DE102006027412A1 - Selbstverstärkende Keilbremse mit beidseitiger Momentenkompensation und hoher Regelgüte - Google Patents

Selbstverstärkende Keilbremse mit beidseitiger Momentenkompensation und hoher Regelgüte Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine selbstverstärkende elektromechanische Bremsvorrichtung (100) mit beidseitiger Momentenkompensation und hoher Regelgüte. Die Vorrichtung (100) zum Erzielen einer Reibkraft zwischen einem Reibglied und einem gegenüber dem Reibglied beweglich angeordneten Gegenstand umfasst zumindest zwei Reibglieder (3, 8), die jeweils dazu ausgebildet sind, mit dem beweglich angeordneten Gegenstand (12) flächenhaft in Kontakt gebracht zu werden. Ferner eine erste Abstützeinrichtung (2) zur Aufnahme eines ersten (3) der zwei Reibglieder, wobei die erste Abstützeinrichtung (2) mit wenigstens zwei entgegengesetzt geneigten Keilflächen ausgebildet ist und eine zweite Abstützeinrichtung (7) zur Aufnahme eines zweiten (8) der zwei Reibglieder, wobei die zweite Abstützeinrichtung (7) mit wenigstens zwei entgegengesetzt geneigten Keilflächen ausgebildet ist. Die Vorrichtung (100) umfasst weiterhin eine dritte Abstützeinrichtung (1) mit wenigstens zwei Paaren entgegengesetzt geneigter Keilflächen, die im Wesentlichen jeweils den Keilflächen der ersten Abstützeinrichtung (2) und den Keilflächen der zweiten Abstützeinrichtung (7) gegenüber angeordnet sind und zumindest einem ersten Aktuator (5, 10) zum Erzeugen einer Betätigungskraft auf die erste Abstützeinrichtung (2) oder auf die zweite Abstützeinrichtung (7). Dabei ist ein, die erste Abstützeinrichtung (2) mit der zweiten Abstützeinrichtung (7) verbindendes Verbindungselement (11) dazu ausgebildet, die erste ...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine selbstverstärkende elektromechanische Keilbremse. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Keilbremse für ein Abbremsen eines gegenüber der Bremse in zwei entgegen gesetzten Richtungen beweglichen Gegenstands.
  • Keilbremsen besitzen eine Abstützung des Reibglieds, die schräg zur Laufrichtung eines abzubremsenden Gegenstands, beispielsweise einer Bremsscheibe verläuft. Hierzu sind an der Abstützung regelmäßig so genannte Keilflächen angeordnet, entlang deren die Führung des Reibglieds erfolgt. Tritt das Reibglied mit dem abzubremsenden Gegenstand in Kontakt, so wird es von dem Gegenstand in dessen Bewegungsrichtung mitgenommen. Bei geeigneter Neigung der Keilfläche bzw. der Keilflächen wird das Reibglied durch diese Mitnahme weiter an den abzubremsenden Gegenstand geführt, wodurch sich die Bremswirkung verstärkt, ohne dass das Reibglied weiter über einen Aktuator zum Gegenstand verlagert werden muss. Dieser Effekt ist allgemein als Selbstverstärkung bekannt. Eine mathematische Behandlung des Selbstverstärkungseffekts ist in der Patentschrift EP 0 953 785 angegeben. Demnach erniedrigt sich die für eine bestimmte Bremskraft FB – das ist die am Reibglied entstehende Reibkraft – in die Keilanordnung einzubringende Kraft FE nach der Gleichung: FE = –FB·[1 – (tanα/μ)], (1)worin α den Winkel der Keilfläche mit der Bewegungsebene angibt und μ die Reibungszahl für das Stoffpaar Reibungsbelag/abzubremsender Gegenstand bedeutet.
  • Da sich die Reibzahl bzw. der Reibwert μ in Abhängigkeit von der Belastung der Bremse und den auf sie wirkenden Umgebungs einflössen stark ändert, werden die daraus resultieren Änderungen der Reib- bzw. Bremskraft durch eine Bremskraftregelung ausgeglichen. Üblicherweise ist eine elektromechanische Bremse hierfür mit einer geeigneten Sensorik versehen, die eine ständige oder regelmäßige Kontrolle der Bremskraft gestattet. Die Sensorik ist mit einem im Allgemeinen elektronischen Steuergerät verbunden, das die Sensorwerte verarbeitet und den oder die Aktuatoren der Bremse so nachstellt, dass die vorgegebene Bremskraft erreicht wird.
  • Die Selbstverstärkung wirkt jedoch nur für eine der beiden möglichen Laufrichtungen, nämlich die zum Scheitelpunkt zwischen der Keilfläche und der Bewegungsebene des Gegenstands verlaufende Richtung. Bewegt sich der abzubremsende Gegenstand in entgegen gesetzter Richtung, so muss die zum Abbremsen erforderliche Druckkraft von den Aktuatoren des Reibglieds allein aufgebracht werden.
  • Um für entgegen gesetzte Bewegungsrichtungen eines abzubremsenden Gegenstands eine selbstverstärkende Bremswirkung zu erreichen, werden an der Abstützung gegensätzlich geneigte Keilflächen angeordnet. D.h., die Winkel, die die Bewegungsebene mit den gegenseitig geneigten Keilflächen bildet sind in entgegen gesetzte Richtungen geöffnet. Je nach abzubremsender Bewegungsrichtung wird das Reibglied in Richtung der Keilflächen mit der einen Neigung oder in Richtung der Keilflächen mit der anderen Richtung bewegt. Diese Anordnung gestattet zwar eine selbstverstärkende Bremswirkung für beide Bewegungsrichtungen, doch setzt sie voraus, dass die Richtung der abzubremsenden Bewegung bekannt ist. Bei stillstehendem abzubremsenden Gegenstand ist jedoch nicht immer bekannt, wie äußere Kräfte auf ihn einwirken werden. Beispielsweise kann ein parkendes Fahrzeug sowohl hangabwärts als auch hangaufwärts geparkt sein. Der Selbstverstärkungseffekt wirkt aber nur in die Scheitelrichtung der Keilflächen, an denen das Reibglied angelegt wurde. In der anderen Richtung muss die gesamte Haltekraft von den Aktuatoren des Reibglieds aufgebracht werden.
  • Um für beide Bewegungsrichtungen einen selbstverstärkenden Effekt zu erzielen, gibt die Offenlegungsschrift DE 100 37 055 eine Vorrichtung mit zwei gegenläufig angeordneten keilförmigen Abstützungen an. Die Abstützungen werden über ein Keilelement gleichzeitig gegen eine Bremsscheibe gedrückt, wodurch für jede der beiden Bewegungsrichtungen jeweils eines der Reibglieder selbstverstärkend wirkt. Nachteilig ist hierbei, dass die beiden Reibglieder nicht unabhängig voneinander betrieben werden können, so dass kein zuverlässiger Selbstverstärkungseffekt in einer Parkbremssituation erreicht wird. Da keine mechanische Verbindung zwischen Aktuator und Selbstverstärkungsanordnung besteht, können ungewollte Bewegungen des Reibglieds nicht direkt ausgeregelt werden, wodurch die Regelgüte den hohen Anforderungen im Werkzeugbau nicht genügt.
  • Um den Selbstverstärkungseffekt für beide Bewegungsrichtungen auch in einer Parkbremssituation nutzen zu können, wird in der Patentschrift DE 103 19 082 B3 eine elektromechanische Keilbremse mit zwei voneinander getrennt ausgebildeten Reibgliedern angegeben, die jedes von einem eigenen Aktuator so angesteuert werden können, das die Reibglieder in einer Parkbremssituation gegenläufig zueinander verschoben werden. Damit wirkt jeweils ein Reibglied für jeweils eine Bewegungsrichtung selbstverstärkend. Damit beide Reibglieder auch für eine Betriebsbremsung selbstverstärkend eingesetzt werden können, sind diese mit einem Passstift so gekoppelt, dass das jeweils andere Reibglied von dem auf es zubewegten Reibglied mitgeführt wird.
  • Nachteilig ist bei dieser Anordnung jedoch einerseits, dass bei einer Umkehrung der Bewegung die Bremskraft solange nachlässt, bis sich die Abstützungen der Reibglieder an den für diese Bewegungsrichtung angeordneten Keilflächen ausgerichtet haben.
  • Nachteilig an dieser Anordnung ist ferner auch, dass die Selbsthemmung (z.B. für die Parkbremsstellung) lediglich auf dem Keilwinkel α und dem Reibkoeffizienten μ beruht. Dies führt zu einer Einschränkung sowohl in der geometrischen Auslegung als auch bei der Wahl der Reibpaarung von z. B. Bremsscheibe und Reibbelag, die insbesondere bei Fahrzeugbremsen von Bedeutung ist, bei denen aufgrund von äußeren Einflüssen, wie z. B. Nässe, der Reibwert μ stark schwanken kann.
  • Um thermische Ausdehnungen zu kompensieren, ist in der zitierten Patentschrift daher vorgesehen, die Bremse mit Federelementen zwischen dem Aktuator und dem Keilmechanismus zu versehen. Mittels dieser Feder soll eine permanente Haltekraft für eine Parkbremsfunktion aufgebracht werden, indem sie den Keilmechanismus um den Betrag der thermischen Ausdehnung nachstellt. Allerdings wirken die hohen Federkräfte bei dieser Anordnung während einer Parkbremssituation stets zurück auf die Aktuatoren, wodurch diese auch im stromlosen Zustand während der gesamten Parkdauer belastet werden.
  • Diese Bremsanordnung weist auch eine verminderte Dynamik auf, da bei Bremsanforderungen, die das Bremsmoment beider Aktuatoren benötigen, zumindest ein Aktuator immer erst den kraftabhängigen Federweg überwinden muss. Dadurch verschlechtert sich die Regelgüte der Bremse, die vor allem bei Bremsen für Werkzeugmaschinen gefordert ist.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine richtungsunabhängige selbstverstärkende Keilbremse so auszubilden, dass für die beiden gegenläufigen Bewegungsrichtungen eines abzubremsenden Gegenstands eine selbstverstärkende Bremswirkung bei hoher Regelgüte erreicht wird.
  • Diese Aufgabe wird gemäß den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
  • Ein entsprechender Gegenstand umfasst eine Vorrichtung zum Erzielen einer Reibkraft zwischen einem Reibglied und einem gegenüber dem Reibglied beweglich angeordneten Gegenstand mit zumindest zwei Reibgliedern, die jeweils dazu ausgebildet sind, mit dem beweglich angeordneten Gegenstand flächenhaft in Kontakt gebracht zu werden, einer ersten Abstützeinrichtung zur Aufnahme eines ersten der zwei Reibglieder, wobei die erste Abstützeinrichtung mit wenigstens zwei entgegengesetzt geneigten Keilflächen ausgebildet ist, einer zweiten Abstützeinrichtung zur Aufnahme eines zweiten der zwei Reibglieder, wobei die zweite Abstützeinrichtung mit wenigstens zwei entgegengesetzt geneigten Keilflächen ausgebildet ist, einer dritten Abstützeinrichtung mit wenigstens zwei Paaren entgegengesetzt geneigter Keilflächen, die im Wesentlichen jeweils den Keilflächen der ersten Abstützeinrichtung und den Keilflächen der zweiten Abstützeinrichtung gegenüber angeordnet sind, und zumindest einem ersten Aktuator zum Erzeugen einer Betätigungskraft auf die erste Abstützeinrichtung oder auf die zweite Abstützeinrichtung, wobei ein, die erste Abstützeinrichtung mit der zweiten Abstützeinrichtung verbindendes Verbindungselement dazu ausgebildet ist, die erste Abstützeinrichtung und die zweite Abstützeinrichtung in zumindest zwei unterschiedlichen Abständen zueinander zu halten.
  • Die Erfindung umfasst ferner eine Bremsanlage für Kraftfahrzeuge und/oder Werkzeugmaschinen, worin wenigstens eine erfindungsgemäße Bremsvorrichtung vorgesehen ist.
  • Die Erfindung ermöglicht einen gegenläufigen Betrieb der Bremsvorrichtung, der unabhängig von einer Krafteinwirkung durch einen auf die Keilplatten, d.h. die erste bzw. zweite Abstützeinrichtung, einwirkenden Aktuator aufrechterhalten werden kann.
  • Die Erfindung wird in ihren abhängigen Ansprüchen weitergebildet.
  • Für eine voneinander unabhängige, individuelle Betätigung von erster und zweiter Abstützeinrichtung weist die Vorrichtung zumindest einen ersten Aktuator zum Erzeugen einer Betäti gungskraft auf die erste Abstützeinrichtung und zumindest einen zweiten Aktuator zum Erzeugen einer Betätigungskraft auf die die zweite Abstützeinrichtung auf.
  • Bei gewissen Reibpaarungen besitzt der Werkstoff zur Ausbildung der Reibglieder genügende mechanische Festigkeit um die erste Abstützeinrichtung kostengünstig einstückig mit dem ersten der zwei Reibglieder und/oder die zweite Abstützeinrichtung einstückig mit dem zweiten der zwei Reibglieder auszubilden.
  • Damit das Verbindungselement die erste und die zweite Abstützeinrichtung in wenigstens zwei unterschiedlichen Abständen zueinander halten kann, umfasst das Verbindungselement vorteilhaft einen Rastmechanismus mit wenigstens zwei Raststellungen. Um zwischen den wenigsten zwei Abständen zu wechseln, ist der Rastmechanismus zweckmäßig elektromagnetisch lösbar ausgestaltet. Das Verbindungselement kann vorteilhaft auch als verstellbarer Kolben ausgeführt sein.
  • Zur einfachen und gegebenenfalls stufenlosen Änderung des Abstands zwischen der ersten und der zweiten Abstützeinrichtung, umfasst das Verbindungselement vorzugsweise zwei zueinander verschiebbare Keilflächen.
  • Vorteilhaft umfasst das Verbindungselement einen weiteren Aktuator, der ausgebildet ist, durch Einwirken auf zumindest ein Element des Verbindungselements den Abstand zwischen der ersten Abstützeinrichtung und der zweiten Abstützeinrichtung zu verändern. Damit kann der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Abstützeinrichtung aktiv von dem Verbindungselement eingestellt werden.
  • Es wird darauf hingewiesen, dass das Verbindungselement insbesondere aus einer Kombination von einer oder mehreren der oben ausgeführten Ausführungsformen ausgebildet werden kann.
  • Ferner umfasst die Vorrichtung eine Steuereinrichtung zum Ansteuern von zumindest dem ersten und/oder dem weiteren Aktuator um eine geregelte Bremswirkung zu erzielen. Hierbei umfasst die Vorrichtung in einer besonders bevorzugten Ausführungsform eine RFID-Empfangseinrichtung zum drahtlosen Empfangen von Daten, die für eine Weiterverarbeitung durch die Steuereinrichtung zum Ansteuern des ersten und/oder des weiteren Aktuators geeignet sind. Auf diese Weise können batterielose Sensoren im Umfeld der Bremsvorrichtung zur Abstimmung der Bremskraft eingesetzt werden. Weiterhin kann die Vorrichtung bedarfsweise eine RFID-Sendeeinrichtung umfassen, die zum Senden von Signalen ausgebildet ist, die beispielsweise eine Warnung des Fahrers bei defekter Bremse, Betriebsdaten für weitere Steuergeräte oder dergleichen mehr umfassen.
  • Eine gleichmäßig auf den abzubremsenden Gegenstand wirkende Bremskraft wird erreicht, wenn die Vorrichtung vorteilhaft zwei Zusatzreibglieder umfasst, die jeweils dazu ausgebildet sind, mit dem beweglich angeordneten Gegenstand flächenhaft in Kontakt gebracht zu werden und gegenüber den zwei Reibgliedern, auf der diesen gegenüber abgewandten Fläche des beweglich angeordneten Gegenstands angeordnet sind.
  • Für eine Ausregelung der von den beiden Keilplatten auf den abzubremsenden Gegenstand ausgeübten Normalkraft umfasst die Vorrichtung zumindest eine erste Bremskraft-Messeinrichtung zum Erfassen der Bremskraft, die von einem aus dem ersten Reibglied und dem ersten Zusatzreibglied gebildeten ersten Reibgliedpaar auf den beweglich angeordneten Gegenstand ausgeübt wird und/oder eine zweite Bremskraft-Messeinrichtung zum Erfassen der Bremskraft, die von einem aus dem zweiten Reibglied und dem zweiten Zusatzreibglied gebildeten zweiten Reibgliedpaar auf den beweglich angeordneten Gegenstand ausgeübt wird. Zur schnellen Umsetzung der Messwerte sind die erste Bremskraft-Messeinrichtung und/oder die zweite Bremskraft-Messeinrichtung zweckmäßig dazu ausgebildet, Daten, die Bremskraft-Messwerte repräsentieren, an die Steuereinrichtung weiterzuleiten.
  • Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Ansprüchen sowie den Figuren. Die einzelnen Merkmale können bei einer Ausführungsform gemäß der Erfindung je für sich oder zu mehreren verwirklicht sein.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Zuhilfenahme der beigefügten Figuren näher erläutert, von denen
  • 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen elektromechanischen Keilbremse im nicht betätigten Zustand zeigt,
  • 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen elektromechanischen Keilbremse in einer Betriebsbremssituation zeigt,
  • 3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen elektromechanischen Keilbremse in einer Feststellbremssituation zeigt,
  • 4 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbindungselements für eine elektromechanische Keilbremse zeigt,
  • 5 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbindungselements für eine elektromechanische Keilbremse zeigt,
  • 6 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbindungselements für eine elektromechanische Keilbremse zeigt, und
  • 7 ein Blockschaltbild einer elektromechanischen Betriebseinheit einer erfindungsgemäßen Keilbremse zeigt.
  • 1 zeigt eine erfindungsgemäße elektromechanische Keilbremse 100 in einer schematischen Darstellung. Die elektromechanische Keilbremse ist zum Abbremsen eines gegenüber der Bremse beweglich angeordneten Gegenstands 12 ausgebildet. In der 1 ist die Bremse im nicht betätigten Zustand dargestellt; der Gegenstand 12 ist daher gegenüber den Komponenten der Bremse 100 frei beweglich.
  • Die selbstverstärkende Einrichtung der Bremse 100 wird aus der Grundplatte 1, den Übertragungselementen 6, einer ersten als Keilplatte ausgestalteten Abstützeinrichtung 2 und einer zweiten als Keilplatte ausgestalteten Abstützeinrichtung 7 gebildet. Auf den Keilplatten 2 und 7 ist jeweils eines von zwei Reibgliedern 3 bzw. 8 aufgebracht. Die Grundplatte 1 dient als dritte Abstützung bei der Übertragung von Kräften auf die beiden Reibglieder 3 und 8. Die Übertragung der Kräfte erfolgt über Übertragungselemente 6, die jeweils im Bereich der Keilflächen zwischen den Keilplatten 2 bzw. 7 und der Grundplatte 1 angeordnet sind. An jeder der Keilplatten 2 bzw. 7 ist eine Antriebseinrichtung zum Bewirken einer Verschiebung der Keilplatten gegenüber der Grundplatte 1 vorgesehen. Jede der Antriebseinrichtungen umfasst einen Antrieb 5 bzw. 10 mit einem zugehörigen Übertragungselement 4 bzw. 9.
  • In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass der Begriff "umfassen", soweit er in dieser Beschreibung verwendet wird, generell das Vorhandensein von Merkmalen, wie z.B. Verfahrensschritten, Einrichtungen, Bereichen, Größen und dergleichen mehr angibt, ohne das Vorhandensein anderer oder zusätzlicher Merkmale oder Gruppierungen von anderen oder zusätzlichen Merkmalen auszuschließen.
  • Bei gewissen Reibpaarungen besitzt der Werkstoff zur Ausbildung der Reibglieder genügende mechanische Festigkeit um die Reibglieder einstückig mit den Abstützeinrichtungen auszuführen. Hierdurch können die Keilbremsen kostengünstig hergestellt werden.
  • Im gelösten, d.h. nicht betätigten Zustand der Bremsvorrichtung 100, üben die Reibglieder 3 bzw. 8 keine Kräfte auf den beweglich angeordneten Gegenstand 12 aus. Die Reibglieder können hierbei entweder beabstandet zum Gegenstand 12 angeordnet sein oder diesen berühren.
  • Gegenüber den Reibelementen 3 und 8 sind ein oder mehrere zusätzliche Reibglieder 13a und 14a angeordnet, die vorzugsweise auf ihnen zugeordneten Abstützeinrichtungen 13 und 14 angebracht sind. Die Zusatzreibglieder bilden zusammen mit den Abstützeinrichtungen 13 und 14 einen Bremssattel, der sich bei einer Betätigung der Bremse vermittelt durch die Bewegung der Reibglieder 3 und 8 parallel zu diesen an den beweglich angeordneten Gegenstand 12 anlegt. Die dies an der den Reibgliedern 3 und 8 abgewandten Seite, d.h. der Gegenseite, des beweglichen Gegenstands 12 erfolgt, wird auf beide sich gegenüberliegende Seiten des Gegenstands 12 in etwa der selbe Druck ausgeübt, so dass sich die Querkräfte gegenseitig aufheben und im Ergebnis nur die Verzögerungskräfte auf den Gegenstand 12 einwirken.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Zusatzreibglieder 13a und 14a individuell mit den von den einzelnen Reibgliedern 3 und 8 ausgeübten Normalkräften gekoppelt.
  • Die schematische Darstellung der 2 zeigt die Bremsvorrichtung 100 der 1 bei einer Betriebsbremsung. Unter Betriebsbremsung wird ein Zustand verstanden, bei dem die Bewegungsrichtung des beweglich angeordneten Gegenstands 12 gegenüber der Reibgliederanordnung bekannt oder vorhersehbar ist. Als Bewegungsarten sind beispielsweise Drehbewegungen des Gegenstands 12 um eine Drehachse, aber auch lineare Bewegungen des Gegenstands 12 möglich. Bei einer Drehbewegung, wie sie z. B. bei Radbremsen von Fahrzeugen üblich ist, kann die Bewegung durch die Betriebsart des abzubremsenden Gegenstands ermittelt werden. Bei einem Fahrzeug wird dies beispielsweise über dessen Fahrtrichtung, wie Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt vermittelt. Die Erfassung der Fahrtrichtung kann z.B. mittels eines richtungsabhängigen Drehzahlsensors, ABS-Sensor oder dergleichen erfolgen.
  • In der 2 wird angenommen, dass der beweglich angeordnete Gegenstand 12 eine Bewegung relativ zu den Reibgliedern 3 und 8 in Pfeilrichtung ausführt. Bei linearen Bewegungen entspricht dies einer Verschiebung des Gegenstands 12 nach rechts, bei rotierender Bewegung liegt im Bereich der Reibglieder eine stationäre Relativbewegung des Gegenstands nach rechts vor.
  • Zum Abbremsen des Gegenstands wird zumindest einer der Aktuatoren 5 oder 10 derart betätigt, dass die mit ihm über das zugehörige Übertragungselement 4 bzw. 9 verbundene Keilplatte 2 bzw. 7 in Richtung der Bewegung des Gegenstands 12 verschoben wird. Die Übertragungselemente sind zweckmäßig als mechanische Verbindungen 4 bzw. 9 ausgeführt, die z. B. eine Rotationsbewegung des jeweiligen Aktuators in eine translatorische Bewegung umsetzen. Hierzu können die Übertragungselemente beispielsweise als Spindelantriebe ausgebildet sein, die vorzugsweise ein großes Übersetzungsverhältnis bieten, um kleine Drehmomente der Antriebe in hohe axiale Kräfte zum Verstellen der Keilplatten 2 bzw. 7 zu übersetzen. Andere, dem Fachmann zweckmäßig erscheinende Übertragungselemente können ebenfalls verwendet werden.
  • Da die Keilplatte im Bereich ihrer Keilflächen auf einem oder auf mehreren Übertragungselementen 6 gelagert ist, führt die Verschiebung zu einem Abrollen der Keilflächen auf den, bevorzugt als Kugeln, Walzen oder Rollen ausgebildeten Übertragungselementen. Hierdurch wird die Keilplatte auch in Richtung des abzubremsenden Gegenstands verlagert. Das Übertragungselement 6 wird durch den Abrollvorgang ebenfalls etwas in die Verschieberichtung der Keilplatte mitbewegt, wodurch es eine Rollbewegung auf einer der, auf der Grundplatte 1 ausgebildeten Keilflächen ausführt. Diese Rollbewegung entlang der Keilfläche hebt das Übertragungselement 6 in Richtung des abzubremsenden Gegenstands 12 an, wodurch die Keilplatte zusätzlich in Richtung des Gegenstands 12 verlagert wird.
  • Die Verschiebung der Keilplatte durch den Aktuator wird fortgesetzt, bis deren Reibbelag (Reibglied) an der Oberfläche des Gegenstands 12 angreift, d.h. auf dessen Oberfläche drückt. Aufgrund der Bewegung des Gegenstands 12 relativ zum Reibbelag, wird der Reibbelag wegen der zwischen beiden entstehenden Reibungskraft mitgeführt, wodurch eine weitere Verlagerung der Keilplatte gegenüber den Übertragungselementen 6 und der Grundplatte 1 bewirkt wird. Diese Verschiebung führt auch zu einer weiteren Verlagerung des Reibglieds in Richtung des abzubremsenden Gegenstands 12, wodurch sich der Druck auf diesen verstärkt. Die hiermit verbundene Erhöhung der auf den Gegenstand 12 ausgeübten Normalkraft führt zu einer Erhöhung der Reibungskraft zwischen Reibbelag und Gegenstand 12. Aufgrund dieses Selbstverstärkungseffekts kann die von dem Aktuator einzubringende Kraft geringer als die für eine Abbremsung notwendige Normalkraft sein.
  • Für eine volle Bremswirkung müssen beide Keilplatten 2 und 7 gleichmäßig, d.h. im Wesentlichen gleichzeitig an die entsprechende Oberfläche des Gegenstands 12 verlagert werden. Dies kann durch synchrone Steuerung beider Aktuatoren 5 und 10 mittels einer nicht in der Figur dargestellten Steuereinrichtung realisiert werden. Ein Beispiel für eine geeignete Steuereinrichtung ist in der 7 dargestellt und wird weiter unten beschrieben. Die erfindungsgemäße elektromechanische Bremsvorrichtung ist jedoch nicht auf die Verwendung dieser Steuereinrichtung 202 beschränkt. Vielmehr können auch andere, beispielsweise im Stand der Technik bekannte Steuereinrichtungen zur Synchronsteuerung der Keilplatten verwendet werden.
  • Die Verzögerungswirkung der Bremsvorrichtung wird erhöht, indem parallel zu den Reibgliedern 3 und 8 Zusatzreibglieder 13a und 14a, wie oben angegeben, Druck auf die Gegenseite des Gegenstands 12 ausüben. Üblicherweise ist die Bremsvorrichtung 'schwimmend' gegenüber dem Gegenstand 12 gelagert, womit ausgedrückt wird, dass die Zusatzreibglieder 13a und 14a relativ zur Grundplatte 1 eine feste Position einnehmen. Die Verlagerung der Keilplatten 2 und 7 gegenüber der Grundplatte führt somit auch zu einer Verlagerung der Grundplatte 1 weg vom Gegenstand 12, wodurch die Zusatzreibglieder 13a und 14a auf die Gegenseite des Gegenstands 12 hinbewegt werden.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist der von den Reibgliedern 13a und 14a sowie den Abstützeinrichtungen 13 und 14 gebildete Bremssattel geteilt ausgeführt, so dass sich die auf die Abstützeinrichtung 13 und Reibglied 13a ausgeübte Druckkraft von der auf die Abstützeinrichtung 14 und Reibglied 14a ausgeübten Druckkraft unterscheiden kann. Damit wird einerseits verhindert, dass der Bremssattel bei eventuell von den beiden Keilplatten 2 und 7 ungleichmäßig stark ausgeübten Bremskräften (bzw. Normal- oder Druckkräften) ungleichmäßig beansprucht wird. Zum anderen könnte eine Normakraftmessung bei einem einteiligen Sattel nur als Mittelwertmessung der von den beiden Keilplatten 2 und 7 aufgebrachten Normalkräften durchgeführt werden. Die Teilung des Sattels ermöglicht, dass jeder Keilplatte ein eigener Normalkraftsensor (nicht gezeigt) zugeordnet werden kann. Dieser misst jeweils ausschließlich die von der ihm zugeordneten Keilplatte ausgeübte Normalkraft. Eine Teilung des Bremssattels erlaubt daher in Verbindung mit einer (nicht dargestellten) Steuereinrichtung eine detailliertere Regelung der Normalkraft durch die beiden Aktuatoren 5 und 10. Im Idealfall weist der Bremssattel genauso viele individuelle Zusatzreibglieder auf, wie ihm gegenüber Keilplatten angeordnet sind.
  • Bei Ausfall einer der Aktuatoren oder seiner Ansteuerung würde im vorgestellten Beispiel nur eines der beiden Reibglieder 3 oder 8 gegen den abzubremsenden Gegenstand 12 gedrückt. Die Bremskraft würde hierdurch merklich verringert. In einer erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung ist daher ein Verbindungselement 11 vorgesehen, das die beiden Keilplatten im Betriebsbremszustand unabhängig von einer Einwirkung der beiden Aktuatoren in einem im wesentlichen konstanten Abstand zueinander hält, der regelmäßig dem Abstand der beiden Keilplatten im Ruhezustand, d.h. dem Zustand der Nichtbetätigung der Bremsvorrichtung, entspricht.
  • In der schematischen Darstellung von 3 ist die Bremsvorrichtung 100 der 1 in einer Feststellbremssituation gezeigt. Die Verlagerung der Keilplatten 2 und 7 erfolgt wie oben mit Bezug auf die Betriebsbremssituation beschrieben, jedoch mit dem Unterschied, dass die Keilplatten nicht gleichläufig sondern so gegenläufig zueinander verlagert werden, dass sich der Abstand zwischen ihnen vergrößert. Hierdurch wird eine Momentenkompensation am Gegenstand 12 erreicht, d.h. alle in der Bewegungsebene des Gegenstands 12 auftretenden Bewegungsmomente werden von der Bremsvorrichtung kompensiert.
  • Erreicht wird dies, indem die beiden Keilplatten gegensinnig bzw. gegenläufig aus der Ruhelage verschoben werden d.h. mit Bezug auf die Bewegungsebene des Gegenstands 12 in entgegen gesetzte Richtungen verschoben werden. Wie bei der gleichläufigen Betriebsbremssituation führt die gegenläufige Verschiebung ebenfalls zu einem Abrollen der Keilflächen an den Übertragungselementen und vermittelt hierüber zu einer Verlagerung der Reibbeläge 3 und 8 (und falls vorhanden der Zusatzreibbeläge 13a und 14a) zum Gegenstand 12. Anders als in der Betriebsbremssituation führt eine Verschiebung des Gegenstands 12 (in der 3) nach links zu einer Selbstverstärkung an Keilplatte 2 und Reibbelag 3, eine Verschiebung des Gegenstands 12 in entgegen gesetzter Richtung zu einer Selbstverstärkung an Keilplatte 7 und Reibbelag 8. Die ge zeigte Bremsstellung verhindert damit, dass sich der ruhende Gegenstand bedingt durch äußere Einflüsse bewegen kann.
  • Die dargestellte Bremsstellung kann über die Aktuatoren 5 und 10 herbeigeführt werden. Da die Reibglieder 3 und 8 jedoch mit einem bestimmten Druck auf den Gegenstand 12 einwirken müssen um diesen sicher festzuhalten, werden die Übertragungselemente 4 und 9 zwischen den Aktuatoren 5 bzw. 10 und den zugeordneten Keilplatten 2 bzw. 7 mit der permanenten Haltekraft beaufschlagt und leiten diese auf die Aktuatoren weiter, wodurch diese stark belastet werden.
  • Bei der vorliegenden Erfindung wird daher ein Verbindungselement 11 verwendet, das zwischen den beiden Keilplatten 2 und 7 angeordnet ist und diese in der Feststellbremssituation in einem Abstand auseinander hält, der regelmäßig größer ist als der Abstand beider Keilplatten im Ruhezustand. Damit ist sichergestellt, dass die beiden Keilplatten an dem Gegenstand 12 unter einem bestimmten Druck anliegen.
  • Das Verbindungselement 11 ist daher so ausgebildet, dass es die beiden Keilplatten 2 und 7 je nach Bremssituation in zwei unterschiedlichen Abständen zueinander halten kann: einem ersten Abstand für die Betriebsbremsung und einem zweiten Abstand für eine Feststellbremsung. Der erste Abstand entspricht zweckmäßig dem Abstand zwischen den Keilplatten im nicht betätigten Zustand (Ruhezustand) der Bremse. Der zweite Abstand ist größer als der Abstand zwischen den Keilplatten im Ruhezustand der Bremse und groß genug, dass die hierdurch gegebene Verlagerung beider Keilplatten deren jeweilige Reibglieder 3 und 8 gegen den Gegenstand 12 drückt.
  • Das Verbindungselement 11 wird bevorzugt als verstellbarer Kolben, als verstellbarer Rastmechanismus oder als verstellbare Keilanordnung ausgeführt. Vorteilhaft kann das Verbindungselement 11 aus einer oder mehrerer Kombinationen dieser Einrichtungen gebildet sein.
  • In der 4 ist ein Rastmechanismus 30 zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verbindungselement 11 dargestellt. Der Mechanismus besteht aus zwei gleichen, punktsymmetrisch angeordneten Verrastungselementen 32, die jeweils um eine Achse 31 drehbar gelagert sind. Jedes Rastelement 32 wird mittels einer Rückstelleinrichtung, z.B. einer Zugfeder 33, gegen einen Anschlag 35 geführt. Der Anschlag 35 ist vorzugsweise an der Keilplatte 2 bzw. 7 angebracht, der das jeweilige Verrastungselement zugeordnet ist. Über einen Elektromagneten 34 kann das Verrastungselement 32 aus der in der 4 dargestellten Grundstellung gebracht werden, so dass sich die Verriegelungselemente 32 voneinander weg bewegen und der durch die ineinander greifende Verzahnung der Verriegelungselemente gebildete Formschluss aufgelöst wird.
  • In diesem Zustand können die beiden Keilplatten 2 und 7 nun relativ zueinander verschoben werden. Beschränkt sich die Ausbildung des Verbindungselements 11 auf den dargestellten Rastmechanismus 30, so kann die relative Verschiebung der Rastelemente durch die Eigenbewegung der Keilplatten 2 und 7 oder aktiv über die Aktuatoren 5 und 10 erfolgen. Während der erste Abstand bei gelöstem Rastmechanismus durch Rückkehr der Keilplatten in die Ruhestellung eingestellt werden kann, wird der zweite Abstand zweckmäßig durch Auseinanderziehen der Keilplatten mithilfe der Aktuatoren 5 und 10 bewirkt. Nach erfolgter Einstellung des jeweils gewünschten Abstands, gibt der Elektromagnet 34 das Verriegelungselement wieder frei, worauf es von dem Rückstellelement 33 wieder in die formschlüssige Grundstellung geführt wird und den eingestellten Abstand fixiert.
  • Eine zweite Ausführungsform eines Rastmechanismus ist in der 5 vorgestellt. Bei diesem Rastmechanismus 40 wird ein an einer der Keilplatten (z.B. Keilplatte 2) fest angebrachtes erstes Verrastungselement 41 in einer Aussparung 42 der anderen Keilplatte (z.B. Keilplatte 7) verschiebbar geführt. An der anderen Keilplatte befindet sich ein zweites Verrastungselement 43, das in fester räumlicher Zuordnung zu dieser Keilplatte einen lösbaren Formschluss mit dem ersten Verrastungselement ermöglicht. Der Formschluss wird vorzugsweise über einander entsprechende Verzahnungen oder ähnliche, zueinander komplementäre Geometrien ausgebildet. Die Komponente des zweiten Verrastungselements, auf der die Verrastungsgeometrie ausgebildet ist, ist zweckmäßig gegenüber dem ersten Verrastungselement so verschiebbar ausgebildet, dass die Geometrien beider ineinander und auseinander geführt werden können. Vorzugsweise erfolgt dies mittels eines Elektromagneten, ähnlich dem für den Rastmechanismus 30 verwendeten.
  • 6 zeigt ein Beispiel für eine verstellbare Keilanordnung 50 zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verbindungselement. Die Anordnung umfasst zwei sich gegenüberliegende Keilelemente 51 und 52, sowie eine Verstelleinrichtung 53. Die an einer Keilplatte befestigte Verstelleinrichtung 53 ist so ausgebildet, dass das an ihr befestigte Keilelement 52 (bezogen auf die Zeichnungskoordinaten der Figur) nach oben und unten verlagert werden kann. Das gegenüberliegende Keilelement 51 ist fest mit der anderen Keilplatte verbunden. Eine Verlagerung des Keilelements 52 nach oben oder unten führt zu einer Gleitbewegung der Keilelemente entlang ihrer aneinander liegenden Keilflächen. Je nach Lage der Keilflächen und Richtung der Verlagerung des Keilelements 52, werden die beiden Keilelemente 51 und 52 und damit die beiden Keilplatten 2 und 7 zueinander hin oder voneinander weg bewegt. Hiermit kann eine stufenlose Verstellung des Abstands zwischen den Keilplatten 2 und 7 erreicht werden.
  • Damit sich die beiden Keilelemente und Keilplatten ohne äußere Einwirkung aufeinander zu bewegen können, kann das Verbindungselement 11 weiterhin auch ein Rückstellelement umfassen, das innerhalb oder außerhalb der Keilelemente 51 und 52 angeordnet sein kann. Das Verbindungselement 11 kann ferner auch einen Rastmechanismus, wie z.B. einen der beiden oben beschriebenen oder dergleichen aufweisen, der zumindest eine Verrastung in dem ersten und/oder dem zweiten Abstand ermöglicht. Der Rastmechanismus kann zwischen den beiden Keilele menten 51 und 52 wirkend angebracht sein; in einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Rastmechanismus jedoch zwischen dem Keilelement 51 und der zugehörigen Keilplatte 7 wirkend angebracht. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Verstelleinrichtung so ausgebildet, dass sie auch bei eingerastetem Rastmechanismus eine stufenlose Verstellung zumindest in kleinen Bereichen zulässt. Hiermit kann eine Feinregulierung der Bremskraft erreicht werden.
  • Alternativ zu den in den Figuren dargestellten Mechanismen kann der Abstand zwischen den Keilplatten 2 und 7 auch mittels eines verstellbaren Kolbens, z.B. einem (doppelseitigen) Hubkolben eingestellt werden. Der Hubkolben kann dabei als elektromechanischer Linearantrieb ausgeführt werden, der eine stufenlose oder schrittweise Verstellung ermöglicht. Aber auch hydraulische Antriebe oder dergleichen können eingesetzt werden.
  • Ein aktives Verbindungselement, d.h. ein Verbindungselement das ohne Einwirkung äußerer Kräfte von sich aus den Abstand zwischen den beiden Keilplatten 2 und 7 verstellen kann, verbessert die Betriebssicherheit und Regelgüte der Bremsvorrichtung 100.
  • Im synchronen bzw. gleichläufigen Modus (siehe 2) bewegen sich beide Keilplatten 2 und 7 parallel entweder in oder entgegen der Bewegungsrichtung des abzubremsenden Gegenstands 12. Um eine selbstverstärkende Wirkung zu erzielen, erfolgt die Verstellung der Keilplatten 2 und 7 vorteilhaft in Bewegungsrichtung des Gegenstands 12. Hierdurch wird ein maximales Bremsmoment erreicht. Der konstante Abstand zwischen den Keilplatten 2 und 7 verhindert, dass eine der Keilplatten früher oder stärker an den Gegenstand 12 gedrückt wird als die andere. Damit wird eine gleichmäßig über die Reibglieder verteilte Normalkraft erzielt. Bei Verwendung eines aktiven Verbindungselements 11 kann der Abstand jeweils so adaptiert werden, dass Herstellungstoleranzen in der Dicke und Ausfor mung der Keilplatten und/oder der Reibbeläge ausgeglichen werden.
  • Im gegenläufigen Modus (siehe 3) bewegen sich die Keilplatten 2 und 7 entweder aufeinander zu oder voneinander weg. Unabhängig davon bildet sich in beiden Fällen nur an einer der Keilplatten eine Selbstverstärkung aus. Nämlich an der, die in die Bewegungsrichtung des Gegenstands 12 verschoben wird. Dennoch trägt auch die andere Keilplatte zur Abbremsung bei, wenn auch durch den Aktuator eine höhere Kraft eingebracht werden muss um dasselbe Bremsmoment zu erreichen.
  • Der Vorteil des gegenläufigen Modus liegt bei einer Betriebsbremssituation jedoch vor allem darin, dass für jede der Bewegungsrichtungen des abzubremsenden Gegenstands 12 zumindest an einem Reibbelag unverzüglich eine Selbstverstärkung eintritt, und somit einer Bewegungsumkehr vorbeugt werden kann. Eine Rückkehr in die Normalstellung, wie im gleichläufigen Betriebsmodus, ist im gegenläufigen Modus zum Erzielen einer Selbstverstärkung nicht erforderlich. Damit wird eine hohe Regelgüte der Bremsvorrichtung erreicht, die insbesondere bei Werkzeugmaschinen und Baumaschinen gefordert ist.
  • In der Feststellbremssituation wird der Gegenstand 12 im Stillstand gehalten. Sollte der Gegenstand 12 ein Bewegungsmoment entfalten, beispielsweise durch äußere Einflüsse oder mittels eines Antriebs, so kann, je nachdem in welche Richtung das Moment wirkt, die eine oder die andere Keilplatte im gegenläufigen Betriebsmodus unmittelbar eine Selbstverstärkung aufbauen und eine Bewegung unterbinden. In einer Parkbremssituation kann ein Kfz somit sicher vor einem Vorwärts- oder Rückwärtsrollen gesichert im Stillstand gehalten werden. Bei Verwendung eines Rastmechanismus im Verbindungselement 11 kann der gegenläufige Modus ohne äußere Energiezufuhr aufrechterhalten werden, so dass der Gegenstand 12 auch bei Störung der Energiezufuhr sicher im Stillstand gehalten werden kann.
  • Das Verbindungselement kann im Hinblick auf bestimmte Sicherheitsanforderungen ausgelegt werden. Beispielsweise kann der Keilmechanismus von 6 so ausgeführt werden, dass die Keilplatten 51 und 52 energielos, z. B. über eine Druckfeder, auseinandergedrückt werden. Bei einem Ausfall der beiden Aktuatoren würde so eine Bremsung ausgelöst. Dies wird I. A. als fail-safe Modus bezeichnet. Umgekehrt kann auch ein ungewolltes Blockieren der Bremse unterbunden werden, wenn sich die Bremse energielos öffnen lässt. Hierzu umfasst der Keilmechanismus 50 vorteilhaft ein mechanisches Rückstellelement, vorzugsweise eine Rückstellfeder.
  • Bei Ausfall eines der beiden Aktuatoren 5 oder 10 kann mithilfe des Verbindungselements 11 eine volle Bremskraft erreicht werden, indem dieses die beiden Keilplatten in einem für den gleichläufigen Betriebsmodus geeigneten Abstand hält. Die zweite Keilplatte wird sozusagen an die erste Keilplatte angedockt. Damit werden beide Keilplatten 2 und 7 gleichzeitig von dem noch funktionsfähigen Aktuator 10 oder 5 verlagert.
  • Das Blockschaltbild der 7 zeigt eine elektromechanische Betriebseinheit 200 einer erfindungsgemäßen Keilbremse. Die elektromechanische Betriebseinheit umfasst eine Steuereinrichtung 202, Aktuatoren 5 und 10 zum Verschieben der Keilplatten 2 und 7 der Bremsvorrichtung 100 und einen Aktuator 53 des Verbindungselements 11. Letzterer kann im Falle der Rastmechanismen 30 und 40 den bzw. die Elektromagneten 34 umfassen. Bei der in 6 dargestellten Ausführungsform umfasst der Aktuator auch die Verstelleinrichtung 53.
  • Die Steuereinrichtung empfängt Eingangssignale von einer nicht dargestellten Eingabeeinrichtung, die beispielsweise ein Bremspedal und einen Handbremshebel umfassen kann. Die Eingabeeinrichtung kann, beispielsweise bei Werkzeugmaschinen, jedoch auch übliche Eingabeeinrichtungen einer Datenverarbeitungseinrichtung, beispielsweise eine Tastatur, eine Maus usw. umfassen.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die elektromechanische Betriebseinheit 200 eine Funkschnittstelle 201, zum drahtlosen Empfang von Daten. Die Funkschnittstelle ist vorzugsweise als RFID-Empfänger ausgebildet, das den batterielosen Betrieb von Sensoren im Umfeld der Bremsvorrichtung 100 ermöglicht. Mit den Sensoren können wichtige, die Bremsung des Gegenstands 12 beeinflussende Daten erfasst und an den RFID-Empfänger 201 weitergeleitet werden. Bei Einsatz der Bremsvorrichtung 100 in einem Fahrzeug lassen sich hiermit Parameter, wie Reifentyp, Fülldruck, Temperatur und dergleichen mehr erfassen. Diese Parameter werden in Form von Daten an die Funkschnittstelle 201 übertragen, von wo sie an die Steuereinrichtung 202 weitergeleitet werden. In der Steuereinrichtung werden die Parameter in Verbindung mit weiteren Sensordaten, z.B. von Normalkraftsensoren am Bremssattel zur Bestimmung einer aktuellen Bremskraft, und Daten der Eingabeeinrichtung zu Ausgangssignalen weiterverarbeitet, die zur Ansteuerung der Aktuatoren 5, 10 und 53 dienen.
  • Neben einer RFID-Empfangseinrichtung kann die Funkschnittstelle 201 auch eine RFID-Sendeeinrichtung umfassen. Eine solche Sendeeinrichtung gestattet die Übertragung von Daten an andere Einrichtungen, z.B. weitere Steuereinrichtungen und Fahrassistenzsysteme eines Fahrzeugs. Insbesondere können bei einer defekten Bremse hiermit Warnmeldungen an den Bediener einer mit der Bremse ausgestatten Maschine, beispielsweise den Fahrer eines Fahrzeugs ausgegeben werden. Die RFID-Sendeeinrichtung ermöglicht jedoch auch die drahtlose Übertragung von Betriebsdaten der Bremse an weitere Steuereinrichtungen der Maschine bzw. des Fahrzeugs, die dort z.B. im Rahmen von Fahrassistenzsystemen zur Steuerung des Verhaltens der Maschine weiterverarbeitet werden.
  • Die Steuereinrichtung 202 kann zentral für mehrere Bremsvorrichtungen 100 oder lokal zur Steuerung nur einer Bremsvorrichtung 100 ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Steuer einrichtung lokal ausgebildet, wobei der lokalen Steuereinheit 202 in diesem Fall zweckmäßig eine eigene, lokale RFID-Empfangseinrichtung 201 zugeordnet ist und beide im Wesentlichen direkt an der Bremsvorrichtung angeordnet sind. Somit können die von der RFID-Empfangseinrichtung 201 empfangenen Daten direkt an der Bremse verarbeitet werden, wodurch die elektromechanische Betriebseinheit eine autarke Verarbeitung von Sensordaten ermöglicht. Hierdurch kann jede Bremsvorrichtung 100 individuell (z.B. für jedes Rad eines Fahrzeugs getrennt) geregelt und an die nur diese Vorrichtung betreffenden Parameter bzw. Parameteränderungen angepasst werden. Ist beispielsweise bei nur einem Reifen eines Fahrzeugs der Fülldruck zu hoch oder zu niedrig, so kann dies über RFID-verfügbare Sensoren erfasst und ein Schiefziehen des Fahrzeugs durch radindividuell angepasste Einzelradbremsung verhindert werden. Hierzu wertet die Steuereinrichtung 202 die von der RFID-Empfangseinrichtung weitergeleiteten Daten der lokalen Sensoren aus und regelt die Bremskraft für das Rad entsprechend nach.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Bremse 100 selbständig auf bestimmte von der RFID-Empfangseinrichtung 201 empfangene Signale bzw. Daten reagieren. Beispielsweise kann die Bremse bei einem nicht zugelassenen Reifentyp eine Feststellbremsung ausführen und eine Bewegung des Fahrzeugs mit diesem Reifentyp verhindern.
  • Um eine hohe Regelgüte der Bremsvorrichtung 100 sicherzustellen, ist eine Messeinrichtung vorgesehen, die Normalkräfte erfassen, die von den sich am Gegenstand 12 gegenüberliegenden Reibgliedern auf den Gegenstand 12 ausgeübt werden. Vorzugsweise umfasst die Messeinrichtung hierfür je eine Bremskraft-Messeinrichtung für jedes sich gegenüberliegende Paar von Reibgliedern. Die Bremskraft-Messeinrichtungen sind jeweils ausgebildet die erfassten Normalkräfte in ein elektrisches Signal umzuwandeln und dieses an die Steuereinrichtung 202 zur Weiterverarbeitung weiterzuleiten. Um die Komplexität der Steuereinrichtung 202 gering zu halten, weisen die elektrischen Signale bevorzugt eine digitale Signalform auf.
  • Die getrennt erfassten Normalkräfte gestatten es der Steuereinrichtung 202 die Verlagerung der Keilplatten 2 und 7 insbesondere unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbindungselements 11 getrennt zu steuern. So können Unterschiede in den Reibzahlen zwischen den einzelnen Reibgliedern und dem Gegenstand 12 ausgeglichen werden. Vor allem kann jedoch im gegenläufigen Betriebsmodus eine Feinregelung der Bremskraft erreicht werden, die auch bei unmittelbarer Bewegungsumkehr des Gegenstands, z.B. nach Auflaufen auf eine Prallplatte, keine Unterbrechung der Bremskraft aufkommen lässt.
  • Eine erfindungsgemäße Bremsvorrichtung 100 kann in einer Reihe unterschiedlicher Einsatzgebiete Verwendung finden, vorzugsweise bei Bremsanlagen für Werkzeugmaschinen und Fahrzeugen, aber auch bei Bremsvorrichtungen für jegliche Arten von Maschinen mit rotatorischen und translatorischen Antrieben.
  • Bei Werkzeugmaschinen hoher Regel- und Fertigungsgüte dürfen die Güteanforderungen nicht durch eine schlecht geregelte Abbremsung des Werkzeugs und oder Werkstücks relativiert werden. Insbesondere die Möglichkeit einer ununterbrochenen Bremskraft auch bei Bewegungsumkehr erlaubt Regel- und Fertigungsgüte auf hohem Niveau.
  • Bei Fahrzeugen, wie Kraftfahrzeugen oder Schienenfahrzeugen, wird mit einer erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung 100 eine hohe Bremskraft verbunden mit einer nach zwei Bewegungsrichtungen sichernden Feststellbremse erzielt.
  • 1
    Grundplatte
    2
    erste Abstützeinrichtung/Keilplatte
    3
    Reibglied
    4
    Übertragungselement Aktuator zu Keilplatte
    5
    Aktuator
    6
    Übertragungselement Keilplatte zu Grundplatte
    7
    zweite Abstützeinrichtung/Keilplatte
    8
    Reibglied
    9
    Übertragungselement Aktuator zu Keilplatte
    10
    Aktuator
    11
    Verbindungselement
    12
    beweglich angeordneter Gegenstand
    13
    Abstützeinrichtung für Zusatzreibglied
    13a
    Zusatzreibglied
    14
    Abstützeinrichtung für Zusatzreibglied
    14a
    Zusatzreibglied
    30
    Rastmechanismus
    31
    Achse des Verrastungselements
    32
    Verrastungselement
    33
    Rückstellelement
    34
    Elektromagnet
    35
    Anschlag für Verrastungselement
    40
    Rastmechanismus
    41
    erstes Verrastungselement
    42
    Aussparung
    43
    zweites Verrastungselement
    50
    verstellbare Keilanordnung
    51
    erstes Keilelement
    52
    zweites Keilelement
    53
    Verstelleinrichtung/Aktuator/Elektromagnet
    200
    elektromechanische Betriebseinheit
    201
    Funkschnittstelle/RFID-Empfangseinrichtung
    202
    Steuereinrichtung

Claims (16)

  1. Vorrichtung zum Erzielen einer Reibkraft zwischen einem Reibglied und einem gegenüber dem Reibglied beweglich angeordneten Gegenstand mit – zumindest zwei Reibgliedern (3, 8), die jeweils dazu ausgebildet sind, mit dem beweglich angeordneten Gegenstand (12) flächenhaft in Kontakt gebracht zu werden, – einer ersten Abstützeinrichtung (2) zur Aufnahme eines ersten (3) der zwei Reibglieder, wobei die erste Abstützeinrichtung (2) mit wenigstens zwei entgegengesetzt geneigten Keilflächen ausgebildet ist, – einer zweiten Abstützeinrichtung (7) zur Aufnahme eines zweiten (8) der zwei Reibglieder, wobei die zweite Abstützeinrichtung (7) mit wenigstens zwei entgegengesetzt geneigten Keilflächen ausgebildet ist, – einer dritten Abstützeinrichtung (1) mit wenigstens zwei Paaren entgegengesetzt geneigter Keilflächen, die im Wesentlichen jeweils den Keilflächen der ersten Abstützeinrichtung (2) und den Keilflächen der zweiten Abstützeinrichtung (7) gegenüber angeordnet sind, und – zumindest einem ersten Aktuator (5, 10) zum Erzeugen einer Betätigungskraft auf die erste Abstützeinrichtung (2) oder auf die zweite Abstützeinrichtung (7), dadurch gekennzeichnet, dass ein, die erste Abstützeinrichtung (2) mit der zweiten Abstützeinrichtung (7) verbindendes Verbindungselement (11) dazu ausgebildet ist, die erste Abstützeinrichtung (2) und die zweite Abstützeinrichtung (7) in zumindest zwei unterschiedlichen Abständen zueinander zu halten.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zumindest einen ersten Aktuator zum Erzeugen einer Betätigungskraft auf die erste Abstützeinrichtung (2) und zumindest einen zweiten Aktuator zum Erzeugen einer Betätigungskraft auf die die zweite Abstützeinrichtung (7) aufweist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Abstützeinrichtung (2) einstückig mit dem ersten (3) der zwei Reibglieder ausgebildet ist und/oder die zweite Abstützeinrichtung (7) einstückig mit dem zweiten (8) der zwei Reibglieder ausgebildet ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (11) einen Rastmechanismus (30) mit wenigstens zwei Raststellungen umfasst.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastmechanismus (30) elektromagnetisch lösbar ausgestaltet ist.
  6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (11) als verstellbarer Kolben ausgeführt ist.
  7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (11) zwei zueinander verschiebbare Keilflächen umfasst.
  8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (11) einen weiteren Aktuator (53) umfasst, der ausgebildet ist durch Einwirken auf zumindest ein Element (52) des Verbindungselements (11) den Abstand zwischen der ersten Abstützeinrichtung (2) und der zweiten Abstützeinrichtung (7) zu verändern.
  9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Steuereinrichtung (202) zum Ansteuern von zumindest dem ersten (5, 10) und/oder dem weiteren (53) Aktuator umfasst.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine RFID-Empfangseinrichtung (201) zum drahtlosen Empfangen von Daten umfasst, die für eine Weiterverarbeitung durch die Steuereinrichtung (202) zum Ansteuern des ersten und/oder des weiteren Aktuators geeignet sind.
  11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine RFID-Sendeeinrichtung zum drahtlosen Senden von Daten umfasst.
  12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zwei Zusatzreibglieder (13a, 14a) umfasst, die jeweils dazu ausgebildet sind, mit dem beweglich angeordneten Gegenstand (12) flächenhaft in Kontakt gebracht zu werden und gegenüber den zwei Reibgliedern (3, 8), auf der diesen gegenüber abgewandten Fläche des beweglich angeordneten Gegenstands (12), angeordnet sind.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (100) zumindest eine erste Bremskraft-Messeinrichtung zum Erfassen der Bremskraft, die von einem aus dem ersten Reibglied (3) und dem ersten Zusatzreibglied (13a) gebildeten ersten Reibgliedpaar auf den beweglich angeordneten Gegenstand (12) ausgeübt wird und/oder eine zweite -Messeinrichtung zum Erfassen der Bremskraft umfasst, die von einem aus dem zweiten Reibglied (8) und dem zweiten Zusatzreibglied (14a) gebildeten zweiten Reibgliedpaar auf den beweglich angeordneten Gegenstand (12) ausgeübt wird.
  14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Bremskraft-Messeinrichtung und/oder die zweite Bremskraft-Messeinrichtung ausgebildet sind, Daten, die Bremskraft-Messwerte repräsentieren, an die Steuereinrichtung (202) weiterzuleiten.
  15. Bremsanlage für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsanlage wenigstens eine Bremsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 umfasst.
  16. Bremsanlage für Werkzeugmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsanlage wenigstens eine Bremsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 umfasst.
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