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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anbohrarmatur zum Herstellen
einer Bohrung in einer Wandung eines ein strömendes Medium führenden Rohres,
insbesondere Kunststoffrohres, mit einem Armaturengehäuse, das
an das Rohr festlegbar ist, einem im Armaturengehäuse beweglich
gelagerten eine Längsachse
aufweisenden Antriebselement, das relativ zur anzubohrenden Wandung
in Richtung seiner Längsachse
hin- und herbewegbar ist und an seinem der Wandung zugewandten Ende
eine Öffnung
und einen dahinter angeordneten Hohlraum aufweist, einem mindestens
eine Schneideaufweisenden, hohlen und an beiden Enden offenen Schneidkopf,
der durch das Antriebselement in die anzubohrende Wandung treibbar
ist, um ein Teil der Wandung aus dieser herauszuschneiden, wobei
der Schneidkopf mit dem Antriebselement lösbar verbunden ist. Ferner
betrifft die Erfindung eine Verbindungsanordnung mit einer entsprechenden
Anbohrarmatur und einem ein strömendes
Medium führenden
Rohr.
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Eine
Anbohrarmatur der eingangs genannten Art, wie sie beispielsweise
aus der
DE 196 29
459 C2 bekannt ist, ermöglicht
ein Anbohren von Rohrleitungen unter Druck ohne Verwendung von zusätzlichen
Anbohrgeräten.
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Für das Anbohren
von Kunststoffrohren unterscheidet man zwei Arten der Anbohrung.
Bei Polyethylen- (PE) Rohren ist der Schneidkopf als Stanzer ausgebildet,
welcher ein scheibenförmiges
Teil aus der Wandung des Rohres herausstanzt, indem der Stanzer über eine
als Antriebselement dienende Spindel in die Rohrwandung eingetrieben
wird. Häufig
ist der als Stanzer ausgebildete Schneidkopf Bestandteil einer Stützhülse, die
nach dem Stanzvorgang beim Zurückziehen
des Antriebselements dauerhaft im Rohr zur Verstärkung der Öffnung verbleibt.
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Bei
Polyvinylchlorid- (PVC) Rohren ist der Schneidkopf als Fräser ausgebildet
und weist in der Regel mehrere Schneiden auf. Dabei wird über ein Antriebselement,
hierbei handelt es sich in der Regel auch um eine Spindel, der Schneidkopf
in eine gleichzeitig rotatorische und translatorische Bewegung gebracht,
so dass ein scheibenförmiges
Teil aus dem Rohr herausgeschnitten bzw. -gefräst wird. Da der Schneidkopf
hierbei fest mit dem Antriebselement verbunden ist, verbleibt der
Schneidkopf hierbei nach dem Bohrvorgang nicht als Stützhülse in der Bohrung.
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Problematisch
bei beiden beschriebenen Anbohrverfahren ist, dass durch das Anbohren
Teile der Rohrwandung aus dieser herausgelöst werden. So entstehen beim
Herausfräsen
der Scheibe zwangsläufig
Späne,
die in das Rohrleitungssystem gelangen und dort zu Verstopfungen
führen
können.
Auch kann unter Umständen
das in der Rohrleitung strömende
Medium durch Späne,
beispielsweise Späne der äußeren Schichten
der Rohrwandung, kontaminiert werden. Entsprechendes gilt auch für die durch Fräsen herausgelöste Scheibe.
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Im
Falle des Ausstanzens eines scheibenförmigen Teils entstehen zwar
kaum Späne,
allerdings besteht auch hier die Gefahr der Verstopfung oder Kontamination
durch die herausgelöste
und von der Strömung
mitgerissene Scheibe.
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Aus
der
DE 195 16 146
A1 ist ein Schneidwerkzeug zum Anbohren von Rohrleitungen
unter Betriebsdruck bekannt, mit dessen Hilfe eine Verstopfung oder
Kontamination durch aus einer Rohrwandung herausgelöste Teile
und Späne
verhindert werden soll. Dazu weist das Schneidwerkzeug einen inneren
Hohlzylinder auf, welcher zur Wandung der anzubohrenden Rohrleitung
hin über
eine Öffnung und
einen dahinter angeordneten Hohlraum verfügt. Dabei wird der innere Hohlzylinder
von einem Antriebsdorn angetrieben. Ferner ist ein äußerer Hohlzylinder
vorgesehen, welcher durch den inneren Hohlzylinder angetrieben wird
und Schneiden aufweist, um ein Teil aus der anzubohrenden Rohrleitung
herauszuschneiden. Die Späne
und Rohrteile werden von Zahnlücken
des inneren Hohlzylinders sowie einem Gewinde im inneren Hohlzylinder
beim Bohren festgehalten. Aber auch dieser Stand der Technik vermag
nicht zu verhindern, dass nach dem Herausziehen des Schneidwerkzeugs
aus der angebohrten Rohrleitung sich weitere Rohrteile oder Späne aus dem
Bereich der Bohrung lösen
und eine Verstopfung oder Kontamination herbeiführen und zumindest begünstigen.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anbohrarmatur
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine Verstopfung
oder Kontamination durch aus der Rohrwandung herausgelöste Teile
möglichst
vermieden wird.
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Die
zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer
ersten Lehre der vorliegenden Erfindung bei einer Anbohrarmatur
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass mindestens eine Nut
vorgesehen ist, die von der Öffnung
des Antriebselements in den Hohlraum verläuft und dass sich die Verbindung
zwischen dem Schneidkopf und dem Antriebselement löst, sobald
das Antriebselement von der Wandung wegbewegt wird.
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Wird
nun mit der erfindungsgemäßen Anbohrarmatur
mittels des Schneidkopfes ein Teil der Wandung aus dieser herausgeschnitten,
so gelangt das Teil durch den hohlen und an seinen Enden offenen
Schneidkopf ins Innere des Antriebselements und wird dort gehalten.
Gleichzeitig werden die durch den Schneidvorgang anfallenden Späne durch
die mindestens eine Nut an dem Wandungsteil vorbei in den Hohlraum
des Antriebselements geführt.
Wird nach dem Anbohren das Antriebselement zurückgezogen, so verbleiben die
Späne dauerhaft
in dem Hohlraum des Antriebselements, der nach unten hin durch das
herausgeschnittene Teil verschlossen ist. Die Späne können auf diese Weise nicht
in das Rohrleitungssystem gelangen und zu Verstopfungen oder einer
Kontamination führen.
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Ferner,
indem nämlich
der Schneidkopf vom Antriebselement lösbar ist, verbleibt der Schneidkopf in
der Bohrung und verhindert dadurch, dass Reste von Rohrwandungsteilen
und Spänen,
die nicht in den Hohlraum des Antriebselements gelangt sind, sondern
beispielsweise noch an der Schnittkante der Bohrung festhängen oder
sich angesammelt haben, von der Strömung durch die neu hergestellte
Bohrung mitgerissen werden können.
Würde der Schneidkopf
wie im Stand der Technik ebenfalls herausgezogen, so würde sich
dann ein beträchtlicher Teil
von Spänen
allein durch das Herausziehen oder später durch die Strömung lösen.
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Die
zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer
zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung bei einer Anbohrarmatur
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass im Hohlraum ein Fixierungsmittel
vorgesehen ist, das derart ausgebildet ist, dass es das herausgeschnittene
Teil im Hohlraum festhält,
und dass sich die Verbindung zwischen dem Schneidkopf und dem Antriebselement löst, sobald
das Antriebselement von der Wandung wegbewegt wird.
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Das
Fixierungsmittel hat den Vorteil, dass das aus der Wandung herausgeschnittene
Teil, während
oder nachdem es durch den hohlen und an seinen Enden offenen Schneidkopf
in den Hohlraum des Antriebselements gelangt ist, in diesem sicher
fixiert ist. Auf diese Weise kann nach dem Zurückziehen des Antriebselements
nach dem Bohrvorgang das herausgeschnittene Teil nicht in das Rohrleitungssystem
gelangen und dort zu einer Verstopfung oder einer Kontamination
führen.
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Ferner
ist auch hier durch den in der Bohrung zurückgelassenen Schneidkopf, der
sich beim Herausziehen vom Antriebselement gelöst hat, gewährleistet, dass evtl. noch
im Bereich der Schnittkante vorhandene Späne in die Bohrung und das folgende Leitungssystem
gelangen.
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Vorteilhaft
ist bei einer Anbohrarmatur der eingangs genannten Art, wenn das
im Hohlraum vorgesehene Fixierungsmittel, das derart ausgebildet ist,
dass es das herausgeschnittene Teil im Hohlraum festhält, in Kombination
mit der mindestens einen vorgesehenen Nut, die von der Öffnung des
Antriebselements in den Hohlraum verläuft, realisiert ist. Auf diese
Weise wird einerseits sicher verhindert, dass sich das herausgeschnittene
Teil nach dem Anbohrvorgang unbeabsichtigt löst, da dieses durch das Fixierungsmittel
gehalten wird. Andererseits werden die anfallenden Späne beim
Anbohrvorgang über
die mindestens eine Nut vorbei am herausgeschnittenen Teil in den
Hohlraum im Antriebselement geführt
und verbleiben dort nach dem Zurückziehen
des Antriebselements, da dieses von dem herausgeschnittenen Teil
sicher verschlossen ist.
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Vorteilhafterweise
ist bei den zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Anbohrarmaturen das Antriebselement
vor dem Anbohren soweit in den Schneidkopf eingeführt, dass
das Ende des Antriebselements unmittelbar benachbart zu dem Bereich des
Schneidkopfes mit der mindestens einen Schneide ist. Mit anderen
Worten, das der Rohrwandung zugewandte Ende des Antriebselementes
ist, bezogen auf die Längsachse,
im wesentlichen auf derselben Höhe
wie das die mindestens eine Schneide aufweisende Ende des Schneidkopfes.
Auf diese Weise gelangt während
des Anbohrvorgangs das herausgeschnittene Teil der Wandung unmittelbar
nach Passieren der mindestens einen Schneide durch die Öffnung des
Antriebselements in den dafür
vorgesehenen Hohlraum, in dem es festgehalten wird.
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Bei
Verwendung eines Fixierungsmittels, das das herausgeschnittene Teil
im Hohlraum festhält, weist
gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anbohrarmatur das Fixierungsmittel
ein Innengewinde auf. Vorteilhafterweise ragt dabei das Innengewinde
gegenüber
der innenseitigen Oberfläche
des Hohlraums hervor. Auf diese Weise kann bei einem Anbohrvorgang,
bei dem sich der Schneidkopf dreht, gleichzeitig das herausgeschnittene
Teil der Wandung in das Innengewinde des Antriebselements gedreht
werden.
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Besonders
einfach funktioniert dies, wenn das Antriebselement möglichst
weit in den Schneidkopf eingeführt
ist und das Innengewinde unmittelbar benachbart zu der mindestens
einen Schneide positioniert ist. Diese Anordnung ermöglicht,
dass noch vor Beendigung des Anbohrvorgangs, wenn also das herauszuschneidende
Teil noch nicht vollständig
aus der Wandung gelöst
ist, bereits der obere Teil des herauszulösenden Teils in dem Innengewinde
festgedreht wird. Zu dem Zeitpunkt, in welchem der Schneidkopf die
Wandung dann vollständig
durchstoßen
hat, ist das herausgeschnittene Teil dadurch bereits fest auf das
Innengewinde gedreht und kann auf diese Weise beim Zurückziehen
des Antriebselements nicht unbeabsichtigt aus dem Hohlraum des Antriebselements
in das Rohrleitungssystem gelangen.
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Wie
bereits ausgeführt,
ist der Schneidkopf vom Antriebselement lösbar. Vorzugsweise ist der Schneidkopf
dabei Bestandteil einer mit dem Antriebselement lösbar verbundenen
Stützhülse. Auf
diese Weise kann der Schneidkopf beim Zurückziehen des Antriebselements
nach dem Anbohrvorgang als Verstärkung
der Bohrung in der Rohrwandung verbleiben, so dass erfindungsgemäß erstmalig
auch bei PVC-Rohren eine Stützhülse eingebracht
werden kann. Gemäß dem Stand
der Technik war dies bisher deshalb nicht möglich, da für PVC-Rohre immer Fräser verwendet
wurden, die fest mit dem Antriebselement verbunden waren. Im vorliegenden
Fall ist der Fräser,
also der Schneidkopf, aber ohne weiteres vom Antriebselement lösbar. Dabei
ist es von Vorteil, wenn gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung zwischen dem Schneidkopf und
dem Antriebselement eine Verbindung, insbesondere eine Rastverbindung
vorgesehen ist, die sich vorzugsweise automatisch löst, sobald
das Antriebselement von der Wandung wegbewegt wird. Hier ist zum
Lösen ein Eingriff
durch eine Bedienperson nicht mehr erforderlich.
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Gemäß noch einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anbohrarmatur
ist das Antriebselement als Spindel ausgebildet, die im Armaturengehäuse in einem
Gewinde, insbesondere einem Innengewinde, geführt ist. Auf diese Weise kann
mit einfachen Mitteln eine gleichzeitig rotatorische und translatorische
Bewegung des Schneidkopfes erzeugt werden. Durch eine solche Bewegung
kann die Schneide besonders effektiv in die Rohrwandung getrieben
werden und einen scheibenförmigen
Teil der Wandung aus dieser herauslösen.
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Die
mindestens eine Nut verläuft
gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anbohrarmatur
winkelig zur Längsachse.
Auf diese Weise wird beim Anbohrvorgang ein gewisser Drall auf die
anfallenden Späne übertragen, der
diese dazu veranlasst, sich aufzurollen. Befinden sich solchermaßen aufgerollte
Späne erst
einmal in dem Hohlraum im Antriebselement, so ist es kaum möglich, dass
Teile der Späne
unbeabsichtigt durch die mindestens eine Nut vorbei an dem ausgeschnittenen
Teil in das Rohrleitungssystem gelangen. Durch den Drall und das
damit verbundene Aufrollen wird nämlich erreicht, dass sich ein
vergrößertes Volumen
der Spänemasse
gegenüber
nicht-aufgerollten Spänen
ergibt und sich die einzelnen Späne
zudem untereinander verhaken.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die mindestens eine Nut
eine Länge
L auf, die größer als
die Breite B des Fixierungsmittels ist. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn die mindestens eine Nut von der Öffnung des
Antriebselements in dem Bereich des Antriebselements, in dem das
Fixierungsmittel ausgebildet ist, verläuft und sich vorzugsweise hinter
dem Bereich fortsetzt. Auf diese Weise werden die Späne zuverlässig auch durch
den Bereich des Fixierungsmittels, insbesondere des Innengewindes,
vorbei an dem herausgeschnittenen bzw. herauszuschneidenden Teil
in den Hohlraum im Antriebselement geführt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anbohrarmatur sind
bei wiederum einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung mehrere
Nuten vorgesehen, die in regelmäßigen Abständen über den
Umfang des Antriebsmittels angeordnet sind. Beispielsweise ist eine
Anordnung von drei Nuten denkbar, die in Abständen von 120° über den
Umfang des Antriebselements verteilt sind. Dabei ist vorzugsweise
jede Nut einer Schneide am Schneidkopf zugeordnet, die ebenfalls in
regelmäßigen Abständen über den
Umfang des Schneidkopfs verteilt sein können. Für einen besonders guten Abtransport
der Späne
können
auch in der bzw. den Schneiden und/oder innenseitig des Schneidkopfes
eine oder mehrere Nuten vorgesehen sein, die in dem Fall, wenn das
Antriebselement vor dem Anbohrvorgang in den Schneidkopf eingeführt ist,
eine Verlängerung
der Nut bzw. Nuten im Antriebselement bilden.
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Gemäß einer
anderen vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anbohrarmatur
sind der Schneidkopf und/oder das Antriebselement zylindrisch ausgebildet.
Die zylindrische Ausbildung ermöglicht
den Einsatz einer gleichzeitig rotatorischen und translatorischen
Bewegung des Antriebselements bzw. Schneidkopfes, was wiederum zu
einem optimalen Schnitt während
des Anbohrvorgangs führt.
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Gemäß wieder
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die mindestens eine
Schneide derart angeordnet, dass das durch die mindestens eine Schneide
herausgeschnittene Teil einen Querschnitt hat, der größer als
der Querschnitt der Öffnung und/oder
der Querschnitt des Hohlraums, insbesondere der Querschnitt des
Hohlraums im Bereich des Fixierungsmittels, ist. Auf diese Weise
wird eine optimale Klemmwirkung zwischen dem herausgeschnittenen
Teil und der Innenseite des Hohlraums des Antriebselements bzw.
des Fixierungsmittels erreicht.
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Schließlich wird
die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe gemäß einer
dritten Lehre der vorliegenden Erfindung bei einer Verbindungsanordnung
mit einer Anbohrarmatur und einem ein strömendes Medium führenden
Rohr dadurch gelöst, dass
die Anbohrarmatur wie zuvor beschrieben ausgebildet ist. Eine solche
Verbindungsanordnung gewährleistet,
dass beim Anbohrvorgang aus der Rohrwandung herausgelöste Teile
im Hohlraum des Antriebselements festgehalten werden und so nicht
in das Rohrleitungssystem gelangen können. Dadurch werden unerwünschte Verstopfungen
oder eine Kontamination des strömenden
Mediums sicher vermieden.
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Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die
erfindungsgemäße Anbohrarmatur
und die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung
auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird beispielsweise verwiesen
einerseits auf die Unteransprüche,
andererseits auf die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Verbindungsanordnung
mit einer Anbohrarmatur vor dem Anbohrvorgang;
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2 die
Verbindungsanordnung aus 1 während des Anbohrvorgangs; und
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3 die
Verbindungsanordnung aus 1 nach dem Anbohrvorgang.
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In 1 ist
eine Schnittansicht einer Verbindungsanordnung und einer Anbohrarmatur 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Die Verbindungsanordnung weist neben der
Anbohrarmatur 1 ein ein strömendes Medium führendes
Rohr 4 auf, wobei es sich im vorliegenden Fall um ein PVC-Rohr handelt.
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Die
dargestellte Anbohrarmatur 1 dient, wie die Abfolge der 1 bis 3 zeigt,
zum Herstellen einer Bohrung 2 in die Wandung 3 des
Rohres 4.
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Dazu
weist die Anbohrarmatur 1 ein Armaturengehäuse 5 auf,
das an das Rohr 4 mittels einer sogenannten Anbohrschelle
festgelegt ist. Im Armaturengehäuse 5 ist
ein eine Längsachse
X aufweisendes und als Spindel ausgebildetes Antriebselement 6 beweglich
gelagert, das relativ zur anzubohrenden Wandung 3 in Richtung
seiner Längsachse
X hin- und herbewegbar ist und an seinem der Wandung 3 zugewandten
Ende 7 eine Öffnung 8 und
einen dahinter angeordneten Hohlraum 9 aufweist. Ferner
ist ein Schneidkopf 11, der Bestandteil einer mit dem Antriebselement 6 lösbar verbundenen
Stützhülse 15 ist,
vorgesehen, der mehrere über
den Umfang gleichmäßig verteilte
Schneiden 10 aufweist. Der Schneidkopf 11 ist hohl
und an seinen beiden Enden offen. Ein Ende weist zur Rohrwandung 3 hin
und ist mit den Schneiden 10 bestückt. Durch das andere Ende
ist der den Hohlraum 9 aufweisende Abschnitt des Antriebselements 6 soweit
in den Schneidkopf 11 eingeführt, dass das untere Ende 7 des
Antriebselements 6 benachbart zu dem Bereich mit den Schneiden 10 positioniert
ist.
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Durch
das Antriebselement 6 ist der Schneidkopf 11 bzw.
die Stützhülse 15 in
die anzubohrende Wandung 3 treibbar, um ein Teil 12 der Wandung 3,
wie in den 2 und 3 dargestellt, aus
dieser herauszuschneiden. 1 zeigt
allerdings zunächst
den Zustand vor dem Anbohrvorgang.
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Die
in den 1 bis 3 dargestellte Anbohrarmatur 1 weist
ferner mehrere Nuten 13 auf, die jeweils von der Öffnung 8 des
Antriebselements 6 in den Hohlraum 9 verlaufen.
Die Nuten 13 sind dabei innenseitig in die Wand des Antriebselements 6 eingefräst und in
regelmäßigen Abständen über den Umfang
des Antriebselements 6 angeordnet.
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Ferner
ist im Hohlraum 9 ein Fixierungsmittel 14, welches
im vorliegenden Fall als Innengewinde 17 ausgebildet ist,
vorgesehen, welches durch seine spezielle Form – das Innengewinde 17 ragt
gegenüber
der innenseitigen Oberfläche 18 etwas
nach innen hervor – ermöglicht,
das später
herausgeschnittene Teil 12 der Wandung 3 im Hohlraum 9 besonders
sicher festzuhalten.
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Wie 1 deutlich
zeigt, verlaufen die Nuten 13, die winklig zur Längsachse
X angeordnet sind, von der Öffnung 8 des
Antriebselements 6 durch den gesamten Bereich des Antriebselements 6,
in welchem das Innengewinde 17 ausgebildet ist, und setzen
sich hinter diesem Bereich noch weiter fort. Dabei ist die Länge L jeder
Nut 13 größer als
die Breite B des Innengewindes 17.
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Es
ist auch zu erkennen, dass sich die Nuten 13 auch im Bereich
der Schneiden 10 des Schneidkopfes 11 in Richtung
der Rohrwandung 3 fortsetzen.
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Sowohl
der Schneidkopf 11 bzw. die Stützhülse 15 als auch das
Antriebselement 6 sind zylindrisch ausgebildet, wobei die
Schneiden 10 am unteren Ende des Schneidkopfes 11 derart
angeordnet sind, dass der spätere
Querschnitt des herausgeschnittenen Teils 12 im wesentlichen
dem Querschnitt der Öffnung 8 und
dem Querschnitt des Hohlraums 9 entspricht und wobei der
Querschnitt des herausgeschnittenen Teils 12 allerdings
etwas größer als
der Querschnitt des Hohlraums im Bereich des Innengewindes 17 ist.
Auf diese Weise wird gewährleistet,
dass das später
ausgeschnittene Teil 12 sicher in das Innengewinde 17 gedreht
werden kann, um das Teil 12 nach dem Anbohrvorgang langfristig im
Hohlraum 9 festzuhalten.
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Das
im dargestellten Ausführungsbeispiel als
Spindel ausgebildete Antriebselement 6 ist, um während des
Anbohrvorgangs einen Vortrieb zu erzeugen und gleichzeitig eine
schneidende Drehbewegung des Schneidkopfes 11 zu bewirken,
im Armaturengehäuse 5 in
einem Innengewinde 16 geführt.
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Wird
das Antriebselement 6 betätigt, so überträgt dieses eine rotatorische
und gleichzeitig translatorische Bewegung auf den Schneidkopf 11 und
die Schneiden 10. Dadurch wird, wie nun anhand von 2 deutlich
wird, ein scheibenförmiges
Teil 12 aus der Wandung 3 des Rohres 4 herausgeschnitten,
wobei sich das Teil 12 bereits vor Abschluss des Schneidvorgangs
in dem Innengewinde 17 des Antriebselements 6 festdreht.
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Die
beim Anbohr- bzw. Schneidvorgang entstehenden Späne 19 werden durch
die Nuten 13 am Teil 12 vorbei in den Hohlraum 9 geleitet.
Die Nuten 13 erzeugen durch ihre relativ zur Längsachse
X winkelige Ausrichtung beim Schneiden für einen Drall, der bewirkt,
dass sich die Späne 19 aufrollen.
Die aufgerollten Späne 19 werden
nach Beendigung des Anbohrvorgangs durch das herausgeschnittene
Teil 12 der Wandung 3 des Rohres 4 daran
gehindert, in den vom Medium durchströmten Bereich zu gelangen.
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Wie
schließlich 3 zeigt,
werden das herausgeschnittene Teil 12 der Wandung 3 sowie
die Späne 19 auch
nach dem Zurückziehen
des Antriebselements 6 aus der Bohrung 2 weiterhin
sicher zurückgehalten.
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Wie
in 3 ferner dargestellt ist, verbleibt beim Zurückziehen
des Antriebselements 6 auch die Stützhülse 15 mit dem Schneidkopf 11 in
der durch die Schneiden 10 erzeugten Bohrung 2.
Auf diese Weise wird die Bohrung in dem PVC-Rohr 4 verstärkt.
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Durch
die erfindungsgemäße Verbindungsanordnung
und Anbohrarmatur 1, die anhand der 1 bis 3 näher beschrieben
wurde, ist einerseits gewährleistet,
dass während
und nach dem Anbohrvorgang keine aus der Wandung 3 herausgelösten Teile 12, 19 in
das Rohrleitungssystem gelangen können, was ansonsten zu einer
Verstopfung oder Kontamination des Mediums führen könnte. Gleichzeitig wird durch
die Ausbildung der Stützhülse 15 mit einem Schneidkopf 11 und
Schneiden 10 eine Möglichkeit
geschaffen, bei PVC-Rohren, die üblicherweise
mit einem Fräser
und nicht mit einem Stanzer angebohrt werden, eine Stützhülse vorzusehen
und somit den Bereich der Bohrung zu verstärken.