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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Sitzträger für einen Kraftfahrzeugsitz nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Kraftfahrzeugsitz mit
einem solchen Sitzträger.
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Aus
der
DE 197 15 626
C2 ist ein Sitzträger für einen
Kraftfahrzeugsitz bekannt. Der Sitzträger weist in seinem hinteren
Endbereich Befestigungsstellen zum Anbringen einer Sitzlehne des
Kraftfahrzeugsitzes auf. In dem Sitzträger sind Aussparungen ausgebildet,
die zum Montieren eines Motors und von Getriebeelementen an dem
Sitzträger
dienen. Der Motor und die Getriebeelemente werden zum Verstellen
der Höhe
und der Neigung einer Sitzfläche des
Kraftfahrzeugsitzes eingesetzt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Realisieren
eines Kraftfahrzeugsitzes mit geringem Gewicht zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der technischen Lehre
des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 10 gelöst. Der erfindungsgemäße Sitzträger enthält mehrere
Aussparungen, die so angeordnet sind, dass in dem Sitzträger eine
der Befestigungsstelle, in Längserstreckung
des Sitzträgers
betrachtet, vorgelagerte Strebe ausgebildet ist, die schräg von oben
nach unten verläuft.
Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz enthält einen
solchen erfindungsgemäßen Sitzträger.
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Aufgrund
der vorliegenden Erfindung ist trotz der ein geringes Gewicht des
Sitzträgers
ermöglichenden
Aussparungen eine gute Stabilität
des Sitzträgers
gewährleistet.
Aufgrund der schräg
verlaufenden Strebe ist der Sitzträger vorteilhafterweise in der
Lage, eine auftretende Belastung aufzunehmen und eine durch die
Belastung auf den Sitzträger
wirkende Kraft geeignet in den Sitzträger einzuleiten und zu verteilen,
so dass die Belastung für
einzelne Stellen des Sitzträgers
gering bleibt. Dies reduziert Ermüdungs- und Abnutzungserscheinungen
des Materials des Sitzträgers
und erhöht
die Sicherheit für eine
auf dem Kraftfahrzeugsitz sitzende Person.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verläuft die
Strebe ferner schräg
von hinten nach vorne. Dadurch können
insbesondere Kräfte von
der Strebe aufgenommen und im Sitzträger verteilt werden, die von
einer von hinten, über
die Sitzlehne auf den Sitzträger übertragenen
Belastung herrühren.
Dies kann insbesondere im Falle eines Unfalls passieren, wenn z.
B. eine Person von hinten auf die Sitzlehne trifft.
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Vorzugsweise
sind in dem hinteren Endbereich des Sitzträgers zwei Befestigungsstellen
ausgebildet, von denen die eine Befestigungsstelle in einem unteren
Endbereich des Sitzträgers
und die andere Befestigungsstelle in einem oberen Endbereich des
Sitzträgers
ausgebildet ist. Die andere Befestigungsstelle ist dabei der einen
Befestigungsstelle, in Längserstreckung
des Sitzträgers
betrachtet, vorgelagert. Durch diese Ausgestaltung kann die Sitzlehne besonders
sicher und stabil an dem Sitzträger
befestigt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Strebe so ausgebildet,
dass sie im Wesentlichen senkrecht zu einer durch die beiden Befestigungsstellen
verlaufenden Geraden verläuft.
Dies gewährleistet
ein besonders effizientes Aufnehmen und Verteilen einer auf den
Sitzträger
wirkenden Kraft.
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In
einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die
mehreren Aussparungen so angeordnet, dass wenigstens eine weitere
Strebe ausgebildet ist. Dies verringert weiter das Gewicht und gewährleistet
gleichzeitig eine gute Stabilität
des Sitzträgers.
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Besonders
bevorzugt ist die weitere Strebe so ausgebildet, dass sie, in Längserstreckung
des Sitzträgers
betrachtet, im Wesentlichen parallel zu der Strebe verläuft. Dies
verstärkt
und verbessert die Fähigkeit
des Sitzträgers
die auf ihn wirkende Kraft aufzunehmen und zu verteilen. Der Sitzträger wird somit
noch stabiler und sicherer.
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Vorzugsweise
ist die Befestigungsstelle als Anlenkstelle zum drehbaren Anlenken
der Sitzlehne ausgebildet. Dadurch kann die Sitzlehne schwenkbar an
dem Sitzträger
befestigt werden. Dies ermöglicht insbesondere
ein Vorklappen der Sitzlehne in Richtung der Sitzfläche, so
dass der Kraftfahrzeugsitz in einem 2-türigen Kraftfahrzeug einsetzbar
ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist an einer Unterseite
des Sitzträgers
eine Führungsschiene
zum Längsverschieben
des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet. Dies ermöglicht einen vielfältigen Einsatz
des Sitzträgers.
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Des
Weiteren vorteilhaft sind in dem Sitzträger Drehstellen zum drehbaren
Befestigen einer zum Höhenverstellen
einer Sitzfläche
des Kraftfahrzeugsitzes dienenden Verstelleinrichtung ausgebildet.
Die Einsatzmöglichkeiten
des Sitzträgers
werden dadurch noch weiter verbessert.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
Seitendarstellung eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Sitzträgers,
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2 eine
perspektivische Darstellung des Sitzträgers nach 1,
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3 eine
perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes mit
einem Sitzträger
nach 1 und
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4 eine
vergrößerte Detailansicht
des Kraftfahrzeugsitzes nach 3.
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Im
Folgenden werden für
gleiche oder gleichwirkende Elemente durchweg gleiche Bezugszeichen
verwendet.
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1 zeigt
eine Seitendarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Sitzträgers 1.
Der Sitzträger 1 ist
vorzugsweise als Strangpressprofil realisiert, dessen Pressrichtung hier
quer zu einer Längserstreckung 2 des
Sitzträgers 1 gewählt ist.
Es ist aber ebenso möglich,
den Sitzträger
als Blechpressteil zu realisieren. Der Sitzträger weist einen oberen Gurt 3 und
einen unteren Gurt 4 auf. Die Gurte 3 und 4 bilden
einen oberen bzw. einen unteren Randbereich des Sitzträgers 1.
In dem Sitzträger 1 sind
zwischen den beiden Gurten 3 und 4 mehrere Aussparungen
ausgebildet, von denen in der 1 beispielhaft
die Aussparungen 5, 6, 7 und 8 näher bezeichnet
sind. Die Aussparungen 5-8 sind in einem hinteren
Endbereich 9 und einem mittleren Bereich 10 des
Sitzträgers 1 angeordnet. Die
Aussparungen 5-8 sind so angeordnet, dass in dem
Sitzträger 1 zwischen
den Aussparungen 5 und 6 eine erste Strebe 11,
zwischen den Aussparungen 6 und 7 eine zweite
Strebe 12 und zwischen den Aussparungen 7 und 8 eine
dritte Strebe 13 gebildet ist. Die Streben 11-13 verlaufen
durchgängig
und zumindest streckenweise schräg
von dem oberen Gurt 3 zu dem unteren Gurt 4 des
Sitzträgers 1.
Der schräge Verlauf
der Streben 11-13 ist dabei so ausgebildet, dass
sie von einem oberen, hinteren Bereich zu einem unteren, vorderen
Bereich des Sitzträgers 1 verlaufen.
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In
seinem hinteren Endbereich 9 weist der Sitzträger 1 zwei
Auswuchtungen 14 und 15 auf. Die Auswuchtung 14 ist
in einem unteren Bereich des hinteren Endbereichs 9 und
die Auswuchtung 15 in einem oberen Bereich des hinteren
Endbereichs 9 realisiert. Dabei ist die Auswuchtung 15,
in Längserstreckung 2 betrachtet,
der Auswuchtung 14 vorgelagert. In der Auswuchtung 14 ist
eine Befestigungsstelle 16 und in der Auswuchtung 15 eine
Befestigungsstelle 17 ausgebildet. Die Befestigungsstellen 16 und 17 dienen
zum Befestigen einer Sitzlehne. Die Befestigungsstellen 16 und 17 sind
Drehlöcher,
in denen die Sitzlehne schwenkbar befestigt werden kann. Die Befestigungsstellen 16 und 17 stellen
somit Anlenkstellen zum drehbaren Anlenken der Sitzlehne dar. Eine
gedachte Gerade 18 durch die beiden Befestigungsstellen 16, 17 verläuft somit
schräg
von oben vorne nach unten hinten.
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Die
Aussparungen 5-8 sind der gedachten Geraden 18,
in Längserstreckung
L betrachtet, vorgelagert. Insbesondere sind die durch die Aussparungen 6-8 gebildeten
Streben 12, 13 den beiden Befestigungsstellen 16, 17 vorgelagert.
Die zweite Strebe 12 ist so ausgebildet, dass sie im Wesentlichen senkrecht
zu der durch die beiden Befestigungsstellen 16, 17 verlaufenden
Geraden 18 verläuft.
Die dritte Strebe 13 verläuft im Wesentlichen parallel
zu der zweiten Strebe 12, und damit ebenfalls senkrecht
zu der Geraden 18.
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In
dem Sitzträger 1 sind
zwei Drehstellen 19 und 20 zum drehbaren Befestigen
einer zum Höhenverstellen
einer Sitzfläche
dienenden Versteileinrichtung ausgebildet. Die Drehstellen sind
hier ebenfalls Drehlöcher.
Die Drehstelle 19 ist im hinteren Endbereich 9 zwischen
den Aussparungen 5 und 6 und die Drehstelle 20 in
einem vorderen Bereich 21 des Sitzträgers 1 ausgebildet.
Die Drehstelle 19 bewirkt hier zusammen mit den Aussparungen 5 und 6 das
Ausbilden der ersten Strebe 11. Dadurch verläuft die
erste Strebe 11 in einem oberen Teilstück 11a zunächst nahezu
vertikal und in einem unteren Teilstück 11b schräg und leicht
gebogen von oben hinten nach unten vorne.
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2 zeigt
eine perspektivische Darstellung des Sitzträgers 1 nach 1.
Insbesondere die Ausbildung der Streben 11-13 und
die Anordnung der Aussparungen 5-8 ist deutlich
erkennbar. Eine Dicke 22 des Sitzträgers 1 kann geeignet
auf der Grundlage von vorgegebenen Platz-, Gewichts- und Stabilitätskriterien
ausgestaltet werden. Die Streben 11-13 eignen
sich besonders gute dazu, Kräfte,
die insbesondere von hinten auf den Sitzträger 1 übertragen
werden, in den Sitzträger 1 einzuleiten,
aufzunehmen und zu verteilen. Gerade die schräg verlaufende Anordnung der
Streben 11-13 gewährleistet, dass die Beanspruchung
von bestimmten, stark belasteten Stellen des Sitzträgers 1,
insbesondere im oberen Gurt 3, klein gehalten werden kann.
Die Kräfte
können
rasch abgeleitet werden, so dass Ermüdungserscheinungen des Materials
des Sitzträgers 1 gering gehalten
werden können.
In der 2 sind schematisch Pfeile 23-25 in
den Streben 11-13 dargestellt, die die Druckbeanspruchung
des Sitzträgers 1 und die
starken Druckkräfte
und deren Verteilen bei Auftreten einer Belastung verdeutlichen,
die über
die Befestigungsstellen 16, 17 von der Sitzlehne
auf den Sitzträger 1 einwirkt.
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3 zeigt
eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes 26 zum
Einbauen in ein Kraftfahrzeug. Der Kraftfahrzeugsitz 26 weist
ein Gestell für
eine Sitzlehne 27 und ein Gestell für eine Sitzfläche 28 auf.
Der Sitzträger 1 ist
ein Seitenteil des Kraftfahrzeugsitzes 26 und an der Seite
des Gestells für
die Sitzfläche 28 angebracht.
Dem Sitzträger 1 gegenüber liegend
ist auf der anderen Seite der Sitzfläche 28 ein weiterer
Sitzträger 29 vorhanden.
An der Unterseite des Sitzträgers 1 ist
eine Führungsschiene 30 zum
Längsverschieben
des Kraftfahrzeugsitzes 26 über in einem Boden des Kraftfahrzeugs
vorhandene Längsschienen
angeordnet.
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4 zeigt
eine vergrößerte Detailansicht des
Kraftfahrzeugsitzes 26 nach 3. Die Sitzlehne 27 ist
an den Befestigungsstellen 16, 17 drehbar befestigt.
Dadurch lässt
sich die Sitzlehne 27 nach vorne in Richtung der Sitzfläche 28 verschwenken.
Bei diesem Verschwenken tritt eine Beanspruchung der Befestigungsstellen 16, 17 auf,
die auf den Sitzträger 1 übertragen
wird. Die in den Sitzträger 1 eingeleiteten
Kräfte
werden u. a. über
die Streben 11-13 verteilt. Zwischen den beiden
Sitzträgern 1 und 29 befindet
sich eine Verstelleinrichtung 31 zum Höhenverstellen der Sitzfläche 28.
Die Verstelleinrichtung 31 ist an den Drehstellen 19, 20 drehbar
an der Sitzfläche 1 und
ebenfalls an entsprechenden Drehstellen an der Sitzfläche 29 gelagert.