DE102006025197A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Hinterschneidung in einem Bohrloch - Google Patents
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Abstract
Zur Herstellung einer Hinterschneidung (15) in einem Bohrloch (13) schlägt die Erfindung eine Vorrichtung (1) mit einer Platte als Halteeinrichtung (7) vor, in der ein Fräser (2) mit konischem Fräserkopf (4) drehbar gelagert ist. Durch eine Kreisbewegung der Vorrichtung (1) um eine Mittelachse des Bohrlochs (13) bei am Werkstück (14) anliegender Halteeinrichtung (7) wird die Hinterschneidung (15) hergestellt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer Hinterschneidung in einem Bohrloch mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 7. Insbesondere ist die Vorrichtung zu Bearbeitung von Metall, also zur Herstellung einer Hinterschneidung in einem Bohrloch in beispielsweise einer Stahlplatte vorgesehen.
- Hinterschneidungen in Bohrlöchern werden benötigt zur formschlüssigen Verankerung aufspreizbarer Anker.
- Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen, mit der/dem eine Hinterschneidung in vorgegebener Tiefe in einem vorgefertigten Bohrloch herstellbar ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 7 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein drehend antreibbares, spanendes Werkzeug mit einem Schneidenkopf auf, der Schneiden an seinem Umfang aufweist. Das Werkzeug kann geometrisch bestimmte Schneiden aufweisen, insbesondere ein Fräser sein, oder geometrisch unbestimmte Schneiden aufweisen, insbesondere ein Schleifwerkzeug sein. Das spanende Werkzeug der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorzugsweise ein Fräser mit einem Fräskopf als Schneidenkopf an einem Ende einer Welle oder ein Schleifwerkzeug mit einem Schleifkopf als Schneidenkopf am Ende einer Welle. Das Werkzeug ist drehbar in einer Halteeinrichtung gelagert. Die Halteeinrichtung hat den Zweck, den Schneidenkopf in einer bestimmten, vorgegebenen Tiefe, vorzugsweise an einem Bohrlochgrund, in einem Werkstück zu halten. Zur Herstellung der Hinterschneidung wird die Vorrichtung mit der Halteeinrichtung am Werkstück anliegend gehalten, so dass sich der Schneidenkopf in der durch die Halteeinrichtung vorgegebenen Tiefe in einem Bohrloch im Werkstück befindet. Zudem verhindert die Halteeinrichtung ein Kippen des Werkzeugs, wenn sie in Anlage am Werkstück gehalten wird. Die Halteeinrichtung weist eine Anlage für das Werkstück in einer gedachten Radialebene des Werkzeugs und mit axialem Abstand vom Schneidenkopf auf. Die Anlage der Halteeinrichtung kann eine das Werkzeug umgebende Fläche in einer Radialebene des Werkzeugs sein. Auch genügt eine Anlage an einzelnen, beispielsweise drei um das Werkzeug verteilt angeordneten Stellen nach Art von Stützfüßen.
- Zur Herstellung der Hinterschneidung wird die erfindungsgemäße Vorrichtung mit dem Schneidenkopf ihres Werkzeugs in ein Bohrloch in einem Werkstück eingebracht, bis die Halteeinrichtung mit Ihrer Anlage am Werkstück anliegt. Das Werkzeug wird drehend angetrieben, radial ausgelenkt und auf einer Kreisbahn bewegt. Dabei stellen die radial vorstehenden Schneiden des Schneidenkopfs die Hinterschneidung im Bohrloch her. Während der Herstellung der Hinterschneidung ist darauf zu achten, dass die Halteeinrichtung stets am Werkstück anliegt und das Werkzeug nicht kippt. Eine Anlage der Welle des Werkzeugs an einer Bohrlochwand im Werkstück begrenzt die Auslenkung und damit die Größe des Hinterschnitts.
- Grundsätzlich ist vorgesehen, das Werkzeug drehbar aber nicht kippbar in der Halteeinrichtung zu lagern. Nicht kippbar bedeutet, dass das Werkzeug nicht um eine gedachte Achse radial zum Werkzeugschaft schwenkbar ist. Das kann auch mit nicht pendelnd bezeichnet werden. Die Auslenkung des Werkzeugs zur Herstellung der Hinterschneidung erfolgt durch Verschiebung der Halteeinrichtung auf einer Oberfläche des Werkstücks. Der Schaft des Werkzeugs wird dabei parallel verschoben, er bleibt stets radial zur Oberfläche des Werkstücks. Das Werkzeug kann allerdings im Rahmen der Erfindung auch drehbar und pendelnd in der Halteeinrichtung gelagert sein. Dazu sind Pendellager bekannt, beispielsweise Pendelkugellager, Tonnenrollenlager oder Pendelrollenlager. Auch Gleitpendellager sind verwendbar. Zur Herstellung der Hinderschneidung wird das drehend angetriebene Werkzeug ausgelenkt indem es um eine gedachte Achse radial zu seinem Schaft geschwenkt und auf einer Kreisbahn bewegt wird. Der Schaft des Werkzeugs wird also bei drehendem Antrieb des Werkzeugs auf einer gedachten Kegelmantelfläche bewegt. Diese Bewegung wird auch als Taumeln bezeichnet. Diese Ausgestaltung der Erfindung benötigt nicht zwingend einen konischen Schneidkopf des Werkzeugs und auch keine Schneiden, die radial über den Schaft des Werkzeugs vorstehen. Es kann beispielsweise ein Fräser mit zylindrischem Fräskopf oder ein Schleifwerkzeug mit zylindrischem Schleifkopf verwendet werden. Die Halteeinrichtung wird zur Herstellung der Hinterschneidung am Werkstück fixiert. Dazu kann die Halteeinrichtung einen beispielsweise zylindrischen Kragen aufweisen, der den Schaft des Werkzeugs konzentrisch umgiebt und der nach Art einer Passung in eine Mündung des Bohrlochs eingreift, in dem die Hinterschneidung hergestellt werden soll. Auch kann die Halteeinrichtung magnetisch, mechanisch durch Klemmen, pneumatisch durch Unterdruck oder in anderer Weise am Werkstück fixiert sein.
- Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Späneabschirmung vor, die zwischen dem Schneidenkopf und einer Drehlagerung des Werkzeugs in der Halteeinrichtung angeordnet ist. Dadurch wird vermieden, dass Späne zur oder in die Drehlagerung gelangen und diese Zerstören. Die Späneabschirmung kann eine Art Schirm oder Blende sein, die die Welle des Werkzeugs umgibt.
- Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen Spanraum zur Aufnahme von Spänen auf einer dem Schneidenkopf zugewandten Seite am Umfang der Welle des Werkzeugs in der Halteeinrichtung vor.
- Vorzugsweise ist der Schneidenkopf konisch, er erweitert sich von der Halteeinrichtung weg, d.h. in Richtung des Bohrlochgrundes. Mit diesem Werkzeug wird eine konische Hinterschneidung hergestellt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 ist oben im Zusammenhang mit dem Anspruch 1 erläutert worden.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Achsschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Vorrichtung
1 weist einen Fräser2 mit einem Schaft3 und einem Fräserkopf4 als Schneidenkopf an einem Ende des Schafts3 auf. Der Fräserkopf4 ist konisch, er erweitert vom Schaft3 weg. Der Fräser2 bildet ein drehend antreibbares, spanendes Werkzeug der erfindungsgemäßen Vorrichtung1 . Durch die Kegelform des Fräserkopfs4 stehen Schneiden5 des Fräsers2 radial über den Schaft3 über. - Mit einem Radiallager
5 ist der Fräser2 drehbar in einer beispielsweise kreis förmigen Platte gelagert, die eine Halteeinrichtung7 bildet. Mit einem in eine Nut8 im Schaft3 eingesetzten federnden Sicherungsring9 ist der Fräser2 axial an der die Halteeinrichtung7 bildenden Platte gesichert. Auf einer dem Fräserkopf4 abgewandten Seite der Nut8 ist der Schaft3 als Sechskantschaft ausgebildet zum Einspannen in ein nicht dargestelltes Dreibackenfutter beispielsweise einer Bohrmaschine zum drehenden Antrieb des Fräsers2 . - Eine dem Fräserkopf
4 zugewandte Oberfläche der Halteeinrichtung7 bildet eine Anlage10 der Vorrichtung1 . Die Anlage10 befindet sich in einer Radialebene des Fräsers2 und weist axialen Abstand vom Fräserkopf4 auf. - In der Anlage
10 weist die Halteeinrichtung7 eine den Schaft3 des Fräsers2 umgebende Ansenkung auf, die einen Spanraum11 zur Aufnahme von Spänen bildet, die beim Fräsen entstehen. Zwischen dem Spanraum11 und dem Radiallager6 steht die Halteeinrichtung7 ringscheibenförmig bis dicht an den Schaft3 des Fräsers2 nach innen. Dort bildet die Halteeinrichtung7 eine Späneabschirmung12 , die verhindert, dass Späne zum Radiallager6 gelangen und dieses zerstören. - Zur erfindungsgemäßen Herstellung einer Hinterschneidung wird die Vorrichtung
1 mit dem Fräserkopf4 in ein insbesondere zylindrisches Bohrloch13 in einem Werkstück14 , beispielsweise einer Stahlplatte, eingebracht, bis die die Halteeinrichtung7 bildende Platte der Vorrichtung1 mit ihrer die Anlage10 bildenden Oberfläche am Werkstück14 anliegt. Der Fräser2 wird drehend angetrieben und die Vorrichtung1 wird ausgelenkt, d.h. radial zum Fräser2 nach außen verschoben. Die ausgelenkte Vorrichtung1 wird auf einer Kreisbahn um eine gedachte Mittelachse des Bohrlochs13 bewegt. Dabei fräsen die Schneiden5 des Fräsers2 die Hinterschneidung15 , die in der Zeichnung mit Strichlinien angedeutet ist. Die Vorrichtung1 wird ausgelenkt, bis der Schaft3 des Fräsers2 an einer Bohrlochwand anliegt und mit dieser Auslenkung in einem letzten Arbeitsgang auf der Kreisbahn bewegt. Die Hinterschneidung15 weitet sich aufgrund der Konusform des Fräserkopfs4 konisch auf. Während des Fräsens ist darauf zu achten, dass die Halteeinrichtung7 immer mit ihrer die Anlage10 bildenden Oberfläche am Werkstück14 anliegt, damit der Fräser2 nicht kippt. Dazu ist eine großflächige Platte als Halteeinrichtung7 bzw. eine radial weit vom Schaft3 des Fräsers2 abstehende Halteeinrichtung7 vorteilhaft. Der axiale Abstand der Anlage10 der Halteeinrichtung7 vom Fräserkopf4 bestimmt die Tiefe der Hinterschneidung15 im Werkstück14 . Der axiale Abstand der Anlage10 vom Fräserkopf4 ist vorzugsweise so auf eine Tiefe des Bohrlochs13 abgestimmt, dass sich der Fräserkopf4 am Grund des Bohrlochs13 befindet und die Hinterschneidung15 am Grund des Bollers13 hergestellt wird.
Claims (8)
- Vorrichtung zum Herstellen einer Hinterschneidung (
15 ) in einem Bohrloch (13 ), mit einem einen Schaft (3 ) aufweisenden, drehend antreibbaren, spanenden Werkzeug (2 ), das einen Schneidenkopf (4 ) mit Schneiden (5 ) an seinem Umfang aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Halteeinrichtung (7 ) aufweist, in der das Werkzeug (2 ) drehbar gelagert ist und die eine Anlage (10 ) für ein Werkstück (14 ) in einer Radialebene des Werkzeugs (2 ) mit axialem Abstand vom Schneidenkopf (4 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (
7 ) eine Platte aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (
1 ) eine Späneabschirmung (12 ) zwischen dem Schneidenkopf (4 ) und einer Drehlagerung (6 ) des Werkzeugs (2 ) in der Halteeinrichtung (7 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (
7 ) einen Spanraum (11 ) auf einer dem Schneidenkopf (4 ) zugewandten Seite am Umfang des Schafts (3 ) des Werkzeugs (2 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneiden (
5 ) radial über den Schaft (3 ) des Werkzeugs (2 ) vorstehen. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Schneidenkopf (
4 ) konisch von der Halteeinrichtung (7 ) weg erweitert. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (
2 ) ein Fräser oder ein Schleifwerkzeug ist. - Verfahren zum Herstellen einer Hinterschneidung (
15 ) in einem Bohrloch (13 ) mit einer Vorrichtung (1 ), die ein einen Schaft aufweisendes, drehend antreibbares, spanendes Werkzeug (2 ) aufweist, das einen Schneidenkopf (4 ) mit Schneiden (5 ), die radial über den Schaft (3 ) vorstehen, an seinem Umfang aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1 ) eine Halteeinrichtung (7 ) aufweist, in der das Werkzeug (2 ) drehbar gelagert ist und die eine Anlage (10 ) für ein Werkstück (14 ) in einer Radialebene des Werkzeugs (2 ) mit axialem Abstand vom Schneidenkopf (4 ) aufweist, dass die Vorrichtung (1 ) mit dem Schneidenkopf (4 ) in ein Bohrloch (13 ) in ein Werkstück (14 ) eingebracht wird, bis die Anlage (10 ) der Halteeinrichtung (7 ) am Werkstück (14 ) anliegt, dass das Werkzeug (2 ) drehend angetrieben und die Vorrichtung (1 ) mit am Werkstück (14 ) anliegender Anlage (10 ) ausgelenkt und auf einer Kreisbahn um eine Achse des Bohrlochs (13 ) bewegt wird.
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- 2006-05-29 DE DE200610025197 patent/DE102006025197A1/de not_active Withdrawn
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