DE102006002329A1 - Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf die Fronthaube eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf die Fronthaube eines Kraftfahrzeuges Download PDF

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Abstract

Bei derartigen Kraftfahrzeugen ist typischerweise die Fronthaube im hinteren windschutzscheibenseitigen Bereich über zwei Haubenscharniere (1) am Vorderwagen angeschlagen, wobei jedes Haubenscharnier (1) ein Scharnieroberteil (2), an dem die Fronthaube befestigt ist und ein mit ihm über Scharniergelenke (4) verbundenes Scharnierunterteil (3), das mit der Karosse des Vorderwagens verbunden ist, aufweist. DOLLAR A Dieser windschutzscheibenseitige Bereich fügt einer aufprallenden Person besonders schwere Verletzungen zu. DOLLAR A Um diesen Bereich zu entschärfen, ist es bekannt, die Haubenscharniere sensorgesteuert aktiv aufzustellen. DOLLAR A Die Erfindung sieht ein vereinfachtes System vor, bei dem unterhalb bzw. integriert in dem Scharnierunterteil eine nachgebende Lagerung ausgebildet ist, welche die Fronthaube unter permanenter Vorspannung hält, indem das Scharnier in Richtung Fronthaube auf Anschlag gehalten wird und nur im Falle einer Kollision durch die nachgebende Lagerung nach unten ausweichen kann.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf die Fronthaube eines Kraftfahrzeuges, welche im hinteren windschutzseitigen Bereich über Haubenscharniere am Vorderwagen angeschlagen ist, wobei jedes Haubenscharnier ein Scharnieroberteil, an dem die Fronthaube befestigt ist und ein mit ihm über Scharniergelenke verbundenes Scharnierunterteil, das mit der Karosse des Vorderwagens verbunden ist, aufweist.
  • Jährlich ereignen sich zahlreiche Unfälle, bei denen Fußgänger, seien es Kinder oder Erwachsene bzw. Zweiradfahrer oder Skater, von einem Kraftfahrzeug angefahren und auf dessen Front- oder Motorhaube sowie gegen die Windschutzscheibe geschleudert werden. Dabei ist insbesondere der Kopf sowie der Oberkörper eines erwachsenen Fußgängers bzw. Zweirad-Fahrers gefährdet, da dieser bei einem Zusammenprall mit einem Kraftfahrzeug, wie Crash-Versuche und auch die Erfahrungen gezeigt haben, etwa im hinteren, relativ harten Bereich auf der Fronthaube am Übergang zur Windschutzscheibe aufschlägt und dabei erheblich verletzt wird.
  • Die Automobilindustrie arbeitet intensiv an diesem Problem und entwickelt Schutzvorrichtungen, die einen gewissen Aufprallschutz gewährleisten und die verunfallten Personen gegen besonders schwere Verletzungen schützen.
  • Es sind in der Patentliteratur eine Reihe von konstruktiven Lösungen für derartige Schutzvorrichtungen bekannt geworden. Ein typisches Beispiel sind die Schutzvorrichtungen, die nach dem Prinzip des aktiven Aufstellens der Fronthaube, insbesondere im Bereich des Haubenscharnieres arbeiten. Diese Schutzvorrichtungen weisen ein Aufstellelement, auch Aktor genannt, auf, welches aus einem karosseriefesten Gehäuse und einem darin mittels eines Energiespeichers aufstellbar gehalterten, mit der Fronthaube verbundenen Hubelement besteht. Im Grundzustand wird das Hubelement durch eine Haltevorrichtung in der abgesenkten Ruhelage gehalten; im Gefahrenfall wird es gesteuert durch eine Sensorik unter Auslösen der Haltevorrichtung mittels eines Aktuators um einen vorgegebenen Hub aufgestellt. Als Energiespeicher dienen dabei insbesondere vorgespannte Druckfedern. Der Aktuator arbeitet typischerweise mit einem pyrotechnischen Treibsatz.
  • Vorgenannte Schutzvorrichtungen nach dem Prinzip der aktiven Fronthaube, wie sie z.B. stellvertretend für viele Schriften durch die DE 197 12 961 A1 bekannt geworden sind, entschärfen den vorgenannten harten Übergangsbereich zur Windschutzscheibe, indem sie ihn nachgebender gestalten. Dadurch, dass nämlich die Fronthaube bei der von einem Aufprall-Sensor erfassten Kollsion mit einem Fußgänger in eine gegenüber ihrer Ruhe- d.h. Normalfallstellung angehobene Aufprallstellung nachgebend verstellt wird, wird ein beim Brust- oder Kopfaufprall des Fußgängers im Sinne eines günstigeren Energieabbaues zur Wirkung kommender Deformationsweg der Fahrzeugkarosserie geschaffen, der für verringerte Kopf- und Brustverzögerungen und damit für geringere Verletzungsrisiken sorgt.
  • Weitere Schutzvorrichtungen nach dem Prinzip der aktiven Fronthaube sind durch die DE 10 2004 002 213 , DE 103 14 433 und die DE 102 43 497 bekannt geworden.
  • Bei allen aktiven Systemen mit Aufstellen der Fronthaube besteht das Problem in der Abstimmung zwischen Sensorik und dem Aktuator. Ist die Sensorik zu fein eingestellt, kann es zu Fehlauslösungen kommen, die Fronthaube schnellt nach oben, der Fahrer erschreckt sich bzw. ist irritiert, was die Gefahr eines Unfalls infolge einer Fehlauslösung erhöht. Zudem verfügen die meisten Systeme über keine Reversierungsmöglichkeit, so dass die Sicht bis zum Erreichen einer Fachwerkstatt, die den aktiven Fußgängerschutz reversieren kann, deutlich eingeschränkt ist, bzw. es gar nicht möglich ist mit dem Fahrzeug weiter zu fahren, so dass der Wagen abgeschleppt werden muss. Ist die Sensorik zu grob eingestellt und löst das System bei einer Fußgängerkollsion nicht aus, kann es zu nicht unerheblichen Schadenersatzforderungen seitens des Fußgängers kommen. Hinzu kommt, dass durch die Notwendigkeit, eine aufwändige Sensorik in Verbindung mit einem Aktuator sowie eine Reversiereinrichtung für das aufgestellte Schutzsystem vorsehen zu müssen, das aktive Aufprallschutzsystem relativ teuer ist.
  • Aufgrund des erhöhten Kostendrucks in der Automobilindustrie wird daher immer stärker nach Schutz-Systemen gesucht, die eine kostengünstige Alternative zu den aktiven Schutzsystemen darstellen.
  • Es sind daher auch sogenannte passive Systeme bekannt geworden, die bereits durch ihre Ausbildung ohne aktive Maßnahmen im Crashfall eine Schutzfunktion sicherstellen. So zeigt die DE 103 42 717 A1 eine Aufprall-Schutzvorrichtung im Scharnierbereich der Fronthaube, bei welcher zwischen dem Haubenscharnier und dessen Anbringung an der Karosserie ein plastisch verformbares Energie-Absorberelement angeordnet ist. Ein derartiges Absorberelement weist eine „harte", weil steile Kraft/Weg-Kennlinie auf, die einen kontinuierlichen Abbau der Aufprallenergie, d.h. eine entsprechende Verzögerung des Körpers der aufprallenden Unfallperson, nicht leisten kann.
  • Es ist durch die DE 103 51 044 A1 eine weitere passive Schutzvorrichtung bekannt geworden, bei welcher das karosserieseitige Schließelement des Haubenschlosses über ein Deformationselement mit der Karosserie verbunden ist. Das Deformationselement kann dabei sowohl elastisch verformbar sein, wie z.B. durch Federn, als auch plastisch verformbar sein. Um betriebliche Lageveränderungen des Deformationselementes zu vermeiden, ist im bekannten Fall eine Sperreinrichtung vorgesehen, die bei Geschwindigkeiten unterhalb einer definierten Mindestgeschwindigkeit und/oder oberhalb einer definierten Maximalgeschwindigkeit das Deformationselement verriegelt. Es ist zwar ferner in der vorgenannten Schrift angegeben, dass dieses Prinzip des geschwindigkeitsabhängigen Verriegelns des Deformationselementes auch bei Scharnieren angewendet werden kann, jedoch fehlen insoweit jedwelche Hinweise auf die konkrete Ausbildung der Scharniere.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs bezeichnete Vorrichtung für einen Aufprallschutz im Bereich der hinteren Fronthaube so auszubilden, dass ein absolut zuverlässiger, jederzeit einsatzbereiter Fußgängerschutz gewährleistet ist, der keine Sensorik und keinen Aktuator und der keine geschwindigkeitsabhängig wirksame Sperr- bzw. Verriegelungseinrichtung benötigt und damit kostengünstig herzustellen ist.
  • Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einer Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf die Fronthaube eines Kraftfahrzeuges, welche im hinteren windschutzseitigen Bereich über Haubenscharniere am Vorderwagen angeschlagen ist, wobei jedes Haubenscharnier ein Scharnieroberteil, an dem die Fronthaube befestigt ist und ein mit ihm über Scharniergelenke verbundenes Scharnierunterteil, das mit der Karosse des Vorderwagens verbunden ist, aufweist gemäß der Erfindung dadurch, dass dem Scharnierunterteil eine gegenüber der Karosse des Vorderwagens einseitig nach unten elastisch nachgebende Lagerung zugeordnet ist, welche mittels eines karosseriefesten Anschlages die Fronthaube ständig höhenbegrenzt unter permanenter Vorspannung hält und durch welche bei einem Aufprall einer Person die Fronthaube mit dem Haubenscharnier selbsttätig unter Absorption von Aufprallenergie in Richtung des Raumes unterhalb der Fronthaube bewegbar ist.
  • Durch die Erfindung wird daher auf konstruktiv sehr einfache und damit kostengünstige Weise ein sogenanntes passives Schutzsystem ohne Sensorik und Aktuator geschaffen, welches die Fronthaube nicht, wie im Stand der Technik, bei einem drohenden Unfall über die Brüstungslinie des Vorderwagens aufstellt, sondern welches für eine elastisch nachgebende Lagerung der Haubenscharniere sorgt, derart, dass bei einem Unfall die Fronthaube durch das Gewicht der aufprallenden Person-selbsttätig elastisch nachgebend in den Raum unterhalb der Fronthaube verlagerbar ist. Dadurch, dass die Fronthaube ständig unter permanenter Vorspannung gehalten wird, ist auch keine geschwindigkeitsabhängige Verriegelung notwendig.
  • Die erfindungsgemäße passive Schutzvorrichtung kann auch als zusätzliche Komponente zu anderen passiven Systemen gesehen werden. So kann z.B. der positive Effekt einer nachgebend konstruierten Fronthaube durch die erfindungsgemäße Vorrichtung noch verstärkt werden.
  • Die Einsetzbarkeit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung setzt voraus, dass ein genügender Freiraum unterhalb der Fronthaube zur Verfügung steht. Sicherheitsaspekte haben dabei generell dazu geführt, dass mittlerweile auch designtechnische Fragen in den Hintergrund treten, und die Automobilfirmen bereit sind den Motorblock abzusenken, so dass genügend Knautschzone zwischen der Fronthaube und dem Motorblock entsteht, und damit auch passive Systeme eingesetzt werden können.
  • Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet sowie ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung.
  • Anhand eines in den Zeichnungen in verschiedenen Ansichten dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert.
  • Es zeigen:
  • 1 in einer isometrischen Totalansicht das erfindungsgemäße Scharnier mit integrierter passiver Schutzvorrichtung,
  • 2 das Scharnier mit integrierter Schutzvorrichtung gemäß 1, jedoch mit weggebrochener Vorderseite der Scharnieraufnahme zur Verdeutlichtung der federnden Lagerung des Scharniers,
  • 3 das Scharnier mit integrierter Schutzvorrichtung nach 1, jedoch in einer schematisierten Seitenansicht, und
  • 4 das Scharnier mit integrierter Schutzvorrichtung entsprechend 2, jedoch in einer Längsschnitt-Darstellung.
  • Die Figuren zeigen ein konventionelles Haubenscharnier 1 für den windschutzseitigen Anschlag der Fronthaube eines Kraftfahrzeuges am Vorderwagen mit der erfindungsgemäß integrierten Personen-Aufprallschutzvorrichtung. Das Ausführungsbeispiel zeigt dabei ein Viergelenkscharnier mit einem Scharnieroberteil 2 und einem Scharnierunterteil 3, das über zwei Scharnierhebel 4 mit dem Scharnieroberteil verbunden ist. Die Erfindung kann jedoch auch bei einem Eingelenk-, Zweigelenk-, oder einem anderen Mehrgelenkscharnier Anwendung finden.
  • Das Scharnieroberteil 2 ist über entsprechende Befestigungslöcher 2a mit der nicht dargestellten Fronthaube verschraubt.
  • Das Scharnierunterteil 3 ist in einer Aufnahme 5 gehaltert, welche in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Form eines brillenartigen Topfes hat. Diese Aufnahme des Scharnierunterteils wird über an beiden Enden angebrachte Langlöcher 5a mit der Karosse des Vorderwagens fest verbunden, typischerweise verschraubt. In dieser fahrzeugfest angebrachten Aufnahme 5 ist das Scharnierunterteil 3 für eine vorgegebene Strecke vertikal beweglich gehaltert. Je nach Ausbildung des Scharnierunterteiles, der gewählten Federtypen und der Gegebenheiten im Raum unterhalb der Fronthaube besitzt die Aufnahme 5 eine andere, angepasste Konfiguration.
  • In den beiden brillenartigen Ausformungen des Topfes ist jeweils eine Druckschraubenfeder 6 aufgenommen, die sich mit einem Ende am Boden 5b der Aufnahme 5 und sich mit ihrem anderen Ende in einer Ausnehmung 3a des Scharnierunterteils 3 abstützt, wobei die Ausnehmung zugleich der Führung der Druck-Schraubenfeder dient.
  • An der Aufnahme 5 ist ferner ein Anschlagbolzen 7 angebracht, der in Wirkverbindung mit zwei an dem Scharnierunterteil angebrachten bzw. angeformten Scharnieranschlägen steht, einem oberen Scharnieranschlag 8 für die Begrenzung der Vertikalbewegung des Scharnierunterteiles (und damit des gesamten Scharnieres) nach oben und einem unteren Scharnieranschlag 9 für die Begrenzung der Vertikalbewegung des Scharnierunterteils nach unten. Es versteht sich, dass diese Anschläge 8, 9 in Verbindung mit dem Anschlagbolzen auch auf andere Weise konstruktiv gestaltet werden können.
  • Das erfindungsgemäße Scharnier 1 mit integrierter Schutzvorrichtung steht daher unter permanenter Vorspannung der Druckfedern 6. Das Scharnier kann infolge des oberen Scharnieranschlages 8 in Verbindung mit dem karosseriefest angebrachten, im Gegensatz zu einem aktiven System nicht auslösbaren Anschlagbolzen 7 nach oben nicht auszuweichen, wobei die vertikale Position dieses Anschlages 8 so gewählt und auf den Anschlagbolzen 7 abgestimmt ist, dass die Fronthaube ihre Normallage bündig mit der Brüstungslinie des Vorderwagens einnimmt.
  • Die Federkraft der beiden Druckfedern ist dabei so groß gewählt, dass die Fronthaube bei normalem Fahrbetrieb nicht nach unten schwingen kann. Nur in dem Fall, wenn eine Person bei einem Aufprall in Kontakt mit der Fronthaube kommt, kann die Federkraft überwunden werden. Kommt es daher zu einem Aufprall einer Person auf die hinteren Bereiche der Fronthaube, kann diese aufgrund der nachgebenden Lagerung des Scharniers in Richtung des Raumes unterhalb der Fronthaube, typischerweise des Motorraums abtauchen. Dabei werden die Druckfedern 6 komprimiert, das Scharnierunterteil 3 verliert den Kontakt zum oberen Scharnieranschlag 8 und wird aufgrund der Kollisionskraft nach unten gedrückt, wobei eine Begrenzung der Eintauchtiefe des Scharnierunterteils durch den unteren Scharnieranschlag 9 gegeben ist. Der untere Scharnieranschlag kann dabei grundsätzlich auch durch den Boden 5b der Aufnahme 5 ersetzt werden, an dem der mittlere Steg zwischen den beiden Ausnehmungen 3a im Scharnierunterteil 3 bei Belastung anschlägt.
  • Ist die Aufschlagsituation vorbei, wird durch die vorgespannten Druckfedern 6 das Scharnier 1 wieder in seine Ausgangslage gebracht, wobei der Anschlagbolzen 7 dann wieder in Kontakt mit dem oberen Scharnieranschlag 8 tritt.
  • Die Fronthaube sitzt nach der Kollision an der gleichen Stelle wie vor der Kollision, so dass, je nach Unfallschwere, die Fachwerkstatt ohne Hilfe zur Reparatur aufgesucht werden kann, und ohne dass eine nach oben geschnellte Fronthaube die Sicht beeinträchtigen würde.
  • Kommt das Scharnier 1 in Fahrzeugen zum Einsatz, die kein passives Schutzsystem erhalten sollen, können weitere Langlöcher 3b im Scharnierunterteil 3 zur direkten Befestigung des Scharnieres an der Fahrzeugkarosse genutzt werden; hierbei spielt es dann keine Rolle, ob die Aufnahme 5 für das Scharnierunterteil 3 mit verbaut wird oder nicht. Durch diese Ausbildung des Scharnierunterteils als sog. Gleichteil wird die Logistik kostensparend vereinfacht.
  • Für die Aufnahme 5 des Scharnierunterteils 3 stehen die verschiedensten Materialien zur Verfügung, wie Stahl, Aluminium, Kunststoff oder auch eine Kombination der verschiedenen Werkstoffe. So ist z.B. die Herstellung aus einem Hybridwerkstoff (Kunstoff mit einem Stahleinleger) besonders wirtschaftlich und kann bei geringem Gewicht die Festigkeitsanforderungen erfüllen.
  • Das Scharnier 1 kann als ein modular aufgebautes Fußgängerschutzsystem ausgebildet sein. Findet das Scharnier auf verschiedenen Fahrzeugplattformen Verwendung, so machen die unterschiedlichen Gewichte der Fronthauben es notwendig, dass die Federn der Scharnierlagerung unterschiedlich ausgelegt werden. So ist es auf einfachste Weise möglich, unter Verwendung verschiedener Federstärken und ohne weitere Bauteiländerungen am Scharnieraufbau, verschiedenste Fahrzeugplattformen zu bedienen.
  • Es können unterschiedlichste nachgiebige Lagerungen zum Einsatz kommen, wie z.B. Druckfedern (wie dargestellt), Spiralfedern, Schenkelfedern oder Gummifedern. Die Zahl der Federn bestimmt sich nach den jeweiligen konstruktiven Gegebenheiten in der Aufnahme 5 und der notwendigen Federkraft. Das Vorsehen von zwei Federn 6 in der dargestellten Ausführungsform ist daher nur als Beispiel zu verstehen. Ferner kann die Aufnahme des Scharnierunterteils auch mit einem komprimierbaren Medium, wie z.B. Gas, insbesondere Luft, gefüllt sein.
  • Auch mit dieser Ausführungsform kann das nachgebende Verhalten je nach Befüllungsgrad gesteuert werden, ähnlich wie bei der Befüllung der Gasdruckfedern bei einer Kraftfahrzeug-Hecklappe. Somit ergeben sich auch bei dieser Version die oben beschriebenen Vorteile einer modularen Ausführungsform.
  • In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Integration der Schutzvorrichtung in dem Haubenscharnier in der Weise vollzogen worden, dass unterhalb des Scharnierunterteils 3 eine elastisch nachgebende Lagerung in der Aufnahme 5 vorgesehen ist. Grundsätzlich kann die elastisch nachgebende Lagerung auch in dem Scharnierunterteil selbst ausgebildet sein.
  • 1
    Haubenscharnier
    2
    Scharnieroberteil
    2a
    Befestigungslöcher
    3
    Scharnierunterteil
    3a
    Ausnehmungen
    3b
    Langlöcher
    4
    Scharnierhebel
    5
    Aufnahme (des Scharnierunterteils)
    5a
    Langlöcher
    5b
    Boden
    6
    Druckfeder
    7
    Anschlagbolzen
    8
    Oberer Scharnieranschlag
    9
    Unterer Scharnieranschlag

Claims (10)

  1. Vorrichtung zum Schutz von Personen bei einem Frontalaufprall auf die Fronthaube eines Kraftfahrzeuges, welche im hinteren windschutzseitigen Bereich über Haubenscharniere (1) am Vorderwagen angeschlagen ist, wobei jedes Haubenscharnier (1) ein Scharnieroberteil (2), an dem die Fronthaube befestigt ist und ein mit ihm über Scharniergelenke (4) verbundenes Scharnierunterteil (3), das mit der Karosse des Vorderwagens verbunden ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Scharnierunterteil (3) eine gegenüber der Karosse des Vorderwagens einseitig nach unten elastisch nachgebende Lagerung zugeordnet ist, welche mittels eines karosseriefesten Anschlages (7, 8) ständig die Fronthaube höhenbegrenzt unter permanenter Vorspannung hält und durch welche bei einem Aufprall einer Person die Fronthaube mit dem Haubenscharnier selbsttätig unter Absorption von Aufprallenergie in Richtung des Raumes unterhalb der Fronthaube bewegbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine karosseriefest angebrachte Aufnahme (5) für das Scharnierunterteil (3) vorgesehen ist, und zwischen Aufnahme (5) und Scharnierunterteil (3) die elastisch nachgebende Lagerung des Scharniers (1) ausgebildet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elastisch nachgebende Lagerung des Scharniers (1) integriert in dem Scharnierunterteil (3) ausgebildet ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die elastisch nachgebende Lagerung des Scharniers (1) durch mindestens eine Feder (6) gebildet ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder durch eine Schraubenfeder (6) gebildet ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schraubenfedern (6) längsbeabstandet vorgesehen sind, welche sich einerseits in Ausnehmungen (3a) des Scharnierunterteils (3) und andererseits bodenseitig an der Aufnahme (5), die als brillenartiger Topf ausgebildet ist, abstützen.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder durch eine Spiralfeder oder eine Schenkelfeder oder eine Blattfeder oder eine Gummifeder gebildet ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die elastisch nachgebende Lagerung des Scharniers (1) durch eine Komponente gefüllt mit einem kompressiblen Medium gebildet ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 2 und einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aufnahme (5) ein Anschlagbolzen (7) karosseriefest angebracht ist und an dem Scharnierunterteil (3) zwei Anschläge (8, 9) zur Begrenzung der vertikalen Verschiebbarkeit des Scharniers angebracht oder angeformt sind.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnier als modular aufgebautes Personen-Schutzsystem ausgebildet ist.
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