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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Aktor mit einem eine Welle in Rotation
versetzenden Wellenantrieb, um dessen Welle wenigstens ein band- oder
seilartiges Element, im folgenden Seil genannt, auf- und/oder abwickelbar
ist, das über
eine Seillänge
verfügt
und zwei Seilenden aufweist.
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Stand der Technik
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Aktoren
zur Übertragung
in erster Linie von Zugkräften,
beispielsweise zwischen einem mechanichem festen Gegenlager und
einem gegenüber dem
Gegenlager beweglich gelagerten Objekt, sind in mannigfaltiger Vielfalt
bekannt. Eine sehr einfache Ausführungsform eines derartigen
Aktors stellt eine mit einem festen Gegenlager verbundene, motorisch angetriebene
Welle dar, um die ein Zugmittel, beispielsweise in Form eines Seils,
bei entsprechender Wellendrehung aufgewickelt wird. Ist das lose
Ende des Seils beispielsweise mit einem ansonsten lose gelagerten
Objekt fest verbunden, so wird durch die motorunterstützte Seilaufwicklung
das Objekt in Richtung des festen Gegenlagers gezogen. Nachteilhaft
bei einer derartigen Aktoranordnung ist die direkte Lasteinwirkung
unmittelbar auf die Welle, die es gilt geeignet stabil auszubilden
und/oder stabil zu lagern. Selbstverständlich sind darüber hinaus
derartige Aktorsysteme aus dem Bereich der mechanischen Antriebstechnik
sowie im Hinblick auf die Ausbildung mikromechanischer Aktorsysteme
aus dem Bereich der Feinwerk- und Mikromechanik beliebig kompliziert
aufgebaute, motorisch unterstützte
Zugspannungen zwischen entsprechenden Gegenlagern erzeugende Aktoren
bekannt, die dem Antrieb bzw. der Lokomotion kinematischer Systeme
dienen.
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Von
besonderem Interesse für
die Ansteuerung beweglicher Mechaniken und deren Betrieb im industriellen
Umfeld, beispielsweise der Betätigung von
Greifer, Hebel, Klappen, Schieber etc. aber insbesondere auch für die Realisierung
beweglicher Prothesen zum Zwecke der Nachbildung beispielsweise
einer menschlichen Hand, oder für
die Realisierung beliebig artikulierter Roboterkinematiken, wie sie
bei Industrieroboterarmen oder künstlichen
Fortbewegungsmechanismen eingesetzt werden, sind so genannte muskelähnliche
Aktoren, die in der Lage sind sich unter großer Kraftgenerierung zusammenzuziehen
und lediglich nur geringe Rückstellkräfte zu erzeugen
vermögen,
so dass ein entsprechendes Auseinanderziehen derartiger muskelähnlicher,
in den komprimierten Zustand überführter Aktoren
in den elagierten Zustand lediglich durch äußere Krafteinwirkung erreicht
werden kann.
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In
der
DE 2300104 B2 wird
eine Vorrichtung beschrieben, mit der ein Maschendrahtzaun gespannt
werden kann. Dazu ist ein hohler Pfosten mit radialen Bohrungen
vorgesehen, in dem eine Wickelwelle gelagert ist. Die Maschendrahtzaunsegmente sind
mittels Spanndrähten,
die durch die radialen Bohrungen im Pfosten und durch diametrale
Bohrungen der Wickelwelle geführt
sind, miteinander verbunden. Der Maschendrahtzaun kann gespannt
werden, indem die Wickelwelle, beispielsweise mit Handkraft, gedreht
wird. Dabei wickelt sich der Spanndraht auf die Wickelwelle. Diese
Aufwicklung des Spanndrahtes erfolgt hier unkontrolliert. Es sind
keinerlei Maßnahmen
getroffen, die dafür
sorgen, dass die Seile so aufgewickelt werden, dass keine quer
zur Wickelwelle wirkenden Momente entstehen.
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In
der
US 5,046,375 A wird
eine Anordnung beschrieben, mit der ein Arm einer Robotereinheit abgewinkelt
werden kann. Die Vorrichtung besteht aus einer fest gelagerten Antriebseinheit
mit einer Welle und einer beabstandeten, in einem ortsfesten Rahmen
angebrachten Gelenkanordnung. Diese wiederum besteht aus einer ersten
Welle auf der Paare aus starr verbundenen Rollen unterschiedlichen
Durchmessers angeordnet sind. Die großen Rollen sind über Seile
mit der Antriebswelle verbunden, wobei die Seile mit zueinander
entgegengesetztem Drehsinn aufgewickelt sind. Die starr mit den
großen
Rollen verbundenen kleinen Rollen, sind über ebenfalls jeweils entgegengesetzt
gewickelte Seile mit Rollen, die zusammen mit dem beweglichen Teil des
Roboterarms auf einer zweiten Welle angeordnet sind, verbunden.
Durch Ändern
des Drehsinns der Antriebswelle kann der bewegliche Teil des Roboterarms
auf bzw. ab bewegt werden (siehe
2). Die unterschiedlich
großen
Rollen ermöglichen
eine Übersetzung
der von der Antriebswelle aufgebrachten Kraft. Im Gegensatz zur
erfindungsgemäßen Anordnung
können
sich die Seilenden nicht aufeinander zu bewegen.
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Darstellung der Erfindung
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Der
im Weiteren beschriebene, neuartige Aktor, der die vorstehend geschilderten
Eigenschaften hinsichtlich einer muskelähnlichen Funktion in sich vereint,
stellt ein mechanisch sehr einfaches Konstruktions- und Wirkprinzip
dar, und verfügt
zudem über
ein Höchstmaß an Integrationsfähigkeit
in mechanisch komplexe Systeme und läßt sich überdies nahezu beliebig miniaturisieren.
Mit Hilfe des neuartigen Aktors sind somit mit möglichst einfachen und kostengünstigen
Mitteln kinematische und zur Lokomotion befähigte Systeme realisierbar,
die insbesondere im Bereich der Prothetik sowie beliebig artikulierter
Roboterkinematiken einsetz- und anwendbar sind.
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Der
neuartige Aktor weist einen, eine Welle in Rotation versetzenden
Wellenantrieb auf, um dessen Welle wenigstens ein band- oder seilartiges
Element auf- und/oder abwickelbar ist, das über eine Länge sowie zwei Element- bzw.
Seilenden verfügt. Das
band- oder seilartige Element verfügt über eine hohe Zugfestigkeit
in Längsrichtung
sowie Querelastizität
um auf Wellen mit möglichst
engen Radien aufgewickelt werden zu können. Grundsätzlich eignen sich
hierzu handelsübliche
Stahlseile bzw. Stahlseildrähte,
wie sie in Form von Saiten von Saiteninstrumenten aus dem Musikbereich
her bekannt sind. Auch können
ganze Bündel
aus feinen Stahldrahtfasern in geeigneter Weise verwendet werden,
wie sie beispielsweise als „Vorfach" im Angelsport eingesetzt werden.
Auch eignen sich aus Kunststoff bzw. Nylon gefertigte Seile, wie
sie als handelsübliche
Angel- oder Drachenschnüre
erhältlich
sind. Diese weisen eine etwas höhere
Elastizität
im Hinblick auf ein Aufwickeln der Seile um eine im Durchmesser
kleindimensionierte Welle auf, vergleichbar zu Stahlseildrähten, verfügen jedoch
ebenso über
eine hohe Abriebfestigkeit und hohe Reißfestigkeit. Auch können anstelle
handelsüblicher
Stahlseildrähte
oder Nylonschnüre
dünne Stahlbänder eingesetzt
werden, mittels derer sowohl hohe Zugkräfte als auch beträchtliche
Schubkräfte übertragbar
sind. Ohne die Vielzahl der vorstehend in nicht abschließender Form
erläuterten
möglichen
Ausbildungsformen für
die in der Anspruchsformulierung gewählte Formulierung „band-
oder seilartiges Element" einschränken zu wollen,
wird im weiteren aus Gründen
einer einfacheren Beschreibung der Begriff „Seil" verwendet.
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Das
Seil ist vorzugsweise einstückig
ausgebildet und weist eine von zwei Seilenden begrenzte Seillänge auf.
In einem nicht notwendigerweise mittigen, zwischen den zwei Seilenden
befindlichen, lokal begrenzten Seilbereich ist das Seil mit der
Welle verbunden. Die Verbindung des Seils mit der Welle ist vorzugsweise
in Form einer festen Verbindung ausgebildet, so dass das Seil bspw.
längs seiner
Erstreckung punktuell an der Welle fixiert ist. Die beiden Seilenden
sind jeweils mit einem Seilbefestigungslager verbindbar, die der
Welle weitgehend diametral gegenüberliegen,
so dass das Seil stets einen gespannten Zustand einnimmt. Der Begriff „Seilbefestigungslager" ist allgemein zu
verstehen und soll einen Kraftangriffspunkt beschreiben, an dem
eine längs zur
Seilserstreckung generierbare Kraft auf einen mit dem Kraftangriffspunkt
verbundenen beliebigen Bereich oder auf ein mit dem Kraftangriffspunkt
verbundenes beliebiges Objekt übertragen
werden kann. So kann die Seilkraft am Seilbefestigungslager sowohl Zug-
oder Schubkräfte übertragen
und somit in Abhängigkeit
der Ausbildung des Lagers bspw. durch Anbringen an einem peripheren
Rand einer Drehscheibe ein Drehmoment erzeugen.
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Durch
Rotation der Welle beginnt sich das Seil auf die Welle aufzuwickeln,
wodurch die mit dem Seilbefestigungslagern verbundenen Seilenden
in Richtung der Welle gezogen werden. Wird hingegen die Welle durch
den Wellenantrieb in die entgegengesetzt zur Aufwickelrichtung orientierte
Richtung gedreht, so erfolgt eine entsprechende Abwicklung des Seils
von der Welle. Denkbar wäre
es auch zwei Seilstücke
mit ihren jeweiligen Enden an der Welle zu verbinden, derart, als
würde das
Seil einstückig,
wie vorstehend beschrieben ausgebildet sein. Auch ist es möglich mehr
als ein Seil an einer Welle eines Wellenantriebes anzubringen, um
die längs
der Seilstränge übertragbaren
Zug- und gegebenenfalls Schubkräfte
in der Summe zu erhöhen.
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Sei
beispielsweise angenommen, dass beide Seilbefestigungslager relativ
zum Wellenantrieb, der beispielsweise an einer mechanischen Tragstruktur
oder einem festen mechanischen Gegenlager räumlich fixiert ist, lose gelagert
sind, so bewegen sich die lose gelagerten Seilbefestigungslager
jeweils mit gleicher Geschwindigkeit auf die Welle zu.
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Ebenso
ist es möglich,
den Wellenantrieb samt Welle sowie eines der beiden Befestigungslager
relativ zu dem anderen Befestigungslager, das beispielsweise an einem
mechanischen Gegenlager bzw. auf einer geeignet ausgebildeten Tragstruktur
fixiert ist, lose zu führen,
so dass bei Wellenrotation sowohl der Wellenantrieb samt Welle als
auch das lose geführte
Seilbefestigungslager im Falle einer Seilaufwicklung auf die Welle
in Richtung des fixierten Seilbefestigungslages bewegt werden.
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Unabhängig von
den vorstehend beschriebenen Lagerungsmöglichkeiten des Wellenantriebes relativ
zu den zwei Seilbefestigungslagern wird das durch den Wellenantrieb
längs der
Welle auf das Seil wirkende Kraftmoment nahezu verlustfrei in eine
auf die beiden Seilbefestigungslager wirkende Kraft umgewandelt,
wobei, und dies ist der besondere Vorteil des lösungsgemäßen Aktorprinzips, die längs der Seile
auftretenden Seilkräfte
F nicht von der Welle des Wellenantriebes aufgenommen werden. Aus
diesem Grunde kann die Welle überaus
kleine Durchmesser aufweisen und selbst leistungsschwache Wellenantriebe
vermögen
auf diese Weise große Seilkräfte zu erzeugen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist es darüber
hinaus möglich,
das auf den Wellenantrieb einwirkende, durch den Aufwickelvorgang
des Seils hervorgerufene Drehmoment zu kompensieren, indem zwei
starr miteinander verbundene Wellenantriebe vorgesehen sind, deren
Wellen mit jeweils unterschiedlichem Drehsinn rotieren. Über jede
einzelne Welle verläuft
ein Seil in der vorstehend beschriebenen Weise, die jeweils an gemeinsamen
Seilbefestigungslagern angebracht sind. Neben der Kompensationswirkung,
der durch jeden einzelnen Wellenantrieb hervorgerufenen Drehmomente,
vermögen
zwei starr miteinander verbundene Wellenantriebe die auf die Seilbefestigungslager
einwirkenden Seilkräfte
zudem zu verdoppeln. Es ist daher möglich, die Seilzugkräfte nahezu
beliebig zu skalieren, indem entsprechend eine vorzugsweise geradzahlige
Vielzahl von Wellenantrieben in der vorstehend beschriebenen Weise
starr miteinander gekoppelt werden, wobei die jeweils mit den einzelnen
Wellen verbundenen Seile einheitlich an den, der Vielzahlwellenanordnung
diametral gegenüberliegenden
Seilbefestigungslagern fest angebracht sind.
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Gilt
es nach entsprechendem Aufwickelvorgang, bei dem ein Teil oder die
nahezu gesamte Seillänge
auf jeweils einer Welle eines Wellenantriebes aufgewickelt ist,
von dieser wieder abzuwickeln, so ist es erforderlich, dass beide
oder wenigstens ein lose gelagertes Seilbefestigungslager kraftbeaufschlagt
in eine entsprechende Abwickelrichtung gezogen wird. Der Abwickelvorgang
kann durch entsprechende aktive Wellendrehung durch den Wellenantrieb
unterstützt
werden. Wie anhand einiger der nachfolgenden Ausführungsbeispiele
zu entnehmen ist, kann durch kinematische Kopplung zweier Aktoren,
beispielsweise über
ein Doppelarmhebelsystem, der Abwickelvorgang eines Aktors durch
den Aufwickelvorganges eines anderen Aktors vollzogen werden. Weitere
Einzelheiten hierzu sind der weiteren Beschreibung vorbehalten.
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Grundsätzlich können für den Wellenantrieb beliebige
Rotationsbewegungen initiierende Antriebseinheiten eingesetzt werden,
besonders geeignet sind Elektromotoren, beispielsweise handelsüblich erhältliche
DC-Kleinmotoren, die aufgrund ihrer nur geringen Baugröße sehr
flexible Anwendungs- und Integrationseigenschaften vorsehen und
somit den Aufbau hochkomplexer, aber dennoch einfach anzusteuernder
Bewegungssysteme ermöglichen, beginnend
vom einfachem Flaschenzug als Hubvorrichtung bis hin von zur Eigenfortbewegung
befähigter
Gerüstkonstruktionen
oder räumlich
verformbaren bzw. auslenkbaren Leichtbaustrukturen, die sowohl im
Bereich der Prothetik als auch der Robotik eingesetzt werden können. Von
besonderem Interesse ist hierbei der Aufbau eines Roboterarms, der
bezüglich seiner
Beweglichkeit jener eines menschlichen Armes nachgebildet ist, wobei
die Beweglichkeit von den Ober- und Unterarm entsprechenden Komponenten
auf der Funktionsweise des vorstehend beschriebenen Aktors beruht.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es
zeigen:
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1 Aktor
mit Welle und Seilzug,
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2 zwei
starr miteinander verbundene Aktoren,
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3a,
b Lagerungsalternativen von Aktor und Seilbefestigungslager,
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4 Aktor
mit bandförmigem
Element,
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5a,
b Seilbefestigung an der Welle mittels radialer Durchbohrung,
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6a,
b Seilbefestigung an der Welle mittels wellenendseitiger Befestigung,
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7a,
b, c Darstellung verschiedener Seilaufwicklungen auf der Welle,
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8a,
b verschiedene Ausführungsbeispiele
für seilgeführte Wellenantriebsaufhängungen,
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9 Ausführungsbeispiel
eines längs
einer Linearachse geführten
Wellenantriebes,
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10 Hubvorrichtung,
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11 Vielfachanordnung
starr miteinander verbundener Wellenantriebe,
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12a Aktorisch auslenkbarer Hebelarm,
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12b, c, d Fortbewegungsvorrichtung mittels zweier
Aktoren,
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13 Ausführungsbeispiel
einer längsgestreckten
Tragstruktur zur Ausführung
von Krümmungsbewegungen
um die Längserstreckung,
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14 Alternative
längsgestreckte Tragstruktur
zur Ausführung
von Krümmungsbewegungen
um die Längserstreckung,
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15a, b perspektivische Darstellung eines Roboterarmes
in Anlehnung an einen menschlichen Arm sowie diesbezügliche Teilseitenbilddarstellung
und
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16 detaillierte
perspektivische Darstellung eines Roboterarmes.
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Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
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1 zeigt
schematisiert den lösungsgemäß ausgebildeten
Aktor, der einen aus einem Elektromotor bestehenden Wellenantrieb 1,
einer motorisch angetriebenen Welle 2 und einem mit der
Welle 2 verbundenen Seil 3 besteht, wobei das
Seil 3 zwei Seilenden 3' aufweist, die jeweils mit Seilbefestigungslagern 4, 5 verbunden
sind. Die Seilbefestigungslager 4, 5 befinden
sich relativ zur Welle 2 diametral gegenüberliegend
und stellen Befestigungspunkte für
die Seilenden 3' dar.
Der als Elektromotor ausgebildete Wellenantrieb 1 wird über ein
elektronisches Steuergerät 6 bezüglich Drehsinn
und Drehgeschwindigkeit der Welle 2 angesteuert. Zur Befestigung
und Aufnahme des Eigengewichtes des Wellenantriebes 1,
im Folgenden kurz Motor bezeichnet, ist der Motor 1 mit
einer entsprechenden Tragstruktur 7 abgestützt.
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Durch
die räumliche
Anordnung der relativ zur Welle 2 diametral gegenüberliegenden
Seilbefestigungslager 4, 5 wird das Seil 3 bei
Rotation der Welle 2 in der in 1 dargestellten
Wicklungsweise auf die Welle 2 aufgewickelt. Hierbei ist
darauf zu achten, dass das Seil 3 stets einen zumindest
leicht gespannten Zustand zwischen den entsprechenden Seilbefestigungslagern 4, 5 einnimmt.
Das mit der Welle 2 erzeugte Abtriebsmoment M wird jeweils
in eine auf die Seilbefestigungslager 4, 5 wirkende
Kraft F nahezu verlustfrei umgewandelt. Aufgrund der auf die Welle 2 jeweils
aus entgegen gesetzten Richtungen einwirkenden und gleichgroßen Kräfte F verbleibt
die Welle 2 nahezu kraftlos, so dass sie mit sehr kleinem Durchmesser
ausgebildet und mittels leistungsschwacher Motoren angetrieben werden
kann, obgleich sie dennoch große
Seilkräfte
zu erzeugen in der Lage ist.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 1 sorgt die
Tragstruktur 7 für
die Aufnahme des Eigengewichtes des Motors 1 sowie des
durch die Wellenrotation und den damit verbundenen Aufwickelvorgang erzeugten
Drehmomentes M. Das Ausführungsbeispiel
gemäß 2 zeigt
hingegen zwei über
eine starre Verbindung 8 miteinander gekoppelte Motoren 1, über deren
Wellen 2 jeweils getrennte Seile 3 verlaufen,
deren Seilenden jedoch an einheitlichen Seilbefestigungslagern 4, 5 befestigt
sind. Um die Wirkung des in 1 auftretenden
Drehmomentes M zu vermeiden, werden die im Ausführungsbeispiel gemäß 2 vorgesehenen
Motoren 1 jeweils derart angesteuert, dass die Wellen 2 mit
unterschiedlichem Drehsinn rotieren, wodurch zwei entgegengesetzt wirkende
aber im Betrag gleichgroße
Drehmomente M und -M entstehen, die sich letztlich aufgrund der starren
Verbindung 8 in Bezug auf das Gesamtsystem der Motoranordnung
kompensieren.
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Sei
beispielsweise angenommen, dass wie in 1 durch
die Tragstruktur 7 angedeutet, der Motor 1 räumlich fixiert
ist und die Seilbefestigungslager 4, 5 lose gelagert
sind, so bewirkt ein Aufwickeln des Seils 3 eine Bewegen
der Seilbefestigungslager 4, 5 in Richtung der
Welle 2 und dies mit jeweils gleichen Geschwindigkeiten.
Dieser Fall ist in 3b schematisiert dargestellt,
bei dem der Motor 1 samt Welle 2 fest angeordnet
ist, wohingegen die Seilbefestigungslager 4, 5 lose
gelagert sind.
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Werden
hingegen gemäß der in 3a dargestellten
Skizze lediglich ein Seilbefestigungslager 4 räumlich fixiert
und der Motor 1 sowie das andere Seilbefestigungslager 5 lose
gelagert, so bewegt sich der Motor 1 während des Aufwickelns des Seils 3 auf die
Welle 2 auf das räumlich
feststehende Seilbefestigungslager 4 mit einer von der
Drehgeschwindigkeit der Welle 2 abhängigen Geschwindigkeit v zu,
wohingegen sich das Seilbefestigungslager 5 mit der doppelten
Geschwindigkeit 2v auf das feststehende Seilbefestigungslager 4 zu bewegt.
Dies ergibt sich aus der Summe der einzelnen durch den Aufwickelvorgang
relativ zur Welle 2 hervorgerufenen Einzelgeschwindigkeiten.
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Das
Seil 3 kann mannigfaltig ausgebildet sein, so insbesondere
in Form eines handelsüblich erhältlichen
Stahlseildrahtes, ähnlich
wie sie bei Musikinstrumenten wie Geige, Gitarre etc. eingesetzt werden.
Derartige Stahlseildrähte
verfügen über eine hohe
Zugfestigkeit und lassen sich unter hoher Belastung um enge Wellenradien
wickeln ohne dabei Schaden zu erleiden. Um eine möglichst
hohe Zugfestigkeit gewährleisten
zu können,
können
auch Bündel
aus feinen Stahldrahtfasern zu einem einheitlichen Seilstrang verwoben
werden, ähnlich
wie sie als „Vorfach" im Angelsport eingesetzt
werden. So verfügen
derartige Stahldrahtfaserbündel über Zugfestigkeiten
von bis zu 80° N
bei einem Bündeldurchmesser
von lediglich 1 mm. Neben der Verwendung von Stahlseildrähten können auch
handelsübliche Kunststoff-
bzw. Nylonschnüre
eingesetzt werden, wie sie aus dem Angelsport bzw. als Drachenschnüre bekannt
sind. Zwar verfügen
derartige Kunststoffschnüre über eine
etwas höhere
Elastizität
als vergleichbare Stahlseildrähte,
doch weisen sie gleichfalls eine hohe Abriebfestigkeit sowie hohe
Reißfestigkeiten
auf. Auch geflochtene Nylonschnüre
haben bei gleichen Durchmessern eine höhere Reißfestigkeit als so genannte
monofile Schnüre,
sind jedoch weniger steif. So verfügen derartige geflochtene Schnüre aus Dyneema
beispielsweise bei einem Durchmesser von 1,60 mm über eine
Zugfestigkeit von bis zu 2000 N und sind trotzdem auf sehr kleine Wellendurchmesser
(z. B. 1,5 mm) aufwickelbar.
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Alternativ
zum Einsatz konventioneller Seile bieten sich auch bandförmige Elemente
an, beispielsweise in Form eines dünnen Stahlbandes, das in der
Lage ist, sowohl Zug- als auch Schubkräfte zu übertragen. Wie aus dem schematisierten
Beispiel gemäß 4 zu
entnehmen ist, kann ein derartiges Stahlband 9 gleichfalls
um eine Welle 2 aufgewickelt werden. Um insbesondere Schubkräfte während eines
Abwickelvorganges möglichst
effektiv zu generieren, können
vorzugsweise jeweils um ihre Längserstreckung
gewölbte
Stahlbänder
verwendet werden, wie sie bei handelsüblichen aufrollbaren Metermaßbändern eingesetzt
werden. Auch ist es möglich, das
Stahlband 9 durch seitlich begrenzende Führungsschienen 10 zu
führen,
um den Auf- aber insbesondere den Abwickelvorgang ohne Durchbiegung des
Stahlbandes 9 bewerkstelligen zu können.
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Wird
hingegen ein Seil verwendet, das keine Schubkräfte zu übertragen in der Lage ist,
so bedarf es für
den Abwicklungsvorgang einer externen Kraft, die an dem wenigstens
einen lose geführten
Seilbefestigungslager angreift um das Seil von der Welle 2 abzuwickeln.
Gegebenenfalls kann der Abwicklungsvorgang durch eine motorisch
gestützte
Drehung der Welle unterstützt
werden.
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Ein
weiterer durchaus zu beachtender Aspekt betrifft die Befestigung
der Seilenden an den jeweiligen Seilbefestigungslagern, zumal das
Seil nicht geknickt oder abgeschert werden darf, insbesondere in
Fallen in denen längs
des Seilverlaufes dynamische Belastungen wirken. Besonders geeignet
als Seilbefestigungslager dienen an entsprechenden Tragstrukturen
befestigte Rollen, die einen genügend großen Radius
aufweisen um das Seil unter Spannung nicht zu beschädigen bzw.
zu knicken. Zur Anbringung des Seils an einer derartigen Rolle stehen grundsätzlich mehrere
Möglichkeiten
zur Verfügung, beispielsweise
mit Hilfe einer Schlaufenbildung oder durch mehrfaches Umschlingen
der Rolle mit dem Seil und entsprechender Selbstklemmung. Für die Verwendung
von Stahlseildrähten
existieren spezielle Ösen
und Haken, wie sie beispielsweise bei Saiten für Musikinstrumente eingesetzt
werden. Zudem ist es vorteilhaft, dass wenigstens an einem Seilbefestigungslager
eine Seilspannvorrichtung vorgesehen ist, wie sie beispielsweise
bei Musikinstrumenten zum Stimmen der Tonlage einer Saite eingesetzt
wird Mit Hilfe derartiger Spannvorrichtungen kann eine Feineinstellung
der Seillänge
vorgenommen werden.
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Andererseits
ist es erforderlich, das Seil 3 mit der Welle 2 zu
verbinden, wozu sich die Durchfädelung
des Seils 3 durch eine die Welle 3 radial durchragende
Durchbohrung 10 eignet. In den 5a und b
ist eine derartige Befestigungsmöglichkeit
gezeigt, bei der die Welle 2 eine radiale Wellenbohrung 10 vorsieht.
Die Bohrungsränder
sind beidseitig verrundet, so dass das Seil 3 unter Belastung
nicht abgeschert werden kann. In 5b ist
der Aufwickelvorgang detailliert dargestellt, wobei sich aufgrund
der Seilaufwicklung zwei auf die Welle 2 einwirkende Drehmomente
M1 und M2 einstellen, die in den Teilbilddarstellungen gemäß 7a und
b illustriert sind. Aufgrund des endlichen Wellendurchmessers und der
jeweils an diametral gegenüberliegenden
Tangentenpunkten der Welle 2 angreifenden Seilkräfte F entsteht
ein um die Wellenachse A gerichtetes Drehmoment M1 (siehe 7a).
Ferner wickeln sich die getrennt durch die Welle 2 vorhandenen
Teilseilstränge
3o und 3u symmetrisch zur Wellenbohrung 10' auf, wodurch ein um die Wellenbohrung 10' orientiertes
Drehmoment M2 entsteht (siehe hierzu 7b). Diese
Drehmomente spielen aufgrund der nur geringen Wellendimensionierung
zwar nur eine untergeordnete Rolle treten aber insbesondere dann
in den Vordergrund, wenn die Welle größer dimensioniert ist und der
Seildurchmesser zunimmt. Um zumindest die Ausbildung des in 7b dargestellten
Drehmomentes M2 zu vermeiden kann durch Vorsehen eines längs zur
Welle 2 am Ort der Seilbefestigung platzierten Begrenzungselementes 11 eine
sich symmetrisch zur Befestigungsstelle ausbildende Aufwicklung verhindert
werden (siehe hierzu 7c).
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Möglichkeit das
Seil 3 an der Welle 2 zu befestigen ist in den 6a und
b dargestellt. In 6a verläuft das Seil 3 end-
bzw. stirnseitig um das Ende einer Welle 2 und wird dort
mit Hilfe eines Befestigungsmittels 12 fixiert, das beispielsweise
mit einer konventionellen Schraubverbindung 13 gegen die
Welle 2 lösbar
fest gefügt
werden kann.
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Wie
bereits vorstehend kurz ausgeführt
ist es ebenso möglich
mehr als ein Seil längs
einer Welle anzubringen, um auf diese Weise die über die Seile übertragbaren
Seilkräfte
zu erhöhen.
Auch sollten äquivalente
Befestigungsvorkehrungen des Seils an der Welle vom Erfindungsgedanken
mit umfasst sein, insbesondere jene, bei denen zwei voneinander
getrennte Seilstücke
mit jeweils einem ihrer Enden, vorzugsweise an zwei am peripheren
Umfangsrand der Welle radial gegenüberliegen Bereichen, befestigt sind,
so dass hierdurch eine vergleichbare Situation geschaffen wird,
wie es im Falle der 5 oder 6 dargestellt ist, in denen ein einstückiges Seil
verwendet wird.
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In
den 8a und b sind alternative Ausführungsbeispiele für beweglich
längs einzelner
Seilzüge 3 eingespannte
Wellenantriebe 1 dargestellt. In 8a sei
angenommen, dass die motorisch angetriebene Welle 2 die
Motoren 1 axial durchragen, so dass sowohl das in 8a sichtbar
dargestellte Wellenende 2 als auch das rückseitig
nicht sichtbare Wellenende 2 mit jeweiligen Seilzügen 3 verbunden ist.
Zur Kompensation von längs
zu den einzelnen Wellen 2 durch die Seilaufwicklung hervorgerufenen Drehmomenten
sind jeweils zwei starr miteinander verbundene Motorantriebe 1 in
der in 8a dargestellten Weise vorgesehen.
Durch entsprechende Synchronisierung der Motoren 1 und
einer damit verbundenen geschwindigkeitssynchronen Aufwicklung der
Seilzüge 3 auf
die einzelnen Wellen 2 erfahren die Seilbefestigungslager 4, 5 durch
die jeweilige Seilaufwicklung Zugkräfte, durch die beide Seilbefestigungslager 4, 5 aufeinander
zu bewegt werden. Zum Abwickeln ist es erforderlich eine externe
auf die Seilbefestigungslager 4, 5 wirkende Kraft
bereitzustellen. Entsprechend dem Ausführungsbeispiel in 8b ist es
möglich,
drei sternförmig
starr miteinander verbundene Motoren 1 mit jeweiligen Seilzügen 3 zu
verbinden um letztlich die gleiche Kraftwirkung und Bewegungsdynamik
zu erzielen, wie es mit der Motoranordnung gemäß 8a der
Fall ist. Je größer die Anzahl
der eingesetzten Motoren 1 ist, umso größere Kräfte F können zur Auslenkung der Seilbefestigungslager 4, 5 erzeugt
werden.
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Die
in den 8a und b dargestellten Anordnungen
dienen der künstlichen
Nachbildung der menschlichen Muskelfunktion, wie sie zur Bewegung einzelner.
Extremitäten
erforderlich ist. Konkrete Anwendungsbeispiele werden im weiteren
unter Bezugnahme auf die 14 und 15 beschrieben.
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In 9 ist
ein Aktor mit Linearführung 14 dargestellt,
die aus zwei starr miteinander verbundenen Gleitstangen besteht,
längs der
der Motor 1 mittels einer geeigneten alterung 15 linear
beweglich angeordnet ist. Die Linearführung 14 nimmt alle
auftretenden nicht in Bewegungsrichtung (siehe Pfeildarstellung)
führenden
Kräfte
und jegliche Momente auf. Das über
die Welle 2 für
den Aufwicklungsvorgang laufende Seil 3 ist mit einem Seilende
fest an der Linearführung 14 verbunden,
die ihrerseits räumlich fest
gelagert ist, wohingegen das andere Seilende des Seils 3 an
einem lose gelagerten Seilbefestigungslager 5 angebracht
ist. Ein diesbezügliches konkretes
Anwendungsbeispiel ist in Form einer Hubvorrichtung in 10 dargestellt.
An einem oberen Befestigungslager 16 ist sowohl die Linearführung 14 als
auch ein Seilende des Seils 3 fixiert. Der Motor 1 ist
gleitend längs
der Linearführung 14 gelagert,
das Eigengewicht des Motors 1 wird, wie vorstehend beschrieben, über die
Halterung 15 von der Linearführung 14 aufgenommen.
Das untere Ende des Seils ist mit einem Gewicht 17 verbunden,
das durch die Seilaufwicklung um die Welle 2 in Richtung
des oberen festen Lagers 16 angehoben wird. Die in 10 dargestellte
Hubvorrichtung verdeutlicht den Vorteil des Aktors, zumal die Welle 2 nahezu
keinerlei Gewichtskräfte
seitens des Gewichtes 17 aufnehmen muß. Ferner wird beim Aufwickeln
des Seils 3 um die Welle 2 das Gewicht 17 doppelt
so schnell, d. h. mit 2v, in Richtung festes Befestigungslager 16 gezogen als
der beweglich angeordnete Motor 1.
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Um
auf großbauende
und leistungsstarke Motoren 1 zu verzichten, gilt es den
Wellendurchmesser der Welle 2 möglichst klein zu wählen, um dennoch
hohe Lasten, um im Anwendungsbeispiel gemäß 10 zu
verbleiben, anheben zu können. Die
untere Wellendurchmessergrenze könnte
darin gesehen werden, bei der das Seil 3 ohne Beschädigungen
hinsichtlich Knicke oder Brüche,
um die Welle 2 aufgewickelt werden kann.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Skalierung im Hinblick auf die Erzeugung möglichst hoher Zuglasten zwischen
den Seilbefestigungslagern 4, 5 besteht in der
Parallelschaltung einer Vielzahl einzelner. Motoren 1,
wie sie in 11 dargestellt ist. Die in 11 vorgesehenen
einzelnen Motoren 1 sind jeweils starr miteinander verbunden
und vermögen
durch entsprechende Ansteuerung in Bezug auf Wellendrehzahl und
Wellendrehsinn eine einheitliche Kraftentfaltung längs der
nahezu parallel laufenden Wellenstränge 3 zu erzeugen.
Durch Vorsehen einer Vielzahl einzelner Kleinmotoren können langsam
arbeitende Muskelnachbildungen mit sehr großen Zugkräften realisiert werden.
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Der
in den Bildsequenzen der 12b bis
d dargestellten Vorrichtung zur eigenständigen Fortbewegung liegt das
in 12a gezeigte Grundprinzip einer kontrollierten
bidirektionalen Schwenkung S eines um eine Schwenkachse 19 schwenkbar
gelagerten Hebelarmes 18 mit Hilfe zweier lösungsgemäß ausgebildeter
Aktoren A1, A2 zugrunde.
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So
sei angenommen, dass in 12a ein Hebelarm 18 um
eine Schwenkachse 19 in der in 12a angegebenen
bidirektionalen Weise schwenkbar gelagert ist. Am Hebelarm 18 sind
jeweils die Seilenden der Seile zweier Aktoren A1, A2 fest angebracht,
wobei die jeweils gegenüberliegenden
Seilenden an gegenüberliegend
angeordneten festen Gegenlagern 20, 21 befestigt
sind. Durch wechselseitiges Aktivieren beider Aktoren A1, A2 wird
jeweils ein Seil auf die Welle eines Aktors aufgewickelt während das
Seil von der Welle des anderen Aktors abgewickelt wird. Somit dient
das aktive Aufwickeln des Seils auf einen Aktor nicht nur zur bloßen Auslenkung
des Hebelarmes 18, sondern wird zugleich auch für ein Abwickeln
des Seils von der Welle des anderen Aktors verwendet. Je nach Ansteuerung der
einzelnen Motoren 1 beider Aktoren läßt sich der Hebelarm 18 gezielt
in die jeweils vorgegebenen Schwenkrichtungen auslenken ohne dass
weitere externe Kräfte
für ein
entsprechendes Abwickeln des Seils eines Aktors erforderlich sind.
-
Dieses
Grundprinzip des gegenseitigen Auf- und Abwickelns zweier Aktoren
wird in der in den Bildsequenzen gemäß der 12b bis
d dargestellten Laufmaschine genutzt. So sind zwei längs eines starren,
als Stange ausgebildeten Distanzelementes 22 jeweils um
die Schwenkachsen 23 und 24 schwenkbar angeordnete
Doppelhebelarme 25 und 26 vorgesehen, die jeweils
mit den Aktoren A1 und A2, wie dies aus der schematisierten Darstellung
gemäß den 12b bis d zu entnehmen ist, verbunden sind. In
der Bildsequenz gemäß 12b sei angenommen, dass beide Aktoren A1 und
A2 einen teilaufgewickelten Zustand einnehmen. Wird nun der untere
Aktor A2 zum Aufwickeln angesteuert und der obere Aktor A1 zum Abwickeln
freigegeben, so nehmen die Doppelhebelarme 25 und 26 die
in der Bildsequenzdarstellung gemäß 12c dargestellte Lage
ein. Wird im Weiteren der obere Aktor A1 aufgewickelt und der untere
Aktor A2 abgewickelt, so werden die Doppelhebelarme 25 und 26 in
die Lage gemäß Bilddarstellung 12d überführt. In
der Gesamtbetrachtung vermag sich die Vorrichtung längs einer Unterlage
entsprechend fortzubewegen, sofern man geeignete Abstütztelemente 27 an
den jeweiligen Endbereichen der Doppelhebelarme 25 und 26 anbringt.
-
In 13 ist
eine Tragstruktur dargestellt, die einer zur schlangenartigen Bewegung
befähigten Robotermechanik
entspricht. Hierzu sieht die eine Längserstreckung aufweisende
Tragstruktur eine Vielzahl von Trägerelementen 28 vor,
die jeweils über Verbindungselemente 29 in
Längserstreckung
in der in 13 dargestellten Weise verbunden
sind. Die Verbindungselemente 29 weisen kardanische Gelenke 30 auf,
so dass zwei über
die Verbindungselemente 29 benachbart zueinander angeordnete
Trägerelemente 28 verkippt
werden können.
Die Trägerelemente 28 sind
in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 13 aus
einer Tragwerkskonstruktion zusammengesetzt und verfügen jeweils über drei
Befestigungspunkte 31, die geometrisch den Spitzen eines
gleichseitigen Dreieckes entsprechen. Die Anordnung der einzelnen
Trägerelemente 28 in
Längserstreckung der
gesamten Tragstruktur ist derart vorgenommen, dass die Befestigungspunkte 31 in
Projektion zur Längserstreckung
jeweils in einer Grundstellung deckungsgleich übereinander liegen. Zwischen
den in Deckung liegenden Befestigungspunkten 31 einer Vielzahl
hintereinander angeordneter Trägerelemente 28 sind
Seile 3 gespannt. Jeweils zwischen zwei benachbarten Trägerelementen 28 befinden
sich jeweils über
eine starre Dreieckskonstruktion 32 miteinander verbundene
Motoren 1, deren einzelne Wellen 2 jeweils mit
den Seilen 3 zwischen zwei in Längsrichtung unmittelbar benachbarten
Trägerelementen
verbunden sind. Die mit der Dreieckskonstruktion 32 verbundenen
Motoren 1 werden ausschließlich über die Seile 3 gehalten,
an denen die Wellen 2 der einzelnen Motoren 1 fixiert
sind. Durch entsprechende Ansteuerung der jeweiligen Motoren 1 und
eine damit verbundene Seilaufwicklung auf den einzelnen Wellen 2 ist
es möglich
die dargestellte gesamte Tragstruktur aufgrund der gelenkigen Ausbildung
der Verbindungselemente 29 in beliebige Raumwinkel zu krümmen. Das
hierfür
dienende Aktorprinzip beruht auf dem in den 8a und
b geschilderten Grundprinzip.
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Eine
zu der Ausführungsform
gemäß 13 äquivalente
Ausführungsform
ist in 14 gezeigt, bei der gleichfalls
jeweils drei Motoren 1 zwischen zwei als Kreisscheiben
ausgebildeten Trägerelemente 28 angeordnet
sind. Auch in diesem Fall sind die jeweils drei zwischen zwei benachbarten
Kreisscheiben angeordneten Motoren 1 starr miteinander
verbunden und lediglich über
ihre Wellen 2 an den gespannten Seilzügen 3 aufgehängt. Zur
räumlichen
Fixierung der Kreisscheiben sind diese mit einer elastischen Umhüllung 33 an
ihrem peripheren Umfangsrand verbunden.
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In
den 15a, b und 16 ist
die konstruktive Ausgestaltung eines Roboterarms illustriert, der
einem menschlichen Arm nachgebildet ist. Aus den 15a und b kann die Bewegungsdynamik des Roboterarmes
in folgender Weise entnommen werden. Der Roboterarm weist einen
Oberarmteil 34 auf, der um eine Oberarmschwenkachse 35 nach
vorne und nach hinten schwenkbar gelagert ist. Am unteren Bereich
des Oberarmteils 34 ist ein Ellbogengelenk mit einer Ellbogenschwenkachse 36 vorgesehen,
um die ein Unterarm 37 schwenkbar gelagert ist. Zur kontrollierten
Auslenkung der jeweils um die entsprechenden Schwenkachsen schwenkbar
gelagerten Roboterarmteile dienen die lösungsgemäß vorgestellten Aktoren, die
auf dem in 9 dargestellten Aktorprinzip
beruhen. So sind sämtliche
Aktoren A1 bis A10 (siehe hierzu Bilddarstellung gemäß 16) jeweils
gleitend längs
Linearführungen
(siehe die jeweiligen Doppelstangenverstrebungen) geführt. Aus Gründen einer
besseren Übersicht
ist auf die Darstellung der Seile 3 in den 15 und 16 verzichtet worden.
-
Zur
Auslenkung des Oberarmteil 34 um die Oberarmschwenkachse 35 dienen
die Aktoren A1 bis A4, die es vermögen den Oberarmteil 34 in
Schwenkrichtung 38 gemäß Bilddarstellung
in 15b zu schwenken. Hierzu verlaufen jeweils nicht
weiter dargestellte Seilzüge,
die einerseits am peripheren Umfangsrand der oberen Scheiben 39 einseitig
fest angelenkt sind, andererseits über die Wellen der Aktoren
A1 bis A4 zu einer mittig angebrachten Befestigungsplatte 40.
Werden die Motoren der Aktoren A1 bis A4 für ein Aufwickeln der entsprechenden
Seile aktiviert, so wirkt ein den Oberarmteil 34 aufrichtendes
Moment am Ort der oberen Scheibe 39, so dass der Oberarmteil 34 bis
maximal in die durch das Bezugszeichen 41 gekennzeichnete
Lage überführt bzw.
angehoben werden kann.
-
Für ein Zurückführen des
nach oben ausgeschwenkten Oberarmteils 34 sorgen die Aktoren
A5 und A6, deren Wellen entsprechend zu den Aktoren A1 bis A4 rückseitig
am Oberarmteil 34 angebracht sind. Gleichfalls verlaufen
Seilzüge,
die mit ihrem oberen Ende an der Scheibe 39 einseitig befestigt sind, über die
Wellen der Aktoren A5, A6 der Befestigungsplatte 40. Ein
entsprechendes Aktivieren der Aktoren A5, A6 bewirkt in äquivalenter
Weise eine Rückstellung
des Oberarmteils 34, sofern die Aktoren A1 bis A4 sukzessive
deaktiviert werden.
-
Zur
Ausführung
einer Beugungsbewegung des Unterarmes 37 um die Ellbogenschwenkachse 36 sind
die Aktoren A7 und A8, die für
ein nach oben Schwenken des Unterarmes 37 verantwortlich
sind, sowie die Aktoren A9 und A10 vorgesehen, die ein kontrolliertes
nach unten Schwenken des Unterarmes 37 bewirken. In äquivalenter
Weise zu dem vorstehend beschriebenen Aktorwirkprinzip verlaufen auch
hier entsprechende Seilzüge über die
zusätzlichen,
die geeigneten Drehmomente erzeugenden Umlenkkulissen 42 und 43.
So sind zum Aufrichten des Unterarmes 37 Seile einerseits
an der Befestigungsplatte 40 angebracht, die über die
Wellen der Aktoren A7 und A8 verlaufen und andererseits über die
Umlenkkulissen 42 angelenkt sind. Für eine entsprechende Rückschwenkung
sind Seilzüge
vorgesehen, die einerseits an der Umlenkkulisse 43 angebracht
sind und jeweils über
die Aktoren A10 bzw. A9 laufen und an den vorderen Befestigungskulissen 44 befestigt
sind.
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Eine
weitere Besonderheit der Roboterarmkonstruktion gemäß 16 sieht
eine torsionsartig Verdrehung sowohl des Oberarmteils 34 als
auch des Unterarmes 37 vor. Diese soll anhand des Unterarms 37 näher erläutert werden.
Es sei angenommen, dass die jeweils aus zwei Schienensträngen bestehenden
Linearführungen
längs des
Unterarms 37 gelenkig gelagert sind. Werden die Aktoren A9
und A10 nicht synchron sondern leicht asynchron betrieben, so stellen
sich längs
der entsprechenden Seilzüge unterschiedlich
stark ausgeprägte
Zugkräfte
ein, wodurch der Unterarmteil 37 um die Längserstreckung des
Unterarms verdreht werden kann. Entsprechendes gilt für eine asynchrone
Ansteuerung der entsprechenden Aktoren A1 bis A8, durch die in geeigneter
Weise eine Oberarmteiltorsionsverstellung vorgenommen werden kann.
-
Anhand
eines real ausgebildeten Ausführungsbeispieles
in Art des in 16 abgebildeten Roboterarmes
konnte gezeigt werden, dass beim Einsatz von Aktoren, deren Wellendurchmesser
1 mm aufweisen, der Roboterarm in einer ausgestreckten Armhaltung
ca. 3 kg anzuheben vermag. Wird hingegen der Oberarm senkrecht gestellt
und lediglich der Unterarm angehoben, so können 5 kg Gewicht angehoben
werden. Unter Verwendung von Kleinmotoren für die jeweiligen Aktoren A1
bis A10 mit jeweils 22 Watt Nennleistung können bei nur mittlerer Motorendrehzahl
Oberarm- und Unterarmbewegungen
mit Winkelgeschwindigkeiten von 360°/sec und mehr erzielt werden.
Mit Hilfe dieser Daten ist es möglich,
einen Roboterarm für
viele Anwendungen in Haushalt, Werkstatt und Industrie einzusetzen.
-
- 1
- Wellenantrieb,
Motor
- 2
- Welle
- 3
- Seil
- 3'
- Seilende
- 4,
5
- Seilbefestigungslager
- 6
- elektronisches
Steuergerät
- 7
- Tragstruktur
- 8
- Verbindung
- 9
- Band,
Stahlband
- 10
- Führungsschiene
- 10'
- Wellenbohrung
- 11
- Begrenzungselement
- 12
- Befestigungsmittel
- 13
- Schraubverbindung
- 14
- Linearführung
- 15
- Halterung
- 16
- Befestigungsteger
- 17
- Gewicht
- 18
- Hebelarm
- 19
- Schwenkachse
- 20,
21
- Gegenlager
- 22
- Distanzelement
- 23,
24
- Schwenkachse
- 25,
26
- Doppelarm,
Doppelhebelarm
- 27
- Abstützelement
- 28
- Trägerelement
- 29
- Verbindungselement
- 30
- kardionisches
Gelenk
- 31
- Befestigungspunkt
- 32
- Dreieckskonstruktion
- 33
- elastische
Umhüllung
- 34
- Oberarmteil
- 35
- Oberarmschwenkachse
- 36
- Ellbogenschwenkachse
- 37
- Unterarm
- 38
- Schwenkrichtung
- 39
- Scheibe
- 40
- Befestigungsplatte
- 41
- Lange
- 42,
43
- Umlenkkulisse
- 44
- Befestigungskulisse