DE19808462C2 - Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Objektkoordinatensystems eines metallurgischen Gefäßes bei der Verschleißmessung einer Auskleidung des Gefäßes sowie zur Anwendung des Verfahrens geeignete Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Objektkoordinatensystems eines metallurgischen Gefäßes bei der Verschleißmessung einer Auskleidung des Gefäßes sowie zur Anwendung des Verfahrens geeignete VorrichtungInfo
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Abstract
Das Verfahren dient der Bestimmung der Lage eines Objektkoordinatensystems (X2, Y2, Z2) eines metallurgischen Gefäßes (20) bei der Verschleißmessung einer Auskleidung des Gefäßes relativ zu einem Gerätekoordinatensystem (X1, Y1, Z1) einer Meßanordnung (10). Mittels der Meßanordnung werden Abstands- und Winkelmessungen verschiedener Meßpunkte an den Gefäßinnenwänden durchgeführt, wobei zur Ermittlung des Objektkoordinatensystems vor der Benutzung des Gefäßes mittels der Meßanordnung eine Referenzbestimmung der Positionen von mindestens drei Bezugspunkten und eine Referenzmessung der Auskleidung des Gefäßes durchgeführt werden. Nach der Benutzung des Gefäßes werden die Positionen derselben Bezugspunkte bestimmt und durch Vergleich mit der Referenzbestimmung die Lage des Objektkoordinatensystems und anschließend mittels der Meßanordnung (10) selbsttätig die Koordinaten der Bezugspunkte ermittelt (Fig. 6).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der
Lage eines Objektkoordinatensystems eines metallurgischen
Gefäßes bei der Verschleißmessung einer Auskleidung des
Gefäßes relativ zu einem Gerätekoordinatensystem einer
Meßanordnung sowie eine zur Anwendung des Verfahrens ge
eignete Vorrichtung.
Um eine Effektivitätssteigerung und eine erhöhte Betriebs
sicherheit von feuerfesten Auskleidungen metallurgischer
Gefäße in Stahlwerken zu erzielen, ist es notwendig, mög
lichst viel Informationen über den Verschleiß der Ausklei
dungen während der Benutzung (der sogenannten "Reise") der
Gefäße zu erhalten.
Dabei ist insbesondere die genaue Kenntnis der Dicke der
feuerfesten Auskleidung, auch "Reststeinstärke" genannt,
von besonderer Bedeutung, da sie eine effektive Ausnutzung
der feuerfesten Auskleidung bis zur Verschleißgrenze ge
stattet, ohne daß hierdurch eine erhöhte Gefahr des Durch
schmelzens des metallischen Mantels des metallurgischen
Gefäßes besteht.
Es existiert daher bereits seit längerer Zeit das Bestre
ben, Meßmethoden zu entwickeln, die eine präzise Vermes
sung der metallurgischen Gefäße ermöglichen. Diese sollte
aus Zeit- und Kostengründen keine Abkühlung des Gefäßes
voraussetzen, sondern in dem noch heißen Gefäß durchführ
bar sein. Eine berührende Vermessung scheidet bereits
deswegen und auch wegen der Unzugänglichkeit vieler metal
lurgischer Gefäße von vornherein aus.
Es ist daher von der Firma Ferrotron Elektronik GmbH,
Moers ein berührungsloses Meßverfahren zur Bestimmung des
Verschleißes der Auskleidung bekannt geworden, bei welchem
die Innenfläche eines Gefäßes von einem Laserstrahl abge
rastert wird und durch Abstands- und Winkelmessungen die
Oberflächenstruktur der feuerfesten Auskleidung abgebildet
werden kann. Durch Vergleich mit einer an dem metallurgi
schen Gefäß vor seiner Reise durchgeführten Referenzmes
sung kann die Reststeinstärke ermittelt werden.
Die zur Bestimmung der Koordinaten des erfaßten Ortes
neben der Winkelmessung notwendige Abstandsmessung erfolgt
entweder durch Messung eines Phasenunterschiedes zwischen
einem sinusmodulierten, kontinuierlich ausgesendeten La
serstrahls mit der Phase des am Zielobjekt reflektierten
Laserstrahls, oder durch Messung der Laufzeit sehr kurzer,
periodisch getakteter Laserlichtimpulse.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß das erstgenannte Ab
standsmeßverfahren relativ störanfällig ist, da bei der
Vermessung von heißen Oberflächen die unter Umständen
auftretende Schlierenbildung oder auch Rauchentwicklung zu
Interferenzen des Laserlichtechos führen und eine falsche
Phasendifferenz des Gesamtechos erzeugen kann, was fast
unweigerlich zu Fehlmessungen führt.
Das nach dem Prinzip der Amplitudenauswertung arbeitende
Laufzeitverfahren zur Abstandsbestimmung hingegen ist in
dieser Hinsicht weniger störanfällig, da die Amplitude der
an Grenzflächen von heißer zu kalter Luft auftretenden
Störechos regelmäßig weitaus kleiner sind als die am Ziel
objekt reflektierten Nutzechos.
Voraussetzung für eine Verschleißmessung der feuerfesten
Auskleidung metallurgischer Gefäße mittels berührungsloser
Verfahren ist die Bestimmung der Lage des Objektkoordina
tensystems des auszumessenden metallurgischen Gefäßes
relativ zu dem Gerätekoordinatensystems der für die Mes
sung verwendeten Meßanordnung, damit die Meßanordnung und
das Gefäß durch Koordinatentransformation in dasselbe
Koordinatensystem gebracht werden können.
Um das bei einer Referenzmessung des Gefäßes vor der Reise
zugrundeliegende Objektkoordinatensystem bei einer an
schließenden Verschleißmessung rekonstruieren zu können,
ist beispielsweise aus der US-PS 40 25 192 ein optisches
Verfahren zur Vermessung der Auskleidung eines metallurgi
schen Gefäßes bekannt. Bei diesem Verfahren werden in
einem ersten Schritt die Koordinaten von drei Referenz
punkten um das Mundloch des metallurgischen Gefäßes mit
einem Theodoliten durch Winkel- und Abstandsmessungen
bestimmt und die Auskleidung ebenfalls durch Winkel- und
Abstandsmessung einzelner Punkte vermessen.
Nach Benutzung des Gefäßes werden die Referenzpunkte und
die Auskleidung erneut vermessen und durch Vergleich der
Koordinaten der zuerst gemessenen Referenzpunkte mit den
zuletzt gemessenen Koordinaten mit den Referenzpunkten die
aktuelle Lage des Objektkoordinatensystems gegenüber der
Lage des Gerätekoordinatensystems ermittelt und eine La
geänderung bei der Auswertung der Meßpunkte für die Aus
kleidung berücksichtigt. Die vom Meßgerät ausgesendete
elektromagnetische Strahlung wird mit Hilfe eines Ziel
fernrohrs manuell auf die Bezugspunkte ausgerichtet.
Zwar hat sich gezeigt, daß mit diesem Verfahren das Gerä
tekoordinatensystem bei einer Referenzmessung zuverlässig
bestimmt und vor einer anschließenden Verschleißmessung
auch rekonstruiert werden kann, nachteilig ist jedoch, daß
wegen der manuellen Durchführung, insbesondere der Anpei
lung der Bezugspunkte mittels eines Zielfernrohres, eine
erhebliche Fehlerwahrscheinlichkeit besteht.
Aus diesem Grunde und da die Automatisierung dieses Ver
fahrens besonders schwierig erschien, wurde ein in der
DE 196 14 564 A1 beschriebenes Verfahren entwickelt, bei dem
ein auf der Mantelfläche des Gefäßes vorgesehenes Richt
zeichensystem von einem Kameragerät während der Referenz
messung und der sich anschließenden Verschleißmessung
aufgenommen wird. Aus dem Unterschied in der Position
sowie der geometrischen Form des Richtzeichensystems wird
auf die Unterschiede in der Position des Gefäßes zwischen
der Referenz- und der Meßsituation geschlossen und dadurch
die eigentliche Verschleißmessung der Auskleidung in das
selbe Objektkoordinatensystem gebracht, in dem auch die
Referenzmessung durchgeführt wurde.
Zwar ist mit diesem Verfahren prinzipiell eine Automati
sierung gegeben, nachteilig ist jedoch, daß die erreich
bare Meßgenauigkeit einerseits wegen der zwangsläufig
geringen Größe des Richtzeichensystems und der hierdurch
bedingten geringen Verlagerung einzelner Punkte des Richt
zeichensystems bei Lageänderungen des Gefäßes andererseits
aufgrund der lediglich zweidimensionalen Lagebestimmung
der Bezugspunkte beschränkt ist. Auch kann eine Dejustie
rung des den Laserstrahl aussendenden Meßkopfes in Bezug zum
Kameragerät mit diesem Verfahren während der Positions
bestimmung des Gefäßes nicht festgestellt werden.
Aus der DE 195 28 465 A1 sind Verfahren und eine Vorrich
tung bekannt, die die Erfassung der Lage einer Zielmarke
zum Gegenstand haben.
Beschrieben wird dort ein Theodolit, zu dessen genauerer
Ablesung ein ortsauflösender Detektor in den Meßstrahlen
gang integriert ist. Es genügt, daß die angepeilte Ziel
marke, die als kooperative Meßmarke ausgebildet ist, auf
dem Detektor abgebildet wird; sie muß nicht im Zentrum des
Detektors und damit auch nicht auf der optischen Achse des
Theodoliten liegen. Ihre Lage bezüglich der optischen
Achse, auf die sich die gemessenen Winkelwerte des Theodo
liten beziehen, kann durch die Lage des Bildes der Ziel
marke auf dem Detektor berechnet werden. Durch einen zu
sätzlichen optischen Entfernungsmesser 20 kann auch der
Abstand zu der Meßmarke gemessen werden.
Voraussetzung für die Anwendung dieses Verfahrens ist aber
die Verwendung einer kooperativen Zielmarke, weil dann
primär das von dem Theodoliten ausgesendete und von der
kooperierenden Zielmarke reflektierte Licht von der Ent
fernungsmeßeinheit gemessen wird, so daß die gemessene
Entfernung tatsächlich die Entfernung zu der Zielmarke
ist, auch wenn diese nicht unmittelbar auf der optischen
Achse des Theodoliten liegt. Insofern ist dieses bekannte
Verfahren nicht unmittelbar auf die Vermessung beliebiger
Zielmarken anwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein automati
sches Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Objektkoor
dinatensystems eines metallurgischen Gefäßes bei der Ver
schleißmessung einer Auskleidung des Gefäßes relativ zu
einem Gerätekoordinatensystem einer Meßanordnung zu schaf
fen, mit welchem eine genauere Bestimmung der Lage des
Objektkoordinatensystems eines metallurgischen Gefäßes
möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene
Verfahren gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Erkenntnis,
daß die Lage des Objektkoordinatensystems eines metallur
gischen Gefäßes relativ zu einem Gerätekoordinatensystem
einer Meßanordnung besonders zuverlässig und automatisch
ohne großen technischen Aufwand bestimmt werden kann, wenn
mindestens drei an dem Gefäß vorgesehene Bezugspunkte
zunächst durch eine optische Erkennungseinrichtung erfaßt,
die genaue Position der Bezugspunkte im Raum jedoch an
schließend nach automatischer Ausrichtung der Meßanordnung
nacheinander auf die Bezugspunkte mittels der Meßanordnung
ermittelt wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dient
also die optische Erkennungseinrichtung, die vorzugsweise
eine CCD-Kamera umfaßt, lediglich dem Auffinden der minde
stens drei, vorzugsweise vier Bezugspunkten, hingegen
erfolgt die Positionsbestimmung der Bezugspunkte im Raum
anschließend nach entsprechender Ausrichtung durch Winkel-
und Laufzeitmessungen der elektromagnetischen Meßstrah
lung. Wie bei den bekannten Verfahren wird auch bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren zunächst eine Referenzmessung
an dem Gefäß durchgeführt, bevor es auf die Reise geht.
Bei der Referenzmessung wird somit die Lage der Bezugs
punkte in drei verschiedenen Koordinatensystemen, nämlich
im Objekt-, im Kamera- und im Gerätekoordinatensystem,
sowie die Lage dieser Koordinatensysteme zueinander be
stimmt.
Zur Bestimmung der Lage des Objektkoordinatensystems bei
Verschleißmessungen während der Reise des Gefäßes erfolgt
die Bestimmung der Positionen der Bezugspunkte ebenfalls
in der oben beschriebenen Weise, wobei zunächst die Lage
der Bezugspunkte von der optischen Erkennungseinrichtung
in deren Kamerakoordinatensystem erfaßt wird. Nach der im
Rahmen der Referenzmessung ermittelten Beziehung zwischen
dem (kartesischen) Kamerakoordinatensystem und dem Winkel
koordinatensystem des Meßgerätes kann der Laser durch
entsprechende Verschwenkung des Meßgerätes auf den jewei
ligen Bezugspunkt ausgerichtet werden.
Eine erhebliche Erhöhung der Meßgenauigkeit bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren gegenüber demjenigen aus der DE 196 14 564 A1
bekannten ergibt sich bereits daraus, daß durch
die Benutzung der eigentlichen Meßanordnung auch zur Be
stimmung der Lage der Referenzpunkte dreidimensionale
Informationen erhalten werden, wogegen bei der Verwendung
lediglich einer Kamera von lediglich zweidimensionalen
Informationen auf die tatsächliche Position geschlossen
werden muß. Lediglich der Vollständigkeit halber sei dar
auf hingewiesen, daß bei einer nur zweidimensionalen Er
fassung der Bezugspunkte zusätzlich das Problem bestehen
kann, daß die Position des Gefäßes prinzipiell nicht ein
deutig bestimmbar ist, da beispielsweise Verschwenkungen
und Verschiebungen in unterschiedliche Richtungen zu der
gleichen zweidimensionalen Abbildung der Bezugspunkte
führen können.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
die mit ihm verbundene Selbstkalibrierbarkeit der zur
Anwendung des Verfahrens verwendeten Vorrichtung, die
daraus resultiert, daß im Kamerabild nicht nur die Lage
der Bezugspunkte, sondern auch der jeweilige Meßfleck des
automatisch auf den jeweiligen Bezugspunkt ausgerichteten
Lasers erfaßt wird. Denn eine Dejustierung des Kamera
relativ zum Meßgerät wird durch einen Versatz der
Meßflecke des Lasers zu den Bezugspunkten sichtbar und
kann wiederum von der optischen Erkennungseinrichtung
erfaßt und bei der Auswertung bzw. der Ausrichtung des
Meßgerätes berücksichtigt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen Verfahrens umfaßt die elektromagnetische Strahlung
eine Impulskomponente, welche der Entfernungsbestimmung
eines Objektpunktes - und damit auch eines Bezugspunktes -
durch Laufzeitmessung dient. Ferner umfaßt die elektroma
gnetische Strahlung eine ungepulste Richtkomponente, mit
deren Hilfe die Ausrichtung der elektromagnetischen Strah
lung auf den jeweils gewünschten Objektpunkt erfolgt. Die
gepulste Komponente ist in der Regel hierfür weniger gut
geeignet, da aufgrund eines relativ flachen Intensitäts
verlaufes quer zum Strahl die erzielbare Ortsauflösung und
damit die Sichtbarkeit begrenzt ist.
Die an dem Gefäß vorgesehenen Bezugspunkte können beson
ders zuverlässig und auf einfache Weise aufgefunden wer
den, wenn jedem Bezugspunkt eine separate CCD-Kamera zu
geordnet ist. Es ist dann von Vorteil, wenn die Kameras
etwa in einer Ebene, beispielsweise in den Ecken eines
Meßfensters einer Meßkammer angeordnet sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die hierfür benötig
ten Komponenten werden im folgenden unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 - schematisch - einen Meßaufbau (auf die Dar
stellung sekundärer Komponenten wie Halterungen
und Justiereinrichtungen für das metallurgische
Gefäß sowie elektronischer Komponenten zur Steu
erung und/oder Auswertung wurde zugunsten der
Übersicht verzichtet)
Fig. 2 ein zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfah
rens geeignetes metallurgisches Gefäß in einer
Seitenansicht;
Fig. 3 - schematisch - dasselbe metallurgische Gefäß
wie in Fig. 2 in einer öffnungsseitigen Ansicht
(Ansicht A in Fig. 2);
Fig. 4 - ausschnittsweise - eine Meßanordnung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
einer Ansicht von Seiten des auszumessenden me
tallurgischen Gefäßes;
Fig. 5 das Geräte- und das Objektkoordinatensystem am
Beispiel einer Pfanne;
Fig. 6 Geräte-, Ort- und Objektkoordinatensysteme am
Beispiel eines Konverters sowie
Fig. 7 bevorzugte Positionen der Bezugspunkte bei Kon
vertermessungen.
Eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, wie sie beispielhaft in Fig. 1 dargestellt
ist, umfaßt eine als Ganzes mit 10 bezeichnete Meßeinrich
tung, welche eine um eine horizontale Achse S1 schwenkbar
an einem gabelförmigen Träger 2 angeordnete Sende/Em
pfangseinheit 1 umfaßt. Sie umfaßt Halbleiterdioden und
optische Linsensysteme zur Erzeugung eines aus einer ge
pulsten und einer koaxial zu dieser verlaufenden perma
nenten Komponente bestehenden Laserstrahls L, der in Fig.
1 gerade auf einen noch näher zu erklärenden Bezugspunkt
P1 an einem metallurgischen Gefäß 20 - in Fig. 1, 2, 3 und
5 eine Pfanne 22, in Fig. 6 und 7 ein Konverter 23 - aus
gerichtet ist. Ferner umfaßt die Sende/Empfangseinheit 1
elektronische und/oder optische Komponenten zur Detektie
rung von zur Sende/Empfangseinheit 1 zurückreflektierten
Laserpulsen.
Der Träger 2 ist um eine zur Achse S1 senkrecht verlaufen
den Achse S2 schwenkbar an einem Stativ 3 befestigt.
An der Meßeinrichtung 10 ist eine vielpolige Buchse 4 zum
Anschluß elektrischer Verbindungsleitungen vorgesehen,
welche dem Anschluß von Steuer-, Regelungs-, Auswerte-,
und sonstiger Elektronik dient, welche in der Zeichnung
nicht dargestellt ist. Die Meßeinrichtung 10 enthält fer
ner in der Zeichnung nicht dargestellte elektrische An
triebe, mit welchen der Träger 2 bzw. die Sende/Empfangs
einheit 1 um die jeweiligen Achsen S2 bzw. S1 verschwenkt
werden können.
Die gesamte Meßeinrichtung 10 befindet sich in einer Meß
kammer 5, von der lediglich ausschnittsweise die Begren
zung 6 zum metallurgischen Gefäß 20 dargestellt ist. Sie
umfaßt ein für die elektromagnetischen Strahlungen der
verwendeten Wellenlängen transparentes, rechteckiges Meß
fenster 7, in dessen Ecken jeweils eine als CCD-Kamera
ausgeführte optische Erkennungseinrichtung 8 vorgesehen
ist. Die Ansteuerung der CCD-Kameras erfolgt über einen in
der Zeichnung nicht dargestellten Computer.
Wie in Fig. 1 durch die gestrichelten Linien Z angedeutet,
dienen die optischen Erkennungseinrichtungen 8 dem Auf
finden der an der Pfanne 22 vorgesehenen Bezugspunkte P1
bis P4.
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, umfaßt die
Pfanne 22 vier Bezugspunkte P1, P2, P3, P4, welche auf
seiten der Öffnung 21 in einem Winkelabstand von etwa 90°
und in gleicher Entfernung zur Mittellängsachse N des
Gefäßes angeordnet sind.
Das mittels der dargestellten Meßeinrichtung zur Ver
schleißmessung der feuerfesten Auskleidung des metallurgi
schen Gefäßes durchführbare Meßverfahren beruht auf der
Anwendung eines bekannten Meßkonzeptes, bei dem ausgehend
von den Meßgerätekoordinaten X1, Y1, Z1 durch Approxima
tion der Geometrie des Meßobjekts - hier des metallurgi
schen Gefäßes 20 - ein angepaßtes Objektkoordinatensystem
X2, Y2, Z2 gebildet wird.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, wird das Gerätekoordina
tensystem durch die Einstellung und den Standort der Meß
einrichtung 10 bestimmt. Der Ursprung dieses Koordinaten
systems liegt in der Sende/Empfangseinheit 1, die Z1-Achse
wird durch die etwa lotrechte Ausrichtung der Meßeinrich
tung 10 festgelegt, wogegen die X1- und Y1-Richtungen
keine definierte Lage aufweisen.
Das Objektkoordinatensystem umfaßt eine Z2-Achse, welche
parallel zur Zentralachse N der Pfanne 22 verläuft, wo
gegen die X2- und y2-Richtungen keine definierte Lage auf
weisen.
Handelt es sich bei dem metallurgischen Gefäß um einen
Konverter 23, so ist aufgrund des durch dessen Verkipp
barkeit zusätzlich vorhandenen Freiheitsgrad die Bestim
mung der Lage eines weiteren Koordinatensystems, dem soge
nannten Ortskoordinatensystem O, notwendig. Die X3-Achse
des Ortskoordinatensystems verläuft dann - wie aus Fig. 6
ersichtlich - parallel zur Z2-Achse des Objektkoordinaten
systems. Die Y2-Achse des Objektkoordinatensystems ergibt
sich als senkrechte zur Zentralachse N und zur mit der
Achse X3 zusammenfallenden Kippachse des Gefäßes. Die X2-
Richtung wird entsprechend durch die Senkrechte zur Y2-
und Z2-Achse definiert.
Zur Bestimmung der Lagen der obengenannten Koordinatensy
steme dient das erfindungsgemäße Verfahren.
Im Falle einer Pfanne werden bei einer Referenzbestimmung
vor der Benutzung des Gefäßes mittels der CCD-Kameras 8
die Referenzpunkte P1 bis P4 erfaßt. Nun wird die Sende/-
Empfangseinheit 1 der Meßeinrichtung 10 so verschwenkt,
daß der Meßstrahl L nacheinander die Bezugspunkte P1 bis
F4 erreicht. Die Position des Laserstrahls wird nun anhand
des Kamerabildes vermessen und gegebenenfalls nachkorri
giert. Hierdurch kann eine eventuell auftretende Dejustie
rung zwischen Kamera und Meßgerät korrigiert werden
(Selbstkalibrierung). Danach werden über Winkel- und Lauf
zeitmessungen des ausgesandten bzw. an den Bezugspunkten
reflektierten Laserstrahls die Koordinaten eines jeden
Bezugspunktes im Raum ermittelt.
Anschließend wird eine Referenzmessung der Auskleidung
mittels der Meßeinrichtung 10 in an sich bekannter Weise
bei einer unveränderten Lage des Gefäßes 20 durchgeführt.
Aus den Messungen wird die Lage des Objektkoordinatensy
stems (X2, Y2, Z2) relativ zum Gerätekoordinatensystem
(X1, Y1, Z1) bestimmt.
Während der Reise des metallurgischen Gefäßes 20 werden
vor einer Verschleißmessung etwa an der Meßstelle der
Referenzmessung mit Hilfe der CCD-Kameras 8 die vier Be
zugspunkte P1 bis P4 erneut erfaßt und deren Positionen im
Raum mit Hilfe des Meßstrahles in der oben angegebenen
Weise bestimmt.
Da - wie weiter oben bereits erläutert - bei der Vermes
sung eines Konverters 23 auch die Lage des Ortskoordina
tensystems O bekannt sein muß, ist eine Vermessung der
folgenden Bezugspunkte notwendig, wie in Fig. 7 veran
schaulicht ist:
- - mindestens drei primäre Bezugspunkte P5, P6, P7, die in der feststehenden, den Konverter 21 umgebenden Stahl werkskonstruktion K angeordnet sind. Diese Bezugs punkte charakterisieren die Lage des Ortskoordinaten systems
- - mindestens einen sekundären, an dem Konverter 23 angeordneten Bezugspunkt P8, der den Kippwinkel des Konverters 23 charakterisiert.
Eine Vermessung der Auskleidung der metallurgischen Gefäße
erfolgt in der bekannten Weise. Durch Vergleich mit der
Referenzmessung wird die Reststeinstärke bestimmt.
1
Sende/Empfangseinheit
2
Träger
3
Stativ
4
Buchse
5
Meßkammer
6
Begrenzung
7
Meßfenster
8
CCD-Kamera
10
Meßeinrichtung
20
Metallurgisches Gefäß
21
Öffnung
22
Pfanne
23
Konverter
P1...P8Bezugspunkte
OOrtskoordinatensystem
LLaser
ZLinien
S1, S2Achsen
NAchse
KStahlwerkskonstruktion
P1...P8Bezugspunkte
OOrtskoordinatensystem
LLaser
ZLinien
S1, S2Achsen
NAchse
KStahlwerkskonstruktion
Claims (10)
1. Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Objektkoor
dinatensystems (X2, Y2, Z2) eines metallurgischen
Gefäßes (20) bei der Verschleißmessung einer Ausklei
dung des Gefäßes (20) relativ zu einem Gerätekoor
dinatensystem (X1, Y1, Z1) einer Meßanordnung (10),
mit der mittels elektromagnetischer Strahlung Ab
stands- und Winkelmessungen verschiedener Meßpunkte
an den Gefäßinnenwänden durchgeführt werden, wobei
zur Ermittlung des Objektkoordinatensystems vor der
Benutzung des Gefäßes mittels der Meßanordnung eine
Referenzbestimmung der Positionen von mindestens drei
Bezugspunkten (P1, P2, P3, P4, P5, P6, P7, P8) und
eine Referenzmessung der Auskleidung des Gefäßes (20)
durchgeführt werden und nach der Benutzung des Gefä
ßes (20) die Positionen der Bezugspunkte (P1, P2, P3,
P4, P5, P6, P7, P8) bestimmt werden und durch Ver
gleich mit der Referenzbestimmung die Lage des Ob
jektkoordinatensystems (X2, Y2, Z2) ermittelt wird,
wobei zur Bestimmung der Positionen der Bezugspunkte
(P1, P2, P3, P4, P5, P6, P7, P8) deren Projektionen
auf einen ortsempfindlichen Detektor in der Bildebene
einer optischen Erkennungseinrichtung (8) erfaßt
werden, die elektromagnetische Strahlung der Meßan
ordnung (10) nacheinander auf die erfaßten Positionen
der einzelnen Referenzpunkte gerichtet und ein Ver
satz des Meßflecks bezüglich der Bezugspunkte von der
optischen Erkennungseinrichtung (8) erfaßt und kor
rigiert wird und aus den dann gemessenen Winkel- und
Abstandswerten der Meßanordnung die genauen Koordina
ten der Bezugspunkte ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionen der Bezugspunkte (P1, P2, P3, P4,
P5, P6, P7, P8) mittels mindestens einer CCD-Kamera
erfaßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Positionen von vier Bezugspunkten
(P1, P2, P3, P4, P5, P6, P7, P8) ermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Strahlung
eine gepulste Komponente, mit der die Entfernung
eines Objektpunktes durch Laufzeitmessung bestimmt
wird, und eine zu der gepulsten Komponente koaxial
verlaufende, ungepulste Richtkomponente umfaßt, die
der Ausrichtung der elektromagnetischen Strahlung auf
den Objektpunkt dient.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedem Bezugspunkt (P1, P2, P3, P4, P5,
P6, P7, P8) eine CCD-Kamera zugeordnet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kameras etwa in einer Ebene angeordnet sind.
7. Vorrichtung zur Anwendung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, mit einer Meßanordnung (10),
die eine um zwei zueinander senkrechte Achsen (S1,
S2) verschwenkbar angeordnete Sende/Empfangseinheit
(1) umfaßt, die mit Mitteln zum Aussenden und zur
Detektierung eines koaxial verlaufende gepulste und
permanente Komponenten aufweisenden Laserstrahls
versehen ist, und mit Mitteln zur Registrierung der
Winkellage des Laserstrahls und der Laufzeit eines
Pulses zwischen dessen Aussendung und Empfang nach
Reflexion an einem Objekt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung mindestens eine optische Erken
nungseinrichtung (8) umfaßt, mit der die Lage von an
einem zu vermessenden metallurgischen Gefäß vorgese
hener Bezugspunkte (P1, P2, P3, P4, P5, P6, P7, P8)
und ggfs. deren zwischen zwei Meßzyklen erfolgter
Versatz erfaßbar ist und daß Mittel vorgesehen sind,
mit denen der von der Sende/Empfangseinheit (1) nach
einander selbsttätig auf die Bezugspunkte (P1, P2,
P3, P4, P5, P6, P7, P8) ausgerichtet wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die optische Erkennungseinrichtung (8) mindestens
eine CCD-Kamera umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die optische Erkennungseinrichtung (8) vier CCD-
Kameras umfaßt, die etwa in einer Ebene angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die CCD-Kameras in den Ecken eines rechteckigen
Meßfensters (7) einer die Sende/Empfangseinheit (1)
umgebenden Meßkammer (5) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998108462 DE19808462C2 (de) | 1998-03-02 | 1998-03-02 | Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Objektkoordinatensystems eines metallurgischen Gefäßes bei der Verschleißmessung einer Auskleidung des Gefäßes sowie zur Anwendung des Verfahrens geeignete Vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998108462 DE19808462C2 (de) | 1998-03-02 | 1998-03-02 | Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Objektkoordinatensystems eines metallurgischen Gefäßes bei der Verschleißmessung einer Auskleidung des Gefäßes sowie zur Anwendung des Verfahrens geeignete Vorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19808462A1 DE19808462A1 (de) | 1999-09-23 |
DE19808462C2 true DE19808462C2 (de) | 1999-12-30 |
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ID=7859200
Family Applications (1)
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