-
Die
Erfindung betrifft einen verschleißfesten Werkstoff, umfassend
eine thermoplastische Matrix für
die Herstellung von Bauteilen, die für Anwendungen mit hohen Verschleißbelastungen
gedacht sind.
-
Solche
Werkstoffe müssen
niedrige Reibwerte aufweisen und werden herkömmlich so formuliert, dass der
thermoplastischen Matrix Festschmierstoffe wie z.B. PTFE, Graphit,
MoS2 und dergleichen zugegeben werden. Damit
lassen sich zwar die Reibwerte ausreichend herabsetzen, jedoch führt dies
regelmäßig zu einer Beeinträchtigung
der mechanischen Eigenschaften des Werkstoffs, insbesondere zu einer
Verminderung der Werkstofffestigkeit. Die Festschmierstoffe zeigen
aufgrund ihrer Anti-Haft-Eigenschaften wenig Affinität zu dem
sie umgebenden Matrixmaterial und führen so zur Schwächung des
Materialverbundes in der Matrix und damit zu einer Reduzierung der
mechanischen Festigkeit des Werkstoffs.
-
Andererseits
sind Verschleißbelastungen
neben dem hohen Reibverschleiß häufig zusätzlich mit
hohen Kraftbeanspruchungen verbunden, welche ein hohes Maß an Bauteilfestigkeit
erfordern.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, einen verschleißfesten Werkstoff, der eingangs
beschriebenen Art vorzuschlagen, welcher nicht nur einen geringen
Reibungskoeffizienten und eine hohe Abriebfestigkeit, sondern darüber hinaus
auch eine große
Bauteilfestigkeit aufweist.
-
Erfindungsgemäß umfasst
ein verschleißfester
Werkstoff eine thermoplastische Matrix und in die Matrix eingebettet
einen Verstärkungsstoff
sowie einen partikulären
Füllstoff
mit im Wesentlichen sphäroiden und/oder
ellipsoiden Partikeln, wobei der Anteil des Verstärkungsstoffs
3 Gew.-% oder mehr und der Anteil des partikulären Füllstoffs 1 Gew.-% oder mehr
beträgt,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Werkstoffs.
-
Erstaunlicherweise
erzielt man damit verschleißfeste
Werkstoffe, die eine hohe Bauteilfestigkeit aufweisen, die wesentlich
von dem Verstärkungsstoff,
der in die Matrix eingebettet ist, beeinflusst wird, die jedoch andererseits
aufgrund des spezifischen partikulären Füllstoffes gleichzeitig eine
hohe Abriebfestigkeit bei niedrigen Reibungskoeffizienten aufweist.
-
Von
Bedeutung ist insbesondere die sphäroide und/oder ellipsoide Form
der Füllstoffpartikel.
Kugelförmige
Partikel sind dabei ebenso geeignet wie linsenförmige oder eher stab- oder
zigarrenförmige.
Dabei lassen sich unterschiedliche Partikelformen auch in der Mischung
einsetzen. In Einzelfällen
können
auch Partikel in agglomerierter Form eingesetzt werden.
-
Die
Agglomerierung lässt
sich beim Einarbeiten der Partikelagglomerate in die Matrix in der
Regel weitgehend bis im Wesentlichen vollständig aufheben, sodass eine
sehr gute Gleichverteilung der Partikel in der Matrix erzielt wird.
-
In
vielen Fällen
ist es möglich,
den verschleißfesten
Werkstoff frei von Festschmierstoffen zu konzipieren.
-
Als
Kunststoffe für
die Bildung der thermoplastischen Matrix kommen vorzugsweise Polyetherketone, Polyamide
und Polyester in Frage, ebenso wie auch Polyphenylensulfide, Polysulfone
und Polycarbonate.
-
Mit
dieser Palette an Kunststoffen steht eine breite Auswahl an Kunststoffen
zur Verfügung,
die je nach Einsatzzweck der Werkstoffe ausgewählt werden können. Durch
die Verwendung von Copolymeren der genannten Kunststoffe lässt sich
die Auswahl der Kunststoffe noch verbreitern.
-
Die
vorgenannte Untergrenze für
den Anteil des partikulären
Füllstoffs
mit 1 Gew.-% bringt bereits eine erhebliche Minderung des Reibungskoeffizienten
mit sich bzw. erhöht
bereits beträchtlich
die Abriebfestigkeit. Die mechanische Festigkeit des Werkstoffs
bleibt dabei im Wesentlichen unverändert bzw. kann durch entsprechende
Einbindung des partikulären
Füllstoffes
(beispielsweise durch eine chemische Modifikation der Oberfläche der
Füllstoffpartikel)
sogar noch zu einer Erhöhung
der Festigkeit eingesetzt werden. In vielen Fällen kann allerdings von dieser
Möglichkeit
abgesehen werden, da der Verstärkungseffekt
durch den Verstärkungsstoff
ausreichend gewährleistet
werden kann.
-
Als
Obergrenze für
den Anteil des partikulären
Füllstoffes
ergibt sich ein Anteil von 30 Gew.-%, da bei größeren Anteilen eine weitere
Steigerung der Abriebfestigkeit bzw. ein weiteres Absenken des Reibungskoeffizienten
kaum noch zu beobachten ist.
-
Häufig lassen
sich bereits optimale Effekte bezüglich der Abriebfestigkeit
und dem verminderten Reibungskoeffizienten mit einem Anteil des
partikulären
Füllstoffs
am Werkstoff von 5 bis 10 Gew.-% erreichen. Im Hinblick auf die Kosten
der partikulären
Füllstoffe
ist mit einem solchen Anteil häufig
bereits ein Optimum bei der Berücksichtigung
der Bauteileigenschaften einerseits und der Kosten andererseits
erzielt.
-
Bevorzugte
partikuläre
Füllstoffe
mit sphäroiden
und/oder ellipsoiden Partikeln sind insbesondere Silikat-, Metalloxid-,
Glas-, Mineralstoff- und Kunststoffpartikel oder Mischungen der
vorgenannten Partikel.
-
Besonders
bevorzugt sind Silikatpartikel, insbesondere in Form von Eisenaluminiumsilikat-
und/oder Natriumaluminiumsilikat-Partikeln.
-
Weiter
bevorzugte Partikel sind Metalloxidpartikel, beispielsweise in Form
von Eisenoxidpartikeln.
-
Die
mittlere Korngröße (D50)
der erfindungsgemäß verwendeten
sphäroiden
und/oder ellipsoiden Partikel liegt bevorzugt im Bereich von 0,1 μm bis 10 μm, weiter
bevorzugt bis 3 μm.
Die Partikel sollten in Richtung ihrer größten Ausdehnung 20 μm vorzugsweise
nicht überschreiten.
-
Beispiele
für erfindungsgemäß verwendbare
partikuläre
Füllstoffe
sind Omega Sil Nano, ein inerter, hochtemperaturbeständiger kugelförmiger Füllstoff
auf der Basis von Eisenaluminiumsilikat, erhältlich von Omega Minerals Germany
GmbH.
-
Weitere
spezifische partikuläre
Füllstoffe
können
aus den Bayferrox-Pigmenten der Firma Lanxess oder aus den Sicotan-Pigmenten
der Firma BASF AG aus gewählt
werden, die je nach Typ eine kugelige oder eine eher stab- oder
zigarrenförmige
Struktur haben können.
-
Beachtet
werden muss, dass der partikuläre
Füllstoff
keine gebrochene Kornform mit unregelmäßigen, insbesondere scharfe
Kanten aufweist.
-
Wichtig
ist, dass die partikulären
Füllstoffe
insbesondere in oberflächennahen
Bereichen und an der Oberfläche
eines aus dem Werkstoff gebildeten Bauteils vorhanden sind, während die
Gehalte an partikulärem Füllstoff
weiter entfernt von der Bauteiloberfläche geringer ausfallen können und
insbesondere auch bis Null abgesenkt sein können.
-
Die
erfindungsgemäßen Werkstoffe
eignen sich insbesondere auch für
Beschichtungsanwendungen, während
andererseits auch Bauteile insgesamt aus dem erfindungsgemäßen Werkstoff
hergestellt werden können.
Nähere
Einzelheiten zu den typischen Anwendungsgebieten für den erfindungsgemäßen Werkstoff werden
weiter unten noch näher
erläutert.
-
Die
Verstärkungsstoffe
des erfindungsgemäßen Werkstoffes
sind insbesondere dafür
verantwortlich, dass der Werkstoff eine ausreichend hohe Festigkeit
aufweist. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass der Verstärkungsstoff
mit einem Anteil von bis zu 50 Gew.-% in dem Werkstoff enthalten
sein kann.
-
Während Anteile
von 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Werkstoffes, bereits
erhebliche Steigerungen der Festigkeit des Werkstoffes zur Folge
haben, bringen Anteile von mehr als 50 Gew.-% kaum noch eine nennenswerte
Steigerung und sind insbesondere mit der Problematik behaftet, dass
der Anteil an partikulärem
Füllstoff
unter Umständen
dann nicht mehr frei in dem vorgenannten großen Bereich von 1 bis 30 Gew.-%
gewählt
werden kann.
-
Deshalb
wird oft ein Anteil der Verstärkungsstoffe
bis zu 30 Gew.-% verwendet, wobei häufig eine Untergrenze für den Anteil
der Verstärkungsstoffe
von 20 Gew.-% eingehalten wird.
-
Die
Art des verwendeten Verstärkungsstoffes
kann unterschiedlich sein, insbesondere eignen sich faserartige
Stoffe oder nadelförmige
Stoffe.
-
Die
bevorzugt zu verwendenden Fasern sind vorzugsweise ausgewählt aus
Kohlenstofffasern, Glasfasern, Polyamidfasern, insbesondere Aramidfasern
und Mineralfasern oder Mischungen aus solchen Fasern. Die typische
mittlere Faserlänge
beträgt
0,2 bis 0,5 mm. Mit größeren mittleren
Faserlängen
lassen sich die Festigkeitswerte des Werkstoffs bei Bedarf weiter
verbessern.
-
Im
Hinblick auf die von dem Verstärkungsstoff
bewerkstelligte Erhöhung
der Werkstofffestigkeit lassen sich dann auch geringere Anteile
von Festschmierstoffen wie z.B. PTFE, Graphit, MoS2,
SnS2, WS2 und/oder BN
einarbeiten, die, auch wenn sie eine geringe Affinität zur thermoplastischen
Matrix zeigen und dadurch eine Schwächung derselben an sich herbeiführen, problemlos
im Bereich von 1 bis 10 Gew.-% eingesetzt werden können. Damit
lässt sich
in einigen Fällen
das Eigenschaftsspektrum der Werkstoffe weiter verbessern und abrunden.
-
Die
Erfindung betrifft insbesondere einen Werkstoff, der im Wesentlichen
aus der thermoplastischen Matrix und den darin eingebetteten Verstärkungs-
und partikulären
Füllstoffen,
geringen Anteilen von Additiven sowie optional einem Anteil eines
Festschmierstoffes besteht.
-
Die
Additive umfassen dabei Verarbeitungshilfsmittel, thermische Stabilisatoren,
Entformungshilfsmittel und farbgebende Agentien.
-
Der
Anteil aller Additive beträgt
vorzugsweise 5 Gew.-% oder weniger.
-
Die
partikulären
Füllstoffe
werden vorzugsweise so ausgewählt,
dass sie eine Druckfestigkeit von mindestens 50 MPa aufweisen, vorzugsweise
sogar mindestens 250 MPa.
-
Aufgrund
der Verwendung der partikulären
Füllstoffe
mit einer sphäroiden
und/oder ellipsoiden Gestalt ergeben sich an den Oberflächen der
aus dem Werkstoff hergestellten oder beschichteten Bauteile relativ
geringe Kontaktfläche,
sodass damit der Kontakt zu einem Reibpartner vermindert wird.
-
Bei
neu hergestellten Bauteilen aus den erfindungsgemäßen Werkstoffen
kann es vorkommen, dass an der Oberfläche liegende Füllstoffpartikel
von dünnen
Schichten an Matrixmaterial, einer so genannten Spritzhaut, überzogen
sind. Diese Matrixanteile sind aber nach einer kurzen Einlaufzeit
abgetragen und die Werkstoff-Gleitreibungseigenschaften werden dann
maßgeblich
und dauerhaft von dem partikulären
Füllstoff bestimmt.
-
Aufgrund
der Materialauswahl bei dem partikulären Füllstoff kann dann auch die
hohe Abriebfestigkeit derselben gewährleistet werden, was insbesondere
auf die vorstehend genannte Druckfestigkeit von mindestens 50 MPa
zurückgeht.
-
Eine
Obergrenze für
die Druckfestigkeit der partikulären
Füllstoffe
liegt bei 500 MPa, vorzugsweise bei 450 MPa.
-
Die
Härte der
partikulären
Füllstoffe
wird vorzugsweise im Bereich von 5 bis 9 auf der Mohs-Skala liegen,
weiter bevorzugt im Bereich von 6 bis 8.
-
Typische
Anwendungsgebiete für
den erfindungsgemäßen Werkstoff
sind die Herstellung von Gleit- und/oder Reibelementen bzw. Beschichtungen
solcher Bauteile.
-
Beispiele
für Reibelemente
sind Reibringe, Reibscheiben, Dichtringe, Anlauf- und Steuerscheiben im Getriebebau.
-
Des
Weiteren wären
zu nennen Kettenführungen,
Gleitplatten für
Fahrzeugschienen, Radialelemente im Pumpenbau und dergleichen.
-
Weitere
Anwendungen liegen im Gebiet der Gleitlager, Gleitleisten, statisch/dynamisch
hoch belasteten Bauteilen allgemein, Zahnrädern, Gleitschuhen, Kugelhahndichtungen,
Kettenbuchsen, Gleitringen, Dichtringen, Kolben und Kolbenringen,
Pumpengehäuse
und deren Teile sowie Ventilgehäusen
und deren Teile.
-
Diese
und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
anhand der Figuren und der Beispiele noch näher erläutert. Es zeigen:
-
1:
Ein Zugfestigkeits-/Verschleißdiagramm
für verschiedene
erfindungsgemäße Werkstoffe
und herkömmliche
Werkstoffe;
-
2:
Reibwerte für
verschiedene herkömmliche
und erfindungsgemäße Werkstoffe,
bezogen auf deren Zusammensetzung; und
-
3:
eine schematische Darstellung eines Oberflächenbereiches eines Bauteils
aus einem erfindungsgemäßen Werkstoff
bei einer Reibverschleißprüfung.
-
Die
1 zeigt
die Zugfestigkeitswerte sowie die Verschleißrate verschiedener Werkstoffe
auf der Basis von Polyetheretherketon (PEEK) als Material der thermoplastischen
Matrix mit folgenden Zusammensetzungen:
-
Bei
den einzelnen, in den Vergleichsbeispielen und Beispielen verwendeten
Verstärkungsstoffen,
Füllstoffen
und Festschmierstoffen handelt es sich um folgende:
Kohlenstofffasern
(CF): | Grafil
34-700 PES der Fa. Grafil (mittlere Länge 0,2 |
| bis
0,5 mm) |
Eisenoxid
(FeOsph): | Bayferrox
110 M |
PTFE
(TF): | Fluon
FL1690 der Fa. Asahi |
Graphit
(GR): | Grase
01 der Fa. Kropfmühl
AG |
-
Als
thermoplastisches Matrixmaterial PEEK kam PEEK 450 der Fa. Victrex
zum Einsatz.
-
Die
linke Hälfte
der Grafik der 1 zeigt die Reduktion der Verschleißraten der
Vergleichsbeispiele 1 und 2. Mit steigendem Anteil an Festschmiermittel
von 10 Gew.-% auf 30 Gew.-%, tritt gleichzeitig eine erhebliche
Verminderung der Zugfestigkeit ein, obwohl der Werkstoff einen Anteil
von 15 Gew.-% Verstärkungsstoff
in Form von Kohlenstofffasern enthält. Die Verminderung der Verschleißrate wird
also mit einer drastischen Verschlechterung der mechanischen Festigkeit
erkauft.
-
In
der rechten Hälfte
des Diagramms in 1 ist die Verschleißrate der
erfindungsgemäßen Beispiele 1
und 2 dargestellt, die eine nur geringfügige Verminderung der Zugfestigkeitswerte
zeigen, wenn der Anteil an kugelförmigen, gefällten Partikeln auf Eisenoxid-Basis
(z.B. Bayferrox 110 M der Firma Lanxess mit einer vorherrschenden
Teilchengröße von max.
0,7 μm;
D(50) = 0,25 μm)
von 5 auf 10 Gew.-% gesteigert wird. Gleichzeitig erhält man jedoch
eine sehr deutliche Verminderung der Verschleißrate.
-
Obwohl
die erfindungsgemäßen Werkstoffe
der Beispiele 1 und 2 ohne Festschmierstoffanteile sind, erhält man bei
geringeren Anteilen an Verstärkungsfasern
und geringeren Anteilen an partikulären Füllstoffen (vgl. mit den Anteilen
der Festschmierstoffe der Vergleichsbeispiele) deutlich niedrigere
Verschleißraten
bei ausgezeichneten Zugfestigkeitswerten.
-
Ein
herausragender Vorteil der partikulären Füllstoffe gegenüber konventionellen
Festschmierstoffen ist die geringere erforderliche Zugabemenge wie
aus 1 ersichtlich. Mit einer 10%-Zugabe an Eisenoxidpartikeln
in Kugelform wird bereits ein besseres Verschleißverhalten erzielt als mit
der Zugabe von 30 Gew.-% konventioneller Festschmierstoffe. Darüber hinaus
bleibt die Zugfestigkeit hoch, und für diese ist darüber hinaus
ein geringerer Anteil an Kohlenstofffaser erforderlich.
-
Die
für die
vorgenannten Rezepturbeispiele erhaltenen Reibwerte gegenüber Stahl
(100 Cr6) sind in der 2 aufgetragen, wobei die erfindungsgemäßen Werkstoffe
mit einem Kohlenstofffasergehalt von 10 Gew.-% und einem Anteil
von 5 bzw. 10 Gew.-% an Eisenoxidpartikeln (kugelförmig) erheblich
geringere Reibwerte aufweisen. Es darf auch an dieser Stelle betont
werden, dass diese überlegenen
Eigenschaften wiederum ohne den Zusatz von Festschmierstoffen erzielt
wurden.
-
Diese
Reibwerte gegenüber
Stahl liegen deutlich unter dem Niveau konventioneller Compounds,
die einen 30%igen Festschmierstoffanteil aufweisen und deutlich
geringere Festigkeitswerte zeigen. Alternativ können zu den kugelförmigen Partikeln
wie in den vorstehenden Beispielen verwendet selbstverständlich wie eingangs
beschrieben auch ellipsoide oder sphäroide, insbesondere auch stabförmige Partikel
verwendet werden.
-
Die 3 zeigt
zur Erläuterung
der Messung der Reibwerte eine schematische ausschnittsweise Darstellung
eines Bauteils 10 mit einer thermoplastischen Matrix 12 und
einen in der thermoplastischen Matrix 12 eingelagerten
partikelförmigen
sphärischen
Füllstoff 14.
Der ebenfalls in der Matrix 12 des Bauteils 10 eingelagerte
Verstärkungsstoff
ist aus Gründen
der Übersichtlichkeit
hier nicht dargestellt. Wie ersichtlich verteilen sich die partikulären Füllstoffe
insbesondere auch im Oberflächenbereich
des Bauteils 10 und stehen in geringem Maße über die
Oberfläche
der Matrix 12 des Bauteils 10 hinaus. Bei einer
Reibwertmessung wie sie in der 2 dargestellt
ist, wird ein so genannter Gleitpartner 16, hier in Form
einer Stahlplatte aus dem Werkstoff 100Cr6, gegen die Oberfläche des
Bauteils 10 gedrückt
und folgende Messwerte erfasst:
Reibkraft, Normalkraft, Umdrehungsfrequenz,
Gleitweg, Verschleißhöhe sowie
Stifttemperatur nahe der Kontaktfläche.
-
Die
technischen Daten für
die Messung sind die Folgenden:
Gleitgeschwindigkeit: 0,1 bis
5 m/s
Normalkraft: 5 bis 50 N
Umgebungstemperatur: 20
bis 80°C
Geometrie
der Scheiben: Durchmesser bis 110 mm, Stärke (Dicke der Scheiben 10
mm)
Standardreferenzmaterial (Gleitpartner) aus 100Cr6-Stahl
entweder in Kugelform mit einem Kugeldurchmesser bis 10 mm oder
einem Stift mit einem Durchmesser von 3 bis 6 mm und einer Länge von
12 mm.
-
Die
Messung der Werte der 1 und 2 erfolgte
entsprechend der ISO-Norm
7148-2 (Prüfung A).
Die in der 1 und 2 angegebenen
Werte für
die Verschleißrate
bzw. die Reibwerte wurden mit einem Prüfkörper in Form eines zylindrischen
Stifts mit einem Durchmesser von 3 mm und einer nominellen Höhe von 12
mm erhalten. Die Oberflächenrauigkeit
des Gegenlaufpartners aus 100Cr6-Stahl lag bei einem Ra-Wert von
kleiner 0,1 μm,
typischerweise im Bereich von 0,04 μm bis 0,06 μm.
-
Die
Dauer der Reibversuche betrug jeweils 5 Stunden.
-
Die
verwendete Prüfmaschine
war ein Tribometer gemäß ASTM G99
der Firma CSM Instruments SA, Schweiz.