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Die
Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument mit einem bewegbaren
Werkzeug und einem Antrieb für
das Werkzeug.
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Bei
chirurgischen Instrumenten müssen
häufig
Werkzeuge bewegt werden, und dafür
werden pneumatisch betriebene Antriebe eingesetzt, um den Operateur
zu entlasten. Beispiele für
derartige chirurgische Instrumente sind beispielsweise Scheren, Klemmen
oder Clipanlegegeräte,
bei denen ein Clip aus einer Vorratsstellung in eine Anlegestellung
vorgeschoben und dort durch Klemmwerkzeuge zusammengedrückt werden
soll.
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Die
Bewegung, die zur Betätigung
der Werkzeuge notwendig ist, wird üblicherweise durch einen Kolben
erzeugt, der durch ein Druckgas in eine Arbeitsstellung vorgeschoben
wird und der nach Beendigung des Arbeitsvorganges durch einen zweiten Arbeitsgang
wieder in die Ruhestellung zurückgeschoben
werden muss.
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Bei
bekannten Instrumenten dieser Art sind dazu zwei getrennte Auslöseeinrichtungen
notwendig, nämlich
einmal zum Vorschieben des Kolbens in die Arbeitsstellung und zum
anderen zum Zurückschieben
des Kolbens aus der Arbeitsstellung in die Ruhestellung (
EP 10324636 A1 US 14331277 A ,
US 1 3815476 A .)
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In
der
DE 31 48 619 C2 ist
ein derartiges Instrument beschrieben, bei dem mit einer einzigen Auslöseeinrichtung
sowohl der Vorschub als auch die Rückbewegung des Kolbens ausgelöst werden.
Dabei erfolgt bei diesem bekannten Instrument die Umschaltung vom
Vorwärtshub
in den Rückwärtshub über eine Nockensteuerung.
Beim Vorwärtshub
gleitet ein Gleitstück
auf einer Schiene und wird durch diese Schiene daran gehindert,
in die Ausgangslage zurückzuschwenken.
Ein Rückschwenken
ist erst möglich
am Ende der Vorschubbewegung des Kolbens. Durch dieses Rückschwenken
kann die Zufuhr des Druckgasflusses unterbrochen werden, und dies ermöglicht dem
Kolben unter der Wirkung einer Rückstellfeder
in die Ausgangslage zurückgeschoben
zu werden. Um diese Umsteuerung der Kolbenbewegung zu erreichen,
ist also eine relativ komplizierte Nockensteuerung notwendig, durch
die sich ein komplizierter Aufbau eines solchen Instrumentes ergibt.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine vereinfachte Ausgestaltung eines gattungsgemäßen Instrumentes
zur Verfügung
zu stellen, bei dem mit einem einzigen Auslöseelement die Verschiebung
des Kolbens von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung und zurück in die
Ruhestellung vorgenommen werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein chirurgisches Instrument mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
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Man
erhält
damit ein selbststeuerndes Ventil, das die Zufuhr des Druckgases
zur Arbeitskammer so steuert, dass zunächst ein Anstieg des Druckes eintritt,
der zu einem Vorschub des Kolbens in die Arbeitsstellung führt. Der
Druckanstieg ist dabei relativ langsam, da durch die Verschiebung
des Kolbens gleichzeitig das für
das Druckgas zur Verfügung
stehende Volumen der Arbeitskammer vergrößert wird. Sobald der Kolben
die Arbeitsstellung erreicht hat, erfolgt jedoch keine Volumenvergrößerung der
Arbeitskammer mehr, und dies führt
zu einem raschen Anstieg des Druckes in der Arbeitskammer. Dieser Druckanstieg
verschiebt das Umschaltelement von seiner Endstellung in die Anfangs stellung,
und diese Verschiebung wird von dem Umschaltelement auf den Schließkörper übertragen,
der dadurch in die Schließstellung
verschoben wird. Damit ist die Zufuhr des Druckgases zu Ventilkammer
und Arbeitskammer unterbrochen, und der Kolben kann – beispielsweise
unter der Wirkung einer Rückholfeder – in die Ruhestellung
zurückkehren.
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Der
gesamte Vorgang wird durch Betätigung des
Auslöseelementes
in Gang gesetzt und läuft dann
selbsttätig
ab, ohne dass der Benutzer noch eingreifen müsste. Da das Umschaltelement
den Schließkörper über eine
Schließfeder
in die Schließstellung
verschiebt, können
Toleranzen ausgeglichen werden und es ist sichergestellt, dass der
Schließkörper mit
einer definierten Andruckkraft gegen die Einmündung der Druckgasleitung gedrückt wird.
Durch die Beaufschlagung des Umschaltelementes mit dem Gasdruck
in der Arbeitskammer auf der einen Seite und mit Umgebungsdruck
auf der anderen Seite stellt sich eine definierte Druckdifferenz
ein, die das Umschaltelement durch den plötzlichen Druckanstieg bei Erreichen
des Kolbens in die Anfangsstellung zurückschiebt. Die Arbeitskammer
und die Ventilkammer können über ein
Belüftungsventil
mit der Umgebung verbunden sein, das in der Schließstellung
des Schließkörpers geöffnet ist
und in der Offenstellung geschlossen.
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Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn der Schließkörper selbst den Ventilkörper des
Belüftungsventiles
bildet.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist in der in die Ventilkammer einmündenden Druckgasleitung eine
Drossel eingesetzt, die vorzugsweise einstellbar ist. Durch die
Drosselwirkung kann die Geschwindigkeit des Druckanstieges und damit
des Vorschubes des Kolbens in der Arbeitskammer beeinflußt werden.
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Es
ist günstig,
wenn das Auslöseelement durch
eine Feder in eine das Umschaltelement in der Anfangsstellung festlegende
Verriegelungsstellung gespannt ist. Bei der Rückkehr des Umschaltelementes
in die Anfangsstellung gelangt dadurch das Auslöseelements selbsttätig in die
Verriegelungsstellung und verhindert ein erneutes Auslösen der
gesamten Anordnung, bis das Auslöseelement
bewußt
gegen die Wirkung dieser Feder betätigt wird.
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Der
Schließkörper kann
in der Schließstellung
mit einer insbesondere elastischen Dichtscheibe gegen die Einmündung der
Druckgasleitung gedrückt sein,
so daß in
der Schließstellung
eine zuverlässige Abdichtung
gewährleistet
ist.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist der Schließkörper einen
Dichtkopf und eine rohrförmige
Verlängerung
auf und durchsetzt im Bereich der Verlängerung einen zentralen Abschnitt
der Ventilkammer, der dauerhaft mit der Umgebung in Verbindung steht.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung ist es vorteilhaft, wenn das Umschaltelement
die Verlängerung
des Schließkörpers koaxial
umgibt und auf dieser längsverschieblich
und abgedichtet verschiebbar ist.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, daß das Umschaltelement
gegenüber
der Innenwand der Ventilkammer abgedichtet ist und dadurch den zentralen
Abschnitt der Ventilkammer abtrennt von einem zur Arbeitskammer
führenden
Endabschnitt.
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Die
Schließfeder
kann eine die Verlängerung des
Schließkörpers koaxial
umgebende Schraubenfeder sein, und auch die Vorschubfeder kann eine
die Verlängerung
des Schließkörpers koaxial
umgebende Schraubenfeder sein. Durch eine solche Anordnung ergibt
sich ein sehr platzsparender Aufbau.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn zwischen dem zentralen Abschnitt und einem
Einströmabschnitt
der Ventilkammer, in den die Druckgasleitung einmündet, eine
Trennwand mit einer Öffnung
angeordnet ist, durch die der Schließkörper hindurchgreift.
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Dabei
kann die Trennwand einen die Öffnung umgebenden
Dichtsitz aufweisen, an dem der Schließkörper in der Offenstellung dichtend
anliegt und dadurch den Einströmabschnitt
gegenüber
dem zentralen Abschnitt abdichtet.
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Dabei
ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Querschnitt des Schließkörpers nur
wenig kleiner ist als der der Öffnung,
so daß ein
enger Spalt zwischen dem Schließkörper und
der Öffnung
entsteht, der als einzige Verbindung des Ein strömabschnittes und des zentralen
Abschnittes eine Drosselstelle ausbildet. Über diese Drosselstelle erfolgt
eine Belüftung
des Einströmabschnittes,
wenn der Schließkörper nicht
in der Offenstellung steht und damit die Öffnung in der Trennwand vollständig verschließt.
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Das
Auslöseelement
kann durch eine Durchbrechung in die Ventilkammer eintreten und
in einen Rücksprung
des Umschaltelementes eingreifen, wenn dieses in der Anfangsstellung
steht.
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Dabei
ist es günstig,
wenn diese Durchbrechung eine Belüftungsöffnung für die Ventilkammer bildet.
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Zum
Zurückschieben
des Kolbens in die Ruhestellung kann eine Rückholfeder vorgesehen sein, diese
verschiebt den Kolben nur dann in die Ruhestellung, wenn der Kolben
nicht von einem Druckgas beaufschlagt ist, wenn also der Schließkörper die Druckgasleitung
verschließt
und die Ventilkammer belüftet
ist.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht eines Handgriffes eines chirurgischen
Instrumentes mit einer Druckgaspatrone und einem Auslösegriff;
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2:
eine Längsschnittansicht
durch eine Ventilkammer und eine Arbeitskammer in dem in 1 dargestellten
Handgriff mit dem Schließkörper in
Schließstellung
und dem Kolben in Ruhestellung und mit einem in der Anfangsstellung
verriegelten Umschaltelement;
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3:
eine Ansicht ähnlich 2 nach
Entriegelung des Umschaltelementes und beim Beginn der Verschiebung
des Umschaltelementes von der Anfangsstellung in die Endstellung;
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4:
eine Ansicht ähnlich 3 mit
dem Umschaltelement in einer Zwischenstellung und in Anlage an einem
Mitnahmeanschlag des Schließkörpers;
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5:
eine Ansicht ähnlich 4 mit
dem Schließkörper in
Offenstellung und dem Umschaltelement in Endstellung vor dem Verschieben
des Kolbens in die Arbeitsstellung;
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6:
eine Ansicht ähnlich 5 mit
dem Kolben in Arbeitsstellung und mit dem Umschaltelement in einer
Zwischenstellung zwischen Anfangsstellung und Endstellung;
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7:
eine Ansicht ähnlich 6 mit
dem Umschaltelement in Endstellung und dem Schließkörper in
der Schließstellung
und
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8:
eine diagrammatische Darstellung des zeitlichen Druckverlaufes des
Druckgases in der Arbeitskammer bei einem Arbeitszyklus.
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In
der Zeichnung ist nur ein Teil eines chirurgischen Instrumentes
dargestellt, nämlich
ein Handgriff 1, an den ein geeignetes Werkzeug angeschlossen
werden kann, beispielsweise in Form eines länglichen Schaftes, in dem ein
Schub- und Zugglied längsverschieblich
gelagert ist. Am freien Ende eines derartigen Schaftes kann ein
Werkzeug angeordnet werden, beispielsweise eine Vorrichtung zum
Zusammenbiegen von Clips, diese Vorrichtung kann durch das Schub-
und Zugglied betätigt
werden, wenn dieses parallel zum Schaft in diesem vorgeschoben wird.
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Es
könnten
auch andere Werkzeuge in dieser Weise betätigt werden, die beispielsweise
am Schaft gelenkig gelagert sind und durch das Schub- und Zugglied
um diese Lagerstelle verschwenkt werden, beispielsweise bei zangen- oder klemmenartigen
Instrumenten.
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Wesentlich
ist für
das chirurgische Instrument lediglich, daß das Werkzeug über ein
Zwischenglied mit dem Handgriff 1 verbunden ist und durch
ein in Längsrichtung
verschiebbares Schub- und Zugglied betätigt werden kann.
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Der
Handgriff 1 umfaßt
ein annähernd
zylindrisches Gehäuses 2,
an welches sich ein ringförmiges
Griffteil 3 anschließt.
An der Vorderseite wird das Griffteil 3 gebildet durch
einen verschwenkbaren Auslösegriff 4,
im hinteren Teil des Griffteiles 3 befindet sich eine durch
einen verschwenkbaren Deckel 5 ver schließbare Kammer 6,
die eine Druckgaspatrone 7 aufnimmt, beispielsweise eine
Druckluftpatrone oder eine CO2-Patrone.
Diese kann auswechselbar in der Kammer 6 aufgenommen werden.
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Im
eingelegten Zustand ist die Druckgaspatrone 7 verbunden
mit einer Druckgasleitung 8, die in eine zylindrische Ventilkammer 9 führt, die
im Gehäuse 2 untergebracht
ist. Die Druckgasleitung 8 mündet zentral in den Boden 10 der
Ventilkammer 9 ein und steht geringfügig in den Innenraum der Ventilkammer 9 vor,
der Einlaßquerschnitt
der Druckgasleitung 8 ist sehr klein, die Druckgasleitung 8 bildet
im Bereich ihrer Einmündung 11 eine
Drosselstelle aus. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat diese Drosselstelle einen
festen Querschnitt, es könnte
aber vorgesehen sein, daß dieser
Querschnitt durch geeignete Mittel einstellbar ist, so daß dadurch
auch die Drosselwirkung der Einmündung 11 einstellbar
ist.
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Die
zylindrische Ventilkammer weist an ihrem dem Boden 10 gegenüberliegenden
Ende einen Rohrstutzen 12 auf, der in eine ebenfalls zylindrische Arbeitskammer 13 eingeschoben
ist und gegenüber der
Arbeitskammer 13 durch eine in eine Ringnut 14 eingelegte
Umfangsdichtung 15 abgedichtet ist.
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In
der Arbeitskammer 13 ist ein Kolben 16 abgedichtet
längsverschieblich
gelagert, die Abdichtung erfolgt über eine in eine Ringnut 17 eingelegte Umfangsdichtung 18.
Der Kolben 16 tritt mittels einer Kolbenstange 19 aus
der Arbeitskammer 13 aus, diese Kolbenstange kann mit dem
Schub- und Zugglied verbunden werden, das in einem an den Handgriff 1 anschließenden Schaft
untergebracht wird und das in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
Durch die Verschiebung des Kolbens 16 wird das Schub- und
Zugglied in dem Schaft hin- und hergeschoben und betätigt dadurch
das Werkzeug.
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Der
Kolben 16 ist in der Arbeitskammer 13 zwischen
zwei Anschlägen
verschiebbar, nämlich
einem ersten Anschlag, der durch den Rohrstutzen 12 gebildet
wird, und einem zweiten Anschlag, der durch eine Ringschulter 20 an
der Innenwand der Arbeitskammer 13 gebildet wird. Die Kolbenstange 19 umgibt
eine Schraubenfeder 21, die den Kolben 16 gegen
den Rohrstutzen 12 verschiebt, d.h. der Kolben 16 ist
gegen die Wirkung dieser Schraubenfeder 21 aus einer Ruhestellung,
in der er an dem Rohrstutzen 12 anliegt, in eine Arbeitsstellung
verschiebbar, in der er an der Ringschulter 20 anliegt.
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In
der Ventilkammer 9 ist in Längsrichtung verschieblich ein
Schließkörper 22 gelagert
mit einem Dichtkopf 23 und einer sich an diesen anschließenden rohrförmigen Verlängerung 24.
Der Dichtkopf 23 trägt
auf seiner dem Boden 10 der Ventilkammer 9 zugewandten
Stirnseite in einer Vertiefung 25 eine vorzugsweise elastische
Dichtscheibe 26, die in einer Schließstellung des Schließkörpers 22 gegen
die Einmündung 11 der
Druckgasleitung 8 gedrückt
wird und diese verschließt,
während
sie in einer Offenstellung, in der der Schließkörper 22 in Richtung
auf die Arbeitskammer 13 verschoben ist, von der Einmündung 11 einen
Abstand einhält
und diese dadurch freigibt.
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Der
Dichtkopf 23 ist in einem Einströmabschnitt 27 der
Ventilkammer 9 angeordnet, der gegenüber dem übrigen Teil der Ventilkammer 9 durch
eine quer verlaufende Trennwand 28 abgeteilt wird. Diese
Trennwand 28 ist mittels einer in eine Ringnut 29 der
Trennwand 28 eingelegte Umfangsdichtung 30 gegenüber der
Ventilkammer 9 abgedichtet und in axialer Richtung festgelegt.
Sie weist eine zentrale Öffnung 31 auf,
durch die die rohrförmige
Verlängerung 24 des
Schließkörpers 22 hindurchgreift.
Der Querschnitt der Verlängerung 24 ist dabei geringfügig kleiner
als der Querschnitt der Öffnung 31,
so daß eine
Strömungsverbindung
zwischen dem Einströmabschnitt 27 und
dem anschließenden
Teil der Ventilkammer 9 entsteht, jedoch sind die Querschnittsunterschiede
der Verlängerung 24 und
der Öffnung 31 so
gering, daß der
verbleibende Spalt als Drossel wirkt.
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Die Öffnung 31 ist
im Inneren des Einströmabschnittes 27 von
einer Ringschulter 32 umgeben, gegen die eine auf den Dichtkopf 23 angeordnete
Ringdichtung 33 dichtend anlegbar ist, wenn der Schließkörper 22 von
seiner Schließstellung
in seine Offenstellung verschoben wird. Die Ringdichtung 33 und
die Ringschulter 32 bilden somit ein Ventil, welches bei
Anlegen der Ringdichtung 33 an der Ringschulter 32 die Öffnung 31 vollständig gegenüber dem
restlichen Teil der Ventilkammer 9 abdichtet.
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Auf
der Verlängerung 24 ist
ein diese konzentrisch umgebendes Umschaltelement 34 längsverschieblich
gelagert und gegenüber
der Verlängerung 24 durch
eine Umfangsdichtung 35 abgedichtet, die in eine Ringnut 36 der
Verlängerung 24 eingelegt ist.
Das Umschaltelement 34 ist gegenüber der Innenwand der Ventilkammer 9 durch
eine weitere Umfangsdichtung 37 abgedichtet, die in eine
Ringnut 38 des Umschaltelementes 34 eingelegt
ist.
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Damit
unterteilt das Umschaltelement 34 den neben dem Einströmabschnitt 27 liegenden
Teil der Ventilkammer 9 in zwei Abschnitte, nämlich einen zwischen
der Trennwand 28 und dem Umschaltelement 34 liegenden
zentralen Abschnitt 39 und einen sich unmittelbar an den
Rohrstutzen 12 anschließenden Endabschnitt 40.
Der zentrale Abschnitt 39 steht über eine Durchbrechung 41 in
der Wand der Ventilkammer 9 mit der Umgebung in Verbindung
und über den Spalt
zwischen der Öffnung 31 und
der Verlängerung 24 mit
dem Einstromabschnitt 27, während der Endabschnitt 40 gegenüber dem übrigen Teil
der Ventilkammer 9 abgedichtet ist und nur über den Rohrstutzen 12 mit
der Arbeitskammer 13 und über die rohrförmige Verlängerung 24 mit
dem Dichtkopf 23 in Verbindung steht. Dieser verbindet
die rohrförmige
Verlängerung 24 über Querbohrungen 42, 43 mit
dem Einströmabschnitt 27.
Die Verlängerung 24 bildet
also eine direkte Verbindung zwischen dem Einströmabschnitt 27 und
dem Endabschnitt 40 aus, diese Verbindung durchsetzt abgedichtet
den zentralen Abschnitt 39, der mit der Umgebung in Verbindung
steht.
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Das
Umschaltelement 34 weist an seiner der Trennwand 28 zugewandten
Seite eine hülsenförmige Vertiefung 44 auf,
in die zwei konzentrisch zueinander und zur Verlängerung 24 angeordnete
Schraubenfedern angeordnet sind, nämlich eine innere Schließfeder 45,
die sich einerseits an dem Umschaltelement 34 und andererseits
an einer Ringschulter 46 abstützt, und eine äußere Vorschubfeder 47,
die sich einerseits am Umschaltelement 34 und andererseits
an der Trennwand 28 abstützt. Die Ringschulter 46 ist
Teil eines Stützringes 46a,
der die Verlängerung 24 umgibt
und auf dieser in axialer Richtung unverschieblich festgelegt ist.
An seiner der Ringschulter 46 abgewandten Seite steht der
Stützring 46a geringfügig über den
Umfang der Verlängerung 24 vor und
bildet dort eine Stufe 46b aus.
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Die
Verschiebebewegung des Umschaltelementes 34 relativ zur
Verlängerung 24 wird
durch einen Ringflansch 48 am arbeitskammerseitigen Ende der
Verlängerung 24 begrenzt,
dieser Ringflansch 48 wirkt als Anschlag, wenn das Umschaltelement 34 in Richtung
der Arbeitskammer 13 verschoben wird.
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Im
Bereich der hülsenförmigen Vertiefung 44 weist
das Umschaltelement 34 eine umlaufende Stufe 49 auf,
die ein an der Außenseite
der Ventilkammer 9 verschwenkbar gelagerter Auslösehebel 50 hintergreifen
kann, der durch die Durchbrechung 41 in den zentralen Abschnitt 39 der
Ventilkammer 9 eintauchen kann. Die Abmessungen sind dabei
so gewählt,
daß der
Auslösehebel 50 hinter
die Stufe 49 eingreift, wenn das Umschaltelement 34 in
einer Anfangsstellung nahe der Trennwand 28 steht, der
Auslösehebel 50 wird
durch eine am Gehäuse 2 gelagerte
Blattfeder 51 so verschwenkt, daß er hinter die Stufe 49 eintaucht
und nur gegen Wirkung der Blattfeder 51 aus der Stufe 49 ausgehoben
werden kann.
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Der
Auslösehebel 50 kann
in aus der Zeichnung nicht ersichtlicher Weise durch den verschwenkbaren
Auslösegriff 4 am
Griffteil 3 verschwenkt werden, so daß durch Betätigung dieses Auslösegriffes 4 der
Eingriff des Auslösehebels 50 in die
Stufe 49 aufgehoben werden kann.
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Beim
Betrieb des in der Zeichnung dargestellten chirurgischen Instrumentes
befinden sich zunächst
alle Teile in einer Ausgangsstellung, bei der das Umschaltelement 34 in
seiner Anfangsstellung steht und in dieser durch den hinter die
Stufe 49 eingreifenden Auslösehebel 50 gehalten
wird. In dieser Stellung hält
das Umschaltelement 34 über
die Schließfeder 45 den
Schließkörper 22 in
seiner Schließstellung
in abdichtender Anlage der Dichtscheibe 26 an der Einmündung 11,
d.h. die Druckgasleitung 8 ist verschlossen. Der Kolben 16 ist
unter der Wirkung der Schraubenfeder 21 in seine Ruhestellung
verschoben, d.h. er liegt am Rohrstutzen 12 an (2).
Die Öffnung 31 ist
geöffnet,
da sich der Schließkörper 22 in
seiner Schließstellung
befindet, in der die Ringdichtung 33 von der Ringschulter 32 der
Trennwand 28 entfernt ist, damit ist der Einströmabschnitt 27 belüftet, d.h.
er steht in Strömungsverbindung
mit dem zentralen Abschnitt 39 der Ventilkammer 9,
die ihrerseits über
die Durchbrechung 41 mit der Umgebung in Verbindung steht.
Belüftet
wird auf diese Weise über
den den Schließkörper 22 durchsetzenden
Strömungsweg
auch der Endabschnitt 40 und die in Strömungsverbindung mit ihm stehende
Arbeitskammer 13.
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Durch
Betätigung
des Auslösegriffes 4 kann der
Auslösehebel 50 gegen
die Wirkung der Blattfeder 51 verschwenkt werden und tritt
dabei aus der Stufe 49 des Umschaltelementes 34 aus,
das Umschaltelement 34 wird dadurch freigegeben und kann unter
der Wirkung der sich an der Trennwand 28 abstützenden
Vorschubfeder 47 in Richtung auf die Arbeitskammer 13 verschoben
werden. Dabei entspannt sich durch diese Vorschubbewegung des Umschaltelementes 34 die
Schließfeder 45 allmählich, d.h.
die Kraft wird herabgesetzt, mit der der Schließkörper 22 gegen die
Einmündung 11 gedrückt wird (3).
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Schließlich schlägt das Umschaltelement 34 am
Ringflansch 48 der Verlängerung 24 an
und nimmt dadurch bei der weiteren Verschiebebewegung in Richtung
auf die Arbeitskammer 13 den gesamten Schließkörper 22 in
derselben Richtung mit, d.h. der Schließkörper 22 wird mit seiner
Dichtscheibe 26 von der Einmündung 11 abgehoben
und gibt daher die Druckgasleitung 8 frei (4 und 5). Bei
dieser Verschiebung des Schließkörpers 22 in Richtung
auf die Arbeitskammer 13, also in die Offenstellung des
Schließkörpers 22,
legt sich die Ringdichtung 33 an die Ringschulter 32 der
Trennwand 28 an und verschließt somit die Öffnung 31 dicht.
Damit sind der Einströmabschnitt 27,
der Endabschnitt 40 und die Arbeitskammer 13 von
dem zentralen Abschnitt 39 abgetrennt und damit von der
Belüftungsöffnung,
die von der Durchbrechung 41 gebildet wird (5).
Dies führt
zu einem Ausströmen
des Druckgases aus der Druckgasleitung 8 in den Einströmabschnitt 27,
den Endabschnitt 40 und die Arbeitskammer 13 und
gleichzeitig zu einem allmählichen
Druckanstieg, wie er im Bereich 0-1 in 8 dargestellt
ist.
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Der
Druckanstieg verschiebt daraufhin den Kolben 16 entgegen
der Wirkung der Schraubenfeder 21 bis in die Arbeitsstellung,
d.h. bis zum Anschlag an die Ringschulter 20, während dieser
Verschiebung vergrößert sich
das Volumen der für
das Druckgas zur Verfügung
stehenden Arbeitskammer 13, so daß der Druckanstieg in diesem
Volumen verlangsamt wird. Dies ist der Druckbereich 1-2 in 8.
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Sobald
der Kolben 16 durch den Anschlag an der Ringschulter 20 an
einer weiteren Verschiebung gehindert wird, ist diese Volumenvergrößerung beendet,
und dies führt
zu einem raschen Anstieg des Druckes entsprechend dem Bereich 2-3
in 8. Durch diesen Druckanstieg wird die Kraft erhöht, die das
Druckgas auf das Umschaltelement 34 ausübt, das auf seiner der Arbeitskammer 13 zugewandten Seite
von dem Druckgas beaufschlagt wird, auf der gegenüberliegenden
Seite dagegen von einem Gas, das aufgrund der Durchbrechung 41 Umgebungsdruck
aufweist. Außerdem
wirken auf das Umschaltelement 34 noch die Kräfte der
Schließfeder 45 und der
Vorschubfeder 47. Die Dimensionierung ist so gewählt, daß in dieser
Phase die Kraft des Druckgases die Rückstellkräfte durch die Schließfeder 45 und Vorschubfeder 47 sowie
das unter Umgebungsdruck stehende Gas im zentralen Abschnitt 39 überwiegt, so
daß das
Umschaltelement 34 aus seiner Endstellung in Richtung auf
die Anfangsstellung zurückgeschoben
wird (6). Dabei legt sich das Umschalt element 34 an
die ringförmige
Stufe 46b des Lagerrings 46a, das heißt die Schließfeder 45 wird überbrückt.
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Auf
den Schließkörper 22 wirken
in dieser Situation verschiedene Kräfte in unterschiedlicher Richtung,
nämlich
einmal die Kraft des Druckgases im Einströmabschnitt 27 und
zum anderen die rücktreibende
Kraft des Umschaltelements 34 (abzüglich der Kraft der Vorschubfeder 47).
Durch die etwas kleinere Dimensionierung der Ringschulter 32 im Verhältnis zum
Umfang des Umschaltelements 34 wird mit steigendem Druck
die rücktreibende
Kraft des Umschaltelements 34 größer als die den Schließkörper 22 gegen
die Ringschulter 32 drückende
Druckkraft, so daß es
schließlich
zu einem Abheben des Schließkörpers 22 von
der Ringschulter 32 und damit zu einem Umschaltvorgang
kommt, durch den der Schließkörper 22 in
seine Schließstellung verschoben
wird, so daß einerseits
die Druckgasleitung 8 verschlossen wird und andererseits
gleichzeitig der Einströmabschnitt 27,
der Endabschnitt 40 und die Arbeitskammer 13 über den
zentralen Abschnitt 39 belüftet werden. Dies führt zu einem
raschen Abfall des Druckes in diesen Volumina, wie dies im Abschnitt
3-4 in 8 dargestellt ist. Der Kolben 16 wird
in dieser Phase durch die Schraubenfeder 21 in seine Ruhestellung
zurückgeschoben,
in der er am Rohrstutzen 12 anliegt (2).
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Das
Umschaltelement 34 schließlich wird in seiner Anfangsstellung
erneut durch den Auslösehebel 50 festgelegt,
der unter der Wirkung der Blattfeder 51 einschwenkt und
hinter die Stufe 49 des Umschaltelementes 34 eintaucht.
Damit ist die Ausgangsstellung wieder erreicht, und der Auslösevorgang
kann durch Betätigung
des Auslösegriffes 4 wiederholt
werden.
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Nach
der Betätigung
des Auslösegriffes 4 läuft der
gesamte Vorgang selbsttätig
ab, der Benutzer kann auch den Auslösegriff 4 nach einer
einmaligen Betätigung
loslassen, da der Auslösehebel 50 unter
der Blattfeder 51 zwar eingeschwenkt wird, der Auslösehebel 50 sich
jedoch neben der Ringnut 49 an der Außenseite des Umschaltelementes 34 abstützt, ohne
dieses in axialer Richtung festzulegen. Eine solche Festlegung erfolgt
erst dann wieder, wenn der Auslösehebel 50 bei
der Rückbewegung des
Umschaltelementes 34 und dem Erreichen der Anfangsstellung
in die Ringnut 49 eintauchen kann.
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Der
Schließkörper 22 wird
vom Umschaltelement 34 über
die Schließfeder 45 gegen
die Einmündung 11 gedrückt. Dies
hat den zusätzlichen
Vorteil, daß diese
Anordnung als Sicherheitsventil wirken kann für den Fall, daß der Druck
des Druckgases in der Druckgasleitung 8 über einen
bestimmten Wert ansteigt. Dies kann beispielsweise dann eintreten, wenn
die Druckgaspatrone 7 bei einem Sterilisationsvorgang des
Instrumentes nicht entfernt wird und wenn durch die Temperaturerhöhung beim
Sterilisationsvorgang der Druck in der Druckgaspatrone stark ansteigt.
Dieser Druckanstieg führt
zu einer Verschiebung des Schließkörpers 22 entgegen
der Wirkung der Schließfeder 45 und
gibt somit die Einmündung 11 frei.
Der ansteigende Druck in der Druckgaspatrone 7 kann damit
abgebaut werden.
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Ein
besonderer Vorteil der beschriebenen Anordnung ist darin zu sehen,
daß kein
Endschalter notwendig ist zur Druckregelung und auch kein Druckregelventil.
Dadurch wird der Aufbau insgesamt sehr vereinfacht, außerdem wird
der Gasverbrauch dadurch deutlich reduziert.