DE102006001592A1 - Gelenkorthese sowie Verfahren zur Herstellung einer Gelenkorthese - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Gelenkorthese (100, 200) mit einer Gelenkeinheit (1) und Formteilen (50, 60), die oberhalb und unterhalb einer Gelenkachse (2) der Gelenkeinheit (1) an dem Orthesenträger fixierbar sind, wobei die Gelenkeinheit (1) oberhalb und unterhalb der Gelenkachse (2) Schenkel (10, 20) aufweist, an denen die Formteile (50, 60) befestigt sind. Die Schenkel (10, 20) als einander gegenüberliegende Blattstreifen (11, 12, 21, 22) ausgebildet sind, zwischen denen das Formteil (50, 60) gehalten ist. Die Blattstreifen (11, 12, 21, 22) weisen Befestigungseinrichtungen (13, 23) zur formschlüssigen Verbindung der Formteile (50, 60) mit den Blattstreifen (11, 12, 21, 22) auf. Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung einer Gelenkorthese, bei dem je ein Formteil formschlüssig und verlagerbar an je einem Schenkel befestigt wird, die Gelenkorthese an dem Orthesenträger provisorisch angelegt und angepasst wird und die Formteile in ihrer vorgesehenen Endstellung an den Schenkeln fixiert werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Gelenkorthese mit einer Gelenkeinheit und Formteilen, die oberhalb und unterhalb einer Gelenkachse der Gelenkeinheit an dem Orthesenträger fixierbar sind, wobei die Gelenkeinheit oberhalb und unterhalb der Gelenkachse Schenkel aufweist, an denen die Formteile befestigt sind sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Gelenkorthese.
  • Gelenkorthesen dienen dazu, den vorhandenen Bewegungsapparat eines Menschen zu unterstützen, beispielsweise und eine korrekte Zuordnung der durch das Gelenk verbundenen Knochen zueinander zu gewährleisten. Ebenso kann es möglich sein, dass die Gelenkorthese einen Bewegungsumfang eines Gelenkes limitiert.
  • Aus dem Stand der Technik sind vielfältige Ausführungsformen von Gelenkorthesen bekannt. So gibt es vollständig aus Metall aufgebaute Orthesen, die über Riemen an dem Orthesenträger festgeschnallt werden. Diese sind relativ unkomfortabel und aufgrund der streifenartigen Ausgestaltung der oberhalb und unterhalb der Gelenkachse angeordneten Schenkel schwierig an dem Orthesenträger zu fixieren.
  • Insbesondere bei Knieorthesen existieren Ausführungsformen, bei denen in Standardgrößen vorhandene, gepolsterte Gelenkrahmen über einstellbare Riemen oberhalb und unterhalb des Kniegelenks fixiert werden.
  • Weiterhin ist es bekannt, von einem Körperteil oder von dem Bereich des Körpers, der durch die Gelenkorthese unterstützt werden soll, ein Gipspositiv anzufertigen und dieses Positiv mit einer Kunststoffplatte zu überziehen. Vor dem Überzug mit der Kunststoffplatte werden die anzubringenden Gelenke oder auch Gelenkdummys auf den Gipspositiv angebracht. Anschließend werden die Schalen, die an dem Orthesenträger zu befestigen sind, ausgeschnitten und das Gelenk an den Schalen angebracht. Dies erfordert eine genaue Ausrichtung der Gelenke bereits bei der Anordnung an dem Gipspositiv. Alternativ ist es möglich, erst die Schalen auf dem Gipspositiv ohne die Gelenke oder Gelenkdummys herzustellen und anschließend von außen die Schienen, die an dem Gelenk als massive Stäbe ausgebildet sind, anzuschrauben.
  • Diese Techniken sind in der Dicke aufbauend, so dass es notwendig ist, die Gelenke insgesamt dünn zu gestalten, um die Tragbarkeit zu gewährleisten. Weiterhin ist die Ausrichtung der Gelenke an den Schalen oder Formteilen an dem Gipsmodell schwierig und kann zu Fehlstellungen der Orthese führen.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkorthese bereitzustellen, die einfach und preisgünstig herzustellen ist und trotz eines flachen Aufbaus in der Lage ist, hohe Kräfte zu übertragen. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein preisgünstiges Herstellverfahren bereitzustellen, mit dem eine gut anpassbare Gelenkorthese ohne aufwendige Hilfsmittel herzustellen ist.
  • Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch eine Gelenkorthese mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu deren Herstellung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
  • Die erfindungsgemäße Gelenkorthese mit einer Gelenkeinheit und Formteilen, die oberhalb und unterhalb einer Gelenkachse der Gelenkeinheit an dem Orthesenträger fixierbar sind, wobei die Gelenkeinheit oberhalb und unterhalb der Gelenkachse Schenkel aufweist, an denen die Formteile befestigt sind, sieht vor, dass die Schenkel als einander gegenüberliegende, paarweise Blattstreifen ausgebildet sind, zwischen denen das Formteil gehalten ist. Die Blattstreifen und damit die Gelenkschenkel weisen Befestigungseinrichtungen zur formschlüssigen Verbindung der Formteile mit den Blattstreifen auf. Durch die außen liegenden Blattstreifen können trotz geringer Materialstärke hohe Biegemomente übertragen werden, so dass ein flach bauendes Gelenk und damit eine an der Körperkontur nahe anliegende Gelenkorthese bereitgestellt werden kann. Das Gelenk wird unmittelbar an den Formteilen angebracht, die ohne ein Gelenkdummy erstellt werden können, was eine schnelle Herstellung ohne aufwendige Fixierung von Gelenkdummys an Gipspositiven zulässt.
  • Bevorzugt sind die Blattstreifen sowie die Gelenkeinheit aus Metall ausgebildet, die neben einer hohen Zugfestigkeit eine hohe Haltbarkeit und gleichzeitige leichte Bearbeitbarkeit aufweisen. Die Gelenkeinheit kann als ein vorgefertigtes Bauteil bereitgestellt sein.
  • Die Befestigungseinrichtungen sind bevorzugt als zueinander fluchtende Ausnehmungen oder Löcher in den Blattstreifen ausgebildet, so dass eine einfache Befestigung der Formteile an den Gelenkschenkeln zwischen den Blattstreifen über Schrauben oder Nieten möglich ist. Die Ausnehmungen oder Löcher sind in Längserstreckung der Schenkel voneinander beabstandet.
  • Eine weitere günstige Variante sieht vor, dass die Formteile aus einem Kunststoff, insbesondere einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt sind. Zur Herstellung der Formteile werden Kunststoffplatten auf einem Gipspositiv aufgelegt und angeformt. Aufgrund der aus Stabilitätsgründen notwendigen Materialstärke des thermoplastischen Kunststoffes und dem daraus resultierenden Mindestabstand der Blattstreifen oder Bleche wird eine ausreichende Stabilität sowohl bei einer unilateralen als auch einer bilateralen Anordnung von Gelenkeinheiten an den Formteilen zur Un terstützung des Gelenkes ermöglicht. Die Materialstärke der Blattstreifen beträgt ungefähr 1 mm. Für eine sehr schmale Formschale ist es möglich, diese auch aus Karbonfasern oder Glasfasern herzustellen, hierfür sind in aller Regel Zwischenstücke zur Anpassung an den Abstand der Blattstreifen zueinander vorzusehen.
  • Eine einfache Art und Weise der Befestigung der Formteile an der Gelenkeinheit sieht ein Verschrauben vor. Dies hat den Vorteil, dass Gelenkeinheiten mehrfach verwendet werden können, auch wenn die Formteile aufgrund von Wachstum oder aus anderen Gründen ausgetauscht werden müssen oder können. Insbesondere kann die Orthese als Hüft- oder Kniegelenksorthese ausgebildet sein. Durch die Anordnung der jeweils außen liegenden Blattstreifen auf der Außenseite des Formteiles können trotz geringer Materialstärke hohe Biegemomente übertragen werden. Durch die Anordnung der Blattstreifen jeweils auf den äußeren Oberflächen der Formteile ist eine variable Positionierung der Gelenkeinheit an den Formteilen einfach möglich, da keine vorgeformten Strukturen in den Formteilen berücksichtigt werden müssen. Aufgrund der geringen Materialstärke der Blattstreifen wird auch bei einer Montage auf den jeweiligen Außenseiten der Formteile ein insgesamt flacher Aufbau der Gelenkorthese sichergestellt.
  • Unabhängig von einer unilateralen oder bilateralen Anordnung kann in der Gelenkeinheit ein Sperrhebel vorgesehen sein. Ebenfalls können Anschläge zur Begrenzung des Beugewinkels in der Gelenkeinheit integriert sein. Um hohe Biegemomente aufnehmen zu können, weist die Gelenkeinheit zumindest ein doppelreihiges Kugellager auf, das gleichzeitig eine leichtgängige Verschwenkbarkeit der Formteile um die Drehachse gewährleistet.
  • Die Blattstreifen können unterschiedliche Formen aufweisen, beispielsweise L-förmig, T-förmig oder Y-förmig ausgebildet sein oder andere Abkragungen oder Ausleger aufweisen, die sich von der Gelenkeinheit oder einem Arm in Längserstreckung der unterstützten Gliedmaße erstrecken.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Gelenkorthese sieht vor, dass die Formteile formschlüssig und dennoch verlagerbar an je einem Schenkel befestigt werden. Anschließend wird die teilmontierte Orthese an dem Patienten provisorisch angelegt und individuell angepasst. Dabei können Justiermaßnahmen vorgenommen werden. Eine drehbare Lagerung der Formteile an den Schenkeln und gegebenenfalls eine verschiebliche Lagerung über Langlöcher kann dies bewirken. Nach der Positionierung der Formteile in ihren Endstellungen werden die Formteile an den Schenkeln fixiert. Zur vorläufigen Positionierung der Formteile an den Schenkeln ist es vorgesehen, dass diese zunächst nur an einer Befestigungseinrichtung, beispielsweise Montagelöchern, angeschraubt werden, so dass eine hochpräzise Ausrichtung, wie sie an einem Gipsmodell stattfinden muss, nicht notwendig ist. Die Endanpassung und Endmontage findet an dem Patienten oder Orthesenträger statt, wobei auch Wünsche des Patienten berücksichtigt werden können.
  • Die Formteile werden vorzugsweise von einem Gipspositiv des Patienten bzw. der Gliedmaßen des Patienten abgenommen, wobei vorgesehen ist, dass zunächst ein Formteilrohling hergestellt wird, der sich beiderseits über das von der Gelenkorthese zu unterstützende Gelenk erstreckt. Bei einer Knieorthese würde der Formteilrohling somit den Oberschenkel und den Unterschenkel überdecken. Aus dem Formteilrohling wird der Gelenkbereich herausgeschnitten. Ebenfalls wird der Rohling in ein Oberteil und ein Unterteil getrennt, aus denen dann die endgültigen Formteile gefertigt werden; die Formgestaltung der Formteile wird dann im Hinblick auf eine möglichst stabile und komfortable Befestigung an dem Patienten erfolgen. Eine preiswerte, leicht zu handhabende und leichte Variante sieht vor, dass die Formteile aus Kunststoff, insbesondere einem Thermoplasten hergestellt werden und dass die Blattstreifen der Schenkel auf den Außenseiten und Innenseiten der Formteile angeordnet und befestigt werden. Auf der Innenseite wird zur Erhöhung des Komforts eine Polsterung aufgebracht, insbesondere ein Schaumstoff. Sofern eine Verschraubung oder eine Vernietung vorgesehen ist, erstreckt sich die Polsterung sowohl über den Blattstreifen als auch über das Befestigungsmittel, also die Schraube bzw. den Schraubenkopf und den Niet.
  • Die Blattstreifen der Schenkel können der Kontur der Formteile folgend verformt werden. Die Verformung kann vor der Endbefestigung der Schenkel an den Formteilen erfolgen, wobei bei einer Ausbildung der Gelenkeinheit aus Metall, insbesondere Edelstahl, die plastische Verformung relativ einfach durchzuführen ist. Eine Befestigung durch Verschrauben oder Vernieten der beiden Blattstreifen durch zueinander fluchtende Ausnehmungen oder Bohrungen ist auch nach der relativ geringen Verformung der Blattstreifen zueinander möglich, zumal die Formteile eine im Wesentlichen gleichmäßige Stärke aufweisen.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 – eine Gelenkeinheit in Explosionsdarstellung;
  • 2 – eine montierte Gelenkeinheit als Hüftgelenksorthese;
  • 3 – eine montierte Gelenkeinheit als Kniegelenksorthese; sowie
  • 4 – eine Variante der Gelenkeinheit.
  • 1 zeigt eine Gelenkeinheit 1 in Explosionsdarstellung mit zwei sich in entgegengesetzte Richtungen erstreckenden Schenkeln 10, 20, die aus jeweils zwei Blattstreifen 11, 12, 21, 22 ausgebildet sind. Die Schenkel 10, 20 oder Blattstreifen 11, 12, 21, 22 sind um eine gemeinsame Drehachse 2 verschwenkbar gelagert und durch eine Sperrnaseneinlage 3 in Axialrichtung voneinander beabstandet gehalten. Die Blattstreifen 11, 12, 21, 22 sind über eine Bolzenmutter 4 und einen Lagerbolzen 5 an der Sperrnaseeinlage 3 in Axialrichtung im Wesentlichen unbeweglich festgelegt, können sich aufgrund des in der Sperrnaseneinlage 3 befindlichen Lagers 6 um die Drehachse 2 drehen. Das Lager 6 kann als doppelreihiges Kugellager ausgestaltet sein, um neben einer leichtgängigen Drehung oder Verschwenkung um die Drehachse 2 auch die Aufnahme hoher Biegemomente aufgrund der durch die Schenkel 10, 20 aufgebrachten Kräfte zu ermöglichen. An dem oberen Schenkel 20 ist zwischen den Blattstreifen 21, 22 über ein Spannstift 8 ein Anschlag 7 festgelegt, der gegen einen unteren Vorsprung 31 der Sperrnaseneinlage 3 anschlägt und den Beugewinkel der Gelenkorthese bzw. den Verschwenkwinkel der Schenkel 10, 20 zueinander für eine Richtung begrenzt. Ein Anschlagbolzen 9, der ebenfalls zwischen den Blattstreifen 21, 22 festgelegt ist, begrenzt den Anschlag in der anderen Richtung durch eine Anlage an einen oberen Vorsprung 32. Die Vorsprünge 31, 32 sind einstückig an der Sperrnaseneinlage 3 ausgebildet; alternativ können diese auf einem Sperrnasengrundkörper befestigt sein.
  • Der erste Anschlag 7 kann als sogenannter Flexanschlag ausgebildet sein, der um eine Drehachse, die durch den Spannstift 8 ausgebildet ist, verschwenkt werden kann und gegebenenfalls gegen eine Federbelastung gegen einen dritten Anschlag 30 belastet werden kann, der über Senkschrauben 34 zwischen den Blattstreifen 21, 22 festgehalten ist. Der dritte Anschlag 30 kann als ein massives Bauteil mit eingearbeiteten Gewinden ausgebildet sein.
  • Je nach Anordnung und Ausgestaltung der Vorsprünge 31, 32 an der Sperrnaseneinlage 3 sowie des Anschlages 7, des Anschlagbolzens 9 sowie des dritten Anschlages 30 können unterschiedliche Beuge- bzw. Streckwinkel an einer Gelenkorthese eingestellt werden. Im montierten Zustand ergibt sich jenseits des dritten Anschlages 30 und der Sperrnaseneinlage 3 zwischen den Blattstreifen 11, 12, 21, 22 jeweils ein Freiraum, in dem Formteile einführbar sind. Die Blattstreifen 11, 12, 21, 22 bestehen bevorzugt aus Metall, insbesondere Edelstahl, ebenso wie die übrigen Komponenten der Gelenkeinheit 1.
  • In der 2 ist eine Hüftgelenkorthese 100 mit zwei Gelenkeinheiten 1 sowie einem Oberteil 50 und zwei Unterteilen 60 gezeigt. Das Oberteil 50 ist aus einem Kunststoff geformt und wird über geeignete, nicht dargestellte Befestigungseinrichtungen an einem Patienten befestigt. Die Befestigung erfolgt oberhalb des Hüftgelenkes. An dem Oberteil 50, das als Formteil von einem Gipspositiv abgenommen wurde, ist jeweils der obere Schenkel 20 über nicht dargestellte Schrauben oder Nieten, die durch Befestigungseinrichtungen 13, 23 in Gestalt von nebeneinander in Längserstreckung der Schenkel 10, 20 angeordneten Ausnehmungen 30 hindurchgeführt sind, befestigt. Dabei wird das Material des Oberteils 50 zwischen die Blattstreifen 21, 22 des oberen Schenkels 20 eingeführt, wobei die Blattstreifen 21, 22 auf den Oberflächen des Formteils 50 angeordnet sind, also auf der Außenseite und auf der Innenseite des Formteils 50.
  • An dem unteren Schenkel 10 sind die jeweils von dem Oberschenkel des Patienten abgeformten Unterteile 60 entsprechend befestigt. Auch hier ist das Material, insbesondere ein Thermoplast, zwischen den Blattstreifen 11, 12 eingeklemmt und form schlüssig über Schrauben oder Nieten gehalten. Durch die Anordnung auf den Oberflächen der Formteile 50, 60 können hohe Biegemomente übertragen werden, ohne dass die Blattstreifen 11, 12, 21, 22. in einer hohen Materialstärke ausgeführt werden müssten.
  • Eine analoge Anwendung der Gelenkeinheit 1 ist in der 3 gezeigt, in der eine Kniegelenksorthese 200 mit dem entsprechenden Oberteil 50, das an einem Oberschenkel festzulegen ist, und dem Unterteil 60, das am Unterschenkel festzulegen ist, dargestellt ist. Die in der 3 dargestellte Kniegelenksorthese 200 sieht eine einseitige, also unilaterale Befestigung der Gelenkeinheit 1 vor. Ebenfalls können beidseitig des Knies Gelenkeinheiten 1 angeordnet sein, um eine beidseitige Abstützung zur Aufnahme höherer Kräfte zu ermöglichen.
  • Sowohl bei Kniegelenksorthesen 200 als auch bei Hüftgelenksorthesen 100 können zur Erhöhung des Tragekomforts die Formteile 50, 60 auf ihren Innenseiten mit einem Schaumstoff oder einem anderen Bezug kaschiert werden.
  • Die jeweiligen Formteile 50, 60 werden an einem Gipspositiv des Patienten angeformt, insbesondere als Thermoplast in einem erhitzten Zustand. Dabei wird das jeweils durch die Orthese zu unterstützende Gelenk mit überdeckt. Nach Erkalten des Werkstoffes wird der Formteilrohling von dem Gipspositiv abgenommen, der jeweilige Gelenkbereich in einer hinreichenden Entfernung zu der jeweiligen Gelenkachse ausgeschnitten und eine provisorische Fixierung der Oberteile 50 und der Unterteile 60 an der Gelenkeinheit 1 mittels einer Schraube oder einer Niete durch eine Befestigungseinrichtung 13, 23 in Gestalt der fluchtend zueinander ausgebildeten Ausnehmungen vorgenommen. Anschließend werden die Oberteile 50 und Unterteile 60 an dem Patienten provisorisch befestigt, wobei durch die verschwenkbare Lagerung zwischen den Blattstreifen 11, 12, 21, 22 aufgrund der Einpunktlagerung eine Ausrichtung und eine Feinjustierung an dem Patienten erfolgen kann. Nach erfolgter Feinjustierung wird eine Markierung durch eine passende Ausnehmung 13, 23 auf dem Oberteil 50 oder Unterteil 60 aufgebracht und eine endgütige Festlegung durch Verschrauben oder Vernieten vorgenommen. Um eine bessere Passgenauigkeit und einen erhöhten Tragekomfort bereitzustellen, können die Blattstreifen 11, 12, 21, 22 vorgebogen werden, um der jeweiligen Kontur des Formteils 50, 60 besser zu folgen. Eine Verformung kann auch nach der provisorischen Erstbefestigung vorgenommen werden.
  • Eine Fixierung der Formteile 50, 60 kann wie üblich über Riemen, Schlaufen oder Schnallen an den Gliedmaßen des Patienten erfolgen. Die Gelenkorthese ist nicht auf eine Hüft- oder Knieorthese 100, 200 beschränkt, sondern kann auch für andere geeignete Orthesen eingesetzt werden. Werden Materialien für die Formteile verwendet, die flacher als der Abstand der Blattstreifen zueinander ist, beispielsweise faserverstärkte Kunststoffe, können Distanzstücke zum Ausgleich moniert werden.
  • In der 4 ist eine Variante der Gelenkeinheit 1 gezeigt, in der die Blattstreifen 11, 12, 21, 22 statt der I-förmigen Ausgestaltung in den 1 bis 3 Y-förmig ausgebildet sind. Alternative Formen der Blattstreifen sind möglich und vorgesehen, beispielsweise auch eine Kombination eines I-förmigen Blattstreifenpaares mit einem T-förmigen oder Y-förmigen Blattstreifenpaar.

Claims (18)

  1. Gelenkorthese mit einer Gelenkeinheit und Formteilen, die oberhalb und unterhalb einer Gelenkachse der Gelenkeinheit an dem Orthesenträger fixierbar sind, wobei die Gelenkeinheit oberhalb und unterhalb der Gelenkachse Schenkel aufweist, an denen die Formteile befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (10, 20) als einander gegenüberliegende Blattstreifen (11, 12, 21, 22) ausgebildet sind, zwischen denen das Formteil (50, 60) gehalten ist, und Befestigungseinrichtungen (13, 23) zur formschlüssigen Verbindung der Formteile (50, 60) mit den Blattstreifen (11, 12, 21, 22) aufweisen.
  2. Gelenkorthese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattstreifen (11, 12, 21, 225 aus Blech hergestellt sind.
  3. Gelenkorthese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtungen (13, 23) als zueinander fluchtende Ausnehmungen in den Blattstreifen (11, 12, 21, 22) ausgebildet sind.
  4. Gelenkorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile (50, 60) aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen.
  5. Gelenkorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile (50, 60) mittels Schrauben an der Gelenkeinheit (1) festgelegt sind.
  6. Gelenkorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Orthese aus Hüft- oder Kniegelenksorthese (100, 200) ausgebildet ist.
  7. Gelenkorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Blattstreifen (11, 12, 21, 22) an der Außenseite des Formteils (1) angeordnet ist.
  8. Gelenkorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Gelenkeinheit (1) Anschläge (7, 9, 30, 31, 32) zur Beugewinkelbegrenzung oder Sperrhebel vorgesehen sind.
  9. Gelenkorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkeinheit (1) mit doppelreihigen Kugellagern (6) ausgestaltet ist.
  10. Gelenkorthese nach einer. der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattstreifen L-förmig, T-förmig oder Y-förmig ausgebildet sind.
  11. Verfahren zur Herstellung einer Gelenkorthese nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem je ein Formteil formschlüssig und verlagerbar an je einem Schenkel befestigt wird, die Gelenkorthese an dem Orthesenträger pro visorisch angelegt und angepasst wird und die Formteile in ihrer vorgesehenen Endstellung an den Schenkeln fixiert werden.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile an den Schenkeln angeschraubt werden.
  13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile von einem Gipspositiv des Orthesenträgers abgenommen werden.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Formteilrohling hergestellt wird, der sich beiderseits über das von der Gelenkorthese zu unterstützende Gelenk erstreckt, der Gelenkbereich ausgeschnitten und der Rohling in ein Oberteil und ein Unterteil getrennt wird, aus denen die jeweiligen Formteile gefertigt werden.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Formteile aus Kunststoff, insbesondere einem Thermoplasten hergestellt werden.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattstreifen der Schenkel auf den Außenseiten und Innenseiten der Formteile angeordnet und befestigt werden und dass auf der Innenseite eine Polsterung, insbesondere ein Schaumstoff aufgebracht wird.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattstreifen der Schenkel der Kontur der Formteile folgend verformt werden.
  18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verformung vor der Endbefestigung der Schenkel an den Formteilen erfolgt.
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