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Die
Erfindung geht von einem selbstligierenden Bracket für die Orthodontie
aus, welches eine Basis,
einen auf der Basis angeordneten Sockel,
eine
von dem Sockel ausgehende okklusale Wand mit wenigstens einem okklusalen
Ligaturenflügel,
eine
von dem Sockel ausgehende gingivale Wand mit wenigstens einem gingivalen
Ligaturenflügel,
einen
Slot, der die okklusale Wand und die gingivale Wand voneinander
trennt und sich durchgehend in Richtung von mesial nach distal erstreckt,
einen
Durchgang, der sich in Richtung von gingival nach okklusal durch
den Sockel hindurch erstreckt
und eine federnde Klammer mit
einem labialen Schenkel und einem lingualen Schenkel hat, welche durch
einen okklusal angeordneten Abschnitt miteinander verbunden sind,
wobei
der linguale Schenkel in dem Durchgang steckt und darin nur in Richtung
gingival-okklusal zwischen einer Schließstellung, in welcher sich
der labiale Schenkel bis in einen Ausschnitt in der gingivalen Wand
erstreckt, und einer Offenstellung der Klammer verschiebbar ist,
in welcher sich die Spitze des labialen Schenkels über der
okklusalen Wand befindet.
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Wird
die Klammer von ihrer Offenstellung in ihre Schließstellung
geschoben, federt der labiale Schenkel in den Slot hinein und legt
sich mit seiner Spitze mit Vorspannung an einen lingualen Anschlag, welcher
eine linguale Begrenzung des Ausschnittes in der gingivalen Wand
des Brackets darstellt. Ein solches Bracket ist aus der
DE 20 2004 017 952
U bekannt.
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Die
federnde Klammer des bekannten Brackets ist schmaler als die Länge des
Slots. Am labialen Schenkel der Klammer befinden sich zwei Flügel, von
denen sich einer in distaler Richtung und der andere in mesialer
Richtung erstreckt und welche, wenn sich die Klammer in ihrer Schließstellung
befindet, im Slot liegen. Wird ein Drahtbogen mit rechteckigem Querschnitt
in den Slot eingeführt,
dessen Höhe
größer ist
als die unter dem labialen Schenkel der Klammer vorhandene lichte
Weite, und das ist regelmäßig der
Fall, dann wird der labiale Schenkel der Klammer gegen die Wirkung
seiner elastischen Rückstellkraft angehoben,
und zwar höchstens
so weit, bis er gegen eine die beiden gingival gelegenen Ligaturenflügel verbindende
Brücke
stößt, welche
eine labiale Begrenzung des Ausschnitts der gingivalen Wand des
Brackets darstellt.
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Die
von der Klammer auf den Drahtbogen ausgeübte Rückstellkraft kann zwar in vereinzelten Fällen die
Korrekturkraft erhöhen,
die auf einen Zahn ausgeübt
wird, der eine Fehlstellung hat, die Rückstellkraft, die eine beträchtliche
Größe von einigen Newton
erreicht, erhöht
jedoch in jedem Fall die Reibung des Drahtbogens im Slot des Brackets
und verlangsamt in der Regel die Korrektur der Fehlstellung.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesem Nachteil
abzuhelfen und die Einsatzmöglichkeiten
von Brackets der eingangs genannten Art zu erweitern.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch Brackets mit den in den Patentansprüchen 1 und 2 angegebenen Merkmalen,
durch deren Verwendung zum Korrigieren von Zahnfehlstellungen, deren
Ausmaß so groß ist, dass
ein im Slot liegender Drahtbogen während der Korrekturbehandlung
wenigstens einen Flügel
in labialer Richtung federnd auslenkt, sowie durch einen Bausatz
mit den im Patentanspruch 23 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Im
Bracket gemäß Patentanspruch
1 hält
die federnde Klammer in ihrer Schließstellung von vornherein, in
unbelastetem Zustand, mit ihrem labialen Schenkel einen größeren Abstand
vom Grund des Slots ein als es bei dem bekannten selbstligierenden Bracket
der Fall ist. Vorzugsweise wird in dem Bracket eine Klammer verwendet,
welche in unbelastetem Zustand so weit ist, dass alle in der orthodontischen
Praxis vorkommenden Drahtbögen,
wenn sie im Slot geradlinig verlaufen, vom labialen Schenkel der
Klammer keinen Druck erhalten. Die größten Querschnitte, die für orthodontische
Drahtbögen (arch
wires) praktisch vorkommen, haben einen Querschnitt von 0,022 Inch × 0,025
Inch, wobei 0,025 Inch die Höhe
ist, die der Drahtbogen über
dem Grund des Slots im Bracket einnehmen kann. 0,025 Inch entsprechen
0,64 mm. Solange der Drahtbogen nach dem Einbau in ein zu korrigierendes
Gebiss nicht soweit in labialer Richtung gebogen wird, dass er den
labialen Schenkel der Klammer berührt, übt die Klammer auf den Drahtbogen
keine Kraft aus, sondern sichert ihn nur. Zwischen dem Drahtbogen und
der Klammer entsteht keine Haftreibung und keine gleitende Reibung,
welche den Behandlungserfolg verlangsamen könnten.
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Wenn
jedoch eine extreme Fehlstellung eines Zahnes zu korrigieren ist,
dann kann es vorkommen, dass der Drahtbogen auf einer Seite oder
auf beiden Seiten des Brackets so stark in labialer Richtung ausgelenkt
wird, dass er einseitig oder beidseitig auf den labialen Schenkel
der Klammer drückt.
Liegt der labiale Schenkel der Klam wird der labiale Schenkel der
Klammer zunächst
geringfügig
angehoben, bis er am labialen Anschlag anschlägt, und dann wird – je nach
dem Verlauf des Drahtbogens – wenigstens einer
der Flügel
des labialen Schenkels der Klammer in labialer Richtung federnd
ausgelenkt. Überraschenderweise
führt das
nicht zu einer Verzögerung, sondern
zu einer beträchtlichen
Beschleunigung der Korrektur der Fehlstellung des Zahnes. Extreme Fehlstellungskorrekturen,
bei welchen eine solche Beschleunigung beobachtet werden konnte,
sind die Verlagerung eines Zahnes aus einer lingual versetzten Ausgangsstellung
in seine Normalstellung, die Rotation eines Zahns sowie die Vorverlagerung
und Rotation eines Zahnes in eine durch Extraktion eines störenden Zahnes
gebildete Lücke
einer Zahnreihe.
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In
einem erfindungsgemäßen Bracket
ist die Klammer – von
den Flügeln
abgesehen – vorzugsweise
zwischen zwei Paar Ligaturenflügeln
angeordnet. Insoweit ist die Breite der Klammer kleiner als die Länge des
Slots. Der wenigstens eine Flügel,
welcher am labialen Schenkel der Klammer vorgesehen ist, stellt
eine lokale Verbreiterung der Klammer dar. Vorzugsweise sind zwei
Flügel
vorgesehen, einer sich in distaler Richtung erstreckend und einer
sich in mesialer Richtung erstreckend. Die Flügel liegen über dem Slot und begrenzen
ihn in labialer Richtung, wenn sich die Klammer in ihrer Schließstellung befindet.
Vorzugsweise erstrecken sich die Flügel nicht bis über die
Enden des Slots hinaus.
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Der
Ausschnitt in der gingivalen bzw. okklusalen Wand des Brackets begrenzt
den Bewegungsspielraum des labialen Schenkels der Klammer in Richtung
lingual-labial. Dieser Ausschnitt hat eine Länge, welche kleiner ist als
die Länge
des Slots, vorzugsweise auch kleiner als die über die Flügel gemessene Breite der Klammer
und vorzugsweise nicht größer als
der Abstand der beiden gingivalen bzw. okklusalen Bracketflügel. In
den Ausschnitt ragt der gingivale bzw. okklusale Fortsatz des labialen
Schenkels der Klammer. Die Länge
des Ausschnitts in der gingivalen bzw. okklusalen Wand des Brackets
ist vorzugsweise nur geringfügig
größer als
die Breite des Fortsatzes des labialen Schenkels der Klammer. Insgesamt
gesehen ist die Lage des Fortsatzes des labialen Schenkels in Schließstellung
der Klammer auch unter Belastung durch einen Drahtbogen eng begrenzt.
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Die
Flügel
unterliegen diesen engen Grenzen jedoch nicht; sie können unter
der Einwirkung eines Drahtbogens federnd ausgelenkt werden, wobei sie
sich dem Drahtbogen anschmiegen, ohne dass sich der Rand der Flügel in den
Drahtbogen eindrückt.
Zur weiteren Reibungsminderung ist der Rand der Flügel vorzugsweise
gerundet. Außerdem wird
bevorzugt, die Flügel
so auszubilden, dass ihre Breite zur Spitze hin abnimmt, so dass
sie an der Spitze am leichtesten gebogen werden könne, was für ein sanftes,
reibungsarmes Anschmiegen der Flügel
an den Drahtbogen günstig
ist.
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Am
einfachsten ist die Klammer, wenn sich beide Flügel parallel zum Grund des
Slots erstrecken. Eine weitere Reibungsminderung erreicht man in
einer Weiterbildung der Erfindung, in welcher die Flügel von
vorneherein in labialer Richtung gekrümmt sind. Die Reibung zwischen
den Flügeln
und einem Drahtbogen kann weiterhin dadurch reduziert werden, dass
die Flügel
so ausgebildet sind, dass sie einem Biegen in labialer Richtung
einen geringeren Widerstand entgegensetzen als es der Hauptteil
der Klammer tut, von welchem die Flügel ausgehen. Das zu erreichen
ist auf unterschiedliche Weise möglich, z.
B. dadurch, dass die Flügel
dünner
sind als der Hauptteil der Klammer. Das lässt sich z. B. dadurch erreichen,
dass die Flügel
beim Ausstanzen aus einem bandförmigen
Halbzeug gepresst werden, so dass sie dünner werden. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, dafür
zu sorgen, dass das Material, aus welchem die Klammer gebildet ist,
im Bereich der Flügel
weicher ist als im Bereich des Hauptteils der Klammer. Ausgehend
von einem bandförmigen
Halbzeug, aus welchem sich die Klammern durch Stanzen und Biegen
herstellen lassen, kann man das bandförmige Halbzeug im Randbereich,
aus welchem die Flügel
gebildet werden, weich glühen.
Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, zwischen den Flügeln
und dem Hauptteil der Klammer eine Schwächung des Materials vorzusehen,
z. B. eine Rillung, Einschnitte oder eine Perforation, die beim
Ausstanzen der Klammer aus einem bandförmigen Halbzeug in einem gemeinsamen
Arbeitsgang gebildet werden können.
Die genannten Maßnahmen,
die dazu führen,
dass die Flügel
einem Biegen in labialer Richtung einen geringeren Widerstand entgegensetzen als
der Hauptteil der Klammer, können
einzeln oder in Kombination zur Anwendung kommen.
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Die
Flügel
sollen in Schließstellung
der Klammer über
dem Slot bzw. im oberen Bereich des Slots liegen. Dort, wo die Flügel auf
dem Hauptteil der Klammer fußen,
könnten
sie auch teilweise in den Ausschnitt hineinragen, in welchem der
Fortsatz des labialen Schenkels der Klammer liegt. Vorzugsweise erstrecken
sich die Flügel
jedoch nicht bis in diesen Ausschnitt in der gingivalen bzw. okklusalen
Wand des Brackets hinein.
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Unter
der Einwirkung eines Drahtbogens können nicht nur die Flügel der
Klammer gebogen werden, vielmehr kann der labiale Schenkel der Klammer
auch auf Torsion beansprucht werden. Das gilt besonders für den Fall,
dass der Drahtbogen nur auf einen Flügel einwirkt oder – wenn zwei
Flügel
vorhanden sind – wenn
der Drahtbogen stärker
auf den einen als auf den anderen Flügel einwirkt. Der Widerstand,
welchen der labiale Schenkel der Klammer einer Torsionsbeanspruchung
entgegensetzt, hängt nicht
nur von der Gestalt und den elastischen Eigenschaften des Werkstoffs
ab, aus welchem die Klammer besteht, sondern auch von der Gestalt
des Ausschnittes in der gingivalen bzw. okklusalen Wand des Brackets,
in welchem sich der Fortsatz der Klammer in deren Schließstellung
befindet.
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Der
Widerstand, den der labiale Schenkel der Klammer einer Torsionsbeanspruchung
entgegensetzt, kann mit Vorteil dadurch herabgesetzt werden, dass
der labiale Rand des Ausschnittes, welcher einen labialen Anschlag
für den
Fortsatz des labialen Schenkels der Klammer in deren Schließstellung
bildet, anders als im Stand der Technik nicht geradlinig und parallel
zum Grund des Slots verläuft,
sondern im Bereich zwischen einem distalen Rand und einem mesialen
Rand des Ausschnitts in lingualer Richtung vorspringt. Das bedeutet,
dass zwischen der Spitze des Vorsprungs und dem distalen Rand des
Ausschnitts auf der einen Seite und dem mesialen Rand des Ausschnitts
auf der anderen Seite der labiale Rand des Ausschnitts gegenüber der
Spitze des Vorsprungs in labialer Richtung zurückweicht und/oder einen Rücksprung
aufweist. Gegenüber
der Spitze des Vorsprungs weicht der labiale Rand des Ausschnitts
vorzugsweise unmittelbar vor dessen distalen und mesialen Rändern am
weitesten zurück.
Es genügt,
wenn ein einziger solcher Vorsprung vorgesehen ist, es können aber
auch mehrere Vorsprünge in
einer Reihe vorgesehen sein. Der bzw. die Vorsprünge bewirken, dass der Fortsatz
des labialen Schenkels der Klammer an einem oder gegebenenfalls
an mehreren solchen Fortsätzen
an schlägt
und bei Auftreten einer Torsionsbeanspruchung leichter ausweichen
kann, weil entweder der distale Rand oder mesiale Rand des Fortsatzes
der Klammer in den Raum vor dem zurückgewichenen labialen Rand des
Ausschnittes gedreht werden kann.
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Dies
ist nicht nur vorteilhaft für
ein Bracket mit einer Klammer, deren labialer Schenkel von vorneherein
am labialen Rand des Ausschnitts liegt, sondern auch bei Brackets,
bei welchen der labiale Schenkel der Klammer in Ausgangslage am
lingualen Rand des Ausschnitts oder dicht vor dem lingualen Rand
des Ausschnittes anschlägt.
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Der
labiale Rand des Ausschnitts in der gingivalen bzw. okklusalen Wand
des Brackets springt vorzugsweise spiegel-symmetrisch zu seiner
den Slot kreuzenden Mittelebene in lingualer Richtung vor. Dadurch
wird es dem labialen Schenkel einer Klammer, welche einen sich in
distaler Richtung erstreckenden Flügel und einen sich in mesialer
Richtung erstreckenden Flügel
hat, gleichermaßen
in mesialer wie in distaler Richtung erleichtert, sich zu verdrehen.
Bei Verwendung einer Klammer, die nur in distaler Richtung oder
in mesialer Richtung einen Flügel
hat, ist das Verdrehen in distaler bzw. mesialer Richtung entsprechend
erleichtert, wobei in einem solchen Fall die Art der Klammer nach
der Art der zu behandelnden Fehlstellung eines Zahnes gewählt werden
kann.
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Vorzugsweise
springt der labiale Rand des Ausschnittes in seiner Mitte am weitesten
in lingualer Richtung vor. Auf einem solchen Vorsprung kann der labiale
Schenkel der Klammer nach Art einer Wippe je nach Anwendungsfall
entweder in der einen Richtung oder in der Gegenrichtung verdreht
werden. Ein solcher mittig angeordneter Vorsprung kann z. B. dadurch
gebildet werden, dass man den labialen Rand des Ausschnitts konvex
ausbildet. In diesem Fall kann sich der labiale Schenkel der Klammer
unter Torsionsbeanspruchung über
einen gewissen Winkel auf dem konvexen Rand des Ausschnitts abwälzen.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, den labialen Rand des Ausschnittes so auszubilden,
dass er zwei gerade Abschnitte hat, die unter einem gegenseitigen
Winkel von mehr als 180° verlaufen.
In diesem Fall können
die beiden geraden Abschnitte von einem gemeinsamen, vorzugsweise
mittig angeordneten Scheitel ausgehen, auf welchem sich der labiale
Schenkel abstützen
und je nach der Richtung der Torsionsbeanspruchung zur einen oder
zur anderen Seite neigen kann, bis er an dem betreffenden geraden
Abschnitt, dem er sich zuneigt, zur Anlage gelangt, woraufhin der
Widerstand in eine weitere Torsionsbeanspruchung deutlich zunimmt.
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Es
ist aber auch möglich,
zwei solche gerade Abschnitte, die unter einem gegenseitigen Winkel von
mehr als 180° verlaufen,
nicht von einem gemeinsamen Scheitel ausgehen zu lassen, sondern einen
dritten geraden Randabschnitt einzufügen, welcher vorzugsweise parallel
zum Grund des Slots verläuft.
In diesem Fall findet der labiale Schenkel bei einigermaßen symmetrischer
Beanspruchung durch einen Drahtbogen eine stabile Anschlagfläche, die für das Bewirken
einer Translation eines Zahns günstig
ist.
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Vorzugsweise
sind die Breite des Fortsatzes des labialen Schenkels der Klammer
und die Abmessungen des Ausschnitts, in welchem der Fortsatz eingreift,
so aufeinander abgestimmt, dass der labiale Schenkel im Verlauf
einer orthodontischen Behandlung vom Drahtbogen nicht bleibend verformt
wird.
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Es
ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass das Bracket mit unterschiedlich
ausgebildeten Klammern benutzt werden kann, welche gegeneinander
austauschbar sind. Deshalb enthält
ein erfindungsgemäßer Bausatz
außer
einem Bracket, welches auch ohne eine Klammer verwendet werden kann,
wenigstens zwei Klammern, welche sich dadurch unterscheiden, dass
die erste Klammer in ihrer Schließstellung mit ihrem labialen
Schenkel dem labialen Anschlag anliegt oder in der Nähe des Anschlages
liegt, welcher den Ausschnitt in der gingivalen Wand des Brackets
in labialer Richtung begrenzt. Bei der zweiten Klammer handelt es
sich um eine solche, welche bereits aus dem Stand der Technik bekannt
ist und in ihrer Schließstellung
mit ihrem labialen Schenkel ohne Einwirkung eines Drahtbogens einem
lingualen Anschlag anliegt oder nahezu anliegt, welcher den Ausschnitt
in der gingivalen Wand des Brackets in lingualer Richtung begrenzt.
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Mit
einem solchen Bausatz kann ein Kieferorthopäde besonders preiswert mehr
Anwendungsfälle
abdecken, als es ihm bisher möglich
war.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen.
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1 zeigt
ein Bracket in einer Draufsicht mit einer Klammer in ihrer Schließstellung,
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2 zeigt
das Bracket in der Draufsicht mit der Klammer in ihrer Offenstellung,
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3 zeigt
den Querschnitt A-A durch das Bracket gemäß 1,
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4 zeigt
den Querschnitt B-B durch das Bracket gemäß 2,
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5 zeigt
das Bracket gemäß den 1 und 3 in
einer Schrägansicht
auf die gingivale und labiale Seite des Brackets,
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6 zeigt
das Bracket aus den 2 und 4 in einer
Schrägansicht
auf die gingivale und labiale Seite des Brackets,
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7 zeigt
das Bracket aus 5 in einer Schrägansicht
auf die gingivale und linguale Seite des Brackets,
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8 zeigt
das Bracket mit der Klammer in ihrer Offenstellung in einer Schrägansicht
auf die gingivale und labiale Seite des Brackets, mit Blickrichtung
von gingival,
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9 zeigt
das Bracket in einer Ansicht wie in 5 mit angesetztem
Skaler,
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10 zeigt
das Bracket in einer Ansicht, wie in 6 mit angesetztem
Skaler,
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11 zeigt
in einer Schrägansicht
eine abgewandelte Klammer für
ein Bracket der in den 1 bis 10 dargestellten
Art,
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12 zeigt
die Klammer aus 11 in einer Schrägansicht
aus einem anderen Blickwinkel,
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13 zeigt
eine Seitenansicht der Klammer aus 11,
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14 zeigt
den Schnitt C-C durch die Klammer gemäß 13,
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15 zeigt
ein Bracket in einer Schrägansicht
entsprechend der 5, jedoch mit einer abgewandelten
Klammer,
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16 zeigt
das Bracket aus 15 in einem Querschnitt entsprechend
der 3, und die
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17 zeigt
das Bracket aus 15 in einer Ansicht auf die
gingivale Seite, die
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18 bis 20 zeigen
abgewandelte Brackets in einer Ansicht wie in 17,
und die
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21 und 22 zeigen
zwei Anwendungsbeispiele der Erfindung.
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Das
Bracket hat eine gewölbte
Basis 1, deren Wölbung
der Vorderseite eines Zahnes angenähert ist. Die Basis 1 hat
an ihrer Unterseite 2, welche die linguale Seite des Brackets
bildet, in Reihe angeordnete Vorsprünge 3, welche hinterschnitten
ausgebildet sind. Die Vorsprünge 3 sind
in einem Schnitt, wie er in den 3 und 4 dargestellt
ist, rautenförmig,
in einem zur Unterseite 2 parallelen Schnitt hingegen rechteckig
ausgebildet. Auf die Unterseite 2 kann ein Klebstoff aufgetragen
werden, um das Bracket auf die Vorderseite eines Zahnes zu kleben. Durch
die Verzahnung der Vorsprünge 3 mit
dem Klebstoff wird eine gute Haftfestigkeit erzielt. In einer jeden
Reihe sind die Vorsprünge 3 und
mit ihnen die Hinterschnitte übereinstimmend orientiert.
Von Reihe zu Reihe sind sie jedoch abwechselnd mal in die eine Richtung
und mal in die andere Richtung orientiert. Dadurch wird bei einem
auf das Bracket wirkenden Schub in Richtung von gingival nach okklusal
dieselbe Haftfestigkeit erzielt wie bei einem Schub von okklusal
nach gingival.
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In 1 ist
die für
das Bracket vorgesehene Orientierung auf einem Zahn hinsichtlich
der Richtungen gingival-okklusal und distal-mesial angegeben.
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Die
Basis 1 geht in einen Sockel 4 über, auf welchem
eine gingivale Wand 5 und eine okklusale Wand 6 stehen.
Die beiden Wände 5 und 6 verlaufen parallel
zueinander und sind durch eine Nut 7 getrennt, welche auch
als Slot bezeichnet wird, durchgehend von distal nach mesial verläuft und
nach labial offen ist.
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An
der gingivalen Wand 5 sind zwei in Richtung gingival ragende
Ligaturenflügel 8 vorgesehen. An
der okklusalen Wand 6 sind zwei in Richtung okklusal ragende
Ligaturenflügel 9 vorgesehen.
An ihnen können
in einer dem Fachmann bekannten Weise Ligaturendrähte angebracht
werden.
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Der
Slot 7 dient zur Aufnahme eines Drahtbogens 10,
welcher insbesondere einen rechteckigen Querschnitt hat. Durch Vorspannen
des Drahtbogens 10 kann auf den Grund 11 des Slots 7 Druck und
auf die Wände 5 und 6 des
Brackets ein Drehmoment ausgeübt
werden. Zu diesem Zweck ist der lichte Querschnitt des Slots 7 im
wesentlichen rechteckig ausgebildet. Er ist im vorliegenden Fall
durch flache, niedrige Rippen 12 auf der gingivalen Wand 5 und durch
flache, niedrige Rippen 13 auf der okklusalen Wand 6 geringfügig verengt,
welche der Reibungsminderung des Drahtbogens 10 im Slot 7 dienen.
Der Grund 11 des Slots 7 ist, was nachfolgend
noch näher
beschrieben wird, nicht über
die gesamte Länge des
Slots 7 auf demselben Niveau ausgebildet, sondern unterbrochen.
Das mindert ebenfalls die Reibung des Drahtbogens 10 im
Slot 7. An den Enden des Slots 7 sind gerundete
Schrägflächen 14 am Grund
des Slots 7, gerundete Schrägflächen 15 an der gingivalen
Wand 5 und gerundete Schrägflächen 16 an der okklusalen
Wand 6 vorgesehen, welche den Eingang des Slots 7 erweitern
und ebenfalls der Reibungsminderung für den im Slot 7 liegenden Drahtbogen 10 dienen;
das ist besonders bei großen Fehlstellungen der
Zähne von
Vorteil, welche einen besonders unregelmäßigen Verlauf des Drahtbogens erfordern.
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In
der okklusalen Wand 6 ist ein von distal nach mesial durchgehender
Kanal 17 vorgesehen, welcher ein Hilfselement aufnehmen
kann, zum Beispiel eine Feder, ein Häkchen oder einen Hilfsdraht.
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Unterhalb
des Grundes 11 des Slots 7 verläuft parallel
zum Grund 11 des Slots 7 ein schlitzartiger Durchgang 18,
welcher auf der lingualen Seite durch eine ebene, zum Grund 11 des
Slots 7 parallele Oberfläche 19 begrenzt ist.
Diese Oberfläche 19 erstreckt
sich ausgehend von der okklusalen Wand 6 quer durch das
Bracket und verläuft
zunächst
im Sockel 4 und schließlich
im gingivalen Bereich des Brackets in dessen Basis 1. In
der Nachbarschaft der Ligaturenflügel 8 und 9 ist
der Durchgang 18 durch schmale Seitenwände 20 begrenzt, welche
parallel zueinander und im rechten Winkel zur lingualen Oberfläche 19 verlaufen.
Oberhalb des Durchganges 18 hat die okklusale Wand 6 auf
ihrer dem Slot 7 abgewandten Seite eine zylindermantelförmige Oberfläche 6a,
welche im Bereich des Durchganges 18 in eine zur lingualen
Oberfläche 19 parallele,
ebene Oberfläche 6b übergeht,
welche auf der labialen Seite des Durchganges 18 liegt.
Auf diese Weise ist auf der okklusalen Seite des Brackets ein trichterförmiger Einlauf
in den Durchgang 18 gegeben. Zwischen den Seitenwänden 20 ist
der Grund des Slots 7 bis auf die linguale Oberfläche 19 des
Durchganges 18 abgesenkt.
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In
der gingivalen Wand 5 ist ein Fenster 21 vorgesehen,
welches umrandet ist durch die linguale Oberfläche 19, durch die
Seitenwände 20,
durch an die Seitenwände 20 anschließende, gegeneinander gerichtete
Vorsprünge 22,
zwischen welche die gingivale Wand 5 eine Unterbrechung 23 hat,
durch zwei zu den Seitenwänden 20 parallele
Ränder 34 und durch
einen labial gelegenen Rand 35. Die lingualen Ränder der
Vorsprünge 22 liegen
in der Flucht der labialen Oberfläche 6b des Durchganges 18 in
der okklusalen Wand 6 und dienen wie die labiale Oberfläche 6b der
Führung
des lingualen Schenkels der Klammer 25. Die Ränder 34 und 35 sowie
die Vorsprünge 22 definieren
als Bestandteile des Fensters 21 einen im wesentlichen
rechteckigen Ausschnitt 24, dessen Länge in Richtung distal-mesial
größer ist als
der Abstand der Vorsprünge 22,
aber kleiner ist als der Abstand der gingivalen Ligaturen flügel 8,
kleiner auch als der Abstand der Rippen 12 und 13,
welcher im vorliegenden Fall mit dem Abstand der Seitenflächen 20 übereinstimmt.
Die an der gingivalen Wand 5 vorgesehenen Rippen 12 enden
in der Höhe des
lingualen Randes des rechteckigen Ausschnitts 24, der zugleich
der labiale Rand der Vorsprünge 22 ist.
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Zu
dem Bracket gehört
eine Klammer 25 aus einem Federwerkstoff. Sie hat einen
geradlinig verlaufenden lingualen Schenkel 26 und einen
demgegenüber
kürzeren
labialen Schenkel 27, welcher annähernd geradlinig verläuft. Verbunden
sind die beiden Schenkel 26 und 27 durch einen
annähernd kreisbogenförmig verlaufenden,
okklusal gelegenen Abschnitt 28. Dieser ist genauso breit
wie der linguale Schenkel 26, welcher mit wenig Spiel in
den Durchgang 18 passt. Der labiale Schenkel 27 verbreitert sich
annähernd
auf die Länge
des Slots 7. Er verläuft nicht
parallel, sondern in einem spitzen Winkel zum lingualen Schenkel 26,
dem er sich, vom okklusalen Abschnitt 28 herkommend, annähert. Der
labiale Schenkel 27 hat an seinem gingivalen Ende einen sich
nach gingival erstreckenden Fortsatz 29, der in Richtung
nach labial abgewinkelt ist. Der Fortsatz 29 ist schmäler als
der labiale Schenkel 27 und schmäler als der linguale Schenkel 26;
er passt – bezogen auf
die Längsrichtung
des Slots 7 – mit
wenig Spiel in den Ausschnitt 24, welcher Bestandteil des
Fensters 21 in der gingivalen Wand 5 ist.
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In
der Nähe
des gingivalen Endes 26a des lingualen Schenkels 26 ist
aus diesem eine Zunge 30 ausgeschnitten und in Richtung
zum okklusalen Abschnitt 28 unter einem spitzen Winkel
zum lingualen Schenkel 26 hochgestellt.
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Die
Klammer 25 wird mit dem Bracket verbunden, indem der linguale
Schenkel 26 aus okklusaler Richtung kommend in den Durchgang 18 eingeführt wird.
Dabei wird durch den sich verengenden Einlauf des Durchganges 18 die
Zunge 30 fortschreitend in den Ausschnitt des lingualen
Schenkels 26 gedrückt,
aus welchem sie ausgeschnitten ist. Sobald die Zunge 30 die
okklusale Wand 6 passiert hat, federt sie zurück und ist
nun gegen die okklusale Wand 6 gerichtet, so dass sie nicht
mehr verloren gehen kann. Während
des Vorschiebens der Klammer 25 bis in diese Stellung trifft
der Fortsatz 29 auf die zylindermantelförmige Oberfläche 6a der
okklusalen Wand 6 und gleitet auf dieser bis zu deren labialer Oberseite,
wobei die Klammer 25 gegen ihre elastische Rückstellkraft
gespreizt wird. Bei weiterem Vorschieben der Klammer 25 gleitet
der labiale Schenkel 27 der Klammer 25 von der
labialen Oberseite der okklusalen Wand 6 herunter und federt
in den Slot 7 ein, wo er sich an einen Drahtbogen 10 anlegen
kann. Durch das Zurückfedern
der Klammer 25 wird diese weiter vorgetrieben, indem sie
sich von der okklusalen Wand 6 abstößt, bis sie mit ihrem Fortsatz 29 in den
Ausschnitt 24 eingreift. Dadurch sichert sie den Drahtbogen 10 in
dem Slot 7, denn der Drahtbogen 10 kann den labialen
Schenkel 27 der Klammer allenfalls soweit anheben, bis
dessen Fortsatz 29 am labialen Rand 35 des Ausschnittes 24 anschlägt. Die
lingualen Ränder 37 des
Ausschnittes 24 sind zugleich die labialen Ränder der
Vorsprünge 22;
sie bestimmen den kleinsten Abstand, den der labiale Schenkel 27 der
Klammer 25 vom Grund 11 des Slots 7 einnehmen
kann. Das hat den Vorteil, dass dünnere Drahtbögen, welche
im Slot 7 liegen und nicht bis zu den lingualen Rändern 37 reichen,
nicht unter der Klemmwirkung der Klammer 25 stehen. Solche
dünnere Drahtbögen werden
gerne zu Beginn einer Behandlung zur Zahnstellungskorrektur eingesetzt
und beschleunigen die Korrektur, wenn sie nicht eingeklemmt sind.
An dickeren Drahtbögen 10 liegt
der labiale Schenkel 27 federnd an. Zur Verminderung der Reibung
zwischen dem Drahtbogen 10 und der Klammer 25 sind
der distale und der mesiale Rand des labialen Schenkels 27 vorzugsweise
gerundet oder mit einer Schrägfläche versehen.
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Um
die Klammer 25 aus ihrer Schließstellung (1, 3, 5, 9)
in ihre Offenstellung (2, 4, 6, 10)
zu überführen, nimmt man
ein Werkzeug 31 zur Hand, zum Beispiel einen Skaler, und
setzt es, wie in den 1, 3 und 9 dargestellt,
an den gingivalen Rand des lingualen Schenkels 26 an. Diese
Stelle kann man ertasten, ohne sie sehen zu müssen, weil sich die den Durchgang 18 auf
seiner lingualen Seite begrenzende Oberfläche 19 soweit in gingivaler
Richtung erstreckt, dass sie über
das gingivale Ende des lingualen Schenkels 26 der Klammer 25 vorsteht.
Außerdem
befindet sich in der lingualen Oberfläche 19, von deren
gingivalem Ende ausgehend, eine Rille 32, welche sich bis
unter den lingualen Schenkel 26 erstreckt. Diese Rille 32 hat
einen annähernd
eben ausgebildeten mittleren Abschnitt 32a, welcher von zwei
konkaven Abschnitten 32b flankiert ist, welche den Übergang
vom mittleren Abschnitt 32a zur lingualen Oberfläche 19 herstellen.
Die Rille 32 verengt sich in Richtung von gingival nach
okklusal und endet an einem Anschlag 33. Die Rille 32 dient
als Positionierhilfe für
das Werkzeug 31, mit welchem die Rille 32 erfastet
werden kann. Hat man die Rille 32 erfastet, schiebt man
mit der Spitze des Werkzeugs 31 die Klammer 25 in
Richtung von gingival nach okklusal. Dabei wird die Spitze des Werkzeugs 31 weiterhin durch
die Rille 32 in der richtigen Richtung geführt. Die
Verschiebebewegung endet, wenn das Werkzeug 31 am Anschlag 33 anschlägt. Der
Anschlag 33 ist so positioniert, dass die Zunge 30 kurz
vor der okklusalen Wand 6 liegt, wie in 4 dargestellt,
wenn das Werkzeug 31 beim Verschieben der Klammer 25 auf
den Anschlag 33 trifft. Die Klammer 25 befindet sich
dann in ihrer Offenstellung. In dieser Offenstellung hat der labiale
Schenkel 27 der Klammer eine Ruhelage auf der okklusalen
Wand 6, in welcher er den Zugang zum Slot 7 aus
labialer Richtung freigibt.
-
Selbst
wenn das Werkzeug 31 den Anschlag 33 überwindet,
kann die Klammer 25 nur soweit in Richtung nach okklusal
geschoben werden, bis die Zunge 30 an der okklusalen Wand 6 anschlägt. Es ist daher
unmöglich,
dass die Klammer 25 beim Überführen von der Schließstellung
(3) in die Offenstellung (4) verloren
geht. Will man die Klammer 25 vollständig vom Bracket trennen, muss
man die Zunge 30 mit einem Werkzeug in die Ausnehmung zurückdrücken, aus
welcher sie ausgeschnitten ist, und während man die Zunge 30 niedergedrückt hält, muss
man die Klammer 25 weiter in Richtung nach okklusal schieben
oder ziehen.
-
Am
gingivalen Rand des lingualen Schenkels 26 der Klammer 25 kann
mittig eine Kerbe 36 vorgesehen sein, welche nur gestrichelt
dargestellt ist. Sie kann ergänzend
zur Rille 32 oder anstelle der Rille 32 als Positionierhilfe
dienen.
-
Die 11 bis 14 zeigen
eine abgewandelte Klammer 25, welche sich von der in den 1 bis 10 dargestellten
Klammer 25 dadurch unterscheidet, dass ihr gesamter Rand 38 gerundet
ist. Im Bereich des Slots 7 ist die Rundung besonders vorteilhaft,
weil sie eine reibungsärmere
Bewegung des Drahtbogens 10 ermöglicht. In ein Loch 25a in
der Klammer 25 kann man mit einem Werkzeug eingreifen,
um die Klammer 25 auf dem Bracket zu verschieben.
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Das
in den 15 und 16 dargestellte Bracket
unterscheidet sich von dem in den 1 bis 10 dargestellten
Bracket im wesentlichen durch die Verwendung einer abgewandelten
Klammer 25. Der wesentliche Unterschied liegt nicht darin,
dass der labiale Schenkel 27 ein Loch 39 hat,
wie es bei der Klammer 25 vorhanden ist, die in den 11 bis 14 dargestellt
ist. Vielmehr ist die Klammer 25 im Beispiel der 15 und 16 weniger
stark gebogen als in den 1 bis 10. Die
Folge davon ist, dass der Fortsatz 29 des labialen Schenkels
ohne Einwirkung eines Drahtbogens 10 nicht mehr auf dem
lingualen Rand 37 der Vorsprünge 22 liegt, welche
den Ausschnitt 24 auf der lingualen Seite begrenzen und
in den 1 bis 10 einen lingualen Anschlag
für den
labialen Schenkel 27 der Klammer 25 bilden. Der
Fortsatz 29 des labialen Schenkels 27 liegt vielmehr
dicht unterhalb des labial gelegenen Randes 35 des Ausschnittes 24,
welcher einen labialen Anschlag für den Fortsatz 29 des
labialen Schenkels 27 der Klammer 25 bildet. Der
Fortsatz 29 könnte
dem Anschlag 35 auch anliegen, aber die Klammer 25 lässt sich
leichter in ihre Schließposition,
wie in 16 dargestellt, bringen, wenn
ein geringer Abstand zwischen dem Fortsatz 29 und dem Anschlag 35 vorhanden
ist; dieser geringe Abstand soll klein sein gegen den Abstand des
labialen Anschlags 35 vom lingualen Anschlag 37.
-
Die
am labialen Schenkel 27 vorhandenen zwei Flügel 39 und 40 befinden
sich am labialen Schenkel 27 in der Nachbarschaft des Fortsatzes 29 und
erstrecken sich in distaler bzw. mesialer Richtung. In der Schließstellung
der Klammer 25 liegen sie über dem Slot 7 oder
im oberen Bereich des Slots 7, welchen sie in labialer
Richtung begrenzen.
-
Der
Rand der Flügel 39 und 40 ist
gerundet. Auf der gingivalen Seite der Flügel 39 und 40 verläuft deren
Rand geradlinig, im wesentlichen parallel zur gingivalen Wand 5.
Der okklusale Rand der Flügel 39 und 40 verläuft hingegen
unter einem spitzen Winkel zur gingivalen Wand 5, so dass
sich die Flügel 39 und 40 zu
ihrer Spitze hin verjüngen,
was ein reibungsarmes Anschmiegen an einen Drahtbogen 10 begünstigt.
-
17 zeigt
in einem Bracket, wie es in den 15 und 16 dargestellt
ist, von der gingivalen Seite aus gesehen eine typische Lage des
labialen Schenkels 27 der Klammer 25, wie sie
sich unter der Beanspruchung durch einen im Slot 7 schräg von lingual
nach labial verlaufenden Drahtbogen 10 ergeben würde, welcher
den Flügel 40 stärker belastet
als den Flügel 39.
In diesem Fall kann der Fortsatz 29 um seinen dem Flügel 40 benachbarten
gerundeten Rand 38 in die in 17 dargestellte
Schräglage
kippen, und zwar unter Aufbau einer Torsionsspannung im labialen Schenkel 27.
Der labiale Rand 35 des Ausschnitts 24, an welchem
der Fortsatz 29 anschlägt,
verläuft
in diesem Fall geradlinig und parallel zum Grund 11 des
Slots 7.
-
Das
Kippen des Fortsatzes 29 des labialen Schenkels 27 wird
erleichtert, wenn die Kontur des labialen Randes 35 gegenüber der 17 in
der Weise abgewandelt ist, wie es in 18 dargestellt ist.
In diesem Fall springt der labiale Rand 35 in lingualer
Richtung vor, und zwar unter Bildung eines mittig angeordneten Scheitels 49,
von welchem zwei gerade Abschnitte 47 und 48 zu
den distalen und mesialen Rändern 34 des
Ausschnittes 24 führen.
Diese beiden geraden Abschnitte 47 und 48 verlaufen
unter einem gegenseitigen Winkel, der etwas größer ist als 180°. Der labiale
Rand 35 weicht vom Scheitel 49 zu den mesialen
und distalen Rändern 34 zurück, wodurch
ein Raum geschaffen wird, in den hinein der Fortsatz 29 bis
zur Anlage am geraden Abschnitt 48 gekippt ist. Einer weitergehenden
Kippbewegung wird ein sprunghaft größerer Widerstand entgegengesetzt,
für dessen Überwindung
eine weitere Torsionsspannung aufgebaut werden muss, die auch zu einem
elastischen Biegen des Flügels 40 führt.
-
Das
in 19 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem in 18 dargestellten Ausführungsbeispiel
darin, dass zwischen den beiden geraden Abschnitten 47 und 48 des
labialen Randes 35 noch ein dritter, mittig angeordneter, gerader
Abschnitt 50 vorgesehen ist, welcher parallel zum Grund
des Slots 7 verläuft.
Der Abschnitt 50 bildet einen flächigen Anschlag, an welchem
der Fortsatz 29 bei annähernd
symmetrischer Beanspruchung der beiden Flügel 39 und 40 durch
einen Drahtbogen 10 eine stabile Lage findet. In dieser Lage
können
die Flügel 39 und 40 vom
Drahtbogen 10 in labialer Richtung gebogen werden.
-
20 zeigt
das Bracket aus 19, jedoch unter einer stärkeren einseitigen
Beanspruchung des Flügels 40,
die nicht nur dazu führt,
dass der Fortsatz 29 wie in 19 gegen
den geraden Abschnitt 48 kippt, sondern darüber hinaus
bewirkt, dass der Flügel 40 deutlich
in labialer Richtung gebogen wird.
-
21 zeigt
ein Anwendungsbeispiel zur Korrektur der Stellung eines Zahnes 41,
der eine nach lingual versetzte Ausgangslage hat, aus der heraus
er in eine vorhandene Lücke
zwischen zwei normal stehenden Zähnen 42 und 43 verlagert
werden soll. Zu diesem Zweck ist auf jeden der drei Zähne 41, 42 und 43 ein
Bracket 44, 45 bzw. 46 geklebt, welche
denselben Grundaufbau haben. Die Brackets 44 und 45 haben
eine Klammer 25 der in den 11 bis 14 dargestellten
Art (sie ist im Anspruch 5 als „zweite" Klammer bezeichnet) und in einer Anordnung,
wie sie in den 1 bis 10 dargestellt
ist, d. h., der Fortsatz 29 des labialen Schenkels 27 drückt den
Drahtbogen 10 gegen den Grund des Slots 7. Auf
dem zu verlagernden Zahn 41 befindet sich hingegen ein
Bracket 46, dessen Klammer 25' (sie ist im Anspruch 5 als „erste" Klammer bezeichnet)
die in den 15 und 16 dargestellte
Gestalt hat, d. h., bereits ohne Belastung durch den Drahtbogen 10 liegt
der Fortsatz 29 des labialen Schenkels der Klammer 25' am labialen
Anschlag 35 oder unmittelbar davor. Der in die drei Brackets 44, 45 und 46 eingeführte und
gespannte Drahtbogen 10 lenkt beide Flügel 39 und 40 der
Klammer 25' im
Bracket 46 federnd aus, so dass diese sich bogenförmig dem
Drahtbogen 10 anschmiegen. Sie erhöhen die Korrekturkraft, die
auf den Zahn 41 wirkt, und üben dennoch eine so geringe
Reibung auf den Drahtbogen 10 aus, dass die Korrektur der
Stellung des Zahns 41 beträchtlich beschleunigt wird.
-
Das
in 22 dargestellte Anwendungsbeispiel unterscheidet
sich von dem in 21 dargestellten Anwendungsbeispiel
darin, dass der zu korrigierende Zahn 41 durch Rotation
in seine Sollstellung zu bringen ist. Deshalb lenkt der Drahtbogen 10 nur den
Flügel 39 der
Klammer 25' im
Bracket 46 federnd aus. Der Flügel 40 hat keinen
Kontakt zum Drahtbogen 10. Auch in diesem Fall kommt es
zu einer Beschleunigung der Zahnstellungskorrektur.
-
- 1
- Basis
- 2
- Unterseite
von 1
- 3
- Vorsprünge
- 4
- Sockel
- 5
- gingivale
Wand
- 6
- okklusale
Wand
- 6a
- zylindermantelförmige Oberfläche
- 6b
- labiale
Oberfläche
- 7
- Slot
- 8
- gingivale
Ligaturenflügel
- 9
- okklusale
Ligaturenflügel
- 10
- Drahtbogen
- 11
- Grund
von 7
- 12
- Rippen
an 5
- 13.
- Rippen
an 6
- 14
- Schrägflächen an 11
- 15
- Schrägflächen an 5
- 16
- Schrägflächen an 6
- 17
- Kanal
- 18
- Durchgang
- 19
- linguale
Oberfläche
- 20
- Seitenwände
- 21
- Fenster
in 5
- 22
- Vorsprünge in 5
- 23
- Unterbrechung
in 5
- 24
- Ausschnitt
- 25
- Klammer
- 25'
- Klammer
- 25a
- Loch
- 26
- lingualer
Schenkel
- 26a
- gingivales
Ende
- 27
- labialer
Schenkel
- 28
- okklusaler
Abschnitt von 25
- 29
- Fortsatz
von 27
- 30
- Zunge
- 31
- Werkzeug
- 32
- Rille
- 32a
- mittlerer
Abschnitt von 32
- 32b
- seitliche
Abschnitte von 32
- 33
- Anschlag
- 34
- Ränder von 21
- 35
- labial
gelegener Rand von 21, labialer Anschlag
- 36
- Kerbe
- 37
- linguale
Ränder
von 21, lingualer Anschlag
- 38
- Rand
von 25
- 39
- Flügel
- 40
- Flügel
- 41
- Zahn
- 42
- Zahn
- 43
- Zahn
- 44
- Bracket
- 45
- Bracket
- 46
- Bracket
- 47
- gerader
Abschnitt von 35
- 48
- gerader
Abschnitt von 35
- 49
- Scheitel
- 50
- gerader
Abschnitt von 35