DE102006026199B3 - Gasgenerator - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Gasgenerator (10), mit mindestens einer einen pyrotechnischen Treibsatz (24) enthaltenden Brennkammer (22), einer den Treibsatz (24) vorspannenden Vorspanneinheit (40) und einer Halteeinrichtung (60), welche die Vorspanneinheit (40) in einer vorbestimmten, lagegesicherten, komprimierten Stellung hält und die lösbar ausgebildet ist, um die Vorspanneinheit (40) wahlweise freizugeben, so dass sie in eine Freigabestellung gelangt, in der sie eine Vorspannkraft auf den Treibsatz (24) ausübt. Die Halteeinrichtung (60) besteht aus einem thermisch gering belastbaren Material, das bei Erwärmen des Gasgenerators (10) auf eine Temperatur im Bereich zwischen 60°C und der Selbstaktivierungstemperatur des Gasgenerators seine Haltekraft verliert, um die Vorspanneinheit (40) freizugeben. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Gasgenerators (10).

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Gasgenerator, mit mindestens einer einen pyrotechnischen Treibsatz enthaltenden Brennkammer, einer den Treibsatz vorspannenden Vorspanneinheit und einer Halteeinrichtung, welche die Vorspanneinheit in einer vorbestimmten, lagegesicherten, komprimierten Stellung hält und die lösbar ausgebildet ist, um die Vorspanneinrichtung wahlweise freizugeben, so daß sie in eine Freigabestellung gelangt, in der sie eine Vorspannkraft auf den Treibsatz ausübt.
  • Der in einem Gasgenerator von Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen untergebrachte Treibsatz wird mechanisch vorgespannt, damit er sich während des jahrelangen Fahrbetriebs nicht bewegen kann. Insbesondere bei einer tablettenförmigen Treibsatzschüttung ist dies wichtig, denn die Tabletten würden gegenseitig aneinanderreiben und sich abnützen. Ein pyrotechnischer Generator wird üblicherweise mittels Verschweißen geschlossen, wobei ausgeschlossen werden muß, daß durch Funkensprung während des Schweißens der pyrotechnische Treibsatz entzündet wird.
  • Aus der DE 298 18 936 U1 ist es bekannt, zum Vorspannen des Treibsatzes ein Volumenausgleichsmittel in die Brennkammer einzubringen, das sich unter Energiezufuhr ausdehnt. Das Volumenausgleichsmittel ist vorzugsweise ein schäumbarer Kunststoff, wie beispielsweise ein Polyolefinschaumstoff, ein Polyurethan-Schaumstoff oder ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer.
  • Die US 4 249 673 zeigt eine Feder, die den Treibsatz vorspannt und so als Volumenausgleichsmittel dient.
  • In der DE 203 18 283 U1 ist ein gattungsgemäßer Gasgenerator beschrieben, bei dem die Vorspanneinheit aus einer dem Treibsatz zugewandten Vorderwand, einer dem Treibsatz abgewandten Rückwand sowie einem dazwischenliegenden elastischen Federelement aufgebaut ist. Die Vorder- und die Rückwand werden durch eine Halteeinrichtung in der komprimierten Stellung miteinander verbunden. Die Halteeinrichtung umfaßt von der Vorderwand abstehende Fortsätze, die an der Rückwand angreifen. Zum Lösen besitzt die Halteeinrichtung einen Drehverschluß, z.B. einen Bajonett-Verschluß, der nach dem Einbau der Vorspanneinheit in den Gasgenerator und nach Verschweißen desselben durch ein Hilfsmittel, z.B. ein Werkzeug, gelöst werden muß.
  • Es besteht somit Bedarf für einen Gasgenerator, bei dem die Vorspanneinheit während der Montage des Gasgenerators ohne den Einsatz von Hilfsmitteln aus einem vorgespannten Zustand in eine Freigabestellung gelangt, in der die Vorspanneinheit eine Vorspannkraft auf den Treibsatz ausüben kann.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Gasgenerator der eingangs genannten Art, bei dem die Halteeinrichtung aus einem thermisch gering belastbaren Material besteht, das bei Erwärmen des Gasgenerators auf eine Temperatur im Bereich zwischen 60°C und der Selbstaktivierungstemperatur des Gasgenerators seine Haftkraft verliert, um die Vorspanneinheit freizugeben. Die Vorspanneinheit wird zum Befüllen des Gasgenerators aufgrund der Halteeinrichtung in einer komprimierten Stellung gehalten, ohne daß sie dabei eine Vorspannkraft auf den Treibsatz ausübt. In dieser Stellung ist die Vorspanneinheit stärker komprimiert als in der anschließenden Freigabestellung, in der sie erst die Vorspannkraft auf den Treibsatz ausübt. Aufgrund der lagegesicherten, komprimierten Stellung kann der Treibsatz eingefüllt werden, ohne daß während der Befüllung und des anschließenden Schließens der Brennkammer Druck auf den Treibsatz ausgeübt werden muß. Darüber hinaus erlaubt die komprimierte Stellung, die Brennkammer vor ihrem Schließen nicht vollständig mit Treibsatz zu füllen, so daß der Treibsatz beim Schließen der Brennkammer insbesondere durch Verschweißen von dieser Verbindungsstelle ausreichend beabstandet sein kann. Es besteht also keine Gefahr einer Entzündung des Treibsatzes beim Schließen des Generators oder der Brennkammer. Erst nach dem Schließen wird die Halteeinrichtung während der Ofenprüfung gelöst, wobei durch Wärmeeinwirkung auf den Gasgenerator, die Halteeinrichtung ihre Haftkraft verliert und dadurch die Vorspanneinrichtung in ihre Freigabestellung gelangt. Da die Halteeinrichtung aus einem thermisch gering belastbaren Material besteht, kann auf den Einsatz von solchen Hilfsmitteln zum Lösen der Vorspanneinheit verzichtet werden, denn die Halteeinrichtung wird von außen durch Temperaturerhöhung freigegeben.
  • Die Vorspanneinheit sollte eine vormontierte Einheit sein, die als solche bereits in einer komprimierten Stellung in die Brennkammer eingesetzt werden kann, was die Montage erleichtert.
  • Die Vorspanneinheit besteht vorzugsweise aus zwei gegenüberliegenden Stirnwänden sowie einem zwischen den Stirnwänden angeordneten elastischen Federelement, d.h. aus wenigen Bauteilen. Wenn die Vorspanneinheit in die Brennkammer eingesetzt ist, ist eine Stirnwand dem Treibsatz zugewandt und die andere Stirnsatz dem Treibsatz abgewandt.
  • Besonders bevorzugt sind die zwei Stirnwände der Vorspanneinrichtung durch die Halteeinrichtung in der komprimierten Stellung unmittelbar miteinander verbunden oder, in der Freigabestellung, voneinander so entkoppelt, daß sie nicht aneinander angreifen.
  • Die Brennkammer des Gasgenerators ist vorzugsweise außenseitig durch eine Brennkammerwand begrenzt, wobei mindestens ein Abschnitt der Brennkammerwand nach innen, in Richtung eines Zünders in die Brennkammer gebogen ist, zur axialen Positionierung der Vorspanneinheit. Zur axialen Positionierung kann die dem Treibsatz abgewandte Stirnwand der Vorspanneinheit auf dem nach innen gebogen Abschnitt der Brennkammerwand aufliegen. Es ist jedoch auch denkbar, daß die dem Treibsatz abgewandte Stirnwand so ausgestaltet ist, daß sie mit dem nach innen gebogenen Abschnitt der Brennkammerwand verrastet oder verriegelt werden kann.
  • In Richtung zum Treibsatz ist die Vorspanneinheit als Einheit ungesichert in der Brennkammer untergebracht, damit die dem Treibsatz zugewandte Stirnwand der Vorspanneinheit in der Freigabestellung eine Vorspannkraft auf den Treibsatz ausüben kann.
  • Das thermisch gering belastbare Material ist vorzugsweise ein handelsüblicher Klebestreifen, der unter normalen Bedingungen, d.h. in einem Temperaturbereich von 10 bis 40°C eine Haftkraft besitzt, frühestens ab einer Temperatur von 60°C diese jedoch verliert. Das thermisch gering belastbare Material ist somit ein kostengünstiger Bestandteil des Gasgenerators. Der Klebestreifen dient zum temporären Verbinden der beiden Stirnwände und wird z.B. auf die dem elastischen Federelement abgewandte Fläche der Stirnwände aufgebracht.
  • Alternativ kann das thermisch gering belastbare Material auch ein Klebstoff sein, der ebenfalls in einem Temperaturbereich von 10 bis 40°C eine Haftkraft besitzt, diese aber frühestens ab einer Temperatur von 60°C verliert, und der zwischen die zwei Stirnwände aufgebracht ist und diese zusammenhält. Dazu wird der Klebstoff auf die dem elastischen Federelement zugewandte Fläche einer Stirnwand aufgebracht und zusammen mit dem Federelement und der anderen Stirnwand in komprimierter Form verklebt.
  • Die Erfindung ist nicht auf reine pyrotechnische Gasgeneratoren beschränkt. Die bevorzugte Ausführungsform sieht sogar einen langgestreckten Hybrid-Gasgenerator vor, bei den die Brennkammer von einer gasgefüllten Druckkammer umgeben ist. Das bietet den Vorteil, daß die Vorspanneinheit universell in jedem Gasgeneratortyp eingesetzt werden kann.
  • Ferner schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Gasgenerators, das die Schritte umfaßt: a) Einbringen einer mit einer Halteeinrichtung vorgespannten Vorspanneinheit in eine Brennkammer des Gasgenerators, b) Einfüllen eines pyrotechnischen Treibsatzes in die Brennkammer und c) Erhitzen des Gasgenerators auf eine Temperatur die im Bereich zwischen 60°C und der Selbstaktivierungstemperatur des Gasgenerators liegt. Die Halteeinrichtung hält die Vorspanneinheit in einer vorbestimmten, lagegesicherten, komprimierten Stellung und ist lösbar ausgebildet, um die Vorspanneinrichtung wahlweise freizugeben, so daß sie in eine Freigabestellung gelangt, in der sie eine Vorspannkraft auf den Treibsatz ausübt. Darüber hinaus besteht sie aus einem thermisch gering belastbaren Material, das bei Erwärmen des Gasgenerators auf eine Temperatur im Bereich zwischen 60°C und der Selbstaktivierungstemperatur des Gasgenerators seine Haltekraft verliert, um die Vorspanneinheit freizugeben.
  • Vor Schritt a) wird die vorgespannte Vorspanneinheit hergestellt, indem zwei gegenüberliegende Stirnwände, die in der Mitte eine Einbuchtung aufweisen, und zwischen denen ein elastisches Federelement angeordnet ist, durch ein thermisch gering belastbares Material unmittelbar miteinander verbunden. Die Einbuchtung in den Stirnwänden dient zur Fixierung des Federelements.
  • Die Herstellung der Vorspanneinheit kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen. Zum einen können die zwei Stirnwände durch einen Klebestreifen unmittelbar miteinander verbunden werden, wobei der Klebestreifen auf die dem elastischen Federelement abgewandte Fläche der Stirnwände aufgebracht werden. Zum anderen können die Stirnwände und das elastische Federelement durch einen Klebstoff, der auf die Einbuchtung der zwei Stirnwände aufgebracht wird, unmittelbar miteinander verbunden werden.
  • Vorzugsweise wird der Gasgenerator auf eine Temperatur im Bereich zwischen 85°C und 110°C erhitzt. Die nicht zu erreichende Obergrenze entspricht der bei der Ofenprüfung verwendeten Temperatur. Dadurch wird zum einen gewährleistet, daß der Gasgenerator nicht schon während der Ofenprüfung aktiviert wird, und zum anderen verliert das thermisch gering belastbare Material bei dieser Temperatur seine Haftkraft.
  • Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
  • 1 eine Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Hybrid-Gasgenerators,
  • 2 eine schematische teilgeschnittene Ansicht des Gasgenerators aus 1,
  • 3a eine erste Ausführungsform der Vorspanneinheit in vorgespanntem Zustand und 3b die vorgespannte Vorspanneinheit mit einer Halteeinrichtung,
  • 4a eine Stirnwand einer zweiten Ausführungsform der Vorspanneinheit mit einem Klebepunkt, 4b die zusammengesetzte Vorspanneinheit der zweiten Ausführungsform im nicht komprimierten Zustand und 6c die Vorspanneinheit im komprimierten Zustand,
  • 5a eine Schnittansicht einer Brennkammer eines erfindungsgemäßen Gasgenerators, 5b eine Vergrößerung eines Teils der Brennkammerwand aus 5a, und
  • 6 eine Draufsicht auf die Brennkammerwand aus 5a.
  • In den 1 und 2 ist ein Hybrid-Gasgenerator 10 gezeigt, mit einem langgestreckten, zylindrischen Außengehäuse 12, das eine Druckkammer umschließt, die mit einem unter Druck stehenden Medium, z.B. einem Edelgas wie Argon oder Helium gefüllt ist. Das Außengehäuse 12 besitzt eine Umfangswand 14, die sich in Axialrichtung A an einem einem Diffusor 16 zugewandten Ende konisch verjüngt.
  • Am anderen axialen Ende des Gasgenerators 10 befinden sich eine Endplatte 18 sowie in der Endplatte 18 angebrachte Anzündeinheiten 20, die von konventionellen Hybrid-Gasgeneratoren bekannt sind.
  • Im Inneren des Außengehäuses 12 ist eine Brennkammer 22 ausgebildet, die mit einem tablettenförmigen Treibsatz 24 gefüllt und von einer langgestreckten Brennkammerwand 26 begrenzt ist. In der hier gezeigten Ausführungsform ist der Gasgenerator als zweistufiger Gasgenerator mit einer Doppelbrennkammer ausgebildet. Es ist jedoch auch denkbar, den Gasgenerator nur mit einer Brennkammer auszubilden. Ein erstes axiales Ende 28 der Brennkammer 22 ist dem Diffusor 16 benachbart, während ein zweites axiales Ende 30 der Brennkammer 22, auch Einfüllende genannt, auf Seiten der Anzündeinheit 20 liegt.
  • Die Brennkammerwand 26 ist durch ein Lochblech mit Öffnungen 32 hergestellt. Durch die am ersten axialen Ende 28 konisch verjüngte Umfangswand 14 ist die Brennkammerwand 26 axial in dem Außengehäuse 12 lagefixiert.
  • Im Bereich des ersten axialen Endes 28 der Brennkammer ist eine Vorspanneinheit 40 in der Brennkammer 22 angeordnet.
  • Die Vorspanneinheit 40 besteht aus drei Teilen, wie es in den 3a bis 4c einfacher zu erkennen ist, nämlich aus einer Stirnwand 42, die im eingebauten Zustand dem Treibsatz zugewandt ist, einer Stirnwand 44, die im Treibsatz abgewandt ist, und einer zwischen den Stirnwänden 42, 44 angeordneten, symbolisch dargestellten Feder 46, die bestrebt ist, die beiden Stirnwände 42, 44 axial von einander zu entfernen. In den 1, 2, 3a, 3b und 4c ist die Vorspanneinheit in ihrem vorgespannten Zustand gezeigt, wogegen in den 4b und 5a die Vorspanneinheit in der Freigabestellung gezeigt ist. Die Stirnwand 42 weist in der in den 3a und 3b gezeigten ersten Ausführungsform sowie der in den 4a bis 4c gezeigten zweiten Ausführungsform eine Einbuchtung 48 auf, durch welche die Feder 46 zwischen den Stirnwänden 42, 44 seitlich stabil gelagert ist. Es ist jedoch auch denkbar, daß die Stirnwände 42, 44 als ebene Fläche ausgebildet sind, wie bei der in den 1 und 2 gezeigten Vorspanneinheit. Die Stirnwand 42 ist randseitig zur Stirnwand 44 hin abgewinkelt, um einen umlaufenden Bund 50 zu erzeugen. Auch die Stirnwand 44 weist einen entsprechenden Bund 52 auf. Die Bünde 50 und 52 sind in der ersten und zweiten Ausführungsform auch in der komprimierten Stellung voneinander beabstandet, wie es in den 3a, 3b und 4c gezeigt ist, sie können jedoch ebenfalls formschlüssig ineinander eingreifen (1 und 2) oder sich an den Enden der Bünde 50 und 52 gerade berühren.
  • Die Vorspanneinheit 40 ist eine vormontierte Einheit, wobei bei der in den 3a und 3b gezeigten ersten Ausführungsform die beiden Stirnwände 42 und 44 durch eine Halteeinrichtung, in diesem Fall einen Klebestreifen 60, in der komprimierten Stellung miteinander verbunden sind.
  • Die 4a bis 4c zeigen eine zweite Ausführungsform der Vorspanneinheit 40, bei der die Halteeinrichtung 60 ein Klebepunkt ist, der im Inneren der topfförmigen Stirnwand 42 auf die Einbuchtung 48 aufgebracht wird. Die Stirnwand 44 wird entgegen der Federkraft nahe an die Stirnwand 42 gedrückt und in dieser Stellung gehalten, bis der Klebstoff ausgehärtet ist und die zwei Stirnwände 42 und 44 selbständig zusammenhält (4c).
  • In dieser komprimierten Stellung wird die Vorspanneinheit 40 bei aufgestelltem Generator, mit dem Ende 30 nach oben zeigend, vom axialen Ende 30 aus in die Brennkammer 22 eingeschoben, wobei der Außendurchmesser der Stirnwände 42, 44 auf den Innendurchmesser der Brennkammerwand 26 fast spielfrei abgestimmt ist. Die Brennkammerwand 26 weist Abschnitte 56 (5a und 6) auf, die einwärts in Richtung des Zünders, der in 5a nicht gezeigt ist, gebogen sind. Die Abschnitte dienen zur Positionierung der vorgespannten Vorspanneinheit innerhalb der Brennkammer 22. In 5a liegt die Vorspanneinrichtung auf dem Abschnitt 56 auf. In der rechten Brennkammer 22 der in 5a gezeigten Doppelbrenn kammer ist die Vorspanneinheit 40 etwa in der Mitte der Brennkammer 22 angeordnet, sie kann jedoch ebenfalls in jedem gewünschten Abstand vom Ende 30 angeordnet sein.
  • Anschließend wird der Treibsatz 24 eingefüllt, wobei die Brennkammer 22 nicht komplett vollgefüllt wird. Schließlich wird die Einheit aus Endplatte 18 und Anzündeinheiten 20 von oben auf die noch nicht verschlossene Öffnung im Außengehäuse 12 aufgesetzt. Danach werden Umfangswand 14 und Endplatte 18 im nach wie vor aufgestellten Zustand des Gasgenerators verschweißt. Aufgrund der komprimierten, kompakten Vorspanneinheit 40 steht soviel zusätzliches Volumen in der Brennkammer für den Treibsatz 24 zur Verfügung, daß dieser beim Schweißvorgang nicht mit der Endplatte 18 in Kontakt kommt und ein Spalt zwischen Treibsatzschüttung und der Endplatte 18 verbleibt.
  • Nach dem Verschweißen wird der Gasgenerator 10 einer Ofenprüfung unterzogen. Dabei wird der Gasgenerator auf eine Temperatur zwischen 60°C und seiner Selbstaktivierungstemperatur, vorzugsweise auf eine Temperatur, die zwischen 85°C und 110°C liegt, erhitzt. Durch die Temperatureinwirkung verliert die Halteeinrichtung 60 ihre Haltekraft und gibt die Federkraft frei. Dadurch wird die Stirnwand 42, die dem Treibsatz zugewandt ist, in Richtung der Anzündeinheit 20 und des Treibsatzes 24 bewegt, wodurch die Vorspanneinheit 40 eine Vorspannkraft auf den Treibsatz 24 ausübt, der dabei in Richtung auf die Anzündeinheit 20 wandert und zwischen der Endplatte 18 und der Stirnwand 42 geklemmt ist.

Claims (14)

  1. Gasgenerator (10), mit mindestens einer einen pyrotechnischen Treibsatz (24) enthaltenden Brennkammer (22), einer den Treibsatz (24) vorspannenden Vorspanneinheit (40) und einer Halteeinrichtung (60), welche die Vorspanneinheit (40) in einer vorbestimmten, lagegesicherten, komprimierten Stellung hält und die lösbar ausgebildet ist, um die Vorspanneinheit (40) wahlweise freizugeben, so daß sie in eine Freigabestellung gelangt, in der sie eine Vorspannkraft auf den Treibsatz (24) ausübt, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (60) aus einem thermisch gering belastbaren Material besteht, das bei Erwärmen des Gasgenerators (10) auf eine Temperatur im Bereich zwischen 60°C und der Selbstaktivierungstemperatur des Gasgenerators (10) seine Haltekraft verliert, um die Vorspanneinheit (40) freizugeben.
  2. Gasgenerator (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinheit (40) eine vormontierte Einheit ist.
  3. Gasgenerator (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinheit (40) aus zwei gegenüberliegenden Stirnwänden (42, 44) sowie einem zwischen den Stirnwänden (42, 44) angeordneten elastischen Federelement (46) besteht, wobei eine Stirnwand (42) dem Treibsatz (24) zugewandt und die andere Stirnwand (44) dem Treibsatz (24) abgewandt ist.
  4. Gasgenerator (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Stirnwände (42, 44) der Vorspanneinheit (40) durch die Halteeinrichtung (60) in der komprimierten Stellung unmittelbar miteinander verbunden oder, in der Freigabestellung, voneinander so entkoppelt sind, daß sie nicht aneinander angreifen.
  5. Gasgenerator (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer (22) außenseitig durch eine Brennkammerwand (26) begrenzt ist, wobei mindestens ein Abschnitt (56) der Brennkammerwand (26) nach innen, in Richtung einer Anzündeinheit (20) in die Brennkammer (22) gebogen ist, zur axialen Positionierung der Vorspanneinheit (40).
  6. Gasgenerator (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspanneinheit (40) in Richtung zum Treibsatz (24) als Einheit ungesichert in der Brennkammer (22) untergebracht ist.
  7. Gasgenerator (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das thermisch gering belastbare Material ein Klebestreifen ist.
  8. Gasgenerator (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das thermisch gering belastbare Material ein Klebstoff ist, der zwischen die zwei Stirnwände (42, 44) aufgebracht ist und diese zusammenhält.
  9. Gasgenerator (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er ein langgestreckter Hybrid-Gasgenerator ist.
  10. Verfahren zur Herstellung eines Gasgenerators (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, das die Schritte umfaßt: a) Einbringen einer mit einer Halteeinrichtung (60) vorgespannten Vorspanneinheit (40) in eine Brennkammer (22) des Gasgenerators (10), b) Einfüllen eines pyrotechnischen Treibsatzes (24) in die Brennkammer (22), und c) Erhitzen des Gasgenerators (10) auf eine Temperatur, die im Bereich zwischen 60°C und der Selbstaktivierungstemperatur des Gasgenerators (10) liegt.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß vor Schritt a), zur Herstellung der vorgespannten Vorspanneinheit (40), zwei gegenüberliegende Stirnwände (42, 44), die in der Mitte eine Einbuchtung (48) aufweisen, und zwischen denen ein elastisches Federelement (46) angeordnet ist, durch ein thermisch gering belastbares Material unmittelbar miteinander verbunden werden, wobei die Einbuchtung (48) in den Stirnwänden (42, 44) zur Fixierung des Federelements (46) dient.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Stirnwände (42, 44) durch einen Klebestreifen unmittelbar miteinander verbunden werden.
  13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Stirnwände (42, 44) und das elastische Federelement (46) durch einen Klebstoff, der auf die Einbuchtung (48) der zwei Stirnwände (42, 44) aufgebracht wird, unmittelbar miteinander verbunden werden.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (10) auf eine Temperatur im Bereich zwischen 85°C und 110°C erhitzt wird.
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