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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Implementation, Übermittlung
und Darstellung medizinischer Datensätze, wobei auf einem ersten
Rechner in einem Hauptdatensatz medizinische Datensätze, insbesondere
Text-, Bild- und/oder Einstellungsdaten abgespeichert werden, der
Hauptdatensatz mittels einer Datenleitung, insbesondere mittels
eines Intra- und/oder eines Internets, auf einen zweiten Rechner übertragen
wird, der Hauptdatensatz auf dem zweiten Rechner zumindest temporär abgespeichert
wird und der Hauptdatensatz auf einer Anzeigeeinheit des zweiten
Rechners grafisch dargestellt wird.
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Ein
derartiges Verfahren dient zum Erstellen, zur Ergänzung, zur
Betrachtung und insbesondere zur Übertragung eines klinischen
Berichts. In einem derartigen klinischen Bericht sind alle relevanten
Patientendaten insbesondere zum Zweck der Erstellung einer Diagnose
zusammengefasst. Als Patientendaten oder als medizinische Datensätze sind
in einem klinischen Bericht Text-, Bild- und/oder Einstellungsdaten
niedergelegt. Textdaten beinhalten beispielsweise die von einem
Arzt zur Erstellung einer Diagnose dem Patienten gestellten Diagnosefragen,
bereits vorgenommene Diagnosen und/oder die vom Patienten geschilderten
Symptome. Als Bilddaten können insbesondere
mit bildgebenden Verfahren, wie der Kernspintomografie, der Computertomografie,
der Positronenemissionstomografie oder Ultraschall, erzeugte Aufnahmen
als 2D- oder 3D-Daten vorgesehen sein. So können die Bilddaten eine ganze
Serie von Schichtbildern und/oder zu verschiedenen Zeiten oder mit
verschiedenen Geräten
getätigte
Aufnahmen umfassen. Auch können
als Bild-/Textdaten noch Untersuchungsergebnisse oder Messwerte
von Laboruntersuchungen z.B. des Blutes enthalten sein. Schließlich können als
medizinische Daten auch noch Einstellungsdaten dem klinischen Bericht
beigefügt
sein, mit denen Parameter zur Einstellung der zur Untersuchung eingesetzten
medizinischen Geräte
festgehalten werden.
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Ein
klinischer Bericht oder Report dient dazu, alle zur Verfügung stehenden
relevanten Patientendaten zu bündeln
und zusammenzustellen, um einem Arzt eine sichere Diagnose zu ermöglichen.
Insbesondere dient ein klinischer Report auch dazu, einem weiteren,
nicht direkt an der Untersuchung beteiligten Arzt, zur Diagnose
hinzuziehen zu können. Hierzu
umfasst ein klinischer Report dann bereits die vom untersuchenden
Arzt hinzugefügten Änderungen,
Kommentare, die getroffene Bildauswahl und/oder die gewählte Bildbearbeitung.
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Es
hat sich als problematisch herausgestellt, bei der Vielzahl der
für einen
klinischen Report zusammenzustellenden Daten eine vernünftige Betrachtung
durch den Anwender zu ermöglichen.
Dies liegt darin begründet,
dass die in den klinischen Report zu integrierenden Daten von verschiedenstem Format
sein können.
Bereits die Textdaten können als
Dateien von Standard-Textverarbeitungsprogrammen, im ASCII-Format
oder beispielsweise im PDF-Format vorliegen. Erst recht können Bilddaten in
unterschiedlichsten Formaten, abhängig von den die Bilddaten
erzeugenden Geräten,
und mit unterschiedlichster Komprimierung vorliegen. Gleiches gilt für wissenschaftliche
Untersuchungsdaten wie ECG, Blutanalysen oder sonstigen Untersuchungsergebnissen.
Auch ist es technisch aufwändig,
zum Auffinden der Diagnose notwendige Nachbearbeitungsprozesse von
Untersuchungs- oder Bilddaten in einem klinischen Report derart
vorzusehen, dass sie auch von einem weiteren Anwender durchgeführt bzw.
gestartet werden können.
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Um
ein Betrachten eines klinischen Reports durch einen weiteren Anwender
zu ermöglichen, muss
dieser nachteiligerweise die zur Betrachtung notwendigen Programme
bei sich selbst installiert haben oder aber es werden die zur Betrachtung
oder Bearbeitung der medizinischen Datensätze erforderlichen Programmschritte
in den klinischen Report mit eingebunden. Letz teres vergrößert nachteiligerweise die
Datenmenge des klinischen Reports in nicht unerheblichem Umfang.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, mit welchem die geschilderten Nachteile des Standes
der Technik verringert werden.
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Diese
Aufgabe wird für
ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass in dem Hauptdatensatz als Daten eine Anzahl von Anwendeapplikationen
zur spezifischen Nachbehandlung der sonstigen Daten abgespeichert
und mit dem Hauptdatensatz übertragen werden.
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Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
dass für
den Hauptdatensatz von dem jeweiligen Betrachter, wie einem Arzt
oder Geräteexperten,
Anwendeapplikationen vorgegeben werden, die für eine spezifische Nachbehandlung
der medizinischen Datensätze
vorgesehen sind. Solche Anwendeapplikationen können beispielsweise eine spezifische
Bildbehandlung sein, die ausgehend von einer Computertomografie(CT)-Aufnahme
eine vorgegebene Kontrastverstärkung
durchführt,
so dass beispielsweise ein Tumor in einer derart nachbehandelten
CT-Aufnahme leicht sichtbar wird. Auch können Anwendeapplikationen zur
spezifischen Nachbehandlung die Berechnung von Ergebnissen aus Untersuchungsdaten sein.
Eine Anwendeapplikation zur spezifischen Nachbehandlung der medizinischen
Datensätze kann
aber auch eine vorgenommene Auswahl von Bildern aus dem gesamten
Bildmaterial sein, da die vorgenommene Auswahl eine rasche Diagnose
ermöglicht,
indem sie beispielsweise nur die relevanten Bilder umfasst.
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Durch
die Beschränkung
auf eine Anzahl von Anwendeapplikationen zur spezifischen Nachbehandlung
der medizinischen Datensätze
wird eine Verringerung der Datengröße des klinischen Berichts ermöglicht,
ohne dass der Informationsgehalt abnimmt. Im Gegenteil wird durch
die Auswahl der Anwendeapplikationen für eine spezifische Nachbehandlung
die Diagnosefindung verbessert, da auf die Mitsendung aller weiteren
mögli chen
Methoden zur Nachbehandlung der medizinischen Datensätze verzichtet
wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird mit einer
Anwendeapplikation im Hauptdatensatz ein Lizenzschlüssel zur
Autorisierung der Anwendung der Anwendeapplikation auf dem zweiten
Rechner abgespeichert und übertragen.
In diesem Fall ist es zur Durchführung
der mitversendeten Anwendeapplikation gar nicht erforderlich, dass
auf dem zweiten Rechner des weiteren Anwenders das entsprechend
zur Durchführung
benötigte
Programm oder die zur Durchführung
einer Nachbehandlung von medizinischen Daten erforderliche Lizenz
abgespeichert ist. Vielmehr wird mit dem Hauptdatensatz bereits
ein Lizenzschlüssen
mit versendet, der dem Anwender das Starten bzw. Durchführen der
mitversendeten Anwendeapplikation auf seinem eigenen Rechner ermöglicht.
Hierzu muss der Anwender gegebenenfalls lediglich als Benutzer der
die Erstellung, Speicherung und Übertragung
des Hauptdatensatzes ermöglichenden
Software sein. Im Rahmen dieser übergreifenden
Lizenzierung werden mit dem Hauptdatensatz z.B. Identifizierungscodes
für die weiteren
im Paket enthaltenen Anwendeapplikationen versendet. Andererseits
ist es aber auch vorstellbar, dass derartige Lizenzschlüssel, die
ein Durchführen
der mit dem Hauptdatensatz versendeten Anwendeapplikationen ermöglichen,
von den entsprechenden Softwareherstellern bzw. Lizenzgebern speziell
für das
Versenden und Betrachten von klinischen Berichten vergeben und technisch
umgesetzt werden. Dies kann beispielsweise durch eine Verifizierung
der den Lizenzschlüssel
benötigenden
Person via Internet geschehen.
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In
einer weiteren alternativen Ausgestaltung werden für Bilddaten
im Hauptdatensatz jeweils zugeordnete anatomische Informationen
abgespeichert, wobei zur Darstellung die Bilder nach ihren anatomischen
Informationen geordnet, raumtransformiert und/oder zur grafischen
Darstellung nachbehandelt werden. Auf diese Weise erleichtert sich
die Diagnoseerstellung für
den Anwender dadurch, dass die als Bilddaten abgelegten Bilder anatomisch
geordnet angezeigt werden. Dabei kann sich die Darstellung der Bilder
alleine in einer entsprechenden anatomischen Ordnung erschöpfen. Ebenso
gut ist es aber auch vorstellbar, dass die im Hauptdatensatz abgelegten
Bilder nicht nur anatomisch geordnet, sondern auch noch derart raumtransformiert
werden, dass aus ihnen der Betrachter beispielsweise ein dargestelltes
Organ stets in der gleichen räumlichen
Orientierung wiederfindet. Beispielsweise kann eine CT-Aufnahme
ein blutführendes
Organ in einer anderen räumlichen
Lage darstellen als dies bei einer durchgeführten Angiografie gegeben ist.
In diesem Fall können
die Aufnahmen entsprechend raumtransformiert werden, so dass sich
für den
Betrachter die gleiche Lage des aufgenommenen Organs ergibt. Die
anatomischen Daten können
beispielsweise von dem zur Erstellung der Aufnahmen eingesetzten
Geräten
bereits den Bilddaten hinzugefügt
sein. Es ist aber auch möglich,
die anatomischen Daten später bei
der Erstellung des Hauptdatensatzes manuell einzugeben bzw. einzulesen.
Eine erforderliche Bildbearbeitung kann insbesondere automatisiert
mittels einer Bildverarbeitungssoftware geschehen. Diese kann anhand
von vorgebbaren oder automatisch gesuchten Bildausschnitten die
Lage eines Organs selbsttätig
ermitteln und eine entsprechende Nachbearbeitung durchführen.
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In
einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
werden aus den medizinischen Datensätzen mittels abgespeicherter
Vergleichswerte dem Anwender automatisiert Applikationen zur Auswahl
vorgeschlagen. In diesem Fall braucht der Anwender nicht selbst
die zur Erstellung der Diagnose erforderlichen Anwendeapplikationen
vorzugeben, sondern kann aus den vorgeschlagenen Applikationen wählen. Zum
Vorschlag der Anwendeapplikationen greift das System beispielsweise
auf einen Datenspeicher zurück,
in welchem für
vorgegebene Symptome oder Bilddaten oder eine spezifische Auswahl
von Patientendaten eine spezifische Auswahl von Anwendeapplikationen
abgespeichert ist. So werden beispielsweise für kardiologische Fragestellungen
andere Anwendeapplikationen vorgeschlagen als für einen cerebralen Insult,
zur Aufklärung
von Rückenbeschwerden
oder unklaren Bauchsymptomen.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung wird zum Vorschlag der Applikationen
deren Verfügbarkeit überprüft. Dabei
wird beispielsweise aus einem zentralen Datenspeicher des Rechners
die Information abgeleitet, welche Programme bzw. welche Lizenzen auf
dem Rechner des Anwenders zeitlich oder generell verfügbar sind.
Es werden nur diejenigen Applikationen vorgeschlagen, die aufgrund
ihrer Verfügbarkeit
dem klinischen Report bzw. dem Hauptdatensatz beigefügt werden
können.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung werden die vorgeschlagenen
Applikationen aus den Textdaten abgeleitet. Beispielsweise können hierzu
die vom behandelnden Arzt gestellten Diagnosefragen herangezogen
werden. Denn aus den gestellten Diagnosefragen kann auf die betreffende
Diagnose geschlossen werden, wofür
spezifische Anwendeapplikationen benötigt werden. Alternativ oder ergänzend können auch
die vom untersuchenden Arzt erfassten Symptome zur Identifikation
der vorgeschlagenen Applikationen herangezogen werden, wenn diese
in den Textdaten verfügbar
sind.
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Zweckmäßigerweise
werden die abgespeicherten Vergleichswerte selbstlernend, insbesondere mittels
eines neuronalen Netzes, eines adaptiven Filters und/oder eines
bayesschen Filters, unter Beachtung des Zusammenhangs der medizinischen
Datensätze
mit den jeweils abgespeicherten Applikationen modifiziert. Bei einer
derartigen Ausgestaltung erlernt das System die Zuordnung der vorgeschlagenen
Applikationen zu den medizinischen Datensätzen im Laufe seiner Anwendung
selbst. Beispielsweise kann dies dadurch geschehen, dass vom Anwender
bei spezifischen Diagnosefragen und/oder Symptomen weitere Anwendeapplikationen
dem Hauptdatensatz hinzugefügt
werden. Diese Zuordnung wird dann in den Vergleichswerten abgespeichert.
Werden auf der anderen Seite aus der Vorschlagsliste Anwendeapplikationen
häufig
aus dem Hauptdatensatz entfernt, so wird deren Verknüpfung in
den Vergleichswerten gelöscht.
Die in den Vergleichswerten gespeicherte Verknüpfung zwischen spezifischen
medizinischen Datensätzen
und den vorgeschlage nen Anwendeapplikationen kann mittels eines
neuronalen Netzes ständig
den jeweils aktuellen Geschehnissen angepasst werden. Auch kann
ein adaptiver Filter oder ein bayesscher Filter eingesetzt werden,
wobei mittels Wahrscheinlichkeiten aus bestimmten Schlüsseldaten
auf die zum Vorschlag vorgesehenen Anwendeapplikationen geschlossen
wird. Die Schlüsseldaten
und die zugehörigen
Wahrscheinlichkeiten sind dabei einer stetigen Änderung unterzogen.
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Zum
Vorschlag der Anwendeapplikationen ist es vorteilhaft, wenn diese
mittels einer Diagnosefrage/Symptom-Datenbank ermittelt werden,
in welcher insbesondere in den Textdaten enthaltene Diagnosefragen
und/oder Symptome mit Applikationen verknüpft sind. Dabei stellt die
Diagnosefrage/Symptom-Datenbank die abgespeicherten Vergleichswerte zur
Verfügung,
mit deren Hilfe aus den vorhandenen Datensätzen auf die zum Vorschlag
vorgesehenen Anwendeapplikationen geschlossen wird.
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Zweckmäßigerweise
werden die zu einem medizinischen Datensatz vorgeschlagenen Applikationen
mittels einer Regel-Datenbank ermittelt, in welcher medizinische
Datensätze
mit Regeln zur Datenkompression, zur Darstellung der Bilddaten,
zur Priorisierung der Applikationen, zur Durchführung der Applikationen und/oder
zur Art der Applikationen verknüpft
sind. Dabei kann es insbesondere vorgesehen sein, für bestimmte
Symptome oder Diagnosezwecke in der Regel-Datenbank eine spezifische
Darstellung oder Darstellungsabfolge von Bildmaterial abzulegen.
So kann beispielsweise zur Aufklärung
von Rückenbeschwerden
die Wirbelsäule
stets bildmittig zur Darstellung gebracht werden, was durch eine spezifische
Anwendeapplikation erfolgt. Auch kann eine ganz spezifische Abfolge
von Messergebnissen mittels einer spezifischen Anwendeapplikation
vorgesehen sein; die Regeln hierzu sind in der Regel-Datenbank abgespeichert.
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Auch
kann in der Regel-Datenbank eine Regel zur Datenkompression abgespeichert
sein. In diesen Regeln kann beispielsweise abgelegt sein, mit welchem
Kompressions-Schema welche Daten in dem Hauptdatensatz abgespeichert
werden. Beispielsweise kann eine verlustlose Kompression für zur Diagnose
unerlässlichen
Bildern vorgeschrieben werden, wobei für weitere Daten, insbesondere
Bilddaten, die lediglich für
eine Navigation oder als Hintergrund zur Diagnose benötigt werden,
eine die Informationsdichte verringernde Datenkompression eingesetzt
werden.
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Weiter
kann in einer derartigen Regel-Datenbank auch eine Regel zur Priorisierung
von medizinischen Datensätzen
abgelegt sein. Bei der Darstellung des Hauptdatensatzes werden dann
die einzelnen Daten in der Abfolge ihrer Priorität angezeigt. Auch dies kann
insbesondere zu einer rascheren und sicheren Diagnose führen.
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Weiter
können
zweckmäßigerweise
mittels eines Suchalgorithmus Daten des Hauptdatensatzes ausgewählt und
die ausgewählten
Daten dargestellt werden. Dies erlaubt für den Anwender eine rasche Navigation
durch den Hauptdatensatz hindurch.
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Zur
Erstellung des Hauptdatensatzes können Einzeldaten des Hauptdatensatzes
vom Anwender ausgewählt
und gelöscht
werden. Dies erlaubt einem weiteren Anwender, den Hauptdatensatz
bzw. den klinischen Bericht nach seinen Wünschen anzupassen und gegebenenfalls
von unnötigem
Ballastmaterial zu erleichtern.
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In
einer zweckmäßigen Ausgestaltung
werden für
eine ausgehend vom Hauptdatensatz vorgesehene Patientenbehandlung
die voraussichtlichen Kosten ermittelt. Ausgehend von den medizinischen Datensätzen kann
ein Anwender sich für
eine weiter erforderliche Untersuchung entscheiden. Die hierfür voraussichtlich
zu veranschlagenden Kosten werden durch das System vorgeschlagen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Autorisierung
des Anwenders überprüft und verifiziert.
Dies kann beispielsweise mittels einer mit einem Link versehenen
E-Mail geschehen, deren Erhalt der Anwender durch einen Klick auf den
Link bestätigt.
Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass sich der Anwender
durch Eingabe seiner Nutzernummer bestätigen muss. Auch können gewisse Informationen
auf dem zweiten Rechner des Anwenders installiert sein, die vor
Starten der Anwendung von dieser überprüft werden.
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Für den Fall
eines cerebralen Insults können beispielsweise
Diagnosefragen wie:
ist Ischämie die Ursache der Symptome?
Größe?, Lokalisation?,
Gefäßbeschaffenheit?,
Alter?, welche Ursache hat die Ischämie?, embolisch?, trombotisch?,
hämodynamisch?,
wenn trombotisch: Trombolyse indiziert? Trombus nachweisbar?, ischämische Penumbra?
Kontraindikationen gegen Trombolyse?, Blutung? und/oder Alter des
Verschlusses?
zur Entscheidung über den Vorschlag von gewissen spezifischen
Anwendeapplikationen herangezogen werden. Für einen akuten cerebralen Insult
können aus
CT-Bilddaten eine anatomische Bildgebung, eine Diffusionsbildgebung
und eine Perfusionsbildgebung vorgeschlagen werden. Dabei ist aus
der anatomischen Bildgebung ein Rückschluss auf das Alter und die
Lokalisation der Läsion
möglich.
Aus der Diffusionsbildgebung kann das Volumen des untergegangenen
Gewebes abgeleitet werden und schließlich kann aus der Perfusionsbildgebung
auf das Volumen des minder versorgten Gewebes abgeleitet werden. Auch
können
verschiedene Verfahren zur Darstellung von Angiografie-Aufnahmen
vorgeschlagen werden, um hieraus einen Gefäßabbruch diagnostizieren zu
können
oder einen Hinweis auf einen wieder eröffneten Verschluss zu finden.
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Zur
Nachverarbeitung können
Applikationen vorgeschlagen werden, die beispielsweise eine anatomisch
synchronisierte Darstellung der unterschiedlichen Kontraste, eine
Auswertung der Perfusionsmessung, eine Volumetrie des Perfusionsdefizits
und des Diffusionsdefizits und eine Berechnung des Volumens der
ischämischen
Penumbra ermöglichen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 in
einer schematischen Darstellung ein Verfahren zur Implementation, Übermittlung
und Darstellung medizinischer Datensätze.
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Aus 1 wird
ein Ablaufdiagramm zur Implementation, Übermittlung und Darstellung
medizinischer Datensätze,
insbesondere zur Erstellung und Übermittlung
eines klinischen Berichts, ersichtlich. Ausgangspunkt ist ein Patientenbesuch 1 bei
einem untersuchenden Arzt. Hierbei kommt der Patient mit spezifischen
Symptomen und teilt diese dem untersuchenden Arzt mit. Ausgehend
von diesen Symptomen definiert der untersuchende Arzt einen Satz
von Diagnosefragen und gibt diese 2 in das den Hauptdatensatz
erstellende System sein. Ausgehend von den eingegebenen Diagnosefragen,
die nun im Hauptdatensatz und damit beispielsweise in einem Speicher des
ersten Rechners abgelegt sind, werden nun von dem System bereits
im Hintergrund Vorschläge
für den
klinischen Bericht bzw. dem Hauptdatensatz hinzuzufügende Anwendeapplikationen
erstellt 3. Diese beruhen auf fest implementierten oder
durch die in der Vergangenheit bereits erfolgte Benutzung selbsttätig mit
anderen Vergleichswerten, die Diagnosefragen mit spezifischen Anwendeapplikationen
verknüpfen.
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Ausgehend
von den Antworten des Patienten wird der Arzt die Durchführung von
Untersuchungen z.B. mittels bildgebender Verfahren oder zur Erstellung
von Blutwerten anordnen. Nach Durchführung der Untersuchungen 4 werden
die erstellten Untersuchungsdaten, wie insbesondere Messergebnisse
und Bilddaten dem Hauptdatensatz beigefügt. Anschließend werden
dem Anwender die Applikationsvorschläge 3 zur Nachbehandlung
der im Hauptdatensatz abgelegten Untersuchungsergebnisse wie Messergebnisse
und Bilddaten vorgeschlagen. Dem Anwender werden die Untersuchungsergebnisse
unter Anwendung der vorgeschlagenen Applikationen 5 dargestellt.
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Der
Anwender überprüft die vorgeschlagenen
Applikationen und fügt
gegebenenfalls zusätzliche
Applikationen dem System hin zu 6. Aus den hinzugefügten Applikationen
erlernt das System im Verfahrensschritt 7 die vom behandelnden
Arzt für
eine bestimmte Diagnose weiter erforderlichen Anwendeapplikationen
und speichert dies in den Vergleichswerten zur Ermittlung des Applikationsvorschlags 3 ab.
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Fügt der behandelnde
Arzt oder ein weiterer Anwender keine zusätzlichen Applikationen 6 hinzu, so
schlägt
das System schließlich
zur Darstellung des Hauptdatensatzes eine grafische Oberfläche vor, die
für den
spezifischen Zweck optimiert ist. Dabei sind insbesondere Anzeigeelemente
für Text,
Bilder, Videos und Sprache zusammen mit Applets, welche die Behandlung
der gespeicherten medizinischen Datensätze ermöglichen, für eine schnelle Übersicht über die
abgespeicherten medizinischen Datensätze jeweils spezifisch angeordnet.
Für die
implementierten Applets sind im Hauptdatensatz zugehörige Lizenzschlüssel abgespeichert.
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Für die Diagnoseerstellung
oder zur Einbindung weiterer medizinischer Anwender wird der Hauptdatensatz
gemäß Verfahrensschritt 9 übertragen
und kann dort auf einem zweiten Rechner wiederum dargestellt, ergänzt und
bearbeitet werden 10.