DE102006024340B4 - Vorrichtung zum Führen von Blinden - Google Patents
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- A61H—PHYSICAL THERAPY APPARATUS, e.g. DEVICES FOR LOCATING OR STIMULATING REFLEX POINTS IN THE BODY; ARTIFICIAL RESPIRATION; MASSAGE; BATHING DEVICES FOR SPECIAL THERAPEUTIC OR HYGIENIC PURPOSES OR SPECIFIC PARTS OF THE BODY
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- A61H3/06—Walking aids for blind persons
- A61H3/068—Sticks for blind persons
Abstract
Vorrichtung zum Führen von Blinden mit einem Stockkorpus mit Handgriff und einem mit bodenseitigen Rad,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rad mit einem Antrieb und Sensormitteln versehen ist und
eine zwischen Rad und Handgriff angeordnete Lenkeinrichtung zur Eigenverdrehung des Stockkorpus vorgesehen ist,
wobei ein Hindernis erfassende Sensormittel derart mit der Eigenverdreh-Lenkeinrichtung und dem Antrieb für das Rad gekoppelt sind, daß nur nach einem Einlenken auf einen hindernisfreien Weg ein Antrieb für das Rad erfolgt.
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rad mit einem Antrieb und Sensormitteln versehen ist und
eine zwischen Rad und Handgriff angeordnete Lenkeinrichtung zur Eigenverdrehung des Stockkorpus vorgesehen ist,
wobei ein Hindernis erfassende Sensormittel derart mit der Eigenverdreh-Lenkeinrichtung und dem Antrieb für das Rad gekoppelt sind, daß nur nach einem Einlenken auf einen hindernisfreien Weg ein Antrieb für das Rad erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Blinden.
- Aus der
DE 299 17 846 ist beispielsweise bereits ein Sensorstab für Blinde bekannt, der an seinem Ende ein Rad trägt. Das Rad wird zum Versorgen der an dem Stab befestigten Sensormittel mit Strom genutzt. Die Sensormittel erzeugen akustische Signale, die dem Blinden einen Anhalt für vor dem Stab befindliche Hindernisse geben. Dieser Sensorstab ist suboptimal. Sobald der Blinde stehen bleibt, erhält er keine Signale mehr und müsste durch Bewegen des Stabes auf dem Boden zunächst Strom erzeugen, um sich ein akustisches Bild zu machen. - Einer schnellen Fortbewegung steht der Stab ebenfalls im Wege, da er nicht einen Weg zwischen Hindernissen weist, sondern allenfalls vor Hindernissen warnt.
- Ähnliche Vorrichtungen sind aus der
DE 195 42 678 A1 ,US 5 934 300 A und derUS 5 097 856 A bekannt. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine intelligente Vorrichtung zu schaffen, die einen derartigen Weg weisen kann, u. U. sogar einen vorab bekannten und gespeicherten Weg zum mehrfachen Abfahren dem Blinden signalisiert. Dabei soll insbesondere das Umgehen von Hindernissen bzw. der gerade Weg auf einem vorbekannten Pfad ermöglicht werden. Das Autonome System kann beispielsweise via W-Lan Signale von Restaurants oder „Sehenswürdigkeiten” empfangen und auf Wunsch des Users spontan die Route ändern.
- Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Hauptanspruches, d. h. einen mit einem angetriebenen Rad versehenen Stockkorpus gelöst, an dessen Handgriff der Blinde angreift. Eine Lenkeinrichtung zur Eigenverdrehung des Stockkorpus zwischen Rad und Handgriff sorgt dafür, dass bei beibehaltener Bodenhaftung des Rades am Boden stets ein günstiger Weg signalisiert wird. Die hinderniserfassenden Sensormittel werden derart mit der Eigenverdrehlenkeinrichtung und dem Antrieb für das Rad gekoppelt, dass nur nach einem Einlenken auf einen hindernisfreien Weg ein Antrieb für das Rad erfolgt. Damit wird der Blinde, wenn er vor einem Hindernis steht, einen Stab in der Hand halten, der sich zunächst zur Seite dreht, das dort vorhandene Hindernispotential mit den Sensormitteln erfasst und für den Fall, dass dort ebenfalls Hindernisse sind, sich weiter verdreht bis er einen Weg an dem Hindernis vorbei gefunden hat. Das Gerät reagiert auf dynamische Bewegungen (z. B. Passanten) und kann sich dem Fluss in der Geschwindigkeit anpassen.
- Als Antrieb für das Rad wird ein Elektromotor vorgeschlagen, wobei ein Akku entweder von dem Blinden in einem Rucksack getragen wird, oder bei genügender Leistungsstärke in den Stockkorpus integriert wird. Als Akku kommt ein Lithium-Ionen-Akku oder eine Brennstoffzelle in Frage.
- Weiter wird vorgeschlagen, einen Rechner in den Stockkorpus zu integrieren, der nicht nur die Sensormitteldaten auswertet, beispielsweise über bilderfassende Verfahren, sondern auch die durch einen weiter vorgesehenen Kompass erhaltenen Richtungsdaten und vorteilhafterweise ebenfalls die durch einen GPS-Empfänger erhaltenen Lokalisierungsdaten, die auch die Höheninformation, d. h. in einem Gebäude eines Stockwerkes Information aufnehmen können. Durch intelligente Schnittstellen mit dem Benutzer können Weg und Positionen abgespeichert werden, so dass die GPS-Daten vorbekannter Wege verfolgt werden können bzw. Abweichungen von diesen Wegen erfasst und durch entsprechende Lenkausschläge korrigiert werden können. Neben satellitengeschützten Navigationssystemen ist innerhalb von Gebäuden auch die Navigation durch W-LAN-Signale oder einen Schrittzähler möglich.
- Ein Blinder kann mit dem Gerät über ein Interface im Griff sowohl taktil als auch auditiv über ein beispielsweise mit Blue-Tooth angebundenes Headset mit dem Gerät interagieren.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnung.
- Dabei zeigt:
-
1 eine perspektivische Darstellung der vorgeschlagenen Vorrichtung - Wie in
1 dargestellt, wird vorgeschlagen, die Lenkeinrichtung zur Eigenverdrehung des Stockkorpus direkt unterhalb des Handgriffes vorzusehen, so dass der gesamte Korpus, also auch die Sensormittel, auf die neue Richtung eindrehen. Es kann jedoch auch vorgesehen werden, dass lediglich das Rad am Ende des Stockkorpus gelenkt wird und erst nach einem dadurch bewirkten späteren Verschwenken des Stockkorpus, nachdem der Blinde beispielsweise einen Schritt mit dem Stock in die neue Richtung getan hat, zur neuen Ausrichtung der Sensormittel führt. - Als Sensormittel werden insbesondere eine Kamera mit einem vertikalen Öffnungswinkel von beispielsweise 120 Grad vorgeschlagen, die sowohl bodenseitige wie auch Hindernisse in Kopfhöhe erfassen kann, sowie Ultraschallsensoren, die außer nach vorne insbesondere zu den beiden Seiten wirken und dort Hindernisse oder auch auf den Blinden hinzukommende Hindernisse erfassen. Bei derartigen Situationen wird der Stock stehen bleiben, um dem Blinden, wie beispielsweise ein Blindenhund, vor Gefahren, zu schützen. Der Blinde selbst wird wissen, ob er auf einer Strasse ist, wo ein Stehen bleiben nicht tunlich ist, oder wie er die ja nur als Vorschlag zu wertende Reaktion des Stockes nutzen kann. Durch einfaches Anheben des Stockes und Einsetzen in die entgegengesetzte Richtung kann er sich auf dem Weg, auf dem er sich bisher bewegt hat, auch wieder zurückbewegen.
- Ganz allgemein lässt sich die Vorrichtung zum Führen von Blinden sehr gut mit einem Blindenhund vergleichen und durch entsprechende Programmierung des vorhandenen Rechners lassen sich auch andere, durch Blindenhunde realisierte Führungsaufgaben einprogrammieren.
Claims (4)
- Vorrichtung zum Führen von Blinden mit einem Stockkorpus mit Handgriff und einem mit bodenseitigen Rad, dadurch gekennzeichnet, dass das Rad mit einem Antrieb und Sensormitteln versehen ist und eine zwischen Rad und Handgriff angeordnete Lenkeinrichtung zur Eigenverdrehung des Stockkorpus vorgesehen ist, wobei ein Hindernis erfassende Sensormittel derart mit der Eigenverdreh-Lenkeinrichtung und dem Antrieb für das Rad gekoppelt sind, daß nur nach einem Einlenken auf einen hindernisfreien Weg ein Antrieb für das Rad erfolgt.
- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Akku im Stockkorpus zur Versorgung der Sensormittel und eines Elektromotors für das angetriebene Rad sorgt.
- Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Rechner zur Auswertung von Daten des Sensormittels, von durch einen Kompass erhaltener Daten und von über einen GPS-Empfänger empfangener Lokalisierungsdaten, der aufgrund gespeicherter Karten und gespeicherter Wege die Eigenverdrehung und den Antrieb steuert.
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb beim Überschreiten eines maximalen Kippwinkels des Stockkorpus mit einer Abschalteinrichtung versehen ist.
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