-
Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem elektromotorischen
Fahrzeugantrieb, eine mit diesem Kraftfahrzeug zur Übertragung
von Energie wechselwirkenden stationären Ladestation sowie einem
Verfahren zum Betrieb eines solchen Kraftfahrzeuges.
-
Seit
vielen Jahren wird auf dem Gebiet alternativer Antriebskonzepte
für Kraftfahrzeuge
geforscht. Kraftfahrzeuge mit elektromotorischem Fahrzeugantrieb
haben sich bislang nicht in erheblichem Maße durchgesetzt, da die momentan
verfügbaren Energiespeicher,
beispielsweise auf der Basis herkömmlicher, chemischer Batterien
vergleichsweise schwer sind und eine geringe Leistungsdichte aufweisen,
sodass die Reichweite derartiger Fahrzeuge stark beschränkt sind.
Sie liegen heute in der Regel zwischen 100–200 km, sodass derartige Fahrzeuge insbesondere
als Stadtfahrzeuge verwendet werden. Ein weiterer Nachteil derartiger
Fahrzeuge begründet sich
in langen Ladezeiten der Bleibatterie von mehreren Stunden.
-
Bekannt
sind auch sogenannte O-Busse, die insbesondere in Ost blockstaaten
als Trolley-Busse bezeichnet werden. Derartige O-Busse weisen gegenüber einer
elektrisch betriebenen Straßenbahn den
Vorteil auf, dass sie keine Schienen benötigen, es müssen jedoch elektrische Oberleitungen
vorgesehen sein, von denen mittels eines am Dach des Busses befindlichen
Auslegers die benötigte
Energie entnommen werden kann.
-
Um
die Vorteile eines elektromotorischen Fahrzeugantriebs nutzen zu
können,
jedoch andererseits nicht Gefahr zu laufen, mit entleertem elektrischen
Energiespeicher weit entfernt von einer Ladestation stehen zu bleiben,
wurden in der Zwischenzeit Hybridkonzepte für Kraftfahrzeuge entwickelt und
auch schon umgesetzt. Dabei wird ein elektromotorischer Antrieb
mit einem konventionellen Otto- oder Dieselmotor kombiniert. Derartige
Fahrzeuge sind jedoch vergleichsweise teuer, da einerseits zwei verschiedene
Betriebskonzepte in einem Fahrzeug kombiniert werden und andererseits
auch noch Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit diese beiden Antriebe
in bestimmten Betriebssituationen zusammenwirken.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Fahrzeugen mit elektromotorischem
Fahrzeugantrieb zumindest einen Teil der beschriebenen Nachteile
zu vermeiden.
-
Auf überraschend
einfache Weise löst
die Erfindung diese Aufgabe schon mit einem Kraftfahrzeug mit einem
elektromotorischen Fahrzeugantrieb und einem Energiespeicher zur
Versorgung des Fahrzeugantriebs mit den Merkmalen von Anspruch 1
sowie mit einer stationären
Ladestationseinrichtung zur Abgabe von elektrischer Energie an ein
derartiges Kraftfahrzeug mit den Merkmalen von Anspruch 7.
-
Das
erfindungsgemäße Kraftfahrzeug
ist durch das Vorsehen eines Mittels zum intermittierenden Aufladen
des Energiespeichers, der insbesondere als Kurzzeitenergiespeicher
ausgebildet ist, in die Lage versetzt, während des Fahrbetriebs Energie
mit ei nem Energieaufnahmemittel von einer stationären, lokalen
Ladestationseinrichtung aufzunehmen und über ein zwischen dem Energieaufnahmemittel
und dem Energiespeicher angeordnetes Energieübertragungsmittel dem Energiespeicher
zuzuführen.
Dabei wird die Energie nicht wie bei dem oben beschriebenen O-Bus
kontinuierlich aufgenommen, sondern wechselweise, beispielsweise
in Abständen
von einigen oder einigen zehn Kilometern und beispielsweise jeweils
nur für
wenige Sekunden. Dabei ist die Ladestation örtlich auf einen bestimmten
Bereich beschränkt.
Beispielsweise kann die Ladestation eine Ausdehnung aufweisen, welche
in Ihrer Größenordnung
der Ausdehnung, d.h. der Länge
des Fahrzeuges entspricht. Insofern ist die Energieladestation örtlich lokalisiert
und erstreckt sich nicht wie beim Betrieb des beschriebenen O-Busses über den
gesamten Fahrweg. Da die Aufnahme der Energie durch die Verwendung
des Kurzzeitenergiespeichers sehr schnell erfolgt, wird der eigentliche
Fahrvorgang, d.h. die Bewegung des Fahrzeuges durch den Aufladevorgang
kaum beeinflusst.
-
Dadurch,
dass das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug
zum Aufladen des elektrischen Energiespeichers während des Fahrbetriebes ausgebildet ist,
werden die sonst üblichen,
vergleichsweise langen Ladezeiten und damit Standzeiten des Fahrzeugs
vermieden, letztlich wird eine beliebige Reichweite des Fahrzeugs
bereitgestellt, soweit sich das Fahrzeug auf Straßen bewegt,
welche die Aufladung des Energiespeichers während der Fahrt ermöglichen.
Die während
der Fahrt aufgenommene Energie wird dem Energiespeicher im Fahrzeug
zugeführt und
steht für
den nachfolgenden Betrieb des elektromotorischen Antriebs zwischen
den Ladephasen zur Verfügung.
Für die
Bereitstellung der letztlich beliebigen Reichweite muss nur vorgesehen
sein, dass der Abstand der Ladestationen, an welchen das Fahrzeug
während
der Fahrt die Energie aufnehmen kann, in einem Abstand voneinander
platziert sind, der mit der Ladekapazität der Energiespeichereinrichtung
im Fahrzeug korrespondiert. Wesentlich bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug
im Vergleich zu herkömmlichen Kraftfahrzeugen
ist auch, dass das Fahrzeug während
der Fahrt die Energie zum Laden des Energiespeichers aufnimmt, wobei
unter Umständen
eine Geschwindigkeits- und/oder Richtungsanpassung an die stationäre Ladestation
während
des Ladevorgangs erfolgt.
-
Das
Energieaufnahmemittel zur Aufnahme der Energie von einer stationären Ladestation
kann mittels eines galvanischen Kontaktes, jedoch auch und besonders
vorteilhaft, kontaktlos ausgebildet sein. Unter Nutzung eines elektromagnetischen
Feldes kann beispielsweise die Energieübertragung über Induktion erfolgen. Die
Energieübertragung kann
auch mittels Mikrowellen oder elektromagnetisch in gepulster Form
erfolgen. In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform kann die Energie
auch als Licht, beispielsweise mittels eines Lasers von einer stationären Ladestation
an das sich bewegende Fahrzeug übertragen,
von diesem aufgenommen und dem Energiespeicher im Fahrzeug zugeführt werden.
-
Bei
einer kontaktgebundenen Energieübertragung
kann das Energieaufnahmemittel des Fahrzeuges einen Ausleger zur
Herstellung eines elektrischen Kontaktes während des Fahrbetriebs mit
einer zugeordneten Kontakteinrichtung an der stationären Ladeeinrichtung
aufweisen.
-
Die
Ausbildung des Energiespeichers im erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug ist wichtiger
Faktor für
die durchzuführenden
Ladezyklen. Je höher
die Ladekapazität
des Energiespeichers, desto länger kann
sich das Fahrzeug ohne weitere Energieaufnahme bewegen. Ferner ist
es besonders vorteilhaft, wenn der Energiespeicher eine möglichst
geringe Ladezeit aufweist, d.h. es sollte vorteilhaft möglich sein, den
Speicher in sehr kurzer Zeit aufzuladen. Herkömmliche Batterien auf chemischer
Basis sind hierfür
nicht geeignet. Vorteilhafterweise können als solche Energiespeicher
Schwungradeinrichtung, eine Hochleistungskondensatoreinrichtung
und/oder eine supraleitende Spulenein richtung Verwendung finden. Diesen
Energiespeichern ist gemein, dass sie im Gegensatz zu chemischen
Batterien eine hohe Anzahl von möglichen
Ladezyklen (> 106) und eine sehr geringe Ladezeit aufweisen.
Insbesondere moderne Schwungräder
(„flying
wheels"), welche
in der Regel aus Faserverbundwerkstoffen bestehen und mit Umdrehungsgeschwindigkeiten > 104 – 105 arbeiten, weisen Energie- und Leistungsdichten
auf, die sehr viel größer als
die einer Bleibatterie sind. Eine supraleitende Spule ist als Energiespeicher
auch attraktiv, da die Kühlung
heute nicht mehr mit flüssigem
Helium, sondern mit Stickstoff durchgeführt werden kann bzw. die Spule
sogar bei Zimmertemperatur ein derartiger Energiespeicher betrieben
werden kann. Zumindest die Reichweite eines Fahrzeugs mit einem Schwungrad
kann an die eines Pkws, der eine Bleibatterie als Energiespeichers
aufweist, heranreichen. Derartige Energiespeicher (Kurzzeitenergiespeicher)
können
mit sehr kurzen Ladezeiten von etwa 2 bis 20 Sekunden bereitgestellt
werden.
-
Vorteilhafterweise
kann das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug
neben den beschriebenen Kurzzeitenergiespeichern auch einen Langzeitenergiespeicher
wie eine elektrochemische Batterie und/oder eine Wasserstoffspeichereinrichtung
aufweisen. Somit ist es möglich,
durch Erhöhung
der Ladezyklen die aufgenommene Energie zu vergrößern, sodass während der
Fahrt die Energie von dem Kurzzeitenergiespeicher auf den Langzeitenergiespeicher übertragen
werden kann und dieser Vorgang solange durchgeführt wird, bis auch der Langzeitenergiespeicher
aufgeladen ist.
-
Das
erfindungsgemäße Kraftfahrzeug
arbeitet mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten
stationären
Ladestation zur Abgabe von elektrischer Energie an das fahrende
Kraftfahrzeug zusammen, wobei die Ladestation eine mit einem Energieaufnahmemittel
am Kraftfahrzeug zusammenwirkendes Energieabgabemittel und ein Anschlussmittel
zum Verbinden der Ladestation mit einer Versorgungseinrichtung wie einem
Kraftwerk aufweist.
-
Soweit
dieses Energieabgabemittel kontaktgebunden arbeitet, kann es eine
Leiterschleife aufweisen, welche mit einem Ausleger am Kraftfahrzeug zur
Herstellung eines elektrischen Kontaktes zusammenwirkt. Soweit die
Energieübertragung
von der Ladestation auf das sich zu dieser Ladestation bewegende
Kraftfahrzeug kontaktlos erfolgt, kann das Energieabgabemittel der
Ladestation beispielsweise induktiv arbeitend ausgebildet sein,
das mit einem induktiv arbeitenden Energieaufnahmemittel am Kraftfahrzeug
zusammenwirkt. Beispielsweise kann sowohl das Energieabgabemittel
als auch das Energieaufnahmemittel eine Spule umfassen, wobei beide Spulen über ein
Magnetfeld gekoppelt sind.
-
Um
die Funktionsweise der erfindungsgemäßen stationären Ladestation auch bei widrigen
Witterungsverhältnissen
wie beispielsweise Frostbildung aufrechtzuerhalten, kann vorgesehen
sein, dass ein Heizmittel zum Aufheizen zumindest eines Abschnittes
des Energieabgabemittels vorgesehen ist.
-
Verfahrensseitig
wird die oben stehend angegebene Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch
11 gelöst.
Grundgedanke ist dabei, dass dem Kraftfahrzeug intermittierend während dessen
Bewegung im Fahrbetrieb an stationären Ladestationseinrichtungen
Energie, insbesondere elektrische Energie zugeführt wird. Im Gegensatz zu den
Verhältnissen
bei einem O-Bus muss demnach nicht während der gesamten Fahrstrecke
elektrische Energie bereitgestellt werden, die von dem Kraftfahrzeug
aufgenommen wird, sondern nur an voneinander beabstandeten Punkten
bzw. Abschnitten, wobei die Distanz zwischen den Ladestationen in
Bezug auf die Kapazität
der verwendeten Energiespeicher optimiert sein kann.
-
Vorteilhafterweise
kann auch vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug über ein
Datennetz, beispielsweise das Internet Information über Energiepreise
der an seiner Route befindlichen stationären Ladestationseinrichtungen
abfragen kann. Diese Kosten können
von der aufzunehmenden Energie und vom Zeitpunkt der Energieaufnahme
abhängen. Darüber hinaus
können über eine
der artige Datenverbindung die Ortskoordinaten von Ladestationseinrichtungen
in einem vorgegebenen Bereich, beispielsweise in der Nähe des Aufenthaltsortes
aufgenommen werden. Dabei kann vorgesehen sein, diese erfassten
Ortskoordinaten von Ladestationseinrichtungen im Fahrzeug selbst
zu speichern und bei nachfolgenden Routenplanungen in die Ermittlung der
Route mit einzubeziehen. Diese Daten können insbesondere im Rahmen
des Updates der Datenbasen eines Navigationsgerätes im jeweiligen Fahrzeug übertragen
werden.
-
Um
das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug kostenoptimiert
betreiben zu können,
kann ein Verfahren zum Energiemanagement im Kfz ausgeführt werden,
bei welchem die Nutzung einer Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs
minimiert und der elektromotorisch zurückgelegte Anteil des als Hybridfahrzeug
ausgebildeten Kraftfahrzeugs unter Berücksichtigung der erfassten
Ortskoordinaten der Ladestationseinrichtungen maximiert wird. Das
Motormanagementsystem kann beispielsweise so eingestellt werden,
dass der Betriebsanteil der elektromotorischen Komponenten möglichst
groß ist.
Hierzu wird unter Berücksichtigung
der anfahrbaren Ladestationseinrichtungen eine Route, von welcher
zumindest ein Anfangs- und ein Endpunkt voreingegeben wird, derartig
bestimmt, dass die Ladestationseinrichtungen entlang der bestimmten
Route geografisch so nahe zueinander angeordnet sind, dass ein entleerter
Kurzzeitspeicher wieder aufgeladen werden kann.
-
Dadurch,
dass Informationen betreffend den jeweiligen Ladevorgang und Informationen über Identifizierungsdaten
des geladenen Kraftfahrzeuges ermittelt und in einer Datenbank gespeichert
werden, kann dem Nutzer der Ladestationseinrichtungen der jeweilige
Ladevorgang an seinem Kraftfahrzeug in Rechnung gestellt werden.
Beispielsweise kann eine dem Ladevorgang nachfolgende Datenverarbeitung zur
Inrechnungstellung führen,
wobei dem Nutzer die Kosten beispielsweise von dessen Konto oder über die
Kreditkarte abgebucht werden. Darüber hinaus kann es jedoch auch
vorteilhaft sein, wenn die Kosten für die Energieaufnahme von einer
vor der Nutzung aufzuladende Guthabenkarte oder einem vorher aufzuladenden
Guthabenkonto abgebucht werden. In diesem Fall werden beispielsweise
bei der Verwendung einer Guthabenkarte die jeweiligen Kosten für die Energieaufnahmen
automatisch abgebucht, bis das Guthaben aufgebraucht ist.
-
Um
den Fahrer über
die zu erwartenden Kosten bei der Nutzung einer Ladestationseinrichtung
zu informieren, kann im Fahrzeug eine Anzeigevorrichtung vorgesehen
sein, welche über
eine Datenverarbeitung ermittelt, wie viel Energie aufgenommen werden
kann und wie hoch die Kosten hierfür sind. Dabei kann es auch
zweckmäßig sein,
wenn der Fahrer mittels Benutzereingaben die aufzunehmende Energiemenge
bzw. die hierdurch entstehenden Kosten selbst einzustellen bzw.
die vom System ermittelte Energiemenge und damit die entsprechenden
Kosten verändern
kann. Dabei ist es vorteilhaft, mittels einer Datenverarbeitung
die kumulierten Energiemengen, beispielsweise für eine Fahrt, oder auch für eine vorgegebene
Zeitdauer ermittelt und dem Fahrer angezeigt wird.
-
Aus
Sicherheitserwägungen
kann vorgesehen sein, dass die Ladestationseinrichtung nach der Erfassung
eines sich nähernden
Kraftfahrzeuges, welches einen aufladbaren Energiespeicher aufweist,
zur Abgabe von Energie an das Kraftfahrzeug geschaltet wird. Vorzugsweise
wird das aufzuladende Kraftfahrzeug identifiziert, sodass beispielsweise die
Ladestation an den aufzuladenden Energiespeicher angepasst werden
kann. Information über
den Ladevorgang und das betreffende Kraftfahrzeug können gespeichert
bzw. an eine Zentraleinheit zur Abrechnung weitergegeben werden.
Zur Optimierung der Energieübertragung
von der Ladestation auf das Kraftfahrzeug können relevante Parameter wie
die Geschwindigkeit des Fahrzeuges die relevante Lage der Energieabgabe
Mittel zu dem Energieaufnahmemittel automatisch am Fahrzeug und/oder
an der Ladestation so nachgefahren werden, dass der Energieübertrag
optimiert ist.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einer Ausführungsform
und weiterer erfindungswesentlicher Merkmale unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen erläutert,
wobei
-
1 Primärwicklungen
einer stationären Ladestationseinrichtung
und mehrere, jeweils in einem Fahrzeug angeordnete Sekundärabnehmer
in einer Prinzipskizze,
-
2a Äquiflusslinien
einer Luft-Luftanordnung von Primär- und Sekundärwicklung,
-
2b Äquiflusslinien
einer Luft-Ferritanordnung von Primär- und Sekundärwicklungen,
-
3 die übertragbare
Leistung bei festgelegtem Luftspalt zwischen Primär- und Sekundärwicklung
bei einem beispielhaften Ringspulsystem,
-
4 den
zugehörigen
Wirkungsgrad des in 3 vorausgesetzten magnetischen
Systems,
-
5 die
Komponenten eines beispielhaften kontaktlosen Energieübertragungssystems
und
-
6 die
Ausgangsleistung eines kontaktlosen Energieübertragungssystems mit vorgegebenen Werten
für Spulendurchmesser,
Anzahl der Wicklungen und Primärstrom
zeigt.
-
In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das erfindungsgemäß ausgebildete Kraftfahrzeug
mit einem elektromotorischen Fahrzeugantrieb sowie einem Energiespeicher
zur Bereitstellung der Energie für
den elektromotorischen Fahrzeugantrieb ausgebildet. Als Energiespeicher dient
eine Hochenergiekondensatoreinrichtung, bei welcher mehrere der
als „super
cap" bezeichneten Hochenergiekondensatoren
parallel geschaltet sind. Als Energieaufnahmemittel ist in jedem
Fahrzeug eine als Sekundärabnehmer
arbeitende Spuleneinrichtung vorgesehen, welche mit der Hochenergiekondensatoreinrichtung
elektrisch verbunden ist.
-
1 zeigt
zwei derartige Sekundärabnehmer 10,
die demnach in zwei unterschiedlichen Fahrzeugen angeordnet sind,
welche nicht dargestellt sind. Als Primärwicklung dient ein Linienleiter 20,
der über
eine vorgegebene Strecke wie wenige oder einige zehn Meter in den
Fahrweg 30 eingelassen ist, siehe 1. Wie dargestellt,
können
gleichzeitig mehrere Sekundärabnehmer,
d.h. Fahrzeuge mit elektrischer Leistung versorgt werden. Die in
dem Linienleiter 20 transportierte Energie wird über dessen Magnetfeld
kontaktlos auf die Sekundärabnehmer 10 übertragen
und von diesen den nicht dargestellten Hochenergiekondensatoreinrichtung
zugeführt.
Zwischen dem Linienleiter 20 und den Sekundärabnehmern 10 besteht
ein Luftspalt, welcher durch die Bodenfreiheit der Kraftfahrzeuge
vorgegeben ist und bei der beschriebenen Ausführungsform 20 cm beträgt, wobei
die Anordnung so ausgelegt ist, dass eine Absenkung der Sekundärabnehmer
im Fahrzeug entfallen kann. Typische Äquiflusslinien 13 der
Primär-
und Sekundärspulenanordnung
sind in den 2a, b dargestellt. Während 2a die Verhältnisse bei einer reinen Luftspulenanordnung
zeigt, sind in 2b die Verhältnisse
bei der Nutzung von Ferritelementen bei den Sekundärspulen
angegeben, wie es in dem in 1 dargestellten
Beispiel der Fall ist. Die Nutzung von Ferritelementen ist zu bevorzugen,
da hierdurch der Wirkungsgrad für
die Energieübertragung
verbessert wird. Im Hinblick auf die übertragbare Leistung bei vorgegebenem
Luftspalt zwischen dem Primärleiter
und dem Sekundärleiter
sind prinzipiell keine Grenzen vorgegeben. Die übertragbare Leistung wird durch
die Geometrie (Koppelinduktivität,
Primärwindungszahl)
und elektrischen Größen wie
Primärstrom
und Übertragungsfrequenz
bestimmt. Insofern kann jede erforderliche Leistung bei vorgegebenem Luftspalt übertragen
werden, wenn das Spulensystem und der Primärstrom ausreichend groß sind.
-
Die übertragbare
Leistung für
eine beispielhafte kreisförmige
Spulenanordnung von Primär-
und Sekundärspule
sind in 3 dargestellt, wobei die übertragbare
Leistung P auf das Quadrat der Primärdurchflutung (Np·ip) bezogen ist in Abhängigkeit des Verhältnisses
des Luftspaltes L zwischen Primär- und
Sekundärspule
und dem Durchmesser D der kreisförmigen
Spulenanordnung. Derartige Verhältnisse
können
ohne weiteres auch auf die in 1 angegebene
Linienleiteranordnung übertragen
werden. Der zugehörige
Wirkungsgrad η des
in 3 zugrunde gelegten magnetischen Systems mit kreisförmiger Spulenanordnung
zeigt 4 wieder für
das Verhältnis
von Luftspalt zwischen Primär-
und Sekundärspule
zu dem Durchmesser der kreisförmigen
Spulenanordnung. Wie ersichtlich, beträgt der Wirkungsgrad für die Energieübertragung
bei einem Durchmesser der Spule von D = 800 mm bei einem Verhältnis von Luftspalt-zu-Durchmesser
L/D von < 0,6 über 95 %.
-
Die
einzelnen Komponenten des kontaktlosen Energieübertragungssystems sind in 5 dargestellt.
Die stationäre
Ladestationseinrichtung weist eine Energieversorgung, einen HF-Wechselrichter, sowie
die Primärspule
auf. Im Wechselrichter wird die von der Energieversorgung bereitgestellte
Versorgungsspannung in eine Wechselspannung hoher Frequenz umgewandelt,
welche an die Primärspule angelegt
wird.
-
Im
Kraftfahrzeug ist die Sekundärspule
angeordnet, in welcher das von der Primärspule erzeugte elektromagnetische
Wechselfeld eine Wechselspannung induziert, die die mit einem Gleichrichter
verbunden ist zur Gleichrichtung des Sekundärstroms für den Fall, dass der elektromotorische
Fahrzeugantrieb des Kraftfahrzeugs ein Gleichstrommotor ist. In
dem Fall, in welchem stattdessen ein Drehstrommotor verwendet wird,
ist im Fahrzeug ein Frequenzumrichter angeordnet, welcher die Frequenz des
Sekun därstroms
an den Drehstromantrieb im Fahrzeug anpasst. Als wesentliche Einflussgröße des Betriebsverhaltens
eines derartigen kontaktlosen Übertragungssystems
hat sich die Übertragungsfrequenz
herausgestellt.
-
6 zeigt
die Ausgangsleistung PA für die beiden Übertragungsfrequenzen
von 20 und 100 kH bei einem Spulendurchmesser von 800 mm, einer Primärwicklung
von 30 Windungen und einem Primärstrom
von 50 Ampere in Abhängigkeit
des Verhältnisses
von Luftspalt zu Spulendurchmesser. Wie 6 zeigt,
arbeitet eine erfindungsgemäß gestaltete
stationäre
Ladestationseinrichtung mit einem erfindungsgemäß gestalteten Kraftfahrzeug
bei den angegebenen Verhältnissen
von Luftspalt-zu-Spulendurchmesser so zusammen, dass ohne weiteres
die notwendigen Ausgangsleistungen bereitstehen, um innerhalb von
kürzester
Zeit, hier wenigen Sekunden, eine hohe elektrische Energie in die
im Kraftfahrzeug angeordnete Sekundärspule zu übertragen, von welcher diese
auf den Energiespeicher übertragen
werden kann.
-
Das
erfindungsgemäß ausgebildete
Kraftfahrzeug ist in der beschriebenen Ausführungsform über das Internet mit einer
Datenbank verbunden, von welcher Information über Energiepreise der an seiner
Route befindlichen stationären
Ladestationseinrichtungen abgefragt werden können. Ferner werden über diese
Datenverbindung die Ortskoordinaten von Ladestationseinrichtungen
in einem vorgegebenen Bereich abgefragt und die erfassten Ortskoordinaten
von Ladestationseinrichtungen im Fahrzeug selbst gespeichert, sodass
diese bei nachfolgenden Routenplanungen in die Ermittlung der Route
mit einbezogen werden können.
Diese Daten können
insbesondere im Rahmen des Updates der Datenbasen eines Navigationsgerätes im jeweiligen Fahrzeug übertragen
werden.
-
Um
das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug kostenoptimiert
zu betreiben, wird ein Verfahren zum Energiemanagement im Kfz ausgeführt, bei
welchem die Nutzung der Verbrennungskraftmaschine des Fahrzeugs
minimiert und der elektromotorisch zurückgelegte Anteil des als Hybridfahrzeug
ausgebildeten Kraftfahrzeugs unter Berücksichtigung der erfassten
Ortskoordinaten der Ladestationseinrichtungen maximiert wird. Das
Motormanagementsystem kann beispielsweise so eingestellt werden,
dass der Betriebsanteil der elektromotorischen Komponenten möglichst
groß ist.
Hierzu wird unter Berücksichtigung
der anfahrbaren Ladestationseinrichtungen eine Route, von welcher
zumindest ein Anfangs- und ein
Endpunkt voreingegeben wird, derartig bestimmt, dass die Ladestationseinrichtungen
entlang der bestimmten Route geografisch so nahe zueinander angeordnet
sind, dass ein entleerter Kurzzeitspeicher wieder aufgeladen werden
kann, bevor auf die Verbrennungskraftmaschine geschaltet werden
muss.
-
Dadurch,
dass Informationen betreffend den jeweiligen Ladevorgang sowie Informationen über Identifizierungsdaten
des geladenen Kraftfahrzeuges ermittelt und in einer Datenbank gespeichert
werden, kann dem Nutzer der Ladestationseinrichtungen der jeweilige
Ladevorgang an seinem Kraftfahrzeug in Rechnung gestellt werden.
Dabei wird eine dem Ladevorgang nachfolgende Datenverarbeitung zur
Inrechnungstellung durchgeführt,
wobei dem Nutzer die Kosten von dessen Konto abgebucht werden.
-
Um
den Fahrer über
die zu erwartenden Kosten bei der Nutzung einer Ladestationseinrichtung
zu informieren, ist im Fahrzeug eine Anzeigevorrichtung vorgesehen,
wobei über
eine Datenverarbeitung ermittelt wird, wie viel Energie aufgenommen
werden kann und wie hoch die Kosten hierfür sind. Dabei kann der Fahrer
mittels Benutzereingaben die aufzunehmende Energiemenge bzw. die
hierdurch entstehenden Kosten jedoch alternativ auch selbst einzustellen
bzw. die vom System ermittelte aufzunehmende Energiemenge und damit
die entsprechenden Kosten verändern.
-
Aus
Sicherheitserwägungen
ist vorgesehen, dass die Ladestationseinrichtung nach der Erfassung eines
sich nähernden
Kraftfahrzeuges, welches einen aufladbaren Energiespeicher aufweist, zur
Abgabe von Energie an das Kraftfahrzeug geschaltet wird. Dabei wird
das aufzuladende Kraftfahrzeug identifiziert, sodass die Ladestation
an den aufzuladenden Energiespeicher angepasst werden kann. Information über den
Ladevorgang und das betreffende Kraftfahrzeug werden gespeichert
bzw. an eine Zentraleinheit zur Abrechnung weitergegeben. Zur Optimierung
der Energieübertragung
von der Ladestation auf das Kraftfahrzeug werden die Geschwindigkeit
des Fahrzeuges und die relevante Lage der Energieabgabemittel zu
dem Energieaufnahmemittel automatisch am Fahrzeug und/oder an der
Ladestation nachgestellt.
-
In
einer nicht dargestellten Ausführungsform sind
sowohl ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug als
auch eine erfindungsgemäße Ladestationseinrichtung
zur Rückspeisung überschüssiger elektrischer
Energie vom Fahrzeug in das Versorgungsnetz ausgebildet. Hier entnehmen
die Ladestationen ihre Energie aus diesem Versorgungsnetz zur Versorgung
eines Kraftfahrzeuges bzw. speisen die Ladestationen die vom Fahrzeug
erhaltene Energie in das Versorgungsnetz ein.
-
Dabei
kann das Kraftfahrzeug ein Mittel zur Erzeugung von elektrischer
Energie beim Abbremsen des Fahrzeuges aufweisen.
-
Wenn
etwa beim Fahrbetrieb beim Abbremsen auf längeren Gefällstrecken durch die bei der Umwandlung
der kinetischen Energie des Fahrzeuges erzeugte elektrische Energie
die Zwischenspeichermöglichkeiten
im Fahrzeug übersteigt,
kann diese elektrische Energie an den Ladepunkten in das Netz rückgespeist
werden. Ein ähnliches
Verfahren kann bei längerer
Ruhezeit des Fahrzeuges durchgeführt
werden, z.B. wenn das Fahrzeug am Zielpunkt für längere Zeit abgestellt werden
soll. Auch hier kann zur Vermeidung von Energieverlusten die elektrische
Energie im Kurzzeitenergiespeicher vom Fahrzeug in das Netz zurückgespeist
werden.
-
Die Übertragung
der Energie von einem Kraftfahrzeug auf eine Ladestation kann dabei
mit den gleichen oben beschriebenen Mitteln ausgeführt werden,
mit welchen Energie von einer Ladestation auf das Fahrzeug übertragen
wird.
-
- 10
- Sekundärabnehmer
- 11
- Ferritkern
- 12
- Sekundärspule
- 13
- Äquiflusslinie
- 20
- Linienleiter
- 30
- Fahrbahn
- 40
- Energieversorgung
- 50
- HF-Wechselrichter
- 60
- Primärspule
- 70
- Sekundärspule
- 80
- Gleichrichter
- 90
- Gleichstrommotor
- 100
- Frequenzumformer
- 110
- Wechselstrommotor