DE102006028151B4

DE102006028151B4 - Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage

Info

Publication number: DE102006028151B4
Application number: DE102006028151A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: GEP Industrie Systeme GmbH
Current assignee: Wilo SE
Priority date: 2005-06-17
Filing date: 2006-06-16
Publication date: 2012-02-23
Anticipated expiration: 2026-06-17
Also published as: DE102006028151A1; DE102006028151B8

Abstract

Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage, enthaltend eine Regelungsanlage und einen Vorlagebehälter (1) mit freiem Ausschnitt unter dem oberen Rand und einem Nutzvolumen, das kleiner ist als das 0,03 fache des Spitzenvolumenstroms in einer Stunde, wobei der Vorlagebehälter (1) mit einer Trinkwasserzuleitung (2) und einer Betriebswasserdruckleitung (3) verbunden ist und mindestens eine Stauscheibe (7) enthält, die am oberen Rand des Vorlagebehälters (1) gegenüber dem Einfluss der Trinkwasserzuleitung derart angeordnet ist, dass sich durch sie ein Überdruck im hinteren Bereich des Vorlagebehälters (1) bildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage.
Aus der DE 296 16 912 U1 ist eine Regenwassernutzungsanlage bekannt, die aus einem Regenwasserauffangbecken, einer Pumpe und einem Nachspeisebehälter besteht, wobei der Nachspeisebehälter im Regenwasserauffangbecken angeordnet ist.
Die DE 195 01 511 C1 beschreibt eine Zisterne mit selbsttätiger Nachbefüllung durch Frischwasser bei Unterschreitung eines unteren Füllstandes der Zisterne, wobei unten in der Zisterne ein oben offener Behälter angeordnet ist.
Die bekannten Lösungen sind auf den jeweiligen Bedarfsfall, wie z. B. Trinkwasserversorgung, Betriebswasserversorgung u. a., hin ausgelegt, für Lösch- und Regenwasseranlagen werden einzelne Speicher verwendet. Dies bedingt einen großen technischen und Kostenaufwand. Weiterhin ermöglichen die bekannten technischen Lösungen nicht, dass größere Wassermengen in Kleinbehältern über einen freien Auslauf eingespeist werden.
Wenn größere Wassermengen im Rahmen eines mittelbaren Anschlusses nachgespeist werden, so nutzt man überdimensionierte Zwischenbehälter, die eine Auslegung als Kompaktanlage nicht möglich machen. Deshalb werden beispielsweise Pumpanlagen und Vorratsbehälter getrennt voneinander aufgestellt.
Dabei sind Vorlagebehälter mit großer Speicherkapazität erforderlich. Einen Behelf, um die Vorlagebehälter zu verkleinern, hatte man über das Summenlinienverfahren gefunden. Diese aus der Siedlungswasserwirtschaft bekannte Lösung ließ sich nicht auf die Erfordernisse der allgemeinen Versorgungswirtschaft anwenden. Letzteres deshalb, da die stark schwankenden Verbrauchswerte von einzelnen Gebäuden nicht mit den Betreibern öffentlicher Großnetze vergleichbar sind.
Man hat sich geholfen, indem große Vorlagebehälter eingesetzt wurden, die nach DIN 1988 dimensioniert waren, größere Trink-, Betriebs- und Löschwasserversorgungsanlagen konnten deshalb bisher nicht als Kompaktanlage angeboten werden. Letztendlich waren kleinere Kompaktanlagen für die Betriebswasserversorgung nur bis zu einem Spitzenvolumenstrom von 16 m3/h bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage zu schaffen, die die mittelbare Betriebs- und Löschwasserversorgung mit kleinen Vorlagebehältern ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die dazugehörige Zeichnung zeigt
1 ein Schema der Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage.
Bei der eine Regelungsanlage und einen Vorlagebehälter enthaltenden Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage verfügt der Vorlagebehälter 1 im Ausführungsbeispiel über eine Trinkwasserzuleitung 2, eine Betriebswasserdruckleitung 3 und einen Betriebswasserzulauf 8. Im Vorlagebehälter 1 ist ein Notübelauf 6 angeordnet. In den Vorlagebehälter 1 wird das aus der Trinkwasserzuleitung 2 und dem Betriebswasserzulauf 8 eingespeiste Wasser über die Betriebswasserdruckleitung 3 bedarfsgerecht entnommen.
Im Vorlagebehälter 1 ist eine ”Luftstrecke” (freier Auslauf) zwischen maximalem Wasserstand des Betriebswassers im Vorlagebehälter 1 und der Trinkwassereinspeiseöffnung (DIN EN 1717) herzustellen.
Dies wird beispielhaft realisiert über einen freien Ausschnitt unter dem oberen Rand im Vorlagebehälter 1. Um aus diesem Ausschnitt beim Nachspeisen des Trinkwassers Spritzwassermengen zu vermeiden, ist eine Stauscheibe 7 im Deckel des Vorlagebehälters 1 bzw. am oberen Rand des Vorlagebehälters 1 derart angeordnet, dass sich durch sie ein Überdruck im hinteren Bereich des Vorlagebehälters 1 bildet.
Durch den Einsatz der Stauscheibe 7 bildet sich ein Luftpolster bzw. ein Überdruck im hinteren Bereich des Vorlagebehälters 1.
Es besteht optional die Möglichkeit, den Ausschnitt am Vorlagebehälter 1 mittels Luftschleier zu verschließen, der durch Luftüberdruck das Austreten von Spritzwassermengen verhindert. Um eine erhebliche Reduzierung des Fassungsvolumens des Vorlagebehälters 1 zu erreichen, wird die zufließende Wassermenge dauerhaft größer oder gleich als die abgehende Wassermenge bemessen. Dies ermöglicht neben der Verwendung einer Stauscheibe, den Vorlagebehälter 1 als Kleinstbehälter auszuführen.
Der Einsatz einer oder mehrerer Stauscheiben 7 ermöglicht die Bildung eines Überdruckes im hinteren Bereich des Vorlagebehälters 1. Letzterer wird genutzt, um auftretendes Spritzwasser beim Einspeisen von Trinkwasser in den Kleinbehälter vom freien Auslauf der Behälteröffnung zu verdrängen.
Um eine erhebliche Reduzierung des Fassungsvermögens der Vorlagebehälter 1 zu erreichen, wird zufließendes Wasser dauerhaft größer, mindestens aber gleich, der abgegebenen Wassermenge bemessen. Dies ermöglicht u. a. die Ausführung des Vorlagebehälters 1 als Kleinstbehälter, abweichend von der Dimensionierungsformel V_B = 0,03·V in DIN 1988, wobei V_B das Nutzvolumen ist und V der Spitzenvolumenstrom.
Die gefundene Anlage Isst sich auch einzeln als Trenn- und Druckstation einsetzen. Als Trennstation wird allgemein eine Anlage bezeichnet, bei der eine hygienische Trennung von Betriebswassernetz zum Trinkwassernetz erfolgt.
Es ist aber auch möglich, über den Betriebswasserzulauf 8 in den Vorlagebehälter 1 Lösch- und Regenwasser einzuleiten. Der Vorlagebehälter 1 wäre dann bedarfsgerecht zu dimensionieren.
Bezugszeichenliste

1: Vorlagebehälter
2: Trinkwasserzuleitung
3: Betriebswasserdruckleitung
6: Notüberlauf
7: Stauscheibe
8: Betriebswasserzulauf

Claims

Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage, enthaltend eine Regelungsanlage und einen Vorlagebehälter (1) mit freiem Ausschnitt unter dem oberen Rand und einem Nutzvolumen, das kleiner ist als das 0,03 fache des Spitzenvolumenstroms in einer Stunde, wobei der Vorlagebehälter (1) mit einer Trinkwasserzuleitung (2) und einer Betriebswasserdruckleitung (3) verbunden ist und mindestens eine Stauscheibe (7) enthält, die am oberen Rand des Vorlagebehälters (1) gegenüber dem Einfluss der Trinkwasserzuleitung derart angeordnet ist, dass sich durch sie ein Überdruck im hinteren Bereich des Vorlagebehälters (1) bildet.
Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauscheibe (7) vor dem freien Ausschnitt des Vorlagebehälters (1) angeordnet ist.
Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem freien Ausschnitt Überdruck erzeugende Mittel zugeordnet sind.
Trink-, Betriebs- und/oder Löschwasseranlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Ausschnitt durch einen Luftschleier verschließbar ist.