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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der Therapie,
Prophylaxe und Diagnose degenerativer Erkrankungen, insbesondere neurodegenerativer
Erkrankungen. Im Speziellen betrifft die vorliegende Erfindung Gene
und Proteine, die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress
in Zellen reguliert werden und die zur Therapie, Prophylaxe und
Diagnose degenerativer Erkrankungen, insbesondere neurodegenerativer
Erkrankungen, eingesetzt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft
zudem die Verwendung von Genen und Proteinen, die im Zusammenhang
mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden, für die Durchmusterung
von Kandidatensubstanzen, um prophylaktische und/oder therapeutische
Wirkstoffe zu identifizieren, welche die biologische Aktivität von Genen
und/oder Proteinen, die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen
Stress in Zellen aktivier werden, modulieren. Weiter betrifft die
vorliegende Erfindung Verfahren zur Diagnose degenerativer Erkrankungen,
insbesondere neurodegenerativer Erkrankungen, und Verfahren zur
Identifizierung von prophylaktischen und/oder therapeutischen Wirkstoffen,
welche die biologische Aktivität
von Genen und/oder Proteinen, die im Zusammenhang mit chronischem
oxidativen Stress in Zellen aktiviert werden, modulieren. Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung Kits zur Durchführung der
Diagnoseverfahren.
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Aerobe
Organismen verwenden für
die Aufrechterhaltung des gesamten katabolen und anabolen Stoffwechsels
u.a. Oxidationsreaktionen, um Energie aus der Nahrung zu gewinnen
und Stoffwechselmetaboliten zur Verfügung zu stellen. Dabei entstehen
in den Zellen laufend reaktive Sauerstoff- (= ROS; reactive oxygen
species) und reaktive Stickstoff-Verbindungen (= RNS; reactive nitrogern
species) wie Superoxidanionen, Hydroxylradikale, Wasserstoffperoxid,
Peroxinitrite und Stickstoffmonoxid. Das Auftreten bzw. Entstehen
dieser reaktiven Moleküle
muss sehr genau reguliert werden, um eine unkontrollierte Oxidation
bzw. Nitrierung von Biomolekülen
wie Proteinen, DNA und Lipiden in den Zellen zu verhindern. Bei
einem Ungleichgewicht zu Gunsten von ROS und/oder RNS unterliegen
die Zellen einem oxidativen Stress, der in unkontrollierter und
unerwünschter
Weise zur Modifikation von Biomolekülen und damit zum Absterben
(Degeneration) der Zellen führen
kann. Nervenzellen sind wegen ihres hohen Energieverbrauchs und
ihrer hohen Stoffwechselaktivität
besonders Das Absterben von Nervenzellen kann für den betroffenen Menschen
verheerende und irreversible Auswirkungen haben. Das Absterben von
Nervenzellen kann zum Beispiel als Folge eines Schlaganfalls, Herzinfarkts,
von traumatischen Hirn- und Rückenmarksverletzungen,
Infektionen, Entzündungsreaktionen,
Excitotoxizität,
Ischemien, Hypoxien oder anderer Mangelversorgungen des Gehirns
bzw. Rückenmarks
eintreten. Darüber
hinaus tritt ein Absterben von Nervenzellen bei neurodegenerativen
Erkrankungen wie Morbus (M.) Alzheimer, Lewy Body Erkrankungen wie
M. Parkinson, diffusen Lewy Body Erkrankungen, M. Huntington, Amyotropher
Lateraler Sklerose (ALS), Prion-Erkrankungen (PrD), Creutzfeldt-Jakob Erkrankung, Down-Syndrom,
frontotemporalen Demenzen (FTD), Corticobasalen Degenerationen,
Multiinfarkt-Demenzen, progressiver supranukleärer Lähmung, Multisystematrophie
und Korsakoffs Syndrom auf. Ein Absterben von Nervenzellen kann
ebenso die Folge von Medikamentenwirkungen sein. So kann bei einer
längeren
Verabreichung von Neuroleptika zur Behandlung psychotischer Zustände bei
Patienten eine chronische tardive Dyskinesie auftreten, die durch
den Anstieg der Konzentration freier Radikale in den betroffenen
Neuronen mit anschließender
Degeneration der Neurone hervorgerufen wird.
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Die
Ursache des selektiven und progressiven Absterbens von Neuronen
bei neurodegenerativen Erkrankungen ist nicht geklärt. Die
Erkrankungen treten jeweils in einer Höhe von maximal 10% als autosomal
vererbte Formen auf und betreffen die Patienten dann vor ihrem 65.
Lebensjahr ("early
onset"). Für M. Alzheimer
sind intrazelluläre,
hauptsächlich aus
hyperphosphoryliertem Tau-Protein bestehende, neurofibrilläre "tangles" (NFT) und extrazelluläre Ablagerungen
von Amyloid β (Aβ) 40-42 in
senilen Plaques (SP) charakteristisch. Die Folge ist ein selektiver
Verlust cholinerger Neurone. Es existieren jedoch auch Plaque-freie
Formen der Alzheimer-Erkrankung.
Die vererbten Formen werden überwiegend
durch Mutationen in Genen, die das Aβ-Vorläufer-Protein (APP) und das
Presenilin (PS1 bzw. PS2) kodieren, hervorgerufen. Die auf diesem
Befund beruhende Amyloid-Hypothese sieht eine veränderte Aβ-Homöostase mit
der Folge fortschreitender Aβ-Ablagerungen
und Aβ-Aggregationen
als Ursache für
das Absterben der cholinergen Neurone.
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Die
Parkinson-Symptomatik wird durch Dopaminmangel, auf Grund des Absterbens
von Neuronen in der Substantia nigra des Gehirns hervorgerufen.
Auf zellulärer
Ebene ist das Auftreten von Lewy Bodies zu beobachten, die überwiegend
aus aggregiertem α-Synuclein
bestehen, aber auch weitere Proteine, wie Ubiquitin-C-terminale
Hydrolase, enthalten. Eine familiäre Häufung von M. Parkinson wurde
bisher mit mehr als 10 chromosomalen Regionen assoziiert, wobei
Mutationen in den Genen, die α-Synuclein
(PARK1), Parkin (PARK2) und DJ-1 (PARK7) kodieren, eindeutig krankheitsverursachend
sind.
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ALS
wird durch einen progressiven Verlust an Motorneuronen verursacht.
20 % der familiären Formen
der Erkrankung werden mit mehr als 90 Mutationen in der Cu-Zn-Superoxiddismutase
(SOD) assoziiert.
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M.
Huntington wird durch die fatale Verlängerung einer CAG-Trinukleotid-Wiederholungssequenz in
dem Gen, welches das Huntington-Protein kodiert, verursacht. Diese
Verlängerung
führt zur
Bildung eines Glutamin-reichen anormalen Huntington-Proteins, das
intrazellulär
akkumuliert und Aggregate u.a. in striatalen Neuronen bildet.
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Die überwiegende
Anzahl neurodegenerativer Erkrankungen tritt jedoch ohne Beteiligung
der jeweils bekannten Mutationen als sporadische Form nach dem 65.
Lebensjahr ("late
onset") auf. Sie
werden durch multifaktorielles Zusammenwirken von Umwelteinflüssen und
endogenen Faktoren hervorgerufen. Als Hauptrisikofaktor gilt das
Alter.
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Zellschädigender
oxidativer Stress durch ROS und RNS wird in den letzten Jahren zunehmend als
krankheitsauslösender
oder -fördernder
Faktor gesehen. So wurden bei M. Alzheimer und M. Parkinson vermehrt
Protein-Nitrierung, Protein-Carbonylierung, Glykoxidierung und Lipidperoxide
in Gehirnproben nachgewiesen. Weitere Evidenzen sind ein kompensatorisches
Hochregulieren antioxidativer Enzyme und die verstärkte Oxidation
von RNA bzw. DNA sowie eine verringerte Fähigkeit, solche Schädigungen
zu reparieren. Bei M. Parkinson ist darüber hinaus ein reduzierter
Spiegel an mitochondrialem Atmungs-Komplex I und intrazellulären Thiolen
sowie ein Anstieg von Eisen zu finden. Tiermodelle stützen die
oxidative Stress-Hypothese
bei der Entstehung von M. Parkinson. So induziert die Verabreichung von
6-OH-Dopamin oder
1-Methyl-4-Phenyl-1,2,3,6-Tetrahydropyridin (MPTP) ebenso wie eine
chronische Pestizid-Exposition die Degeneration dopaminerger Neurone.
Das durch die PARK7-Region
kodierte DJ-1-Protein übernimmt
in der Zelle eine antioxidative Funktion. Ebenso ist bekannt, dass
eine α-Synuclein-Aggregation
durch oxidativen Stress hervorgerufen wird. Bei ALS werden im Rückenmark
vermehrt Nitrotyrosine, bei M. Huntington im Striatum vermehrt 8-Hydroxy-Desoxyguanosin
und Nitrotyrosin als oxidative Stressmarker beobachtet.
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Oxidativer
Stress ist daher in der Pathogenese neurodegenerativer Erkrankungen
ein kritisches Bindeglied zwischen exogenen Faktoren wie Umweltgiften
und endogenen Faktoren wie genetischer Prädisposition. Zudem ist bekannt,
dass die Effektivität
von Radikal-Entgiftungssystemen,
wie das Glutathion (GSH)-System, im Alter abnimmt. Eine Therapie,
die direkt bei den zellulären
Schutzmechanismen gegen diesen Stress eingreift und dadurch neuroprotektiv
wirkt, wäre
wünschenswert
und könnte
zukünftig
die Krankheitsprogression verhindern.
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Für neurodegenerative
Erkrankungen gibt es derzeit keine effektiven Medikamente. Die eingesetzten
Wirkstoffe bekämpfen
nur Symptome. Sie können das
Fortschreiten der Erkrankungen jedoch nicht stoppen. Zum Teil werden
erhebliche Nebenwirkungen wie Dyskinesien, Verwirrtheitszustände, etc. ausgelöst. Die
Medikation zielt auf einen Ersatz des fehlenden Neurotransmitters
bzw. auf eine Maximierung der Funktion der noch überlebenden Neurone ab, deren
Anzahl zu Beginn der Symptome bereits drastisch, bei Alzheimer z.B.
um mehr als 50 %, reduziert ist.
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60-80
% der Alzheimer-Patienten sprechen auf die Gruppe der Acetylcholinesterase-Hemmer nicht
an. Als einzige Alternative steht der NMDA-Rezeptor-Antagonist Memantin
zur Verfügung.
In klinischer Entwicklung sind u. a. selektive Liganden für nikotinische
Acetylcholinrezeptoren und NMDA-Rezeptoren, Hemmstoffe der β- bzw. der γ-Sekretase sowie
der Tau-Aggregation, eine Vakzinierung gegen β-Amyloid, nicht-steroide anti-inflammatorische
Medikamente, Cholesterinspiegel senkende Medikamente (Statine) sowie
unspezifische Antioxidanzien (u.a. spin trapping Agenzien).
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Bei
Parkinson hilft die Kombination von Levo-Dopa und Decarboxylase-Hemmern
nur ca. 5 Jahre. Weiterhin werden Dopamin-Agonisten oder Hemmstoffe
der Monoamino-Oxidasen oder der Catechol-O-Methyltransferase verabreicht.
In klinischer Entwicklung sind u. a. Nervenwachstumsfaktoren, Neuroimmunophiline,
unspezifische Antioxidanzien, Kinase-Hemmer (CEP 1347) sowie Zellersatz-Therapien
(u.a. Spheramine®).
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Bei
ALS wird der NMDA-Rezeptorantagonist Riluzol zur symptomatischen
Therapie eingesetzt. Dabei ist eine sehr geringe Verlängerung
der Überlebenszeit
von 2 Monaten zu beobachten, wobei die Erkrankung innerhalb von
2-5 Jahren nach Diagnose zum Tod führt.
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Daher
besteht für
neurodegenerative Erkrankungen ein großer Bedarf nach neuen Medikamenten
mit höherer
Effizienz, Spezifität
und Verträglichkeit.
Insgesamt existiert eine Fülle
von Therapie-Ansätzen,
die anti-inflammatorische, anti-aggregatorische, anti-exzitatorische,
anti-apoptotische,
anti-oxidative, neurotroph-regenerative sowie Transkriptions-/Translationsmodifizierende
Strategien verfolgen. Ein breit angelegtes therapeutisches Vorgehen, das
nach Möglichkeit
an mehreren Stellen der degenerativen Kaskade ansetzt, scheint bei
der Komplexität
der pathophysiologischen Prozesse derzeit am aussichtsreichsten
zu sein.
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Bisherige
anti-oxidative Therapie-Strategien für neurodegenerative Erkrankungen
verwenden nur unspezifische Antioxidanzien (wie Vitamin E, Idebenon).
Diese brachten jedoch keine Verbesserung der Krankheitssymptomatik.
All diesen Ansätzen
fehlt die gezielte Modulation von zelleigenen Genen und Proteinen,
die eine entscheidende Funktion bei der Bewältigung der Ursachen oder Folgen
von oxidativem Stress ausüben
und dadurch neuroprotektiv wirken. Die aussichtsreichsten Möglichkeiten,
diese Gene bzw. Proteine zu identifizieren, sind Bedingungen, bei
denen Zellen gegen oxidativen Stress ankämpfen, aber noch überleben
können,
d.h. sie unterliegen chronischen und vor allem subletalen oxidativen Stressbedingungen.
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Im
Licht des dargestellten Stands der Technik besteht die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung darin, Gene bzw. deren Produkte bereitzustellen,
die im Zusammenhang mit chronisch oxidativem Stress in den Zellen
reguliert werden. Weiter besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, mittels dieser Gene bzw. deren Produkten Wirkstoffe zur Therapie
und/oder Prophylaxe von degenerativen, insbesondere neurodegenerativen
Erkrankungen zu identifizieren.
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Diese
Aufgabe wird von den in den Patentansprüchen definierten Gegenständen gelöst.
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Unter „oxidativem
Stress" versteht
man die Entstehung von reaktiven Sauerstoffspecies bzw. reaktiven
Stickstoffspecies in Zellen oder Geweben. Sauerstoffspecies können Superoxidanion,
Hydroxylradikal und H2O2 sein.
Stickstoffspecies können Peroxinitrite
und Stickstoffmonoxid sein. Diese Species entstehen zum Beispiel
bei den Reaktionen der Atmungskette in den Mitochondrien jeder Zelle.
Das Risiko einer Zellschädigung
steigt, wenn z.B. im Gehirn eine hohe Soffwechselaktivität vorherrscht.
Die Sauerstoffspecies werden im Regelfall durch antioxidative Enzyme
wie Superoxiddismutase, Katalase oder Glutathionperoxidase eliminiert.
Gelingt diese Elimination jedoch nicht vollständig, entstehen Hydroxylradikale
Superoxidanionen und Wasserstoffperoxid, welche schwere Zellschäden und
Zelltod und schließlich
z.B. neurologische degenerative Erkrankungen verursachen können.
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Der
Begriff „chronischer
oxidativer Stress" oder „chronischer
subletaler oxidativer Stress",
wie er hierin verwendet wird, bezeichnet die durch eine Einwirkung
von oxidativem(n) Stressor(en) bewirkte Zunahme mindestens einer
reaktiven Sauerstoff- oder Stickstoffverbindung in Zellen verglichen
mit einer Kontrollbedingung, wobei die Zunahme mindestens 4 Stunden
dauert und bis zu 35 Tage oder länger
anhalten kann.
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Der
Begriff „oxidativer
Stressor", wie er
hierin verwendet wird, bezeichnet ein Molekül, das in Zellen oxidativen
Stress erzeugt.
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Die
Begriffe "Derivat" oder „Variante" von Nukleinsäuren, wie
sie hierin verwendet werden, bezeichnen Nukleinsäuresequenzen, die eine oder mehrere
Deletionen, Substitutionen, Additionen, Insertionen und/oder Inversionen,
wie sie dem Fachmann bekannt sind, zu einer Vergleichsnukleinsäure aufweisen.
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Die
Begriffe "Derivat" oder „Variante" von Proteinen, wie
sie hierin verwendet werden, bezeichnen Aminosäuresequenzen, die eine oder
mehrere Deletionen, Substitutionen, Additionen, Insertionen und/oder
natürliche
bzw. unnatürliche
Protein-Modifikationen, wie sie dem Fachmann bekannt sind (z. B. Glykosylierung
oder GPI-Anker), zu einem Vergleichsproteins aufweisen.
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Die
Begriffe „homologe
Sequenz" oder „Homologie", wie sie hierin
verwendet werden, bezeichnen eine Nukleinsäure- oder Proteinsequenz mit
signifikanter Ähnlichkeit
zu einer Vergleichssequenz oder Fragmenten davon, wobei die diese
homologen Sequenzen aufweisenden Nukleinsäuren bzw. Proteine eine Aktivität oder Teilaktivität vergleichbar
der Aktivität
der Nukleinsäuren
bzw. Proteine mit der Vergleichssequenz aufweisen. Als homologe
Sequenzen gelten Nukleinsäuresequenzen,
die mit Vergleichssequenzen oder Fragmenten dieser Vergleichssequenzen
unter stringenten oder wenig stringenten Bedingungen hybridisieren
(zu stringenten und wenig stringenten Bedingungen siehe Sambrook et
al., Molecular Cloning, Cold Spring Harbour Laboratory (1989), ISBN
0-87969-309-6). Ein Beispiel für stringente
Hybridisierungsbedingungen ist: Hybridisierung in 4 × SSC bei
65° C (alternativ
in 50% Formamid und 4 × SSC
bei 42° C),
gefolgt von mehreren Waschschritten in 0,1 × SSC bei 65°C für insgesamt
eine Stunde. Ein Beispiel für
wenig stringente Hybridisierungsbedingungen ist Hybridisierung in
4 × SSC
bei 37°C,
gefolgt von mehreren Waschritten in 1 × SSC bei Raumtemperatur. Als
homologe Sequenzen sollen weiter Nukleinsäure- oder Proteinsequenzen
oder Fragmente davon gelten, die unter Zuhilfenahme des Similaritätsalgorithmus
BLAST (Basic Local Alignment Search Tool, Altschul et al., Journal
of Molecular Biology 215, 403-410 (1990) eine signifikante Ähnlichkeit
mit den als Vergleichssequenzen verwendeten Nukleinsäure- und
Aminosäuresequenzen
aufweisen. Als signifikant ähnlich
werden, wie hier verwendet, Sequenzen bezeichnet, die z.B. unter
Verwendung von Standardparametern im Blast-Service des NCBI ein Signifikanzniveau
(Probability) von P < 10–5 aufweisen,
wenn Sie mit den Vergleichssequenzen oder Fragmenten davon verglichen
werden.
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Der
Begriff „Modulator", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet einen Wirkstoff, der in der Lage ist, die Expressionsrate
eines Gens und/oder die biologische Aktivität eines Proteins zu verändern, insbesondere
zu erhöhen
oder zu erniedrigen. Die Änderung
der Expressionsrate oder der biologischen Aktivität kann dabei
direkt mit dem Fachmann bekannten Verfahren auf Nukleinsäureebene
(z.B. erzeugte mRNA) und auf Proteinebene (z. B.Westernblot, ZD-Gelelektrophorese
oder FRET) ermittelt werden.
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Die
Begriffe „therapeutisches
Zielmolekül" oder „drug target", wie sie hierin
verwendet werden, bezeichnen Gene oder Proteine, die durch gezielte Beeinflussung
in ihrer Expressionsrate oder biologischen Aktivität durch
ein bindendes Molekül
oder eine Substanz zu Therapie, Diagnose, Heilung, Verzögerung und/oder
Prophylaxe von Erkrankungen verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Gene bzw. Proteine, die während chronischen
subletalen oxidativen Stressbedingungen reguliert werden und zum cytoprotektiven
Arsenal von Zellen gehören.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, diese Gene bzw. Proteine
sowie davon abgeleitete Derivate, Varianten, Homologe und Fragmente
sowie gegen diese gerichtete Antikörper für Verfahren zur Therapie, Prophylaxe
und Diagnose degenerativer Erkrankungen, insbesondere neurodegenerativer
Erkrankungen, sowie für
Verfahren zur Identifizierung von prophylaktischen und/oder therapeutischen
Wirkstoffen, welche die biologische Aktivität dieser Gene und/oder Proteine
modulieren, zu verwenden. Weiter stellt die vorliegende Erfindung
diagnostische Kits und die Gene und Proteine bereit, die im Zusammenhang
mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden. Die
Kits, Gene und Proteine werden dazu verwendet, um degenerative Erkrankungen
und im Besonderen neurodegenerative Erkrankungen frühzeitig
durch geeignete Maßnahmen
zu verhindern, zu therapieren oder zu diagnostizieren bzw. das Risiko
einer solchen Erkrankung durch diese Diagnose zu erniedrigen.
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Nukleinsäuren bereit,
die Gene repräsentieren,
die in eukaryotischen Zellen im Zusammenhang mit chronischem oxidativen
Stress reguliert werden. Weiter stellt die vorliegende Erfindung
die von diesen Genen kodierten Proteine bereit. Ferner stellt die
vorliegenden Erfindung auch solche Proteine bereit, die im Zusammenhang
mit chronischem oxidativen Stress reguliert werden, ohne dass die
Regulation auf der Ebene der Nukleinsäuren einsetzt. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Homologe, Derivate, Varianten
und Fragmente der Nukleinsäuren
sowie der von den Nukleinsäuren
kodierten Proteine.
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Vorzugsweise
kodieren die Gene, die in eukaryotischen vorzugsweise humanen Zellen
im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress reguliert werden,
für MAC30
(Meningiomaassociated protein), BRI3 (Synonym: I3, pRGR2), G1P3, LOC222171,
CUE domain containing 1 (CUEDC1), Niemann-Pick disease type C2 (NPC2),
Asef (APC-stimulated guanine nucleotide exchange factor), Midnolin
(MIDN), spermatogenesis associated 5-like 1 (SPATA5L1), EPPB9-Protein (B9-Protein), early
estrogen-induced gene 1 Protein (EEIG1) (= chromosome 9 open reading
frame 132 (C9orf132), Homo sapiens family with sequence similarity
102, member A (FAM102A)), Stearoyl-CoA Desaturase (SCD; Delta-9-Desaturase)
und Isopentenyldiphosphate delta isomerase 1 Protein (IDI1; = Isopentenyl diphosphate
dimethylallyl diphosphate isomerase 1). Ferner betrifft die vorliegende
Erfindung die Transkriptvarianten der jeweiligen Gene.
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für MAC30
betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen entsprechend der NCBI
Genbank/EMBL Accession-Nummern NM_014573, BC045655, BC091504, CR613993,
CR590967, CR612870, L19183, BC017362 (siehe Beispiel 1).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für BRI3
betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen entsprechend der NCBI
Genbank/EMBL Accession-Nummern BC018737, BC071992, AF041430, AB055977, NM_015379,
BC062370, AF106966 (siehe Beispiel 2).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für G1P3
betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen entsprechend der NCBI
Genbank/EMBL Accession-Nummern NNI_022872, NM_022873, NM_002038, X02492,
AK024814, BN000257, BC011601, BC015603 und BT006850 (siehe Beispiel
3).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für LOC222171 betreffen
vorzugsweise die cDNA Sequenzen entsprechend der NCBI Genbank/EMBL
Accession-Nummern BC029131, NM_175887, CR619478, CR608739, CR610203,
BC018144, CR604389 (siehe Beispiel 4).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für CUEDC1 betreffen
vorzugsweise die cDNA Sequenzen entsprechend der NCBI Genbank/EMBL
Accession-Nummern NM_017949, AK000746, BC056882, AK000977 (siehe
Beispiel 5).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für Niemann-Pick
disease type C2 (NPC2) betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen
entsprechend der NCBI Genbank/EMBL Accession-Nummern NM_006432,
B0002532, CR609490, CR608935, CR605546, CR622486, AK222474, CR624497, CR601885,
X67698, CR595914 (siehe Beispiel 6).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für Asef (APC-stimulated
guanine nucleotide exchange factor) betreffen vorzugsweise die cDNA
Sequenz entsprechend der NCBI Genbank/EMBL Accession-Nummer AB042199 (siehe
Beispiel 7).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für Midnolin (MIDN)
betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen entsprechend der NCBI
Genbank/EMBL Accession-Nummern NM_177401, BC060848, BC094778, CR598784,
BC015089, AK075506 (siehe Beispiel 8).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für spermatogenesis
associated 5-like 1 (SPATASL1) betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen
entsprechend der NCBI Genbank/EMBL Accession-Nummern B0000981, NM_024063, BC051861,
AK023232 (siehe Beispiel 9).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für EPPB9-Protein
(= B9-Protein) betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen entsprechend
der NCBI Genbank/EMBL Accession-Nummern NM_015681, AB030506, B0002944
(siehe Beispiel 10).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für early
estrogen-induced gene 1 Protein (EEIG1) (= chromosome 9 open reading
frame 132 (C9orf132); = Homo sapiens family with sequence similarity
102, member A (FAM102A)) betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen
entsprechend der NCBI Genbank/EMBL Accession-Nummern NM_203305,
BC047949, NM_001035254, AK074108 (siehe Beispiel 11).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für Stearoyl-CoA
Desaturase (SCD; Delta-9-Desaturase) betreffen vorzugsweise die
cDNA Sequenzen entsprechend der NCBI Genbank/EMBL Accession-Nummern S70284, Y13647,
NM_005063, B0005807, AK222862, AB208982, BC062303, AF097514, AB032261
(siehe Beispiel 12).
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Die
Nukleinsäuresequenzen
für IDI1
(Isopentenyl diphosphate dimethylallyl diphosphate isomerase 1)
betreffen vorzugsweise die cDNA Sequenzen entsprechend der NCBI
Genbank/EMBL Accession-Nummern NM 004508, BC057827, BC019227, BC022418,
BC025375, BC006999, B0005247, AF271720 (siehe Beispiel 13).
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Vorzugsweise
betreffen die Proteine, die in eukaryotischen vorzugsweise humanen
Zellen im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress reguliert
werden, die Expressionsprodukte der vorstehend aufgeführten Gene
und deren Transkriptvarianten.
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Die
Aminosäuresequenzen
des Proteins MAC30 betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern NP_055388,
AAH91504, AAH45655, AAA16188.
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Die
Aminosäuresequenzen
des Proteins Brain protein i3 (BRI3) betrifft vorzugsweise die Accession
Nummern AAH18737, AAH71992, AAD05167, BAB32785, NP_056194, AAH62370, AAF18565,
095415. Das Protein brain protein i3 darf nicht mit dem Protein
mit der Accession Nummer Q9NQX7 verwechselt werden, das die gleiche
Bezeichnung BRI3 trägt,
aber keine Ähnlichkeit
zu dem Protein dieser Erfindung hat.
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Die
Aminosäuresequenzen
des Proteins Interferon induziertes 6-16 Protein betrifft vorzugsweise
die Accession Nummern NP_075010, NP_075011, NP_002029, AAH15603,
CAE12275, AAH11601, AAP35496, CAA26322.
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Die
Aminosäuresequenzen
des Proteins LOC222171 betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern AAH29131,
NP_787083, EAL24204.
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Die
Aminosäuresequenzen
des CUE domain-containing 1 Proteins betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern
NP_060419, BAA91357, AAH56882, BAA91452, Q9NWM3.
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Die
Aminosäuresequenzen
des NPC2 Proteins betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern NP_006423,
AAH02532, BAD96194, CAA47928, P61916.
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Die
Aminosäuresequenz
des Asef-Proteins betrifft vorzugsweise die Accession-Nummer BAB11941.
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Die
Aminosäuresequenzen
des Midnolin-Proteins betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern
NP_796375, AAH94778, BAC11659, AAH15089.
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Die
Aminosäuresequenzen
des Spermatogenesis assoziierte 5 ähnliche Proteins 1 (SPATA5L1)
betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern AAH00981, NP_076968,
BAB14482.
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Die
Aminosäuresequenzen
des humanen EPPB9-Proteins betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern NP_056496,
BAA82655, AAH02944.
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Die
Aminosäuresequenzen
des humanen EEIG1-Proteins betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern NP_001030331,
NP_976050 und BAB84934.
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Die
Aminosäuresequenzen
des humanen SCD-Proteins betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern BAA93510,
BAD92219, AAH62303, AAD29870, NP_005054, AAH05807, 000767, BAD96582,
AAB30631, CAA73998.
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Die
Aminosäuresequenzen
des humanen Isopentenyl-diphosphate delta isomerase 1 Proteins (IDI1;
= Isopentenyl diphosphate dimethylallyl diphosphate isomerase 1)
betrifft vorzugsweise die Accession-Nummern Q13907, NP_004499, AAH19227, AAK49435,
AAK49434, AAK29357, AAH06999.
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Vorzugsweise
betrifft die Erfindung Nukleinsäuren,
die Sequenzen gemäß der SEQ
ID NO:1 bis 81 aufweisen sowie Proteine, die Sequenzen gemäß der SEQ
ID NO:82 bis 145 aufweisen und deren Homologe, Derivate, Varianten
und Fragmente. Wenn es sich um Homologe der erfindungsgemäßen Nukleinsäuren handelt,
weisen die Homologen eine Homologie von mindestens 80%, bevorzugt
eine Homologie von etwa 85%, 90%, 95% oder 99% mit Nukleinsäuren mit
der Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:1-81 auf. Wenn es sich um Homologe der erfindungsgemäßen Proteine
handelt, weisen die Homologen eine Identität von mindestens 70%, bevorzugt eine
Identität
von etwa 75%, 85%, 90%, 95% oder 99% zu Proteinen mit der Sequenz
gemäß der SEQ ID
NO:82 bis 145 auf. Weiter können
die erfindungsgemäßen Proteine
Modifikationen aufweisen. Beispielhafte Modifikationen sind chemisch
modifizierte Aminosäuren
wie in der Natur nicht vorkommende (unnatürliche) Aminosäuren, Deletionen,
Mutationen und Additionen in der Aminosäuresequenz, Fusionen der Proteine
mit heterologen Polypeptiden (Fusionsproteine) sowie chemische und
biologische Modifikationen von Aminosäuren durch in der Natur vorkommende
und nicht vorkommende Strukturen wie Glykosilierungen, GPI-Anker
und/oder Lipidierungen.
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Die
Nukleinsäuremoleküle gemäß der vorliegenden
Erfindung können
natürlich
oder nicht-natürlich vorkommende
genomische DNA, RNA, cDNA, microRNA, siRNA sowie Homologe, Derivate,
Fragmente und Varianten, insbesondere alternative Splicevarianten,
davon sein oder modifizierte, insbesondere transkriptionell oder
chemisch modifizierte, Nukleinsäuren
oder Peptide Nucleic Acids (PNAs) und dergleichen sein.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Oligonukleotide,
die als Sonde oder Primer selektiv an die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren hybridisieren
und zur Detektion und/oder Amplifikation dieser Nukleinsäure-Moleküle in biologischem
Probenmaterial verwendet werden können. Die Oligonukleotide können DNA,
RNA oder PNAs sein. Im Fall von DNA oder RNA bestehen die Oligonukleotide
aus mindestens 6, vorzugsweise 6-50, 10-45, 12-40, 15-35, 15-30,
20-45, 25-40 aufeinander folgenden Nukleotiden oder können eine
komplementäre
Antisense-Nukleotidsequenz zu den erfindungsgemäßen Nukleinsäuren aufweisen.
Die Oligonukleotide können
modifiziert sein, z. B. gekoppelt an ein Enzym, das mit einem chromophoren,
fluoreszenten oder lumineszenten Substrat reagiert, oder verknüpft mit
Farbstoff-, Fluoreszenz-, Lumineszenz- oder radioaktiven Molekülen und/oder
massenspektroskopisch wirksamen Verbindungen (Isotopentags). Weiter
kann die Modifikation der Oligonukleotide eine oder mehr Modifikationen)
der Bindung zwischen den einzelnen Nukleotiden sein, beispielsweise
Phosphorothioate oder Methylphosphonate. Die erfindungsgemäßen Oligonukleotide
können
mit Nukleinsäure-Biochips,
im Besonderen elektronischen Biochips in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Nukleinsäuren,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden, bzw. die Verwendung der von diesen Nukleinsäuren kodierten Proteine,
in der medizinischen Forschung, beispielsweise in der Erforschung
neurodegenerativer Erkrankungen. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung die Verwendung von Nukleinsäuren, die im Zusammenhang mit
chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden, bzw. der
von diesen Nukleinsäuren
kodierten Proteinen, als Zielmoleküle (drug targets) zur Identifizierung
von Wirkstoffen, welche die biologische Aktivität von Genen und/oder Proteinen,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden, modulieren. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung dabei die Verwendung von Nukleinsäuren, die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:1 bis 81 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten und
Fragmente davon, und Proteine, die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:82 bis 145 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten
und Fragmente davon. Die zu verwendenden Nukleinsäuren und
Proteine können auch
Modifikationen, wie sie hierin definiert sind, aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
ermöglicht
die Identifizierung von therapeutischen und/oder prophylaktischen
Wirkstoffen, die gegen Erkrankungen und/oder (chronischen) krankheitsähnliche
Zustände,
die im Zusammenhang mit oxidativem Stress stehen, insbesondere Krebs,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, Diabetes mellitus,
entzündliche
Erkrankungen im Immunsystem, rheumatoide Arthritis, entzündliche
Darmerkrankungen, vorzeitige Alterungsprozesse, degenerative und
neurologische Krankheiten wie Schlaganfall und Multiple Sklerose sowie
neurodegenerative Erkrankungen mit absterbenden Nervenzellen wie
Demenz, M. Alzheimer, M. Parkinson, ALS oder M. Huntington, eingesetzt
werden können
bzw. diese Erkrankungen und/oder (chronischen) krankheitsähnliche
Zustände
verhindern.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Nukleinsäuren oder
Proteinen, die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress
in Zellen reguliert werden, zur Identifizierung, Überwachung,
nosologischen Klassifizierung (Kategorisierung der Krankheitsstadien),
Behandlung, Diagnose und/oder prognostischen Beurteilung von Erkrankungen
und krankheitsähnlichen
Zuständen,
die durch oxidativen Stress von Zellen verursacht werden. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung dabei die Verwendung von Nukleinsäuren; die
eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:1 bis 81 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten und
Fragmente davon sowie die Verwendung von Proteinen, die eine Sequenz
gemäß der SEQ
ID NO:82 bis 145 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten
und Fragmente davon.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Diagnoseverfahren zur Detektion
und/oder Analyse von Nukleinsäuren,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden.
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Das
Verfahren umfasst dabei die folgenden Schritte:
- a)
Isolierung von Nukleinsäuren
aus einer Probe,
- b) Herstellung von cDNA oder optional vorherige Synthese von
cRNA zur linearen Amplifizierung,
- c) Zugabe von Oligonukleotiden, die gegen ein Gen, das im Zusammenhang
mit chronischem oxidativem Stress reguliert ist, gerichtet sind
und anschließende
Amplifizierung der cDNA aus Schritt b),
- d) Analyse der Amplifikationsprodukte aus Schritt c).
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Falls
für die
Analyse eine Signalverstärkung nötig ist,
können
die amplifizierten Produkte aus Schritt c) mit chemisch modifizierten
Oligonukleotiden oder mit komplementären Nukleinsäuresequenzen
auf einem Biochip hybridisiert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Diagnoseverfahren zur Detektion
und/oder Analyse von Nukleinsäuren,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Isolierung von Nukleinsäuren
aus einer Probe, wobei gegebenenfalls RNA direkt markiert wird,
- b) Zugabe von Oligonukleotiden, die gegen ein Gen, das im Zusammenhang
mit chronischem oxidativem Stress reguliert ist, gerichtet sind
und anschließende
Hybridisierung mit den isolierten Nukleinsäuren aus Schritt a),
- c) Analyse der Hybridisierungssignale.
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Bei
der isolierten Probe kann es sich um eine biologische Probe wie
z.B. Gewebeproben wie des Gehirns, oder Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel, Serum
oder cerebrospinaler Flüssigkeit
(CSF) handeln. Die Probe kann auch zuvor aus biologischem Material
gewonnene DNA oder RNA sein.
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Bei
den zu detektierenden Nukleinsäuren kann
es sich um DNA oder RNA handeln, die im Zusammenhang mit chronischem
oxidativen Stress in Zellen reguliert wird, wobei DNA bevorzugt
ist. Insbesondere bevorzugt ist hierbei die zu detektierende Nukleinsäure eine
oder mehrere Nukleinsäuren,
die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:1 bis 81 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente
davon. Wenn es sich bei der Nukleinsäure um RNA handelt, erfolgt
vor der Nukleinsäureamplifikation
eine reverse Trankription der RNA in cDNA. Wenn es sich bei der
Nukleinsäure
um RNA handelt, erfolgt die reverse Transkription und Nukleinsäureamplifikation
vorzugsweise mittels einer RT-PCR.
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Vorzugsweise
erfolgt mit den erfindungsgemäßen Verfahren
die Bestimmung der Höhe
der Expressionsrate eines oder mehrerer Nukleinsäuren, die im Zusammenhang mit
chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden. Dazu wird
vorzugsweise Gesamt-RNA oder mRNA aus der Probe isoliert und die
RNA revers in cDNA transkribiert. Zur linearen Amplifizierung wird
nach einer ersten cDNA-Synthese, eine in vitro Transkription mit
einer DNA abhängigen
RNA-Polymerase durchgeführt,
an die sich eine weitere cDNA-Synthese mit der entstandenen cRNA
anschließt.
Zur direkten Markierung wird an die RNA z. B. alkalische Phosphatase
gekoppelt und nachfolgend die Enzymaktivität detektiert. Vorzugsweise
wird die cDNA dazu unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren
amplifiziert, wobei eine quantitative PCR ausgeführt wird, wie sie im Stand
der Technik bekannt ist. Ferner können die Expressionsraten der
Nukleinsäuren,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden, über
an sie hybridisierende Oligonukleotide nachgewiesen werden. Vorzugsweise ist
dabei die Nukleinsäure,
deren Expression zu quantifizieren ist, eine oder mehrere Nukleinsäure(n), die
eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:1 bis 81 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente
davon.
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Die
Bestimmung der Expressionsrate der Nukleinsäuren ermöglicht z.B. die Diagnose, ob
in den Zellen, aus/mit denen die getestete Probe gewonnen wurde,
oxidativer Stress vorlag, was in Folge eine Aussage über Identifizierung, Überwachung,
nosologischen Klassifizierung, Diagnose und/oder prognostischen
Beurteilung von Erkrankungen und krankheitsähnlichen Zuständen, die
durch oxidativen Stress von Zellen verursacht werden, ermöglicht.
Die erfindungsgemäßen Verfahren
ermöglichen
die Diagnose von Erkrankungen und/oder (chronischen) krankheitsähnlichen
Zuständen,
die im Zusammenhang mit oxidativem Stress stehen, insbesondere Krebs,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, Diabetes mellitus,
entzündliche
Erkrankungen im Immunsystem, rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen,
vorzeitige Alterungsprozesse, degenerative und neurologische Krankheiten
wie Schlaganfall und Multiple Sklerose sowie neurodegenerative Erkrankungen
mit absterbenden Nervenzellen wie Demenz, M. Alzheimer, M. Parkinson,
ALS oder M. Huntington. Weiter erfolgt mit den erfindungsgemäßen Verfahren
die Identifizierung, Beurteilung und/oder Überwachung von Medikamentennebenwirkungen,
die infolge von oxidativem Stress auftreten, der von den entsprechenden
Medikamenten verursacht wird.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Kit zur Durchführung der
erfindungsgemäßen Analyse-
und Detektionsverfahren, wobei das Kit mindestens ein Primerpaar
zur Durchführung
der Nukleinsäureamplifikation
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
umfasst. Dabei umfassen die Primer der entsprechenden Primerpaare
jeweils DNA-Sequenzen, die an Nukleinsäuren hybridisieren, die im
Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert
werden. Vorzugsweise umfassen die Primer jeweils DNA-Sequenzen,
die an eine oder mehr Nukleinsäure(n)
hybridisieren, die eine Sequenz gemäß der SEQ ID NO:1 bis 81 aufweisen,
sowie Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente davon. Ferner
kann das erfindungsgemäße Kit entsprechend
des auszuführenden
Verfahrens zur Nukleinsäureamplifikation
geeignete Reagenzien wie Puffer, Nukleotide und Enzyme, z. B. DNA-Polymerasen,
sowie mindestens eine geeignete Referenznukleinsäure(n) umfassen.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Proteinen, die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress
in Zellen reguliert werden, zur Identifizierung, Überwachung,
nosologischen Klassifizierung, Behandlung, Diagnose und/oder prognostischen
Beurteilung von Erkrankungen und krankheitsähnlichen Zuständen, die
durch oxidativen Stress von Zellen verursacht werden. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung dabei die Verwendung von Proteinen,
die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO: 82 bis 145 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten und
Fragmente davon.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Analyse- und/oder Diagnoseverfahren
zur Bestimmung der Mengen der Proteine, die im Zusammenhang mit
chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden. Das Verfahren
umfasst dabei die folgenden Schritte:
- a) Durchführung einer
Mengenbestimmung mindestens eines Proteins, das im Zusammenhang mit
chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert wird, in einer
isolierten Probe, vorzugsweise aus biologischem Material wie Gehirn,
CSF, Blut, Speichel.
- b) Vergleich mit den in einer Referenzprobe bestimmten Mengen
mindestens eines Proteins, das im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress
in Zellen reguliert wird, wobei die Referenzprobe von einem nicht
an einer degenerativen Erkrankung leidenden Subjekt stammt,
wobei
eine erhöhte
Menge des mindestens einen Proteins in der in Schritt a) getesteten
Probe im Vergleich zu der Menge des entsprechenden Proteins in der
Referenzprobe auf das Vorliegen einer degenerativen Erkrankung oder
das Risiko, an einer degenerativen Erkrankung zu erkranken, hinweist.
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Vorzugsweise
erfolgt die Mengenbestimmung mindestens eines Proteins, das ausgewählt wird
aus der Gruppe der Proteine, die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:82 bis 145 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten
und Fragmente davon.
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Die
Durchführung
einer Mengenbestimmung erfolgt vorzugsweise immunologisch, beispielsweise mittels
eines ELISA-Assays, Western-Blots, RIA, Immunhistochemie oder Immuncytochemie.
Bevorzugt wird die erfindungsgemäße Proteinmengenbestimmung
immunologisch unter Verwendung monoklonaler oder polyklonaler Antikörper oder
anderer Binder durchgeführt,
die spezifisch an ein Protein, das im Zusammenhang mit chronischem
oxidativen Stress in Zellen reguliert wird, binden bzw. spezifisch
an ein Protein binden, das ausgewählt wird aus der Gruppe der
Proteine, die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:82 bis 145 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten
und Fragmente davon. Die Mengenbestimmung kann bevorzugt auch nicht
immunologisch mit NMR- oder PET-Sonden erfolgen. Ebenso bevorzugt
ist die Quantifizierung mittels Massenspektroskopie-Methoden. Die
zu bestimmenden Proteine können
auch Modifikationen, wie oben definiert sind, aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Probe mit einem Antikörper
oder Binder in Kontakt gebracht und die Menge des entstehenden Komplexes
aus Antikörper
und Protein bzw. Binder und Protein mittels des oben genannten Verfahrens
bestimmt. Die Antikörper
oder Binder können
chemisch modifiziert sein. Die Antikörper oder Binder können beispielsweise
kovalent mit einem Enzym gekoppelt sein, das mit einem (chromophoren)
Substrat reagiert, wobei die Reaktion – und damit der entstandene
Komplex aus Antikörper
und Protein bzw. Binder und Protein – mittels der resultierenden
Fluoreszenz, Lumineszenz oder Phosphoreszenz visualisiert und nachgewiesen
werden kann. Weiter können
die Antikörper
oder Binder direkt mit Farbstoff-, Fluoreszenz-, Lumineszenz- oder
radioaktiven Molekülen verknüpft sein
bzw. massenspektroskopisch wirksame Isotopen enthalten, so dass
der Nachweis des entstandenen Komplexes aus Antikörper und
Protein bzw. Binder und Protein direkt ohne zwischengeschalteten
enzymatischen Reaktionsschritt visualisiert werden kann.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden Proteinchips zur Detektion von Antikörpern gegen Proteine, die im
Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden,
in Patientenmaterial, wie Blut, Serum, CSF, Gehirn, Speichel verwendet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthalten die Proteinchips Antikörper
bzw. Binder zur Detektion der erfindungsgemäßen Proteine, die im Zusammenhang
mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden, in
Patientenmaterial, wie Blut, Serum, CSF, Gehirn, Speichel.
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Die
Bestimmung der Proteinmenge eines Proteins, das im Zusammenhang
mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert wird, ermöglicht die
Identifizierung, Überwachung, nosologische
Klassifizierung, Diagnose und/oder prognostischen Beurteilung von
Erkrankungen und krankheitsähnlichen Zuständen, die
durch oxidativen Stress von Zellen verursacht werden, ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die Diagnose von Erkrankungen und/oder (chronischen) krankheitsähnlichen Zuständen, die
im Zusammenhang mit oxidativem Stress stehen, insbesondere Krebs,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose, Diabetes mellitus,
entzündliche
Erkrankungen im Immunsystem, rheumatoide Arthritis, entzündliche
Darmerkrankungen, vorzeitige Alterungsprozesse, degenerative und neurologische
Krankheiten wie Schlaganfall und Multiple Sklerose sowie neurodegenerative
Erkrankungen mit absterbenden Nervenzellen wie Demenz, M. Alzheimer,
M. Parkinson, ALS oder M. Huntington. Weiter erfolgt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die
Identifizierung, Beurteilung und/oder Überwachung von Medikamentennebenwirkungen,
die infolge von oxidativem Stress auftreten, der von den entsprechenden
Medikamenten verursacht wird.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Kit zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Mengenbestimmung mindestens eines Proteins, das im Zusammenhang
mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert wird. Das
Kit umfasst dabei mindestens einen monoklonalen oder polyklonalen
Antikörper
oder anderen Binder, der für
ein Protein, das im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress
in Zellen reguliert wird, spezifisch ist und vorzugsweise für ein Protein spezifisch
ist, das ausgewählt
wird aus der Gruppe der Proteine, die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:82 bis 145 sowie Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente
davon. Ferner kann das erfindungsgemäße Kit entsprechend des auszuführenden
Verfahrens zur Proteinmengenbestimmung geeignete Reagenzien wie
Puffer sowie (ein) geeignetes) Referenzprotein(e) umfassen. Der
erfindungsgemäße Kit könnte ferner
NMR-Tags, PET-Sonden, Isotopentags für Massenspektroskopie und/oder
Aptamere enthalten.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Nukleinsäuren,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden, zur Identifizierung von therapeutischen und/oder
prophylaktischen Wirkstoffen, welche die Expression von Nukleinsäuren, die
im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert
werden, bzw. die die biologische Aktivität der von diesen Nukleinsäuren kodierten
Proteinen modulieren. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
dabei die Verwendung von Nukleinsäuren, die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:1 bis 81 aufweisen sowie Proteine, die Sequenzen gemäß der SEQ
ID NO:82 bis 145 aufweisen und deren Homologe, Derivate, Varianten
und Fragmente.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
von therapeutischen und/oder prophylaktischen Wirkstoffen, welche
die Expression von Nukleinsäuren,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer Zelle, die eine Nukleinsäure, die
im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert
wird, exprimiert
- b) in Kontakt bringen der Zelle mit einer Kandidatensubstanz
und
- c) Vergleichen der Expression der Nukleinsäure, die im Zusammenhang mit
chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert wird, mit der
Expression einer Nukleinsäure,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert wird, wenn die Kandidatensubstanz nicht hinzugefügt wird,
wobei
eine Veränderung
der Expression der Nukleinsäure,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert wird, anzeigt, dass die Kandidatensubstanz ein Modulator
der Nukleinsäure,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert wird, ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
von therapeutischen und/oder prophylaktischen Wirkstoffen, die die
biologische Aktivität
von Proteinen modulieren, die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen
Stress in Zellen reguliert werden, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen einer Zelle,
die ein Protein, das im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress
in Zellen reguliert wird, enthält
bzw. Immobilisieren mindestens eines Proteins, das im Zusammenhang
mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert wird auf einem
Trägermaterial
- b) in Kontakt bringen der Zelle bzw. des Proteins auf dem Trägermaterial
mit einer Kandidatensubstanz und
- c) Detektion der Menge der gebundenen Kandidatensubstanz an
ein Protein, das im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress
in Zellen reguliert wird mittels biophysikalischer Methoden wie
Plasmon-Surface-Resonanz, FRET, quantitative HPLC, BioAssays und
Massenspektroskopie,
wobei eine Bindung anzeigt, dass
es sich um einen potentiellen Modulator handelt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Bestimmung der Expression der Nukleinsäure bzw. die
Menge des von dieser Nukleinsäure
exprimierten Proteins mittels einer RNA-Analyse, insbesondere durch
einen Northern-Blot, eine RNA/cDNA Hybridisierung mit evtl. Signalverstärkung oder
eine RT-PCR, oder mittels Proteinanalyseverfahren, insbesondere
durch eine Western-Blot-Analyse oder ELISA durchgeführt werden.
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Vorzugsweise
wird das erfindungsgemäße Verfahren
zur Identifizierung von therapeutischen und/oder prophylaktischen
Wirkstoffen unter Verwendung von Genbanken, Expressionsbanken, Naturstoffbanken,
Banken mit kleinen chemischen Molekülen, rekombinatorisch chemisch
hergestellten Leitstrukturen und dergleichen ausgeführt.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Kandidatensubstanzen können
Biomoleküle
oder Chemikalien sein, insbesondere kleine chemische Moleküle wie sie
nachstehend definiert sind.
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Beispiele
für Biomoleküle, die
als Modulatoren der Expression bzw. biologischen Aktivität wirken können, sind:
Nukleinsäuren
wie Poly- und Oligonukleotide, Purine, Pyrimidine, Polypeptide,
Antikörper, Oligosaccharide,
Polysaccharide, Lipide, Fettsäuren, Steroide
oder strukturelle Analoga, Fragmente oder Derivate davon und/oder
Kombinationen daraus.
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Beispiele
für Modulatoren
der Expression sind: micro-RNA, siRNA oder weitere dem Fachmann bekannte
Moleküle
der RNA-Interferenz (RNAi); Oligonukleotide, Polynukleotide, Antisense-Nukleinsäuren, PNA,
Aptamere oder Ribozyme, die z.B. als Transkriptionsaktivatoren oder
-inhibitoren bzw. Translationsaktivatoren oder -inhibitoren spezifische Auswirkungen
auf die Transkription und/oder Translation von Nukleinsäuren haben,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden. Modulatoren der Expression können Modifizierungen aufweisen.
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Beispiele
für Modulatoren
der biologischen Aktivität
sind: polymere Formen von Aminosäuren beliebiger
Länge (z.B.
Polypeptide, Proteine), die beispielsweise natürlich vorkommende oder unnatürliche Aminosäuren beinhalten
und als einzelne Aminosäurekette
oder als multimeres Molekül
vorkommen; Polypeptide umfassend Aminosäure-Analoga, modifizierte oder
derivatisierte Aminosäuren;
Polypeptide mit zyklischem oder bizyklischem Peptid-Rückgrat;
Fusionsproteine, Depsipeptide, PNAs oder Peptidomimetika. Modulatoren
der biologischen Aktivität
können
Modifizierungen aufweisen.
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Modulatoren
der biologischen Aktivität
können
weiter eine Wirkung auf die Bindungseigenschaften der Proteine haben.
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Bevorzugte
Modulatoren der biologischen Aktivität sind Antikörper, beispielsweise
polyklonale oder monoklonale Antikörper, die agonistisch, antagonistisch
oder neutralisierend auf die biologische Aktivität von Proteinen wirken, die
im Zusammenhang mit oxidativen Stress in Zellen reguliert sind und an
die die Antikörper
binden. Vorzugsweise sind die Antikörper humanen Ursprungs oder
humanisiert. Vorzugsweise umfassen die erfindungsgemäß als Modulatoren
wirkenden Antikörper
mindestens eine der folgenden Domänen: variable Region eines
Immunglobulins, konstante Region eines Immunglobulins, schwere Kette
eines Immunglobulins, leichte Kette eines Immunglobulins und antigenbindene
Region eines Immunglobulins.
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Weiter
beinhalten Modulatoren der biologischen Aktivität auch aktive Fragmente eines
Antikörpers,
die spezifisch an ein Antigen oder ein Epitop eines Proteins binden,
das im Zusammenhang mit oxidativen Stress in Zellen reguliert wird.
Ein aktives Fragment kann ein Fab-Fragment, ein Fc-Fragment, ein
Fragment des variablen Bereichs der schweren Kette oder der leichten
Kette sein.
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Weiter
beinhalten Modulatoren der biologischen Aktivität auch Antikörper oder
aktive Fragmente davon, die spezifisch an Liganden eines Proteins binden,
das im Zusammenhang mit oxidativen Stress in Zellen reguliert wird,
und somit die Aktivität
des Liganden modulieren.
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Die
Modulatoren der biologischen Aktivität von Proteinen, die im Zusammenhang
mit oxidativen Stress in Zellen reguliert werden, können mit
einem therapeutischen und/oder prophylaktischen Wirkstoff verbunden
sein. Diese Bindung kann kovalent sein. Geeignete Wirkstoffe sind
beispielsweise: radioaktive Isotope, unspezifische Antioxidanzien,
Nervenwachstumsfaktoren sowie Aggregationshemmer.
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Beispiele
für Chemikalien
als Modulatoren der Expression von Nukleinsäuren, die im Zusammenhang mit
oxidativen Stress in Zellen reguliert werden, bzw. als Modulatoren
der biologischen Aktivität
der von diesen Nukleinsäuren
kodierten Proteine sind: Chemikalien aus allen chemischen Klassen, synthetische,
halb-synthetische oder natürlich
vorkommende, anorganische oder organische Moleküle, kleine Moleküle oder
makromolekulare Komplexe oder metallische Elemente, wie Lithium,
oder Gase. Beispiele für
oben genannte kleine chemische Moleküle sind: kleine organische
Verbindungen mit einem Molekulargewicht von mindestens etwa 30 und
weniger als etwa 5000 Dalton.
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Für die Interaktion
mit Nukleinsäuren
oder Proteinen, insbesondere über
Wasserstoffbrückenbindungen,
können
die als Modulatoren wirkenden Chemikalien und kleinen chemischen
Moleküle
mindestens eine der folgenden funktionellen Gruppen aufweisen: Hydroxyl-,
Amino-, Imino-, Carboxyl- oder Carbonyl-Gruppe. Ferner können die
als Modulatoren wirkenden Chemikalien und kleinen chemischen Moleküle eine
monozyklische oder polyzyklische Kohlenstoffstruktur oder eine heterozyklische
Struktur sein oder aufweisen, und/oder eine aromatische oder polyaromatische
Struktur sein oder aufweisen, die mit mindestens einer der oben
genannten funktionellen Gruppen substituiert ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind Wirkstoffe, die die biologische Aktivität von Proteinen modulieren,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert werden, Wirkstoffe, die an Proteine binden, die im Zusammenhang
mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden (so
genannte „Binder"). Um solche Binder
zu identifizieren, werden bevorzugt Proteinchips verwendet, die
Proteine umfassen, die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen
Stress in Zellen reguliert werden, insbesondere Proteine, die eine
Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:82 bis 145 umfassen sowie Derivate, Varianten, Homologe und
Fragmente davon.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Kit zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Identifizierung von therapeutischen und/oder prophylaktischen
Wirkstoffen, welche die Expression von Nukleinsäuren, die im Zusammenhang mit
chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert werden, bzw. die
die biologische Aktivität
der von diesen Nukleinsäuren
kodierten Proteinen modulieren, wobei das Kit mindestens eine Zelle umfasst,
die eine Nukleinsäure,
die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen
reguliert wird, exprimiert. Vorzugsweise umfasst die Zelle eine
oder mehr Nukleinsäure(n),
die eine Sequenz gemäß der SEQ
ID NO:1 bis 81 aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten und
Fragmente davon.
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Die
für die
Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Nukleinsäuren, die
im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert
werden, bzw. Nukleinsäuren
die für
Proteine kodieren, die im Zusammenhang mit oxidativen Streß reguliert
werden, und die vorzugsweise die Sequenzen der SEQ ID NO:1 bis 81
aufweisen, sowie Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente davon,
können
funktional mit regulatorischen Kontrollelementen verbunden sein,
die eine effektive Expression, d.h. Transkription und/oder Translation
in Wirtszellen und oder Wirtsorganismen erlauben. Regulatorische
Kontrollelemente sind beispielsweise konstitutive, induzierbare,
zell- oder gewebespezifische Promotoren, wie sie dem Fachmann als
Stand der Technik bekannt sind. Weitere regulatorische Kontrollelemente
sind Terminatorsequenzen und Polyadenylierungssignalsequenzen. Die
mit den regulatorischen Kontrollelementen funktional verbundenen Nukleinsäuren können in
einem Vektor, beispielsweise in einem Plasmid, Cosmid, Phagmid,
Viroid, Virus, vorzugsweise Adenovirus und Baculovirus, vorliegen.
Weiter können
die mit den regulatorischen Kontrollelementen funktional verbundenen
Nukleinsäuren
in den Wirtszellen und/oder Wirtsorganismen zusammen mit einem Markergen
vorliegen, wobei das Markergen zusammen mit den mit den regulatorischen
Kontrollelementen funktional verbundenen Nukleinsäuren auf
einem Vektor oder auf einem von diesem Vektor unterschiedlichen
zweiten Vektor vorliegen kann. Im zweiten Fall wird der Markergen-umfassende
Vektor zusammen mit dem Vektor, der die mit den regulatorischen
Kontrollelementen funktional verbundene Nukleinsäure umfasst, in die Wirtszelle oder
den Wirtsorganismus eingebracht.
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Weiter
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Nukleinsäuren, die
im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert
sind, bzw. Nukleinsäuren,
die ein im Zusammenhang mit oxidativem Stress reguliertes Protein kodieren,
und die vorzugsweise die Sequenzen der SEQ ID NO:1 bis 81 aufweisen,
sowie Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente davon, zur Herstellung
transgener Zellen und nicht-humaner Organismen, vorzugsweise eines
transgenen nicht-humanen Säugertiers.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Zelle, umfassend
mindestens eine rekombinante Nukleinsäure, die im Zusammenhang mit
chronischem oxidativen Stress in Zellen reguliert wird, bzw. mindestens
1 rekombinante Nukleinsäure, die
ein im Zusammenhang mit oxidativem Stress reguliertes Protein kodiert,
und die vorzugsweise die Sequenzen der SEQ ID NO:1 bis 81 aufweist,
sowie Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente davon, wobei die
rekombinante Nukleinsäure
mit regulatorischen Kontrollelementen funktional verbunden ist.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein nicht-humaner
Organismus, vorzugsweise ein Säugetier,
umfassend mindestens eine rekombinante Nukleinsäure, die im Zusammenhang mit chronischem
oxidativen Stress in Zellen reguliert wird, bzw. mindestens 1 rekombinante
Nukleinsäure, die
ein im Zusammenhang mit oxidativem Stress regulierte Protein kodiert,
und die vorzugsweise die Sequenzen der SEQ ID NO:1 bis 81 aufweist,
sowie Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente davon, wobei die
rekombinanten Nukleinsäure
mit regulatorischen Kontrollelementen funktional verbunden ist.
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Ein
weiterer Aspekt ist die therapeutische Verwendung von Nukleinsäuren und
Proteinen, die im Zusammenhang mit chronischem oxidativen Stress
in Zellen reguliert werden, in der Medizin. Vorzugsweise werden
dabei Nukleinsäuren
und Proteine verwendet, welche die Sequenzen gemäß SEQ ID NO:1 bis 145 aufweisen
sowie deren Homologe, Derivate, Varianten und Fragmente.
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Beispiele
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Beispiel 1:
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Die
Zunahme der MAC30-mRNA in NT2-N Nervenzellen (Andrews P. W., Dev.
Biol., 103, pp 285-293, 1984; Pleasure S. J., Page C., Lee V.M.-Y., J.
Neurosci., 12, pp 1802-1815, 1992) wurde in Micro-Array-Analysen
unter Verwendung fluoreszenzmarkierter cDNA nach Behandlung der
Zellen unter serumfreien Bedingungen mit chronisch subletalen Konzentrationen
des oxidativen Stressors Haloperidol (Fa Sigma; Katalog-Nr. H-1512).
nachgewiesen. Geeignete Bedingungen für eine optimale Überlebensrate
der Zellen wurden mit dem Live/Dead-Viabilitäts/Cytotoxizitäts Test
(Firma Molecular Probes) gemäß der Anleitung
des Herstellers ermittelt. Bei einer Konzentration des oxidativen
Stressors im Bereich von 1,0-25 μM waren mehr
als 75% der Nervenzellen mehr als 3 Tage nach dem Zeitpunkt der
Probennahme für
Expressionprofiling Experimente mittels zweidimensionaler Gelelektrophorese
bzw. DNA-Microarrays lebend. Zur weiteren Charakterisierung der
Auswirkung auf die Zellen wurde der Gehalt an ROS und RNS sowie
der Redoxstatus der Zellen ermittelt. Zur Bestimmung von Gesamtzell-ROS
wurde 2',7'-Dichlorodihydrofluorescein-Diacetat
(Fa. Sigma, Katalog-Nr. D6883) eingesetzt. Zellen einer 10 cm Schale
wurden in PBS abgekratzt, ein Aliquot mit 5 μM DCFDA versetzt und 1 h bei
37°C inkubiert.
Anschliessend wurden die Zellen per Ultraschall homogenisiert, zentrifugiert
(20 Minuten, 4°C, 20.000 × g) und
die Fluoreszenz des Überstandes vermessen.
Als Standard diente DCF. Alle Daten wurden mit der Proteinkonzentration
normalisert. Die relative Zunahme an ROS wurde im Verhältnis zur Kontrolle
berechnet. Weiterhin wurden ROS mit Hilfe von Dihydroethidium (DHE;
Fa. Sigma Kat.-Nr. D7008)) bestimmt. Ein Aliquot der abgeschabten
Zellen wurden mit 5 μM
DHE versetzt, 1 Stunde bei 37°C inkubiert,
analog der DCFDA-Prozedur aufgearbeitet und die Fluoreszenz des Überstandes
bestimmt. Die proteinbereinigte Veränderung an mitochondrialen ROS
wurde in Relation zur unbehandelten Kontrolle berechnet.
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Die
in die verschiedenen Experimente eingesetzten Konzentrationen an
Haloperidol lagen zwischen 1,0-25 μM. Die Konzentrationen des Stressors können aber
auch höher
oder niedriger als der angegebene Bereich sein.
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Die
MAC30-mRNA Zunahme kann durch eine quantitative Real-time RT-PCR
(qRTRTPCR) Analyse mit Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1
quantifiziert werden. Nach 8-tägiger
Behandlung der Zellen beträgt
die Zunahme 50 % oder mehr und kann bei längerer Behandlung bis zu 200
% oder mehr erreichen. Für
die Analyse der MAC30 mRNA durch qRTRTPCR wurde das PCR-Primer Paar
MAC30-For1 (5'-AAGCCATCTTCCTTAGCCTCCCAAGTA-3') (SEQ ID NO: 146)
und MAC-30-Rev2 (5'-AAAACCCTGTCTCCACACACACAAAAA-3') (SEQ ID NO: 147)
eingesetzt. Mit diesem Primer-Paar wurde ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das eine kodierende Sequenz für
ein Polypeptid der Länge
69 Aminosäuren
aufweist (Accession-Nummern
NP_055388 und AAH45655). Mit diesem Primerpaar wurde auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das eine kodierende Sequenz für
ein Polypeptid der Länge
176 Aminosäuren
aufweist (Accession-Nummer AAH91504). Darüber hinaus wurde mit diesem
Primerpaar ein cDNA-Fragment amplifiziert, das eine kodierende Sequenz
für ein
Polypeptid der Länge
189 Aminosäuren
aufweist (Accession-Nummer AAA16188). Bei diesen Fragmenten handelt
es sich um unterschiedlich lange Teilstücke desselben Proteins, die
bis auf einen Aminosäureaustausch identisch
sind. Die unterschiedlichen Längen
beruhen auf der unterschiedlichen Position des ersten ATG-Startcodons,
das in NP_055388 und AAH45655 auf Grund einer Sequenzvariation später auftritt.
Im Falle von AAA16188 beginnt der offene Leserahmen (ORF) mit dem
ersten Codon in der Sequenz, das kein ATG darstellt. AAH91504 nutzt
hingegen das erste ATG dieser Sequenz. Darüber hinaus können mit
diesem Primerpaar weitere mRNAs nachgewiesen werden, die weitere
unterschiedlich lange MAC30-Proteine kodieren und eine Ähnlichkeit
von mindestens 50 % aufweisen.
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Beispiel 2:
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Die
Zunahme der BRI3-mRNA in NT2-N Nervenzellen wurde in Micro-Array-Analysen
unter Verwendung von fluoreszenzmarkierter cDNA nach Behandlung
mit Haloperidol (wie in Beispiel 1 beschrieben) nachgewiesen. Diese
Zunahme kann durch eine quantitative Real-time RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse
mit Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1 quantifiziert werden.
Die Zunahme ist 3 Tage nach Behandlung festzustellen. Nach 8-tägiger Behandlung
der Zellen beträgt
die Zunahme bereits 40 % oder mehr und kann bei längerer Behandlung bis
zu 200 % oder mehr erreichen. Für
die Analyse der BRI3 mRNA durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer
Paar BRI3-For1 (5'-CTTTGGGTTCATTTGCTGTTTTG-3') (SEQ ID NO: 148) und BRI3-Rev2
(5'-CATTAGAAAAAGAGAGCTGGGTGTA-3') (SEQ ID NO: 149).
Mit diesem Primer-Paar wurden cDNA-BRI3-Fragmente amplifiziert,
die kodierende Bereiche für
Polypeptide der Länge
125 Aminosäuren
aufweisen.
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Beispiel 3:
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Die
Zunahme der G1P3-mRNA in NT2-N Nervenzellen kann in Micro-Array-Analysen
mit fluoreszenzmarkierter cDNA nach Behandlung mit Haloperidol (wie
in Beispiel 1 beschrieben) nachgewiesen werden. Diese Zunahme wurde
durch eine quantitative Real-time RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse mit Fluoreszenzmarkierung
durch SYBR-Green 1 quantifiziert. Bereits nach 3 Tagen ist eine
deutliche Zunahme nachzuweisen, die nach 8-tägiger Behandlung 50 % oder
mehr und bei weiterer Behandlung bis zu 400 % betragen kann. Für die Analyse
der G1P3 mRNA durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Prtier Paar G1P3-For1
(5'- GCTATTCACAGATGCGAACATAGTA-3') (SEQ ID NO: 150)
und G1P3-Rev2 (5'-GGAGAGTGATAGACAAAGTTCTGGA-3') (SEQ ID NO: 151).
Mit diesem Primer-Paar kann ein cDNA-Fragment amplifiziert werden,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
134 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primerpaar wurde auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid einer Länge
138 Aminosäuren
aufweist. Darüber
hinaus wurde mit diesem Primerpaar auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid einer Länge
130 Aminosäuren
aufweist. Die Unterschiede lassen sich durch geringe Variationen
in der Transkriptlänge
im kodierenden Bereich erklären.
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Beispiel 4:
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Die
Zunahme der LOC222171-mRNA in NT2-N Nervenzellen kann in Micro-Array-Analysen mit
fluoreszenzmarkierter cDNA nach Behandlung mit Haloperidol (wie
in Beispiel 1 beschrieben) nachgewiesen werden. Diese Zunahme wurde
durch eine quantitative Real-time RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse mit
Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1 quantifiziert. Nach 15
Tagen Haloperidol-Behandlung ist eine deutliche Zunahme nachzuweisen,
die 50 % oder mehr beträgt
und bei längerer
Behandlung weiter ansteigen kann. Für die Analyse der LOC222171 mRNA
durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer Paar LOC222171-For1 (5'-TGGCTGTTATTTAGGACTCTGTGGAAA-3') (SEQ ID NO: 152)
und LOC222171-Rev2 (5'-TCCCCCACTCCTTCACTTAAGGTATAA-3') (SEQ ID NO: 153).
Mit diesem Primer-Paar kann ein cDNA-Fragment amplifiziert werden,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
129 Aminosäuren
aufweist.
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Beispiel 5:
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Die
Zunahme der CUEDC1-mRNA in NT2-N Nervenzellen kann in Micro-Array-Analysen
mit fluoreszenzmarkierter cDNA nach Behandlung der Zellen mit Haloperidol
(wie in Beispiel 1 beschrieben) nachgewiesen werden. Diese Zunahme
wurde mit einer quantitativen Real-time RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse
mit Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1 näher quantifiziert. Nach 15
Tagen chronischen oxidativen Stresses ist eine mehr als 30 % ige
Zunahme nachzuweisen, die bei längerer
Behandlung weiter ansteigen kann. Für die Analyse der CUEDC1 mRNA
durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primerpaar CUEDC 1-For1 (5'-CTTATTCAGGGACAAGCTGAAACACAT-3') (SEQ ID NO: 154)
und CUEDC1-Rev2 (5'-AGTGTTTCCTCTTTGACTTCCTCATTTT-3') (SEQ ID NO: 155).
Mit diesem Primer-Paar kann ein cDNA-Fragment amplifiziert werden,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
386 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primerpaar kann auch ein cDNA-Fragment amplifiziert
werden, das einen kodierenden Bereich für ein Polypeptid der Länge 358
Aminosäuren
aufweist. Die Möglichkeit
zwei Polypeptide nachzuweisen, liegt daran, dass AK000977 eine Deletion
im kodierenden Bereich aufweist, wodurch ein um 28 Aminosäuren kürzeres Polypeptid
entsteht, das sich ansonsten nur durch einen konservativen Aminosäureaustausch
bei Aminosäure
47 des reifen Proteins von den anderen Primärstrukturen unterscheidet.
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Beispiel 6:
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Die
Zunahme der NPC2-mRNA in NT2-N Nervenzellen nach Behandlung mit
Haloperidol (wie in Beispiel 1 beschrieben) wurde in Micro-Array-Analysen
mit fluoreszenzmarkierter cDNA nachgewiesen. Diese Zunahme wurde
durch eine quantitative Real-time RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse mit
Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1 quantifiziert. Bereits
nach 3 Tagen Behandlung ist eine signifikante Zunahme der NPC2-mRNA
im Vergleich zu unbehandelten Nervenzellen nachzuweisen. Nach 15
Tagen chronischen subletalen oxidativen Stresses liegt die Zunahme
bei 50 % oder mehr und kann bei längerer Behandlung weiter ansteigen.
Für die
Analyse der NPC2-mRNA durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer
Paar NPC2-For1 (5'-AATTAACTGCCCTATCCAAAAAGAC-3') (SEQ ID NO: 156)
und NPC2-Rev2 (5'-CAGAAGAGACTTTGGTTTTTGTCAT-3') (SEQ ID NO: 157).
Mit diesem Primer-Paar wurde ein cDNA-Fragment amplifiziert, das
einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
151 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primerpaar wurde auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
151 Aminosäuren
aufweist, welches sich durch zwei konservative Aminosäureaustausche
vom erstgenannten Polypeptid unterscheidet.
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Beispiel 7:
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Die
Zunahme der Asef-mRNA in NT2-N Nervenzellen nach Behandlung mit
Haloperidol (wie in Beispiel 1 beschrieben) wurde in Micro-Array-Analysen
mit fluoreszenzmarkierter cDNA nachgewiesen. Diese Zunahme wurde
durch eine quantitative Real-time RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse mit
Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1 quantifiziert. Nach 15-tägiger Behandlung
ist eine Zunahme der Asef-mRNA um 40 % oder mehr im Vergleich zu
unbehandelten Nervenzellen nachzuweisen. Für die Analyse der Asef-mRNA
durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer Paar Asef-For1 (5'-TTTGGATGCTGTGGTAAGGAGTTTTGA-3') (SEQ ID NO: 158)
und Asef-Rev2 (5'-ACACTTCACGGAGTGACACAAGAACCT-3') (SEQ ID NO: 159).
Mit diesem Primer-Paar kann ein cDNA-Fragment amplifiziert werden,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
619 Aminosäuren
aufweist.
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Beispiel 8:
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Die
Zunahme der Midnolin-mRNA in NT2-N Nervenzellen nach Behandlung
mit Haloperidol (wie in Beispiel 1 beschrieben) mit einem oxidativen Stressor
wurde in Micro-Array-Analysen mit fluoreszenzmarkierter cDNA nachgewiesen.
Diese Zunahme wurde durch eine quantitative Real-time RT-PCR (qRTRTPCR)
Analyse mit Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1 quantifiziert.
Nach 15-tägiger Behandlung
ist eine Zunahme der Midnolin-mRNA um 40 % oder mehr im Vergleich
zu unbehandelten Nervenzellen nachzuweisen. Für die Analyse der Midnolin-mRNA
durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer Paar Midnolin-For1 (5'-GTCAGAGTTCGTGGTGGCTTAGGATCT-3') (SEQ ID NO: 160) und
Midnolin-Rev2 (5'-AAAAAGACTTCTGGCTGGGGGAGTG-3') (SEQ ID NO: 161).
Mit diesem Primer-Paar wurde ein cDNA-Fragment amplifiziert, das
einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
468 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primer-Paar wurde auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
174 Aminosäuren
aufweist. Darüber
hinaus wurde mit diesem Primerpaar eine cDNA amplifiziert, das einen
kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
von 142 Aminosäuren
aufweist. Die unterschiedliche Länge
beruht bei dem 174 Aminosäuren
langen Produkt darin, dass die cDNA im 5'-Bereich verkürzt ist und der dann identische
offene Leserahmen mit Nukleotid 1 der cDNA beginnt. Im Fall des
142 Aminosäuren
langen Produktes liegt eine Transkriptvariante vor, die im 5'-Bereich noch stärker verkürzt ist
und ein Startcodon nutzt, das 3'-strangabwärts des
468 Aminosäure-ORFs
liegt.
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Beispiel 9:
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Die
Zunahme der SPATA5L1-mRNA nach Behandlung von NT2-N Nervenzellen
mit Haloperidol (wie in Beispiel 1 beschrieben) wurde in Micro-Array-Analysen
mit fluoreszenzmarkierter cDNA nachgewiesen. Diese Zunahme wurde
durch eine quantitative Realtime RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse mit Fluoreszenzmarkierung
durch SYBR-Green 1 quantifiziert. Nach 15-tägiger Behandlung ist eine Zunahme
der SPATA5L1-mRNA um 30 % oder mehr im Vergleich zu unbehandelten
Nervenzellen nachzuweisen. Für
die Analyse der SPATA5L1-mRNA durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer
Paar SPATA5L1-For1 (5'-TCAGTGAGTGGAGCTGATCTGTTTTCA-3') (SEQ ID NO: 162)
und SPATA5L1-Rev2 (5'-TCATCCAAAAACAAAATTGCTGGAGTG-3') (SEQ ID NO: 163).
Mit diesem Primer-Paar wurde ein cDNA-Fragment amplifiziert, das einen
kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
753 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primer-Paar wurde auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
620 Aminosäuren
aufweist. Die unterschiedliche Länge
der Aminosäuresequenzen
beruht auf einer Insertion in der mRNA/cDNA, die zu einem veränderten
offenen Lesrahmen bei Aminosäure
613 und infolgedessen zu einem verkürzten Produkt führt.
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Beispiel 10:
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Die
Zunahme der B9-mRNA (= EPPB9-mRNA) in NT2-N Nervenzellen nach Behandlung
mit Haloperidol (wie in Beispiel 1 beschrieben) wurde in Micro-Array-Analysen
mit fluoreszenzmarkierter cDNA nachgewiesen. Diese Zunahme wurde
durch eine quantitative Realtime RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse mit Fluoreszenzmarkierung
durch SYBR-Green 1 näher
guantifiziert. Nach 15-tägiger Behandlung
ist eine Zunahme der B9-mRNA um 30 % oder mehr im Vergleich zu unbehandelten
Nervenzellen nachzuweisen. Für
die Analyse der B9-mRNA durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer
Paar B9-For1 (5'-AGTACTGCTTTGTGTACGGCCAGGACT-3') (SEQ ID NO: 164)
und B9-Rev2 (5'-TGGTGCTTTTAAAGGTGACATCAATGG-3') (SEQ ID NO: 165).
Mit diesem Primer-Paar wurde ein cDNA-Fragment amplifiziert, das
einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
204 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primer-Paar wurde auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
153 Aminosäuren
aufweist. Die unterschiedliche Länge
der Aminosäuresequenzen
beruhen auf Varianten im Transkript, die ab Aminosäure 135
des Proteins zum tragen kommen.
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Beispiel 11:
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Die
Zunahme der EEIG1-mRNA nach Behandlung von NT2-N Nervenzellen mit
Haloperidol (wie in Beispiel 1 beschrieben) wurde in Micro-Array-Analysen
mit fluoreszenzmarkierter cDNA deutlich nachgewiesen. Diese Zunahme
wurde durch eine quantitative Real-time RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse
mit Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1 quantifiziert. Nach
15-tägiger Behandlung
ist eine Zunahme der EEIG1-mRNA um 50 % oder mehr im Vergleich zu
unbehandelten Nervenzellen nachzuweisen. Für die Analyse der EEIG1-mRNA
durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer Paar EEIG1-For1 (5'-ACTATTCTCAGCTCAGGGCTGCCAGA-3') (SEQ ID NO: 166)
und EEIG1-Rev2 (5'-CTCTGTGCTGTAGCCGGAGATCTTG-3') (SEQ ID NO: 167).
Mit diesem Primer-Paar wurde ein cDNA-Fragment amplifiziert, das einen
kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
242 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primer-Paar wurde auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
384 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primer-Paar wurde ferner ein cDNA-Fragment
amplifiziert, das einen kodierenden Bereich für ein Polypeptid der Länge 194
Aminosäuren
aufweist. Die unterschiedliche Länge
der Aminosäuresequenzen
beruht auf Transkriptvarianten, die für unterschiedliche Isoformen
kodieren.
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Beispiel 12:
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Die
Zunahme der SCD-mRNA nach Behandlung von NT2-N Nervenzellen mit
Haloperidol (wie in Beispiel 1 beschrieben) wurde in Micro-Array-Analysen
mit fluoreszenzmarkierter cDNA nachgewiesen. Diese Zunahme wurde
durch eine quantitative Real-time RT-PCR (qRTRTPCR) Analyse mit
Fluoreszenzmarkierung durch SYBR-Green 1 quantifiziert. Nach 15-tägiger Behandlung
ist eine Zunahme der SCD-mRNA um 50 % oder mehr im Vergleich zu
unbehandelten Nervenzellen nachzuweisen. Für die Analyse der SCD-mRNA
durch qRTRTPCR eignet sich das PCR-Primer Paar SCD-For1 (5'-AAAGATGATATATATGACCCCACCT-3') (SEQ ID NO: 168) und
SCD-Rev2 (5'-CCAAGTGTAGCAGAGACATAAGGAT-3') (SEQ ID NO: 169).
Mit diesem Primer-Paar wurde ein cDNA-Fragment amplifiziert, das
einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
359 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primer-Paar wurde auch ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für
ein Polypeptid der Länge
366 Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primer-Paar wurde darüber hinaus ein cDNA-Fragment
amplifiziert, das einen kodierenden Bereich für ein Polypeptid der Länge 355
Aminosäuren
aufweist. Mit diesem Primer-Paar wird ferner ein cDNA-Fragment amplifiziert,
das einen kodierenden Bereich für ein
Polypeptid der Länge
237 Aminosäuren
aufweist.
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Beispiel 13:
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Die
Zunahme des IDI1 Proteins (IDI1 = Isopentenyl-diphosphate delta
isomerase 1; = Isopentenyl diphosphate dimethylallyl diphosphate
isomerase 1) nach Behandlung von NT2-N Nervenzellen mit Haloperidol
(wie in Beispiel 1 beschrieben) wurde mit einer 2 dimensionalen
Polyacrylamidgelelektrophorese und anschließender massenspektroskopischer Identifizierung
des Proteinspots nachgewiesen. Während
einer 15 tägigen
Behandlung mit Haloperidol nimmt IDI1-Protein um 30 % oder mehr
in seiner Menge zu.
-
Es
folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
Dieses kann
von der amtlichen Veröffentlichungsplattform
des DPMA heruntergeladen werden.