DE102006022316B4 - Rheometer - Google Patents

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Abstract

Rheometer mit einem Behälter (12) zur Aufnahme einer zu untersuchenden Materialprobe und einem drehangetriebenen Rotor (16), der zumindest teilweise in die Materialprobe eintauchbar ist, wobei eine Innenwandung (12a) des Behälters (12) zumindest abschnittsweise mit einer Profilierung (13) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung (13) von zumindest einem austauschbar am Behälter (12) gehaltenen Profilierungselement (18) gebildet ist und dass der Behälter (12) in seiner Wandung mehrere Durchbrüche (12b) aufweist, in die jeweils ein Profilierungselement (18) von der Außenseite des Behälters (12) einsteckbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Rheometer mit einem Behälter zur Aufnahme einer zu untersuchenden Materialprobe und einem drehangetriebenen Rotor, der zumindest teilweise in die Materialprobe eintauchbar ist, wobei eine Innenwandung des Behälters zumindest abschnittsweise mit einer Profilierung versehen ist.
  • Zur Ermittlung der rheologischen Größen einer Materialprobe ist es notwendig, die Schubspannung und die Verformung der Materialprobe bei einer vorgegebenen Belastung unter genau definierten Umgebungsbedingungen exakt zu messen. Dies erfolgt beispielsweise in einem Rotationsrheometer, wie es in der US 6,997,045 B2 gezeigt ist. Ein derartiges Rotationsrheometer weist einen becherartigen Behälter auf, in den die Materialprobe eingebracht wird. Eine drehangetriebene Messwelle weist an ihrem unteren Ende einen Rotor auf, der in die Materialprobe eintaucht. Bei Drehung des Rotors innerhalb der Materialprobe stellen sich Reaktionskräfte und -momente ein, die erfasst werden, woraus sich unter Berücksichtigung der Umgebungsparameter die rheologischen Materialkennwerte der Materialprobe errechnen lassen.
  • Insbesondere bei polydispersen Suspensionen wie beispielsweise frischen Baustoffsuspensionen ist die messtechnische Ermittlung der rheologischen Eigenschaften mit Problemen verbunden, die insbesondere auf lokale Entmischungen und damit verbundenen Gleitphänomene zurückzuführen sind. Diese Entmischungserscheinungen bewirken eine zum Teil stark ausgeprägte lokale Veränderung der Zusammensetzung und damit der rheologischen Eigenschaften der Materialprobe und verfälschen das Messergebnis wesentlich. Das Ausmaß dieses Problems ist sowohl von der Zusammensetzung der untersuchten Materialprobe als auch von der Schubspannung abhängig, die in der Kontaktzone zwischen der Materialprobe und den entsprechenden Bauteilen des Rheometers aufgebracht wird.
  • Um die Ausbildung einer unerwünschten Gleitzone insbesondere an der Innenwandung des Behälters zu verhindern, ist es aus der DE 195 17 10 U , der US 4,157,036 und der WO 2004/068103 A2 jeweils bekannt, auf der Innenwandung des Behälters eine Profilierung auszubilden. Insbesondere bei den für zementhaltige Suspensionen besonders geeigneten zylinderförmigen Probenbehältern wird dazu deren Innenwandungsoberfläche mit einer insbesondere leistenförmigen Profilierung versehen, wodurch zwischen der Materialprobe und der Innenwandung des Behälters eine Verzahnung hervorgerufen wird, die zu turbulenten Störungen innerhalb der Materialprobe führt und dadurch die Gefahr einer Gleitschichtbildung zumindest vermindert. Um eine Gleitschichtbildung jedoch zuverlässig zu vermeiden, muss die Profilierung der Innenwandung des Behälters an das zu untersuchende Material angepasst sein. Insbesondere muss vermieden werden, dass die Profilierung in der Materialprobe so große Turbulenzen hervorruft, dass das Messergebnis verfälscht wird. Da die Profilierung jedoch integraler Bestandteil des Behälters ist, ist eine Anpassung der Profilierung an das zu untersuchende Material nicht möglich.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rheometer der genannten Art zu schaffen, bei dem sich die Profilierung schnell und in einfacher Weise an die Art und die Eigenschaften der zu untersuchenden Materialprobe anpassen lässt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Rheometer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Profilierung auf der Innenwandung des Behälters von zumindest einem und insbesondere mehreren austauschbar am Behälter gehaltenen Profilierungselementen gebildet ist. Der Behälter weist in seiner Wandung mehrere Durchbrüche auf, in die jeweils ein Profilierungselement von der Außenseite des Behälters einsteckbar ist. Der Benutzer kann somit die Art und auch die Abmessungen der Profilierung in Abhängigkeit von dem zu untersuchenden Material auswählen und entsprechende Profilierungselemente am Behälter anbringen. Auf diese Weise ist es möglich, durch geeignete Wahl der Geometrie der Profilierung eine Gleitschichtbildung an der Oberfläche der Innenwandung des Behälters zuverlässig zu vermeiden, wobei die Profilierung darüber hinaus dafür sorgt, dass übermässige Entmischungserscheinungen im Material vermieden sind.
  • Wenn das Rheometer zur Ermittlung der rheologischen Kenngrößen von Baustoffen wie Mörtel oder Beton verwendet werden soll, muss die Halterung der auswechselbaren Profilierungselemente relativ stabil und konstruktiv einfach aufgebaut sein, da ansonsten die Gefahr besteht, dass das zu untersuchende Material die Halterung und insbesondere die Auswechselbarkeit der Profilierungselemente beeinträchtigt. Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen, dass der Behälter in seiner Wandung mehrere Durchbrüche aufweist, in die jeweils ein Profilierungselement von der Außenseite des Be hälters einsteckbar ist. Die Profilierungselemente sind dabei in ihrer eingesteckten Position vorzugsweise formschlüssig gehalten, indem beispielsweise definierte Anschlagflächen in Kontakt kommen. Die genannte Halterung der Profilierungselemente hat den Vorteil, dass diese zum Auswechseln lediglich radial nach außen gedrückt und dadurch aus den Durchbrüchen in der Wandung des Behälters herausgeschoben werden müssen. In ihrem eingesetzten Zustand sitzen die Profilierungselemente unter enger Passung in den Durchbrüchen, so dass das Auftreten von Spalten vermieden ist, in die das zu untersuchende Material eintreten könnte.
  • Die Profilierungselemente sind an einer übermäßigen Bewegung in Richtung der Mitte des Innenraums des Behälters in genannter Weise formschlüssig gehindert. Bei Betrieb sollte zusätzlich ein Sicherungsteil auf der Außenseite des Behälters angeordnet sein, das die eingestreckten Profilierungselemente in ihrer Lage hält. Es ist möglich, dass für jedes Profilierungselement ein eigenes äußeres Sicherungsteil vorgesehen ist, in besonders konstruktiv einfacher Ausgestaltung ist erfindungsgemäß jedoch vorgesehen, dass für alle Profilierungselemente ein einzelnes gemeinsames Sicherungsteil vorgesehen ist, bei dem es sich beispielsweise um einen Außenbecher handeln kann, in den der Behälter unter enger Passung einsetzbar ist. In diesem Fall schließen die Profilierungselemente in ihrem in die Durchbrüche der Wandung des Behälters eingesteckten Zustand im wesentlichen bündig mit der Außenseite des Behälters ab, so dass der Behälter mit den eingesetzten Profilierungselemente in den Außenbecher eingesetzt werden kann.
  • Die Profilierungselemente, die am Behälter angebracht werden, können von kopfartigen Vorsprüngen gebildet sein, indem beispielsweise eine Vielzahl von Stiften oder Köpfen an der Innenwandung des Behälters in gegenseitigem Abstand an geordnet werden. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Profilierungselemente Lamellen sind, die auf der Innenwandung des Behälters leistenförmige Rippen bilden, wobei die Rippen in Längsrichtung des Behälters, d.h. im wesentlichen parallel zur Drehachse des Rotors bzw. dessen Messwelle verlaufen sollten.
  • In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Profilierungselemente sich über annähernd die gesamte Höhe des Behälters erstrecken, wodurch sichergestellt ist, dass die Materialprobe über ihre gesamte Füllhöhe mit den Profilierungselementen auf der Innenwandung des Behälters in Kontakt steht.
  • Vorzugsweise sollten die Profilierungselemente über dem Umfang des Behälters im wesentlichen gleichmäßig verteilt sein. Wenn die Profilierungselemente leistenförmige Rippen bilden, können diese in konstantem gegenseitigem Abstand bzw. Winkelversatz über die gesamte Innenwandung des Behälters verteilt sein. Alternativ ist es jedoch auch möglich, die Profilierungselemente oder Rippen in ungleichmäßiger Anordnung über den Innenumfang des Behälters zu verteilen.
  • In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass alle Profilierungselemente um das gleiche Maß von der Innenwandung des Behälters in dessen Innenraum hervorstehen. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, unterschiedlich weit hervorstehende Profilierungselemente zu verwenden, die in wiederkehrender Abfolge oder in vollständig zufälliger Anordnung über den Innenumfang des Behälters verteilt sein können.
  • Die Form des Querschnitts der Rippen kann je nach Art des zu untersuchenden Materials unterschiedlich sein. Vorzugsweise finden Profilierungselemente Verwendung, die Rippen mit einem rechteckigen oder einem polygonalen Querschnitt bilden. Es ist jedoch auch möglich, dass die Rippen einen sich zur Mitte des Behälters verjüngenden Querschnitt, beispielsweise einen dreieckförmigen Querschnitt aufweisen.
  • Die radial nach innen weisende Kante oder Fläche der Rippe kann vorzugsweise geradlinig verlaufen. Alternativ kann sie jedoch auch in Längsrichtung der Rippe gewellt oder gezackt sein oder einen radial nach innen konvexen oder konkaven oder in sonstiger Weise gekrümmten Verlauf aufweisen.
  • Auch die Anzahl der im Behälter angeordneten Rippen ist abhängig von der Art des zu untersuchenden Materials, wobei auch eine einzelne Rippe gegebenenfalls sinnvoll sein kann. Bei einem Rheometer üblicher Abmessungen ist die Anzahl der über den Umfang der Innenwandung des Behälters verteilten Rippen ≥ 4 und insbesondere ≥ 20. Dabei sollte der gegenseitige Abstand der Rippen vorzugsweise ≥ 1mm und insbesondere ≥ 2mm sein, um eine ausreichende Verzahnung des zu untersuchenden Materials mit der Innenwandung des Behälters zu erzeugen.
  • Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
  • 1 einen Vertikalschnitt durch einen Behälter eines Rheometers,
  • 2 einen ausschnittsweisen Horizontalschnitt durch den Behälter vor dem Einsetzen der Profilierungselemente,
  • 3 eine 2 entsprechende Darstellung nach dem Einsetzen und Sichern der Profilierungselemente und
  • 4 eine 3 entsprechende Darstellung mit der Verwendung unterschiedlicher Profilierungselemente.
  • 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem konstruktivem Aufbau eines Rheometers 10, das einen becherförmigen nach oben offenen Behälter 12 aufweist, der im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Kreisquerschnitt besitzt. In den Innenraum 11 des Behälters 12 ist eine zu untersuchende Materialprobe (nicht dargestellt) einfüllbar.
  • Eine vertikale, drehangetriebenen Messwelle 17, die nur gestrichelt dargestellt ist, erstreckt sich bis in den Innenraum 11 des Behälters 12 hinein und trägt an ihrem unteren Ende einen Rotor 16, der eine beliebige oder an das zu untersuchende Material angepasste Form aufweisen kann.
  • Auf der Innenwandung 12a des Behälters 12 ist eine Profilierung 13 vorgesehen, die von einer Vielzahl von über den Innenumfang des Behälters 12 verteilten leistenförmigen Rippen 14 gebildet ist. Jede Rippe 14 erstreckt sich von der Nähe des Bodens des Behälters 12 bis in dessen oberen Bereich und verläuft im wesentlichen parallel zur Messwelle 17 und somit im wesentlichen vertikal.
  • Jede Rippe 14 ist Teil einer Lamelle 18, die austauschbar am Behälter 12 gehalten ist und unabhängig von den jeweils anderen Lamellen 18 vom Behälter 12 entnommen werden kann. Zu diesem Zweck ist für jede Lamelle 18 in der Wandung des Behälters 12 ein Durchbruch 12b vorgesehen. Die Lamelle 18 kann von der Außenseite des Behälters 12 soweit in den Durchbruch 12b eingeschoben werden, dass sie von der Innenwandung 12a des Behälters 12 radial nach innen hervorsteht und die genannte Rippe 14 bildet, wie es in 2 dargestellt ist.
  • Jeder Durchbruch 12b weist an seinem oberen und seinem unteren Ende geneigte Begrenzungswände auf, so dass sich der Querschnitt der Durchbrüche 12b zur Mitte des Behälters 12 hin verjüngt. Die Lamellen 18 sind entsprechend komplementär geformt, so dass die sie von der Außenseite des Behälters 12 nur soweit in die Durchbrüche 12b eingeschoben werden können, bis sie an ihrer Ober- und ihrer Unterseite an den zugeordneten Wandungen der Durchbrüche anliegen, wie es in 1 dargestellt ist. Im eingesetzten Zustand ist die Außenseite der Lamellen 18 bündig zur Außenoberfläche des Behälters 12 angeordnet.
  • Nachdem der Behälter 12 mit den Lamellen 18 bestückt und somit auf seiner Innenwandung 12a mit der Profilierung 13 in Form der Rippen 14 versehen ist, wird er in einen Außenbecher 15 unter enger Passung eingesetzt. Der Außenbecher 15 dient als Lagesicherung für die Lamellen 18 und verhindert, dass diese zur Außenseite des Behälters 12 oder gar aus diesem herausgedrückt werden können.
  • Die 1 bis 3 zeigen eine Ausgestaltung, bei der eine Vielzahl von gleichartigen Lamellen 18 verwendet werden und gleichartige Rippen 14 bilden, die im wesentlichen gleichmäßig über den Innenumfang des Behälters 12 verteilt sind. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Behälter 12 mit einer Profilierung 13 versehen wird, die aus unterschiedlich weit in den Innenraum des Behälters 12 hineinragenden Rippen 14 gebildet ist. Dabei kann gemäß 4 auch vorgesehen sein, dass zumindest eine Lamelle 18 zwar den zugeordneten Durchbruch 12b ausfüllt, jedoch nicht auf der Innenwandung 12a des Behälters 12 hervorsteht, sondern bündig mit dieser abschließt. Auf diese Weise lässt sich eine über den Innenumfang des Behälters 12 ungleichmäßig verteilte Profilierung erreichen, wodurch eine sehr gute Anpassung an das zu untersuchende Material möglich ist.

Claims (10)

  1. Rheometer mit einem Behälter (12) zur Aufnahme einer zu untersuchenden Materialprobe und einem drehangetriebenen Rotor (16), der zumindest teilweise in die Materialprobe eintauchbar ist, wobei eine Innenwandung (12a) des Behälters (12) zumindest abschnittsweise mit einer Profilierung (13) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung (13) von zumindest einem austauschbar am Behälter (12) gehaltenen Profilierungselement (18) gebildet ist und dass der Behälter (12) in seiner Wandung mehrere Durchbrüche (12b) aufweist, in die jeweils ein Profilierungselement (18) von der Außenseite des Behälters (12) einsteckbar ist.
  2. Rheometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenseite des Behälters (12) zumindest ein Sicherungsteil (15) angeordnet ist, das das eingesteckte Profilierungselement (18) in seiner Lage hält.
  3. Rheometer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsteil (15) ein Außenbecher ist, in den der Behälter (12) unter enger Passung einsteckbar ist.
  4. Rheometer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Profilierungselemente (18) vorgesehen sind.
  5. Rheometer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierungselemente (18) Lamellen sind, die auf der Innenwandung (12a) des Behälters (12) leistenförmige Rippen (14) bilden.
  6. Rheometer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (14) im wesentlichen in Längsrichtung des Behälters (12) verlaufen.
  7. Rheometer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Profilierungselemente (18) über annähernd die gesamte Höhe des Behälters (12) erstrecken.
  8. Rheometer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierungselemente (18) über den Umfang des Behälters (12) im wesentlichen gleichmäßig verteilt sind.
  9. Rheometer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierungselemente (18) um jeweils das gleiche Maß von der Innenwandung (12a) des Behälters (12) hervorstehen.
  10. Rheometer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierungselemente (18) um unterschiedliche Maße von der Innenwandung (12a) des Behälters (12) hervorstehen.
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