-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Substanzen, welche
die Umwandlung der inaktiven Form des eukaryotischen Initiationsfaktors
5A (eIF-5A) in die aktive Form hemmen, zur Bekämpfung von Phytopathogenen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung dieser
Hemmstoffe zur Förderung des
Wachstums bei Kulturpflanzen.
-
Während einige
Pilzarten als Saprophyten totes Zellulosehaltiges Material zersetzen,
befallen pathogene Pilzarten lebende Organismen. Diese pathogenen
Pilze gliedern sich in humanpathogene und phytopathogene Pilze auf.
Letztere können
zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen beim Anbau von Kul turpflanzen
und zusätzlich
zu einer Schädigung
des Ernteguts während
der Lagerung durch sogenannte Lagerschädlinge führen.
-
Die
Verbreitung von phytopathogenen Pilzen, beispielsweise von Fusarium
graminearum, erfolgt sowohl sexuell über Ascosporen, die in Fruchtkörpern gebildet
und im Frühjahr
bei feuchter Witterung ausgeschleudert werden, als auch asexuell über Makrokonidien.
Dabei sind die Ascosporen maßgeblich
für die
Befallstärke
zu Beginn der Saison verantwortlich, wenn diese auf die Pflanzen
gelangen und dort Infektionen auslösen. Weiterhin sind Pflanzen
zum Zeitpunkt der Blüte
deutlich anfälliger
gegenüber
einer Infektion als zu früheren
oder späteren
Zeitpunkten. Die Überwinterung
vieler phytopathogener Pilze erfolgt auf Ernteresten, die nach der
Ernte auf dem Feld verbleiben.
-
Ein
Beispiel für
die direkte Schadwirkung von phytopathogenen Pilze der Gattung Fusarium
mit Einfluß auf
den Feldertrag und dessen Qualität
(z.B. schlechtere Back-, Brau- und Saatgutqualität) ist die sogenannte partielle
bzw. völlige
Taubährigkeit
und die Bildung sogenannter Schmacht- oder Kümmerkörner.
-
Neben
der Ertrags- oder Qualitätsminderung
durch einen Pilzbefall sind die von den Pilzen produzierten Stoffwechselprodukte,
die sogenannten Mykotoxine, welche die Ernteprodukte belasten, in
letzter Zeit als weiteres großes
Problem ins Zentrum des öffentlichen
und wissenschaftlichen Interesses gerückt.
-
Die
von Pilzen auf der Pflanze oder während der Lagerung des Ernteguts
auf diesem gebildeten Mykotoxine sind problematisch, da sie nach
der Ernte nur schwer oder gar nicht aus dem Erntegut entfernt werden können und
so teilweise in Nahrungsmittel des Menschen oder Futtermittel von
Tieren gelangen können.
Solche, beispielsweise mit Fusarium-Toxinen belasteten Lebens- oder Futtermittel
können
bei Mensch und Tier schwere Vergiftungen (Toxikosen) mit erheblichen
gesundheitlichen Problemen auslösen.
-
Bislang
wurden etwa 100 von Fusarien gebildete Toxine identifiziert, die
anhand ihrer chemischen Struktur in drei Hauptgruppen eingeteilt
wurden.
-
Mitglieder
der ersten Gruppe der Trichothecene sind u.a. Mono- und Diacetoxyscirpenol,
T-2-Toxin (oder Neosolaniol), HT-2-Toxin, Deoxynivalenol (DON), Nivalenol
und Fusarenon X.
-
Das
Deoxynivalenol und das Nivalenol aus dieser Gruppe gehören zu den
heute im Getreideanbau bedeutendsten Mykotoxinen. Beide Toxine werden
vor allem durch Fusarium graminearum, aber auch durch Fusarium culmorum
und Fusarium crookwellense gebildet.
-
Trichothecene
allgemein sind starke Hemmstoffe der Proteinsynthese und wirken
zellschädigend, aber
vermutlich nicht krebserzeugend. Weiterhin wirken sie hauttoxisch,
greifen das Verdauungssystem an und beeinträchtigen das Nervensystem, die
Blutbildung und das Immunsystem. Die häufigsten Beschwerden, die bei
einer Vergiftung mit Toxinen aus der Gruppe der Trichothecene über die
Nahrung auftreten, sind Erbrechen, Durchfall und Hautreaktionen.
-
Das
nur gering toxische Zearalenon gehört in die zweite Gruppe. Trotz
seiner geringen Toxizität
führt dieses
Toxin wegen seiner ausgeprägten östrogenen
und anabolen Wirkung zu Schäden
vor allem beim Nutzvieh, da eine länger andauernde Aufnahme dieses
Toxin mit einer Schwellung der weiblichen Genitalien beginnend bis
zur Unfruchtbarkeit oder zu Scheinschwangerschaften führen kann.
-
Zu
der dritten Gruppe gerechnet werden die Fumonisine, zu denen mit
dem Fumonisin B1 ein hochtoxischer, krebserregender Stoff gehört, der
in die Biosynthese von Sphingosin, einem Baustein der Lipide, eingreift.
Während
bei Nutztieren eine Intoxikation mit Fumonisin B1 u.a. zu der durch
die pathologische Veränderung
der weißen
Hirnsubstanz gekennzeichneten, potentiell tödlich verlaufenden equinen
Leukoenzephalomalazie (ELEM, eine Gehirnerkrankung bei Pferden),
zu Lungenödemen
bei Schweinen (PPE-Syndrom, "porcine
pulmonary edema")
und dem als „toxic
feed syndrome" umschriebenen
Krankheitsbild bei Geflü gel
führen kann,
hat sich bei Versuchen mit Ratten gezeigt, daß eine Vergiftung mit Fumonisin
B1 Leberkrebs auslösen kann.
-
Eine
Vergiftung mit diesem Toxin bzw. generell hohe Fumonisinkonzentrationen
im Mais werden auch als Ursache für das verstärkte Austreten von Speiseröhrenkrebs
in Teilgebieten Südafrikas,
Chinas und möglicherweise
auch Italien diskutiert.
-
Der
Befall von Kulturpflanzen mit einigen phytopathogenen Pilzen kann
momentan noch nicht zufriedenstellend bekämpft werden. Während es
gegen einige Pilze sehr gute Fungizide oder durch Züchtung erhaltene
Pflanzen mit verbesserter Resistenz gibt, stehen für andere
Phytopathogene, allen voran für
Fusarium, weder resistente Kulturpflanzen im Feld noch durch ausreichend
gute Fungizide bereit.
-
Bei
Fusarien waren bisher Versuche, durch gezielte Eingriffe in den
Lebenszyklus der Pilze den Pilzbefall zu verringern, bislang nicht
erfolgreich. Weiterhin führte
auch eine Umstellung des Anbaus der Kulturpflanzen auf bodenschonende,
nicht-wendende Anbauverfahren
nicht zu positiven Ergebnissen, da diese ackerbaulichen Veränderungen
beispielsweise den Befall mit Ährenfusariosen
sogar förderten.
Die Behandlung von beispielsweise Fusarium graminearum mit Fungiziden
zur Reduzierung des Toxingehaltes im Erntegut stellte sich als problematisch
heraus, da der Wirkungsgrad des Fungizideinsatzes im Hinblick auf
die Belastung des Erntegutes mit dem Mykotoxin Deoxynivalenol entweder
zu gering war, oder die Toxinbelastung, d.h. der Deoxynivalenolgehalt,
im Vergleich zu Kontrollen durch den Fungizideinsatz sogar erhöht war.
-
Andere
Untersuchungen der Veränderung
der Belastung des Erntegutes mit verschiedenen Toxinen beim Einsatz
von Fungiziden zeigten, daß Fungizide
allgemein entweder nur eine geringe, teilweise aber sogar eine befallsfördernde,
d.h. eine belastungssteigernde Wirkung haben. Momentan bietet keines
der zurzeit auf dem Markt erhältlichen
Fungizide einen ausreichenden Schutz z.B. gegenüber Fusarium-Pilzen und kann
auf diese Weise die Toxinbelastung des Erntegutes ausreichend verringern.
-
Ähnliche
Probleme finden sich auch bei anderen Pilzen als den Pilzen der
Gattung Fusarium.
-
Ein
anderer Ansatz ist die gentechnische oder züchterische Entwicklung robuster
oder resistenter Kulturpflanzensorten, um die Empfindlichkeit der
Pflanzen gegenüber
einem Befall mit Phytopathogenen zu verringern bzw. um die Pflanzen
gegenüber
einem Befall resistent zu machen. Da einerseits die Entwicklung
einer neuen marktreifen Sorte beispielsweise bei allen Getreidearten
im Schnitt 10 Jahre dauert, sie sehr aufwendig ist und andererseits
häufig
robuste oder resistente Linien Einbussen hinsichtlich anderer wesentlicher
Pflanzenmerkmale, wie beispielsweise der Standfestigkeit oder der
Ertragsstabilität,
aufweisen, sind noch nicht für alle
Kulturpflanzen robuste oder resistente Pflanzen gegen die bedeutendsten
Phytopathogene verfügbar,
die hinsichtlich ihrer Leistung mit den momentan verwendeten Hochleistungsarten
vergleichbar sind.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Belastung von Nahrungs-
und Futtermitteln mit Toxinen aus Phytopathogenen zu reduzieren
und den Ernteertrag bei Kulturpflanzen zu erhöhen.
-
Zur
Lösung
der Aufgabe wird der Gegenstand der angefügten Ansprüche vorgeschlagen.
-
Überraschenderweise
zeigte sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit Pilzen der
Gattung Fusarium, daß eine
Inhibierung der der Deoxyhypusinsynthase (DHS) das Wachstum des
Pilzes negativ beeinflusst und diese Wirkung für eine Bekämpfung von Phytopathogenen
eingesetzt werden kann.
-
Die
Deoxyhypusinsynthase (DHS) ist eines der beiden Enzyme, die für die Umwandlung
der inaktiven Form des eukaryotischen Initiationsfaktors 5A (eIF-5A)
in die aktive Form verantwortlich sind.
-
Nach
einer Vielzahl von Organismen aus dem mikrobiologischen und zoologischen
Bereich wurde die Deoxyhypusinsynthase mitt lerweile auch im Tabak
(OBER & HARTMANN
(1999) J. Biol. Chem. 274(45): 32040–32047) identifiziert.
-
Die
Gene für
die DHS und den eIF-5A wurden weiterhin von WANG et al. (J. Biol.
Chem. 276(20): 17541–17549
(2001)) auch in der Tomate identifiziert, wobei eine Induzierung
dieser Gene während
der Seneszenz der Pflanze nachgewiesen werden konnte.
-
Der
eukaryotische Initiationsfaktors 5A (eIF-5A) als Substrat der DHS
ist ein kleines Protein von 17,5 kDa, das vermutlich in Eukaryoten
und Archaebakterien ubiquitär
vorkommt (OBER & HARTMANN,
loc. cit.). Das Protein wird als inaktive Form translatiert und
wird erst durch die posttranslationelle Modifizierung des Lysins
an Position 50 innerhalb des 154-Aminosäurenproteins
in zwei Schritten in die aktive Form überführt. Während dieser Modifizierung
wird in einem ersten Schritt der Aminobutylrest eines Spermidins
NAD-abhängig auf
die ε-NH2-Gruppe des Lysins übertragen, wodurch ein inaktives
eIF-5A-Zwischenprodukt entsteht, das ein Deoxyhypusin anstelle des
modifizierten Lysins trägt.
Im zweiten Schritt entsteht dann durch Hydroxylierung des Deoxyhypusins
zum Hypusin (Nε-(4-amino-2-hydroxybutyl)lysin)
die aktive Form des eIF-5A. Der erste Reaktionsschritt wird dabei
durch die Deoxyhypusinsynthase (DHS), der zweite Schritt durch die
Deoxyhypusinhydroxylase (DHH) katalysiert (PARK et al. (1994) J.
Biol. Chem. 269(45): 27827–27832;
SOMMER et al. (2004) J. Biomolecular Screening 9(5): 434–438).
-
eIF-5A
ist das einzige bisher bekannte zelluläre Protein, das die ungewöhnliche
und seltene Aminosäure
Hypusin enthält.
Die Biosynthese des Hypusins und die Bildung der aktiven Form des
eIF-5A erfolgt für gewöhnlich äußerst effizient,
da weder der unmodifizierte, inaktive eIF-5A-Vorläufer noch
das Deoxyhypusin-enthaltende Zwischenprodukt in der Zelle nachweisbar
sind (PARK et al., loc. cit.). Mit der Umwandlung des Lysins in
das Hypusin ist die Reifung des inaktiven eIF-5A in das aktive eIF-5A
vollendet, wobei das Hypusin für
die biologische Aktivität
des eIF-5A entscheidend ist.
-
Die
Funktion des eIF-5A konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden.
Die anfänglich
vermutete Funktion als genereller Translationsinitiationsfaktor
konnte nicht bestätigt
werden, da die Proteinsynthese in eIF-5A-defizienten Hefezellen
nur um ca. 30% verringert und das Polysomenprofil nur geringfügig verändert ist
(WANG et al.; loc. cit.). Die Tatsache, daß eine künstliche Deaktivierung der
Deoxyhypusinsynthase (DHS) in Hefezellen zu einem Verlust der Teilungsfähigkeit
der Zellen führte
und die Zellen sich statt dessen vergrößerten, führte zu dem Schluß, daß aktiviertes
eIF-5A die Translation einer Untergruppe von mRNAs erleichtert, die
für die
Zellteilung benötigt
werden, und eIF-5A daher für
die Zellproliferation wichtig ist (PARK et al., loc. cit.).
-
Andere
Daten aus Versuchen mit Säugerzellen
legen nahe, daß eIF-5A
ein nukleocytoplasmatisches Shuttle-Protein ist, das aktiv aus dem
Kern exportiert wird, wobei die Hypusinmodifikation an diesem Vorgang möglicherweise
beteiligt ist (LIPOWSKY et al. (2000) EMBO J. 19: 4362–4371; ROSORIUS
et al. (1999) J. Cell Sci. 112: 2369–2380). Weiterhin konnte gezeigt
werden, daß eIF-5A ein zellulärer Kofaktor
des regulatorischen HIV-1 Proteins Rev ist (RUHL et al. (1993) J.
Cell Biol. 123: 1309–1320;
BEVEC et al. (1996) Science 271: 1858–1860). Rev ist ein essenzieller
viraler Regulator, der sich ständig
zwischen dem Kern und dem Cytoplasma der Wirtszelle bewegt, und
so an der HIV-1 Rev-vermittelten
trans-Aktivierung beteiligt ist.
-
Auf
diese Weise vermittelt Rev den nukleocytoplasmatischen Transport
von unvollständig
gespleißten und
ungespleißten
viralen mRNAs (POLLLARD & MALIM
(1998) Annu. Rev. Microbiol. 52: 491–532). Als Kofaktor dieses
Enzyms spielt eIF-5A eine entscheidende Rolle bei der nukleocytoplasmatischen
Translokation von Rev und dem Rev-vermittelten Export viraler RNA
(BEVEC et al. (1996) Science 271: 1858–1860; ELFGANG et al. (1999)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 6229–6234; HAUBER et al. (2005)
J. Clin. Invest. 115(1): 76–85).
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde nun überraschenderweise gefunden,
dass Substanzen, welche die Umwandlung der inaktiven Form des eukaryotischen
Initiationsfaktors 5A (eIF-5A) in die aktive Form hemmen, zur Bekämpfung von
Phytopathogenen geeignet sind. Überraschenderweise
sind diese Substanzen zur Förderung
des Wachstums bei Kulturpflanzen geeignet.
-
Das
vierwertige Guanylhydrazon CNI-1493 (auch als AXD455 oder Semapimod
bezeichnet; siehe die folgende Strukturformel) wurde in diesem Zusammenhang
als wirksamer Inhibitor der DHS identifiziert.
-
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung einer Substanz,
welche die Umwandlung der inaktiven Form des eukaryotischen Initiationsfaktors
5A (eIF-5A) in die aktive Form hemmt (nachfolgend als "Hemmstoff" bezeichnet), zur
Bekämpfung
von Phytopathogenen. Damit wird die gestellte Aufgabe gelöst, nämlich die
Belastung von Nahrungs- und Futtermitteln mit Toxinen aus Phytopathogenen
zu reduzieren und/oder den Ernteertrag bei Kulturpflanzen zu erhöhen.
-
Es
konnte gezeigt werden, dass die erfindungsgemäße Verwendung des Hemmstoffs
das Wachstum von Phytopathogenen hemmt, und dadurch eine effiziente
Bekämpfung
von Phytopathogenen möglich
ist.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung sind die Phytopathogene Phytopathogene von Kulturpflanzen.
-
Durch
die Bekämpfung
von Phytopathogenen von Kulturpflanzen im Sinne einer Verlangsamung
oder Unterdrückung
der Ausbreitung eines Phytopathogens auf einer Pflanze bzw. im Feld
führt die
erfindungsgemäße Verwendung
zu einer Verringerung der Mykotoxinbelastung der Kulturpflanzen.
-
Ein
Pathogen ist im allgemeinen ein Erreger, der die Fähigkeit
besitzt, eine Krankheit zu verursachen. Dabei ist zwischen human-,
tier- und pflanzenpathogenen Erregern zu unterscheiden, die jeweils
spezifisch bei Mensch, Tier oder Pflanze eine Krankheit hervorrufen.
Für den
Zweck der vorliegenden Erfindung bezeichnen die Begriffe "Pflanzenpathogen" oder "Phytopathogen", die austauschbar
verwendet werden können,
einen pathogenen Erreger, der nach Befall einer Pflanze deren Wachstum,
Fortpflanzung oder Fruchtbildung hemmt oder beeinträchtigt,
z.B. durch die Entwicklung von Krankheiten auf der Pflanze, und
auf diese Weise wirtschaftliche Schäden verursacht. Von diesen
Begriffen werden für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung auch solche Erreger umfasst,
die gelagertes Erntegut befallen und zu einer Belastung des Ernteguts
mit Phytotoxinen führen,
ohne zwangsläufig
die Pflanze selbst zu befallen.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt ist eine Verwendung der Substanz gegen phytopathogene
Pilze. In solchen Ausführungsformen
ist das Phytopathogen, zu dessen Bekämpfung der Hemmstoff verwendet wird,
ein phytopathogener Pilz.
-
Dabei
werden die zu bekämpfenden
phytopathogenen Pilze bevorzugt aus der Gruppe ausgewählt bestehend
aus den Gattungen Alternaria, Bipolaris, Blumeria, Botrytis, Bremia,
Calviceps, Cercospora, Cladosporium, Colletotrichum, Corynespora,
Diaporthe, Diplocarpon, Drechslera, Elsinoe, Erysiphe, Fusarium, Gaeumannomycetes,
Gibberella, Gloeodes, Gloeosporium, Glomerella, Gymnosporangium,
Leptothryium, Leveillula, Mycosphaerella, Peronospora, Phaeoisariopsis,
Phomopsis, Phyllactinia, Physalospora, Phytophthora, Plasmopara,
Podosphaera, Pseudocercosporella, Pseudoperonospora, Puccinia, Pyricularia,
Pythium, Rhizoctonia, Sclerotinia, Sphaceloma, Sphaerotheca, Stagonospora,
Tilletia, Typhula, Uncinula, Uromyces, Ustilago und Verticillium.
Der Begriff der "Gattung" bezeichnet dabei
eine hierarchische Ordnungsstufe in der biologischen Systematik
der Organismen darstellt.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Physalospora
die Art Physalospora canker, wobei der Begriff der "Art" eine hierarchische
Ordnungsstufe in der biologischen Systematik der Organismen unterhalb
der Gattung darstellt.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Blumeria die
Art Blumeria graminis.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Botrytis die
Art Botryris cinerea.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Corynespora
die Art Corynespora melonis.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Diplocarpon
die Art Diplocarpon rosae.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Elsinoe die
Art Elsinoe fawcetti.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Diaporthe
die Art Diaporthe citri.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Erysiphe die
Art Erysiphe cichoracearum.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Sphaerotheca
die Art Sphaerotheca fuliginea.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Leveilulla
die Art Leveilulla taurica.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Phyllactina
die Art Phyllactina kakicola.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Gloesporium
die Art Gloesporium kaki.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Gymnosporangium
die Art Gymnosporangium yamadae.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Leptothryium
die Art Leptothryium pomi.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Podosphaera
die Art Podosphaera leucotricha.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Gloeodes die
Art Gloeodes pomigena.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Cladosporium
die Art Cladosporium carpophilum.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Phytophthora
die Art Phytophthora infestans.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Glomerella
die Art Glomerella cingulata.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Phaeoisariopsis
die Art Phaeoisariopsis vitis.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Sphaceloma
die Art Sphaceloma ampelina.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Pseudocercosporella
um die Art Pseudocercosporella herpotrichoides.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Pyricularia
die Art Pyricularia oryzae (Magnaporthe grisea).
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Stagonospora
die Art Stagonospora nodorum.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Uncinula die
Art Uncinula necator.
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der phytopathogene Pilz der Gattung Gaeumannomyces
die Art Gaeumannomyces graminis.
-
Eine
Bekämpfung
des Befalls von Kulturpflanzen mit phytopathogenen Pilzen der Gattung
Fusarium ist ein bevorzugtes Ziel der erfindungsgemäßen Verwendung
des Hemmstoffes.
-
Die
Pilze der Gattung Fusarium gehören
zu der natürlichen
Mikroflora des Bodens und tragen zum natürlichen Abbau der Biomasse
bei, um sie als Nährstoffe
wieder verfügbar
zu machen. Jedoch sind Pilze dieser Gattung auch bedeutende Krankheitserreger
im Getreideanbau, die wegen der Verursachung von Krankheiten zu
Qualitäts-
und Ertragseinbußen
führen.
-
Bevorzugt
sind die erfindungsgemäß bekämpften phytopathogenen
Pilze der Gattung Fusarium ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Fusarium dimerium, Fusarium culmorum, Fusarium merismoides,
Fusarium decemcellulare, Fusarium chlamydosporum, Fusarium moniliforme,
Fusarium proliferatum, Fusarium anthophilum, Fusarium subglutinans,
Fusarium nygamai, Fusarium sambucinum, Fusarium crookwellense, Fusarium
graminearum, Fusarium moniliforme, Fusarium oxysporum, Fusarium
poae, Fusarium avenaceum spp. avenaceum, Fusarium avenaceum spp.
aywerte, Fusarium avenaceum spp. nurragi, Fusarium heterosporum,
Fusarium acuminatum spp. acuminatum, Fusarium acuminatum spp. armeniacum,
Fusarium longipes, Fusarium compactum, Fusarium equiseti, Fusarium
scripi, Fusarium polyphialidicum, Fusarium semitectum, Fusarium
beomiforme, Fusarium tricinctum, Fusarium sporotrichioides, Fusarium
torulosum, Fusarium sambucinum Fusarium solani, Fusarium verticillioides,
Fusarium graminearum, Fusarium pseudograminearum und Fusarium lateritium
ausgewählt.
-
Ein
Beispiel für
den Befall von Getreide mit phytopathogenen Pilzen der Gattung Fusarium
ist die sogenannte "partielle
Taubährigkeit". Diese entsteht,
wenn der Pilz bis in die Spindel der Ähre vordringt und die dort
liegenden Kornanlagen infiziert. Durch eine Unterbrechung der Nährstoffversorgung
beim Eindringen der Hyphen in die Leitbahnen kommt es zu einem vorzeitigen
Ausbleichen einzelner Ährchen, Ährchengruppen oder
des oberen Ährenteils
an grünen Ähren und
zur Kümmerkornbildung.
Auf befallenen Spelzen und Körnern
können
sind die Schadpilze als rosafarbener Belag erkennbar sein.
-
Versuche
haben nun überraschenderweise
gezeigt, daß der
Hemmstoff CNI-1493 (s. obige Formel) die besondere Eigenschaft aufweist,
die Ausbreitung von Fusarium auf Weizen zu unterbinden (siehe 1 und 2).
Wie in Beispiel 1 gezeigt ist, ist der Hemmstoff in der Lage, die
Keimung von Fusarium-Konidien zu
beeinträchtigen
bzw. ganz zu unterdrücken
(siehe Beispiel 1 und 1). Weiterhin vermag der Hemmstoff das
Wachstum von Fusarium auf Weizenähren
zu unterdrücken
und so die Schädigung
der Ährchen
zu reduzieren (siehe Beispiel 2 und 2). Somit
ist CNI-1493 als Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase ein wirksamer
Hemmstoff, der die Infektion von Kulturpflanzen durch phytopathogene
Pilze verhindern bzw. nach erfolgter Infektion eine Ausbreitung
der Pilze wirksam unterdrücken
kann. Auf diese Weise kann CNI-1493 die Ausbreitung eines phytopathogenen
Pilzes zuverlässig
stoppen und so die durch den Pilzbefall verursachten Qualitäts- und
Ertragseinbußen
vermindern oder verhindern. Die Substanz CNI-1493 ist daher erfindungsgemäß besonders
bevorzugt, wobei Salze oder (Chelat-)Komplexe, die dem Fachmann
gut bekannt sind, ausdrücklich eingeschlossen
sind. Soweit hierin von der Substanz CNI-1493 (auch unter Verwendung
der Strukturformel oder anderer Bezeichnungen) die Rede ist, sind
auch gleichzeitig diese Salze oder Komplexe gemeint, auch wenn es
nicht ausdrücklich
erwähnt
ist.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird der Hemmstoff erfindungsgemäß zur Bekämpfung des Mutterkorns (Erreger:
Claviceps purpurea) verwendet.
-
Das
Mutterkorn ist ein auf Roggen, Triticale, Weizen, Gräser, Hafer
sowie seltener auf Gerste vorkommender Pilz, der durch seine besondere,
stark giftige Alkaloide enthaltende Fruchtform gekennzeichnet ist. Während der
Blüte sind
an den Ähren
klebrige, gelbliche Tropfen, der sogenannte "Honigtau" sichtbar. Während der Reife entstehen dann
anstelle der Karyopsen in einzelnen Ährchen lange, dicke, hornartig
verbogene Sklerotien mit einer gefurchten, grau- bis schwarzvioletten
Oberfläche.
Die Sklerotien fallen zur Reifezeit bzw. beim Drusch auf den Boden
oder werden mit geerntet.
-
In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Substanz, welche die
Umwandlung der inaktiven Form des eukaryotischen Initiierungsfaktors
5A (eIF-5A) in die aktive Form hemmt, zur Wachstumsförderung bei
Kulturpflanzen verwendet.
-
Die
erfindungsgemäße Wachstumsförderung
schlägt
sich dabei vor allem in einer Erhöhung des Ernteertrages nieder,
da durch die Förderung
des Wachstums der Pflanze mehr oder größere Früchte erzielt werden.
-
Bevorzugt
handelt es sich bei der Substanz, welche die Umwandlung der inaktiven
Form des eukaryotischen Initiationsfaktors 5A (eIF-5A) in die aktive
Form hemmt, und die zur Bekämpfung
von Phytopathogenen auf Kulturpflanzen oder zur Erhöhung des
Ernteertrages bei Kulturpflanzen verwendet wird, um einen Hemmstoff
der Deoxyhypusinsynthase (DHS).
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase
(DHS) um das tetravalente Guanylhydrazon CNI-1493 (s. obige Formel).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase (DHS) das
bis-diguanylierte
Amin N1-guanyl-1,7-diaminoheptan (GC7) (JAKUS
et al. (1993) J. Biol. Chem. 268: 13151–13159).
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
weist der Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase (DHS) für die erfindungsgemäße Verwendung
als Hemmstoff eine IC50 von ≤ 10 μM auf. Dabei
bezeichnet der Wert IC50 jeweils die für den jeweiligen
Hemmstoff spezifische Konzentration, bei welcher der von der DHS
katalysierte enzymatische Schritt um 50% inhibiert wird (JAKUS et
al., loc. cit.). Die Hemmstoffe sind dabei bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus 1,3-Diaminopropan, 1,7-Diaminoheptan, 1,8-Diaminooctan, Spermidin,
N1,N7-bis-Guanyl-1,7-diaminoheptan,
N1,N8-bis-Guanyl-1,8-diaminooktan,
N1-Guanyl-1,8-diaminooctan,
N1-Guanylcaldin, N1-Guanylspermidin,
N8-Guanylspermidin und bis-guanyliertem
Spermidin (Hirudonin).
-
Weiterhin
hat sich überraschend
gezeigt, daß eine
Inokulierung von Ährchen
des Weizens mit 10 μM CNI-1493
als Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase zu einer signifikanten Erhöhung des
Korngewichts bei Weizen um ca. 20% im Vergleich zu Kontrollpflan zen,
die mit Wasser inokuliert wurden (siehe Beispiel 4), führt (siehe 4B). Somit stellt dieser Hemmstoff eine
wirksame Substanz dar, mit deren Hilfe durch äußere Anwendung der Ernteertrag
von Nutzpflanzern erhöht
werden kann.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird als Hemmstoff der Umwandlung der inaktiven Form
des eukaryotischen Initiationsfaktors 5A (eIF-5A) in die aktive
Form zur Bekämpfung
von Phytopathogenen auf Kulturpflanzen oder zur Erhöhung des
Ernteertrages bei Kulturpflanzen eine Kombination von mindestens
zwei Hemmstoffen verwendet. Diese Kombination umfasst bevorzugt
entweder mindestens zwei Hemmstoffe der Deoxyhypusinsynthase (DHS)
oder mindestens zwei Hemmstoffe der Deoxyhypusinhydroxylase (DHH).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die verwendete
Kombination mindestens einen Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase
(DHS) und mindestens einen Hemmstoff der Deoxyhypusinhydroxylase
(DHH).
-
Erfindungsgemäß bevorzugt
ist der Hemmstoff der DHH die β-[N-(3-hydroxy-4-pyridon)]-α-amino-propionsäure, die
auch als Mimosin bezeichnet wird (siehe HANAUSKE-ABEL et al. (1996)
Biochim. Biophys. Acta 1221: 115–124).
-
Weiterhin
erfindungsgemäß bevorzugt
sind DHH-Hemmstoffe ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ciclopirox, 2,2'-Dipyridyl, Deferiprone und Deferoxamine
(siehe CLEMENT et al. (2002) Int. J. Cancer 100: 491–498). Für Ciclopirox
ist in der Literatur bereits eine fungizide Wirkung gegenüber Dermathophyten
und einigen anderen Pilzen beschrieben. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eignen sich die DHH-Hemmstoffe (einschließlich Ciclopirox)
in besonderer Weise als Wirkstoffe in den oben genannten Kombinationen.
-
Die
Kulturpflanzen bei denen eine erfindungsgemäße Verwendung des Hemmstoffs
zur Pathogenbekämpfung
und/oder Wachstumsförderung
vorgesehen ist, sind bevorzugt Getreidepflanzen und Mais. Dazu gehören bevorzugt
Weizen, Hartweizen (Durum), Triticale, Gerste, Hafer, Roggen und
Rüben.
Die Liste ist nicht als abschließende Auflistung anzusehen,
da der Hemmstoff erfindungs gemäß auch auf
weiteren Kulturpflanzen verwendet werden kann, die mit den oben
genannten Phytopathogenen befallen sind.
-
Die
erfindungsgemäße Verwendung
eines Hemmstoffs der Umwandlung der inaktiven Form des eukaryotischen
Initiationsfaktors 5A (eIF-5A) in die aktive Form zur Bekämpfung von
Phytopathogenen und/oder zur Förderung
des Wachstums bei Kulturpflanzen kann im Gewächshaus oder im Freiland beispielsweise durch
Verwendung einer Lösung
erfolgen, welche die Substanz enthält. Die Lösung kann dabei einerseits
auf die Pflanzen gesprüht,
andererseits sind dem Fachmann weitere Möglichkeiten geläufig, die
Lösung
anzuwenden. Das Aufsprühen
kann – soweit
erforderlich – mehrfach
erfolgen.
-
Idealerweise
erfolgt das Aufbringen des Hemmstoffs zu den dem Fachmann bekannten
Zeitpunkten, wenn das Risiko einer Infektion der Kulturpflanze mit
einem Phytopathogen erhöht
ist, beispielsweise während der
Blühphase
und bei bestimmten Witterungsverhältnissen. Mit einer abgestimmten
Verwendung des Hemmstoffs kann einerseits eine Infektion optimal
verhindert (präventive
Anwendung) oder verringert, andererseits eine erfolgte Infektion
effektiv verlangsamt oder unterdrückt werden (kurative Anwendung).
-
Der
Hemmstoff wird bei Gräsern
beispielsweise bevorzugt während
der Blüte
bei Auftreten von feuchter Witterung durch Aufsprühen aufgebracht.
Dem Fachmann sind weitere Möglichkeiten
und die besten Zeitpunkte für
eine Aufbringung des Hemmstoffs bekannt. Diese unterscheiden sich
nicht von der Anwendung anderer Fungizide.
-
Die
geeigneten Zeitpunkte für
einen Fungizideinsatz und die Kriterien bezüglich der besten Art des Fungizideinsatzes
sind dem Fachmann bekannt. Eine ausführliche Darstellung ist in
entsprechenden Lehrbüchern
des Pflanzenschutzes zu finden. Entsprechende Informationen werden
auch von der Bundesoberbehörde
und Bundesforschungsanstalt bba – Biologische Bundesanstalt
für Land-
und Forstwirtschaft – veröffentlicht (vgl.
z.B. die auf der Internetseite der bba (www.bba.de) vorhandenen
Links „Pflanzenschutz" und „Datenbanken").
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine Zusammensetzung für die erfindungsgemäße Verwendung
zur Pathogenbekämpfung
und/oder zur Wachstumsförderung,
die eine Substanz oder eine Kombination von Substanzen, welche die
Umwandlung der inaktiven Form des eukaryotischen Initiationsfaktors
5A (eIF-5A) in die aktive Form hemmt/hemmen, in Kombination mit
Formulierungsmitteln (wie z.B. Emulgatoren, Benetzungsmitteln, Flowables
etc.) umfasst. Die Zusammensetzung liegt dabei bevorzugt in Formulierungszuständen vor,
die ihre Aktivität
garantieren.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
als Substanz, welche die Umwandlung der inaktiven Form des eukaryotischen
Initiationsfaktors 5A (eIF-5A)
in die aktive Form hemmt, einen Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase
(DHS).
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung das
tetravalente Guanylhydrazon CNI-1493 (vgl. obige Formel) als Hemmstoff
der Deoxyhypusinsynthase (DHS).
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung
als Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase (DHS) das bis-diguanylierte
Amin N1-guanyl-1,7-diaminoheptan (GC7).
-
In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung
einen Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase (DHS) mit einem IC50 von ≤ 10 μM, der ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus 1,3-Diaminopropan, 1,7-Diaminoheptan, 1,8-Diaminooctan,
Spermidin, N1,N7-bis-Guanyl-1,7-diaminoheptan,
N1,N8-bis-Guanyl-1,8-diaminooctan,
N1-Guanyl-1,8-diaminooctan,
N1-Guanylcaldin, N1-Guanylspermidin,
N8-Guanylspermidin und bis-guanyliertem
Spermidin (Hirudonin).
-
Erfindungsgemäß kann die
Zusammensetzung auch mindestens zwei Hemmstoffe umfassen. Eine solche
Kombination kann sich erfindungsgemäß aus entweder mindestens zwei
Hemmstoffen der Deoxy hypusinsynthase (DHS) oder aus mindestens einem
Hemmstoff der Deoxyhypusinsynthase (DHS) und mindestens einem Hemmstoff
der Deoxyhypusinhydroxylase (DHH) zusammensetzen.
-
Vorzugsweise
umfasst die Kombination als Hemmstoff der Deoxyhypusinhydroxylase
(DHH) die β-[N-(3-Hydroxy-4-pyridone)]-α-amino-propionsäure (auch
als Mimosin bezeichnet).
-
Weiterhin
erfindungsgemäß bevorzugt
umfasst die Kombination einen DHH-Hemmstoff ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Ciclopirox, 2,2'-Dipyridyl, Deferiprone und Deferoxamine.
-
Die
Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen und Figuren eingehender
beschrieben, ohne darauf beschränkt
zu sein.
-
Beschreibung
der Figuren
-
1 Inhibierung
der Keimung von Fusarium graminearum in Kultur durch verschiedene
Konzentrationen des Hemmstoffs CNI-1493 im Kulturmedium. Verglichen
mit den Kontrollen (reines Medium ("Kontrolle") bzw. reines Medium und DMSO ("Kontrolle + DMSO")) wirkt der Hemmstoff
im Kulturmedium ab Konzentrationen von 1 μM deutlich inhibierend auf die
Keimfähigkeit
des Pilzes. Ein Vergleich zwischen der Leerkontrolle und der DMSO-Kontrolle
zeigt, daß DMSO
als Lösungsmittel
des Hemmstoffs keinen Einfluß auf
die Keimfähigkeit
hat. Die Werte wurden aus 8 Parallelen ermittelt. Beim Ansatz mit
1 μM CNI-1493
konnte nach Inkubierung über
72 h nur bei 2 der 8 Wiederholungen ein Wachstum der Myzelien beobachtet
werden (Symbol "*"), nach einer Inkubierung über 144
h nur bei 3 der 8 Wiederholungen (Symbol "**").
-
2 Inhibierung
der Infektion von Weizenährchen
mit Fusarium graminearum in Anwesenheit von CNI-1493. Die mit Pfeilen
gekennzeichneten Ährchen
wurden jeweils mit Wasser ("Kontrolle"), mit einer Suspension
aus 200 Fusarium graminearum Wildtyp-Konidien in entweder Wasser
("F. graminearum
wt") oder Wasser
+ DMSO ("F. graminearum
wt + DMSO") sowie
mit einer Suspension aus 200 Fusarium graminearum Wildtyp-Konidien
in Wasser und 10 μM
CNI-1493 (in DMSO
gelöst; "F. graminearum wt
+ CNI-1493") inokuliert. Während sich
DMSO auf die Infektion und das Wachstum des Pilzes nicht auswirkt
(erkennbar an der Chlorophyllabnahme in der Ähre und dem sichtbaren weißlichen
Pilzmyzel), verhindert die Anwesenheit des Hemmstoffs in der Konidienlösung eine
Infektion der Ährchen
und ein Wachstum des Pilzes weitgehend (kaum Verfärbungen
der Ähre
und kein sichtbares Pilzmyzel). Der Pathogenitätstest wurde für jedes
Inokulierungsexperiment fünfzehnfach
wiederholt. Die dargestellten Ähren
stellen das durchschnittliche Infektionsbild für den jeweiligen Infektionstyp
dar.
-
3 Bestimmung
des Einflusses von CNI-1493 auf die Ährenreifung beim Weizen. Es
wurden jeweils die durch Pfeile gekennzeichneten zwei zentrale Ährchen pro Ähre (Ähre 2 und
4 in 3) bzw. 4 Ährchenpaare
pro Ähre
(Ähre 3
und 5 in 3) mit Wasser ("Kontrolle"), Wasser und 1 μl DMSO ("Wasser + DMSO") oder mit CNI-1493
(1 μl gelöst in DMSO)
auf 10 μl
Wasser ("Wasser
+ CNI-1493 in DMSO")
inokuliert. Die Inokulierung der zwei zentralen Ährchen wurde jeweils zweifach,
die Inokulierung der 4 Ährchenpaare
wurde jeweils mindestens siebenfach wiederholt. Die Körner aus
diesen Ähren,
die sich optisch nicht erkennbar unterscheiden, wurden für die Bestimmung
des Korngewichts verwendet (siehe 4).
-
4 Einfluß des CNI-1493
auf die Qualität
und das Gewicht der Weizenkörner.
Die Körner
wurden aus den Ähren
aus 3 geerntet und wurden in verschiedene Gruppen
aufgeteilt: Körner
von unbehandelten Ähren
("Kontrolle"), Körner aus
inokulierten Ährchen
("DMSO+" bzw. "CNI-1493+") bzw. Körner von
unbehandelten Ährchen,
bei denen auf der gleichen Ähre
2 zentrale Ährchen
oder 4 Ährchenpaare
inokuliert wurden ("DMSO–" bzw. "CNI-1493–"). Optisch besteht
kein sichtbarer Unterschied bezüglich
der Körnerqualität der einzelnen
Gruppen (siehe 4A). Für die Darstellung
in 4B wurden die Körner der einzelnen Gruppen zufällig in
Zehnergruppen eingeteilt und gewogen. Durch die Inokulierung mit
DMSO war das Korngewicht im Vergleich zur Kontrolle signifikant
um ca. 6%, als Folge einer Inokulierung mit CNI-1493 signifikant
um ca. 20% erhöht.
-
Ein
Vergleich der Korngewichte von Körnern
der Gruppen "DMSO+" und "DMSO–" untereinander, beziehungsweise
von "CNI-1493+" und "CNI-1493–" untereinander ergab
keine signifikante Unterschiede. Die Fehlerbalken geben ein Konfidenzintervall
mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von α = 0,05 wieder.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Inhibierung der Keimung
von Fusarium graminearum in Kultur durch den Hemmstoff CNI-1493
-
Zur
Quantifizierung des inhibitorischen Effekts von CNI-1493 auf die
Keimung von Fusarium graminearum wurde ein wie von JANSEN et al.
(Proc. Natl. Acad. Sci. USA (2005) 102: 16892–16897) beschriebener GFP-markierter
Fusarium graminearum-Wildtyp-Stamm
verwendet. 20 μl
Konidiensuspension (400 Konidien bei 20 Konidien pro μl) in 180 μl SNA-Medium
(0,1% (w/v) KH
2PO
4,
0,1% (w/v) KNO
3, 0,05% (w/v) MgSO
4, 0,05% (w/v) KCl, 0,02% (w/v) Glucose,
0,02% (w/v) Saccharose, 0,06% (v/v) 1 N NaOH) wurden mit jeweils
8 Parallelen in einer PS-Mikrotiterplatte 96 (Firma greiner bio-one
GmbH, Frickenhausen) mit 96 Vertiefungen in Anwesenheit folgender
Substanzen inkubiert:
Kontrolle: | kein
weiterer Zusatz |
Kontrolle
+ DMSO: | Zusatz
von 2 μl
reinem DMSO |
CNI-1493: | Zusatz
von 2 μl
CNI-1493 gelöst
in DMSO zur Einstellung der angegebenen Endkonzentration des CNI-1493 |
-
Ab
einer Endkonzentration von 100 μM
fiel der Hemmstoff CNI-1493
im Kulturmedium aus. Die Mikrotiterplatten wurden bei 150 UpM und
28°C für die angegebene
Zeit inkubiert (12, 24, 36 und 48 h). Nach Beendigung der Inkubierung
wurden die Platten in dem Fluoreszenz-Plattenlesegerät Flouroskan
II der Firma Labsystems, Dynex Hybaid Labsystems, Frankfurt, ausgelesen
und mittels der Bestimmung der Fluoreszenz der bei Keimung der Konidien
aus diesen hervorgehenden Hyphen das Wachstum im vergleich zur wirkstofffreien
Kontrolle bestimmt (siehe 1).
-
Ein
Vergleich der Ergebnisse der Leerkontrolle und der DMSO-Kontrolle zeigen,
daß DMSO
als Lösungsmittel
für den
Hemmstoff keinen inhibierenden Effekt auf die Keimung der Konidien
hat.
-
Die
Keimung von Fusarium graminearum-Konidien wurde jedoch durch den
Hemmstoff beginnend mit einer Endkonzentration von 1 μM deutlich
inhibiert, bei einer Endkonzentration von 10 μM CNI-1493 war kein Wachstum
mehr nachweisbar. Bei der Inkubierung der Konidien in Anwesenheit
von 1 μM
CNI-1493 konnte nach 72 h nur in 2 der 8 Parallelen ein Myzelwachstum
(Symbol "*" in 1),
nach 144 h nur in 3 der 8 Parallelen (Symbol "**" in 1)
beobachtet werden.
-
Beispiel 2
-
Inhibierung einer Infektion
von Weizenährchen
mit Fusarium gra minearum durch CNI-1493
-
Um
die Pathogenität
von Fusarium graminearum (F. graminearum) in Anwesenheit des Hemmstoffs zu
testen, wurden 2 zentrale Ährchen
je Ähre
von in der Klimakammer wie in VOIGT et al. (Plant J. 42: 364–375 (2005)
beschrieben angezogenen Weizenpflanzen der Sorte Nandu (Lochow-Petkus,
Bergen-Wohlde) mit den folgenden Lösungen inokuliert:
"Kontrolle": | 10 μl Wasser |
"F. graminearum wt": | 200
Konidien in 10 μl
Wasser |
"F. graminearum wt
+ DMSO": | 200
Konidien in 9 μl
Wasser und 1 μl
DMSO |
"F. graminearum wt
+ CNI-1493": | 200
Konidien in 9 μl
Wasser und 1 μl
CNI-1493 in DMSO (Endkonzentration 10 μM) |
-
Die
mit Pfeilen gekennzeichneten Ährchen
(siehe 2) wurden jeweils entweder mit Wasser ("Kontrolle"), mit einer Suspension
aus 200 Fusarium-Konidien in Wasser ("F. graminearum wt") oder Wasser + DMSO ("F. graminearum wt
+ DMSO") sowie mit
einer Suspension aus 200 Fusarium-Konidien in Wasser und 10 μM CNI-1493
(in DMSO gelöst; "F. graminearum wt
+ CNI-1493") inokuliert.
Nach der Inokulierung wurden die Pflanzen weitere 21 Tage in der
Klimakammer unter den bei VOIGT et al. (loc. cit.) beschriebenen
Bedingungen gehalten, bevor der Pilzbefall visuell begutachtet und
ausgewertet wurde (siehe Tabelle 1). Dazu wurde das Verhältnis aus
der Zahl der befallenen Ährchen
und der Gesamtzahl der Ährchen
bestimmt.
-
Bei
der Auswertung des Versuches, die 3 Wochen nach der Inokulierung
erfolgte, wurden teilweise oder vollständig ausgeblichene Ährchen als
infiziert bewertet. Ährchen
mit nur geringfügigen
Veränderungen (kleinen
gelben oder braunen Punkten) wurden nicht gezählt. Die in Tabelle 1 dargestellten
Ergebnisse stellen den Mittelwert von 15 mit jeweils 400 Konidien
inokulierten Weizenähren
(2 Ährchen
pro Ähre
mit jeweils 200 Konidien inokuliert) dar. Tabelle
1 Inhibierung einer Infektion von Weizenährchen mit Fusarium graminearum
durch CNI-1493
- a Versuchswiederholungen
ergaben das gleiche Ergebnis
- b Konfidenzintervall mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit
von α =
0,05
-
Während eine
Inokulierung mit Konidien in DMSO keine signifikante Auswirkungen
auf die Infektion der Ährchen
mit dem Pilz und das Wachstum des Pilzes hat (88,6% Infektion gegenüber 93,1%
in der Kontrolle; in 2 visuell erkennbar an der deutlichen
Abnahme des Chlorophyllgehalts in den Ähren und dem gut sichtbaren
weißlichen
Pilzmyzel), wird ein Wachstum des Pilzes durch den Hemmstoff CNI-1493
in der Konidienlösung
weitgehend unterdrückt
(4,35 Infektion gegenüber
88,65%; in 2 sind bei den entsprechenden Proben
kaum Verfärbungen
der Ähre
und kein Pilzmyzel erkennbar).
-
Beispiel 3
-
Einfluß von CNI-1493 auf die Ährenreifung
beim Weizen
-
In
diesem Versuch wurde der Einfluß des
Hemmstoffs CNI-1493 auf die Reifung der Ähren untersucht. Mit Ausnahme
der unbehandelten Kontrolle wurden pro Ansatz jeweils zwei Ähren parallel
behandelt. Bei der einen Ähre
wurden zwei zentrale Ährchen,
bei der anderen 4 Ährchenpaare
pro Ähre
an den durch Pfeile bezeichneten Orten mit den folgenden Lösungen inokuliert
(siehe
3):
"Kontrolle": | 10 μl Wasser |
"Wasser + DMSO": | 9 μl Wasser
und 1 μl
DMSO |
"Wasser + CNI-1493
in DMSO": | 1 μl CNI-1493
in DMSO und 9 μl
Wasser (Endkonzentration 10 μM) |
-
Die
Inokulierung der zwei zentralen Ährchen
wurde jeweils zweifach, die Inokulierung von 4 Ährchenpaaren wurde jeweils
mindestens siebenfach wiederholt. Der in 3 dargestellte
Zustand und die Reife der Ähren
sind für
den jeweiligen Versuch repräsentativ.
-
Dieser
Versuch zeigt, daß durch
die Inokulierung der Pflanzen mit dem Lösungsmittel DMSO die Pflanze
nicht geschädigt
wird bzw. die pflanzliche Entwicklung durch das Lösungsmittel
nicht erkennbar negativ beeinflusst wird. Dies wird dadurch deutlich,
daß sich
die Ähren
optisch nicht voneinander unterscheiden.
-
Beispiel 4
-
Einfluß des Hemmstoffs CNI-1493 auf
die Qualität
und das Gewicht der Weizenkörner
-
Für die Bestimmung
von Veränderungen
bei der Qualität
und dem Gewicht von Weizenkörnern
durch eine Behandlung der Ährchen
mit CNI-1493 wurden die Körner
aus den Ähren
aus Beispiel 3 geerntet und je nach Art der Inokulierung und Lokalisierung
der Körner
in der Ähre
nach dem folgenden Schema aufgeteilt:
"Kontrolle": | Körneraus
den unbehandelten Ähren |
"DMSO+": | Körner aus
direkt mit DMSO inokulierten Ährchen |
"DMSO–": | Körner aus Ährchen,
die mit DMSO inokulierten Ährchen
benachbart waren |
"CNI-1493+": | Körner aus
direkt mit CNI-1493 inokulierten Ährchen |
"CNI-1493–": Körner | aus Ährchen,
die mit CNI-1493 inokulierten Ährchen benachbart
waren |
-
Durch
Betrachtung der Körner
aus den Versuchen "DMSO+" und CNI-1493+" wurden die direkte
unmittelbaren Wirkungen einer Gabe von DMSO bzw. CNI-1493, durch
Betrachtung der Körner "DMSO–" und CNI-1493–" die systemischen
Wirkungen einer Gabe von DMSO bzw. CNI-1493 beurteilt.
-
Wie
aus 4A ersichtlich ist, besteht kein
sichtbarer Unterschied bei der Körnerqualität Unterschied zwischen
den einzelnen Gruppen.
-
Für eine Bestimmung
des Körnergewichts
wurden die Körner
der einzelnen Körnertypen
zufällig
in Zehnergruppen eingeteilt und gewogen. Für jede Körnergruppe wurden so mindestens
7 Zehnergruppen erhalten. In 4 ist als
Abbildung B das Körnergewicht
der einzelnen Typen dargestellt. Durch die Inokulierung der Ährchen mit
DMSO bzw. CNI-1493 war das Korngewicht im Vergleich zur Kontrolle
erhöht.
Die Inokulierung der Ährchen
mit DMSO führte
zu einer signifikant Steigerung des Korngewichts von ca. 6%. Da
zwischen den Proben "DMSO+" und "DMSO–" kein signifikanter
Unterschied vorlag, scheint DMSO sowohl direkt als auch systemisch
zu einer geringfügigen
Steigerung des Korngewichts zu führen.
-
Eine
deutlichere Steigerung wurde durch eine Inokulierung mit CNI-1493
erzielt, die zu einem signifikant um ca. 20% erhöhten Korngewicht führte.
-
Auch
hier zeigt sich kein Unterschied zwischen einer direkter und einer
systemischen Wirkung, da sich die Korngewichte der Körner der
Typen "CNI-1493+" und "CNI-1493–" nicht signifikant
unterschieden. Die Fehlerbalken in der Abbildung B in 4 geben
ein Konfidenzintervall mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von α = 0,05 wieder.