiale Richtung das dritte und vierte Sperrmittel aneinander vorbeigleiten
können.
Dies ermöglicht,
dass die Injektionseinrichtung und die Nadelschutzvorrichtung voneinander
abgezogen werden können,
ohne dass dies durch das dritte und vierte Sperrmittel gesperrt wird.
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Die
Sperrung des zweiten Sperrelements bzw. der Sperreingriff der dritten
und vierten Sperrmittel kann beliebig oft gelöst und wieder hergestellt werden
durch das Herausziehen der Injektionsvorrichtung während das
Nadelschutzelement in der Schutzstellung verbleibt. Es ist nicht
erforderlich, dass nach einem Lösen
des Sperreingriffs des dritten und vierten Sperrmittels eine Injektion
durchgeführt wird,
um wieder die gesperrte Schutzstellung zu erhalten.
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Vorzugsweise
ist das Nadelschutzfreigabeelement in der Schutzstellung des Nadelschutzelements
so gesichert, dass es nicht vom Nadelschutzelement mitgenommen wird, wenn
das Nadelschutzelement sich in ihrer Schutzstellung bewegt. Vorteilhafterweise
ist das Nadelschutzfreigabeelement dadurch auch gegen eine unbeabsichtigte
Bewegung beispielsweise auf Grund von Vibrationen gesichert. Die
Sicherung des Nadelschutzfreigabeelements erfolgt, bevorzugt dadurch,
dass zwischen dem Nadelschutzelement und dem Nadelschutzfreigabeelement
eine Druckfeder vorgespannt angeordnet ist.
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Die
Nadelschutzvorrichtung ist besonders bevorzugt so ausgebildet, dass
sich das Nadelschutzelement nach einer Injektion wieder in die Schutzstellung
vorschiebt und in der Schutzstellung der Sperreingriff des Schnappers
und des Schnapperanschlags selbsttätig hergestellt wird. Die Nadelschutzvorrichtung
erlaubt grundsätzlich
wiederholte Injektionen, wobei das Nadelschutzelement durch den Sperrmechanismus
stets wieder automatisch in ihrer Schutzstellung gegen ein unbeabsichtigtes
Zurückschieben
gesperrt wird. Hierbei befindet sich vorzugsweise das Nadelschutzfreigabeelement
jeweils in einer Stellung, in der das Nadelschutzfreigabeelement
ohne Eingriff mit einer Injektionseinrichtung und damit in einer
Ausgangsposition ist.
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Die
Schnapper sind vorzugsweise als axial sich erstreckende Schnapperfinger
mit je einer stirnseitigen Anschlagfläche ausgebildet. Vorzugsweise sind
die Schnapper einstückig
mit dem Basiskörper bzw.
der Injektionsvorrichtung oder, was besonders bevorzugt wird, einstückig mit
dem Nadelschutzelement und dem Nadelschutzfreigabeelement ausgebildet.
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Der
Sperrmechanismus der Nadelschutzvorrichtung und der Sperrmechanismus
des Nadelschutzfreigabeelements können zur Bildung mehrerer Sperreingriffe
mit entsprechenden Sperranschlägen
ausgebildet sein. Mehrere Nadelschutzfreigabeelemente, nämlich je
wenigstens eines für
jeden Schnapper können
auf einem gemeinsamen Träger relativ
zueinander nicht verschieblich angeordnet sein, so dass bei einer
entsprechenden Betätigung des
Trägers
alle Sperreingriffe gleichzeitig gelöst werden. Die mehreren Nadelschutzfreigabeelemente können jedoch
auch unabhängig
voneinander gelagert sein um beispielsweise ein unbeabsichtigtes
Lösen der
Sperreingriffe noch sicherer zu verhindern. In gleicher Weise kann
der Sperrmechanismus des Nadelschutzfreigabeelements mehrere Schnapper
zur Bildung mehrerer Sperreingriffe mit entsprechenden Sperranschlägen aufweisen.
Dem entsprechend kann das Nadelschutzelement mehrere zweite Nadelschutzfreigabeelemente,
nämlich
je wenigstens ein zweites Nadelschutzfreigabeelement für jeden Schnapper
besitzen, welche gemeinsam am Nadelschutzelement angeordnet sind.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden
die Sperrmechanismen zwischen dem ersten und zweiten und zwischen
dem dritten und vierten Sperrmittel vom Basiskörper umgeben, so dass von außen ein
Zugriff nicht möglich
ist.
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Der
Basiskörper
kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Bei Ausbildung
als mehrteiliger Basiskörper
sind mehrere Teile axial verschiebesicher miteinander verbunden.
Der Basiskörper
und das Injektionsgerät
sind im Gegensatz zur
US-PS 5,609,577 nicht
einstückig
sondern zweigeteilt ausgebildet. Die Nadelschutzvorrichtung ist
somit als eigenständiges
Gerät ausgebildet,
dessen Basiskörper an
ein Gehäuse
einer Injektionseinrichtung derart angepasst ist, dass der Basiskörper mit
dem Gehäuse der
Injektionseinrichtung verschiebesicher verbunden ist. Besonders
bevorzugt weist solch eine eigenständig handelbare Nadelschutzvorrichtung
einen Basiskörper
auf, der einfach auf das Gehäuse
der Injektionseinrichtung geschoben und an dem Gehäuse verschiebesicher
fixiert wird. Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung einer Aufsteckhülse, die
auf eine bestehende Injektionseinrichtung einfach bis gegen einen
Anschlag aufgesteckt wird und dann form- und reibschlüssig an
dem Gehäuse
der Injektionseinrichtung fixiert ist. Die eigenständige Nadelschutzvorrichtung
kann bei entsprechender Anpassung der Form ihres Basiskörpers vorteilhaft
zur Nachrüstung
von bestehenden Injektionseinrichtungen dienen, die eine Injektion
auch ohne Nadelschutzvorrichtung erlauben würden.
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Bevorzugt
bilden die Injektionseinrichtung und die Nadelschutzvorrichtung
eine Injektionsvorrichtung, die eine Einheit ist. Für weitere
Injektionen wird die Nadelschutzvorrichtung mit der Kanüle bzw. einem
Kanülenhalter
abgezogen und durch eine neue Nadelschutzvorrichtung mit integriertem
Kanülenhalter
ersetzt.
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Die
Erfindung wird beispielhaft anhand einer Zeichnung erläutert. Es
zeigen dabei:
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1:
die erfindungsgemäße Nadelschutzvorrichtung
in einem Längsschnitt
zeigend den ersten und zweiten Sperrmechanismus;
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2:
die Nadelschutzvorrichtung nach 1 in einem
Längsschnitt
senkrecht zu 1;
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3:
die Nadelschutzvorrichtung nach 1 in einem
auf eine Injektionseinrichtung aufgesteckten Zustand, wobei das
Nadelschutzelement entsichert ist;
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4:
die Nadelschutzvorrichtung auf der Injektionseinrichtung nach 3 in
einem Längsschnitt
zeigend die Entsicherung des Nadelschutzelements;
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5:
die Nadelschutzvorrichtung und die Injektionseinrichtung nach 3 mit
einer eine Injektionsnadel freilegenden distalen Position des Nadelschutzelements;
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6:
die Nadelschutzvorrichtung und die Injektionseinrichtung nach 3 nach
erfolgter Injektion und Rückkehr
der Nadelschutzvorrichtung in eine die Nadel abdeckende Position;
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7:
einen Querschnitt durch die Nadelschutzvorrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Nadelschutzvorrichtung 1 besitzt
einen Basiskörper 2 mit
einer in etwa hohlzylindrischen Aufsteckhülse 3, auf die proximal eine
Deckhülse 4 aufgeschoben
bzw. aufgeschnappt ist. Die Schnappverbindung ist so ausgebildet,
dass sie praktisch nicht wieder lösbar ist. Im montierten Zustand
können
die Aufsteckhülse 3 und
die Deckhülse 4 als
einziger Basiskörper 2 betrachtet
werden. Insbesondere sind zwischen der Aufsteckhülse 3 und der Deckhülse 4 keine
Verschiebebewegungen möglich.
Innerhalb der Deckhülse 4 ist
ein Nadelschutzelement 5 in Form eines Nadelschutzelements 5 koaxial
angeordnet und axial hin und her verschiebbar. In den 1 und 2 ist
das Nadelschutzelement 5 in ihrer proximalen Schutzstellung.
In dieser Schutzstellung ist das Nadelschutzelement 5 bis
gegen einen nicht gezeigten Anschlag ausgefahren.
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Innerhalb
der Deckhülse 4 und
innerhalb des Nadelschutzelements 5 ist zudem ein Nadelschutzfreigabeelement 6 angeordnet,
welches koaxial und in axialer Richtung innerhalb der Deckhülse 4 und das
Nadelschutzelement 5 verschieblich ist. Wie in 2 zu
sehen ist, ist das Nadelschutzfreigabeelement 6 ebenfalls
hülsenartig
ausgebildet und besitzt an seinem distalen Ende radiale Vorsprünge 7,
die mit distalen Anschlagkanten 8 an einer proximalen Schulter 9 oder
Kante 9 der Aufsteckhülse 3 anliegen.
Der Kontakt der Kante 8 und der Schulter 9 begrenzen
die distale Verschieblichkeit des Nadelschutzfreigabeelements 6.
In seinem proximalen Bereich besitzt das Nadelschutzfreigabeelement 6 eine radial
nach innen weisende Ringschulter 10, die von einem proximalen
Ende 11 gering beabstandet ist.
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Das
Nadelschutzelement 5 ist hohlzylindrisch becherartig mit
einem geschlossenen proximalen Ende ausgebildet und erstreckt sich
mit einer Zylindermantelwandung distal teibereichsweise in einen
Bereich zwischen dem hülsenartigen
Nadelschutzfreigabeelement 6 radial innen und der Deckhülse 4 radial
außen.
Zwischen der Ringschulter 10 einerseits und dem geschlossenen
Boden des Nadelschutzelements 5 andererseits ist eine Schraubendruckfeder 12 angeordnet.
Die Schraubendruckfeder 12 drückt einerseits das Nadelschutzelement 5 in
ihre proximale Endstellung und das hülsenartige Nadelschutzfreigabeelement 6 in
seine distale Endstellung.
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An
der Deckhülse 4 sind
im Bereich eines proximalen Endes 13 und von dem proximalen
Ende 13 ein geringes Stück
beabstandet in symmetrischer Anordnung und um 180° zueinander
versetzt bzw. diametral gegenüberliegend
zwei Anschläge 14 ausgebildet,
die als kreissegmentartige Wandungsabschnitte 14 radial
nach innen vorstehen.
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Am
Nadelschutzelement 5 sind im Bereich der Anschläge 14 jedoch
proximal zu diesen versetzt Schnapper bzw. Verriegelungszungen 15 freigeschnitten,
welche radial nach außen
gebogen angeordnet sind und distale Anschlagflächen 16 bilden, wobei
die distalen Anschlagflächen 16 an
proximalen Flächen
der Anschläge 14 anliegend
ausgebildet sind.
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Die
Schnapper 15 bzw. Zungen 15 sind vorzugsweise
am Boden von in der Mantelwandung des Nadelschutzelements 5 angeordneten
Kanälen 17 angeordnet,
welche beispielsweise einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt
besitzen (7), wobei die Anschläge 14 einen
korrespondierenden Querschnitt besitzen und in die Kanäle 17 eingreifen, wodurch
eine Verdrehsicherung des Nadelschutzelements 5 einerseits
und eine Führung
des Nadelschutzelements 5 and der Deckhülse 4 realisiert wird.
Die Kanäle 17 liegen
sich diametral gegenüber
(7).
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Die
Anschläge 14 und
die Schnapper 15 bilden das Nadelschutzsperrelement.
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Das
hülsenförmige Nadelschutzfreigabeelement 6 besitzt
zwei sich diametral gegenüberliegende
und aus der Mantelwandung des Nadelschutzfreigabeelements 6 freigeschnittene
Schnapper 18 bzw. Zungen 18, die radial nach innen
ragend derart ausgebildet sind, dass sie mit einer distalen Stirn-
bzw. Anschlagfläche 19 in
die distale Richtung vorstehen.
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Der
distalen Anschlagfläche 19 axial
in die proximale Richtung gegenüberliegend
ist an dem hülsenartigen
Nadelschutzfreigabeelement 6 eine proximale Anschlagfläche 20 vorhanden,
zwischen welcher und einer distalen Anschlagfläche 21 der Anschläge 14 der
Deckhülse 4 ein
axialer Verschiebeabstand des hülsenartigen
Nadelschutzfreigabeelements 6 begrenzt wird.
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Beidseitig
der Anschläge 14 ist
das hülsenartige
Nadelschutzfreigabeelement 6 mit proximal über die
Anschlagfläche 20 vorstehende
Entriegelungszungen 22 ausgebildet, wobei die Entriegelungszungen 22 beidseitig
einer Freisparung 23 in der Mantelwandung des hülsenartigen
Nadelschutzfreigabeelements 6 angeordnet sind und die Freisparung 23 zwischen
den beiden Entriegelungszungen eine Breite besitzt, die derart bemessen
ist, dass die Entriegelungszungen 22 beidseitig neben den
Anschlägen 14 vorbei
proximal verschieblich sind. Der Abstand der Entriegelungszungen 22 zueinander
und die Freisparung 23 begrenzend ist so gewählt, dass
der Abstand geringer ist, als die Breite der Schnapper 15 bzw. Zungen 15 des
Nadelschutzelements 5.
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Proximale
Endbereiche 24 bzw. Kanten 24 der Entriegelungszungen 22 sind
vorzugsweise mit einer radial nach außen weisenden Auflaufschräge ausgebildet,
während
die Schnapper 15 bzw. Zungen 15 des Nadelschutzelements 5 mit
von außen
radial nach innen weisenden Auflaufschrägen ausgebildet sind.
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Die
Schnapper 15 bzw. Zungen 15 und die Schnapper 18 bzw.
Zungen 18 sind radial um ihre Fußbereiche federnd ausgebildet.
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Eine
Entriegelung des Nadelschutzelements 5 an der Deckhülse 4 findet
statt, wenn das hülsenartige
Nadelschutzfreigabeelement 6 proximal bewegt wird und dabei
die Entriegelungszungen 22 beidseitig der Anschläge 14 proximal
an den Anschlägen 14 vorbei
sich bewegen, bis die Auflaufschrägen an den Kanten 24 der
Entriegelungszungen 22 auf die Auflaufschrägen der
distalen Anschlagflächen 16 der Schnapper 15 bzw.
Zungen 15 gelangen. Beim weiteren Vorschieben drücken die
Entriegelungszungen 22 die Schnapper 15 bzw. Zungen 15 radial
nach innen und zwar um einen Betrag, der so hoch ist, dass die Schnapper 15 bzw.
Zungen 15 mit ihren distalen Anschlagflächen 16 aus dem Sperreingriff
mit den Anschlägen 14 geraten.
Bei diesem Zustand liegt die proximale Anschlagfläche 20 des
hülsenartigen
Nadelschutzfreigabeelements 6 and er distalen Anschlagfläche 21 der
Anschläge 14 an.
In diesem entriegelten Zustand ist eine Verschiebung des Nadelschutzelements 5 gegen
den Druck der Feder 12 in die Deckhülse 4 hinein möglich.
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Eine
derartige Entriegelung findet erfindungsgemäß dann statt, wenn die Nadelschutzvorrichtung 1 mit
ihrer Aufsteckhülse 3 auf
eine Injektionseinrichtung 30 bzw. einen Injektionspen 30 aufgesteckt
wird. Die Injektionseinrichtung 30 und die Nadelschutzvorrichtung 1 bilden
gemeinsam eine Injektionsvorrichtung.
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Die
Injektionseinrichtung 30 besitzt einen geschlossenen hülsenartigen
Körper 31,
welcher in einem hinteren Bereich 32 insbesondere hohlzylindrisch
ausgeführt
ist und in einem vorderen Bereich 33 eine Außenkontur
aufweist, die an die Innenkontur der Aufsteckhülse 3 bzw. der Nadelschutzvorrichtung 1 angepasst
ist. Insbesondere ist der vordere proximale Teil gegenüber dem
hinteren distalen Teil 32 verjüngt ausgebildet und insbesondere
mit einer Stufe versehen, die eine axiale Stoßkante der Aufsteckhülse 3 aufnimmt.
An ihrem vorderen proximalen Bereich ist auf die Injektionseinrichtung 30 eine
Kanüle 34 mit
ihrem Kanülenhalter 35 aufgesteckt
angeordnet. Der Kanülenhalter 35 ist
distal als becherartiges hohlzylindrisches Element ausgebildet und
besitzt proximal einen Vorsprung 36, der den Kanülenfuß umgibt.
Die Kanüle 34 durchgreift
den Vorsprung 36 und steht distal vorzugsweise über den
Vorsprung 36 in den distalen becherartigen Bereich 35 vor
und durchsticht ein Lumen 37, welches an einem proximalen
Ende des durch den vorderen proximalen Teil 33 und hinteren
distalen Teil 32 der Injektionseinrichtung 30 gebildeten
Reservoirs.
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Von
einem proximalen vorderen Endbereich der Injektionseinrichtung 30,
ein Stück
nach hinten versetzt, ist an dem vorderen Teil eine umlaufende Ringschulter 38 bzw.
ein umlaufender Ringsteg 38 vorhanden.
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Der
Ringsteg 38 besitzt eine proximale umlaufende Anschlagkante 39,
welche sich radial auf Höhe
der Anschlagkante bzw. der distalen Anschlagfläche 19 des Schnappers 18 bzw.
der Zunge 18 befindet. Die distale Anschlagfläche 19 der
Schnapper 18 bzw. Zungen 18 des hülsenförmigen Nadelschutzfreigabeelements 6 und
die proximale Anschlagfläche 39 des
Ringstegs 38 bilden einen gemeinsamen Sperreingriff zwischen
dem Nadelschutzfreigabeelement 6 und der Injektionseinrichtung 30.
Die Ringschulter 10 des hülsenartigen Nadelschutzfreigabeelements 6 liegt
bei vollständig
eingesteckter Injektionseinrichtung 30 an den zylindrischen
Wandungen des Kanülenhalters 35 von
außen
an. Zwischen einer äußeren Mantelwandungsfläche des
Kanülenhalters 35 und
einer inneren Mantelwandungsfläche
der Ringschulter 10 bzw. des hülsenartigen Nadelschutzfreigabeelements 6 kann
ein Reibschluss derart vorgesehen sein, dass der Reibschluss zwischen
diesen beiden Elementen beim Herausziehen der Injektionseinrichtung 30 größer ist
als der Reibschluss zwischen der Zylindermantelinnenwandung des
Kanülenhalters 35 und
einer Zylindermantelaußenwandung
des Vorderteils 33 der Injektionseinrichtung 30. Ein
solcher Reibschluss kann auch durch Rastmittel, wie korrespondierend
geformte Zahnungen herbeigeführt
bzw. verbessert werden. Dies ermöglicht, dass
beim Abzeihen einer Injektionseinrichtung 30 von der Nadelschutzvorrichtung 1 die
Kanüle
in der Nadelschutzvorrichtung 1 verbleibt.
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Alternativ
hierzu ist der Kanülenhalter 35 werkseitig
in der Nadelschutzeinrichtung 1 vormontiert, so dass eine
Injektionseinrichtung 30 ohne Kanülenhalter 35 aufgeschoben
und auch wieder ohne Kanülenhalter 35 abgezogen
wird.
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Nadelschutzelements 5 erläutert.
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In
einem Ausgangszustand (1, 2) liegt
die axiale Kante der Vorsprünge 7 des
Nadelschutzfreigabeelements 6 an einer axialen umlaufenden
Kante der Aufsteckhülse 3 an.
Das Nadelschutzelement 5 ist in einem vollständig ausgefahrenen
Zustand, wobei die proximale Anschlagfläche der Anschläge 14 und
die distale Anschlagfläche 16 der Schnapper 15 bzw.
Zungen 15 einen Sperreingriff bilden, gegen das Verschieben
des Nadelschutzelements 5 in die Deckhülse 4. Die Schnapper 18 bzw. Zungen 18 des
Nadelschutzfreigabeelements 6 stehen radial nach innen
distal vor. Um eine Injektion vorzunehmen, wird eine Injektionseinrichtung 30 (mit oder
ohne Kanülenhalter 35)
mit ihrem vorderen Teil 33 voran in die Aufsteckhülse 3 eingesteckt,
wodurch der Ringsteg 38 mit seiner proximalen Ringkante 19 an
die distale Kante 19 der Schnapper 18 bzw. Zungen 18 gerät. Bei weiterem
Einschieben der Injektionseinrichtung 30 in die Nadelschutzvorrichtung 1 wird
das hülsenartige
Nadelschutzfreigabeelement 6 durch den Sperreingriff zwischen
den Schnappern 18 bzw. Zungen 18 und der Ringkante 38 der
Injektionseinrichtung 30 proximal verschoben, bis die proximale
Kante 20 des Nadelschutzfreigabeelements 6 an
einer distalen Fläche
der Anschläge 14 der
Deckhülse 4 anliegt
und der Kanülenhalter 35 sich
innerhalb der Ringschulter 10 befindet oder vollständig auf die
Injektionseinrichtung 30 aufgeschoben ist und die Kanüle 34 das
Lumen 37 durchstoßen
hat.
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Durch
dieses proximale Verschieben des Nadelschutzfreigabeelements 6 gelangen
die Entriegelungszungen 22 in den Bereich der Schnapper 15 bzw.
Zungen 15 und entriegeln auf bereits beschriebene Art und
Weise das Nadelschutzelement 5.
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Dies
bedeutet, das nach dem vollständigen Einschieben
der Injektionseinrichtung 30 in die Nadelschutzvorrichtung 1 eine
Injektion stattfinden kann, ohne dass das Nadelschutzelement 5 gesondert
entriegelt werden muss. Bei der Injektion wird die durch die Injektionseinrichtung 30 und
die Nadelschutzvorrichtung 1 gebildete Injektionsvorrichtung mit
der Bodenfläche
des Nadelschutzelements 5 auf die Haut aufgesetzt und eine
proximale Bewegung durchgeführt.
Hierdurch gelangt das Nadelschutzelement 5 in die Deckhülse 4 und
die Kanüle 34 durchgreift
eine zentral mittige Freisparung 24 im Nadelschutzelement 5.
Hierdurch wird die Kanüle 34 eingestochen.
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Die
proximale Bewegung des hülsenartigen Nadelschutzfreigabeelements 6 einerseits
als auch das Nadelschutzelement 5 andererseits finden gegen
den Druck der Feder 12 statt. Der Druck der Feder 12 wird
durch das Verschieben des Nadelschutzfreigabeelements in proximale
Richtung noch erhöht, da
die Feder 12 hierdurch gestaucht wird.
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Durch
das Verschieben des Nadelschutzelements 5 distal in die
Deckhülse 4 hinein
gelangen die Schnapper 15 bzw. Zungen 15 in den
Bereich der Schnapper 18 bzw. Zungen 18 und biegen
diese entgegen eine elastische Zurückfederungskraft radial nach
außen.
Hierdurch gelangen die distalen Anschlagflächen 19 der Schnapper 18 bzw.
Zungen 18 außer
Eingriff mit der Ringschulter 38. Durch den Druck der Feder 12,
der zwischen dem Nadelschutzelement 5 und dem hülsenartigen
Nadelschutzfreigabeelement 6 wirkt, wird das Nadelschutzfreigabeelement 6 in
seine Ausgangsstellung zurückbewegt,
in der es mit seiner distalen Kante 8 an der Aufsteckhülse 3 anliegt.
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Nach
dem Herausziehen der Kanüle 34 bzw. beim
Herausziehen der Kanüle 34 bewegt
sich das Nadelschutzelement 5 durch den Druck der Feder 12 in
ihre Ausgangsstellung zurück.
Da sich das Nadelschutzfreigabeelement 6 ebenfalls in seiner
Ausgangsposition befindet, wird das Ausfedern der Schnapper 15 bzw.
Zungen 15 radial nach außen vor die Anschläge 14 nicht
behindert, so dass nach dem Erreichen der Ausgangstellung die Schnapper 15 bzw.
Zungen 15 nach außen
federn und den Sperreingriff zwischen sich und den Anschlägen 14 wieder
herstellen. Eine erneute Injektion ist somit nicht möglich. Ein
Sperreingriff zwischen der Injektionseinrichtung 30 bzw.
dem Ringsteg 38 der Injektionseinrichtung 30 und
den Schnappern 18 bzw. Zungen 18 des Nadelschutzfreigabeelements 6 ist
nur nach einem Abziehen der Injektionseinrichtung 30 von
der Nadelschutzvorrichtung 1, beispielsweise beim Austauschen
der Injektionseinrichtung 30 möglich. Hierbei wird vorzugsweise
der Kanülenhalter 35 von
der Injektionseinrichtung 30 abgezogen und verbleibt in der
Nadelschutzvorrichtung 1. Um eine erneute Injektion durchzuführen wird
eine weitere Injektionseinrichtung 30 ohne Kanüle 34 aufgesteckt,
wodurch die Entriegelung von Neuem stattfindet.
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Bevorzugt
besitzt die erfindungsgemäße Nadelschutzvorrichtung
bereits im Ausgangszustand eine Kanüle 34 mit Kanülenhalter 35 an
der dafür
vorgesehenen Stelle, so dass die Injektionsbereitschaft dadurch
hergestellt wird, dass eine Injektionseinrichtung 30 ohne
Kanüle 34 aufgesteckt
wird. Dies ermöglicht
mit Vorteil, dass eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Nadelschutzvorrichtungen 1 mit
der entsprechenden Injektionsnadel 34 vertrieben und für jede neue
Injektion eine neue Nadelschutzvorrichtung 1 mit Injektionsnadel 34 auf
eine mehrfach verwendbare Injektionseinrichtung 30 aufgesteckt
wird.
-
Ohne
aufgesteckte Injektionseinrichtung 30 befindet sich die
Nadelschutzvorrichtung 1 in einem sicher verriegelten Zustand.
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- 1
- Nadelschutzvorrichtung
- 2
- Basiskörper
- 3
- hohlzylindrische
Aufsteckhülse
- 4
- Deckhülse
- 5
- Nadelschutzelement
- 6
- Nadelschutzfreigabeelement
- 7
- radiale
Vorsprünge
- 8
- distale
Anschlagkanten
- 9
- proximale
Schulter/Kante
- 10
- Ringschulter
- 11
- proximales
Ende
- 12
- Schraubendruckfeder
- 13
- proximales
Ende
- 14
- Anschläge} Nadelschutzsperrelement
- 15
- Schnapper/Verriegelungszungen}
Nadelschutzsperrelement
- 16
- distale
Anschlagflächen
von 15
- 17
- Kanäle
- 18
- Schnapper/Zungen
- 19
- distale
Anschlagflächen
- 20
- proximale
Anschlagflächen
- 21
- distale
Anschlagflächen
- 22
- Entriegelungszungen
- 23
- Freisparung
- 24
- proximale
Endbereiche/Kanten
- 30
- Injektionseinrichtung
- 31
- hülsenartiger
Körper
- 32
- hinterer
Bereich
- 33
- vorderer
Bereich
- 34
- Kanüle
- 35
- Kanülenhalter
- 36
- Vorsprung
- 37
- Lumen
- 38
- Ringsteg
- 39
- Anschlagkante