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Bei
der Produktion von Metallen kommen Gefäße (Aggregate) zum Einsatz,
deren Mantel gegen die hohen Temperaturen durch eine feuerfeste Auskleidung
geschützt
wird. Die Auskleidung unterliegt auf Grund mechanischer und thermischer
Belastung und dem chemischen Angriff einem permanenten Verschleiß. Dieser
Verschleiß muss
einerseits quantitativ erfasst und andererseits repariert werden. Für die quantitative
Erfassung kommen im Allgemeinen Scannersysteme zum Einsatz, die
in der Lage sind, berührungslos
die Auskleidungsflächen
in einem bestimmten Raster geometrisch zu erfassen. Auf Basis der
gemessenen Geometrie der Innenfläche
der Auskleidung und Vergleich mit einer Bezugsfläche können Verschleißstellen
erkannt werden und mittels Spritzroboter gezielt repariert werden.
Beide Systeme (Erfassung des Verschleißes, Reparatur der Verschleißschicht)
benötigen
für den
exakten Betrieb die genaue räumliche
Position und Orientierung in einem übergeordneten Koordinatensystem
(Bezugssystem).
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Mit
dem Gegenstand der
DE
198 08 462 C2 ist eine Messanordnung zur Referenzbestimmung von
Positionen von mindestens 3 Bezugspunkten und eine Referenzmessung
des Auskleidungsgefäßes bekannt.
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Im
Blickwinkel einer CCD-Kamera müssen mindestens
3 Referenzpunkte im Raum verteilt angeordnet sein. Nachteilig hierbei
ist, dass das Vorhandensein von 3 Referenzpunkten im Blickwinkel
der Kamera gleichzeitig erfasst werden muss, weil nur dadurch die
räumliche
Position und Orientierung der Kamera und der damit gekoppelten Verschleißmesseinrichtung
erreicht wird.
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Die
Referenzpunkte müssen
deshalb in der Nähe
des Gefäßes (Konverters)
angeordnet sein. Damit ist der Nachteil verbunden, dass die Referenzpunkte
einem Verschleiß unterliegen,
von Rauch und Fremdkörpern
abgedeckt werden könnten
oder beim Betrieb des Konverters beschädigt werden könnten. Die
konverternahe Anordnung dieser Referenzpunkte ist demzufolge nachteilig.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass die Koordinaten der Referenzpunkte unmittelbar
in Bezug zu den Koordinaten des Gefäßes (Konverters) gesetzt werden.
Das heißt,
es handelt sich um eine unlösbare, mathematische
Verbindung zwischen den Koordinaten des Gefäßes (Konverters) und den raumfesten Koordinaten.
Damit ist jedoch der Nachteil verbunden, dass bei der Verwendung
eines anderen Gefäßes (Konverters)
neue raumfeste Punkte erforderlich sind. Es muss daher eine aufwendige
neue Messung erfolgen, um die Konverterpunkte mit den neuen raumfesten
Punkten wieder in Verbindung zu setzen.
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Weiterer
Nachteil der genannten Anordnung ist, dass den konverterseitigen
Bezugspunkten P1 bis P4 jeweils eine eigene CCD-Kamera zugeordnet werden
muss. Dies sind ein erheblicher Messaufwand und eine potenzielle
Fehlerquelle, weil mehrere CCD-Kameras miteinander koordiniert werden
müssen.
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Insgesamt
besteht der Nachteil der bekannten Anordnung darin, dass man in
der Wahl des Standortes der Messeinrichtung stark gebunden ist. Die
Messeinrichtung muss relativ genau an der Position aufgestellt werden,
wo die Referenzmessung stattgefunden hatte. Hierbei ist es außerordentlich schwierig,
eine Konverterreise messend zu begleiten, weil man einen definierten
Standort in der Fabrikhalle benötigt,
der möglichst
exakt immer wieder eingenommen werden muss, um die Wiederholbarkeit
der Messung zu gewährleisten.
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Der
genannten Druckschrift liegt also der Nachteil zugrunde, dass mit
einem relativ hohen Messaufwand nur eine relativ schlechte Wiederholgenauigkeit
erzielt werden kann.
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Mit
dem Gegenstand der
EP
0 632 291 B1 ist ein weiteres Messsystem für die Verschleißmessung an
Konvertern bekannt geworden, wobei allerdings keine raumfesten Bezugspunkte,
sondern lediglich konverterseitige Bezugspunkte definiert sind.
Der Autor dieser Druckschrift hat erkannt, dass an der Mundstückseite
des Konverters angeordnete Bezugspunkte störanfällig sind. Um dies zu vermeiden ist
vorgesehen, Bezugspunkte an der äußeren Seite des
Bodens des Konverters (also von dem Mundstück des Konverters abgewandt)
vorzusehen, um diese zu vermessen.
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Damit
ist jedoch ein erheblich höherer
Messaufwand und eine damit verbundene Betriebsstörung verbunden. Zur Messung
der Verschleißschicht des
Konverters muss dieser außer
Betrieb genommen werden, er muss mit seinem Boden der Messanordnung
zugewandt vermessen werden, um dann um 180° gedreht der Messanordnung zugerichtet
zu werden, damit diese durch das offene Mundstück des Konverters hinein messen
kann.
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Bei
der Drehung oder Verschwenkung des Konverters um 180° besteht
der Nachteil, dass diese Verschwenkung eventuell nicht sehr genau
ist, weil sie von der Lagergenauigkeit der Schwenkzapfen abhängt und
dass deshalb das Messergebnis verfälscht wird, wenn konverterseitige
Bezugspunkte am äußeren Mantel
des Konverters mit den inneren Verschleißschichten des Konverters in
Beziehung gebracht werden müssen.
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Es
handelt sich um eine zeitlich aufwendige Messung, weil zur Durchführung der
Messung stets der Konverter außer
Betrieb genommen wird und um 180° gedreht
werden muss.
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Bei
den vorgenannten Druckschriften besteht im Übrigen der Nachteil, dass der
Ort der Messanordnung in Bezug zum vermessenden Konverter nicht
ohne weiteres verändert
werden kann. Oft ist dies jedoch erforderlich, um einen vollständigen Einblick
in alle (seitlichen) Winkel des Konverters zu gewinnen. Dies ist
wesentlich, weil man möglichst
an jeder beliebigen Stelle im Konverter die Dicke der Verschleißschicht
feststellen will. Zu diesem Zweck ist es bekannt, die Messanordnung
nicht nur mittig zum Mundstück
des Konverters auszurichten, sondern die Messanordnung auch leicht
links oder rechts von der Mitte versetzt zum Mundstück anzuordnen
und in den Konverter hineinzumessen, um die bei einer mittigen Messung
abgedeckten Gefäßflächen zu
erfassen.
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Eine
solche versetzte, außermittige
Messung von Konverter-Verschleißschichten
ist mit dem Gegenstand der
EP
0 632 291 B1 nicht ohne weiteres möglich. Sollte nämlich eine
von der Mitte nach links oder rechts versetzte Messung stattfinden,
dann muss ebenfalls wiederum der Boden des Konverters neu vermessen
werden, um die nun dann aktuelle Lage der bodenseitigen Referenzpunkte
neu zu erfassen.
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Will
man mit diesem Messsystem eine mittige, eine linke sowie eine rechts
davon liegende Messung am Konverter durchführen, müssen bei einer Anordnung nach
der
EP 0 632 291 B1 in
drei verschiedenen Messvorgängen
jeweils die konverterseitigen Bezugspunkte am Boden des Konverters
erfasst werden. Ein solcher Messablauf ist aufwändig.
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Mit
dem Gegenstand der
DE
196 14 564 B4 ist eine weitere Messanordnung zur Verschleißmessung
eines metallurgischen Gefäßes bekannt
geworden, bei der allerdings zwei verschiedene Messeinheiten verwendet
werden.
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Mit
einer ersten Messeinheit werden zunächst gefäßseitig befestigte Bezugspunkte
P1-P4 erfasst und ausgewertet. Aus der Auswertung dieser Bezugspunkte
kann zunächst
die Kipplage und die Orientierung des metallurgischen Gefäßes festgestellt
werden. Mit dem ersten Messsystem wird also zunächst die Orientierung des metallurgischen
Gefäßes im Raum
festgestellt und mit einem zweiten Messsystem – einer Kamera – wird nun
eine Referenzmessung und später
eine Verschleißmessung durchgeführt.
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Durch
die Anordnung von gefäßseitig
angeordneten Bezugspunkten besteht wiederum der vorher erwähnte Nachteil,
dass diese Bezugspunkte – wegen
der Befestigung am metallurgischen Gefäß – an das metallurgische Gefäß gebunden
sind und dass sie schwer erkennbar und auswertbar sind, denn sie
sind möglicherweise
durch herumspritzende Schlacken, durch Rauch und andere Umgebungseinflüsse nur
schwer auswertbar.
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Das
zur Durchführung
der Referenz- und der Auskleidungsmessung verwendete Messgerät ist ein Scanner.
Er ist allerdings fest mit dem Gerüst des metallurgischen Gefäßes verbunden
und diesem damit unlösbar
zugeordnet. Damit ist es stets erforderlich, dass das Messgerät, welches
die gefäßseitigen Bezugspunkte
erfasst und das Messgerät,
welches die Verschleiß-
und die Referenzmessung durchführt in
einem festen Bezugsverhältnis
zueinander stehen. Dieses Bezugsverhältnis wird durch das ortsfeste Gestell
des metallurgischen Gefäßes hergestellt. Dies
ist ein Anwendungsnachteil, denn damit ist es nicht möglich, unabhängig von
einem metallurgischen Gefäß und dessen
Aufhängung
entsprechende Verschleißmessungen
durchzuführen.
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Der
einzige Freiheitsgrad, um alle Wandbereiche des metallurgischen
Gefäßes zu erfassen,
ist die Dreh- bzw. Kippbewegung des metallurgischen Gefäßes in seiner
Dreh- bzw. Kipplagerung. Dies ist jedoch mit dem Nachteil verbunden,
dass wegen dieser einfachen Kippbewegung nicht alle Wandbereiche
von einem mittig angeordneten Messgerät erfassbar sind. Damit ist
nur eine unzureichende Erfassung von verschlissenen, seitlichen
Wandbereichen möglich.
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Mit
dem Gegenstand der
DE
102 57 422 A1 ist eine weitere Messanordnung zur Verschleißmessung
an einem metallurgischen Gefäß bekannt
geworden, bei dem die Bezugspunkte unmittelbar am Mundstück des metallurgischen
Gefäßes angeordnet sind.
Damit besteht wiederum der vorher genannte Nachteil der schwierigen
Erkennung der Bezugspunkte unter den gegebenen Einsatzbedingungen. Hierbei
sind im Raum verteilt in der Nähe
des metallurgischen Gefäßes ortsfeste
Fixierungsmarkierungen angeordnet, wobei ein Scanner einen optischen Strahl über die
ortsfesten Fixierungsmarkierungen hinweg auslenkt und deren Beziehung
zu den mundstückseitigen
Bezugspunkten des metallurgischen Gefäßes herstellt.
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Allerdings
besteht der Nachteil, dass die ortsfesten Markierungen in der Nähe des metallurgischen
Gefäßes angeordnet
werden müssen,
damit sie in einem Zug mit den mundstückseitigen Bezugsmarkierungen
des metallurgischen Gefäßes erkannt werden
können.
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Die
Fixierungsmarkierungen sind in Form von flächenhaften Rechtecken im Raum
angeordnet. Die Erkennung der Fixierungsmarkierungen erfolgt durch
eine Kantenerkennung der Rechtecke. Damit ist jedoch der Nachteil
verbunden, dass stets dafür gesorgt
werden muss, dass die Rechtecke genau orthogonal zum Scanner ausgerichtet
sind, andernfalls nur eine gestörte
Kantenerkennung möglich
ist.
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Weiterer
Nachteil ist, dass insgesamt drei raumfeste Bezugsrechtecke mit
hoher Genauigkeit erkannt werden müssen, weil der Scanner selbst
keine Neigungserkennung hat. Im Übrigen
ist eine Feststellung der Lage des Scanners im Raum nicht vorgesehen.
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Zur
Durchführung
des Messverfahrens muss zunächst
eine erste Referenzfläche
einwandfrei erkannt werden und nach der Erfassung dieser Referenzfläche und
Errichtung eines ersten provisorischen Koordinatensystems müssen nachfolgend dann
die beiden anderen Referenzflächen
ebenfalls erfasst und ausgewertet werden. Es wird dann mit Hilfe
der beiden anderen Referenzflächen
ein endgültiges
Koordinatensystem hergestellt. Damit besteht der Nachteil, dass
bei einer Verschiebung des Scanners auf die linke oder rechte Seite
des metallurgischen Gefäßes, um
beispielsweise auch verdeckte, seitliche Wandbereiche zu erfassen,
stets eine neue Messung aller Referenzflächen erforderlich ist. Dies
bedeutet eine erhebliche Einschränkung in
der Anordnung der Referenzflächen,
da von der jeweiligen Messposition alle drei Referenzflächen eindeutig
erkannt werden müssen.
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Nachteil
hierbei ist im Übrigen,
dass die erste Referenzmarkierung von allen Messpositionen des Scanners
gut sichtbar sein muss. Nachdem diese Markierung jedoch in der Nähe des metallurgischen Gefäßes angeordnet
werden muss, besteht wiederum der Nachteil, dass die Sichtbarkeit
der Referenzmarkierung durch herumspritzende Schlacken, durch Rauch
oder durch andere Fremdeinwirkungen gestört sein könnte.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Positionsbestimmung eines
Mess- und Reparatursystems für
metallurgische Gefäße so weiterzubilden,
dass für
die Positionsbestimmung ein geringerer Messaufwand erforderlich
ist und somit eine verbesserte Ortsveränderbarkeit des Erfassungsgerätes möglich ist,
mit dem Ziel, auch schwer sichtbare Flächen im metallurgischen Gefäß einwandfrei
erfassen und auswerten zu können.
Weiters soll die vorliegende Erfindung ermöglichen, dass auf einfachere
Weise die Position und Orientierung eines Scanners oder einer Reparatureinrichtung
in einem übergeordneten Koordinatensystem
(Bezugssystem) und damit zum metallurgischen Schmelzgefäß ermittelt
werden kann.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch ein Verfahren der
nachfolgend beschriebenen Art gekennzeichnet.
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Wesentliches
Merkmal der Erfindung sind bei Anwendung im Zuge der Vermessung
der Auskleidung eines metallurgischen Schmelzgefäßes folgende Verfahrensschritte:
- 1. Festlegen eines Raumkoordinatensystems als Bezugssystem
(z.B. lotrechtes euklidisches dreidimensionales Koordinatensystem)
mittels mindestens zweier Vermessungsfestpunkte
- 2. Definition von mindestens zwei raumfesten Referenzpunkten
im Bezugssystem und Vermessung dieser Referenzpunkte mit bekannten
geodätischen
Verfahren
- 3. Vermessung der Koordinaten von mindestens zwei Punkten der
Kipp- oder Drehachse
des betroffenen metallurgischen Gefäßes im Bezugssystem mit bekannten
geodätischen
Methoden
- 4. Definition eines Rastersystems auf der Abwicklung der theoretischen
Innenfläche
des Gefäßmantels
- 5. Scannen der raumfesten Referenzpunkte mit einem dreidimensionalen
Scanner (strahlungsaussendendes und empfangendes Messgerät).
- 6. Ermittlung der Scanner-Position im Bezugssystem
- 7. vorheriges, gleichzeitiges oder nachfolgendes Scannen der
Innenwandung des metallurgischen Gefäßes in der gleichen Scannerposition
wie beim Scannen der raumfesten Referenzpunkte
- 8. Berechnen der Koordinaten jedes Scanpunktes der Innenfläche der
Auskleidung im Bezugssystem und Zuweisung des Scanpunktes zu einem Rasterelement
in dem in Schritt 4. definierten Rastersystem
- 9. Je Rasterelement Ermittlung einer Wandstärke oder des Verschleißes der
Auskleidung unter Verwendung der Koordinaten der zugeordneten Scanpunkte
und Koordinaten von beliebig wählbaren
Referenzdaten
- 10. Darstellung der ermittelten Wandstärke oder des Verschleißes im Rastersystem
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Die
Innenwandung des Gefäßes ist
je nach Betriebszustand des Gefäßes bzw.
Zweck der Messung die nach innen gerichtete Oberfläche des
Stahlmantels des Gefäßes bzw.
die nach innen gerichtete Oberfläche
(Feuerseite) der feuerfesten Auskleidung.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist die Reduzierung auf mindestens zwei
raumfeste Referenzpunkte dadurch möglich, dass ein lotrechtes
Bezugssystem verwendet wird und die Neigungen von zwei Achsen des Scannerkoordinatensystems
bezüglich einer
waagrechten Ebene mittels Neigungssensoren gemessen werden. Damit
können
die Messdaten des Scanners in ein lotrechtes Koordinatensystem,
das Scannerlotsystem transformiert werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es
ferner in einem weiteren Schritt vorgesehen, dass in dem ersten
Verfahrensschritt die vorgenannte Messung von einer mittleren Position
des Scanners in Bezug zum Mundstück
des metallurgischen Gefäßes erfolgt
und dass in einem weiteren Verfahrensschritt eine von der Mitte
entweder nach links oder nach rechts versetzte Messposition eingenommen
wird und hierbei wiederum das Messverfahren nach den oben genannten
Verfahrensschritten 5–9 durchgeführt wird.
Die Messpositionen beziehen sich dabei auf den Aufstellungsort der Mess-
bzw. Reparatureinrichtung, von dem aus die Referenzpunkte und die
Innenwandung des metallurgischen Gefäßes erfasst werden.
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Vorteilhaft
bei dieser Ausgestaltung ist, dass man auch bei der Messung von
einem von der Mitte aus versetzten Messstandpunkt nicht auf die
Kipplage des Gefäßes Rücksicht
nehmen muss. Die Kipplage kann von Messung zu Messung um mehrere
Winkelgrade differieren, denn diese wird durch einen Neigungssensor
am metallurgischen Gefäß festgestellt. Die
Kipplage wird bei der Zuordnung der Scanpunkte zu den Rasterelementen
im Rastersystem (rechnerisch) berücksichtigt.
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Mit
der letztgenannten Ausführungsform
besteht der wesentliche Vorteil gegenüber dem Stand der Technik,
dass es nun erstmals möglich
ist, mit einem frei im Raum verschiebbaren Scanner auch eine links-
oder rechtsseitig versetzte Messung im Bezug zum Mundstück des metallurgischen
Gefäßes auf einfache
Weise durchführen
zu können
(d.h. Aufstellungsort des Scanners befindet sich, bezogen auf eine „mittlere
Position", links
bzw. rechts dieser „mittleren
Position").
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Die
aus diesen versetzten Messpositionen gewonnenen Messergebnisse sind
kombinierbar, weil sie sich alle auf das gleiche Bezugssystem bzw. in
weiterer Folge auf das gleiche Rastersystem des metallurgischen
Gefäßes beziehen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
die Erfassung der Wandstärke
der Auskleidung des metallurgischen Gefäßes durch die Herstellung einer
Abwicklung auf einer virtuellen Ebene mit einem darübergelegten
Raster zu bewerkstelligen. Damit besteht der Vorteil, dass man ein
stets zugreifbares und eindeutig definiertes Rasterkoordinatensystem
der gesamten Innenauskleidung des metallurgischen Gefäßes erhält und dass man
auch für
die Zuordnung und Darstellung der Ergebnisse der links- und rechtsseitig
versetzten Messungen stets auf das gleiche Rastersystem zugreift und
entsprechende Korrekturen durchführen
kann.
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Wurde
beispielsweise bei einer mittigen Messung festgestellt, dass bestimmte
Seitenbereiche des metallurgischen Gefäßes nicht einwandfrei erfasst
werden können,
erfolgt eine links- und gegebenenfalls auch eine rechtsseitig versetzte
Messung und alle Messergebnisse werden dann auf das vorgenannte
Rastersystem bezogen, d.h. den jeweiligen Elementen dieses Rastersystems
zugewiesen.
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Mit
der gegebenen technischen Lehre ergibt sich im Übrigen der Vorteil, dass die
vorher genannten raumfesten Referenzpunkte nun nicht mehr in der Nähe des metallurgischen
Gefäßes angeordnet
werden müssen.
Sie können
im Erfassungsbereich des Scanners irgendwo im Raum angeordnet werden, was
mit erheblichen Vorteilen verbunden ist.
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Ein
erster Vorteil liegt darin, dass die raumfesten Referenzpunkte nun
außer
Reichweite der durch das metallurgische Gefäß verursachten Störungen angebracht
werden können.
Sie sind nicht mehr Schlackenspritzern, Raucherscheinungen und sonstigen
Verschmutzungen ausgesetzt. Es kann sogar möglich sein, die raumfesten
Referenzpunkte in einem Abstand von 8 bis 10 Metern aber auch bis
20 Meter entfernt von dem metallurgischen Gefäß anzuordnen.
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Man
hat hierbei vollkommene Gestaltungsfreiheit. Daher ist es entscheidend,
dass nach der Erfindung die ortsfesten Referenzpunkte nicht mehr hinter
oder neben dem metallurgischen Gefäß angeordnet werden müssen. Damit
besteht der weitere Vorteil, dass das metallurgische Gefäß in seinem
Betriebsablauf in keiner Weise gestört wird und dass insbesondere
keine Referenzpunkte direkt am Stahlmantel des Schmelzgefäßes oder
in der das Schmelzgefäß unmittelbar
umgebenden Stahlkonstruktion angeordnet werden müssen.
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Demzufolge
bezieht sich das Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung auf sämtliche
metallurgischen Schmelzgefäße unabhängig von
deren Zweckbestimmung. Insbesondere werden mit dem vorliegenden
Messsystem in der Stahlindustrie Konverter, Elektro-Öfen, Pfannen
und dergleichen mehr vermessen, aber auch in der Nichteisenmetallindustrie
Schmelzgefäße aller
Art.
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Wichtig
ist also nur, dass die ortsfesten Referenzpunkte sich im Messbereich
des Scanners befinden, wobei der Scanner durchaus ein Scanner sein kann,
der im Winkelbereich von 360° oder
darunter misst.
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Bei
einem solchen Scanner, der als Rundum-Scanner arbeitet, besteht
der wesentliche Vorteil, dass sich die Referenzpunkte auch in einem
weiten Abstand vor dem metallurgischen Gefäß befinden können. Sie
sind dann außer
Reichweite jeglicher vom Gefäß induzierter
Umwelteinflüsse
und damit ist ein besonders genaues Messergebnis möglich.
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Vom
Konverter aus gesehen können
sich somit die Referenzpunkte hinter dem Scanner an raumfesten Positionen
befinden.
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Wichtig
ist auch nur, dass die Referenzpunkte irgendwie im Raum verteilt
sind, also einen gegenseitigen räumlichen
Abstand aufweisen.
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Es
wurde zwar eingangs darauf hingewiesen, dass es ausreicht zwei Referenzpunkte
zu verwenden, es können
aber auch mehr Referenzpunkte benutzt werden. Liegen mehr als zwei
Referenzpunkte vor, so können
aus der damit gegebenen Überbestimmung
für die
Zuordnung zwischen Scannerlotsystem und Bezugssystem Plausibilitätskontrollen, Genauigkeits- und Zuverlässigkeitsaussagen
getroffen werden. Für
die Erkennung der Referenzpunkte werden aus messtechnischen Gründen Referenzflächen verwendet,
wobei die Ausbildung der Referenzflächen als Kugeln oder kugelähnliche
Körper
bevorzugt wird. Es ist hier nicht erforderlich, Vollkugeln oder
vollständige
Hohlkugeln zu verwenden, es reicht auch aus, Kugelflächen zu
verwenden, z. B. Schalen von Halb- oder Viertelkugeln. Der Referenzpunkt
ist dann der Mittelpunkt der gedachten Kugel auf der die verwendete
Kugelfläche
liegt.
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Vorteilhaft
bei der Verwendung derartiger Kugelkörper ist, dass die Form der
Kugelfläche
von jeder Sicht- oder Messposition gleich ist. Dies ist ein wesentlicher
Vorteil gegenüber
den im Stand der Technik bekannten Rechteckflächen, die verdreht oder gekippt
werden könnten,
was das Messergebnis erheblich verfälscht.
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Mit
dem vorhin beschriebenen Verfahren sollen die Position eines 3D-Scanners, also die
Koordinaten des Ursprungs des Scannerlotsystems dieses Scanners
in einem euklidischen, lotrechten, dreidimensionalen Koordinatensystem
(Bezugssystem) sowie der horizontale Winkel zwischen xL-Achse des Scannerlotsystems
und X-Achse dieses Bezugssystems (Orientierungswinkel tL) gemessen
bzw. berechnet werden können.
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Mit
der selben Methode kann, wie in nachfolgendem Ausführungsbeispiel
beschrieben, zusätzlich
zur Position des Scanners und der Längs- und Querneigung des Scanners
oder einer Trägerplatte einer
Reparatureinrichtung (z.B. Reparaturfahrzeug mit Spritzlanze) in
Bezug auf die waagrechte Ebene eines euklidischen lotrechten dreidimensionalen
Koordinatensystems (Bezugssystem) auch der horizontale Winkel zwischen
der in die waagrechte Ebene gedrehten horizontalen Längsachse
xF dieser Trägerplatte
und der X-Achse
des Bezugssystems (Orientierungswinkel tF) gemessen bzw. berechnet
werden. Für
die Bestimmung dieses Orientierungswinkels tF ist ein zusätzlicher
Referenzpunkt auf der Trägerplatte
in möglichst
großer
Entfernung vom Scanner anzubringen und vom Scanner zu erfassen.
Ist die Trägerplatte
beispielsweise fest mit einem Fahrzeug verbunden bzw. Teil des Fahrzeugs
sind im wesentlichen folgende Verfahrensschritte erforderlich:
- 1. Festlegen eines Raumkoordinatensystems als Bezugssystem
(z.B. lotrechtes euklidisches dreidimensionales Koordinatensystem)
mittels mindestens zweier Vermessungsfestpunkte
- 2. Definition von mindestens zwei raumfesten Referenzpunkten
im Bezugssystem und Vermessung dieser Referenzpunkte mit bekannten
geodätischen
Verfahren
- 3. Vermessung der Koordinaten von mindestens zwei Punkten der
Kipp- oder Drehachse
des betroffenen metallurgischen Gefäßes im Bezugssystem mit bekannten
geodätischen
Methoden
- 4. Festlegen eines Fahrzeugkoordinatensystems als dreidimensionales
euklidisches Koordinatensystem
- 5. Definition eines Referenzpunktes auf der Trägerplatte
und Vermessung dieses Referenzpunktes und Position des Scanners
im Fahrzeugkoordinatensystem
- 6. Scannen der raumfesten Referenzpunkte und des auf der Trägerplatte
fixierten Referenzpunktes mit einem auf der Trägerplatte montierten dreidimensionalen
Scanner (strahlungsaussendendes und empfangendes Messgerät).
- 7. Messung der Neigung des Fahrzeugkoordinatensystems um die
xF- bzw. yF-Achse
bezüglich einer
waagrechten Ebene mittels Neigungssensoren
- B. Ermittlung der Scannerposition und Koordinaten des auf der
Trägerplatte
fixierten Referenzpunktes im Bezugssystem und daraus Ermittlung des
Orientierungswinkels tF der Trägerplatte
im Bezugssystem
- 9. Herstellung des Bezuges des Fahrzeugkoordinatensystems zum
Schmelzgefäß unter
Berücksichtigung
der gemessenen Neigungen laut Schritt 7. und des Kippwinkels
des Schmelzgefäßes
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Zusammengefasst
werden folgende Ergebnisse erhalten bzw. gemessen:
- 1. Koordinaten des Ursprungs des Scannerlotsystems eines Scanners
(auf der Messeinrichtung bzw. am Fahrzeug) in einem Bezugssystem
- 2. Neigung des Scannerkoordinatensystems in Bezug auf das Scannerlotsystem
(Winkel AlphaX und Phi0)
- 3. Neigung des Fahrzeugkoordinatensystems um die xF-Achse bezüglich einer
waagrechten Ebene (AlphaXF)
- 4. Neigung des Fahrzeugkoordinatensystems um die yF-Achse bezüglich einer
waagrechten Ebene (Phi0F)
- 5. Orientierungswinkel tL bzw. tF
- 6. Kippwinkel des Schmelzgefäßes
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Zusätzlich kann
noch ein allfälliger
Maßstabsfaktor
des Entfernungsmessers des Scanners bestimmt werden.
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Die
Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung eines lotrechten,
dreidimensionalen Koordinatensystems beschränkt. Es kann in gleicher Weise
ein Polarkoordinatensystem oder ein Zylinderkoordinatensystem verwendet
werden.
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Alle
nachfolgend gegebenen Informationen sind dann in analoger Weise
anwendbar.
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Bei
der Festlegung des Bezugssystems werden für dreidimensionale Vermessung
von Referenzpunkten und weiteren Bezugspunkten bekannte geodätische Verfahren
für die
Lösung
dieser Detailaufgaben genannt. Darunter wird der Einsatz einer Totalstation
verstanden, mit der gleichzeitig Horizontalwinkel, Vertikalwinkel
und Schrägstrecke
vom Messinstrument zu Zielpunkten (räumliche Polarkoordinaten) gemessen
werden können.
Mit Hilfe dieser Polarkoordinaten zu koordinativ bekannten Punkten wird
zunächst
die Position des Messinstrumentes (Totalstation) und in weiterer
Folge die Position unbekannter Zielpunkte berechnet. Bei überbestimmter Messung
können
unter Anwendung von Ausgleichsalgorithmen Plausibilität, Genauigkeit
und Zuverlässigkeit
der berechneten Koordinaten ermittelt werden.
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Unter
dem Begriff einer „Totalstation" wird in einer bevorzugten
Ausgestaltung ein Theodolit mit einem zugeordneten Entfernungsmesser
verstanden, aber auch andere berührungslos
arbeitende Messgeräte,
die zu demselben Ergebnis führen.
Insbesondere fallen hierunter Lasermessgeräte und auch Ultraschallmessgeräte.
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Für die Referenzierung
wird in der bevorzugten Ausführungsform
in der Umgebung des metallurgischen Gefäßes ein euklidisches, lotrechtes,
dreidimensionales Koordinatensystem (Bezugsystem) angelegt. Dies
erfolgt dadurch, dass der Koordinatenursprung an einer beliebigen
Stelle im Raum definiert wird und von diesem Punkt ausgehend eine
ausgezeichnete horizontale Richtung festgelegt wird, welche die
X-Achse des Bezugssystems repräsentiert. Die
Y-Achse weist dann vom Koordinatenursprung mit 90° gegen den
Uhrzeigersinn bezüglich
der X-Achse ebenfalls in horizontaler Richtung. Die Z-Achse verläuft vom
Koordinatenursprung auf einer lotrechten Geraden nach oben.
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Zur
einfacheren Handhabung der Wiederherstellung dieses Koordinatensystems
werden mindestens 2 Vermessungsfestpunkte festgelegt, signalisiert
(gekennzeichnet), mit bekannten geodätischen Verfahren durch Einsatz
einer Totalstation vermessen und ihre 3D-Koordinaten im Bezugssystem
berechnet. Damit ist es in weiterer Folge möglich, für sämtliche erforderlichen Objekte
zu jedem Zeitpunkt dreidimensionale Koordinaten im Bezugssystem
zu vermessen und zu berechnen.
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Die
oben genannten Vermessungsfestpunkte sind ortsfeste Vernetzungspunkte
im Raum, die mit einer Totalstation vermessen sind und jederzeit
nutzbar sind.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Aus
diesem Ausführungsbeispiel
ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung, die entweder
in Alleinstellung oder in Kombination untereinander Schutz genießen sollen.
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Es
zeigen:
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1:
Vermessungsfestpunkte, Referenzpunkte und Schmelzgefäß im Bezugssystem
mit den Achsen X, Y, Z
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2:
Schema eines Scanners auf einem Reparaturfahrzeug
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3:
Achsen des Scannerkoordinatensystems und Scannerlotsystems
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4:
Position und Orientierung des Scannerlotsystems im Bezugssystem
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5: Ausschnitt aus einer Abwicklung der Gefäßinnenseite
mit Raster und Einzelscanpunkten und zugehöriges Graustufenbild
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6:
Verschleißbild
eines metallurgischen Gefäßes
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7:
Position und Orientierung des Fahrzeugkoordinatensystems im Bezugssystem
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In 1 ist
in einer allgemeinen Form ein dreidimensionales Koordinatensystem
dargestellt, in dem die beiden raumfesten und genau definierten Vermessungsfestpunkte
eingezeichnet sind. Hierbei ist es völlig beliebig, wo das Gefäß 3 angeordnet
ist. Es ist lediglich schematisch dargestellt und kann jegliche
beliebige Formgebung aufweisen.
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Die
Koordinaten der ortsfesten und genau definierten Vermessungsfestpunkte 1 und 2 dienen der
genauen Festlegung der Achsen und des Koordinatenursprunges des
Bezugssystems und der Referenzpunkte 4 und 5.
Die Referenzpunkte werden durch messtechnisch leichter zu erfassende
Kugeln repräsentiert
und auch so dargestellt. Der Referenzpunkt selbst ist der Mittelpunkt
der jeweiligen Kugel.
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Gleichzeitig
werden auch die sogenannten Kippachspunkte 6 und 7 am
Gefäß 3 festgelegt.
Diese Kippachspunkte 6 und 7 und der Kippwinkel 9 bestimmen
die Lage des metallurgischen Schmelzgefäßes im dreidimensionalen Bezugssystem.
Die beiden Kippachspunkte 6 und 7 definieren die
Kippachse B.
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Die
Position und räumliche
Lage des metallurgischen Gefäßes sowie
allfällige
Freiheitsgrade (Neigung, Verschiebung, Hebung) werden durch Anschluss
an das Bezugssystem mit bekannten geodätischen Methoden unter Einsatz
einer Totalstation vermessen und berechnet. Dies ergibt sich aus 1.
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Der
Kippwinkel 9 ist der Winkel, um den das Gefäß um seine
Kippachse 8 herumgedreht wird. Dieser Kippwinkel (Neigungswinkel)
des Schmelzgefäßes gegenüber einer
ausgezeichneten Lage (vorzugsweise lotrechte Stellung des Gefäßes) wird
mit einem am Gefäß installierten
Neigungsmesser erfasst.
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In 2 ist
der erfindungsgemäße Einsatz eines
Scanners 11 dargestellt. Der Scanner 11 ist auf einer
Trägerplatte 14 befestigt,
auf der ein weiterer Referenzpunkt 13 befestigt ist, der
jedoch nur dann benötigt
wird, wenn die gesamte Anordnung Teil einer Reparatureinrichtung
für ein
metallurgisches Gefäß ist. In
diesem Fall muss die Ausrichtung der Trägerplatte bzw. der damit verbundenen
Reparatureinrichtung zu dem zu reparierenden Gefäß 3 eindeutig erfasst
werden. Die Trägerplatte 14 ist
in diesem Fall auf dem Fahrgestell 12 eines Reparaturfahrzeuges befestigt.
-
Wird
hingegen nur ein Messsystem verwirklicht, kann das Fahrgestell 12 entfallen
und die Trägerplatte 14 ist
auf einer anderen geeigneten Vorrichtung befestigt, die jeweils
zur Durchführung
der mittigen, links- und rechtsseitigen Messung vor dem Gefäß 3 z.B.
in einer Achse parallel zur Kippachse 8 verschoben werden
kann. Die Positionen, von denen aus die mittige, links- und rechtsseitige
Messung erfolgen, müssen
jedoch nicht notwendigerweise auf einer Geraden liegen, sondern
sind beliebig innerhalb vordefinierter Bereiche wählbar.
-
Für die Referenzpunkte 4, 5, 10, 13 für den Scanner 11 werden
Kugeln aus beliebigem Material verwendet. Die Größe der Kugeln richtet sich
nach der Auflösung
des eingesetzten Scanners 11. Im Allgemeinen sollte sich
der Durchmesser der verwendeten Kugeln über mindestens 5 Scanpunkte
erstrecken, um so eine Erkennung der Kugeln zu erleichtern. Bei
einer Scanauflösung
von z.B. 0,25° × 0,25° deckt ein
Scanpunkt einen Bereich von ungefähr 4 × 4 cm bei einer Entfernung
vom Scanner von 10 m ab.
-
Demzufolge
muss in diesem Fall eine Kugel als Referenzpunkt 4, 5, 10, 13 einen
Durchmesser von mindestens 20 cm aufweisen. Die Referenzkugeln (4, 5, 10)
sind ortsfest in der Umgebung des Gefäßes 3 so zu montieren,
dass mindestens 2 Kugeln von jeder Messposition durch den Scanner
erfasst werden können,
d.h. sichtbar sein müssen
und innerhalb der Entfernungsreichweite des Scanners 11 liegen
müssen.
Die Koordinaten des Mittelpunktes jeder Kugel, also die Koordinaten
der Referenzpunkte werden durch Anschluss an das Bezugssystem mit bekannten
geodätischen
Methoden unter Einsatz einer Totalstation vermessen und berechnet
und können
somit für
die Erfassung mit dem Scanner als bekannt vorausgesetzt werden.
Mindestens ein zusätzlicher
Referenzpunkt muss sich bei Verwendung eines Reparaturfahrzeuges
am Reparaturfahrzeug (Fahrgestell 12) befinden, um den
horizontalen Orientierungswinkel tF bestimmen zu können. Dieser Referenzpunkt 13 sollte
in einem größtmöglichen
Abstand vom Scanner angeordnet sein um die bestmögliche Genauigkeit für den Orientierungswinkel
tF zu erzielen.
-
Wichtig
bei dem Ausführungsbeispiel
ist, dass der Scanner 11 nun einen Messstrahl 15 erzeugt,
der bei Rotation des Scannerspiegels um die Scannerachse 21 um
360 ° jeweils
eine Ebene im Raum bestreicht. Im nächsten Schritt wird die Scannerachse
um einen vorbestimmten Winkel verändert und der Messstrahl 15 bestreicht
die nächste
Ebene. Die aufeinanderfolgenden Ebenen ergänzen sich und dieser Vorgang
wird solange fortgesetzt, bis der zu erfassende 3D-Raum abgedeckt
ist.
-
Die
in 2 exemplarisch dargestellten Messstrahlen 15, 16, 17 sind
lediglich schematisierte Schnittdarstellungen des oben beschriebenen
Vorganges.
-
Wichtig
ist, dass der Scanner nun diese Messstrahlen 15–17 nach
allen Seiten hin aussendet, so dass es nicht darauf ankommt, dass
sich die von den Messstrahlen 15–17 erfassten Referenzpunkte 4, 5, 10, 13 vor,
neben oder über dem
Gefäß 3 befinden
oder vom Gefäß aus gesehen
hinter dem Scanner befinden.
-
Sie
können
deshalb irgendwo und in beliebiger Weise im Raum verteilt angeordnet
sein.
-
Hierbei
wird es bevorzugt, wenn die raumfesten Referenzpunkte 4, 5, 10 entfernt
vom Gefäß 3 angeordnet
sind, um diese Referenzpunkte außerhalb des Verschmutzungsbereiches
des Gefäßes 3 zu bringen.
-
Die
Neigung aller aufeinanderfolgenden Ebenen der Messstrahlen 15, 16, 17 wird
durch einen zugeordneten Winkelsensor im Scanner erfaßt und mit
in die Messung einbezogen.
-
Wichtig
bei dem Messverfahren nach 2 ist im Übrigen,
dass mit der Erfassung der Referenzpunkte 4, 5 und 10 auch
gleichzeitig das vollständige Gefäß 3 abgescannt
wird, um so die vollständige
Innenoberfläche
des Gefäßes zu erfassen.
Weiters ist es vorteilhaft, wenn die Referenzpunkte in einem Raumbereich
angeordnet sind, der sich, bezogen auf die Scannerposition, zentralsymmetrisch
zum Bereich des zu messenden Gefäßes befindet.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung besteht
der Scannersensor aus einem Infrarotsender- und Empfänger, der
gepulste Infrarotsignale aussendet und entsprechende Echosignale
empfängt
und diese erfasst.
-
Hierauf
ist die Erfindung jedoch nicht beschränkt. Es können sämtliche sendenden und empfangenden
Messgeräte
verwendet werden, insbesondere Laserpulsgeräte, oder auch Geräte, die
in anderen Wellenbereichen arbeiten, insbesondere im UV-, IR- Bereich
oder auch im sichtbaren Bereich.
-
In 3 ist
allgemein der Scanner mit seinem Scannerkoordinatensystem dargestellt.
Der Scanner 11 ist um zwei senkrecht zueinander stehende
Achsen 21, 22 verdrehbar. Mit der nahezu horizontalen
Achse 22 wird der Neigungswinkel Phi festgelegt, während mit
der in senkrecht hierzu befindlichen Achse 21 (Drehachse
des Spiegels) der Scanwinkel Lambda festgelegt wird.
-
Nachdem
sich der Spiegel oberhalb des Schnittpunkts 25 der beiden
Achsen 21, 22 befinden kann, wird die zugehörige Exzentrizität 19 mathematisch
ausgeglichen.
-
In 3 sind
der Scanner und damit die Scannerachse 21 in Ausgangsstellung
dargestellt. Es wird eine dritte Achse 20 definiert, die
normal auf den Achsen 21 und 22 steht. Diese Achsen 20, 21 und 22 bilden
das Scannerkoordinatensystem. Nachdem die Achse 21 in Ausgangsstellung
des Scanners nicht notwendigerweise lotrecht ist, sich also nicht notwendigerweise
auf einem Radialstrahl zum Erdmittelpunkt befindet, muss dieser
Versatz ausgeglichen werden. Es ist also ein Bezug zu einem lotrechten
euklidischen dreidimensionalen Koordinatensystem, dessen Ursprung
mit dem Ursprung des Scannerkoordinatensystems zusammenfällt, herzustellen. Dies
erfolgt durch Drehung der Achsen 22 und 20 in eine
waagrechte Ebene. In Ausgangslage des Scanners definiert daher die
Neigung der Achse 22 gegenüber einer waagrechten Ebene
den Neigungswinkel AlphaX und die Neigung der Achse 20 gegenüber einer
waagrechten Ebene den Neigungswinkel Phi0. Dieses lotrechte euklidische
Koordinatensystem stellt das Scannerlotsystem dar.
-
Mit
einem Scanner werden bezogen auf die Scannerposition und das Scannerkoordinatensystem im
umliegenden 3D-Raum für
jeden Messpunkt folgende Daten erfasst:
- 1.
Scanentfernung s (Entfernung Scannerspiegel zu Reflexionsfläche)
- 2. Scanreflektivität
(Echo) = Intensität
- 3. Neigungswinkel Phi um eine (nahezu) horizontale Achse 22
- 4. Scanwinkel Lambda um eine zu Achse 22 orthogonale
Achse 21
- 5. Neigungswinkel AlphaX und Phi0 des Scannerkoordinatensystems
-
Die
Auflösung
des Neigungswinkels Phi und des Scanwinkels Lambda bestimmen die
Dichte der möglichen
Datenerfassung.
-
Mit
der Erfassung der Scanreflektivität (Intensität des Echosignals) können sogenannte
Graustufenbilder hergestellt werden und entsprechend der Schwärzung des
Graustufenbildes können
somit sehr genau Konturbestimmungen von Gegenständen im Raum vorgenommen werden.
Die Erfassung der Scanreflektivität ist also eine zusätzliche
Information für
die Auswertung des später
erhaltenen Rasterbildes. Somit werden die als Kugeln ausgebildeten
Referenzpunkte 4, 5, 10, 13 durch
eine Mustererkennung in einem gerasterten Graustufenbild des Scanners
erfasst.
-
Mit
Hilfe der Scan- (s, Phi, Lambda) und Neigungsdaten (Phi0, AlphaX)
werden mittels Zusammenhängen
der analytischen Geometrie die Koordinaten der den einzelnen Scanpunkten
entsprechenden Reflexionsflächen
im Scannerlotsystem berechnet. Es liegen somit auch für jeden
Referenzpunkt die drei Koordinaten im Scannerlotsystem vor.
-
In 4 ist
der Zusammenhang zwischen den horizontalen Achsen xL und yL des
Scannerlotsystems mit den horizontalen Achsen X und Y des Bezugssystems
dargestellt. Der Zusammenhang ist mathematisch gesehen eine zweidimensionale
Koordinatentransformation. Diese kann beispielsweise durch Anwendung
der Verschiebungen dx und dy sowie der Rotation tL um die Z-Achse
auf die Koordinaten aller erkannten Referenzpunkte im Scannerlotsystem
erfolgen, sodaß diese
optimal mit den Koordinaten derselben Referenzpunkte im Bezugskoordinatensystem
zur Deckung gelangen. Sind mehr als 2 Referenzpunkte vorhanden,
kann daraus die Genauigkeit der Zuordnung ermittelt werden. Diese
Verschiebungen dx und dy stellen somit auch die X- und Y-Koordinaten
der Scannerposition im Bezugssystem dar. Die Z-Koordinate der Scannerposition
im Bezugssystem ist als Differenz zwischen den Z-Koordinaten eines
Referenzpunktes im Bezugssystem und den z-Koordinaten (Achsenabschnitt auf der
lotrechten Achse) des selben Referenzpunktes im Scannerlotsystem
gegeben. Bei Verwendung von mehr als einem Referenzpunkt können die
erhaltenen Differenzen gemittelt werden und es kann damit auch die
Genauigkeit der Z-Koordinate der Scannerposition errechnet werden.
Somit ist sowohl der Zusammenhang zwischen Scannerkoordinatensystem und
Scannerlotsystem als auch der Zusammenhang zwischen Scannerlotsystem
und Bezugssystem hergestellt.
-
Der
Messvorgang für
die Erfassung der Referenzpunkte und des Innenraums des Schmelzgefäßes geht
beispielsweise nach dem folgenden Schema vor, wobei bezüglich der
Identifizierung der Referenzpunkte zwei Methoden angewandt werden:
-
Bei
vordefinierten Positionen für
die Messeinrichtung (Methode 1) sind dies folgende Schritte:
- 1.) Positionierung des Messwagens mit dem Scanner
vor dem Gefäß näherungsweise
an einer vordefinierten Position (+/– 1 m) in einem Abstand von
z. B. 2–10
m und in einer horizontalen Ausrichtung (+/– 5°), wobei die Daten der vordefinierten
Positionen im System gespeichert sind.
- 2.) Auswahl dieser Näherungsposition
am System und gleichzeitig Start des Scanvorganges in voreingestelltem
Scanbereich und Scanauflösung
- 3.) Speichern der Scandaten und der gemessenen Neigungswinkel
AlphaX und Phi0 der Achsen 22 und 20 gegenüber einer
waagrechten Ebene.
- 4.) Sequenzielle Berechnung von Neigungswinkel Phi, Scanwinkel
Lambda und Entfernung zu jedem Referenzpunkt 4, 5, 10 mit
Hilfe der Näherungsposition,
Näherungsorientierung
und den bekannten Koordinaten des jeweiligen Referenzpunktes.
- 5.) Detektion der Kugelmittelpunkte der Referenzpunkte 4, 5, 10 durch
Mustererkennung im digitalen Erfassungsbild.
- 6.) Berechnung der lokalen Koordinaten im Scannersystem für jeden
Referenzpunkt.
- 7.) Berechnung der Scannerposition im Bezugssystem mit Hilfe
der Koordinaten der Referenzpunkte im Scannerlot- und Bezugssystem.
- 8.) Scannen des Innenraumes des metallurgischen Gefäßes aus
derselben Position des Scanners wie bei der Erfassung der Referenzpunkte
-
Es
wird noch darauf hingewiesen, dass die Messung des Innenraums des
metallurgischen Gefäßes 3 auch
im gleichen Scanvorgang erfolgen kann wie die Messung der Lage der
Referenzpunkte 4, 5, 10 im Raum. Gleichzeitig
werden auch die Winkel Phi0 und AlphaX sowie der Kippwinkel des
Gefäßes erfasst.
Damit ist es sehr einfach, auch eine von einer mittigen Messposition
abweichende Messstellung vorzunehmen, indem beispielsweise der Scanner 11 auf
dem Fahrgestell 12 in eine von der Mitte aus nach links
oder rechts versetzte Messposition gebracht wird.
-
Auch
bei einem solchen aus einer versetzten Position durchgeführten Messung
werden gemäß 2 in
einem einzigen Messvorgang sowohl der Innenraum des Gefäßes 3 als
auch die Lage aller Referenzpunkte 4, 5, 10 im
Raum und die Neigungswinkel und der Kippwinkel erfasst.
-
In
einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
erfolgt eine automatische Punktidentifizierung der Referenzpunkte 4, 5, 10 nach
folgendem Schema (Methode 2):
- 1.) Beliebige
Positionierung des Messwagens im Bereich in dem die Referenzpunkte 4, 5, 10 und der
Innenraum des Gefäßes erfasst
werden können
- 2.) Start des Scanvorganges in voreingestelltem Scanbereich
und Scanauflösung.
- 3.) Speichern von Scandaten und der gemessenen Neigungswinkel
AlphaX und Phi0 der Achsen 22 und 20 gegenüber einer
waagrechten Ebene.
- 4.) Suchen aller Kugeln im Scanbereich und Detektion der Kugelmittelpunkte.
- 5.) Berechnung der lokalen Koordinaten der Kugelmittelpunkte
im Scannersystem für
jede detektierte Kugel.
- 6.) Identifizieren der Referenzpunkte 4, 5, 10 (z.B. über Analyse
der inneren Geometrie der Referenzpunkte)
- 7.) Berechnung der Scannerposition im Bezugssystem mit Hilfe
der Koordinaten der identifizierten Referenzpunkte 4, 5, 10 im
Scannerlot- und im Bezugssystem.
- 8.) Scannen des Innenraumes, wie in Methode 1 beschrieben.
-
Die über Kenntnis
der Neigungswinkel AlphaX und Phi0 und die Erkennung und Lokalisierung der
Referenzpunkte geschaffene Verbindung zwischen dem Scannerkoordinatensystem
und dem Bezugssystem (das ist der Raum, in dem das Gefäß aufgestellt
und deren Kippachse vermessen ist) kann nun genutzt werden, um die
an der Innenauskleidung gemessenen Scanpunkte in das Bezugssystem
zu transformieren. Die Kenntnis der Koordinaten des Gefäßes sowie
dessen Kippwinkel ermöglicht
wiederum eine Transformation dieser an der Innenoberfläche des
Gefäßes gemessenen
Punkte in ein am Gefäß orientiertes
Koordinatensystem. Um dabei auch die Vergleichbarkeit bzw. Ergänzung der
Ergebnisse aus den verschiedenen Messungen des selben metallurgischen
Gefäßes zu gewährleisten,
werden die Ergebnisse, wie in 5a gezeigt,
in einem regelmäßigen Raster
abgespeichert. Dieser Raster wird an einer Abwicklung der Innenfläche des
Gefäßes auf
einer virtuellen Ebene mit den Koordinaten m und n aufgebaut. Die
einzelnen gescannten Punkte 26, welche in unregelmäßiger Form
auf der Gefäßinnenfläche vorliegen
sowie die für
diese Punkte berechneten Abstände
von der gewählten
Bezugsfläche
werden den zugehörigen
Rasterelementen zugeordnet. Als Bezugsfläche kann beispielsweise die
gemessene Innenseite des Stahlmantels oder auch die aus einer Zeichnung
des Gefäßes übernommene Geometrie
der Innenseite des Stahlmantels dienen. Je Rasterelement 27 werden
die den jeweiligen Scanpunkten zugeordneten Abstände über Gewichtsalgorithmen gemittelt
und diese Ergebnisse können
dann in entsprechende Grau- bzw. Farbstufen umgesetzt werden (5b).
-
Je
nach Wahl der Bezugsfläche
und Betriebszustand des metallurgischen Gefäßes ergeben dann die je Rasterelement
errechneten Abstände
die Wandstärke
der Auskleidung (Futterstärke,
Reststärke)
oder den Verschleiß der
Auskleidung.
-
In 6 ist
beispielsweise ein Verschleißbild in
Form eines Rasterbildes der Abwicklung der Innenmantelfläche eines
metallurgischen Gefäßes dargestellt.
In jedem einzelnen Rasterfeld können
null, ein oder mehrere Scanpunkte enthalten sein. Der jedem Rasterfeld
zugeordnete Wert der Reststärke
der Verschleißschicht
kann daher aus den Daten der dem Rasterfeld zugeordneten Scanpunkte
ermittelt werden. Die Reststärke
der Verschleißschicht
wird in Form von Graustufen bzw. in einer farbcodierten Darstellung
gezeigt. Hierbei wird von einer Messung einer nicht verschlissenen
Innenauskleidung und bekannter Stärke der Auskleidung oder von
einer Messung der Innenseite des Dauerfutters oder des Stahlmantels
ausgegangen und die dabei ermittelten Werte werden mit den aktuellen
Messergebnissen einer Verschleißschicht
verglichen. Die sich hieraus pro Rasterfeld ergebenden Reststärken der
Verschleißschicht
werden in Graustufen oder in einem Farbcode wiedergegeben. Als Ausgangsbasis
für die
Bezugsfläche
können
aber auch die aus einer Zeichnung des Schmelzgefäßes entnommenen Daten herangezogen
werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
ist es vorgesehen, das darzustellen, was bereits durch Verschleiß abgetragen
wurde.
-
Besonders
abgetragene Bereiche werden dann beispielsweise mit einer Farbe
Gelb oder Orange farblich dargestellt, um so einen schnellen Überblick über den
Verschleiß der
Innenauskleidung des metallurgischen Gefäßes zu erhalten.
-
Eine
Anwendung der Erfindung für
die Erkennung der Position und Orientierung einer Reparatureinrichtung
oder ähnlichem
ist schematisch in der 7 dargestellt. In diesem Anwendungsfall
ist, wie bereits früher
erwähnt,
ein weiterer fest mit der Reparatureinrichtung bzw. der zugehörigen Trägerplatte 14 verbundener
Referenzpunkt 13 erforderlich. Damit kann die Richtung
dieser Trägerplatte
und des damit verbundenen Fahrgestells 12 zum Gefäß 3 bestimmt
werden. Dies ist Grundlage für
den Einsatz einer automatisierten Reparatureinrichtung, deren Position
und Orientierung im Bezug zum Gefäß eindeutig bekannt sein muss.
-
Zur
Durchführung
dieses Verfahrens wird bezogen auf die Trägerplatte 14 ein euklidisches
Fahrzeugkoordinatensystem bzw. ein Koordinatensystem der Reparatureinrichtung
mit den Achsen xF (Längsachse
der Trägerplatte),
yF (senkrecht zur Längsachse
und in Ebene der Trägerplatte)
und zF (Achse senkrecht zu xF und yF und beginnend in deren Schnittpunkt)
definiert. Bezogen auf dieses Fahrzeugkoordinatensystem werden die
Koordinaten des Scanners (Ursprung des Scannerkoordinatensystems)
und die Koordinaten des Referenzpunktes 13 einmal vermessen
und damit für
die gewählte
Anordnung als bekannt vorausgesetzt.
-
Die
Neigungswinkel der Achsen xF und yF des Fahrzeugkoordinatensystems
gegen eine waagrechte Ebene werden mittels Neigungssensoren erfasst
(Neigungswinkel AlphaXF und Phi0F).
-
Weiters
wird in 7 der Zusammenhang zwischen
dem Fahrzeugkoordinatensystem und dem Bezugssystem dargestellt.
Dabei ist zu bemerken, dass die Darstellung bereits den Zwischenschritt nach
aufeinanderfolgender Drehung der Achsen xF und yF des Fahrzeugkoordinatensystems
um die Achsen yF bzw. xF in eine waagrechte Ebene zeigt. Diese Achsen
nach Drehung werden mit xFL und yFL bezeichnet. Der Orientierungswinkel
tF ist somit als horizontaler Winkel zwischen der in eine waagrechte Ebene
gedrehten xF-Achse des Fahrzeugkoordinatensystems (= Achse xFL)
und der X-Achse des Bezugssystems definiert.
-
Die
Ermittlung von tF erfolgt dabei durch Auflösung einer Transformation der
Koordinaten der Scannerposition und des Referenzpunktes 13 vom Bezugssystem
zum Fahrzeugkoordinatensystem unter Berücksichtigung von
- – berechneten
Koordinaten der Scannerposition und Position des Referenzpunktes 13 im
Bezugssystem
- – Kenntnis
der Koordinaten der Scannerposition und Position des Referenzpunktes 13 im
Fahrzeugkoordinatensystem
- – Messung
der Neigungswinkel AlphaXF und Phi0F der Achsen xF und yF gegen
eine waagrechte Ebene
-
Damit
ist ein eindeutiger Bezug des Fahrzeugkoordinatensystems zum Bezugssystem
und somit zum zu reparierenden Gefäß hergestellt.
-
Für eine Reparatur
der Innenauskleidung des Gefäßes 3 reicht
es dann aus, auf dem Fahrgestell 12 beispielsweise ein
Roboter-Reparatursystem anzuordnen, bei dem mittels eines Vorschubsystems eine
Lanze gesteuert in den Innenraum des Gefäßes vorgeschoben wird, um dort
an den vom Messsystem festgestellten Stellen die entsprechende Verschleißreparatur
durchzuführen.
-
Der
Messablauf für
Erkennung von Position und Orientierung einer Reparatureinrichtung
ist bei Verwendung von vordefinierten Positionen wie folgt:
- 1.) Positionierung der Mess-/Reparatureinrichtung
mit dem Scanner vor dem Gefäß näherungsweise
an einer vordefinierten Position (+/– 1 m) und in einer horizontalen
Ausrichtung (+/– 5°), wobei
die Daten der vordefinierten Positionen im System gespeichert sind.
- 2.) Auswahl dieser Näherungsposition
am System und gleichzeitig Start des Scanvorganges in voreingestelltem
Scanbereich und Scanauflösung
- 3.) Speichern der Scandaten, der gemessenen Neigungswinkel AlphaX
und Phi0 der Achsen 22 und 20 gegenüber einer
waagrechten Ebene und der gemessenen Neigungswinkel AlphaXF und Phi0F
der Achsen xF und yF gegenüber
einer waagrechten Ebene.
- 4.) Sequenzielle Berechnung von Neigungswinkel Phi, Scanwinkel
Lambda und Entfernung zu jedem Referenzpunkt 4, 5, 10, 13 mit
Hilfe der Näherungsposition,
Näherungsorientierung
und den bekannten Koordinaten der Referenzpunkte 4, 5, 10
- 5.) Detektion der Kugelmittelpunkte der Referenzpunkte 4, 5, 10, 13 durch
Mustererkennung im digitalen Erfassungsbild.
- 6.) Berechnung der lokalen Koordinaten im Scannersystem für jeden
Referenzpunkt.
- 7.) Berechnung der Scannerposition im Bezugssystem mit Hilfe
der Koordinaten der Referenzpunkte im Scanner- und Bezugssystem.
- 8.) Berechnung des Orientierungswinkels tF der Reparatureinrichtung über die
Scannerposition und die errechneten Koordinaten des Referenzpunktes 13 an
der Reparatureinrichtung
-
Alternativ
kann auch hier statt der vordefinierten Positionen für die Mess- /Reparatureinrichtung
eine beliebige Position gewählt
werden und die automatische Identifizierung der Referenzpunkte 4, 5, 10 analog
Methode 2 der Erfassung der Referenzpunkte und des Innenraums
des Schmelzgefäßes angewandt
werden.
-
Mit
Kenntnis der Position und Orientierung des Reparaturfahrzeuges 12 im
Bezug zu dem Gefäß 3 kann
eine vorschiebbare Lanze vom Reparaturfahrzeug aus gesteuert in
den Innenraum des metallurgischen Gefäßes vorgeschoben werden und
in vorprogrammierter Weise gedreht, geschwenkt oder auf andere Art
positioniert werden. Diese Positionierungen werden über Sensoren,
die den Bezug zum Fahrzeugkoordinatensystem herstellen, erfasst.
Auf diese Weise ist eine automatische vollkommen autonom ablaufende
Reparatur von Verschleißschichten im
Innenraum des metallurgischen Gefäßes möglich.
-
Hierbei
werden die Daten der gemessenen Verschleißbereiche an das Reparaturfahrzeug
und dem darauf befestigten Reparaturroboter übergeben und mit diesen Daten
und den Daten über
die Position und Orientierung des Reparaturfahrzeuges wird der Reparaturroboter
angesteuert.
-
Hierbei
ist es nicht lösungsnotwendig,
dass der Reparaturroboter auf einem selbstfahrenden Fahrzeug angeordnet
ist. Es ist auch möglich,
einen solchen Reparaturroboter ortsfest an einem Gestell im Zugriffsbereich
des metallurgischen Gefäßes anzuordnen,
um so durch gesteuerte Achsen- und Vorschubbewegungen eine automatische
Reparatur im Innenraum des Gefäßes vorzunehmen.
-
Die
Erfindung ist im Übrigen
nicht auf die Anwendung eines einzigen Scanners beschränkt. Ein einziger
Scanner ist nur dann erforderlich, wenn der Ist-Zustand eines metallurgischen
Gefäßes erfasst werden
soll und gegebenenfalls mit einem Soll-Zustand verglichen wird.
-
Wenn
hingegen die Auskleidung eines metallurgischen Gefäßes repariert
werden soll, kann es vorgesehen sein, für die Messung des Ist-Zustandes einen
ersten Scanner und für
die Bestimmung der Position und Orientierung der Reparatureinrichtung einen
zweiten Scanner vorzusehen.
-
Es
reicht auch aus, den Messvorgang und die Erfassung der Position
und Orientierung der Reparatureinrichtung mit einem einzigen Scanner
auszuführen.
Die Messerfassung und die Reparatureinrichtung wären dann auf einem einzigen
Fahrzeug.
-
Ebenso
ist es möglich,
statt eines Fahrzeuges eine gemeinsame ortsfeste Einrichtung zu
verwenden.
-
- 1
- Vermessungsfestpunkt
- 2
- Vermessungsfestpunkt
- 3
- Gefäß
- 4
- Referenzpunkt
- 5
- Referenzpunkt
- 6
- Kippachspunkt
- 7
- Kippachspunkt
- 8
- Kippachse
- 9
- Kippwinkel
des Schmelzgefäßes
- 10
- Referenzpunkt
- 11
- Scanner
- 12
- Fahrgestell
- 13
- Referenzpunkt
- 14
- Trägerplatte
- 15
- Messstrahl
- 16
- Messstrahl
- 17
- Messstrahl
- 18
-
- 19
- Exzentrizität
- 20
- Achse
(senkrecht zu 21 und 22)
- 21
- Scannerachse
- 22
- Neigungsachse
des Scanners
- 23
- Lotachse
des Scannerlotsystems
- 24
-
- 25
- Ursprung
des Scannerkoordinatensystems und Scannerlotsystems
- 26
- Einzelscanpunkt
- 27
- Rasterelement