DE102006024283A1 - Vorrichtung zur Durchführung eines induktiven Nieder- oder Hochfrequenz-Pressschweißverfahrens - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung eines induktiven Nieder- oder Hochfrequenz-Pressschweißverfahrens zum Verbinden von metallischen Bauelementen (12, 24), insbesondere von Bauelementen einer Gasturbine, mit mindestens einem Generator (16) und mindestens einem Induktor (18). Dabei ist zwischen dem Induktor (18) und den Bauelementen (12, 24) im Bereich der zu verbindenden Abschnitte der Bauelemente (12, 24) zumindest teilweise ein Isolator (28) angeordnet, wobei der Isolator (28) aus einem Material besteht, welches aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften die magnetische Wechselwirkung zwischen dem Induktor (18) und den zu verbindenden Bauelementen (12, 24) nicht wesentlich oder nicht behindert, und der Isolator (18) von dem Induktor (18) und den Bauelementen (12, 24) beabstandet ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung eines induktiven Nieder- oder Hochfrequenz-Pressschweißverfahrens zum Verbinden von metallischen Bauelementen, insbesondere von Bauelementen einer Gasturbine, mit mindestens einem Generator und mindestens einem Induktor.
- Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen und Verfahren zum Verbinden von metallischen Bauelementen mittels verschiedener Pressschweißverfahren bekannt. So beschreiben zum Beispiel die
DE 10 2004 006 154 A1 und dieDE 10 2004 012 653 A1 jeweils Rotationsreibschweißverfahren zum Verbinden von dynamisch belasteten Bauteilen, insbesondere von Gasturbinenbauteilen. Das beschriebene Reibschweißen gehört zu den genannten Pressschweißverfahren, wobei man beim Reibschweißen das lineare Reibschweißen vom Rotationsreibschweißen und dem so genannten Rührreibschweißen unterscheidet. - Aus der
DE 198 58 702 A1 ist ein weiteres Pressschweißverfahren zum Verbinden von Schaufelteilen einer Gasturbine bekannt, wobei ein Schaufelblattabschnitt und wenigstens ein weiteres Schaufelteil bereitgestellt werden. Dabei werden entsprechende Verbindungsflächen dieser Elemente im Wesentlichen fluchtend beabstandet zueinander positioniert und anschließend durch Erregen eines Induktors mit hochfrequentem Strom und durch Zusammenfahren unter Berührung ihrer Verbindungsflächen miteinander verschweißt. Bei diesem induktiven Hochfrequenzpressschweißen ist die genügend große und homogene Erwärmung der beiden Schweißpartner für die Qualität der Fügestelle von entscheidender Bedeutung. - Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen zur Durchführung eines induktiven Pressschweißverfahrens ist jedoch, dass es bei größeren Bauteilquerschnitten aufgrund der konzentrierten Einbringung einer großen Energiemenge zur Verdampfung des Metalls an der Oberfläche der zu verbindenden Bauelemente und anschließend zu einer Plasmabildung mit Kurzschluss zum Induktor kommen kann. Dies wirkt sich als Störung der Kontinuität der Prozessführung aus und muss zuverlässig verhindert werden.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung eines induktiven Nieder- oder Hochfrequenz-Pressschweißverfahrens zum Verbinden von metallischen Bauelementen be reitzustellen, bei der eine kontinuierliche Prozessführung auch bei einer Metalldampfbildung an der Oberfläche der zu verbindenden Bauelemente gewährleistet ist.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
- Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung eines induktiven Nieder- oder Hochfrequenz-Pressschweißverfahrens zum Verbinden von metallischen Bauelementen, insbesondere von Bauelementen einer Gasturbine, weist mindestens einen Generator und mindestens einen Induktor auf. Erfindungsgemäß ist zwischen dem Induktor und den Bauelementen im Bereich der zu verbindenden Abschnitte der Bauelemente zumindest teilweise ein Isolator angeordnet, wobei der Isolator aus einem Material besteht, welches aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften die magnetische Wechselwirkung zwischen dem Induktor und den zu verbindenden Bauelementen nicht wesentlich oder nicht behindert. Zudem ist der Isolator von dem Induktor und den Bauelementen beabstandet ausgebildet. Durch die Isolierwirkung des Isolators sowie der Tatsache, dass der Isolator von den Bauelementen und dem Induktor bzw. einer entsprechenden Induktorspule beabstandet ist, ist gewährleistet, dass es zu keinen Verspannungen zwischen dem Induktor und dem Isolator aufgrund von möglichen temperaturabhängigen Unterschieden der Wärmeausdehnung zwischen dem Induktor und dem Isolator kommt. Des Weiteren bleibt der Induktor bei einem Entstehen von Metalldampf durch die Verdampfung der Oberflächen der zu verbindenden Bauelemente zuverlässig isoliert, es entsteht kein Plasma und damit kein Kurzschluss zwischen den Bauelementen und dem Induktor. Vorteilhafterweise kann der Prozess auch bei einer Metalldampfbildung störungsfrei und kontinuierlich ablaufen, was zum Beispiel bei einer automatischen Serienfertigung von Bauteilen zwingend notwendig ist. Des Weiteren wird erfindungsgemäß die magnetische Wechselwirkung zwischen dem Isolator und den Bauelementen aufgrund einer geeigneten Materialauswahl des Isolators nicht behindert.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Isolator schicht- oder folienförmig ausgebildet sein. Der Isolator besteht üblicherweise aus Glas, insbesondere aus hochtemperaturbeständigem Quarzglas, einer hochtemperaturbeständigen Keramik oder einem hochtemperaturbeständigen Kunststoff. Jedoch sind auch andere Materialien, die die genannten Eigenschaften aufweisen, zur Herstellung des Isolators denkbar.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist diese Mittel auf, die eine Durchführung des induktiven Nieder- oder Hochfrequenzpressschweißen im Vakuum oder einer Schutzgasatmosphäre ermöglichen. Vorteilhafterweise trägt dies dazu bei, dass keine Gase in der Verbindungsfläche bzw. den Verbindungsflächen der Bauelemente verbleiben können. Letzteres wirkt sich positiv auf die Qualität der resultierenden Verbindung aus.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die beim induktiven Nieder- oder Hochfrequenzpressschweißen verwendeten Frequenzen aus einem Bereich zwischen 0,05-2,5 MHz gewählt. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass neben den bekannten Hochfrequenzen auch Frequenzen im Bereich kleiner als 0,25 MHz ausreichen, um im Rahmen des Frequenzpressschweißens eine genügende Erwärmung und damit verbundene Aufschmelzung der Verbindungsfläche bzw. der Verbindungsflächen zu erreichen. Des Weiteren ist es möglich, dass unterschiedliche Frequenzen gleichzeitig oder nacheinander auf die mindestens eine Verbindungsfläche einwirken. Mit dieser Multifrequenztechnik ist es möglich auf unterschiedliche Beschaffenheiten und Geometrien der zu verbindenden metallischen Bauelemente einzugehen und eine möglichst homogene Erwärmung bzw. Aufschmelzung der Verbindungsfläche bzw. der Verbindungsflächen zu erreichen.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das erste Bauelement eine Schaufel eines in einer Gasturbine Rotors oder ein Teil davon und das zweite Bauelement ein Ring oder eine Scheibe des Rotors oder ein am Umfang des Rings oder der Scheibe angeordneter Schaufelfuß. Bei diesen aus den genannten Bauelementen zusammengefügten Bauteilen handelt es sich um so genannte BLINGs („Bladed Ring") oder BLISKs („Bladed Disk") von Gasturbinentriebwerken.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt die Figur eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Die Vorrichtung
10 besteht dabei aus einem Generator16 zur Erzeugung der notwendigen Schweißenergie und einem Induktor18 , insbesondere eine Induktionsspule18 . Durch Erregen des Induktors18 mit hochfrequentem Strom werden Verbindungsflächen20 ,22 der Bauelemente12 ,24 erwärmt. Die Erwärmung erfolgt dabei bis mindestens nahe dem Schmelzpunkt der Materia lien, aus denen die Bauelemente12 ;24 hergestellt sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das erste Bauelement12 Teil einer Schaufel, die mit dem zweiten Bauelement24 , nämlich einem Schaufelfuß, der am Umfang einer Scheibe26 ausgebildet ist. Die Scheibe26 stellt dabei einen so genannten BLISK-Rotor dar. Das erste und das zweite Bauelement12 ,24 können dabei aus unterschiedlichen oder ähnlichen metallischen Werkstoffen bestehen. Es ist aber auch möglich, dass das erste und das zweite Bauelement12 ,24 aus ähnlichen metallischen Werkstoffen bestehen und durch unterschiedliche Herstellungsverfahren hergestellt sind. Dies betrifft zum Beispiel geschmiedete Bauelemente, durch Gussverfahren hergestellte Bauelemente, Bauelemente bestehend aus Einkristallen sowie gerichtet erstarrte Bauelemente. - Des Weiteren erkennt man, dass das zwischen dem Induktor
18 und den Bauelementen12 ,24 zumindest teilweise ein Isolator28 angeordnet ist. Der Isolator28 ist dabei schichtförmig ausgebildet. Zudem ist der Isolator28 aus einem Material gewählt, welches aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften die magnetische Wechselwirkung zwischen dem Induktor18 und den zu verbindenden Bauelementen12 ,14 bzw. deren Verbindungsflächen20 ,22 nicht wesentlich oder nicht behindert. Geeignete Materialien sind zum Beispiel Glas, insbesondere hochtemperaturbeständiges Quarzglas, eine hochtemperaturbeständige Keramik oder ein hochtemperaturbeständiger Kunststoff. - Des Weiteren erkennt man, dass das erste Bauelement
12 in einer Bauelementehalterung14 gehaltert ist. Die Bauelementehalterung14 dient dabei als Transportvorrichtung für das erste Bauelement12 . Zum Verbinden des ersten Bauelements12 mit dem zweiten Bauelement24 wird die Bauelementehalterung14 in Pfeilrichtung verschoben. - Durch das Ausführungsbeispiel wird deutlich, dass die Vorrichtung
10 sowohl für die Herstellung wie auch die Reparatur von Bauelementen und Bauteilen einer Gasturbine geeignet ist.
Claims (8)
- Vorrichtung zur Durchführung eines induktiven Nieder- oder Hochfrequenz-Pressschweißverfahrens zum Verbinden von metallischen Bauelementen (
12 ,24 ), insbesondere von Bauelementen einer Gasturbine, mit mindestens einem Generator (16 ) und mindestens einem Induktor (18 ), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Induktor (18 ) und den Bauelementen (12 ,24 ) im Bereich der zu verbindenden Abschnitte der Bauelemente (12 ,24 ) zumindest teilweise ein Isolator (28 ) angeordnet ist, wobei der Isolator (28 ) aus einem Material besteht, welches aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften die magnetische Wechselwirkung zwischen dem Induktor (18 ) und den zu verbindenden Bauelementen (12 ,24 ) nicht wesentlich oder nicht behindert und der Isolator (18 ) von dem Induktor (18 ) und den Bauelementen (12 ,24 ) beabstandet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolator (
28 ) schicht- oder folienförmig ausgebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolator (
28 ) aus Glas, insbesondere aus hochtemperaturbeständigen Quarzglas, einer hochtemperaturbeständigen Keramik oder einem hochtemperaturbeständigen Kunststoff besteht. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (
10 ) Mittel aufweist, die eine Durchführung des induktive Nieder- oder Hochfrequenzpressschweißen im Vakuum oder einer Schutzgasatmosphäre ermöglichen. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beim induktiven Nieder- oder Hochfrequenzpressschweißen verwendeten Frequenzen aus einem Bereich zwischen 0,05-2,5 MHz gewählt werden.
- Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (
10 ) zur Erwärmung mindestens einer Verbindungsfläche (20 ,22 ) der Bauelemente (12 ,24 ) mindestens einen Induktor (18 ) aufweist, wobei der Induktor oder die Induktoren (18 ) mindestens zwei unterschiedliche Frequenzen induziert oder induzieren. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauelement (
12 ) eine Schaufel oder ein Teil einer Schaufel eines Rotors in einer Gasturbine ist und das zweite Bauelement (10 ,24 ) ein Ring oder eine Scheibe (26 ) des Rotors oder ein am Umfang des Rings oder der Scheibe (26 ) angeordneter Schaufelfuß (24 ) ist. - Bauteil hergestellt mit einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil ein BLING oder BLISK ist.
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