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Die
Erfindung betrifft einen Kettenförderer, insbesondere
einen kurvengängigen
Scharnierband-Kettenförderer,
mit zumindest einer umlaufenden Kettenbahn, vorzugsweise Matten-Kettenbahn, und
mit wenigstens einem Antrieb.
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Derartige
Kettenförderer
finden in der Fördertechnik
vielfache Verwendung, um beispielsweise Getränkeflaschen, Dosen, Flaschengebinde,
Flaschenkästen
aber auch beispielsweise Pakete von einem zum anderen Ende einer
Förderstrecke
zu überführen. Dabei
haben sich um Umlenkpunkte geführte,
umlaufende Kettenbahnen bzw. Matten-Kettenbahnen mit Obertrum und
Untertrum bewährt,
weil sie robust aufgebaut sind und große Lasten tragen können. Insbesondere
kommen an dieser Stelle ein oder mehrere Scharnierbandketten zum
Einsatz, die im Allgemeinen aus gelenkig miteinander verbundenen
und sowohl um eine horizontale als auch um eine vertikale Achse
gegeneinander beweglichen Plattengliedern zusammengesetzt sind.
Solche Scharnierbandketten und ein hiermit aufgebauter Kettenförderer werden
unter anderem in der
DE
197 03 546 A1 vorgestellt.
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Daneben
ist Gegenstand der
DE
87 14 840 U1 ein kurvengängiger Kettenförderer,
bei welchem eine ferromagnetische Scharnierbandkette mittels Dauermagneten
in Berührung
mit einer Führungsschiene
aus Kunststoff gehalten wird. In den Kunststoff ist ein Magnetstreifen
aus kunststoff-gebundenem Magnetpulver eingebettet. Zusätzlich findet
sich an mindestens einer Vertikalseite des Magnetstreifens ein Blechstreifen,
so dass für
eine einwandfreie Führung
der Scharnierbandkette auch im Kurvenbereich gesorgt ist und ein
Abheben der einzelnen Plattenglieder vermieden wird.
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Die
bekannten Kettenförderer
werden durchweg an ihren Umlenkpunkten angetrieben. Dazu sind relativ
ausladende Kettenräder
erforderlich, die radial an dem Kettenband bzw. der Kettenbahn zu
seinem (ihrem) Vortrieb angreifen. Anderenfalls kann keine ruckfreie
und gleichmäßige Vorwärtsbewegung
der Kettenbahn gewährleistet
werden, so dass die transportierten Produkte herunterfallen können und/oder eine
unvorhergesehene und nicht gewünschte
Position auf der Kettenbahn einnehmen. Das gilt besonders für den Fall,
dass auf zusätzliche
Führungsgeländer verzichtet
wird.
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Solche
Kettenförderer
aus üblicherweise Stahlketten
(oder auch Kunststoff-Ketten)
zeichnen sich durch deutlich geringere Herstellungskosten gegenüber (Kunststoff-)Fördergurten
aus und sind deshalb für
viele Anwendungen prädestiniert.
Allerdings ergeben sich Probleme dann, wenn Kurven durchlaufen werden
sollen. Denn zum einen lassen sich mit Kettenförderern nur begrenzte Radien
darstellen. Zum anderen erfordert der Kurventransport spezielle Führungsmaßnahmen
für die
Kettenbahn, wie sie beispielsweise in der
DE 689 10 609 T2 beschrieben werden,
die jedoch äußerst aufwendig
sind und die Reibung erhöhen
bzw. einen leistungsstarken Antrieb erfordern.
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Hinzu
kommt, dass solche Kettenförderer universell
eingesetzt werden sollen, um beispielsweise unterschiedlich große Gebinde,
Einzelgefäße oder
auch Verpackungen oder Flaschenkisten einwandfrei zu transportieren.
Dadurch, dass heutzutage die Durchsatzleistungen immer mehr erhöht werden
müssen,
wird oftmals mit mehreren nebeneinander angeordneten Kettenförderern
gearbeitet, so dass insbesondere in Kurvenbereichen darauf zu achten
ist, eine konstant identische Winkelgeschwindigkeit der geförderten
Produkte sicherzustellen. Anderenfalls kann deren parallele weitere
Verarbeitung nicht gewährleistet
werden und/oder es kommt zu unerwünschten Betriebszuständen, indem
sich die Produkte gegeneinander verdrehen o. Ä., jedenfalls der erforderliche
Gleichlauf nicht gewährleistet
ist. Außerdem
ist es für
einen reibungslosen Betrieb unerlässlich, für geringe Austauschzeiten der
gesamten Kettenbahn oder einzelner Kettenglieder zu sorgen. Hier
setzt die Erfindung an.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Kettenförderer der
eingangs beschriebenen Ausführungsform
so weiter zu entwickeln, dass eine geringe Bauhöhe bei einwandfreier Funktion
sowie möglichst
kurzen Rüst-
und Austauschzeiten erreicht wird. Zugleich sollen die Herstellungskosten
möglichst
niedrig gestaltet werden.
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Zur
Lösung
dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßer Kettenförderer im
Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb im
Wesentlichen tangential und umlenkungsfrei an der Kettenbahn zu
deren Vortrieb angreift. Umlenkungsfrei meint in diesem Zusammenhang,
dass der Antrieb die Kettenbahn so beaufschlagt, dass sie sich im
Wesentlichen in einer Kettenbahnebene bewegt und diese nicht verlässt, wie dies
beispielsweise an den Umlenkpunkten geschieht.
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Das
Kettenband bzw. die Kettenbahn stellt also wenigstens einen Antriebs-Angriffspunkt zur Verfügung, mit
welchem ein Antriebsmotor des Antriebs – meistens unter Zwischenschaltung
eines Antriebsmittels – wechselwirkt.
Bei diesem Antriebsmittel kann es sich seinerseits um eine Kette,
ein Seil, einen Zahnriemen etc. handeln, welcher an den Antriebs-Angriffspunkt
angeschlossen ist und von dem Antrieb bewegt wird. Zu diesem Zweck
ist in oder an dem Antriebs-Angriffspunkt wenigstens ein an das Kettenband
angeschlossener Antriebszapfen vorgesehen, mit welchem der Antrieb
respektive das zwischen Antriebsmotor und Antriebszapfen zwischengeschaltete
Antriebsmittel zusammenwirkt. Dabei ist die Auslegung insgesamt
so getroffen, dass der Antrieb im Wesentlichen tangential an die
Kettenbahn angreift, d. h. entlang oder in Richtung einer Tangente.
Die fragliche Tangente kann in diesem Zusammenhang jede Position
von einem Rand der Kettenbahn bis zum anderen Rand der Kettenbahn
einnehmen und geht durch den fraglichen Antriebs-Angriffspunkt. – Selbstverständlich sind
auch mehrere Antriebs- Angriffspunkte
und demzufolge mehrere Tangenten möglich, beispielsweise bei einem
Kurvenverlauf der Kettenbahn, die der jeweiligen Krümmung folgen.
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Im Übrigen greift
der Antrieb umlenkungsfrei an der Kettenbahn an. Das bedeutet, der
eine oder die mehreren Antriebszapfen bewegen sich in der Kettenbahnebene
bzw. der Ebene der Kettenbahn (zumindest im Bereich des Antriebs)
fortlaufend weiter, werden also im Vergleich zu den bisherigen Antrieben
nicht in einen radialen Verlauf im Bereich des Umlenkpunktes gezwungen.
Da die Kettenbahn in der Regel wenigstens zwei Umlenkpunkte aufweist und
dazwischen einen die zu fördernden
Gegenstände
aufnehmenden Obertrum und einen zurückgeführten Untertrum besitzt, ist
der Antrieb üblicherweise
zwischen diesen beiden Umlenkpunkten an den Obertrum zu dessen Beaufschlagung
angeschlossen. – Grundsätzlich kann
auch der Untertrum vorgetrieben werden.
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Hierdurch
werden überwiegend
Zugkräfte
in der Kettenbahn in Antriebsrichtung hinter dem Antriebs-Angriffspunkt
erzeugt, wohingegen in Antriebsrichtung vor dem Antriebs-Angriffspunkt
die Kettenbahn eine Entlastung erfährt und sich somit beispielsweise
einzelne Kettengliedbahnen gegeneinander ausrichten können, um
im Anschluss den Umlenkpunkt verkantungsfrei durchlaufen zu können. Tatsächlich wird
die Kettenbahn an diesen Umlenkpunkten über mitlaufende Umlenkwellen
geführt,
die erfindungsgemäß gerade
nicht angetrieben werden, sondern vielmehr mittelbar über die
umlaufende Kettenbahn eine Bewegung erfahren respektive mitgenommen
werden.
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Der
bereits angesprochene Antriebszapfen oder die mehreren Antriebszapfen
als Antriebs-Angriffspunkt(e) stehen im Wesentlichen senkrecht von einer
Unterseite der Kettenbahn ab. Auf diese Weise kann der Antrieb und/oder
das Antriebsmittel, welches zumindest ein Kettenrad aufweist oder
als ein solches ausgebildet ist, unterhalb der Kettenbahn, nämlich unter
dem Obertrum, platziert werden. Dadurch wird eine besonders geringe
Bauhöhe
erreicht, weil der Antrieb und/oder das Antriebsmittel gleichsam
zwischen Obertrum und Untertrum eingeschlossen wird.
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Diese
geringe Bauhöhe
wird noch dadurch unterstützt,
dass die mitlaufenden Umlenkwellen an den Umlenkpunkten äußerst geringe
Radien aufweisen können,
weil sie keine Antriebsfunktion übernehmen
und somit den gleichförmigen
Lauf der Kettenbahn und als Folge hiervon den einwandfreien Transport
der Gegenstände
nicht beeinflussen. Hinzu kommt, dass die erfindungsgemäß realisierten
geringen Radien an den jeweiligen Umlenkpunkten dazu korrespondieren,
dass einzelne aneinander gesetzte Kettenförderer zwischen jeweiligem
Anfang und Ende nur geringe Spalte aufweisen, so dass auch kleine
Gegenstände
respektive Gebinde kipp- und verkantungsfrei von einem auf den anderen
Kettenförderer
weiterbewegt werden können.
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Die
Antriebszapfen an der Unterseite der Kettenbahn übernehmen mehrere Funktionen.
Zum einen dienen sie dazu, eine einwandfreie Führung der Kettenbahn – auch in
Kurvenbereichen – sicherzustellen,
wie dies grundsätzlich
in der
DE 689 10 609
T2 beschrieben wird. Insbesondere verhindern die Antriebszapfen,
dass sich die Kettenbahn bzw. einzelne Plattenglieder von einem
Fördergestell
abhebt (abheben). Dazu mögen
neben den als Antriebszapfen fungierenden Zapfen weitere Zapfen
an die Kettenbahn angeschlossen sein, die die Funktion von Führungszapfen übernehmen.
Die Antriebszapfen und/oder die Führungszapfen greifen jeweils
in Führungsschienen
ein und sind meistens konisch auseinander laufend gestaltet, um
in Verbindung mit beidseitigen Führungsschienen
gleichzeitig einen Zentriereffekt der Kettenbahn zu erzielen. Das
ist jedoch nicht zwingend.
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Darüber hinaus
arbeitet der Antrieb auf den jeweiligen Antriebszapfen bzw. die
mehreren Antriebszapfen, indem das Antriebsmittel bzw. Kettenrad
mit jeweils zwei Kettenzähnen
den jeweiligen Antriebszapfen zwischen sich einschließt und durch eine
Drehung in überwiegend
der Kettenbahnebene bzw. parallel hierzu dafür sorgt, dass die Kettenbahn in
dieser Kettenbahnebene umlenkungsfrei vorangetrieben wird. Sowohl
bei einem graden als auch kurvigen Verlauf der Kettenbahn sorgt
dieser Kraftangriff zudem dafür,
dass die entsprechenden Vortriebskräfte des Antriebes bzw. des
mit dem Antrieb zusammenwirkenden Antriebsmittels (Kettenrad) tangential an
der Kettenbahn angreifen.
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Um
zu verhindern, dass sich die Kettenbahn von dem Fördergestell
abhebt, ist wenigstens im Bereich des Antriebs-Angriffspunktes eine
Niederhaltevorrichtung vorgesehen. Denn im Bereich dieses Antriebs-Angriffspunktes
ist der jeweilige Antriebszapfen von den beidseitigen und zugeordneten
Führungsschienen
frei, um den Angriff des Antriebsmittels bzw. Kettenrades zuzulassen.
Damit an dieser Stelle ein Abheben der Kettenbahn von dem Fördergestell
unterdrückt
wird, ist die Niederhaltevorrichtung wenigstens an dieser Stelle
vorgesehen. Bei der Niederhaltevorrichtung mag es sich um eine in
die Kettenbahn eingreifende oder die Kettenbahn übergreifende (und/oder untergreifende)
Niederhaltescheibe handeln. Diese Niederhaltescheibe bewegt sich
mit der Kettenbahn und wird regelmäßig von dieser (durch Reibung)
angetrieben.
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Da
der erfindungsgemäße Kettenförderer die Möglichkeit
eröffnet,
mehrere Antriebe, beispielsweise alle 90° oder alle 180° bei einer
Kurvenführung,
an dem Kettenband angreifen zu lassen, kann problemlos ein wendelförmiger Verlauf
der Kettenbahn realisiert werden. In diesem Zusammenhang müssen einerseits
keine übermäßig großen Kräfte durch
die jeweiligen Antriebe aufgebracht werden, gelingt andererseits
ein besonders gleichförmiger
Transport mit identischer Winkelgeschwindigkeit selbst bei mehreren
parallel zueinander laufenden Kettenförderern. Durch einen solchen
wendelförmigen
Verlauf der Kettenbahn gelingt nicht nur ein Transport der fraglichen
Gegenstände
in im Wesentlichen horizontaler Richtung, sondern auch vertikal
in der Höhe,
ohne dass auf andere Fördervorrichtungen
zurückgegriffen
werden muss. Vielmehr kann dieser Wendelverlauf problemlos mit einer
einzigen Kettenbahn bzw. Mattenkette dargestellt und in eine vorhandene
oder mit dem erfindungsgemäßen Kettenförderer aufgebaute
Förderstrecke
integriert werden. Schließlich gewährleistet
der symmetrische Aufbau des erfindungsgemäßen Kettenförderers mit insbesondere den
lediglich mitlaufenden Umlenkwellen an den Umlenkpunkten, dass ein
Betrieb der Kettenbahn in beiden Richtungen (vor und zurück) ohne
weiteres gelingt. Störungen
in der Förderstrecke
können
folglich problemlos beherrscht werden.
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Durch
Aneinanderreihen einzelner Kurvenförderer lassen sich beliebige
Kurven mit einer durchgehenden Kettenbahn bzw. Mattenkette pro Spur realisieren.
Selbst ein wendelförmiger
Verlauf der Kettenbahn ist denkbar. Hier ist lediglich dafür Sorge zu
tragen, dass die einzelnen Antriebe hinsichtlich ihrer Drehzahlen
miteinander so synchronisiert werden, dass gleiche Winkelgeschwindigkeiten
vorliegen. Dazu empfehlen sich Elektromotoren, deren Drehzahl über Frequenzzähler erfasst
und an eine Steuereinrichtung übergeben
wird, die unter Zwischenschaltung von Frequenzumformern für eine entsprechende
Synchronisierung der einzelnen Elektromotoren untereinander sorgt.
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Selbstverständlich versteht
es sich, dass auch S-Kurven mit dem beschriebenen Kettenförderer innerhalb
von Förderstrecken
genauso gut aufgebaut werden können.
Schließlich
müssen
die angesprochenen zusätzlichen
Führungszapfen
nicht notwendigerweise senkrecht von der Unterseite der Kettenbahn
abstehen. Sondern es ist genauso gut möglich und denkbar, dass diese
Führungszapfen
horizontal verlaufen und beispielsweise jeweils randseitig der Kettenbahn
vorgesehen sind und in dortige Führungsschienen
eingreifen. Außerdem
liegt es natürlich
im Rahmen der Erfindung, mit Magneten entsprechend der
DE 87 14 840 U1 zu arbeiten,
um eine durchgängig
einwandfreie Führung
der Kettenbahn sicherzustellen, wobei die vorgenannten Maßnahmen
fraglos auch kombiniert werden können.
Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert;
es zeigen:
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1 den
erfindungsgemäßen Kettenförderer in
der Ausführungsform
als kurvengängiger Scharnierband-Kettenförderer,
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2 den
Gegenstand nach 1 aus einem anderen Blickwinkel
mit abgenommener Kettenbahn,
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3 eine
Aufsicht auf den Gegenstand nach 1,
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4 eine
Teilansicht des Gegenstandes nach 3,
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5 einen
Schnitt durch 4 im Bereich X-X und
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6 eine
abgewandelte Ausführungsform des
kurvengängigen
Scharnierband-Kettenförderers mit
wendelförmiger
Kettenbahn.
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In
den Figuren ist ein Kettenförderer
dargestellt, der im Rahmen des Ausführungsbeispiels und nicht einschränkend als
kurvengängiger
Scharnierband-Kettenförderer
ausgebildet ist. Der Kettenförderer
ist mit einer umlaufenden Kettenbahn 1 ausgerüstet, die
sich vorliegend aus mehreren nebeneinander verlaufenden und ineinander
greifenden Scharnierbändern 2 zusammensetzt.
Die Scharnierbänder 2 sind
ihrerseits aus gelenkig ineinander greifenden Plattengliedern aufgebaut.
Die Kettenbahn 1 bzw. die mehreren Scharnierbänder 2 dienen
jeweils dazu, Fördergut 3 bzw.
Flaschengebinde 3 im Beispielfall von einem Ende A des
Kettenförderers
zum anderen Ende B oder zurück
zu befördern.
Zu diesem Zweck wird die umlaufende Kettenbahn 1 von einem
Antrieb 4, 5, 6 beaufschlagt.
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Der
Antrieb 4, 5, 6 setzt sich im dargestellten Beispiel
und nicht einschränkend
aus einem Antriebsmotor 4, einem Transmissionsmittel 5 und schließlich einem
Antriebsmittel 6 zusammen. Bei dem Transmissionsmittel 5 handelt
es sich um einen Zahnriemen 5, welcher zwei Kettenräder 6 als
jeweilige Antriebsmittel 6 in Drehung versetzt, um die
beiden dargestellten und parallel zueinander verlaufenden Kettenbahnen 1 mit
gleicher Winkelgeschwindigkeit anzutreiben. Man erkennt, dass der
Antriebsmotor 4 seitlich an einem Fördergestell 7 angeordnet
ist, wohingegen das Antriebsmittel 6 und teilweise das Transmissionsmittel 5 zwischen
einem Obertrum 1a und einem Untertrum 1b der Kettenbahn 1 Platz
finden. Tatsächlich
wird das Antriebsmittel 6 bzw. werden die beiden Kettenräder 6 im
Beispielfall zwischen dem Obertrum 1a und dem Untertrum 1b eingeschlossen.
Die Antriebsmittel bzw. Kettenräder 6 sind im
Wesentlichen parallel zur Kettenbahnebene E angeordnet und rotieren
parallel hierzu.
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Damit
der Antrieb 4, 5, 6 bzw. das jeweilige Antriebsmittel 6 die
Kettenbahn 1 vorwärts
(und rückwärts) bewegen
kann, verfügt
die Kettenbahn 1 an ihrer Unterseite über mehrere Antriebszapfen 8,
die von der Unterseite der Kettenbahn 1 im Wesentlichen senkrecht
abstehen. Tatsächlich
besitzen die Antriebszapfen 8 und zusätzlich vorgesehen optionale Führungszapfen 9 im
Querschnitt einen konischen Verlauf, wie die Schnittdarstellung
im oberen Teil der 4 deutlich macht. Sowohl die
Antriebszapfen 8 als auch die Führungszapfen 9 sind
jeweils an zugehörige
Plattenglieder angeformt, vorliegend einstückig mit diesen ausgeführt. Tatsächlich sind
die Plattenglieder jeweils aus Kunststoff gefertigt und werden mit
Hilfe von durchgängigen
Metallbolzen aus beispielsweise Aluminium gelenkig miteinander verbunden.
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Die
Zapfen 8, 9 werden in parallelen Führungsschienen 10, 11 des
Fördergestells 7 geführt, die
im Bereich des Antriebsmittels 6 bzw. jeweiliger Antriebs-Angriffspunkte 12 ausgespart
sind. Im Bereich dieser Antriebs-Angriffspunkte 12 werden
die Antriebszapfen 8 zwischen Zahnflanken 13 des
Antriebsmittels bzw. Kettenrades 6 aufgenommen und erhalten
eine gleichsam schiebende oder ziehende Beaufschlagung in einer
Antriebsrichtung, die mit der Kettenbahnebene E zusammenfällt. Die
Kettenbahnebene E wird im Allgemeinen von der Ebene des Obertrums 1a aufgespannt
und fällt
mit einer Förderebene
für die
zu transportierenden Gegenstände bzw.
das Fördergut 3 zusammen
(vgl. 3 und 4).
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Erfindungswesentlich
ist nun der Umstand, dass der Antrieb 4, 5, 6 im
Wesentlichen tangential und umlenkungsfrei an der Kettenbahn 1 zu
deren Vortrieb angreift. Zu diesem Zweck üben im Detail die Zahnflanken 13 des
Kettenrades bzw. Antriebsmittels 6 eine Kraft F auf die
jeweiligen Antriebszapfen 8 des Kettenbandes 1 aus.
Die Kraft F ist ausweislich der 4 tangential
im Vergleich zum radialen Verlauf der Kettenbahn 1 bezogen
auf einen Radius R ausgerichtet. Außerdem arbeitet der Antrieb 4, 5, 6 umlenkungsfrei
auf die Kettenbahn 1, d. h. in einem Bereich, in dem die
Kettenbahn 1 in der Kettenbahnebene E verläuft und
nicht – wie
an zugehörigen
Umlenkpunkten – in
einen radialen Verlauf übergeht.
Tatsächlich
sind im Bereich dieser Umlenkpunkte mitlaufende Umlenkwellen 14 vorgesehen,
die ausdrücklich
nicht selbstständig
angetrieben werden, sondern vielmehr durch die Bewegung der Kettenbahn 1 mitlaufen.
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Anhand
der 2 erkennt man, dass die jeweilige Umlenkwelle 14 einen äußerst geringen
Radius aufweist, welcher einem minimalen Umlenkradius für die eingesetzte
Kettenbahn 1 entspricht. Die Umlenkwelle 14 sorgt
in Verbindung mit einem oder mehreren auf ihr angebrachten Kettenrädern dafür, dass
die hierüber
geführte
Kettenbahn 1 bzw. die einzelnen Scharnierbänder 2 eine
im Idealfall parallele Ausrichtung zueinander erfahren. Dabei ist
die enge Umlenkung der Kettenbahn 1 an dieser Stelle möglich, weil
kein Antrieb der Umlenkwellen 14 erfolgt, sondern vielmehr
die Kettenbahn 1 stromabwärts hinter dem Antrieb 4, 5, 6 bzw.
deren einzelne Scharnierbänder 2 sich
nahezu kraftfrei gegeneinander ausrichten können.
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Folglich
sind die Scharnierbänder 2 in
der Lage, in praktisch paralleler Orientierung zueinander die Umlenkwellen 14 zu
passieren. Tatsächlich
sind die fraglichen Umlenkwellen 14 jeweils in Bereichen des
Kettenförderers
angeordnet, in denen eine solche parallele Ausrichtung der einzelnen
Scharnierbänder 2 zueinander
stattfindet und auch zugelassen wird, damit die Kettenbahn 1 jeweils
verkantungsfrei über
die Umlenkwellen 14 läuft.
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Eine
Niederhaltevorrichtung 15 in Gestalt von zwei Niederhaltescheiben 15 sorgt
dafür,
dass die Kettenbahn 1 im Bereich der Antriebs-Angriffspunkte 12 bzw.
einem Freibereich der Führungsschienen 10, 11 nicht
abhebt und ihren Lauf in der Kettenbahnebene E fortsetzt. Anhand
der 5 erkennt man, dass die jeweilige Niederhaltescheibe 15 zumindest
teilweise in die Kettenbahn 1 eingreift. Dazu ist die Kettenbahn 1 im
Randbereich mit einer beispielsweise ausgefrästen Aussparung 16 ausgerüstet, in
welche die Niederhaltescheibe 15 mit einem Ausleger 17 eingreift.
Man erkennt, dass der Ausleger 17 der Niederhaltescheibe 15 nahezu
spaltfrei bis an einen Rand 18 einer auf der Kettenbahn 1 definierten
Förderfläche 19 heranreicht.
Außerdem
ist eine Stärke
D des Auslegers 17 an eine Tiefe T der Aussparung 16 so
angepasst, dass eine durchgängige
und weitgehend absatzfreie Förderfläche 19 für das Fördergut 3 auch
im Randbereich zur Verfügung gestellt
wird. Folgerichtig können
hiermit transportierte Flaschen, Dosen, etc. aber auch ganze Gebinde nicht
kippen und werden insbesondere nicht gedreht, weil die jeweilige
Niederhaltescheibe 15 mit der gleichen Geschwindigkeit
wie die Kettenbahn 1 im Bereich der Aussparung 16 fortbewegt
wird.
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Die 6 zeigt
schließlich
eine Variante, bei welcher die Kettenbahn 1 einen wendelförmigen Verlauf
aufweist. Tatsächlich
kann die Kettenbahn 1 mit geringfügigen Neigungen von beispielsweise
5° ausgerüstet werden,
so dass das Fördergut 3 nicht
nur im Wesentlichen horizontal, sondern wendelförmig und gleichsam vertikal
transportiert werden kann. Dabei arbeitet die Erfindung mit einer
durchgehenden Kettenbahn 1, an die mehrere Antriebe 4, 5, 6 ausweislich
der 6 angeschlossen sind. Diese Antriebe 4, 5, 6 können beispielsweise
alle 90° oder auch
alle 180° an
der Kettenbahn 1 wie beschrieben angreifen.