DE102006025520A1 - Kettenförderer - Google Patents

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Abstract

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kettenförderer, insbesondere ein kurvengängiger Scharnierband-Kettenförderer. Dieser verfügt über eine umlaufende Kettenbahn (1) und einen Antrieb (4, 5, 6). Erfindungsgemäß arbeitet der Antrieb (4, 5, 6) im Wesentlichen tangential und umlenkungsfrei auf die Kettenbahn (1).

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Kettenförderer, insbesondere einen kurvengängigen Scharnierband-Kettenförderer, mit zumindest einer umlaufenden Kettenbahn, vorzugsweise Matten-Kettenbahn, und mit wenigstens einem Antrieb.
  • Derartige Kettenförderer finden in der Fördertechnik vielfache Verwendung, um beispielsweise Getränkeflaschen, Dosen, Flaschengebinde, Flaschenkästen aber auch beispielsweise Pakete von einem zum anderen Ende einer Förderstrecke zu überführen. Dabei haben sich um Umlenkpunkte geführte, umlaufende Kettenbahnen bzw. Matten-Kettenbahnen mit Obertrum und Untertrum bewährt, weil sie robust aufgebaut sind und große Lasten tragen können. Insbesondere kommen an dieser Stelle ein oder mehrere Scharnierbandketten zum Einsatz, die im Allgemeinen aus gelenkig miteinander verbundenen und sowohl um eine horizontale als auch um eine vertikale Achse gegeneinander beweglichen Plattengliedern zusammengesetzt sind. Solche Scharnierbandketten und ein hiermit aufgebauter Kettenförderer werden unter anderem in der DE 197 03 546 A1 vorgestellt.
  • Daneben ist Gegenstand der DE 87 14 840 U1 ein kurvengängiger Kettenförderer, bei welchem eine ferromagnetische Scharnierbandkette mittels Dauermagneten in Berührung mit einer Führungsschiene aus Kunststoff gehalten wird. In den Kunststoff ist ein Magnetstreifen aus kunststoff-gebundenem Magnetpulver eingebettet. Zusätzlich findet sich an mindestens einer Vertikalseite des Magnetstreifens ein Blechstreifen, so dass für eine einwandfreie Führung der Scharnierbandkette auch im Kurvenbereich gesorgt ist und ein Abheben der einzelnen Plattenglieder vermieden wird.
  • Die bekannten Kettenförderer werden durchweg an ihren Umlenkpunkten angetrieben. Dazu sind relativ ausladende Kettenräder erforderlich, die radial an dem Kettenband bzw. der Kettenbahn zu seinem (ihrem) Vortrieb angreifen. Anderenfalls kann keine ruckfreie und gleichmäßige Vorwärtsbewegung der Kettenbahn gewährleistet werden, so dass die transportierten Produkte herunterfallen können und/oder eine unvorhergesehene und nicht gewünschte Position auf der Kettenbahn einnehmen. Das gilt besonders für den Fall, dass auf zusätzliche Führungsgeländer verzichtet wird.
  • Solche Kettenförderer aus üblicherweise Stahlketten (oder auch Kunststoff-Ketten) zeichnen sich durch deutlich geringere Herstellungskosten gegenüber (Kunststoff-)Fördergurten aus und sind deshalb für viele Anwendungen prädestiniert. Allerdings ergeben sich Probleme dann, wenn Kurven durchlaufen werden sollen. Denn zum einen lassen sich mit Kettenförderern nur begrenzte Radien darstellen. Zum anderen erfordert der Kurventransport spezielle Führungsmaßnahmen für die Kettenbahn, wie sie beispielsweise in der DE 689 10 609 T2 beschrieben werden, die jedoch äußerst aufwendig sind und die Reibung erhöhen bzw. einen leistungsstarken Antrieb erfordern.
  • Hinzu kommt, dass solche Kettenförderer universell eingesetzt werden sollen, um beispielsweise unterschiedlich große Gebinde, Einzelgefäße oder auch Verpackungen oder Flaschenkisten einwandfrei zu transportieren. Dadurch, dass heutzutage die Durchsatzleistungen immer mehr erhöht werden müssen, wird oftmals mit mehreren nebeneinander angeordneten Kettenförderern gearbeitet, so dass insbesondere in Kurvenbereichen darauf zu achten ist, eine konstant identische Winkelgeschwindigkeit der geförderten Produkte sicherzustellen. Anderenfalls kann deren parallele weitere Verarbeitung nicht gewährleistet werden und/oder es kommt zu unerwünschten Betriebszuständen, indem sich die Produkte gegeneinander verdrehen o. Ä., jedenfalls der erforderliche Gleichlauf nicht gewährleistet ist. Außerdem ist es für einen reibungslosen Betrieb unerlässlich, für geringe Austauschzeiten der gesamten Kettenbahn oder einzelner Kettenglieder zu sorgen. Hier setzt die Erfindung an.
  • Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Kettenförderer der eingangs beschriebenen Ausführungsform so weiter zu entwickeln, dass eine geringe Bauhöhe bei einwandfreier Funktion sowie möglichst kurzen Rüst- und Austauschzeiten erreicht wird. Zugleich sollen die Herstellungskosten möglichst niedrig gestaltet werden.
  • Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßer Kettenförderer im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb im Wesentlichen tangential und umlenkungsfrei an der Kettenbahn zu deren Vortrieb angreift. Umlenkungsfrei meint in diesem Zusammenhang, dass der Antrieb die Kettenbahn so beaufschlagt, dass sie sich im Wesentlichen in einer Kettenbahnebene bewegt und diese nicht verlässt, wie dies beispielsweise an den Umlenkpunkten geschieht.
  • Das Kettenband bzw. die Kettenbahn stellt also wenigstens einen Antriebs-Angriffspunkt zur Verfügung, mit welchem ein Antriebsmotor des Antriebs – meistens unter Zwischenschaltung eines Antriebsmittels – wechselwirkt. Bei diesem Antriebsmittel kann es sich seinerseits um eine Kette, ein Seil, einen Zahnriemen etc. handeln, welcher an den Antriebs-Angriffspunkt angeschlossen ist und von dem Antrieb bewegt wird. Zu diesem Zweck ist in oder an dem Antriebs-Angriffspunkt wenigstens ein an das Kettenband angeschlossener Antriebszapfen vorgesehen, mit welchem der Antrieb respektive das zwischen Antriebsmotor und Antriebszapfen zwischengeschaltete Antriebsmittel zusammenwirkt. Dabei ist die Auslegung insgesamt so getroffen, dass der Antrieb im Wesentlichen tangential an die Kettenbahn angreift, d. h. entlang oder in Richtung einer Tangente. Die fragliche Tangente kann in diesem Zusammenhang jede Position von einem Rand der Kettenbahn bis zum anderen Rand der Kettenbahn einnehmen und geht durch den fraglichen Antriebs-Angriffspunkt. – Selbstverständlich sind auch mehrere Antriebs- Angriffspunkte und demzufolge mehrere Tangenten möglich, beispielsweise bei einem Kurvenverlauf der Kettenbahn, die der jeweiligen Krümmung folgen.
  • Im Übrigen greift der Antrieb umlenkungsfrei an der Kettenbahn an. Das bedeutet, der eine oder die mehreren Antriebszapfen bewegen sich in der Kettenbahnebene bzw. der Ebene der Kettenbahn (zumindest im Bereich des Antriebs) fortlaufend weiter, werden also im Vergleich zu den bisherigen Antrieben nicht in einen radialen Verlauf im Bereich des Umlenkpunktes gezwungen. Da die Kettenbahn in der Regel wenigstens zwei Umlenkpunkte aufweist und dazwischen einen die zu fördernden Gegenstände aufnehmenden Obertrum und einen zurückgeführten Untertrum besitzt, ist der Antrieb üblicherweise zwischen diesen beiden Umlenkpunkten an den Obertrum zu dessen Beaufschlagung angeschlossen. – Grundsätzlich kann auch der Untertrum vorgetrieben werden.
  • Hierdurch werden überwiegend Zugkräfte in der Kettenbahn in Antriebsrichtung hinter dem Antriebs-Angriffspunkt erzeugt, wohingegen in Antriebsrichtung vor dem Antriebs-Angriffspunkt die Kettenbahn eine Entlastung erfährt und sich somit beispielsweise einzelne Kettengliedbahnen gegeneinander ausrichten können, um im Anschluss den Umlenkpunkt verkantungsfrei durchlaufen zu können. Tatsächlich wird die Kettenbahn an diesen Umlenkpunkten über mitlaufende Umlenkwellen geführt, die erfindungsgemäß gerade nicht angetrieben werden, sondern vielmehr mittelbar über die umlaufende Kettenbahn eine Bewegung erfahren respektive mitgenommen werden.
  • Der bereits angesprochene Antriebszapfen oder die mehreren Antriebszapfen als Antriebs-Angriffspunkt(e) stehen im Wesentlichen senkrecht von einer Unterseite der Kettenbahn ab. Auf diese Weise kann der Antrieb und/oder das Antriebsmittel, welches zumindest ein Kettenrad aufweist oder als ein solches ausgebildet ist, unterhalb der Kettenbahn, nämlich unter dem Obertrum, platziert werden. Dadurch wird eine besonders geringe Bauhöhe erreicht, weil der Antrieb und/oder das Antriebsmittel gleichsam zwischen Obertrum und Untertrum eingeschlossen wird.
  • Diese geringe Bauhöhe wird noch dadurch unterstützt, dass die mitlaufenden Umlenkwellen an den Umlenkpunkten äußerst geringe Radien aufweisen können, weil sie keine Antriebsfunktion übernehmen und somit den gleichförmigen Lauf der Kettenbahn und als Folge hiervon den einwandfreien Transport der Gegenstände nicht beeinflussen. Hinzu kommt, dass die erfindungsgemäß realisierten geringen Radien an den jeweiligen Umlenkpunkten dazu korrespondieren, dass einzelne aneinander gesetzte Kettenförderer zwischen jeweiligem Anfang und Ende nur geringe Spalte aufweisen, so dass auch kleine Gegenstände respektive Gebinde kipp- und verkantungsfrei von einem auf den anderen Kettenförderer weiterbewegt werden können.
  • Die Antriebszapfen an der Unterseite der Kettenbahn übernehmen mehrere Funktionen. Zum einen dienen sie dazu, eine einwandfreie Führung der Kettenbahn – auch in Kurvenbereichen – sicherzustellen, wie dies grundsätzlich in der DE 689 10 609 T2 beschrieben wird. Insbesondere verhindern die Antriebszapfen, dass sich die Kettenbahn bzw. einzelne Plattenglieder von einem Fördergestell abhebt (abheben). Dazu mögen neben den als Antriebszapfen fungierenden Zapfen weitere Zapfen an die Kettenbahn angeschlossen sein, die die Funktion von Führungszapfen übernehmen. Die Antriebszapfen und/oder die Führungszapfen greifen jeweils in Führungsschienen ein und sind meistens konisch auseinander laufend gestaltet, um in Verbindung mit beidseitigen Führungsschienen gleichzeitig einen Zentriereffekt der Kettenbahn zu erzielen. Das ist jedoch nicht zwingend.
  • Darüber hinaus arbeitet der Antrieb auf den jeweiligen Antriebszapfen bzw. die mehreren Antriebszapfen, indem das Antriebsmittel bzw. Kettenrad mit jeweils zwei Kettenzähnen den jeweiligen Antriebszapfen zwischen sich einschließt und durch eine Drehung in überwiegend der Kettenbahnebene bzw. parallel hierzu dafür sorgt, dass die Kettenbahn in dieser Kettenbahnebene umlenkungsfrei vorangetrieben wird. Sowohl bei einem graden als auch kurvigen Verlauf der Kettenbahn sorgt dieser Kraftangriff zudem dafür, dass die entsprechenden Vortriebskräfte des Antriebes bzw. des mit dem Antrieb zusammenwirkenden Antriebsmittels (Kettenrad) tangential an der Kettenbahn angreifen.
  • Um zu verhindern, dass sich die Kettenbahn von dem Fördergestell abhebt, ist wenigstens im Bereich des Antriebs-Angriffspunktes eine Niederhaltevorrichtung vorgesehen. Denn im Bereich dieses Antriebs-Angriffspunktes ist der jeweilige Antriebszapfen von den beidseitigen und zugeordneten Führungsschienen frei, um den Angriff des Antriebsmittels bzw. Kettenrades zuzulassen. Damit an dieser Stelle ein Abheben der Kettenbahn von dem Fördergestell unterdrückt wird, ist die Niederhaltevorrichtung wenigstens an dieser Stelle vorgesehen. Bei der Niederhaltevorrichtung mag es sich um eine in die Kettenbahn eingreifende oder die Kettenbahn übergreifende (und/oder untergreifende) Niederhaltescheibe handeln. Diese Niederhaltescheibe bewegt sich mit der Kettenbahn und wird regelmäßig von dieser (durch Reibung) angetrieben.
  • Da der erfindungsgemäße Kettenförderer die Möglichkeit eröffnet, mehrere Antriebe, beispielsweise alle 90° oder alle 180° bei einer Kurvenführung, an dem Kettenband angreifen zu lassen, kann problemlos ein wendelförmiger Verlauf der Kettenbahn realisiert werden. In diesem Zusammenhang müssen einerseits keine übermäßig großen Kräfte durch die jeweiligen Antriebe aufgebracht werden, gelingt andererseits ein besonders gleichförmiger Transport mit identischer Winkelgeschwindigkeit selbst bei mehreren parallel zueinander laufenden Kettenförderern. Durch einen solchen wendelförmigen Verlauf der Kettenbahn gelingt nicht nur ein Transport der fraglichen Gegenstände in im Wesentlichen horizontaler Richtung, sondern auch vertikal in der Höhe, ohne dass auf andere Fördervorrichtungen zurückgegriffen werden muss. Vielmehr kann dieser Wendelverlauf problemlos mit einer einzigen Kettenbahn bzw. Mattenkette dargestellt und in eine vorhandene oder mit dem erfindungsgemäßen Kettenförderer aufgebaute Förderstrecke integriert werden. Schließlich gewährleistet der symmetrische Aufbau des erfindungsgemäßen Kettenförderers mit insbesondere den lediglich mitlaufenden Umlenkwellen an den Umlenkpunkten, dass ein Betrieb der Kettenbahn in beiden Richtungen (vor und zurück) ohne weiteres gelingt. Störungen in der Förderstrecke können folglich problemlos beherrscht werden.
  • Durch Aneinanderreihen einzelner Kurvenförderer lassen sich beliebige Kurven mit einer durchgehenden Kettenbahn bzw. Mattenkette pro Spur realisieren. Selbst ein wendelförmiger Verlauf der Kettenbahn ist denkbar. Hier ist lediglich dafür Sorge zu tragen, dass die einzelnen Antriebe hinsichtlich ihrer Drehzahlen miteinander so synchronisiert werden, dass gleiche Winkelgeschwindigkeiten vorliegen. Dazu empfehlen sich Elektromotoren, deren Drehzahl über Frequenzzähler erfasst und an eine Steuereinrichtung übergeben wird, die unter Zwischenschaltung von Frequenzumformern für eine entsprechende Synchronisierung der einzelnen Elektromotoren untereinander sorgt.
  • Selbstverständlich versteht es sich, dass auch S-Kurven mit dem beschriebenen Kettenförderer innerhalb von Förderstrecken genauso gut aufgebaut werden können. Schließlich müssen die angesprochenen zusätzlichen Führungszapfen nicht notwendigerweise senkrecht von der Unterseite der Kettenbahn abstehen. Sondern es ist genauso gut möglich und denkbar, dass diese Führungszapfen horizontal verlaufen und beispielsweise jeweils randseitig der Kettenbahn vorgesehen sind und in dortige Führungsschienen eingreifen. Außerdem liegt es natürlich im Rahmen der Erfindung, mit Magneten entsprechend der DE 87 14 840 U1 zu arbeiten, um eine durchgängig einwandfreie Führung der Kettenbahn sicherzustellen, wobei die vorgenannten Maßnahmen fraglos auch kombiniert werden können. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
  • 1 den erfindungsgemäßen Kettenförderer in der Ausführungsform als kurvengängiger Scharnierband-Kettenförderer,
  • 2 den Gegenstand nach 1 aus einem anderen Blickwinkel mit abgenommener Kettenbahn,
  • 3 eine Aufsicht auf den Gegenstand nach 1,
  • 4 eine Teilansicht des Gegenstandes nach 3,
  • 5 einen Schnitt durch 4 im Bereich X-X und
  • 6 eine abgewandelte Ausführungsform des kurvengängigen Scharnierband-Kettenförderers mit wendelförmiger Kettenbahn.
  • In den Figuren ist ein Kettenförderer dargestellt, der im Rahmen des Ausführungsbeispiels und nicht einschränkend als kurvengängiger Scharnierband-Kettenförderer ausgebildet ist. Der Kettenförderer ist mit einer umlaufenden Kettenbahn 1 ausgerüstet, die sich vorliegend aus mehreren nebeneinander verlaufenden und ineinander greifenden Scharnierbändern 2 zusammensetzt. Die Scharnierbänder 2 sind ihrerseits aus gelenkig ineinander greifenden Plattengliedern aufgebaut. Die Kettenbahn 1 bzw. die mehreren Scharnierbänder 2 dienen jeweils dazu, Fördergut 3 bzw. Flaschengebinde 3 im Beispielfall von einem Ende A des Kettenförderers zum anderen Ende B oder zurück zu befördern. Zu diesem Zweck wird die umlaufende Kettenbahn 1 von einem Antrieb 4, 5, 6 beaufschlagt.
  • Der Antrieb 4, 5, 6 setzt sich im dargestellten Beispiel und nicht einschränkend aus einem Antriebsmotor 4, einem Transmissionsmittel 5 und schließlich einem Antriebsmittel 6 zusammen. Bei dem Transmissionsmittel 5 handelt es sich um einen Zahnriemen 5, welcher zwei Kettenräder 6 als jeweilige Antriebsmittel 6 in Drehung versetzt, um die beiden dargestellten und parallel zueinander verlaufenden Kettenbahnen 1 mit gleicher Winkelgeschwindigkeit anzutreiben. Man erkennt, dass der Antriebsmotor 4 seitlich an einem Fördergestell 7 angeordnet ist, wohingegen das Antriebsmittel 6 und teilweise das Transmissionsmittel 5 zwischen einem Obertrum 1a und einem Untertrum 1b der Kettenbahn 1 Platz finden. Tatsächlich wird das Antriebsmittel 6 bzw. werden die beiden Kettenräder 6 im Beispielfall zwischen dem Obertrum 1a und dem Untertrum 1b eingeschlossen. Die Antriebsmittel bzw. Kettenräder 6 sind im Wesentlichen parallel zur Kettenbahnebene E angeordnet und rotieren parallel hierzu.
  • Damit der Antrieb 4, 5, 6 bzw. das jeweilige Antriebsmittel 6 die Kettenbahn 1 vorwärts (und rückwärts) bewegen kann, verfügt die Kettenbahn 1 an ihrer Unterseite über mehrere Antriebszapfen 8, die von der Unterseite der Kettenbahn 1 im Wesentlichen senkrecht abstehen. Tatsächlich besitzen die Antriebszapfen 8 und zusätzlich vorgesehen optionale Führungszapfen 9 im Querschnitt einen konischen Verlauf, wie die Schnittdarstellung im oberen Teil der 4 deutlich macht. Sowohl die Antriebszapfen 8 als auch die Führungszapfen 9 sind jeweils an zugehörige Plattenglieder angeformt, vorliegend einstückig mit diesen ausgeführt. Tatsächlich sind die Plattenglieder jeweils aus Kunststoff gefertigt und werden mit Hilfe von durchgängigen Metallbolzen aus beispielsweise Aluminium gelenkig miteinander verbunden.
  • Die Zapfen 8, 9 werden in parallelen Führungsschienen 10, 11 des Fördergestells 7 geführt, die im Bereich des Antriebsmittels 6 bzw. jeweiliger Antriebs-Angriffspunkte 12 ausgespart sind. Im Bereich dieser Antriebs-Angriffspunkte 12 werden die Antriebszapfen 8 zwischen Zahnflanken 13 des Antriebsmittels bzw. Kettenrades 6 aufgenommen und erhalten eine gleichsam schiebende oder ziehende Beaufschlagung in einer Antriebsrichtung, die mit der Kettenbahnebene E zusammenfällt. Die Kettenbahnebene E wird im Allgemeinen von der Ebene des Obertrums 1a aufgespannt und fällt mit einer Förderebene für die zu transportierenden Gegenstände bzw. das Fördergut 3 zusammen (vgl. 3 und 4).
  • Erfindungswesentlich ist nun der Umstand, dass der Antrieb 4, 5, 6 im Wesentlichen tangential und umlenkungsfrei an der Kettenbahn 1 zu deren Vortrieb angreift. Zu diesem Zweck üben im Detail die Zahnflanken 13 des Kettenrades bzw. Antriebsmittels 6 eine Kraft F auf die jeweiligen Antriebszapfen 8 des Kettenbandes 1 aus. Die Kraft F ist ausweislich der 4 tangential im Vergleich zum radialen Verlauf der Kettenbahn 1 bezogen auf einen Radius R ausgerichtet. Außerdem arbeitet der Antrieb 4, 5, 6 umlenkungsfrei auf die Kettenbahn 1, d. h. in einem Bereich, in dem die Kettenbahn 1 in der Kettenbahnebene E verläuft und nicht – wie an zugehörigen Umlenkpunkten – in einen radialen Verlauf übergeht. Tatsächlich sind im Bereich dieser Umlenkpunkte mitlaufende Umlenkwellen 14 vorgesehen, die ausdrücklich nicht selbstständig angetrieben werden, sondern vielmehr durch die Bewegung der Kettenbahn 1 mitlaufen.
  • Anhand der 2 erkennt man, dass die jeweilige Umlenkwelle 14 einen äußerst geringen Radius aufweist, welcher einem minimalen Umlenkradius für die eingesetzte Kettenbahn 1 entspricht. Die Umlenkwelle 14 sorgt in Verbindung mit einem oder mehreren auf ihr angebrachten Kettenrädern dafür, dass die hierüber geführte Kettenbahn 1 bzw. die einzelnen Scharnierbänder 2 eine im Idealfall parallele Ausrichtung zueinander erfahren. Dabei ist die enge Umlenkung der Kettenbahn 1 an dieser Stelle möglich, weil kein Antrieb der Umlenkwellen 14 erfolgt, sondern vielmehr die Kettenbahn 1 stromabwärts hinter dem Antrieb 4, 5, 6 bzw. deren einzelne Scharnierbänder 2 sich nahezu kraftfrei gegeneinander ausrichten können.
  • Folglich sind die Scharnierbänder 2 in der Lage, in praktisch paralleler Orientierung zueinander die Umlenkwellen 14 zu passieren. Tatsächlich sind die fraglichen Umlenkwellen 14 jeweils in Bereichen des Kettenförderers angeordnet, in denen eine solche parallele Ausrichtung der einzelnen Scharnierbänder 2 zueinander stattfindet und auch zugelassen wird, damit die Kettenbahn 1 jeweils verkantungsfrei über die Umlenkwellen 14 läuft.
  • Eine Niederhaltevorrichtung 15 in Gestalt von zwei Niederhaltescheiben 15 sorgt dafür, dass die Kettenbahn 1 im Bereich der Antriebs-Angriffspunkte 12 bzw. einem Freibereich der Führungsschienen 10, 11 nicht abhebt und ihren Lauf in der Kettenbahnebene E fortsetzt. Anhand der 5 erkennt man, dass die jeweilige Niederhaltescheibe 15 zumindest teilweise in die Kettenbahn 1 eingreift. Dazu ist die Kettenbahn 1 im Randbereich mit einer beispielsweise ausgefrästen Aussparung 16 ausgerüstet, in welche die Niederhaltescheibe 15 mit einem Ausleger 17 eingreift. Man erkennt, dass der Ausleger 17 der Niederhaltescheibe 15 nahezu spaltfrei bis an einen Rand 18 einer auf der Kettenbahn 1 definierten Förderfläche 19 heranreicht. Außerdem ist eine Stärke D des Auslegers 17 an eine Tiefe T der Aussparung 16 so angepasst, dass eine durchgängige und weitgehend absatzfreie Förderfläche 19 für das Fördergut 3 auch im Randbereich zur Verfügung gestellt wird. Folgerichtig können hiermit transportierte Flaschen, Dosen, etc. aber auch ganze Gebinde nicht kippen und werden insbesondere nicht gedreht, weil die jeweilige Niederhaltescheibe 15 mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Kettenbahn 1 im Bereich der Aussparung 16 fortbewegt wird.
  • Die 6 zeigt schließlich eine Variante, bei welcher die Kettenbahn 1 einen wendelförmigen Verlauf aufweist. Tatsächlich kann die Kettenbahn 1 mit geringfügigen Neigungen von beispielsweise 5° ausgerüstet werden, so dass das Fördergut 3 nicht nur im Wesentlichen horizontal, sondern wendelförmig und gleichsam vertikal transportiert werden kann. Dabei arbeitet die Erfindung mit einer durchgehenden Kettenbahn 1, an die mehrere Antriebe 4, 5, 6 ausweislich der 6 angeschlossen sind. Diese Antriebe 4, 5, 6 können beispielsweise alle 90° oder auch alle 180° an der Kettenbahn 1 wie beschrieben angreifen.

Claims (10)

  1. Kettenförderer, insbesondere kurvengängiger Scharnierband-Kettenförderer, mit zumindest einer umlaufenden Kettenbahn (1), und mit wenigstens einem Antrieb (4, 5, 6), dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (4, 5, 6) im Wesentlichen tangential und umlenkungsfrei an der Kettenbahn (1) zu deren Vortrieb angreift.
  2. Kettenförderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (4, 5, 6) mit wenigstens einem an die Kettenbahn (1) angeschlossenen Antriebszapfen (8) zusammenwirkt.
  3. Kettenförderer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (4, 5, 6) zumindest ein Kettenrad (6) als Antriebsmittel (6) aufweist.
  4. Kettenförderer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kettenrad (6) im Wesentlichen parallel zur Kettenbahnebene (E) angeordnet ist.
  5. Kettenförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebszapfen (8) von einer Unterseite der Kettenbahn (1) im Wesentlichen senkrecht absteht.
  6. Kettenförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenbahn (1) an ihren Umlenkpunkten über mitlaufende Umlenkwellen (14) geführt und/oder ausgerichtet wird.
  7. Kettenförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Niederhaltevorrichtung (15) vorzugsweise im Bereich eines Antriebs-Angriffspunktes (12) vorgesehen ist.
  8. Kettenförderer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltevorrichtung (15) als in die Kettenbahn (1) eingreifende und/oder die Kettenbahn (1) übergreifende Niederhaltescheibe (15) ausgebildet ist.
  9. Kettenförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenbahn (1) einen wendelförmigen Verlauf aufweist.
  10. Kettenförderer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Antriebe (4, 5, 6), beispielsweise 90° oder 180°, an der jeweiligen Kettenbahn (1) angreifen.
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