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Die
Erfindung betrifft eine elektrische Wechselstrommaschine, umfassend
einen Stator und einen Rotor, wobei der Stator oder der Rotor, vorzugsweise
der Stator, eine Wicklungsanordnung mit einer Mehrzahl von Wicklungen
aufweist und wobei durch die Bewegung des Rotors eine Wechselspannung
in der Mehrzahl von Wicklungen erzeugbar ist und/oder durch das
Anlegen von Wechselstrom an die Mehrzahl von Wicklungen eine Drehung
des Rotors bewirkt werden kann.
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Elektrische
Wechselstrommaschinen werden zum einen als Antriebsmotoren und zum
anderen als Generatoren genutzt. Bei der Verwendung als Antriebsmotor
wird der elektrischen Maschine Wechselstrom, beispielsweise in der
Form von Drehstrom, zugeführt,
wodurch die Bewegung des Rotors der Maschine bewirkt wird. Demgegenüber wird
beim Einsatz der Maschine als Generator mechanische Energie, welche
durch Drehung des Rotors zugeführt wird,
in elektrische Energie in Form von Wechselstrom umgewandelt. In
Wechselstrommaschinen kann durch den Einsatz von Umrichtern bzw.
Wechselrichtern die mechanische Drehzahl von der zugeführten Netzfrequenz
entkoppelt werden.
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Um
auf ein mechanisches Getriebe in einer Wechselstrommaschine verzichten
zu können,
ist es erforderlich, dass die Nenndrehzahl der Wechselstrommaschine
sehr klein ist und das Drehmoment der Maschine sehr groß ist. Gemäß diesen
Anforderungen werden heutzutage Wechselstrommaschinen mit hoher
Polzahl, geringer axialer Länge
und großen Rotordurchmessern
von mehreren Metern konstruiert. Bei diesen Bauformen neigen die
Rotoren der Maschine jedoch aufgrund der eingeschränkten mechanischen
Steifigkeit zu Schwingungen. Da die Luftspalte zwischen Rotor und
Stator oft nur wenige Millimeter betragen, besteht unmittelbar die
Gefahr einer Kollision von Rotor und Stator und einer damit verbundenen
Beschädigung
bzw. Zerstörung
der Maschine.
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Die
soeben beschriebenen Probleme von auftretenden Schwingungen der
Rotoren in Wechselstrommaschinen zeigen sich auch bei langen Wechselstrommaschinen
mit kleinen Durchmessern, bei denen die Stützlager der Antriebswelle der
Maschine weit auseinander liegen. Dies ist beispielsweise bei Außenantrieben
von Schiffen der Fall. Es kommt hierbei zu Durchbiegungen der Welle
und damit auch zu Schwingungen der Rotoren. Wegen der damit verbundenen
Zerstörungsgefahr
für die
Maschine ist deshalb das Verhältnis
von Rotorlänge
zu Rotordurchmesser begrenzt.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Lösungen zur Dämpfung von
Schwingungen in elektrischen Maschinen bekannt. Die Druckschrift
DE 28 15 597 A1 zeigt
ein elektrisches Generatorsystem mit einer Mehrzahl von Synchrongeneratoren,
deren Rotoren mit Dämpfungswicklungen
für Kurzschlüsse versehen
sind.
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Aus
der
DE 44 31 199 A1 ist
eine Schenkelpolmaschine bekannt, bei welcher der Rotor eine Dämpferwicklung
bestehend aus einer Mehrzahl von Dämpferstäben umfasst.
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Die
Druckschrift
DE 698
23 937 T2 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bestimmung von Schwingungen eines Rotors einer drehenden Maschine,
wobei die Schwingungssignale unter Berücksichtigung von vorhandenem
Rauschen erfasst werden.
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Aus
der Druckschrift
DE
100 22 061 A1 ist eine Magnetlagerung für schnell drehende Maschinen
bekannt, welche Dämpfungsmittel
in der Form von Distanzringscheiben in Magnetringpaketen des Lagers
aufweisen.
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Die
Druckschrift US 2002/0145355 A1 offenbart eine supraleitende Rotoranordnung,
bei der das Drehmoment des Rotors von einer Hohlwelle über eine
thermisch isolierende Verbindungsanordnung auf eine Antriebswelle übertragen
wird.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Druckschriften offenbaren zwar
Möglichkeiten
zur Dämpfung
von Rotorschwingungen durch passive Dämpfungsmittel, jedoch kann
diesen Druckschriften nicht entnommen werden, wie durch eine aktiv
beeinflussbare Dämpfung
im Betrieb auftretenden Normalkraftschwankungen und ungleichmäßig am Rotor
angreifenden Umfangskräften
entgegengewirkt werden kann, um unerwünschte Torsionsmomente und
biegeelastische Schwingungen in den Maschinen zu verhindern. Unter
Normalkräften
sind hierbei auf den Rotor wirkende Kräfte zu verstehen, welche nicht
in Umfangsrichtung des Rotors, sondern insbesondere in radialer
bzw. axialer Richtung, wirken.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, auf einfache Weise die in einer elektrischen
Wechselstrommaschine auftretenden mechanischen Schwingungen aktiv
zu dämpfen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine elektrische Wechselstrommaschine gemäß Anspruch
1 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Die
erfindungsgemäße elektrische
Wechselstrommaschine zeichnet sich durch eine spezielle Wicklungsanordnung
aus, die vorzugsweise am Stator vorgesehen ist. Diese Wicklungsanordnung
umfasst mehrere, am Umfang des Stators oder Rotors angeordnete Wicklungssegmente,
welche elektrisch derart geschaltet sind, dass wenigstens einige
der Wicklungssegmente mit Strömen
unterschiedlicher Stromstärken
und/oder Stromrichtungen gespeist werden können. Der Erfindung liegt hierbei
die Erkenntnis zugrunde, dass durch eine elektrische Variation der
Stromstärken
in einzelnen Wicklungssegmenten sich verändernde, auf den Rotor wirkende Anziehungs- bzw. Abstoßungskräfte erzeugt
werden können,
mit denen ungleichmäßig verteilten
Normalkräften
entgegengewirkt werden kann. Die Wicklungssegmente umfassen hierbei
vorzugsweise wenigstens ein Paar von gegenüberliegenden Wicklungssegmenten
in gegenüberliegenden
Umfangssegmenten des Stators oder Rotors, wobei die Wicklungssegmente
eines Paars elektrisch derart geschaltet sind, dass sie mit Strömen unterschiedlicher Stromstärke und/oder
Stromrichtung in den gegenüberliegenden
Umfangssegmenten gespeist werden können. Durch diese gegenüberliegende
Anordnung von Wicklungssegmenten, d.h. durch die Anordnung der Wicklungssegmente
um 180 ° in
Umfangsrichtung versetzt zueinander, kann besonders effektiv über eine
Verstellung des Unterschieds der Stromstärken in den gegenüberliegenden
Segmenten einer ungleichmäßigen Normalkraftverteilung
entgegengewirkt werden.
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Vorzugsweise
umfasst die erfindungsgemäße Wechselstrommaschine
einen oder mehrere Sensoren, welche mechanische Schwingungen bei
Betrieb der elektrischen Wechselstrommaschine erfassen, wodurch
frühzeitig
auch kleinere auftretende Normalkraftschwankungen detektiert werden
können und
entsprechende Gegenmaßnahmen
durch die Steuerung der Ströme
in den Wicklungssegmenten ergriffen werden können. Die Sensoren sind beispielsweise
Geräuschsensoren
und/oder Kraftsensoren und/oder Beschleunigungssensoren. Ferner
können
Sensoren eingesetzt werden, welche die Größe des Luftspaltes zwischen
Stator und Rotor messen, denn eine Veränderung der Luftspaltgröße ist ein
Indiz für
mechanische Vibrationen durch Schwankungen in den Normalkräften.
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Vorzugsweise
reagiert die Wechselstrommaschine mit Hilfe einer Steuereinrichtung
auf die Signale des oder der Sensoren. Insbesondere werden in Antwort
auf die Sig nale die Ströme
in den Wicklungssegmenten, insbesondere in Paaren von gegenüberliegenden
Wicklungssegmenten, derart gesteuert, dass auftretende Schwingungen
in der Wechselstrommaschine gedämpft
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Wechselstrommaschine
sind Wicklungssegmente entlang des gesamten Umfangs des Stators
oder Rotors verteilt, so dass an jeder Stelle entlang des Umfangs
der Wechselstrommaschine Einfluss auf auftretende Normalkraftschwankungen
genommen werden kann.
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Insbesondere
bei elektrischen Wechselstrommaschinen, welche einen großen axialen
Stützlagerabstand
aufweisen, sind wenigstens ein Teil der Wicklungssegmente in axialer
Richtung in Teilsegmente unterteilt.
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In
einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Wechselstrommaschine ist
wenigstens eine Wicklung der Mehrzahl von Wicklungen der Wicklungsanordnung
in Teilwicklungen aufgeteilt, wobei die Teilwicklungen die Wicklungssegmente
im Sinne der Erfindung darstellen. Jede der Teilwicklungen ist vorzugsweise
mit einem separaten Umrichter verbunden, an dem eine Wechselstromquelle
anschließbar
ist. Hierdurch können
die unterschiedlichen Ströme
in den einzelnen Teilwicklungen auf einfache Weise erzeugt werden.
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In
einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wechselstrommaschine
umfasst wenigstens eine Wicklung der Mehrzahl von Wicklungen der
Wicklungsanordnung eine Hauptwicklung und mehrere, in Umfangssegmenten
des Stators oder Rotors angeordnete Hilfswicklungen, wobei die Hilfswicklungen
die Wicklungssegmente im Sinne der hier beschriebenen Erfindung
darstellen. Gemäß dieser
Ausführungsform werden,
im Unterschied zu Ausführungsformen,
bei denen die Wicklungssegmente Teilwicklungen sind, die unterschiedlichen
Ströme
nicht über
eine Variation des Antriebsstroms, sondern über einen separaten Zusatzstrom
erzeugt. Dieser Zusatzstrom kann wesentlich kleiner als der Antriebsstrom sein,
da er lediglich zur Dämpfung
von Rotorschwingungen durch Ausgleich von Normalkraftschwankungen dient.
Die Hilfswicklungen umfassen vorzugsweise wenigstens ein Paar von
gegenüberliegenden
Hilfswicklungen in gegenüberliegenden
Umfangssegmenten des Stators oder Rotors, wobei in den Hilfswicklungen
eines Paars entlang des Umfangs des Stators oder Rotors in entgegengesetzter
Richtung fließende
Ströme
erzeugt werden können.
Hierdurch kann auf besonders einfache Weise ein Stromunterschied
zwischen gegenüberliegenden
Umfangssegmenten und dadurch ein Ausgleich für ungleichmäßig angreifende Normalkräfte erreicht
werden. Darüber hinaus
wird es ermöglicht,
dass die Hilfswicklungen wenigstens eines Paars von gegenüberliegenden Hilfswicklungen
mit einem gemeinsamen Umrichter verbunden werden können, an
dem eine Wechselstromquelle anschließbar ist.
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Ein
Anwendungsbereich der Erfindung ist der Einsatz in Transversalflussmaschinen,
welche eine Mehrzahl von jeweils den Umfang des Stators umlaufenden
Wicklungssträngen
umfassen. Transversalflussmaschinen zeichnen sich durch geringe Abmaße und geringes
Gewicht sowie durch ein hohes Drehmoment im unteren Drehzahlbereich
aus. Sie eignen sich insbesondere auch als Direktantriebe. Der Nachteil
dieser Maschinen besteht jedoch darin, dass sie eine hohe Drehmomentwelligkeit
aufweisen sowie geräusch-
und vibrationsstarken Normalkraftschwankungen unterliegen. Um diese
Normalkraftschwankungen mit Hilfe der Erfindung zu reduzieren, werden
wenigstens ein Teil der Wicklungssegmente in der Transversalflussmaschine
dadurch gebildet, dass ein Wicklungsstrang in eine Mehrzahl von
Segmenten, insbesondere in vier Segmente, unterteilt wird. Es ist
jedoch auch möglich,
dass der Wicklungsstrang eine Hauptwicklung bildet und benachbart
zu dem Wicklungsstrang die bereits oben erwähnten Hilfswicklungen, insbesondere
vier Hilfswicklungen, angeordnet sind, mit denen Ströme zur Beeinflussung
von Normalkräften
erzeugt werden können.
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Die
Erfindung kann in beliebigen Wechselstrommaschinen, insbesondere
in Synchronmaschinen, eingesetzt werden. Insbesondere kann die Erfindung
in jeder Art von Transversalflussmaschinen, wie in permanenterregten
Transversalflussmaschinen, beispielsweise in Sammlerbauweise, oder
aber auch in Transversalflussmaschi nen in Reluktanzbauweise verwendet
werden. Darüber
hinaus ist es auch möglich,
die Erfindung in einer Drehfeldmaschine einzusetzen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren
detailliert beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Transversalflussmaschine gemäß dem Stand
der Technik;
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2 eine
schematische Darstellung einer Transversalflussmaschine gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung einer Transversalflussmaschine gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung;
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4 eine
schematische Detailansicht einer Transversalflussmaschine in Sammlerbauweise, welche
gemäß der Erfindung
ausgeführt
sein kann;
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5 bis 8 schematische
Schnittansichten von verschiedenen Ausführungsformen von Drehfeldmaschinen,
welche ebenfalls gemäß der Erfindung
ausgestaltet sein können.
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1 zeigt
eine schematische Ansicht in Axialrichtung A einer Transversalflussmaschine
gemäß dem Stand
der Technik. Transversalflussmaschinen eignen sich insbesondere
zum Direktantrieb von industriellen Produktionsanlagen, können jedoch auch
als Generatoren, beispielsweise in modernen Windenergieanlagen,
eingesetzt werden. Der Vorteil von Transversalflussmaschinen besteht
darin, dass sie aufgrund ihres Aufbauprinzips extrem hohe Kraftdichten
mit sehr kleinen Drehzahlen liefern können. Somit können diese
Maschinen ein hohes Drehmoment bereitstellen und eignen sich deshalb
sehr gut als Direktantrieb. Der Nachteil von Transversalflussmaschinen
besteht jedoch darin, dass starke Drehmomentwelligkeiten und Normalkraftschwankungen auftreten,
die zu starken Geräuschen
und Vibrationen in der Maschine führen. Ein bevorzugter Anwendungsbereich
der Erfindung sind deshalb Transversalflussmaschinen, bei denen
erfindungsgemäß die sich
durch die Normalkraftschwankungen ergebenden Rotorschwingungen gedämpft werden.
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1 zeigt
eine Transversalflussmaschine nach dem Reluktanzprinzip. Die Maschine
umfasst einen außen
liegenden Stator 1 mit einer Vielzahl von U-förmigen Polen 3,
wobei in den Polen ein durchgehender kreisförmiger Wicklungsstrang 2 angeordnet ist.
In der Transversalflussmaschine der 1 ist innerhalb
des Stators 1 der innen liegende Rotor 4 vorgesehen,
der analog zum Stator eine Vielzahl von weichmagnetischen Rotorpolen 5 aufweist.
Zwischen den Rotorpolen befindet sich nicht-magnetisches Material, beispielsweise
in der Form von glasfaserverstärktem
Kunststoff. Die Transversalflussmaschine besteht aus mindestens
drei getrennten kreisförmigen
Wicklungssträngen 2,
die in axialer Richtung hintereinander angeordnet sind. Im Unterschied
hierzu weist eine Transversalflussmaschine in Sammlerbauweise Permanentmagnete
zwischen den Rotorpolen 5 auf und es müssen lediglich mindestens zwei getrennte
kreisförmige
Wicklungsstränge 2 in
axialer Richtung hintereinander angeordnet sein. Aufgrund der Ansicht
in Axialrichtung A ist in 1 nur einer der
Wicklungsstränge
ersichtlich.
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Die
einzelnen Wicklungsstränge
werden bei der Verwendung der Transversalflussmaschine als Antriebsmotor
mit Wechselstrom gespeist. Hierzu ist die Maschine vorzugsweise
mit einem Wechselrichter oder Umrichter verbunden, der aus einer
Gleichspannung oder einer Netzwechselspannung eine für den Betrieb
erwünschte
Betriebswechselspannung erzeugt. Die Wechselströme, die den einzelnen, in axialer
Richtung versetzten Wicklungssträngen
zugeführt
werden, sind hierbei phasenversetzt. Bei einer zweistrangigen Transversalflussmaschine
sind die Ströme
in den beiden Wicklungssträngen
um 90 ° gegeneinander
phasenverschoben. Ferner sind die Statorpole der einzelnen Wicklungsstränge in einer zweisträngigen Transversalflussmaschine
gegeneinander verdreht, und zwar um eine halbe Polteilung, wobei
die Polteilung der Abstand zwischen zwei benachbarten Statorpolen
ist, der in der Maschine der 1 konstant
ist. Neben einer zweisträngigen
Anordnung von Wicklungssträngen
gibt es jedoch auch mehrsträngige
Anordnungen, beispielsweise dreisträngige Anordnungen mit 120 ° Phasenverschiebung
in den Wicklungssträngen,
wobei sich dreisträngige
Transversalflussmaschinen trotz der räumlichen Trennung der Wicklungsstränge wie
dreiphasige Drehfeldmaschinen verhalten.
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Bei
Betrieb der Transversalflussmaschine mit Wechselspannung wird durch
die Wechselwirkung des im Stator erzeugten Magnetfeldes mit den Rotorpolen
eine Tangentialkraft erzeugt, welche den Rotor antreibt. Wie bereits
oben erwähnt,
können
in der herkömmlichen
Transversalflussmaschine gemäß 1 Rotorschwingungen
auftreten, welche beispielsweise dadurch verursacht werden, dass eine
in radialer Richtung (d.h. senkrecht zur Achse A) wirkende Normalkraft
an einer Seite der Transversalflussmaschine größer ist als an der gegenüberliegenden
Seite der Transversalflussmaschine. Um derartige Normalkraftschwankungen
auszugleichen, werden gemäß der Erfindung
mehrere Wicklungssegmente verwendet, welche in einer ersten Ausführungsform
durch eine Unterteilung des Wicklungsstrangs 2 und in einer
zweiten Ausführungsform durch
Hilfswicklungen realisiert werden.
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2 zeigt
die erste Ausführungsform
der Erfindung in schematischer Darstellung. Der Rotoraufbau der
Maschine der 2 entspricht hierbei dem Rotoraufbau
der Maschine der 1. Die Ansicht der 2 ist
analog zur 1 gewählt und für gleiche Bauteile wurden die
gleichen Bezugszeichen verwendet. Im Unterschied zu der herkömmlichen Transversalflussmaschine
der 1 ist der Wicklungsstrang 2 der Maschine
in vier Teilsegmente 2a, 2b, 2c und 2d unterteilt.
Wie schematisch angedeutet ist, wird jedes Teilsegment über einen
separaten Wechselrichter W1, W2, W3 bzw. W4 gespeist. Die vier Wechselrichter
weisen hierbei ähnliche
Leistungen auf und erzeugen Stromflüsse in gleicher Umfangsrichtung,
so dass ein durchgehender Stromfluss entlang des Umfangs des Stators 1 analog
zu 1 erzeugt werden kann. Im Unterschied zu 1 können über die
Wechselrichter die einzelnen Teilsegmente jedoch mit unterschiedlich
großen
Strömen
durchflossen sein. Insbesondere können die gegenüberliegenden
Teilsegmente 2a und 2c bzw. 2b und 2d mit
unterschiedlich großen
Strömen
gespeist werden. Hierdurch können
die im Vorangegangenen beschriebenen Normalkraftschwankungen ausgeglichen
werden, wobei im Falle einer erhöhten
Normalkraft auf einer Seite der Wicklung der Strom in dieser entsprechenden
Wicklung bzw. in der gegenüberliegenden
Wicklung zur Kompensation der Normalkraft entsprechend erhöht bzw.
erniedrigt wird.
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Vorzugsweise
umfasst die Transversalflussmaschine der 2 eine (nicht
gezeigte) Steuereinrichtung, welche automatisch Normalkräfte durch Steuerung
des Stroms kompensiert. Hierzu sind entsprechende (nicht gezeigte)
Sensoren in der Transversalflussmaschine vorgesehen, welche Normalkraftschwankungen
erfassen. Diese Sensoren können
Kraftsensoren, Beschleunigungssensoren, Geräuschsensoren und dergleichen
sein, welche Kraftschwankungen und/oder Vibrationen im Statorgehäuse bzw.
im Rotor erfassen. In Antwort auf die Sensorsignale wird dann eine
entsprechende Regelung der Ströme
in den Wicklungssegmenten durch die Steuereinrichtung eingeleitet.
Die Realisation einer solchen Steuerung zum Ausgleich von Normalkraftschwankungen
liegt im Bereich handwerklichen fachmännischen Könnens, so dass eine solche
Regelung nicht detailliert beschrieben wird. Eine Möglichkeit
der Regelung besteht beispielsweise darin, dass ein Sensor den Luftspalt
L zwischen Rotor und Stator an mehreren Stellen entlang der Umfangsrichtung
der Transversalmaschine durch Sensoren erfasst. Sollte der Luftspalt
an einer Stelle kleiner werden, wird dies als eine Vergrößerung der
Normalkraft an dieser Stelle gewertet. Als Konsequenz wird der Strom
des Teilsegments, an dem die Verkleinerung des Luftspalts durch
den Sensor detektiert wurde, entsprechend vermindert. Alternativ
bzw. zusätzlich kann
der Storm in dem gegenüberliegenden
Teilsegment entsprechend erhöht
werden. Dies führt
zu einer geringeren Anziehung des Rotors im Bereich des verkleinerten
Luftspalts hin zum Stator, wodurch die Normalkraft kompensiert werden
kann. Durch entsprechende Experimente bzw. physikalische Simulationen
der Kraftverteilungen kann hierdurch eine Regelung in Antwort auf
Sensorsignale geschaffen werden, welche den Luftspalt berücksichtigen.
Analoge Regelungen können
auch mit den Signalen von anderen Sensoren, wie z.B. den oben erwähnten Geräusch-, Vibrations-
bzw. Kraftsensoren, erreicht werden.
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Die
in 2 gezeigte Ausführungsform ermöglicht durch
dynamische Änderungen
des Antriebsstroms den Ausgleich der Normalkraftschwankungen. Mit
zunehmender Leistung der Transversalflussmaschine wird es jedoch
immer schwieriger, die Normalkraftschwankungen über die Änderung des Antriebsstroms
der Transversalflussmaschine zu regeln. In solchen Fällen wird
dann vorzugsweise die in 3 gezeigte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Transversalflussmaschine
verwendet. Die Transversalflussmaschine der 3 unterscheidet sich
von der Maschine in 2 darin, dass die Normalkraftschwankungen über sog.
Hilfswicklungen 201, 202, 203 und 204 ausgeglichen
werden. Es ist nicht erforderlich, den Hauptwicklungsstrang 2 in Teilsegmente
zu unterteilen, so dass die Transversalflussmaschine in 3 – analog
zu der Maschine gemäß 1 – einen
einzigen durchgehenden Hauptwicklungsstrang aufweist, wobei in der
Maschine der 3 jedoch noch vier Hilfswicklungen 201 bis 204 vorgesehen
sind. Die Transversalflussmaschine wird deshalb in Bezug auf die
Bereitstellung der Antriebskraft analog zur 1 betrieben.
Zusätzlich
sind zum Ausgleich der Normalkräfte
die vier Hilfswicklungen 201 bis 204 vorgesehen,
welche wiederum mit Wechselrichtern W1, W2, W3 und W4 gespeist werden, wobei
diese Wechselrichter jedoch eine wesentlich geringere Leistung als
die Wechselrichter in 2 aufweisen. Die einzelnen Hilfswicklungen
müssen nämlich im
Vergleich zum Antriebsstrom nur einen relativ kleinen Strom erzeugen,
der nur zum Ausgleich von auftretenden Normalkraftschwankungen dient.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird der Strom den einzelnen Hilfswicklungen nicht über vier
getrennte Wechselrichter zugeführt,
sondern die Paare von gegenüberliegenden Wicklungen 201, 203 bzw. 202, 204 weisen
jeweils einen gemeinsamen Wechselrichter auf, der in den gegenüberliegenden
Wicklungen Strom mit der gleichen Stromstärke erzeugt, wobei die Ströme jedoch in
entgegengesetzten Umfangsrichtungen fließen. Bei einer derartigen Realisation
der Stromspei sung kann somit die Anzahl der Wechselrichter von vier auf
zwei reduziert werden. Normalkraftschwankungen werden analog zur
Maschine der 2 über entsprechende Sensoren
erfasst, wobei ebenfalls eine entsprechende Steuerung zum Ausgleich
der Normalkraftschwankungen vorgesehen ist. Es wird jedoch nunmehr
nicht der Antriebsstrom variiert, sondern der in den Hilfswicklungen
fließende
Kompensationsstrom. Tritt beispielsweise eine durch einen Sensor
erfasste Verkleinerung des Luftspalts zwischen Stator und Rotor
im Bereich der Hilfswicklung 202 auf, wird die Hilfswicklung 202 mit
einem entsprechenden Strom gespeist, der die im Bereich der Wicklung 202 auftretende
erhöhte
Normalkraft durch eine magnetische Gegenkraft kompensiert. Im Falle, dass
die Hilfswicklung 202 und 204 durch den gleichen
Wechselrichter betrieben werden, wird in der Wicklung 204 ein
Strom in entgegengesetzter Richtung zum Strom in der Wicklung 202 erzeugt,
wodurch der Effekt des Ausgleichs der Normalkraft verstärkt wird.
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4 zeigt
in Detailansicht eine Transversalflussmaschine in Sammlerbauweise,
in der ebenfalls das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden
kann. Der Stator besteht hierbei aus einem äußeren Teil, der in 4 den
oberen Teil darstellt und durch drei Statorpole 3 angedeutet
ist. Der untere Teil der 4 stellt demgegenüber den
inneren Teil des Stators dar, von dem zwei Statorpole 3 dargestellt
sind. Die Statorpole im Innenteil des Stators sind hierbei versetzt
zu den Statorpolen im äußeren Teil
angeordnet. Der Rotor 4 bewegt sich im Zwischenraum zwischen
innerem und äußerem Statorteil.
Die Drehrichtung des Rotors ist in 4 durch den
Pfeil P angedeutet. Im Unterschied zu den Reluktanz-Transversalflussmaschinen
der 1 bis 3 handelt es sich in der 4 um
eine permanenterregte Transversalflussmaschine, bei der zwischen
den einzelnen Rotorpolen 5 Permanentmagnete 6 vorgesehen
sind. Hierdurch wird eine höhere Kraftdichte
als bei Maschinen nach dem Reluktanzprinzip erreicht. Darüber hinaus
sind die Magnete in der sog. Sammlerbauweise angeordnet, bei der
die Kontaktfläche
der weichmagnetischen Rotorpole 5 hin zu den Permanentmagneten 6 größer ist
als die Oberfläche
der Rotorpole hin zum Luftspalt. Das erfindungsgemäße Prinzip
kann auch in weiteren Bauweisen von Transversalflussmaschinen eingesetzt werden,
insbesondere in Transversalflussmaschinen mit Flachmagnetanordnung,
bei denen auf einer zum Luftspalt hin gewandten Seite des Rotors
flache Permanentmagnete angeordnet sind.
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Die
Erfindung ist ferner nicht nur auf Transversalflussmaschinen beschränkt, sondern
kann in jeder Art von Wechselstrommaschine eingesetzt werden. Insbesondere
kann die Erfindung auch in durch Drehstrom gespeisten Drehfeldmaschinen
verwendet werden, wobei entweder zusätzlich zu der normalen Drehfeldwicklung
mehrere, paarweise gegenüberliegende
Drehfeld-Hilfswicklungen installiert werden oder die Wicklungen
analog zu 2 in gegenüberliegende Segmente eingeteilt
werden, welche separat durch einen Wechselrichter gespeist werden. Bespiele
von Drehfeldmaschinen, in denen die Erfindung realisiert werden
kann, sind in Querschnittsansicht in 5 bis 8 wiedergegeben. 5 zeigt hierbei
eine Drehfeldmaschine mit innen liegendem Rotor 4 und außen liegendem
Stator 1, wobei Rotor und Stator Blechpakete 7 aufweisen,
in denen sich die Drehfeldwicklungen in entsprechenden (nicht gezeigten)
Nuten befinden. Statt der Verwendung von Drehfeldwicklungen kann
der Rotor auch mit Permanentmagneten ausgestattet sein. 6 zeigt
eine Drehfeldmaschine analog zu 5, wobei
die Blechpakete 7 zur axialen Stabilisierung gezahnt sind. 7 zeigt
eine Drehfeldmaschine mit zwei unabhängigen Magnetkreisen zur axialen
Stabilisierung, wobei Rotor und Stator jeweils zwei vertikal verlaufende
Blechpakete aufweisen. 8 zeigt ebenfalls eine Drehfeldmaschine
mit zwei unabhängigen
Magnetkreisen, wobei die Blechpakete von Rotor und Stator jedoch
geneigt angeordnet sind, wodurch eine kombinierte axiale und radiale
Stabilisierung erreicht wird. Wie bereits erwähnt, kann in allen im Vorangegangenen
beschriebenen Drehfeldmaschinen die Erfindung dadurch implementiert
werden, dass die Wicklungen in den Blechpaketen des Stators entsprechend
segmentiert werden bzw. weitere Hilfswicklungen im Stator angeordnet
werden.