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Die
Erfindung betrifft einen Niet, insbesondere Blindniet, umfassend
einen als Hülse
ausgebildeten hohlen Nietkörper,
insbesondere der einen Setzkopf aufweist und insbesondere mit einem
darin angeordneten Nietdorn mit einem Dornkopf. Die Erfindung betrifft
weiterhin ein Verfahren zum Setzen eines Blindniets sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines Nietkörpers.
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Niete
der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Üblicherweise
umfassen derartige Niete einen als Hülse ausgebildeten hohlen Nietkörper, an
dem ein etwa als Kragen ausgebildeten Setzkopf angeordnet ist, wobei sich
ein solcher Setzkopf üblicherweise
aus der Einsetzrichtung eines solchen Nietkörpers in ein Fügegut auf
die Oberfläche
des Fügegutes
auflegt und verhindert, dass der Nietkörper durch eine Öffnung im
Fügegut
durch dieses hindurchdringt. Weiterhin umfasst ein solches Niet,
insbesondere wenn es als Blindniet ausgebildet ist, einen Nietdorn
mit einem Dornkopf, wobei der Nietdorn in der hohlen Hülse des Nietkörpers angeordnet
ist, und wobei der Dornkopf an dem dem Setzkopf gegenüberliegenden
Ende des Nietkörpers
angeordnet ist und der Dorn mit seinem Ende auf der Seite des Setzkopfes
aus dem Nietkörper
herausragt.
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Hierdurch
besteht die Möglichkeit,
ein derartiges Blindniet durch eine Öffnung, die sich in zwei zusammenzufügenden Fügeteilen
befindet, hindurchzustrecken, den Nietdorn mittels eines geeigneten
Werkzeugs zu ziehen, so dass der Dornkopf das dem Setzkopf gegenüberliegende
Ende des Nietkörpers
verformt und so den Niet befestigt, wobei die beiden zu fügenden Teile
miteinander verbunden werden.
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Hierbei
ist es bekannt, dass ein Nietdorn üblicherweise eine Sollbruchstelle
aufweist, an welcher der Nietdorn vom Dornkopf nach erfolgter Verformung
des Nietkörpers
abgetrennt wird, so dass der Dornkopf in dem dem Setzkopf gegenüberliegenden Ende
des Nietkörpers
nach der Verformung stecken bleibt.
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Derartige
Niete werden bekanntermaßen aus
Metall hergestellt, wobei nicht zwingend Nietkörper und Nietdorn bzw. Dornkopf
aus demselben Metall hergestellt sein müssen.
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Insbesondere
bei Fügearbeiten,
bei denen eine Vielzahl von Nieten zum Einsatz kommen, stellen die
Niete einen erheblichen Beitrag zum Gesamtgewicht der gefügten Konstruktion
dar. Insbesondere in Anwendungsfällen,
wo es auf besondere Leichtbauweise ankommt, stellt diese Fügetechnik
einen Nachteil dar.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen Niet bereitzustellen, welcher
gegenüber
herkömmlichen
Nieten leichter ist und dennoch hohe Festigkeiten, insbesondere
wie die bekannten Metallniete aufweist. Es ist weiterhin Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zum Setzen solcher Niete und ein Verfahren
zum Herstellen solcher Niete bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass der Nietkörper
des Niets zumindest in dessen hülsenförmigen Bereich
aus einem Faserkunststoffverbund gebildet bzw. gefertigt ist. Dies
hat den besonderen Vorteil gegenüber
herkömmlichen Niete,
die aus Metall gefertigt sind, dass keinerlei Korrosionsprobleme
auftreten, insbesondere keine elektrochemische Korrosion an den
Verbindungsstellen zwischen Niet und Fügeteil, wobei weiterhin die erfindungsgemäßen Niete
geringes Gewicht aufweisen und darüber hinaus elektrisch nicht
leitend sind.
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Insbesondere
in den Anwendungsfällen,
in denen die zu fügenden
Teile ebenfalls nicht metallisch sind, beispielsweise ebenso aus
einem Faserkunststoffverbund bestehen, ergeben sich besondere Vorteile
dadurch, dass die Fügeteile
und das jeweilige Niet zum Verbinden der Fügeteile aus dem gleichen Material
sind. Dies hat insbesondere Vorteile bei der Belastung der Fügeteile
sowie bei der Wärmeausdehnung,
die sowohl für
die Fügeteile
als auch für
die Niete in diesem Fall gleich wäre.
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Insbesondere
aufgrund der Gewichtseinsparung von derartigen Nieten mit einem
Nietkörper
aus einem Faserkunststoffverbund ergeben sich besondere Vorteile
im Flugzeugbau, wo die Gewichtseinsparung eine wesentliche Aufgabe
darstellt.
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Bei
einem derartigen erfindungsgemäßen Niet
kann neben dem Nietkörper
ebenso in einer weiterhin bevorzugten Ausführung auch der Nietdorn sowie
der an dem Nietdorn angeordnete Dornkopf aus einem Faserkunststoffverbund
gebildet sein. Es besteht jedoch ebenso auch die Möglichkeit,
dass Nietdorn und Dornkopf in üblicher
Weise aus einem Metall gebildet sind.
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Besondere
Vorteile hinsichtlich der Festigkeit und insbesondere auch hinsichtlich
der Bearbeitbarkeit erfindungsgemäßer Niete bei deren Herstellung ergeben
sich, wenn in bevorzugter Ausführung
im Faserkunststoffverbund des Nietkörpers, zumindest in dessen
hülsenförmigen Bereich
und/oder des Nietdorns bzw. Dornkopfes die Fasern in einem Winkel von
45 Grad, insbesondere von +/- 45 Grad, zur Längsachse des Nietkörpers und/oder
Nietdorns angeordnet sind. Ergänzend
kann es hierbei zur weiteren Verstärkung vorgesehen sein, dass
im Faserkunststoffverbund des Nietkörpers zumindest in dessen hülsenförmigen Bereich
und/oder des Nietdorns die Fasern zusätzlich zu der vorgenannten
Ausbildung auch parallel zur Längsachse
des Nietkörpers und/oder
Nietdorns angeordnet sind.
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Beispielsweise
können
in einer bevorzugten Ausführung
derartige erfindungsgemäße Nietkörper gewickelte
und/oder geflochtene Fasern umfassen, wobei es bei geflochtenen
Nietkörpern
vorgesehen sein kann, dass das Fasergerüst des Nietkörpers, welches
mit einer Kunststoffmatrix zu versehen ist, aus einem oder besonders
bevorzugt wenigstens zwei Flechtschläuchen gebildet ist, die koaxial
ineinander liegend angeordnet sind.
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So
kann durch die mehrfache Ineinanderordnung von Flechtschläuchen beispielsweise
die gewünschte
Hülsendicke
des Nietkörpers
erreicht werden. Ebenso besteht in alternativer Ausführung die Möglichkeit,
den Nietkörper
als Hülse
aus einem Faserband zu wickeln.
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Hierbei
kann es vorgesehen sein, dass zur Herstellung eines Nietkörpers aus
einer ursprünglich gewickelten
oder geflochtenen Hülse
mit gleichmäßigem Durchmesser
durch nachträgliche
formgebende Maßnahmen
ein Kragen zur Ausbildung eines Setzkopfes geformt wird, wonach
der geformte Faserkörper
mit einer Kunststoffmatrix getränkt
und bis zur Aushärtung
in Form gehalten wird.
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Ebenso
besteht in einer anderen Ausführung die
Möglichkeit,
zur Herstellung eines derartigen Nietkörpers zunächst eine Hülse mit gleichem Durchmesser
von Anfang bis Ende der Hülse
aus einem ausgehärteten
Faserkunststoffverbund herzustellen, wobei im Anschluss an die Aushärtung durch
umformende Maßnahmen
ein Kragen zur Ausbildung eines Setzkopfes an die Hülse geformt
wird.
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Hierfür kann es
beispielsweise vorgesehen sein, dass für die Umformung, insbesondere
wenn es sich bei dem Matrixmaterial des Faserkunststoffverbunds
um ein Duroplast handelt, zunächst
eine Erwärmung
stattfindet. Bei einem Duroplast wird es somit erfindungsgemäß vorgesehen
sein, eine Erwärmung
der Hülse
vor der Umformung bis über
die Glasumwandlungstemperatur des Matrixmaterials durchzuführen. Diese
Glasumwandlungstemperatur ist hierbei abhängig von der Art des Matrixmaterials und
somit materialabhängig
zu wählen.
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Es
kann sodann die Umformung der Hülse zur
Bildung eines Setzkopfes vorgenommen werden, wonach eine Abkühlung des
geformten Nietkörpers erfolgt.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltung des Matrixmaterials aus einem Thermoplast
kann vor der Umformung eine Erwärmung
von beispielsweise über
150 Grad Celsius, bevorzugt bis zu 180 Grad Celsius erfolgen, um
eine plastische Umformbarkeit des als Hülse ausgebildeten Nietkörperrohlings
zu erreichen.
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In
wieder einer anderen Ausführung
kann es vorgesehen sein, dass der Nietkörper des Niets als eine Hülse, insbesondere
mit im wesentlichen über die
Länge der
Hülse gleich
bleibendem Durchmesser ausgebildet ist die in diesem Hülsenbereich
einen ausgehärteten
Faser-Kunststoff-Verbund bildet und die an wenigstens einem Ende,
insbesondere welches einen späteren
Setzkopf bilden soll, ein loses noch nicht mit einem Matrixmaterial
getränktes
oder zumindest mit einem noch nicht ausgehärteten Matrixmaterial versehenes
hülsenförmiges,
insbesondere die Hülse
des Nietkörpers
fortsetzendes Fasergerüst
aufweist.
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In
einer Weiterbildung kann ein solches Fasergerüst (mit oder ohne unausgehärtetem Matrixmaterial)
auch an dem Ende der Hülse
angeordnet sein, welches dem (späteren)
Setzkopf gegenüberliegt.
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So
kann in dieser Ausführung
der Nietkörper durch
einen zentralen etwa mittig angeordneten hülsenförmigen Bereich gebildet werden,
der einen ausgehärteten
Faser-Kunststoff-Verbund aufweist und von dem aus sich beidseitig
ein Fasergerüst
erstreckt, welches noch gar nicht oder zumindest nur mit einem nicht
ausgehärteten
Matrixmaterial getränkt
ist. Das Fasergerüst
der Enden kann dabei identisch sein mit dem Fasergerüst des zentralen Hülsenbereiches
welches bereits in eine ausgehärtete
Matrix eingebunden ist.
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So
können
mittels eines solchen Nietrohlings sowohl einerseits der Setzkopf
nachträglich,
ggfs. erst im Augenblick des Setzens eines solchen Nietes und auch
nachträglich
der dem Setzkopf gegenüberliegende
Befestigungsbereich beim Setzen durch Umformung und ggfs. – sofern
nicht vorher geschehen durch Tränkung
mit einem Matrixmaterial – und Aushärtung des
Matrixmaterial gebildet werden.
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Erfindungsgemäß kann es
weiterhin vorgesehen sein, dass der Faserkunststoffverbund Nanopartikel
und/oder andere Funktionspartikel umfasst. Es kann sich hierbei
insbesondere um Partikel handeln, die zu einer besonderen weiteren
Festigkeit beitragen oder die eine andere gewünschte Funktion erfüllen. Als
Fasern im Faserverbund kommen dabei grundsätzlich Glas- oder Kohlefasern
oder andere geeignete Fasern in Betracht.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Niet,
bei welchem wenigstens der Nietkörper
aus einem Faserkunststoffverbund gebildet ist, kann es wie auch
bei den bekannten Nieten aus Metall vorgesehen sein, dass nach dem
Setzen des Nietes in eine Öffnung/Bohrung
von zu fügenden
Teilen der Nietdorn mittels eines entsprechenden Werkzeugs gezogen wird,
wobei eine Verformung des dem Setzkopf gegenüberliegenden Endes des Nietkörpers durch
den bewegten Dornkopf erfolgt. Diese Ende kann wie vorgenannt sowohl
ein bereits von einer Matrix getränktes ausgehärtetes Ende
sein oder ein ungetränktes hülsenförmiges Fasergerüst oder
ein mit einem Matrixmaterial getränktes jedoch noch nicht ausgehärtetes hülsenförmiges Fasergerüst.
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Hierbei
kann es in einer Ausführung
vorgesehen sein, dass der Dornkopf eine flache Unterseite hat, so
dass das hülsenartige,
dem Setzkopf abgewandte Ende des Nietkörpers gestaucht wird und sich
somit ausbaucht, wodurch das Aneinanderbefestigen der zu fügenden Teile
bewirkt wird.
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In
einer anderen Ausführung
kann es vorgesehen sein, dass der Dornkopf eine auf den Nietdorn zulaufende
Unterseite aufweist, z.B. eine kegelige, ballige, beispielsweise
halbkugelförmige
oder auch eine andere sonstige verjüngende Formgestaltung aufweist,
so dass beim Ziehen des Nietdorns der Dornkopf in das dem Setzkopf
abgewandte hülsenförmige Ende
des Nietkörpers
eindringt und dieses Ende durch das Eindringen aufweitet. Eindringen
und Aufweiten sowie das vorgenannte Ausbauchen des Nietkörperendes
können
auch gleichzeitig beim Ziehen des Nietdornes erfolgen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
kann es auch vorgesehen sein, dass der Dornkopf des Nietdornes beim
Ziehen des Nietdornes selbst verformt wird. Hierbei wird die Verformung bevorzugt
erst einsetzen, nachdem der Dornkopf des Nietdorns den Nietkörper für die Befestigung
der Fügeteile
verformt hat.
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Diese
Verformung des Dornkopfes kann beispielsweise derart erfolgen, dass
der Dornkopf vollständig
durch den hohlen Nietkörper
entfernbar ist. Hierbei kann es auch vorgesehen sein, dass durch das
vollständige
Hindurchziehen des Dornkopfes durch den hohlen Nietkörper der
Nietkörper
von innen aufgeweitet wird. Hierfür ist das Niet, insbesondere
hinsichtlich seines Nietkörpers,
in seinen Eigenschaften derart gewählt, dass eine Aufweitung durch das
Hindurchziehen des Dornkopfes möglich
ist. Ggfs. kann es auch vorgesehen sein, dass der Dornkopf ohne
eine eigene Verformung durch den Nietkörper hindurchziehbar ist und
die oben genannte Aufweitung bewirkt.
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Insbesondere
diese Art der Befestigung hat die besonderen Vorteile, dass sich
die Außenseite des
Nietkörpers
durch das Aufweiten von innen an die Innenbereiche der Ausnehmung/Bohrung
in den Fügegütern anpasst
und somit Schubbewegungen der beiden miteinander zu verbindenden
Fügegüter senkrecht
zur Längsachse
eines Nietkörpers
unterbunden werden.
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Für eine weitere
Gewichtseinsparung kann es auch vorgesehen sein, dass der Nietdorn und/oder
der Dornkopf des Nietdornes hohl ausgebildet ist bzw. sind. Hierbei
ergibt sich insbesondere auch eine bessere Verformbarkeit des Dornkopfes, beispielsweise
ab einer bestimmten Grenzbeanspruchung des Dornkopfes beim Ziehen
des Nietdorns, nachdem die Umformung des Nietkörpers erreicht ist.
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Um
ein besonders schonendes Setzen eines Blindnietes mit einem aus
einem Faserkunststoffverbund gebildeten Nietkörpers zu ermöglichen,
kann es in einem erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Verfahren zum Setzen eines solchen Nietes vorgesehen
sein, dass der Nietkörper
und/oder Nietdorn vor dem Setzen in ein Fügegut erwärmt und im erwärmten Zustand
nach dem Einsetzen in das Fügegut
der Nietdorn gezogen wird. Hierfür
kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass das Niet zunächst in
einer entsprechenden Vorrichtung vor dem Setzen erwärmt wird.
Gegebenenfalls kann es auch vorgesehen sein, dass die Erwärmung unmittelbar
in dem Werkzeug zum Ziehen des Nietdorns erfolgt, beispielsweise
dadurch, dass der Nietdorn selbst weiterhin metallisch ausgebildet
ist und die Erwärmung
des Nietkörpers
durch Wärmeleitung
von Wärme
durch den Nietdorn stattfindet. Es ergibt sich somit im erwärmten Zustand
eine leichtere und insbesondere nicht zerstörende Umformung des dem Setzkopf
abgewandten Endes des Nietkörpers,
insbesondere wonach der Nietkörper
erkaltet.
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Hierbei
können
je nach eingesetztem Matrixmaterial, welches bei dem Nietkörper verwendet wird,
unterschiedliche Temperaturen zur Erwärmung vorgesehen sein. Beispielsweise
kann bei einem duroplastischen Matrixmaterial eine Erwärmung bis über die
Glasumwandlungstemperatur vorgenommen werden, die für das jeweilige
Matrixmaterial typisch ist. Insbesondere wird es hierbei vorgesehen sein,
die Erwärmung
derart weit über
die Glasumwandlungstemperatur durchzuführen, dass selbst nach dem
Einsetzen des Nietes in das Fügegut
die Temperatur trotz der zwischenzeitlich erfolgten Abkühlung noch
oberhalb der Glasumwandlungstemperatur ist.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den nachfolgenden Figuren dargestellt. Es
zeigen:
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1 ein
Blindniet mit einem Nietkörper
aus einem Faserkunststoffverbund sowie einen darin eingesetzten
Nietdorn mit Dornkopf in balliger Ausführung
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2 die
im Wesentlichen gleiche Ausführung
wie in 1, jedoch mit einem Dornkopf mit flach ausgebildeter
Unterseite
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3 ein
typisches Fasergefüge
mit Fasern unter 45 Grad zur Längsachse
des Nietkörpers
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4 ein
Fasergefüge
wie in 3, jedoch mit zusätzlichen Faser in Längsrichtung
des Nietkörpers
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5 die
Ineinanderanordnung von zwei Flechtschläuchen zur Ausbildung eines
hülsenförmigen Nietkörpers
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6 ein
Wickel eines Faserbandes zur Ausbildung eines hülsenförmigen Nietkörpers
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7 eine
Abbildung wie in der 2 mit nahe zum Dornkopf bzw.
entfernt zum Dornkopf angeordneten Sollbruchstellen
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8 Niete
mit Sollbruchstellen wie in 7, jedoch
mit balligem Dornkopf am Nietdorn
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9:
einen Nietkörper
mit Setzkopf und einem trockenen oder zumindest nicht ausgehärtetem Fasergerüst am anderen
Ende
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10:
einen Nietkörper
mit beidseitigen trockenen oder zumindest nicht ausgehärtetem Fasergerüst
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11:
ein gesetztes Niet nach 11 mit umgeformten
endseitigem Fasergerüst.
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Die 1 zeigt
in teils geschnittener Ansicht und teils in Aufsicht ein Blindniet
gemäß der Erfindung,
bei welchem der Nietkörper 1 aus
einem Faserkunststoffverbund gebildet ist. Der Nietkörper 1 weist
an seinem unteren Ende einen Setzkopf 1a auf, der im Wesentlichen
wie ein Kragen an einer hohlen Hülse
gebildet ist.
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Dieser
Setzkopf 1a bildet einen Anschlag beim Einsetzen des Nietkörpers in
zwei miteinander zu verbindende Fügeteile 3. In der
vorliegenden Ausführung
weist der in dem Nietkörper
einliegende Nietdorn 2 einen balligen Dornkopf auf, der
beim Ziehen des Nietdorns 2 an seinem in der 1 unteren
Ende in das obere Ende des dem Setzkopf 1a abgewandten
Bereichs des Nietkörpers
eindringt und hierbei den Nietkörper
von innen aufweitet.
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Das
Eindringen erfolgt hierbei im Wesentlichen, bis dass die Abrisskraft
erreicht wird, wodurch der Nietdorn 2 an einer vorgesehenen
Sollbruchstelle 4 abreißt. Hierbei kann die Sollbruchstelle
derart am Nietdorn positioniert sein, dass der Nietdorn nach dem
Abriss vollständig
die hohle Hülse
durchsetzt und somit das Niet weiterhin stabilisiert.
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In
der 2 ist eine alternative Ausführung dargestellt, bei der
der Dornkopf des Nietdorns 2 eine flache Unterseite aufweist,
so dass beim Ziehen des Nietdorns dieser Kopf nicht in den Nietkörper eindringt,
sondern lediglich zu einer balligen Stauchung des Nietkörpers führt. Hier
kann es ebenso zum Abriss an einer Sollbruchstelle 4 kommen,
sobald die Abrisskraft erreicht ist, wobei in dieser Ausführung die
Sollbruchstelle nahe am Dornkopf angeordnet ist, so dass der Nietkörper nach
der Befestigung im Wesentlichen hohl ausgebildet ist.
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Die
beiden Ausführungen
gemäß 1 und 2 können hinsichtlich
der Sollbruchstellen jeweils alternativ ausgeführt sein, insbesondere für alle denkbaren
erfindungsgemäßen Nietkonstruktionen.
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Die
jeweilige Ausbildung und Anordnung der Sollbruchstellen ist in den
weiteren 7 und 8 bezüglich der
Ausführung
der beiden verschiedenen Dornköpfe
näher dargestellt.
Insbesondere ist hier linksseitig in der 7 bei der
Ausführung
des Dornkopfes mit einer flachen Unterseite wie auch in der 2 gestrichelt
der ballig ausgebeulte Zustand des Nietkörpers nach der erfolgten Verformung
angedeutet.
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Die 3 zeigt
in exemplarischer Ansicht die Faseranordnung in einem Fasergeflecht,
aus welchem der Nietkörper
hergestellt sein kann. Hierbei stellt die 3 im Wesentlichen
einen Ausschnitt aus dem hülsenförmigen Ende
des Nietkörpers 1 dar.
Erkennbar ist hier, dass zur Längsachse
A des Nietkörpers
die Fasern jeweils um +/- 45 Grad verkippt angeordnet sind.
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Demgegenüber zeigt
die 4 eine weitere Ausführung, bei der zusätzlich zur
Faseranordnung gemäß 3 so
genannte Stehfäden
auch unter 0 Grad, d.h. parallel zur Längsachse A des Nietkörpers angeordnet
sind.
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Hergestellt
werden kann ein Nietkörper 1, insbesondere
zunächst
als hülsenförmiger Rohling, beispielsweise
wie es die 5 zeigt, durch eine Ineinanderanordnung
von zwei Flechtschläuchen,
die nach der Ineinanderanordnung mit einem Matrixmaterial getränkt werden.
Hierbei kann das Tränken
mit Matrixmaterial und das Aushärten
je nach Verwendung des Matrixmaterials vor oder nach einer Umformung
des Fasergeflechtes zur Bildung des Setzkopfes 1a erfolgen.
Insbesondere bei einem Duroplast kann es auch vorgesehen sein, zunächst die
Hülse ohne
geformten Setzkopf aushärten
zu lassen, anschließend
bis über
die Glasumwandlungstemperatur des Matrixmaterials zu erwärmen und
im erwärmten
Zustand den Setzkopf durch umformende Maßnahmen zu bilden.
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Die 6 zeigt
eine alternative Ausführung zur
Bildung einer Hülse
des Nietkörpers 1,
bei dem ein Faserband als Wickel ausgebildet ist. Hierbei kann insbesondere
ein Aufwickeln des Faserbandes soweit erfolgen, dass die gewünschte Dicke
der Niethülsenwand
erreicht wird. Nach dem Wicklungsvorgang kann ebenso wie analog
bei einem Flechtschlauch das Tränken
mit einem Matrixmaterial und Aushärten erfolgen, wobei auch hier
eine Formung des Setzkopfes analog zur beschriebenen 5 vor oder
auch nach einem Aushärten
des Matrixmaterials, je nach verwendetem Matrixmaterial, erfolgen kann.
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Um
ein Reißen
des Faserkunststoffverbunds bei erheblichen Beanspruchungen beim
Ziehen des Nietdorns 2 zu vermeiden, kann es gemäß der Erfindung
vorgesehen sein, den Nietkörper
vor dem Ziehen des Nietdorns zu erwärmen, was jedoch in diesen
genannten Figuren nicht gezeigt ist. Auch hier kann die Erwärmung je
nach Material beispielsweise bei einem Duroplast bis über die
Glasumwandlungstemperatur erfolgen oder bei einem Thermoplast derart,
dass eine Umformung möglich
ist, jedoch bei der Umformung trotzdem eine genügende Festigkeit des Niets
erreicht wird, ohne dass sich die Fügeverbindung im erwärmten Zustand
löst.
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Allgemein
kann es auch vorgesehen sein, den Nietkörper als so genanntes Prepräg, d.h.
als vorimprägnierten
Rohling, herzustellen, bei dem das auszuhärtende Matrixmaterial beispielsweise
als Harz bereits in der Faser vorhanden, jedoch nicht ausgehärtet ist.
Es kann sodann durch Umformung eine Kragenbildung erfolgen, woran
sich eine Aushärtung
des Matrixmaterials, beispielsweise des Harzes, anschließt, wobei
diese Aushärtung
beispielsweise kalt oder warm erfolgen kann, beispielsweise auch
durch Strahlungshärtung,
wie Infrarot- oder Mikrowellenstrahlung.
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Ebenso
kann es vorgesehen sein, beim Setzen eines Nietes den Nietkörper als
derartigen Prepräg
zu verwenden und die Aushärtung
des vorimprägnierten,
jedoch bislang nicht gehärteten
bzw. zumindest nicht vollständigen
Nietkörpers
nach der Umformung durchzuführen,
beispielsweise gemäß den vorgenannten
Maßnahmen,
wie die Strahlungshärtung.
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Die 9 zeigt
eine Ausführung
mit einem Nietkörper 1,
welcher einen hülsenförmigen aus
ausgehärteten
Faser-Kunststoffverbund gebildeten Bereich mit einem bereits geformten
Setzkopf 1a aufweist. Dem Setzkopf 1a gegenüberliegend
ist ein Bereich angeordnet, in welchem ein noch nicht mit einem
Matrixmaterial getränktes
bzw. zumindest noch nicht ausgehärtetes
Fasergerüst 5 den
Hülsenbereich
des Nietkörpers 1 fortsetzt.
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So
kann auf einfache Weise nach dem Setzen eines solchen Niets das
Fasergerüst,
ggfs nach vorheriger Tränkung
mit Matrixmaterial, sofern nicht eine unausgehärtete Vorimprägnierung
vorgesehen ist, umgeformt und gehärtet werden. Hierzu werden bevorzugt
die zu fügenden
Teile in Position gehalten bis die Aushärtung stattgefunden hat, die
durch Strahlung und/oder Wärme
unterstützt
werden kann.
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Die 10 zeigt
eine Ausführung
eines erfindungsgemäßen Niets,
bei der beiden Enden 5 und 6 eines zentralen ausgehärteten Hülsenbereichs 1 wie
das zuvor beschriebene Fasergerüstende 5 der 10 ausgebildet
ist.
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Die 11 zeigt
ein solches erfindungsgemäßes Niet
nach dem Setzen. Die Fasergerüstenden 5 und 6 wurden
vor oder auch nach der Umformung mit einem Matrixmaterial getränkt oder
waren bereits herstellerseitig vorimprägniert jedoch noch nicht gehärtet. Nach
der Härtung
des Matrixmaterials in den Fasergerüstenden 5 und 6 sind
die Fügeteile 3 sicher miteinander
verbunden.